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1. Geschichtsrepetitionen für die oberen Klassen höherer Lehranstalten - S. 74

1885 - Berlin : Vahlen
74 Ii. Das Mittelalter. 1438—1740. Die Habsburger auf Deutschland 3. 1438—1493. Albrecht Ii. und Friedrich Iii 1438—1439 Albrecht Ii., Siegmunds Schwiegersohn, Erbe der Luxemburger Lande (Böhmen mit Mähren u. Schlesien, Ungarn) f 1439 — sein nachgeborner Sohn Ladislaus Postumus f 1457. s Thron. (Iv.). 1440—1493 Friedrichlll. (Iv.), Hrz. v. Steiermark u. Kärnten — nachgiebig gegen das Papsttum (Aeneas Sylvius, später Pius Ii.), zum Kaiser gekrönt — die Tiirk engefahr (1453 Herrn von Konstantinopel, 1469 in Dtschld.) — Friedrichs Streben (bei aller Unthätig-keit) nach Mehrung der Österreich. Hausmacht — das Aeiov — Vermählung seines Sohnes Maximilian mit Karls d. K. Tochter, Maria v. Burgund, die Grundlage zur habsburgischen Gröfse. 1440—1470 Friedrich Ii. v. Br dbg. bezwingt die Städte Ber-lin-Köln, erwirbt die Neumark. 1470 — 1486 Sein Bruder Albrecht Achilles, Bggf. v. Nürnberg, Krf. v. Bdbrg. — dispo-sitio Achillea. (1486—1499) Johann Cicero Krf. v. Bdbrg. Fehde der Söhne Krf. Friedrichs d. Streitbaren (1445—1450) — der Prinzenraub (Kunz v. Kau-fungen) 1455 — Teilung derwet-tinischen Lande: Dieernestiner und Albertiner 1485. — Der Ernestiner Friedrich d. Weise 1485-1525 Kurfürst. 1460 Schleswig - Holstein („auf ewig ungeteilt”) an den Oldenburger Christian I., König v. Dänemark. (1462) Friedrich d. Siegreiche v. d. Pfalz siegt bei Seckenheim. 1466 Friede zu Thorn: Ost-preufsen (Hptstdt. Königsberg) verbleibt dem Deutschritterorden unter polnischer Oberhoheit, Westpreufsen polnisch. Die Soester Fehde. Die Fehde Albrechts Achilles gegen die süddeutschen Städte — seine Niederlage durch die Nürnberger. Die Schweizer bei St. Jakob a. d. Birs gegen die Aimagnacs (1444). 1476 Die Schweizer besiegenkarl d. Kühnen v. Burgund beigranson und Murten. 1477karld.kühne verliert Schlacht und Leben gegen die Schweizer und den Hrz. v. Lothringen bei Nancy.

2. Geschichte des deutschen Volkes - S. 120

1905 - Berlin : Vahlen
120 Philipp von Schwaben. Otto Iv. 167169. er,*. f erzhlte das Volk, war kurz vor des Kaisers rs qfi) Jrfsyroac5et ^osse die riesige Gestalt des alten Dietrich von Bern 36) erschienen, dem Reiche Unglck zu verknden. Und schnell kam und furch bar das Verderben nach so vielem Glanz. Zum drittenmal w^r der stand ^ 6 ^rade zu einer Zeit, wo die Kaisermacht auf der Hhe stand, ein Kmd, wie nach Ottos Ii. und nach Heinrichs Iii. Tode. Denn Isrirk? seme Witwe Konstanze mit einem dreijhrigen Sohne, rtedrtch; Philipp von Schwaben, des Kaisers Bruder, hatte eben das sckwn gewhlte Knblein von Italien nach Deutschland holen wollen um rnen zulassen-da kam die Kunde von dem Tode des Kagers mi hi #??6 "a des kniglichen Kindes durfte er nun nicht rechnen, und um die Krone wenigstens seinem Hause zu bewahren, lie er zu, da seine An-Hanger ihn selber - zu Mhlhause/ in Thringen - whl?en (?198) wrjr* ^hlreichen Feinde der Staufer und eines mchtigen Kaisertums' vor allem die Erzbischofe von Kln und Trier, traten ihm entgegen und erhoben m demselben ^ahre im Einverstndnis mit dem Papste und Richard Lowenherz den Welsen Otto Iv., einen Sohn Heinrichs des Lwen, auf hz tm Kolner Erzbischos wurde er zu Aachen gekrnt. So hatte das Reich wieder Gegenkomge und Brgerkrieg, gerade in einer ^eit wo ft Wh*"I i r? ~ 1r2 uach Gregor Vii. der gewaltigste und hoch-M ?s Papste, aus Petti Stuhl sa. Dieser behauptete, bei zwiespaltiger Wahl stnde ihm das Recht der Entscheidung zu, und nach langem |! r !r" ^ lur den Welfen und bannte den widersprechenden fil ^ rang wacker um seine Krone; auf ihn war der hoch-strebende Sinn des Vaters ohne die Hrte des Bruders, die Ritterlichkeit wie der poetische Sinn seines Geschlechts vererbt. Aber wie Otto Iv. gab auch er, um sich Freunde zu verschaffen, Reichsgut und Reichsrechte preis. Die - Tfjfe "och eben von Deutschland mit Abhngigkeit bedroht, mischten Wunrfi <5 ^ stlne Angelegenheiten, namentlich der König Philipp rrmr n?n der mchtigste weltliche Fürst geworden ar- Zuletzt blieb der Staufer Sieger, nachdem er auch Kln der ?fitll?mnsir<^e 0elre^e ^T$Tter"' bezwungen hatte. Innocenz Iii. lste Banne, und Otto Iv. wurde nur noch in Sachsen anerkannt und Im 9r r?^life angewiesen. Da ward Philipp 1208 zu Bamberg wille? ermorde!1 von Wittelsbach um einer persnlichen Beleidigung 168. Nun gewann Otto Iv. von Braunschweig die Oberhand und allgemeine Anerkennung. Zunchst chtete und strafte er den Mrder und feine Mltverschworenen. Dann verlobte er sich, um die staufische Partei im Reiche zu gewinnen, mit der ltesten der hinterlassend Tchter Philipps, ^eatrix. Bald war er mchtig genug, einen Rmerzug zu unternehmen. J? ^unpeertz Iii. empfing er die Kaiserkrone, aber auf die Dauer konnte auch er die Freundschaft mit ihm nicht bewahren. Er erhob Anspruch auf die Mathildifthen Erbgter ( 147), aus die er erst verzichtet hatte, und wollte im Kirchenstaat mit der alten kaiserlichen Vollmacht gebieten; ja er suchte sogar die staufische Erbschaft, das Normannenland, als Reichsgebiet an sich zu rechen. Da brach jnnocenz Iii. mit dem neuen Saul" und bannte ihn (1210). o ,, 9 Unterdessen war Heinrichs Vi. Sohn Friedrich zu einem an ~etb und Geist gleich ausgezeichneten Jngling herangewachsen. Seine Mutter Konstanze hatte bei ihrem Tode (1198) den Papst als seinen Vormund ein-gesetzt, und dieser untersttzte ihn jetzt gegen den Welfen. Er rstete ihn

3. Geschichte des deutschen Volkes - S. 107

1905 - Berlin : Vahlen
Heimich V. Welsen un Staufer. 147149. 107 noch viel behauptet, aber dem Papsttum war doch ein bedeutender Einflu auf die Reichsverhltnisse gesichert, und die strkste Sttze des Thrones, die Reichstreue der Bischfe, begann zu wanken. Heinrich starb zu Utrecht (1125) ohne Kinder; das Volk, das ihn nie geliebt hatte, sah darin die Vergeltung fr seinen frevelhaften Krieg gegen den unglcklichen Vater. 148. Das frnkische Herrscherhaus hatte von Heinrich Ii. ein wieder befestigtes Reich bernommen, in dem freilich die groen Lehen schon erblich waren; der erste Herrscher dieses Hauses, Konrad Ii, hatte dann die Knigsmacht so gestrkt, da er und sein Sohn Heinrich Iii. noch einmal an ein Kaisertum im Sinne Ottos des Groen denken konnten. Da kam die Gewalt an ein Kind, und die zu straff angezogenen Zgel der Herrschaft wurden nun von den Groen um so schneller zerrissen. Zugleich trat die Kirche als neue Macht auf, mit Krften, die besser geordnet waren und tiefer im Sinne der Völker wurzelten als das Kaisertum, und mit Mitteln, die gewaltiger wirkten als selbst das Schwert. Im Kampfe mit beiden Mchten, den Fürsten und der Kirche, unterlag Heinrich Iv., der in seinem Charakter selbst so manche Angriffspunkte darbot. Gegen Ende des 11. Jahrhunderts waren alle Lehen erblich, die Bistmer nicht mehr unbedingt in des Kaisers Hand und dieser nur noch auf seine unmittelbare Hausmacht und seine moralische Wrde angewiesen. In den Sitten, in der Bildung blieb Deutschland im 11. Jahrhundert gegen die eben jetzt geistig erwachenden romanischen Völker zurck. Erst mute die groe Wirkung der Kreuzzge sichtbar werden, ehe die rechte Blte des Mittelalters auch fr Deutschland kommen konnte. D. Herrscher aus dem staufischen Hause. L Welsen und tanfer*). Lothar von Sachsen. 11251137 Konrad Iii. 1138-1152. 149. Als die natrlichen Erben des ausgestorbenen frnkischen Herrscherhauses erschienen die Staufer, die Brder Friedrich und Kon-rad. Sie waren die Neffen Heinrichs V., und was er an eigenem Gut *) Welf von Bayern + 1101. Friedrich von Bren. Welf Heinrich der Schwarze Friedrich von Schwaben, f 1119. von Bayern j 1126. Gem.: Agnes, Heinrichs Iv. Tochter. Heinrich d. Stolze v. Bayern Welf Judith. Friedrich v. Schwaben + 1147. 1. Konrad Iii. Heinrich d. Lwe v. Sachsen I u. Bayern f 1195. I___ 1. tto Iv. Wilhelm. 3. Heinrich Vi. -j- 1197. Friedrich v. Schwaben 4. Philipp f 1218. | Gem.: Konstanze. -j- 1191. f 1208. Otto das Kind t 1139. t 1191. Gem.: Gertrud, Lothars Tochter. f 1152. 2. Friedrich I. arliarossa f 1190. Gem: Beatrix v. Burgund. 1235 >n. v. Braunschweia. 5. Friedrich Ii. f 1250. Beatrix + 1212. Gem.: Otto Iv. Heinrich 6. Lonrad Iv. Enzio Manfred, t 1242. t 1254. t 1272. + 1266. Konradin i 1268. Konftanze. Gem.: Peter Iii. v. Aragonien.

4. Geschichte des deutschen Volkes - S. 119

1905 - Berlin : Vahlen
Heinrich Vi. 165 166. 119 ihnen gegen den allzu schroff auftreiben Mfer. Glck holb. Richarb Lwenberz, der schon im Heiligen Lande deutsche Kremfahrer mit emprenbem Ubermute behandelt und beharrlich alle Femde des Kaisers untersttzt hatte und beshalb schon lngst als Reichsfemd be-zeichnet worden war, wrbe von Leopolb von sterreich bei seiner Durch-reise nach Norbbeutschlanb gefangen genommen und 1193 dem Kaiser ausgeliefert. Dieser behandelte ihn als Geisel, um seme Femde zum Frieden zu zwingen, und wollte ihn nur gegen ein hohes Lsegeld, und wenn er sich als sein Lehnsmann bekenne, frei geben. Der König von Frankreich machte ihm sogar groe Versprechungen, wenn er ihm diesen fernen Hauptfeind ausliefern wolle. Lange zgerte Heinrich. Da loste eine unerwartete Begebenheit die Verwirrung. Ein Sohn Heinrichs des Lwen war m den alten, guten Tagen der Einigkeit beider Hufer mit der Staufin Agnes einer Tochter von Heinrichs Vi. Oheim Konrab, verlobt aewefen; jetzt halte der Kaiser sie dem Könige von Frankreich vermhlen wollen. Mutter und Tochter aber zogen bm ritterlichen Welfen vor, und heimlich lie ihn jene kommen und mit der Tochter trauen. Der Kaiser mute sich trotz seines anfnglichen Zorns in das Geschehene fgen und diese Verbindung wurde nicht nur die Brcke zum Frieden zwischen beiden Hausern, fondern hatte auch die weitere Folge, ba Richard Lwenherz, nachdem er dem Kaiser den Vasalleneid geleistet und ein fehr hohes Lsegeld gezahlt hatte, nun endlich seine Freiheit wieder erhielt (1194). Heinrich der Lowe aber ruhte nun von seinen Taten; und ihm, der selbst ernst so viel Geschich e gemacht hatte, war es in seinen letzten Tagen der grte Genu, alte Chroniken und Heldenlieder zu sammeln und sich vorlesen zu lassen, ^m ^ahre 1195 verschied er auf feiner Burg zu Braunfchweig: unstreitig auch neben Friedrich Barbarossa ein groer Mann, der fr Deutschland Heilsames und Dauerndes gewirkt hat; nur schade, da ein schlimmes Geschick die Bahnen der beiden Männer feindlich gegeneinander gekehrt hat. 166. Der Kaiser war unterdessen wieder nach Italien gezogen (1194). Diesmal gewann er mit leichter Mhe sein normannisches Knigreich und fhrte die Familie Tankreds dieser selbst war Anfang 1194 gestorben gefangen nach Deutschland. Zurckgekehrt fate er den groen Gedanken, die Erblichkeit seiner Krone festzustellen und so die verderbliche Einrichtung des Wahlreichs zu beseitigen: den weltlichen Fürsten bot er dafr das Verbrechen, ba ihre Lehm nicht blo was ja langst feststand aus die mnnliche, sondern bei beren Aussterben auch auf bte weibliche Lime und auf Nebenlinien bergehen sollten, den geistlichen die Aufhebung des Spolienrechts. Er ftanb nahe vor der Verwirklichung seines Planes, denn die meisten Fürsten waren gewonnen: ba rief ihn noch einmal eine Emprung nach Sizilien, die er biesmal mit uerster, grausamer Strenge bestrafte. Immer khner und umfassender wurden seine Plne. England hatte ferne Oberhoheit bereits anerkennen mssen; nun begann er Frankreich ebenfalls wie einen Lehnsstaat des Reichs zu behandeln; auch die spanischen Lande, besonbers Kastilien, dachte er sich Untertan zu machen, und mit eiserner Hand pochte er an das griechische Ostreich. Schon strmten zu einem neuen, gewaltigen Kreuzzug, auf dem er seine Plne im Orient auszufhren ge-dachte, Scharen aus ganz Deutschland nach Unteritalien zusammen; da setzte der Tod Heinrichs allzu khnen Plnen ein Ziel: zu Messina starb 1197 der 32 jhrige Herrscher; den Traum einer deutschen Weltherrschaft nahm er mit sich ins Grab.

5. Geschichte des deutschen Volkes - S. 180

1905 - Berlin : Vahlen
180 Der nieerschsische kreis. Die Mecklenburger und die Welsen. 257. Erst durch die khne Tat des Grafen Heinrich von Schwerin, der den Dnenknig gefangen nahm und ihn spter, als er trotz seines'eides die zurckgegebenen Lnder abermals erobern wollte, im Verein mit andern norddeutschen Fürsten bei Bornhved in Holstein 1227 besiegte wurde Waldemar gezwungen, auf die deutschen Lnder zu verzichten. Mannigfach teilte sich spter die Mecklenburger Linie, und einige Fürsten wie Heinrich I der Pilger (12641303), der 26 Jahre im Morgenlande in Gefangenschaft schmachtete, und sein Sohn Heinrich Ii., genannt der Lwe (13021329) smd hervorragende Männer. Im Jahre 1348 verlieh Kaiser Karl Iv dem Hause, das ihm gegen den bayerischen Ludwig von Brandenburg half- den Herzogstitel. Erst gegen Ende unseres Zeitraums fielen unter Heinrich Vi. dem Dicken (f 1477), alle mecklenburgischen Lande zusammen *) Die wichtigste Familie aber im niederschsischen Kreise war die der Welsen. Sie stammte von dem groen Sachsenherzog Heinrich dem Lwen (152 ff.), der nach seinem Sturz ( 162) wenigstens die Allode seines Hauses, die braunschweigisch-lneburgischen Lande, rettete. Seme Shne, unter denen Kaiser Otto Iv. ( 168) war, teilten sie, aber jein Enkel Otto das Kind vereinigte die gesamten Lnder des Hauses wieder. Er nahm dann von Kaiser Friedrich Ii., der ihn lange vergeblich be-kmpft und Braunschweig belagert hatte, nach geschehener Ausshnung (1235) Braunschwetg als Herzogtum zu Lehen ( 172). Schon Ottos Sohne teilten von neuem (1267), und es entstanden nach und nach viele Linien (Braunschweig, Lneburg, Grubenhagen, Kttingen usw.). Stammvater der spateren Welsen ist Ernst der Bekenner (f 1546). Durch die Teiluna i ke*den -Shne Heinrich und Wilhelm vornahmen, entstanden 1569 zwei Linien: die braunschweigisch-wolfenbttelsche, aus der ruhmreiche Helden der deutschen Geschichte hervorgingen, und die braun-schwe igisch-lneburgische (hannoversche), die spter 1692 zur Kur-ic^onn 1714 aus den englischen Knigsthron gelangte und von 1815 bis 1866 als ein deutsches Knigshaus bestanden hat**). *2j Jahre 1621 fand eine neue Teilung in Mecklenburg-Schwerin und Mecklen-vurg^Gustrow statt; nachdem die Gstrower Linie 1695 erloschen war, trat dann 1701 Si t""9 t" chroertn und M.-Strelitz ein, deren Fürsten beide von Adolf Friedrich I. von M.-Schwerin (f 1658) abstammen. p Stifter diefer jngeren Linie Hannover ist der Sohn Ernsts des Bekenners, Schon er erwarb zu seinem Landesteil die halbe Grafschaft Hoya und ganz imt f ct o n fetnen 7 Shnen durfte nur einer, Georg, heiraten, und j,et! c Landesteile seiner Brder, die inzwischen Grubenhagen, Kalen-p..rb"rg erworben hatten, zusammen. Obwohl seine vier Shne wieder ^ das letzt noch um Lauenburg ( 256 Anm.) vergrerte Land Sh" Ernst Augusts, des jngsten der vier. Dieser Ernst August Str q9 , Vrf e/ Widerspruchs der lteren Linie von Braunschweig - Wolfen-licken Irf.urf,^rfurfte"tu^ ^ erheben. Er war mit einer Tochter des Unglck-t?Z I" Kr ?fai 248 Anm. u. 387ff.) vermhlt, der eine Jakobs I. von England, zur Gattin gehabt hatte. Als mit Mattllnrh m J * m an] bte protestantische Linie des Hauses Stuart ausstarb, -nalisck-ndem Sohne Ernst Augusts, Georg I., das hannoversche Haus auf dem Knigsthrone. Hannover blieb nun ein Nebenland freilich ein be-La Wa "e.ue"en3^chen Könige. Das Land vergrerte sich 1715 und 1719' wasrl uf tuns der Bistmer Bremen und Verden und 1815 asrsla ,?I ' H^desheim, Osnabrck, Meppen, Bentheim, Teile des 1 s il Mnl il ehemalige Netchsstam Goslar; damals ward es Knigreich. E!fa England die Konigln Viktoria zum Throne gelangte, kam Hannover, weil in deutschen Landen keine weibliche Erbfolge gilt, an ihren Oheim Ernst August (18371851). Sr? J? Zf ^?erreichs Seite an dem Kriege von 1866 teil und verlor deshalb Thron und Reich an Preußen.

6. Geschichte des deutschen Volkes - S. 102

1871 - Berlin : Vahlen
102 Heinrich Vi. Philipp von Schwaben. Otto Iv. 165167. fahret mit ^ emprendem Uebermuth behandelt und beharrlich alle Feinde des Kaisers unterstutzt hatte und deshalb schon lngst als Reichsfeind bezeichnet war bei seiner Durchreise nach Norddeutschland, wo tjs f, ^bmden wollte, gefangen genommen und dem Kaiser ausgeliefert. Dieser behandelte ihn als Geisel, um seine Feinde zum v ri ra Und ^?te chu nur gegen ein hohes Lsegeld und wenn mj2 Ilr ' frci sc6en" Der König von Frankreich aber machte ihm groe Versprechungen, wenn er thnt diesen seinen Hauptfeind aus- ^ K ^cgetie Hemrrch. Da lste eine unerwartete Begebenheit die Verwirrung. Em Sohn Heinrichs des Lwen war in den alten guten Ta- Sa vir l n die Staufin Agnes, eine Tochter von Hein- As Vi. Oheim Konrad, verlobt gewesen; jetzt aber hatte der Kaiser diese seinen un dem ^omse von Frankreich vermhlen wollen. Mutter funmz? ms v l^Vll ritterlichen Welsen vor, heimlich lie ihn die erstere ommen und mit der Tochter trauen. Der Kaiser mute, trotz seines anfnq- m Geschehene sich fgen, und diese Verbindung ward tue Wcfe mcht nur zum Frieden zwischen beiden Husern, sondern auch Richard Lowenherz erhielt nun, auf Frbitte fast aller Fürsten, seine Freiheit. Heinrich der Lowe aber wieder im Besitz semes Eigenthums, ruhte nun von seinmtha-ten, und er, der selbst ernst so viel Geschichte gemacht hatte, erfreute sich in fernen letzten Tagen, alte Chroniken und Heldenlieder sich lesen zu lassen, bis er auf seiner Bmcg zu Braunschweig verschied, 1195: unstreitig ein groer ?an"' fut Deutschland Heilsames und Dauerndes gewirkt hat; nur da \ Mick neben einen gleich Groen Friedrich Barbarossa gestellt und beider Manner Bahnen feindlich gegen einander gekehrt hat. 8 166- Kaiser war unterdessen wieder nach Italien gezogen. Diesmal 21er, ?e snn Knigreich und fhrte die Familie Tancreds fsv f1' Deutschland. Zurckgekehrt, fate er den groen Gedanken, die Erblichkeit ferner Krone festzustellen und so die verderbliche Einrichtung des Wahlreiches zu beseitigen; den Fürsten bot er dafr das Versprechen, da ihre l&nt ~ T* feststand - auf die mnnliche, sondern beim Abgehen derselben auch auf die weibliche und auf Nebenlinien bergehen sollten. stud nahe an der Verwirklichung dieses Planes, denn die meisten Fürsten waren gewonnen. Da rief ihn noch einmal eine Emprung nach teilten, die er dtemal mtt uerster, grausamer Strenge und Rachsucht bestrafte. Immer kuhner, immer weiter schweiften seine Plne auf Weltherrschaft. Frankreich begann er wie emen Lehnsstaat des Reiches zu behandeln; auf die spanischen Reiche besonders aus Castilien, warf er fem Auge; mit eiferner Hand pochte er an das griechische Ostreich und forderte als normannisches Erbe groe Theile von Epirus und Macedonien; eine Eroberung von Constantwopel schien die Borbedingung emes neuen Kreuzzuges, zu dem die Schaaren schon aus ganz Deutschland nach Unteritalien zusammenstrmten; da durchschnitt der Tod die weiten Entwrfe; zu Messina 1197 starb der 32jhrige Herrscher und nahm * ysf emer Rutschen Weltherrschaft mit sich in's Grab. 167. Am Rhein, so erzhlte das Volk, war kurz vor des Kaisers Tod aus schwarzem Rosse die riesige Gestalt des alten Dietrich von Bern ( 36) erschienen, Unglck dem Reiche verkndend. Und schnell kam und furchtbar das Verderben nach so vielem Glanz. Zum dritten Mal ging die Krone, gerade auf der Hohe der Kaisermacht, auf ein Kind der, wie nach Otto's Ii., nach Heinrichs Iii Tode. Denn Heinrich Vi. hinterlie feine Wittwe Constanze mit emem dreijhrigen Sohne, Friedrich. Von den Shnen Friedrich Barba-

7. Geschichte des deutschen Volkes - S. 103

1871 - Berlin : Vahlen
Heinrich Vi. Philipp von Schwaben. Otto Iv. 167169. 103 toffft'8 war nur noch Philipp brig, der ebsn das kleine Knigskind von Jta-lien nach Deutschland holen wollte, um dasselbe jetzt schon krnen zu lassen, als die Kunde von des Kaisers Tode kam. Nun durfte er auf keine Anerkennung desselben rechnen, und um die Krone wenigstens seinem Hause zu bewahren, lie er zu, da seine Anhnger ihn selber whlten. Die zahlreichen Feinde aber der Hohenstaufen und eines mchtigen Kaiserthums, vor Allem die Erzbischfe von Kln und Trier, traten ihm entgegen und erhoben zu Aachen, wohl auf fremden, besonders des Pabstes und Richard Lwenherz' Einflu, den Welfen Otto Iv., einen Sohn Heinrichs des Lwen. Philipp war zu Mhlhausen in Thringen gewhlt worden. So hatte das Reich wieder Gegenknige und Br-gerkrieg, gerade in einer Zeit, wojnnocenz Iii., 11981216, nach Gregor Vii. der gewaltigste und hochstrebendste der Pbste, auf Petri Stuhle sa. Dieser behauptete, bei zwiespltiger Wahl stnde ihm das Recht der Entscheidung zu, erklrte sich fr den Welfen und bannte den widersprechenden Philipp. Dieser aber rang ritterlich um seine Krone; auf ihn war der hochstrebende Sinn des Vaters ohne die Hrte des Bruders, die Ritterlichkeit, Schnheit und der poe-tische Sinn seines Geschlechtes vererbt. Seine ganze Regierungszcit wird aus-gefllt von dem Kampfe gegen Otto; Hie Welf, hie Waibling"! klang es wieder berall. Beide Könige verschleuderten, um sich Freunde zu verschaffen, mit vollen Hnden das Reichsgut. Doch blieb zuletzt der Hohenstaufe Sieger, nachdem er auch Kln, der rmischen Kirche getreue Tochter", erobert hatte. Otto war nur noch in Sachsen anerkannt. Da ward Philipp 1208 zu Bamberg vom Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach um einer persnlichen Beleidigung willen ermordet. 168- Nun gewann Otto Iv. von Braunschweig die Oberhand und allgemeine Anerkennung. Zunchst chtete und strafte er den Mrder und seine Mitverschwornen. Dann, um auch die Hohenstausische Partei im Reiche zu ge-Winnen, verlobte er sich mit der hinterlassenen Tochter Philipps, Beatrix. Bald war er mchtig genug, einen Rmerzug zu unternehmen. Aber bisher, wie seines Hauses Name es bezeichnete, ein Guelfe, d. i. ein Parteignger des Pab-stes, konnte er doch die Freundschaft mit Innocenz Iii., von dem er jetzt die Kaiserkrone empfing, auf die Dauer nicht bewahren. Im Namen des Reiches und wegen persnlicher Abstammung aus dem Hause der Welfen forderte er die Mathildischen Erbgter (147) zurck, auf die er erst verzichtet hatte, wollte im Kirchenstaat mit alter kaiserlicher Vollmacht gebieten, ja er suchte sogar die Hohenstausische Erbschaft, das Normannenland, als Reichsgebiet an sich zu reien. Da brach Innocenz Iii. mit ihm und bannte ihn 1210. 169- Unterdessen war Heinrichs Vi. Sohn, Friedrich, zu einem an Leib und Geist gleich ausgezeichneten Jngling herangewachsen. Seine Mutter Constanze hatte bei ihrem Tode, 1198, den Pabst als seinen Vormund einge-setzt, und dieser hatte, unparteiisch und groartig in seinem Handeln, ihm eine treffliche Erziehung geben lassen. Jetzt rstete er ihn mit seinem Segen wie mit seinem Golde, und so eilte der Staufe mit geringer Begleitung, aber auf die Anhnger seines Hauses und den Zauber seines Namens bauend, der die Alpen, 1212. Um dieselbe Zeit starb, vier Tage nach der zu Nordhausen ge-feierten Hochzeit, die blhende Beatrix, Philipps Tochter, und Schwaben und Baiern verlieen, nach dem Tode ihrer Herrin, der Kaiserin" heimlich das Hoflager Otto's. _ Dieser hatte in der That durch Hrte und Geldgier nicht nur die alten Feinde, sondern auch viele seiner ehemaligen Freunde gegen sich gereizt: Alles fiel dem Kaisersohne zu, der fast ohne Schlacht das Reich eroberte. Der König von Frankreich hatte ihn gleichfalls untersttzt: und da gerade ein Krieg zwischen Frankreich und England war, so kmpfte zuletzt Otto, der in

8. Geschichte des deutschen Volkes - S. 156

1871 - Berlin : Vahlen
156 Der oberschs. Kreis. A. Die thring. Landgrafen. Haus Wettin. 257258. aber im niederschsischen Kreise war die der Welsen. Sie stammte von dem groen Sachsen-Herzog Heinrich dem Lwen (152 ff.), der nach feinem Sturz ( 162) wenigstens die Allode seines Hauses, die braunschweigisch-lneburgischen Lande, rettete. Seine Shne, unter denen Kaiser Otto Iv. ( 168) war, theilten, aber sein Enkel, Otto das Kind, vereinigte die ge-sammten Lnder des Hauses wieder. Dieser nahm von Kaiser Friedrich Ii., der ihn lange vergeblich bekmpft und Braunschweig belagert hatte, nach geschehener Ausshnung, 1235, Braunschweig als Herzogthum zu Lehen. Schon Otto's Shne theilten (1267), und es entstanden nach und nach viele Linien (Wolfenbttel, Kalenberg, Grubenhagen, Gttingen, Lneburg u. s. w.)_ Stammvater der spteren Welsen ist Ernst der Bekenner, f 1546. Durch die Theilung seiner beiden Shne Heinrich und Wilhelm entstanden 1569 die gegenwrtigen Linien: die braunschweig-wolfenbttel'sche, die der deutschen Geschichte ruhmreiche Helden verlieh, und die braunschweigisch-lneburgische (hannoversche), die spter 1692 zur Kurwrde, dann 1714 auf den englischen Knigsthron gelangte, und von 18151866 als ein deutsches Knigshaus bestanden hat*). 5. Der oberschsische Kreis. A. Die thringischen Landgrafen. ' Das Haus Wettin. 258. Die ausgedehntesten und mannigfachsten Lande umfate unstreitig der oberschsische Kreis. Im Sdwesten am Thringer Wald beginnend, im Sdosten vom Erzgebirge, im Nordwesten vom Harz begrenzt, zog er sich nordstlich weit der die Elbe, bis er, Pommern mitbegreifend, erst am baltischen Meere endete. Nur im westlichen Theile des Kreises befanden sich kleinere Gebiete, so die Reichsstadt Erfurt, seit 1390 Universitt, die Grafschaften Schwarzburg ( 222), Reu, Hohenstein, Mansfeld und die Anhat-tinifchert Fiirstenthmer; sonst bildeten die drei groen Territorien, die Kur-srstenthmer Sachsen-Wittenberg (Meien-Thringen) und Branden-brg, auerdem das Herzogthum Pommern das Uebergewicht. Denn auch die Bisthmer des Kreises, Naumburg (Zeitz), Merseburg, Meien, Ha- *) Stifter dieser jngeren Linie Hannover ist der Sohn Ernst des Bekenners, Wilhelm. Schon er erwarb zu seinem Landestheil die halbe Grafschaft Hoya und ganz Diepholz ( 254). Von seinen 7 Shnen durfte nur Einer, Georg, heirathen, und auf diesen fielen die Landestheile seiner Brder, die inzwischen Kalenberg und Haarburg erworben hatten, zusammen. Trotzdem da seine vier Shne wieder theilten, vereinigte sich doch das, jetzt noch um Lauenburg ( 256 Anm.) vergrerte Land, auf den Sohn des Jngsten, auf Ernst August, wieder. Dieser wute Hannover, trotz des Widerspruchs der lteren Linie von Braunschweig-Wolfenbttel, 1692 zum Kurfrstenthum zu erheben. Derselbe Ernst August war mit einer Tochter des unglcklichen Friedrich V. von der Pfalz (s. unten n. 248) vermhlt, der eine Stuart, Tochter König Jacobs I. von England, zur Ehe gehabt hatte. Als mit Knigin Anna 1714 in England die protestantische Linie des Hauses Stuart ausstarb, folgte deshalb mit dem Sohne Ernst Augusts, Georg I., das hannoversche Haus auf dem englischen Knigsthrone. Hannover blieb nun das, freilich begnstigte, Nebenland dieser neuen englischen Könige. Das Land vergrerte sich noch 1715 durch die Erwerbung der Bisthmer Bremen und Verden, und 1815, nach der franzsischen Fremd--Herrschaft, durch Ostsrislaud, Hildesheim, Osnabrck; damals ward es Knig-reich. Als in England die Knigin Victoria zum Throne gelangte, kam Hannover, weil in deutschen Landen keine weibliche Erbfolge gilt, an ihren Oheim, den Herzog von Eumberland, der als Ernst August 18371852 der erste König von Hannover ward. Sein Sohn Georg V. nahm auf Oestreichs Seite Theil an dem Kriege gegen Preußen, 1866, und verlor darber Thron und Reich an dieses.

9. Geschichte des deutschen Volkes - S. 104

1867 - Berlin : Vahlen
104 Heinrich Vi. Philipp von Schwaben. Otto Iv. § 166—168. die meisten Fürsten waren gewonnen. Da zog er noch einmal nach Sizilien. Immer kühner, immer weiter schweiften seine Pläne ans Weltherrschaft. Franko reich begann er wie einen Lehnsstaat des Reiches zu behandeln; auf die Spa- nischen Reiche, besonders aus Castilien, warf er sein Auge; mit eiserner Hand pochte er an das griechische Ostreich und forderte als normannisches Erbe große Theile von Epirus und Macedonien; eine Eroberung von Constantinopel schien die Vorbedingung eines neuen Kreuzzuges; da durch schnitt der Tod die weiten Entwürfe; zu Messina 1197 starb der 32jährige Herrscher und nahm den Traum einer deutschen Weltherrschaft mit sich ins Grab. § 167. Am Rhein, so erzählte das Volk, war kurz vor des Kaisers Tod aus schwarzem Rosse die riesige Gestalt des alten Dietrich von Bern (§ 36.) erschienen, Unglück dem Reiche verkündend. Und schnell kam und furchtbar das Verderben nach so vielem Glanz. Zum dritten Mal ging die Krone, gerade auf der Höhe der Kaisermacht, auf ein Kind über, wie nach Otto's Ii., nach Heinrichs Iii. Tode. Denn Heinrich Vi. hinterließ seine Wittwe Constanze mit einem dreijährigen Sohne, Friedrich. — Von den Söhnen Friedrich Barba- rossa's war nur noch Philipp übrig, der eben mit dem kleinen Königskinde auf dem Wege von Italien nach Deutschland war, um dasselbe jetzt schon krönen zu lassen, als die Kunde von des Kaisers Tode kam. Nun durfte er auf keine Anerkennung desselben rechnen, und um die Krone wenigstens seinem Hause zu bewahren, ließ er zu, daß seine Anhänger ihn selber wählten. Die zahlreichen Feinde aber der Hohenstaufen und eines mächtigen Kaiserthums, vor allem die Erzbischöfe von Cöln und Trier, traten ihm entgegen, und crhoben zu Aachen, wohl auf fremden, besonders des Pabstes und Richard Löwenherz' Einfluß, den Welsen Otto Iv., einen Sohn Heinrichs des Löwen. Philipp war zu Mühl- hausen in Thüringen gewählt worden. So hatte das Reich wieder Gegenkönige und Bürgerkrieg, gerade in einer Zeit, wo Innocenz Iii., 1198—1216, nach Gregor Vii. der gewaltigste und hochstrebendste der Päbste, aus Petri Stuhl saß. Dieser behauptete, bei zwiespältiger Wahl stünde ihm das Recht der Ent- scheidung zu, erklärte sich dann für den Welfen und bannte den widersprechenden Philipp. Dieser aber rang ritterlich um seine Krone; auf ihn war' der hoch- strebende Sinn des Vaters ohne die Härte des Bruders, die Ritterlichkeit, Schönheit und der poetische Sinn seines Geschlechtes vererbt. Seine ganze Regierungszeit wird ausgefüllt von dem Kampfe gegen Otto; „Hie Welf, hie Waibling!" klang es wieder überall. Beide Könige verschleuderten, um sich Freunde zu verschaffen, mit vollen Händen das Reichsgnt. Doch blieb zuletzt der Hoheustaufe Sieger, Otto war nur noch in seinem Sachsen anerkannt. Da ward Philipp 1208 zu Bamberg vom Psalzgrafen Otto von Wittelsbach um einer persönlichen Beleidigung willen ermordet. § 168. Nun gewann Otto Iv. von Brannschweig die Oberhand und allgemeine Anerkennung. Zunächst ächtete und strafte er den Mörder und seine Mitverschwornen. Dann, um auch die Hohenstaufische Partei im Reiche zu ge- winnen, verlobte er sich mit der hinterlassenen Tochter Philipps, Beatrix, die aber, nachdem 1212 die Hochzeit zu Nordhausen gefeiert war, schon vier Tage nachher rasch und plötzlich starb. Bald war er mächtig genug, einen Römerzug zu unternehmen. Aber bisher, wie seines Hauses Name es bezeichnete, ein Guelfe, d. i. ein Parteigänger des Popstes, konnte er doch die Freundschaft mit Innocenz Iii., von dem er jetzt die Kaiserkrone empfing, auf die Dauer nicht bewahren. Im Namen des Reiches und wegen persönlicher Abstammung aus dem Hause der Welfen forderte er die Mathitdischen Erbgüter (§ 147.) zurück, auf die er erst verzichtet hatte, wollte im Kirchenstaat mit alter kaiserlicher Voll-

10. Geschichte des deutschen Volkes - S. 159

1867 - Berlin : Vahlen
Der Niedersächsische Kreis. Die Welfen. § 257. 159 § 257. Mecklenburg hatte ein altslavisches Fürstenhaus, das von Hein- rich dem Löwen (§ 156.) mit dem einst von ihm unabhängig beherrschten Lande wieder belehnt worden war. Neben diesem bestand das sächsische Haus der Grafen von Schwerin. Seit dem 13. Jahrhundert kam das Land mit Einwilligung Kaiser Friedrichs Ii. unter dänische Botmäßigkeit, bis ein Graf Heinrich von Schwerin in kühnem Ueberfall den Dänenkönig gefangen nahm und dann die Schlacht von Bornhövede (1227) Freiheit schaffte. Man- nigfach theilte sich nun die Mecklenburger Grafenlinie, und nur einige Fürsten, wie Heinrich I. der Pilger, 1264—1302, der 26 Jahre in türkischer Gefangen- schaft schmachtete, und sein Heinrich der Löwe benannter Sohn, 1302—1329, sind hervorragendere Namen. Im Jahre 1348 verlieh Kaiser Karl Iv. dem Hause, das ihm gegen den baierischen Ludwig von Brandenburg half, den Herzogstitel. Erst gegen Ende unserer Periode fielen unter Heinrich Iv. dem Dicken alle Mecklenburgischen Lande zusammen* *).— Die wichtigste Familie aber im Niedersächsischen Kreise war die der Welfen. Sie stammte von dem großen Sachsen-Herzog Heinrich dem Löwen (§ 152. ff.), der nach seinem Sturz (§ 162.) wenigstens die Allode seines Hauses, die Braunschweigisch-Lüne- burgischen Lande, rettete. Seine Söhne, unter denen Kaiser Otto Iv. (§ 168.) war, theilten, aber sein Enkel, Otto das Kind, vereinigte die gesammten Länder des Hauses wieder. Dieser nahm von Kaiser Friedrich Ii., der ihn lange vergeblich bekämpft und Braunschweig belagert hatte, nach geschehener Aussöhnung, 1235, Braunschweig als Herzogthum zu Lehen. Schon Otto's Söhne theilten (1267), und es entstanden nach und nach viele Linien (Wolfenbüttel, Kalenberg, Grubenhagen, Göttingen, Lüneburg u. s. w.). Stamm- vater der späteren Welfen ist Ernst der Bekenner, 4 1546. Durch die Theilung seiner beiden Söhne Heinrich und Wilhelm entstanden 1569 die gegenwärtigen Linien: die Braunschweig-Wolfenbüttel'sche, die der deut- schen Geschichte ruhmreiche Helden verlieh, und die Braunschweigisch-Lüne- burgische (Hannoversche), die später 1692 zur Kurwürde, dann 1714 auf den englischen Königsthron gelangte, und von 181.5 —1866 als ein deutsches Königshaus bestanden hat**). erwarb es Lüneburg-Celle (Hannover). 1815 kam es als Ausgleichung gegen die v.ou Preußen au Hannover abgetretenen Länder an Preußen, welches es jedoch gegen Schwedisch Pommern austauschte. Letzteres hatte Dänemark von Schweden gegen Norwegen erhalten. So kam Lauenbnrg an Dänemark; von diesem im Wiener Frieden 1864 nebst Schleswig-Holstein an Oestreich und Preußen abgetreten, kam es durch den Gasteiner Vertrag vom 20. August 1865 an Preußen zurück. *) Später erfolgte eine Theilung in Mecklenburg-Schwerin und M. Güstrow 1555, die bis 1695 neben einander bestanden. 1701 trat dann die letzte, noch jetzt be- stehende Theilung in M.-Schwerin und M.-Strelitz ein. **) Stifter dieser jüngeren Linie Hannover ist der Sohn Ernst des Bekenners, Wilhelm. Schon er erwarb zu seinem Landestheil die halbe Grafschaft Hoya und Drepholz (tz 254.). Bon seinen 7 Söhnen durste nur Einer, Georg, heirathen, und auf diesen fielen die Landcstheile seiner Brüder, die indessen Calenberg und Haarburg erworben hatten, zusammen. Troßdem daß seine vier Söhne wieder theilten, vereinigte sich doch das, jetzt noch um Lauenburg (§ 256 Aum.) vergrößerte Land, auf ? Sohn des Jüngsten, auf Ernst August, wieder. Dieser wußte Hannover, trotz des Widerspruchs der älteren Linie von Braunschweig-Wolfenbüttel, 1692 zum Kur- cv • Theben. Derselbe Ernst August war mit einer Tochter des unglück- uchen Friedrichs V. von der Pfalz (s. unten u. § 248) vermählt, der eine Stuart, i^ochter Komg Jacobs I. von England, zur Ehe gehabt hatte. Als mit Königin ^ England die protestantische Linie des Hauses Stuart ausstarb, folgte deshalb mit dem Sohne Ernst Augusts, Georg k., das Hannoversche Haus auf dem
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