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1. Geschichtstabellen zum Gebrauch auf Gymnasien und Realschulen - S. 34

1867 - Breslau : Trewendt
34 Neuere Geschichte.' 1495 Reichstag zu Worms: Ewiger Landfriede wird geboten, das Reichskammergericht eingesetzt. Graf Eberhard im Bari wird der erste Herzog von Würtemberg. 1496 Tirol wird nach Erlöschen der dortigen Nebenlinie wieder mit den übrigen habsburgischen Erbländern vereinigt. Daraus und aus anderen Veranlassungen entsteht ein Krieg Maximilians gegen die Schweizer, welche durch den Frieden zu Basel 1499 vom Reichskammergerichte d. h. vom Reiche losgesprochen werden. 1512 Reichstag zu Cöln: Das Reich wird in zehnkreise ge- theilt. Sie heissen: Der österreichische, bairische, schwäbische, fränkische, oberrheinische, kurrhei- nische oder niederrheinische, burgundische, westfäli- sche, n i e.iij er säch si sch e, ob er sächsische. Böhmen, Schlesien und die Schweiz bleiben ausserhalb der Kreisverfassung. Neuere Geschichte. 1450 Johann Gutenberg zu Mainz Erfinder der Buchdruckerkunst. 1453 Constantinopel wird von den osmanischen Türken erobert, welche von nun an als Erbfeinde der deutschen Nation auftreten. 14 78—1492 Lo r enz o von Medici „der Prächtige“ herrscht in Florenz, der Pfleger von Künsten und Wissenschaften, deren Bliithe in Italien durch flüchtige Griechen gefördert wird. 1492 Christoph Columbus der Genuese entdeckt von Spanien aus die neue Welt: Westindien. 1498 Vasco de Gama der Portugiese findet den Seeweg nach Ost- indien. 1513 —1521 Papst Leo X., Sohn des Lorenzo von Medici, macht Rom zum Mittelpunkt weltlicher Kunst und heidnischer Wissen- schaft, Rafael; die Peterskirche. 1. Das Zeitalter der Reformation. 1517 31. Oct. Dr. Martin Luther schlägt 95 Thesen gegen den Ablasshandel an der Schlosskirche zu Wittenberg an. (Luther geb. zu Eisleben 1483, 10. Novbr., seit 1505 Augustinermönch zu Erfurt, seit 1508 Professor an der 1502 von dem Kurfür- sten Friedrich dem Weisen von Sachsen gegründeten Univer- sität Wittenberg.)

2. Geschichtstabellen zum Gebrauch auf Gymnasien und Realschulen - S. 34

1878 - Breslau : Trewendt
Neuere Geschichte. 1450 Johann Gutenberg zu Mainz Erfinder der Buchdruckerkunst. 1453 Constantinopel wird von den osmanischen Türken unter Mohammed Ii. erobert. Ende des griechischen Reiches. Constantin Xi. 1478—1492 Lorenzo von Medici „der Prächtige“ herrscht in Florenz, der Pfleger der Künste und Wissenschaften, deren Blüthe in Italien durch flüchtige G-riechen gefördert wird. 1492 Christoph Columbus der Genuese entdeckt von Spanien aus die neue Welt: Westindien. 1498 Vasco de Gama der Portugiese findet den Seeweg nach Ostindien. 1513 1521 Papst Leo X., Sohn des Lorenzo von Medici, macht Rom zum Mittelpunkt weltlicher Kunst und heidnischer Wissenschaft. Raphael; die Peterskirche. 1. Das Zeitalter der Reformation. 1517 31. Oct. Dr. Martin Luther schlägt 95 Thesen gegen den Ablasshandel an der Schlosskirche zu Wittenberg an. (Luther geh. zu Eisleben 1483, 10. November, seit 1505 Augustinermönch zu Erfurt, seit 1508 Professor an der 1502 von dem Kurfürsten Friedrich dem Weisen von Sachsen gegründeten Universität Wittenberg.) 1519 Ulrich Zwingli, der Reformator der deutschen Schweiz, tritt in Zürich auf (fällt kämpfend bei Kappel 1531). 1519—1556 Karl V. Durch seinen Vater Philipp (f 1506), erbt er von seinem Grossvater Maximilian die habsburgischen, von seiner Grossmutter Maria die burgundischen Lande; durch seine Mutter Johanna (f 1555), die Tochter Ferdinands von Arago-nien (f 1516) und Isabellas von Castilien (f 1504), fällt ihm Spanien zu (nebst Sicilien, Neapel und den überseeischen Colo-nien). Sein Gegner Franz I. von Frankreich 1515—1547 und der türkische Sultan Suleiman Ii. 1520—1566. 1521 Luther vor dem Reichstage zu Worms und vor dem Kaiser. Das Wormser Edict. Luther, von Friedrich dem Weisen (1486—1525) auf die Wartburg gerettet (bis 1522), unternimmt die Bibelübersetzung. 1^21—1526 Erster Krieg zwischen Karl V. und Franz I. um Mailand, Neapel und Burgund. Franz, bei Pavia geschlagen und gefangen (1525), verzichtet im Frieden zu Madrid auf Italien und auf Burgund.

3. Geschichtstabellen zum Gebrauch auf Gymnasien und Realschulen - S. 37

1878 - Breslau : Trewendt
[Neuere Geschichte. 37 Bruder Ferdinand I.; in Spanien, den Niederlanden, Italien, den Colonien sein Sohn Philipp Ii. 1567 Philipp von Hessen f. Seine Söhne Wilhelm und Georg theilen das Land, die Stifter der Linien Cassel und Darmstadt. 2. Die Zeiten der Religionskriege. 1540 Der Jesuitenorden wird gestiftet von Ignatius Loyola. 1542 Das Inquisitionstribunal zu Rom eingesetzt. 1545—1563 Das tridentinische Concil schliesst den Katholi-cismus den Protestanten gegenüber streng in sich ab. 1556—1598 Spanien unter Philipp Ii., dem Despoten. Seine Lebensaufgabe der Kampf gegen bürgerliche und religiöse Freiheit in seinem Reiche wie im übrigen Europa. 1565 Bund (Compromiss) des niederländischen Adels zum Schutze der Religionsfreiheit gegen das spanische Regiment. Gueusen. 1567—1573 Herzog von Alba als spanischer Statthalter in den Niederlanden, um dort die tridentinischen Beschlüsse zur Geltung zu bringen. Blutgerichte. Grafegmont hingerichtet. Der Freiheitskampf der Niederländer beginnt. 1571 Seeschlacht bei Lepanto. Don Juan d’Austria, Philipps Ii. Halbbruder, vernichtet die türkische Seemacht. 1579 Die 7 nördlichen protestantischen Provinzen der Niederlande schliessen die Utrechter Union unter Wilhelm von Oranien, dem Gründer der niederländischen Freiheit. 1581 Die Union sagt sich förmlich von Spanien los. 1584 Wilhelm von Oranien zu Delft ermordet. Sein gewaltiger Sohn Moritz (f 1625) stellt das Glück der Niederländer gegen Alexander von Parma, den spanischen Statthalter, wieder her. 1602 Die Niederländer stiften die ostindische Compagnie und ent-reissen den Spaniern und Portugiesen die Seeherrschaft. 1609 Zwölfjähriger Waffenstillstand zwischen den Niederlanden und Spanien, von Frankreich und England vermittelt. Die Niederländer schreiten in jeder Art von Cultur dem ganzen Europa voran. Universität Leyden, gegründet 1575. 1558—1603 England unter Elisabeth. Die von ihrem Vater Heinrich Viii. (1509—1547) begonnene, unter ihrem Halbbruder Eduard Vi. (1547—1553) weiter geführte, von ihrer Halbschwester, der katholischen Maria (1553—1558), der Gemahlin Philipps Ii., blutig verfolgte Reformation wird vollendet: die Hochkirche. Gewerbe und Seehandel entwickelt sich, die Colonisation von Nordamerika bekannt (Virginien); die

4. Das Altertum - S. 264

1888 - Breslau : Trewendt
264 Die Kunst. 80000 Menschen, dessen gewaltige berreste immer aufs neue Staunen erregen, der Kaiserpalast auf dem Palatin, der Titusbogen und die Thermen des Titus. Trajanus baute ein Forum, auf dem sich u. a. eine mit Reliefs geschmckte Sule erhob; von Hadrians Thtigkeit auf diesem Gebiete war schon die Rede. Spterhin wurden die Bauten womglich noch kolossaler und im Inneren noch prchtiger mit Bild-werken und Wandmalereien ausgestattet. Caracalla und Diocleti anus machten sich beim Volke durch den Bau zweier Thermen-Anlagen beliebt, deren Groartigkeit alles Bisherige berbot. Diocletianus schmckte auch seine Vaterstadt Salona mit einem herrlichen Kaiserpalast, wie denn berhaupt alle ehemaligen Provinzen des Reiches noch heute an-sehnliche Reste dieser Liebhaberei der rmischen Kaiser aufzuweisen haben. Auf deutschem Boden wurde z. B. Tri er ganz besonders reich mit Bau-werken bedacht; hier sieht man die schne Porta nigra und die Anlagen eines Amphitheaters und eines Kaiserpalastes noch wohl erhalten^). In der Skulptur leisteten die Rmer auch in der Kaiserzeit nichts Selb-stndiges, erweckten aber dadurch, da sie Kunstliebe und Kunstverstndnis an den Tag legten, den griechischen Schaffenstrieb zu neuem Leben. Manche Bildwerke bis znr Zeit Hadrians zeigen daher eine Meister-schast, welche hinter derjenigen des nachperikleischen schnen Zeit-alters nicht viel zurckstehen, so die jugendliche Venus von Medici (in Florenz), der farnesische Herkules (in Neapel), der Torso des Herkules (im Belvedere des Vatican), die Diana von Versailles (im Louvre zu Paris), der lagernde Nil (mit seinen 16 Putten, welche ebensoviel? Ellen der berschwemmung bezeichnen sollen), endlich Antinus. berall zeigt sich in diesen Kunstwerken echt griechischer Sinn, wogegen die zahlreichen Portrtdarstellungen, welche auf vllige Genauigkeit der Individuen ausgingen, mehr auf rmische Sitte und Anschauung hinweisen; aus diese Weise sind uns fast alle Kaiser bekannt geworden, z. B. Marcus Aurelms in der herrlichen Reiterstatue, welche heute auf dem Capitol zu Rom steht. Von der Malerei wei man aus den erhaltenen Namen der Knstler, da sich auf diesem Gebiete auch Rmer hervorgethan haben, obwohl auch Hier alle ausgezeichneteren Werke von griechischen Hnden herrhrten. Eine annhernde Vorstellung von diesen Leistungen gewhren die in Neapel ausbewahrten Wandgemlde aus Pompeji und ') Erinnert sei noch an die zahlreichen Mausoleen, Grabkammern und Colnm-barien, welche, z. T. mit groer Pracht ausgestattet, allerorten errichtet wurden. Columbarium eigentl. Taubenschlag, dann das Grabgewlbe mit vielen Nischen fr die Unterbringung der Aschen-Urnen.

5. Das Altertum - S. 5

1888 - Breslau : Trewendt
Schriftkunde. Knste und Wissenschaften. 5 Herodot^) sagt. Ihr hchstes Wesen, der Lichtgeist erscheint unter ver-schiedenen Namen als Ra, Amnn (Ammon), Ptah^) u. a. Daneben giebt es eine groe Zahl anderer Götter, deren unabnderliche Eigen-schasten man in gewissen Tieren versinnbildlicht dachte; dahin gehren Krokodile, Katzen, Hunde, Ibisse, Sperber u. s. w., alles heilige Tiere, die man auch in groer Zahl nachbildete. Erst spter entwickelte sich der poetische Mythos von den beiden Segensgottheiten Isis und Osiris, welcher den Kreislaus des Naturlebens veranschaulicht; Osiris, dessen Abbild der Ser Apis ist, wird von dem Glutwind Typ hon gettet und von Isis gesucht, bis ihn sein hinterlassener Sohn Horos, d. i. das wiedererstehende Jahr, zu rchen kommt. berhaupt spielt der Ge-gensatz von Leben und Tod in der gyptischen Religion eine Haupt-rolle; die Könige bauen schon bei Lebzeiten ihre riesigen Pyramiden, in denen ihre einbalsamierten Leichen einst ruhen sollen; die Reichen sorgen fr ihre Grabkammern, die in den Fels eingehauen werden; die Armen empfngt eine gemeinsame Gruft. Die grten Pyramiden stammen aus der 4. Dynastie und gehren den Knigen Chufu (Gheops3), Chafra (Chefren) und Menkera (Mykerinos) an; sie stehen unter etwa 70 anderen auf dem Plateau von Gizeh [gife] westlich von Memphis. Eine andere groartige Begrbnissttte dehnt sich westlich von Theben aus, aber Pyramiden giebt es hier nicht, sondern in den Fels gehauene Katakomben mit reich ausgeschmckten Slen, Korridoren u. s. w. Das Bestreben, die Leichen als Mumien aufzubewahren, hing wohl mit dem Glauben an die Unsterblichkeit der Seele zusammen, die nach der Vorstellung einer spteren Zeit zu ihrer Luterung erst durch ver-schiedene Tierleiber zu wandern hatte. [Schriftkunde. Knste und Wissenschaften.] Die hheren Stnde befanden sich im Besitze einer Schrift, welche ihnen den niederen Stnden gegenber erft recht Ansehen und Macht verlieh; sie entwickelte sich in drei Stadien, indem man die Gedanken zunchst durch ein Ding-bild, dann durch ein Sinnbild, endlich durch Lautzeichen auszudrcken verstand; dies sind die Hieroglyphen, die hieratische und die demo-tische (Schrift4), welche aber fo nebeneinander fortbestanden, da das !) Herodot Ii, 37. 2) Aus hakaptah, d. h. Kultsttte des Ptah, haben die Griechen den Namen gypten gebildet. 3) Sie ist fast 150 m hoch; der Klner Dom, das hchste Bauwerk der Erde, mit ca. 160 m. 4) Hieroglyphen vom griech. Up<5; Heilig und yx6cpetv eingraben; hieratisch

6. Das Altertum - S. 113

1888 - Breslau : Trewendt
Kultur seit dem pelopon. Kriege. 113 eine Anzahl von Maregeln, welche eine Verschmelzung der Griechen und Orientalen bezweckte: er selbst vermhlte sich mit Stateira, einer Tochter des Dareios, veranlate die Verheiratung von 10000 Makedonien mit Perserinnen und nahm 30000 Perser in das makedonische Heer auf. Mit dem letzten Schritt erregte er aber unter den Seinen einen solchen Unwillen, da es in dem Feldlager zu Opis am Tigris zu einem Soldatenausstand kam, den Alexander nur durch seine impo-nierende Haltung zu unterdrcken vermochte1). Endlich arbeitete der groe König an der Verwirklichung seiner weltbrgerlichen Plne, die alle daraus hinausliefen, sein Reich zu einer wohlgeordneten Einheit zu gestalten; er regelte daher die Verwaltung, zog Handelsstraen und Kanle, baute Hfen und Städte, verwandte ungeheure Schtze zur Hebung des Handels und der Industrie, der Wissenschaft und der Kunst. Mitten in dieser rastlosen und bewunderungswrdigen Thtigkeit wurde er in Babylon aus dem Leben gerissen, im Juni 323, nachdem ihm einige Zeit zuvor sein treuester Freund und Ratgeber, Hephstion, ohne den er nicht mehr froh sein konnte, durch den Tod entrissen worden war. 18. Rckblick: Die Kultur der Hellenen seit dem peloponnesischen Kriege. 80. Einleitung. Trotz der politischen Zerfahrenheit und Schwche, welche seit dem peloponnesischen Kriege der Griechenland gekommen und in fortwhrender Zunahme begriffen war, ging das materielle und geistige Leben der Hellenen keineswegs zurck: im Gegenteil, der Wohl-stand wurde durch die immer ausgedehnteren Handelsbeziehungen, durch neue Industriezweige und allerlei Knste allgemeiner und steigerte sich in den Hnden einzelner sogar bis zu hchst bedeutendem Reichtum; freilich blieben auch die Schattenseiten: Unlust zum persnlichen Kriegsdienst, Unsittlichkeit, unwrdige Behandlung der Frauen, berhandnhme der Sklavenwirtschaft und dadurch allmhliche Verarmung ganzer Bevlkernngs-schichten, nicht aus. Auf geistigem Gebiete vollzog sich nach dem perikleischen Zeitalter eine durchgreifende Vernderung: Der geniale Schpfergeist, der sich damals in der Architektur, Skulptur und den groen Tragdien so herrlich offenbarte, verschwand zwar nicht vllig, erhalten hatten, sollte auch Demostheues gehrt haben; wenigstens wurde er ver-urteilt und in den Kerker geworfen, ans dem er entfloh. *) 10000 Veteranen wurden reich beschenkt unter Kratvros und Polysperchon in die Heimat entsendet. Jaenicke, Lehrbuch der Geschichte. 8

7. Das Altertum - S. 18

1888 - Breslau : Trewendt
18 Klima und Naturprodukte. Meere, sind dem Festlande folgende, meist gebirgige, der Kalkformation angehrige Inseln dicht vorgelagert: 1. Kerkfra, die nrdlichste, ein hchst fruchtbares Hgelland; 2. Leukas, eine halbinselartige Fort-fetzung Akarnaniens; 3. Jthaka, geschichtlich ganz bedeutungslos und kaum erwhnt; 4. Kephallenia, die grte und hchste dieser Inseln; 5. Zakynthos und 6. Kythzra, die sdlichste. ^Die Inseln des gischen Meeres.] Das gische Meer wird im S. durch die langgestreckte Insel Kreta wie durch einen Querriegel von dem offenen Mittelmeer abgeschlossen; die Zugehrigkeit dieser Insel zu Europa zeigt sich namentlich in der reichen Gliederung der Nordkste, während die dem afrikanischen Kontinent zugekehrte Seite glatt verluft; die hchste Erhebung, das Jda-Gebirge, erreicht sast 2500 m. Das Jnselgewirr im Norden von Kreta fat man ge-whnlich unter dem Namen der Kykladen, d. h. der zum Kreise Geordneten, zusammen; dieselben sind als eine Fortsetzung der Gebirge von Attika und Euba anzusehen; nur einige der sdlichsten, z, B. Melos und Shera1), bestehen aus vulkanischen Massen. Von den brigen seien namentlich erwhnt: 1. Naxos, die grte; 2. Paros, berhmt durch ihren schnen Marmor; 3. De los mit dem berhmten Apollo-Heiligtum. Einen selbstndigeren Charakter als diese trgt Euba, obwohl %s vom mittelgriechischen Kontinent losgerissen zu sein scheint. Klima und Naturprodukte. ^Temperatur- und Regenver-Hltnisse.] Es ist natrlich, da der schroffe Wechsel von Hoch-und Tiefland, von Berg und Thal, durch den sich gerade Griechenland in so hohem Mae auszeichnet, die strksten klimatischen Gegenstze zur Folge hat; und diese Gegenstze liegen oft dicht nebeneinander. So kann man auf einer einzigen Tagereise im sdlichen Arkadien einen schneereichen Winter, im Eurotas-Thal den vollen Frhling und in der messenischen Kstenebene die beginnende Reise der Saat gleichzeitig an-treffen." Im allgemeinen haben aber der Peloponnes und Mittelgriechenland dieselbe durchschnittliche Lustwrme wie die brigen unter gleichen Breiten liegenden Mittelmeerlnder, dagegen ist Nordgriechen-land verhltnismig khler und zwar deswegen, weil die kalten Nord-Ostwinde durch die breite Lcke zwischen den thrakischen und kleinasiatischen Gebirgen ungehindert Zutritt haben. Wie alle sdeuropischen Lnder, so hat auch Griechenland fast nur Winterregen, während der Sommer regenlos ist, und zwar empfngt die l) Aus Melos (nengriech. Milo gesprochen) wurde 1820 die bekannte Venusstatue gefunden; Thera heit heute Santorino und besitzt einen submarinen Vulkan.

8. Das Altertum - S. 74

1888 - Breslau : Trewendt
74 Die bildenden Knste. und der Zahl das Wesen der Dinge zu erkennen glaubten, dann aber vor allem des Perikles Lehrer Anaxagoras von Klazorntzn (um 500), welcher den berweltlichen Geist (vou?) als den hchsten Weltordner be-zeichnete. Die philosophischen Ideen nahmen dann in der Sophistik einen immer freieren und hheren Flug und wurden in eine immer kunstvollere Sprache gefat, fhrten aber auch auf Abwege, auf denen schlielich Religion und Sittlichkeit zu Schaden kommen sollten. Die Sophisten, welche um hohen Lohn die Weisheit lehrten, glaubten nmlich fr alles und jedes Grnde finden und die schwchere Sache zur strkeren machen" zu knnen, d. h. sie lieen das Schwarze wei erscheinen und sprachen geradezu den Satz aus, der Mensch sei das Ma aller Dinge (avdpa>Tcoc jxexpov txttavtwv); nichts blieb von ihrer Kritik verschont, am wenigsten die Religion, wie denn Protagoras sich uerte: von den Gttern kann ich nicht wissen, ob sie sind oder nicht sind, noch wenn sie sind, wie ge-artet." Neben Protagoras von Abdera seien noch als hervorragende Sophisten genannt: Gorgias von Leontim und Prodikos von Keos. [Geschichtschreibung.] Die Anfnge der Historie, d. i. eigent-lich die neugierige Forschung, zeigten sich in den Mytho- oder Logo-graphen, deren Stil noch ein vorherrschend dichterischer war, und welche die Mythen und Sagen der Heroenzeit nach Art von Chronikschreibern erzhlten. Der bedeutendste unter ihnen, Hekatos von Milet (f. 40), verfate eine Erdbeschreibung und Genealogieen (Stamm-bume). Der erste eigentliche Historiker war aber Herodotos von Halikarnssos, der Vater der Geschichte" (480-428), der zwar der Mythe und dem Mrchen noch ihr poetisches Recht angedeihen lie, aber durch Wahrheitsliebe, kritische Prfung, feine Beobachtungsgabe, sowie durch einfache gefllige Darstellung einen bleibenden Wert besitzt; die 9 Bcher seiner Vlkergeschichte, welche spter die Namen der Musen erhielten, behandeln vorzugsweise den Kamps zwischen Hellenentum und Barbarentum und gipfeln in dem Zusammensto der Griechen mit den Persern. 52. Die bildenden Knste. [Architektur.] Auch die Antike", d. i. die Kunst des klassischen Altertums im Gegensatz zur spteren christlichen Kunst, trieb ihre schnsten Blten zur Zeit des Perikles; sie unterschied sich von der im allgemeinen stabilen und auf das Kolossale gerichteten Kunst des Orients durch ihre Lebenssrische und Einfachheit. Harmonische Gliederung und Klarheit der Verhltnisse waren die vor-zglichsten Eigenschaften nicht blo der griechischen Architektur, sondern auch der Skulptur und Malerei. Die griechische Baukunst der

9. Das Altertum - S. 118

1888 - Breslau : Trewendt
118 Die bildenden Knste. In einem so regen Staatsleben wie dem athenischen, wo die Reibungen der politischen Parteien nie aufhrten, wo alle gerichtlichen und politischen Angelegenheiten in der ffentlichkeit verhandelt wurden, war die An-eignung eines schlagfertigen und schnen freien Vortrags eine natrliche Notwendigkeit. Nachdem die Sophisten sich berlebt hatten, durch welche zuerst der Stil und die Rede kunstgem ausgebildet worden war, traten die eigentlichen attischen Staats-, Gerichts- und Schulredner auf, von denen etwa zehn aus ihren erhaltenen Schriften bekannt sind. Antiphon und Lysias, Jsos und Jsokrates (dessen Panegyrikos auf die Athener ein stilistisches Meisterwerk ist) schrieben hauptschlich Gerichtsreden, die von anderen bestellt waren, und unterwiesen junge Leute in der Theorie der Beredsamkeit; dagegen standen mitten im poli-tischen Leben schines, der bestochene Frsprecher der makedonischen Politik, und Demosthenes, dessen vaterlndischer Sinn, geistige ber-legenheit und Liebe zur Wahrheit nicht blo aus seilte Zuhrer, sondern auch auf die Nachwelt einen tiefen Eindruck machten. An ihn schlssen sich namentlich die Redner Lykurgos und Hypereides an (vergl. 75). Als akademischer Unterrichtszweig wurde die Rhetorik in Athen noch bis in die christliche Zeit hinein betrieben. 85. Die bildenden Knste. [Architektur.] Die Architektur verlie in den spteren Zeiten der griechischen Geschichte die einfache und mavolle Richtung und ging mehr auf das Gefllige, Zierliche und Prachtvolle, wie denn auch die korinthische Sulenordnung jetzt vor-zugsweise zur Anwendung kam. Neben den Tempelbauten (zu Tega in Arkadien, zu Eleusis, zu Pstum, zu Milet und anderwrts) wurden nun auch die Palste reicher Privatleute hufiger, und es entstand die Sitte, die in den musischen Wettkmpfen errungenen Dreife auf knstlerisch ausgefhrten Basen ffentlich auszustellen; das schnste der-artige Werk, welches erhalten ist, bildet das Denkmal des Lysikrtes zu Athen (334). Aus derselben Zeit stammt das vielbewnnderte Mau-soleum zu Halikarnssos, d. i. eine Grabanlage, welche die Knigin Artemisia von Karten fr ihren Gemahl Maufflos anlegen lie und welche altorientalische und griechische Kunst in sich vereinigte1). [Plastik.] In der Plastik folgte auf die Epoche des erhabenen Stils diejenige des schnen und leidenschaftlichen. Die vorzg-lichsten Knstler dieser Zeit waren Skopas aus Paros und Praxiteles aus Athen (beide um 350); von ersterem rhrten her die rasende !) Der Turm der Winde" oder richtiger das Horologion des Andronikos zu Athen ist nicht in dieser Zeit entstanden, sondern vielmehr erst im 1. Jahrh. vor Chr.

10. Das Altertum - S. 123

1888 - Breslau : Trewendt
Das alexandrinisch-hellenistische Zeitalter. 123 89. Das alexandrinisch-hellenistische Zeitalter, [Eharafter.] Was alle diese Staaten mehr oder weniger miteinander verknpfte, war die hellenistische, d. i. hellenisch-orientalische Mischkultur, welche dadurch entstand, da Tausende von Griechen des Mutterlandes nach dem Osten wanderten und, sei es als Sldner, sei es als Handwerker, Knstler oder Gelehrte einen tiefgreifenden Einflu auf die Völker des Orients gewannen. Die zahlreichen Stdtegrndungen (Alexanderstdte) waren ebenso titele Sammelpunkte dieses neuen Geistes, der auch in einer neu aufkommenden Sprache, der xoiv?) Staxexros, seinen Ausdruck fand. Wie aber in die Sprache der Griechen, so drangen auch in ihre gesamte Lebens- und Denkweise fremde Elemente ein, vornehmlich in die Reli-gion, welche durch die Aufnahme orientalischer Vorstellungen vllig er-schttert und zersetzt wurde. Und serner: Bei der Flle der neuen Er-scheinungen, welche dem menschlichen Geiste durch die Erschlieung so groer Lnder dargeboten wurden, mute die Kraft zu selbstndigem Schaffen immer mehr erlahmen und das Bestreben nur daraus gerichtet sein, die vorhandenen Bildungsstufe zu durchdringen und zu ver-arbeiten. Die bedeutendste derartige Arbeitssttte war Alexandreia in gypten, soda die Epoche von hundert Jahren, welche auf die Diadochenkmpfe folgte, geradezu die alexandrinische genannt wird. Andere Hochschulen gab es zu Athen, Rhodos und Pergamon. 90. ^Wissenschaft und Knste Whrend dieses merkwrdigen Zeitraumes standen daher die exakten Wissenschasten im Vordergrunde, in denen unter vielen anderen der Mathematiker Enkleides (um 300) und der Geograph und Astronom (auch Literarhistoriker) Eratosthsnes (275194) das Hervorragendste leisteten. In der Philologie, welche sich die Bearbeitung der Grammatik und die Revision und Kommentierung der klassischen Autoren zur Aufgabe machte, nahm der scharfsinnige Homer-Kritiker Aristarchos (c. 200) den ersten Rang ein. In der Philosophie entstanden neben der Akademie und der peripatetischen Schule noch drei neue Systeme: 1. das epikureische, von Epiknr aus Samos begrndet, . welcher in der nach dem Mae der Klugheit genossenen Lust das hchste Gut erblickte; 2. das stoische1), von Zenon aus Kypros gestiftet, der in der Gengsamkeit und in der Standhastigkeit bei Schmerz und Unglck den Weisen erkannte; 3. das skeptische, durch Pyrrhon aus Elis eingefhrt, der den Zweifel an allen Erscheinungen zum Gruudprincip machte. Am wenigsten gnstig waren die Zeitverhltnisse der Poesie, da die Viel- i) So genannt nach der Stoa (der bunten Sulenhalle) in Athen, wo Zenon lehrte.
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