418
Zweiter Zeitraum.
Den 5. Mai 1705 starb Kaiser Leopold, und sein ältester Sohn
Joseph I. bestieg den Kaiserthron, erklärte auch, er werde den Krieg
für seinen Bruder Earl aus allen Kräften fortsetzen, und seinen Bun-
desgenossen immer treu bleiben. Der Prinz Eugenius wurde nach
Italien geschickt, Malborough an den Niederrhein, wo die Franzosen
in Holland einbrechen wollten.
Malborough fand den französischen Marschall Billeroi bei Lö-
wen verschanzt, und lockte ihn in die Ebene beim Dorfe Ramillies
(spr. Ramiljeh), und brachte ihm den 23. Mai 1706 dort eine große
Niederlage bei: 20,000 Franzosen wurden getödtet oder gefangen,
88 Kanonen, 80 Fahnen, die Kriegeskasse und alles Gepäck erbeutet.
Drei Monate vergingen, ehe die Franzosen, welche der Niederlage ent-
ronnen waren, sich wieder sammeln konnten. Marlborough säuberte
alle spanischen Niederlande gänzlich von den Franzmännern, und ließ
sie in Brüssel Carl 111. huldigen.
So war eine Provinz Spaniens den Franzosen entschieden ge-
nommen. Eine andere entriß ihnen Eugenius in demselben Jahre in
Italien. Die Franzosen in Italien zählten 60,000 Mann, und bela-
gerten Turin, die einzige Stadt, welche der Herzog von Savoyen
noch belaß. Aber Eugenius mit nur 24,000 Mann zog von Ve-
rona heran, Turin zu entsetzen, zu ihm stießen 18,000 Mann des
Herzogs von Savoyen; das verbündete Heer war nun 42,000 Mann
stark. Von diesem Heere befürchteten die 80,000 Franzosen nicht ein-
mal einen Angriffs. Aber den 7. Septemb. Morgens 4 Uhr, als der
Tag noch nicht dämmerte, rückte Prinz Eugenius gegen die Linien vor
Turin, auf einmal erdonnerten alle Kanonen seiner Leute zugleich,
dann schwiegen sie einige L>ecunden, dann krachten sie wieder alle zu-
sammen. Der alte Dessauer stieg mit seinen Preußen zuerst über die
Mauer. Der Sieg war entscheidend, über 10,000 Franzosen lagen
auf der Wahlstatt, die übrigen flohen über die Alpen nach Frankreich
zurück, nicht 2000 Mann blieben von der großen Armee zusammen:
ganz Oberitalien war von den Feinden gesäubert, die zweite spanische
Provinz für Oestreich errungen.
Jetzt kam die Reihe an Neapel. Dorthin schickte Eugenius den
Feldmarschall Daun mit nur 8000 Mann, denn Neapel verabscheute
die französische Herrschaft. Nur auf eine Festung mußte man Sturm
laufen, in Neapel wurden die Kaiserlichen mit Kränzen und großen
Humpen Weins in den Straßen bewillkommt.
Die dritte Provinz Spaniens war den Franzosen entrissen, schon
drangen die Verbündeten in Frankreich ein, und belagerten im Som-
mer 1707 Toulon zu Lande und zu Wasser, aber dieser Zug miß-
lang, weil der Herzog von Savoyen das Landvolk in Frankreich durch
seine Härte erbitterte: um nicht zu verhungern, mußten die Verbün-
deten von Toulon ablassen. Aber dem Marschall Villars begegnete
dasselbe zu gleicher Zeit in Deutschland: vor Hunger mußte er das
Land räumen.
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Extrahierte Personennamen: Leopold Leopold Eugenius Malborough Marschall_Billeroi Marlborough Carl Eugenius
Extrahierte Ortsnamen: Italien Niederrhein Holland Spaniens Italien Italien Frankreich Oberitalien Neapel Neapel Neapel Spaniens Frankreich Frankreich Toulon Deutschland
Die Spanier und Portugiesen. 421
ehrliche König verabscheuete solches aber, und den 23. Decemb. 1711
wurde der genannte König von Spanien, Erzherzog Carl, als Carl Vi.
zum Kaiser gekrönt.
Nun ließ Ludwig die Königin» von England fragen, ob sie viel-
leicht Frieden schließen wolle. Sie antwortete: «Recht gern!» doch
möge man Ehren halber noch die Holländer fragen. Den Holländern
ließ Ludwig nun sagen, wenn sie eine Idee zum allgemeinen Frieden
hätten, so möchten sie diese mitthcilen, und man wolle sehen, ob man
sie dem allerchristlichsten Könige vorlegen dürfe — übrigens könne man
auch von einer andern Seite leicht zum Ziele kommen. Welche höh-
nische Sprache!^ England entwarf schon die Präliminarien mit Frank-
reich, die Holländer durften nur den Congreßort zum Friedensschlüsse
bestimmen, und sie wählten Utrecht (spr. Uetrecht). Anna von Eng-
land bestimmte als Termin den 12. Januar 1712.
Ueber ein Jahr dauerten die Verhandlungen, ehe der Frieden
von Utrecht den 13. April 1713 unterzeichnet wurde. Dieser lau-
tete, der französische Prinz solle König Philipp V. von Spanien und
Indien bleiben, jedoch Spanien und Frankreich niemals unter einem
Könige vereinigt werden — England solle Gibraltar, Minorca, die
Hudsonsbay und viele Inseln Westindiens haben — Preußen erhielt
ein Stückchen Landes in Geldern und die Anerkennung seiner Königs-
würde, Savoyen die Insel Sicilien als ein Königreich <später ge-
gen Sardinien ausgetauscht), und die Anwartschaft auf Spanien,
wenn das neue spanische Königshaus aussterben sollte, was bis jetzt
(1835) noch nicht geschehen ist. Vom Kaiser war im Uetreckter Frie-
den gar nicht die Rede, und als der Friede unterzeichnet wurde, ver-
ließ der kaiserliche Gesandte die Stadt mit der Erklärung, daß sein
Herr diesem schändlichen Frieden nimmer beitreten könne.
Deswegen lud der Marschall Villars den Prinzen Eugenius
im Februar 1714 nach Rasta dt, ob man sich nicht über einen end-
lichen Frieden verständigen könne. Der Friede zu Rast a dt wurde
unterzeichnet den 6. März 1714, in demselben erhielt Oestreich von
der spanischen Erbschaft doch Neapel, Sardinien, die spanischen Nie-
derlande (von jetzt an östreichische Niederlande genannt), auch
Mantua, die Häfen in Toscana — also doch ein großes Stück der
spanischen Monarchie — und der Kurfürst von Baiern erhielt seine
Länder und Würden wieder.
Im Rastadter Frieden war das heilige römische Reich (Deutsch-
land) nicht eingeschlossen, welches ja auch Frankreich feierlich den Krieg
erklärt hatte. Aber im Frieden zu Baden den 7. Sept. 1714
wurden die Friedensschlüsse von Utrecht und Rastadt vom deutschen
Reiche angenommen, und auch Deutschland erwarb etwas dadurch, das
Dorf Kehl, Straßburg gegenüber, welches die Franzosen Herausgaben.
Dafür hatte Deutschland 14 Jahre einen blutigen Krieg mitgemacht.
Aber auch Leiden.bessern Menschen, bessern ganze Länder, und so wol-
len wir fest glauben, daß auch der spanische Erbfolgckrieg für Deutsch-
land nicht ohne sittlichen Segen gewesen seyn wird, wenn auch nicht
zum äußeren Wohle.
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Extrahierte Personennamen: Carl Carl_Vi Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Anna_von_Eng- Philipp_V. Philipp_V. Oestreich
Extrahierte Ortsnamen: Spanien England England Spanien Indien Spanien Frankreich England Westindiens Sicilien Spanien Neapel Sardinien Mantua Baiern Frankreich Deutschland Kehl Deutschland
1
Die nordischen Staaten. 437
Nun hielten sich die Polen nicht langer, im Marz 1794 kam es
zu einem allgemeinen Aufstande unter dem General Kosciuszko
(spr. Koßjuschko), fast die ganze russische Besatzung in Warschau wurde
niedergehauen, und eine Republik errichtet. Aber die Freude dauerte
nicht lange. Fast 150,000 Russen und Preußen rückten ein, und ob-
gleich Kosciuszko die beiden ersten Treffen gewann, sogar die Bela-
gerer von Warschau wegschlug, so verlor er doch die letzte entscheidende
Schlacht, erhielt einen Hieb in den Nacken, und fiel vom Pferde. Der
russische General Suwarow erstürmte den 4. Nov. (1794) die Vor-
stadt Praga, und ließ hier 12,000 Polen der Besatzung niedermachen,
die Bürgerschaft in Warschau erhielt eine allgemeine Amnestie.
Endlich im I. 1795 theilten sich Rußland, Oestreich und Preu-
ßen alles, was von Polen noch übrig war, und der letzte König Po-
niatowski bekam ein Iahrgchalt, das er zu Petersburg verzehren mußte,
starb aber schon nach 3 Jahren. Der edle Kosciuszko wurde zu
Petersburg von seinen Wunden geheilt, und als Catharina todt war,
schenkte der folgende Kaiser ihm die Freiheit und 1500 Bauern. Dar-
auf hielt er sich in England, nachher in America auf, spater kaufte er
sich in Frankreich an, und lebte in ländlicher Stille. Er starb zu So-
lothurn den 15. October 1817.
tz. 81.
Kaiser Paul.
Catharina Ii. starb nach einer 34jahrigen Regierung 1796, und
ihr einziger Sohn Paul bestieg den Thron. Er meinte es gut, ließ
alle gefangenen Polen los, und hatte Eifer für das Recht. Aber
Mangel an Einsicht verleitete ihn zu manchen schlimmen Schritten.
Die Franzosen hatten ihren König ermordet, und Buonaparte riß jetzt
die Herrschaft an sich. Paul nahm die Familie des gemordeten Kö-
nigs in seine Staaten aus, und führte Krieg gegen Frankreich. Nach-
her, als Buonaparte ihm bei Gelegenheit zu schmeicheln wußte, ver-
wies er die Bourbons, und verbot seinen Unterthanen den Handel mit
England, weil es mit Frankreich Krieg hatte. So hatte er es mit al-
len Parteien verdorben. Der Unwille über Paul nahm in Rußland
zu, da er runde Hüte und lange Hosen zu tragen verbot, alle Ant-
worten auf Bittschriften durch die Petersburger Zeitung ertbeilte, end-
lich sogar gebot, wer ihm auf der Straße begegne, solle vor ihm ein
Knie beugen, und wer zu Wagen sey, solle aussteigen, und um die
Thorheit voll zu machen, wer vor seinem Palaste vorübergehe, solle
den Hut abnehmen. Zuletzt sagten alle Russen, der Kaiser müsse ver-
rückt seyn, man müsse einen Vernünftigen an seine Stelle setzen. Die
drei Brüder Subow, die Generale Benningsen, Ouwarow und
Pah len übernahmen es, ihm seine Absetzung anzukündigen, und dran-
gen den 23. Marz 1801 Nachts 11 Uhr in sein Zimmer. Als Paul
aber mit dem Säbel auf sie eindrang, und vor Wuth schäumte, ge-
riethen sie zuletzt auch in Zorn, und erdrosselten ihn mit einer
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Extrahierte Personennamen: Kosciuszko Oestreich Catharina Paul Catharina_Ii Paul Buonaparte
Extrahierte Ortsnamen: Warschau Warschau Warschau Petersburg Petersburg England Frankreich Frankreich England Frankreich Ouwarow
449
Die Engländer.
Dienste zahlen, und müssen es noch. Spater sind viele Strafgesetze
zurückgenommen, aber lange noch nicht alle. Daß solche Gräuel mög-
lich waren, beweiset nur, wie mangelhaft die hochgefeierte englische Con-
stitution ist.
Der entthronte Jacob Ii. bedauerte weniger den Verlust seiner
Krone, als die traurige Lage der Katholiken in seinem ehemaligen Kö-
nigreiche. Er starb 1701 zu St. Germain. Sein Sohn Jacob Hi.
erbte seine Ansprüche, und hieß der König Prätendent. Seine
Gemahlinn war Clementine Sobiesky. Zweimal landete er mit fran-
zösischen Truppen in Schottland, aber beide Male vergeblich. Zuletzt
ließ er sich in Rom nieder. Hier wurde ihm ein Erbprinz geboren,
Eduard (1720); ein späterer Prinz Heinrich Benedict trat in
den geistlichen Stand, und wurde unter dem Namen Cardinal von
Work Dechant im Cardinalcollegium. Eduard landete 1745 verkleidet
in Schottland, sah bald eine große Armee um sich, schlug alle eng-
lischen Heere aus dem Felde, und stand endlich nur 20 Meilen von
London. Aber ach! die Hauptschlacht bei Culloden (spr. Köl-
lo^en, die erste Sylbe betont) verlor er (27. April 1746). Fünf
schreckliche Monate irrte der Prinz flüchtig umher, bis eine französische
Fregatte ihn aufnahm. Als 1766 sein Vater starb, hieß er der Prä-
tendent, und verzehrte zu Rom eine Pension von Frankreich und
Spanien. In seinem Alter heirathete er noch eine Prinzessinn von
Stolberg-Gedern, ergab sich dem Trünke, und starb 1788 ohne Kin-
der. Der letzte Stuart, nämlich der Cardinal von Pork; starb 1807,
und mit ihm erlosch das Haus Stuart.
§. 92.
Die Engländer in Ostindien.
In Ostindien hatte schon 1526 der Mongole Sultan Baber
das Reich des Großmoguls gegründet, welches jährlich 225
Millionen Thaler einbrachte, und 209 Jahre bestand. Den Haupt-
stoß brachte ihm der berüchtigte Schah Nadir bei. Dieser, anfangs
Feldherr des persischen Königs Tahmasp, führte nachher eine Räu-
berbande an, warf seinen König vom Throne, und zog dann als Er-
oberer aus.^ Er siegte überall, vergoß Ströme von Blut, und ver-
wandelte Länder in Einöden. Dieser Würger ließ 1739 Delhi zer-
stören, die Hauptstadt des Großmoguls, und 200,000 Menschen ab-
schlachten.
Zwar wurde Schah Nadir nachher ermordet, und der Großmogul
erlangte sein Reich wieder, aber es war geschwächt, und es konnten
sich immer mehr Europäer an den Küsten festsctzen. Die Portugiesen
besaßen nur noch Goa, die übrigen Colonien hatten die Holländer er-
obert. Dann kamen die Franzosen, legten auf Koromandel Pon-
dichery an, und erwarben einen Landstrich von 600 Meilen. Sie
hetzten die Nabob's gegen den Großmogul auf, um sie nachher selbst
zu unterjochen.
29
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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Extrahierte Personennamen: Jacob_Ii Jacob_Hi Clementine_Sobiesky Eduard_( Eduard Heinrich_Benedict Heinrich Eduard Eduard
Extrahierte Ortsnamen: Germain Schottland Rom Cardinalcollegium Schottland London Rom Frankreich Spanien Haus_Stuart Ostindien Ostindien
450
Zweiter Zeitraum.
Dieselbe Regel befolgten die Engländer, welche sich etwas spa-
ter in Ostindien festsetzten, und Calcutta gründeten. Sie zogen ei-
nige Nabob's aus ihre Seite, um andere und die Franzosen zu be-
kriegen. Und so sehr wußten sie in diesem Lande Zwietracht zu säen,
daß der Großmogul selbst sich zu einem Nabob, seinem bisherigen Va-
sallen, flüchten mußte. Der Lord Clive (spr. Kleiw) erfocht einen
entscheidenden Sieg bei Plassey (spr. Plaffih) den 26. Juni 1757,
welcher die Herrschaft der Britten in Ostindien fest gründete. Clive
wurde Dictator und Baron von Plassey und Ritter des Ho-
senbandordens, und erhielt ein Geschenk von 256,000 Pfund. Er
bereicherte sich bis zu einigen Tonnen Goldes, aber doch war er nicht
glücklich, und jagte sich 17 Jahre nachher eine Kugel durch den Kopf.
Im I. 1764 suchte der Großmogul Schutz im englischen Lager,
behielt seine Titel, und nahm seine Wohnung zu Calcutta und eine
Pension von 325,000, wogegen die Engländer seine Besitzungen
nahmen.
§. 93.
Der nordamerikanische Freiheitskrieg.
Seit der Königinn Elisabeth hatten sich viele englische Colonien
in Nordamerica gebildet; besonders waren dahin jene ausgewandert,
welche im Vaterlande der Religion wegen gedrückt wurden, Katholi-
ken, Puritaner und Quäker. Auch viele Deutsche gesellten sich zu ih-
nen. Die englische Regierung erlaubte den Colonien, nach ihren ei-
genen Gesetzen zu leben, sonst aber drückten sie dieselben sehr. Die
Colonien durften keine Fabriken anlegen, sondern mußten alle Fabrik-
waaren aus England kaufen, auch Glas, Papier, Bleiweiß und Thee.
Als nun im I. 1765 England in den Colonien noch das Stempel-
papier einführen wollte, und 1767 einen Eingangszoll auf den Thee
legte, da stand alles auf. Das Stempelpapier kam gar nicht in
Gebrauch, Thee kauften die Americaner seitdem von holländischen und
französischen Schmugglern, die englischen Theeschiffe griffen sie im Ha-
fen an, und schütteten allen Thee ins Meer.
Das hieß England den Krieg erklären. England schickte 15,000
Engländer, 12,000 Hessen, 1600 Hannoveraner und 1000 Waldecker
im I. 1775, die Colonien zu unterjochen. Georg Washington
(spr. Uaschingt'n), der Sohn eines reichen Pflanzers, schuf für die ver-
einigten Staaten das Heer, welches die Freiheit erringen sollte, und
führte es an. Er rieb die Feinde in kleinen Gefechten auf, und nach
den ersten Siegen der Americaner kamen ihnen Frankreich und Spa-
nien zu Hülfe. Nach Frankreich übernahm die Gesandrschaft der be-
rühmte Benjamin Franklin (spr. Fränklinn), Sohn eines armen
Lichtziehers und Seifensieders, der durch Lectüre sich zum Gelehrten
gebildet hatte, und damals ein Buchdrucker war. Er hat 1749 auch
den Blitzableiter erfunden.
Die Americaner siegten unter Washington immer, zur See blieben
die Engländer Meister über die Franzosen und Spanier. Im I.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
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451
1 D ie Engländer.
1782 machten die Franzosen und Spanier vereint einen Versuch, mit
48 Linienschiffen und 100,000 Soldaten den Engländern Gibraltar
zu entreissen, und beschossen die Festung zu Wasser mit schwimmenden
Batterien und zu Lande zugleich. Die bloße Erschütterung der Luft
sprengte Thüren und Fenster in weiter Ferne. Aber Elliot (spr.
Elliött), der Commandant von Gibraltar, schoß mit glühenden Ku-
geln, zündete zwei Bombardirschiffe an, und brachte solche Verwirrung
unter die Belagerer, daß diese zum Theil selbst ihre Schiffe anzün-
deten. Tausende kamen im Meere um.
Trotz solcher Vortheile sahen die Engländer doch nach einem
8jährigen Kriege wohl ein, daß sie die nordamericanischen Colonien
nicht wieder erobern könnten, und B. Franklin hatte die Freude,
1783 den Frieden zu Paris im Namen der vereinigten Staaten
zu unterzeichnen. England erkannte die Unabhängigkeit der Eolonien
an, mußte auch den Katholiken in Jrrland einige Vergünstigungen
zugestehen. Spanien erhielt Minorca und Florida, Frankreich einige
Inseln.
Mit dem weisen Hamilton (spr. Hämmilt'n) entwarf nun Wa-
shington die Verfassung der vereinigten Staaten, die noch besteht,
und in 8 Jahren das Volk zum Wohlstände führte. Dann kehrte er
in den Privatstand zurück. Er sah noch das Denkmal, welches seine
dankbaren Mitbürger ihm errichteten, die Gründung der neuen Bun-
desstadt Washington im I. 1790, die aber auch jetzt noch nicht
vollendet ist, vielleicht aber noch eine der herrlichsten Städte des Erd-
bodens wird.
§. 94.
Berühmte Engländer dieser Periode.
An großen Männern ist England in dieser Periode sehr reich
gewesen.
James Cook (spr. Dschehms Kuck), der Sohn eines armen
Landmanns, ungebildet, hat sich einen ewigen Namen gemacht als
Erdumsegler und Entdecker in Australien. Von den 51 Jahren sei-
nes Lebens brachte er 10 auf dem Meere zu, und machte 40,000
Meilen in gerader Linie ab. Durch seine Seereisen ist die Geogra-
phie und Naturgeschichte ungemein bereichert.
Isaac Newton (spr. Njuht'n), geboren 1642, hatte mit 22
Jahren schon Entdeckungen in der Mathematik gemacht, über welche
die gelehrtesten Männer sich noch jetzt die Köpfe zerbrechen können.
Auch hat er die Philosophie, Physik und Astronomie bereicherte Er
starb 84 Jahr alt.
Alexander Pope (spr. Pohp), ein Katholik (1688 — 1744),
eröffnet die Reihe der englischen Dichter, in schöner Schreibart hat
ihn kein Engländer übertroffen. Jacob Thomson (spr. Tamms'n)
besang die Jahrszeiten, Swift glänzte als Satiriker, Poung (spr.
Jöng) durch seine Klagen und Nachtgedanken. David Hume (spr.
Juhm) arbeitete mit Ruhm in der Geschichte.
29 *
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: B._Franklin James_Cook Isaac_Newton Alexander_Pope Alexander Jacob_Thomson David_Hume David
Extrahierte Ortsnamen: Paris England Jrrland Spanien Florida Frankreich Washington England Australien
Die Franzosen,
457
Religion angreift. Er schrieb über Erziehung, und seine eigenen Kin-
der erzog er nicht, sondern ließ sie gleich nach der Geburt des Nachts
aussetzen, daß andere Leute sie erziehen mußten. Das Parlament zu
Paris und der Rath zu Genf ließ den Emil durch Henkershand ver-
brennen, und der Verfasser flüchtete in den Canton Neufchatel. Hier
schrieb er seine Briefe vom Berge, die in Paris ebenfalls zum
Feuer verurtheilt wurden, und ihn auch ans der Schweiz vertrieben.
Nun irrte er wieder umher, war auch einige Zeit in England, und
kehrte heimlich 1767 nach Paris zurück. Je älter er wurde, desto
mehr wuchsen seine Hypochondrie und Menschenscheu. Der Marquis
Girardin gab ihm endlich eine ruhige Wohnung auf seinem Land-
hause Ermen onville bei Paris: hier lebte er noch 2 Monate, und
starb den 2. Juli 1768 am Schlagflusse, da er eben von einem Spa-
ziergange zurückkam. Seine Zimmer ließ man so, wie er sie bewohnt
hatte, seine Leiche wurde dort auf der Pappelinsel in einem bleiernen
Sarge begraben.
Viele andere Schriftsteller in Frankreich, die am Sturze des Thro-
nes und Altars arbeiteten, muß ich übergehen. Den stärksten Damm
gegen ihr Treiben bildeten die Priester, besonders die Jesuiten, welche
noch immer den Jugendunterricht besorgten. Die Jesuiten in Frank-
reich mußten also fallen, und treffende Umstande begünstigten diesen
Plan der Philosophen. Die Pompadour warf einen Haß auf den
Orden, weil der Jesuit de Sacy sich weigerte, sie als seine Beicht-
tochter anzunehmen, wenn sie nicht zuvor den Hof verlasse, zu ihrem
Ehemanne zurückkehre, und ein christliches Leben anfange. Der dama-
lige Minister Choiseul war ein Philosoph, und haßte die Jesuiten
nicht minder. Dazu kam, daß der Jesuit Lavalette, Vorsteher der
Missionen auf Martinique, zum Unterhalte der Missionen Pflanzungen
anlegen, und die Products nach Europa verkaufen mußte, englische
Kaper aber mehrmalen im Kriege seine Schiffe Wegnahmen, wodurch
Lavalette mehrere Kaufleute in Frankreich veranlaßte, Bankerot zu ma-
chen. Diese verklagten den Orden bei den Parlamenten, und diese
beschlossen, die Jesuiten in Frankreich sollten ihre Collegien verlassen,
ihr Ordenskleid ausziehen, aller Ordensverbindung entsagen, und einen
Eid schwören, ihr Orden sey gottlos und den Rechten der Monarchen
zuwider; diejenigen, welche diesen Eid nicht leisteten, wurden mit
50 Th. Reisegeld über die Gränze gebracht, aber nur ein einziger Je-
suit verstand sich zu dem Eide.
§- 97.
Aufhebung des Jesuitenordens.
So weit war man in Frankreich gekommen, als Pabst Cle-
mens Xii!. mit Tod abging. Die bourborsschen Höfe (Frankreich,
Spanien, Neapel) und Portugal wünschten die Aufhebung des Jesui-
tenordens , und durch ihren Einfluß, wie man sagt, wurde der Car-
dinal Ganganelli zum Pabste gewählt, und nannte sich Cle-
TM Hauptwörter (50): [T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Choiseul Lavalette
Extrahierte Ortsnamen: Paris Genf Canton_Neufchatel Paris England Paris Paris Frankreich Frank- Martinique Europa Frankreich Frankreich Frankreich Frankreich Spanien Neapel Portugal
D Franzosen. 469
Einmal mußte der General in Dienstczeschaften sich auf einige Wochen
enlfernen, und machte zwei treue Offiziere für des Pabftes Sicherheit
verantwortlich. Als er zurückkam, war der Pabft den 29. August.
(1799) gestorben, jetzt schon balsamirt und beigesetzt, und der eine je-
ner beiden Offiziere auch todt, der andere krank. Der General ließ in
Gegenwart der Munizipalbeamten den Sarg öffnen, die Leiche war
kohlenschwarz und in voller Verwesung trotz der Salben, und die
päbstlicben Leibärzte und die französischen Aerzte erklärten einstimmig,
der Pabst sey vergiftet worden — wie und von wem? das weiß die
Geschichte noch nicht.
Ueber ein halbes Jahr verhinderten die Franzosen die Wahl eines
neuen Pabstes. Da drangen die Oestreicher und Russen unter Su-
warow in Italien ein, schlugen die Franzosen hinaus, und belagerten
den Rest derselben in Genua. Schnell versammelten die Cardinäle
sich in Venedig, und wählten den 14. März 1800 einen neuen Pabst,
der sich Pius Vii. nannte, und führten ihn unter großem Jubel in
Rom ein, wo er den 21. März gekrönt wurde.
tz. 108.
Buonaparte in Aegypten.
Indessen hatte Buonaparte seinen Zug nach Aegypten gemacht.
Auf seiner Hinfahrt besetzte er Malta, und landete vor Alexandria
den 1. Juli 1798. Er nahm die Stadt mit Sturm, und erließ dann
einen Aufruf, er sey von Gott gesandt, Aegypten in Freiheit zu setzen,
denn Gott sey groß und Muhammed sein Prophet. Er schlug die v
Truppen des Landes bei den Pyramiden, und rückte den 22. Juli in
Cairo ein.
Aber die Englische Flotte unter dem Admiral Nelson (spr.
Nells'n) war der französischen Flotte nachgeeilt, und fand sie beim
Dorfe Abukir (spr. Abukihr) A Stunden von Alexandria an der
Küste den 1. August. Nelson hatte nur noch ein Auge und einen
Arm, aber dieser Seeheld griff Abends 7 Uhr den 2. August die fran-
zösische Flotte mit allem Geschütz an. Um 8 Uhr waren schon 5 klei-
nere französische Schiffe erobert, 9 Uhr brannte das französische Ad-
miralschiff, der Orient, und 10 Uhr flog es mit 110 Kanonen
und 1000 Menschen in die Luft. Eine grauenvolle Pause von 10
Minuten, und dann begann das Schießen von beiden Seiten mit
neuer Wuth. Zwei französische Linienschiffe entwischten nach Malta,
und gingen dort im Hafen unter. Um 9 Uhr den 3. August flog
wieder ein französisches Schiff auf, der Timoleon mit 74 Kanonen
und 700 Menschen, um Mittag die Artemisia. Ein Schiff bohr-
ten die Engländer in den Grund, eins zündeten die Franzosen selbst
an, und die übrigen 9 Schiffe und kleineren Fahrzeuge strichen die
Segel, 3 Uhr Nachmittags war die französische Flotte vernichtet.
Nelson, schwer verwundet, wurde herrlich belohnt. Aus dem Maste
des Orient ließ er sich seinen Sarg machen, künftig' zu seinem Be-
grabniß.
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Extrahierte Personennamen: August Gott Muhammed Nelson August Nelson August August Nelson
Extrahierte Ortsnamen: Italien Genua Venedig Rom Malta Alexandria Alexandria Malta
D i e Franzosen.
471
England. Den 24. December sollte Buonaparte auf der Fahrt nach
dem Theater durch einen Pulverkarren in die Luft gesprengt werden,
aber alle Angriffe dienten nur, sein Ansehen zu befestigen:
Nachdem Deutschland 9 Jahre vergebens gegen die Neufranken ge-
kämpft hatte, wurde den 9. Februar 1801 der Friede znr Lüneville
geschlossen. Frankreich behielt alle deutschen Lander bis an den Rhein,
und die geistlichen Fürstenthümcr in Deutschland allzumal wurden
weltlichen Fürsten zugesprochen, welche jenseits des Rheines Besitzun-
gen gehabt hatten. Auch mit Spanien, Portugal, Rußland, der Tür-
kei, selbst mit England schloß Frankreich 1801 und 1802 Frieden, und
den 15. Juli 1801 kam ein Concordat zwischen dem Pabste und
dem ersten Consul zu Stande, durch welches die katholische Religion
in Frankreich hergestellt wurde. Der erste Consul ernannte die Bi-
schöfe, der Pabst bestätigte sie. Auch die Vendeer legten die Waffen
nieder, den 9. November 1801 wurde zu Paris das Friedensfest
gefeiert. Der Gottesdienst begann wieder, Schulen wurden eröffnet,
Emigranten zurückgerufen, Straßen und Kanäle angelegt, neue Schiffe
gebauet. Buonaparte erschien als der Netter Frankreichs, den 2. Au-
gust 1802 wurde .er zum lebenslänglichen Consul ausgerufen.
Der. Gedanke, Monarch in Frankreich zu heißen — denn er
war es in der That schon — war nun nicht zu kühn mehr. Ganz
Europa feierte seinen Namen, nur England erneuerte den Seekrieg.
Buonaparte ließ Ludwig Xviii. ersticken, für eine reichliche Pension
seinen Ansprüchen auf Frankreich zu entsagen, was Ludwig aber mit
Verachtung von sich wies. Da schlug Buonaparte einen andern Weg
ein: den Royalisten in England ließ er heimlich sagen, er wolle die
Bourbons wieder Herstellen. Das lockte Georges und Pichegrü
nach Paris, und sie hielten mit Moreau geheime Verbindungen,
welche der Polizeiminister Foucho natürlich gleich entdeckte. e Alle
wurden verhaftet, und cs hieß, die Bourbons hätten in allen Ländern
Mörder gegen den ersten Consul gedungen. Der Prinz Ludwig An-
ton von Bourbon, Herzog von Enghien, der vor dem Lüneviller
Frieden die Emigranten mit Ruhm gegen Frankreich befehligt hatte,
und mit den Royalisten in England in wichtigen Unterhandlungen
über die Herstellung der Bourbons in Frankreich stehen sollte, wurde
den 15. Marz 1804 aus dem Herzogthum Baden durch französische
Soldaten nach Paris geschleppt, und den 21. März'morgens im Fin-
stern zu Vincennes auf Buonaparte's Befehl erschossen, 32 Jahr alt.
Pichegrü wurde ohne Urtheil im Tempel.erdrosselt, Georges guil-
lotinirt, aber Moreau verurtheilen zu lassen wagte Buonaparte nicht,
denn das halbe Paris war auf den Beinen wegen des verehrten Ge-
fangenen: Moreau wurde nach America verwiesen. Auch der eng-
lische Sckiffscapitain Wright (spr. Reit), der Pichegrü und Georges
nach Frankreich übergesetzt hatte, wurde peinlich befragt, ob er nicht
von Verschwornen in Frankreich wisse: man zerquetschte ihm, wiq man
sagt, die Daumen, brannte ihm di/ Fußsohlen mit glühenden Kup-
ferplatten, schnitt ihm einen Arm, dann einen Fuß ab, aber immer
blieb er bei seinen Worten, er wisse nichts. Als England seine Aus-
lieferung forderte, ward er im Gefängnisse erwürgt.
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Extrahierte Personennamen: Buonaparte Buonaparte Ludwig_Xviii Ludwig Ludwig Ludwig Buonaparte Georges Foucho Ludwig_An- Ludwig von_Enghien Georges_guil- Wright Georges
Extrahierte Ortsnamen: England Deutschland Frankreich Rhein Deutschland Spanien Portugal Frankreich Paris Frankreichs Frankreich Europa England Frankreich England Paris Frankreich England Frankreich Baden Paris Frankreich Frankreich England
473
Kaiser Napoleon.
deutsche Reich, welches seit Carl dem Großen 1000 Jahre bestanden,
lösete sich auf, indem Baiern, Würtemberg, Baden, Darmstadt und
kleinere süddeutsche Fürsten am 12. Juli 1806'den sogenannten Rhein-
bund schloffen, Napoleon zum Beschützer des Rheinbundes erwählten,
und sich den 1. August förmlich vom Kaiser und Reich lossagten.
Der deutsche Kaiser hatte schon 1804 den Titel Kai ser von Oe st-
reich angenommen.
§. 111. ;
. Preußisch - russischer Krieg.
Nun wollte der König von Preußen einen nordischen Bund stif-
ten, Napoleon verbot es ihm aber, und nahm ihm sogar Wesel weg.
Da erklärte Preußen den Krieg, England^und Rußland sagten Hülfe
zu. Ehe diese anlangte, siel Napoleon seun in Deutschland ein, den
14. Octob. 1806 war die Schlacht bei Jena und Auerstädt,
50,000 Preußen lagen todt, die Flucht war allgemein, den 27. Oct.
zog Napoleon in Berlin ein. Hier erließ er das Decret über die
Blokade Englands, um England vom europäischen Handel völlig
auszuschließen. Sachsen wurde ein Königreich, und Polen von Na-
poleon aufgerufen, sich vom preußischen und ruffischen Joche loszu-
machen. Nun rückten auch die Russen vor, Napoleon siel in Polen
ein. Den 7. und 8. Februar 1807 war die schreckliche Schlacht bei
Eylau, die unentschieden blieb, die Russen und Preußen hielten sich
brav. Viele Franzosen wurden als Kriegesgefangene nach Mietau
gebracht, und als unter ihnen eine ansteckende Krankheit ausbrach, be-
reitete der Priester Edgeworth, der sich hier bei Ludwig Xviii.
aufhielt, sie zum Tode, bis auch i-hn die Seuche ansteckte. Die Her-
zoginn von Angouleme bediente ihn auf seinem Todesbette.
Den 14. Juni 1807 war die entscheidende Schlacht bei Fried -
land, indem die Franzosen mit ihrer Hauptmacht erst Abends 6 Uhr,
da die Russen müde waren, aus einem Walde hervorbrachen. Napo-
leon zog in Königsberg ein, und den 7. und 0. Juli 1807 wurde
der Friede zu Tilsit geschlossen. Preußen verlor alles Land am
linken Elbeufer und die polnischen Provinzen. Aus den abgerissenen
preußischen Landschaften, aus Hannover, Braunschweig, Hessenkasscl
u. s. w. wurde ein Königreich Westfalen mit der Hauptstadt Kas-
sel gebildet, welches Napoleon seinem Bruder Hieronymus gab, und
aus den polnischen Landschaften Preußens wurde ein Großherzog-
Ihum Warschau, welches der König von Sachsen bekam.
tz. 112.
Die Franzosen in Spanien.
^ Napoleon forderte nun Portugal auf, den Engländern seine
Häfen zu sperren. Joann aber, der Prinzregent, schiffte sich mit
dem ganzen Hofe und 17,000 Portugiesen auf den sammtlichen por-
\
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Carl Napoleon August Napoleon Napoleon Napoleon Napoleon Ludwig_Xviii Ludwig Napoleon Napoleon Joann
Extrahierte Ortsnamen: Würtemberg Baden Darmstadt Rhein- Wesel Deutschland Jena Berlin Englands England Sachsen Polen Königsberg Hannover Braunschweig Hessenkasscl Westfalen Warschau Sachsen Spanien Portugal