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1. Geschichtsrepetitionen für die oberen Klassen höherer Lehranstalten - S. 104

1885 - Berlin : Vahlen
104 Iii. Die Neuzeit. Die Seemächte treten in Unterhandlung mit L. Xiy. 1713 Friede zu Utrecht: Philipp V als K. v. Spanien anerkannt — Neapel mit Sardinien, Mailand U. spanische Niederlande Sollen an Österreich \ kommen — Sicilien und die Königswürde an Sa\ 0} en England behält Gibraltar, bekommt franz. Gebiete in Amerika (Neufoundland u. a.) — Preujsen, als Königreich anerkannt, erhält Obergeldern. 1714 Der Kaiser tritt zu Rastatt, das Reich zu Baden (im Aargau) dem Utrechter Frieden bei. 2. Das Zeitalter der pragmatischen Sanktion. 1711-1740 Karl Vi. Kaiser. 1716—1718 Türkenkrieg (Siege Prinz Eugens: 1717 bei Peterwardein, 1718 bei Belgrad) — Friede zu Passarowitz: Ungarn und Teile von Serbien und Wallachei österreichisch. (1718) Quadrupelallianz gegen Spanien (Elisabeth v. Parma, Ph.s Y. Gem. — Alberoni). (1720) K. 'Ni. tauscht von Savoyen Sicilien gegen Sardinien ein — das Königreich „beider Sardinien”. Karl Vi. ohne männliche Nachkommen — seine Tochter Maria Theresia — Ordnung der Nachfolge zu deren Gunsten: Die pragmatische Sanktion — Verhandlungen mit den europäischen Mächten um Anerkennung derselben. —-1733—1738 Polnischer Thronfolgekrieg. Nach Augusts (Ii.) des Starken Tode streitige Königswahl in Polen: die Majorität des Adels (ihr Rückhalt Frankreich) für Stanislaus Lesczinski, den Schwiegervater Ludwigs Xv. (K. von Frk. 1715 — 1774). die Minorität (ihr Rückhalt Österreich und Rußland) für Augusts d. St. S.: August Iii. — Kriegsschauplätze: Italien und Oberrhein (der greise Prinz Eugen). 1738 Friede zu Wien: Stanislaus verzichtet auf Polens Thron, erhält Lothringen, das nach seinem Tode (f 1766) an Frk. fallen S°M- — Franz Stephan v. Lothringen, Gem. Maria Theresias, erhält Toscana (die Medicis ausgestorben) — Österreich überläfst Neapel mit Sicilien an die span. Bourbonen als Sekundogenitur, erhält von Spanien Parma und Piacenza — Frk. erkennt die pragmat. Sanktion an. pommern bis zur Peene — Hannover: Bremen und Verden — Rußland: Livland, Fsthland, Ingermanland (Peter d. G. hatte hier schon 1703 St. Petersburg gegründet).

2. Geschichtsrepetitionen für die oberen Klassen höherer Lehranstalten - S. 116

1885 - Berlin : Vahlen
116 Iii. Die Neuzeit. horsts: die allgemeine Wehrpflicht (Pr.s Heer darf 42000 M. nicht übersteigen — Krümper) — 3. Tugendbund, Universität Berlin (Fichte), das Turnen (Jahn). 1808 Napoleons Bruder Joseph K. v. Spanien (Murat, N.s Schwager, K. v. Neapel) Erhebung der Spanier — ihre ruhmvollen Kämpfe bis 1814 (die Engländer unter Lord Wellington — der span. Guerillakrieg) — Napoleon und Alexander I. in Erfurt — Erneuerung ihres Bündnisses. 1809 Österreichs Krieg gegen Napoleon — Österreichs Aufschwung (Minister Stadion) — Erzhz. Karl nach Bayern, von Napoleon an der Donau (Regensburg) wiederholt geschlagen — N. in Wien — Erzhrz. Karl siegt bei Aspern und Efsling (Marchfeld) über Napoleon (21. und 22. Mai) --N. auf der Lobau — siegt über Erzhz. Karl bei Wagram (5. u. 6. Juli). Die Erhebungen 1) der Tyroler (Andreas Hofer — erschossen 1810 in Mantua), 2) der Hessen (Dörnberg). Die Züge Schills (gefallen in Stralsund) und des Hrz.s v. Braunschweig (entkommt mit der „schwarzen Legion” nach England). Friede zu Wien: Österreich tritt ab Salzburg (an Bayern), Galizien (an das Hzgt. Warschau und an Rußland), die Küstenländer der Adria (an Frk.). 1810 Napoleon, geschieden von Josephine, vermählt sich mit Marie Luise, Franz’ I. T. — Vereinigung Hollands und der deutschen Küstenländer bis zur Trave mit Frankreich. Die Königin Luise v. Preußen f. Der frz. Marschall Bernadotte Krprz. v. Schweden. 1811 Geburt des Königs von Rom, Napoleons und der Marie Luise S. 1812 Napoleons Krieg mit Rußland (Alexanders I. Gründe zur Feindschaft: Kontinentalsperre; Absetzung des Hrz.s v. Oldenburg) — Österreich und Preußen mit Napoleon verbündet N. an der Spitze der Hauptarmee (Centrum) gegen Moskau, der linke Flügel (unter Macdonald — die Preußen unter York) gegen die Ostseeprovinzen, der rechte Flügel (die Österreicher unter Schwarzenberg) ins südl. Rußland. — N.s

3. Geschichte des deutschen Volkes - S. 174

1905 - Berlin : Vahlen
174 Der oberrheinische kreis. Das Haus Lothringen. Der burgunische kreis. 251252. mit Thringen verbunden. Nach dem Aussterben der thringischen Land-grasen erhielt nach langen Streitigkeiten einer ihrer Seitenverwandten, Heinrich das Kind von Brabant, 1265 Hessen (259) und wurde 1292 mit den zu einem Reichsfrstentum zusammengefaten Landen durch Adolf von Nassau belehnt. Schon Heinrich das Kind teilte das Land unter seine Shne; Erbteilungen und Wiedervereinigungen folgten dann, bis im Jahre 1500 die verschiedenen Linien wieder vereinigt wurden und 1509 an Landgraf Philipp den Gromtigen kamen, der so einer der mchtigsten Fürsten Deutschlands ward*). Das Herzogtum Lothringen war der ber-rest des ehemaligen Oberlothringen. Kaiser Heinrich Iii. ( 132) hatte es an einen Grafen Gerhard gegeben, der sich weiblicherseits noch von den Karolingern herleitete. Nach dem Aussterben des Mannesstammes kam es 1431 durch Heirat an den franzsischen Prinzen Nene von Anjou**), der auch den Titel eines Knigs von Neapel fhrte. Von ihm stammen die Herzge von Lothringen, die, in spterer Zeit mit dem Hause Habsburg verbunden, sich in dem lothringisch-habsburgischen Kaiserhause von Osterreich noch jetzt fortsetzen. Das Land, in seiner Osthlfte an Sitte und Sprache deutsch, war schon damals ein Ziel franzsischer Eroberungsgelste. 3. Der hitrgmtmfchc imb der niederrheinisch-westflische reis. Die Hanser nrgnnd, Kleve, Oldenburg. 252. Der burgundische Kreis war gebildet aus den Lndern, die von Karl dem Khnen aus Maximilians und Marias Enkel Karl V. vererbt waren ( 242). Er umfate das Land, das sich von der den Eifel und dem wilden Ardenner - Wald gegen das Meer abdacht, die fruchtbaren Niederlande, die von den reichen Wasseradern des hier viel-fach zerteilten Rheins, der Maas und der Scheide durchschnitten werden, Seine wichtigsten Bestandteile waren: die Grafschaft (seit Karl Iv., 1354. Herzogtum) Ltzelburg mit Limburg, das Stammland eines ruhmreichen Herrschergeschlechts ( 214); das reiche Herzogtum Brabant, darin Brssel mit seinem prchtigen Rathause und seiner Kathedrale, Lwen mit seiner berhmten Universitt, Antwerpen mit seinem Welthandel, Mecheln und andere Städte; dann die Grafschaften Namur, Hennegau und Artois; ferner die Grafschaft Flandern, zum grten Teil fran-Zsisches Lehen, doch mit niederdeutscher Bevlkerung; ein Land, das durch Dmme und Deiche vor den verheerenden Sturmfluten des Meeres immer aufs neue geschtzt werden mute und aus dem die emsigen Bewohner, oft durch wilde Durchbrche der Fluten aus ihren Niederungen ver- *) Seit dessen Tode (1567) teilte sich das Land wieder in Hessen-Kassel, Hessen-Marburg, Hessen-Rheinfels und Hessen-Darmstadt, von denen jedoch Hessen-Rheinfels und <cno 6ur9 ^Dn Philipps Shnen wieder erloschen; Hessen-Kassel ward Kurfrstentum und 1866 mit Preußen vereinigt. Hessen-Darmstadt wurde 1806 3um Groherzogtum erhoben und durch Landstriche sdlich vom Main vergrert. ) ev?. Sterte Ii., der gegen Karl den Khnen stritt ( 241. 314), ist der Stifter des jngeren lothringischen Hauses, dessen Hauptzweig im Lande fortregierte, wh-mtc> die Kursen in Frankreich als Nebenzweig sich gleichfalls von ihm ableiteten. Nach dem polnischen Thronfolgekriege ward 1738 das Land an den Schwiegervater Lud-rots Xv., Stanislaus Lesczinsky, den ehemaligen König von Polen, abgetreten und nach befjen Tode 1766 mit Frankreich vereinigt. Der letzte Herzog von Lothringen, ^ranz Stephan, Gemahl der Tochter des letzten Habsburgers, Maria Theresia, und spater deutscher Kaiser, ward mit Toscana entschdigt, das bis auf Napoleons Zeit (1802) Sekundogenitur von Osterreich blieb. Der stliche Teil von Lothringen wurde im Frieden zu Frankfurt 1871 von Frankreich an das Deutsche Reich zurckgegeben.

4. Geschichte des deutschen Volkes - S. 149

1871 - Berlin : Vahlen
D. Kurkreis, Oberrhein. Kr. D. Pflzer-Hans. Nassau-Oran. Lotharingen. 251. 149 eine hervorragende Stellung ein.*) Durch Kaiser Karl Iv. ward das Haus gefrstet. 251- Der Oberrheinische Kreis erstreckte sich von Basel an auf dem linken Rheinufer abwrts und setzte sich nrdlich von Mainz in den hes-fischen Gebieten fort. Er umfate also die reiche Ebene zwischen Vogesen und Rhein, in die der Thurm des Straburger Domes als ein Wahrzeichen alt-deutschen Kunstsinns hineinragt, und die offnen Thler der Wetteran, der oberen Lahn, der Fulda, das weite Thalbecken von Kassel, bis die Waldberge, welche die Weser besplt, im Norden die Grenze bildeten. Zu ihm gehrten die Bis-thmer Metz, Toul, Verdun, Basel, Straburg, Worms, Speier, die Abtei Fulda und viele kleinere geistliche Territorien; viele freie Städte, unter ihnen vor Allem das reiche, handelsthtige Frankfurt; auerdem viele frstliche, grfliche und reichsfreiherrliche Gebiete. Unter den Fürsten sind die Herzge von Lotharingen und die Landgrafen von Hessen die bedeu-tendsten. Hessen erscheint in der frheren Zeit stets mit Thringen verbunden. Nach dem Aussterben der thringischen Landgrafen erhielt nach langen Streitig-fetten ein Seitenverwandter derselben, Heinrich das Kind von Brabant, durch Adolf von Nassau 1291 Hessen. Schon dieser theilte das, Land unter seine Shne in Oberhessen mit Kassel und in Niederhessen mit Mar-brg; bei spteren Erbstreitigkeiten wurde dasselbe vorzugsweise ein Tummel-platz fr adeliche Fehden. Seit 1500 aber wurden die verschiedenen Linien wieder vereinigt, und Landgraf Philipp der Gromthige war einer der mchtigsten Fürsten Deutschlands.**) Das Herzogthum Lotharingen war der Ueberrest des ehemaligen Oberlotharingens. Dieses war von Kaiser Heinrich Iii. ( 132) an einen Grafen Gerhard gegeben, der sich weiblicher Seits noch von den Karolingern herleitete. Bon diesem stammen die Herzge von Lotharingen, die, in spterer Zeit mit dem Hause Habsburg verbunden, sich in dem Lotharingisch-Habsburgischen Kaiserhanse von Oestreich noch jetzt fortsetzen.***) Das Land, in seiner Osthlfte an Sitte und Sprache deutsch, war schon damals ein Ziel franzsischer Eroberungsgelste. *) Em Graf Heinrich von Nassau heirathete 1513 Claudia von Chalons, auf welche das Frstenthum Orange am linken Rhoneufer, ein Theil des ehemaligen Knig-reichs Burgund, vererbt war. Ihr Sohn Renatus verband so dieses Frstenthum mit den niederlndischen Besitzungen der Familie. Dessen Erbe aus der Dillenburgischen (deutschen) Linie, von Heinrichs Bruder Wilhelm stammend, war der berhmte Wilhelm von Oranien, der Begrnder der niederlndischen Freiheit. Dessen jngster Sohn, Friedrich Heinrich, beerbte seine beiden kinderlosen Brder und bestimmte, da wenn sein Sohn, Wilhelm Ii. kinderlos strbe, feine lteste Tochter, Luife Henriette, Gemahlin Friedrich Wilhelms, des groen Kurfrsten, ihn beerben sollte. Wilhelms Ii. Sohn, der kinderlose Wilhelm Iii. (der berhmte König von England 16891702) stie zwar dies Testament um. doch bemchtigte sich, aus die lteren Ansprche gesttzt, nach seinem Tode König Friedrich I. von Preußen eines Theils dieser oranischen Erbschaft. .Einem Seitenzweige, Nassau-Dietz, entstammen die Erbstatthalter (seit 1702) und die Könige der Niederlande seit 1815. Nassau, durch Napoleon zum Herzogthum erhoben und vergrert, ward 1866 mit Preußen vereinigt. **) Seit dem Tode desselben 1567 theilte sich das Land wieder in Hessen-Kassel, Hessen-Marburg und Hessen-Darmstadt, von denen jedoch die mittlere Linie schon mit Philipps Sohne wieder erlosch. Hessen-Kassel ward 1803 Kurfrstenthum und 1866 mit Preußen vereinigt. Hessen-Darmstadt ward durch Napoleon zum-Groherzog-thum erhoben und mit Landstrichen sdlich vom Main vergrert. ***) Spter kam Lotharingen durch Berheirathung an den bekannten König Rette von Neapel (Anjou). Sein Enkel, Rene Ii., der gegen Karl den Khnen stritt, ( 241) tst der Stifter des jngeren Lotharingischen Hauses, dessen Hauptzweig im Lande sort-regterte, wahrend die (Sinsen in Frankreich als Nebenzweig sich gleichfalls von ihm ab-

5. Geschichte des deutschen Volkes - S. 159

1867 - Berlin : Vahlen
Der Niedersächsische Kreis. Die Welfen. § 257. 159 § 257. Mecklenburg hatte ein altslavisches Fürstenhaus, das von Hein- rich dem Löwen (§ 156.) mit dem einst von ihm unabhängig beherrschten Lande wieder belehnt worden war. Neben diesem bestand das sächsische Haus der Grafen von Schwerin. Seit dem 13. Jahrhundert kam das Land mit Einwilligung Kaiser Friedrichs Ii. unter dänische Botmäßigkeit, bis ein Graf Heinrich von Schwerin in kühnem Ueberfall den Dänenkönig gefangen nahm und dann die Schlacht von Bornhövede (1227) Freiheit schaffte. Man- nigfach theilte sich nun die Mecklenburger Grafenlinie, und nur einige Fürsten, wie Heinrich I. der Pilger, 1264—1302, der 26 Jahre in türkischer Gefangen- schaft schmachtete, und sein Heinrich der Löwe benannter Sohn, 1302—1329, sind hervorragendere Namen. Im Jahre 1348 verlieh Kaiser Karl Iv. dem Hause, das ihm gegen den baierischen Ludwig von Brandenburg half, den Herzogstitel. Erst gegen Ende unserer Periode fielen unter Heinrich Iv. dem Dicken alle Mecklenburgischen Lande zusammen* *).— Die wichtigste Familie aber im Niedersächsischen Kreise war die der Welfen. Sie stammte von dem großen Sachsen-Herzog Heinrich dem Löwen (§ 152. ff.), der nach seinem Sturz (§ 162.) wenigstens die Allode seines Hauses, die Braunschweigisch-Lüne- burgischen Lande, rettete. Seine Söhne, unter denen Kaiser Otto Iv. (§ 168.) war, theilten, aber sein Enkel, Otto das Kind, vereinigte die gesammten Länder des Hauses wieder. Dieser nahm von Kaiser Friedrich Ii., der ihn lange vergeblich bekämpft und Braunschweig belagert hatte, nach geschehener Aussöhnung, 1235, Braunschweig als Herzogthum zu Lehen. Schon Otto's Söhne theilten (1267), und es entstanden nach und nach viele Linien (Wolfenbüttel, Kalenberg, Grubenhagen, Göttingen, Lüneburg u. s. w.). Stamm- vater der späteren Welfen ist Ernst der Bekenner, 4 1546. Durch die Theilung seiner beiden Söhne Heinrich und Wilhelm entstanden 1569 die gegenwärtigen Linien: die Braunschweig-Wolfenbüttel'sche, die der deut- schen Geschichte ruhmreiche Helden verlieh, und die Braunschweigisch-Lüne- burgische (Hannoversche), die später 1692 zur Kurwürde, dann 1714 auf den englischen Königsthron gelangte, und von 181.5 —1866 als ein deutsches Königshaus bestanden hat**). erwarb es Lüneburg-Celle (Hannover). 1815 kam es als Ausgleichung gegen die v.ou Preußen au Hannover abgetretenen Länder an Preußen, welches es jedoch gegen Schwedisch Pommern austauschte. Letzteres hatte Dänemark von Schweden gegen Norwegen erhalten. So kam Lauenbnrg an Dänemark; von diesem im Wiener Frieden 1864 nebst Schleswig-Holstein an Oestreich und Preußen abgetreten, kam es durch den Gasteiner Vertrag vom 20. August 1865 an Preußen zurück. *) Später erfolgte eine Theilung in Mecklenburg-Schwerin und M. Güstrow 1555, die bis 1695 neben einander bestanden. 1701 trat dann die letzte, noch jetzt be- stehende Theilung in M.-Schwerin und M.-Strelitz ein. **) Stifter dieser jüngeren Linie Hannover ist der Sohn Ernst des Bekenners, Wilhelm. Schon er erwarb zu seinem Landestheil die halbe Grafschaft Hoya und Drepholz (tz 254.). Bon seinen 7 Söhnen durste nur Einer, Georg, heirathen, und auf diesen fielen die Landcstheile seiner Brüder, die indessen Calenberg und Haarburg erworben hatten, zusammen. Troßdem daß seine vier Söhne wieder theilten, vereinigte sich doch das, jetzt noch um Lauenburg (§ 256 Aum.) vergrößerte Land, auf ? Sohn des Jüngsten, auf Ernst August, wieder. Dieser wußte Hannover, trotz des Widerspruchs der älteren Linie von Braunschweig-Wolfenbüttel, 1692 zum Kur- cv • Theben. Derselbe Ernst August war mit einer Tochter des unglück- uchen Friedrichs V. von der Pfalz (s. unten u. § 248) vermählt, der eine Stuart, i^ochter Komg Jacobs I. von England, zur Ehe gehabt hatte. Als mit Königin ^ England die protestantische Linie des Hauses Stuart ausstarb, folgte deshalb mit dem Sohne Ernst Augusts, Georg k., das Hannoversche Haus auf dem

6. Geschichte des deutschen Volkes - S. 153

1867 - Berlin : Vahlen
D. Burgund, u. d.niederrh -Westfäl. Kr. D Häuf. Burg., Cleve, Oldenburg. §251—252. 153 war der Ueberrest des ehemaligen Oberlotharingens. Dieses war von Kaiser Heinrich Hi. (§ 132) an einen Grafen Gerhard gegeben, der sich weiblicher Seils noch von den Karolingern herleitete. Von diesem stammen die Herzoge von Lotharingen, die, in späterer Zeit mit dem Hause Habsburg verbunden, sich in dem Lothringisch-Habsburgischen Kaiserhause von Oestreich noch jetzt fortsetzen.* *)— Daß Land, an Sitte und Sprache großenthcils deutsch, war frühzeitig ein Ziel französischer Eroberungsgelüfte, denen es auch endlich zum Raube fiel; aber noch heute ist es nicht gelungen, trotz der französischen Endungen, den deutschen Klang der Städte- Fluß- und Bergnamen zu verwischen, oder die deutsche Sprache hier ganz zu verdrängen. 3. Der Burglindische und der Niederrheimsch-Westfälische Kreis. Die Häuser Burgund, Cleve, Oldenburg. § 252. Der Burgundische Kreis war gebildet aus "den Ländern, die von Karl dem Kühnen auf Maximilians und Mariens Sohn und Enkel (Karl V.) vererbt waren (§ 242). Er umfaßte das Land, das von der öden Eifel und dem wilden Ardenner Wald gegen das Meer sich abdacht, die frucht- baren Niederlande, die von den reichen Wasseradern des hier vielfach zertheilten Rheines, der Maas und der Schelde durchschnitten werden. Seine wichtigsten Bestandtheile waren: die Grafschaft (seit Karl Iv. Herzogthum) Lützeln- burg mit Limburg, das Stammland eines ruhmreichen Herrschergeschlechtes (§ 214); das reiche Herzogthnm Brabant, darin Brüssel mit seinem präch- tigen Rathhause und seiner Cathedrale, Löwen mit seiner berühmten Univer- sität, Antwerpen mit seinem Welthandel, Mecheln und anderen Städten; dann die Grafschaften Namur, Hennegau und Artois; ferner die Graf- schaft Flandern, zum größten Theil französisches Lehen, doch mit nieder- deutscher Bevölkerung; ein Land, das durch Dämme und Deiche vor den ver- heerenden Sturmfluthen des Meeres immer auf's neue wieder vertheidigt werden mußte, und aus dem die emsigen Bewohner, oft durch wilde Durchbrüche der Fluthen aus ihren Niederungen vertrieben, als Colonisten ihren Fleiß, ihre Sitten und ihre Rechte bis fern zum Osten, bis Brandenburg und Preußen getragen haben. (§ 195. 197.) In Flandern lagen Städte wie Brügge, dessen Bürgerinnen mit ihrer Pracht Königinnen verdunkelten; wie Gent, dessen Fabriken so zahlreich waren, daß man Mittags eine Glocke läutete, damit von den heimkehrenden Arbeitern die Kinder auf den Straßen im Gedräng nicht zer- tessen-Marburg und Hessen-Darmstadt, von denen jedoch die mittlere Linie schon mit hilipps Sohne wieder erlosch. Hessen-Cassel ward 1803 Kurfürstenthum und 1866 mit Preußen vereinigt. Hessen-Darmstadt, durch Napoleon zum Großherzogthnm erhoben und mit Landstrichen südlich vom Main vergrößert, gehört seit 1866 mit seinem nördlichen Landestheil (Oberhessen) dem Norddeutschen Bunde an. *) Später kam Lotharingen durch Verheirathung an den bekannten König Renö von Neapel (Anjou). Sein Enkel, Rene Ii., der gegen Karl den Kühnen stritt, (§241) ist der Stifter des jüngeren Lotharingischen Hauses, dessen Hanptzweig im Lande fort- regirte, während die Guisen in Frankreich als Nebenzweig sich gleichfalls von ihm ab- leiteten. Endlich, 1737 nach dem polnischen Erbfolgekriege, ward das Land an den Schwiegervater Ludwigs Xv., Stanislaus Lesczinsky, ehemaligen König von Polen, abgetreten, nach dessen Tode 1766 es mit Frankreich vereinigt wurde. Der letzte Herzog von Lotharingen, Franz Stephan, Gemahl der letzten Habsburgerin Maria The- resia, und später deutscher Kaiser, ward mit Toscana entschädigt, das bis auf Napo- leons Zeit 1802 Secundogenitur von Oesterreich blieb.

7. Geschichte des deutschen Volkes - S. 270

1867 - Berlin : Vahlen
'.270 Der spanische Erbsolgekrieg und das Hans Habsburg bis 1740. § 442—443. alten Überlieferungen als das nächst verwandte und nächstberechtigte, das ö st reicht sch- habsburgische Haus. Zwar nach den augenblicklichen Ver- wandtschastsverhältnissen standen Frankreich und Oestreich ziemlich gleich: Ludwig Xiv. war nicht nur selbst der Sohn einer spanischen Prinzessin, sondern hatte auch eine Schwester Karl's Ii. zur Ehe gehabt. In demselben Verhältniß stand Kaiser- Leopold, nur daß den nach Oestreich vermählten Prinzessinnen die Erbansprüche voroehalten worden waren, die nach Frankreich vermählten dagegen ausdrücklich auf die spanische Krone Verzicht geleistet hatten. Zugleich aber lortnte sich Leopold daraus berufen, daß er, als von Karl's V. Bruder herkommend, den Mannes- stamm des Hauses Habsburg sortsetzte. Der staatskluge Wilhelm Iii. in England hatte eine Theilung vorgeschlagen, aber Karl Ii., der das große spanische Gebiet nicht zerstückelt wünschte, hatte in einem Testamente den Sohn des Kurfürsten Max Emanuel von Baiern, Jo sep h Ferdinand, einen Enkel Leopold's und seiner (Karl's Ii.) Schwester, zum Gesammterben eingesetzt. Dieser Prinz aber starb schon 1699, und die Frage stand wieder so offen, wie vorher. Nun bemühten sich Oestreich wie Frankreich von neuem. Leopold suchte seinen zweiten Sohn, Karl, Ludwig seinen zweiten Enkel, Philipp von Anjou zum Erben ein- setzen zu lassen; denn beide hüteten sich, den Schein zu erwecken, als wollten sie die spanischen Länder unmittelbar mit ihrer Krone verbinden. Zuerst schien Oestreich das Ziel zu erreichen, aber die Staatskunst Ludwigs Xiv. wußte heimlich den schwachen Karl Ii. umzustimmen, und als dieser (1. Nov. 1700) starb, fand sich durch ein neues Testament Ludwig's Xiv. Enkel, Philipp von Anjou, als Erbe von Karl's Ii. Monarchie eingesetzt, welche Spanien, die (bel- gischen) Niederlande, Mailand, Sardinien, Neapel und Sizilien, den größten Theil Amerika's, ja selbst weite Gebiete in Asien umfaßte. Ludwig Xiv. nahm .das Testament an, aber gegen dasselbe trat nun Oestreich auf, im Bunde mit den Seemächten England und Holland. Der Kaiser brachte zunächst einige deutsche Fürsten, besonders Preußen, das eben damals als Königreich in die größere Geschichte eintrat (siehe unten), außerdem aber auch Hannover, Sachsen auf seine Seite, dann zog er auch das deutsche Reich nach sich. Dagegen wandte sich Kurfürst Max Emanuel von Baiern, durch Lndwigs Xiv. Ver- sprechungen gelockt, mit seinem Bruder, dem Erzbischof Joseph Clemens von Cöln, auf Frankreichs Seite. In Italien erklärten sich die Herzöge von Sa- voyen und Mantua für Frankreich. Der Krieg, der nun begann, heißt der Spanische Erbfolgekrieg 1701 — 1713 und 14. Er ist kein deutscher Krieg, obwohl er zum Theil wieder auf deutschem Boden ausgesochten ward, sondern ein Krieg um das Interesse Habsburg und Bourbon, und um Länder, die nicht deutsch waren. Doch hat in ihm zuerst wieder nach dem 30 jährigen Kriege sich deutsche Tapferkeit den Franzosen gegenüber glänzend gezeigt, ja es winkte vor- übergehend die Hoffnung, daß die geraubten Grenzen im Westen wieder herge- stellt werden könnten. Darum erscheint ein kurzes Eingehen auf denselben geboten. § 443. Zwei Feldherren entschieden von Anfang an den Krieg günstig für die Sache der Verbündeten: es war Prinz Eugen von Savoyen, (§ 441.) und der staatskluge und ehrgeizige englische General Marlborough, zwei Feld- herren ersten Ranges, die durch ihre ungetrübte Einigkeit (das Werk der Be- scheidenheit Eugens), Sieg auf Sieg über das, durch seine früheren Kriege ohne- hin schon erschöpfte Frankreich erkämpften. — Auch der Anführer der Reichs- rruppen, Markgraf Ludwig von Baden, war ein tüchtiger Mann, der nur durch die Schwerfälligkeit der Reichseinrichtungen gehemmt wurde. Der Krieg begann mit einem glänzenden Zuge Eugens über die Alpen und einem Siege in Norditalien über die Franzosen 1702. Marlborough, der zugleich auf die

8. Geschichte des deutschen Volkes - S. 287

1867 - Berlin : Vahlen
1. Preußen als Königreich. Friedrich I. Friedr. Wilhem I. §. 469—470. 287 meist Deutsche (oft nur verwegene Abenteurer) die als Generale und Staats- männer dieselbe begründen halfen. § 470. Das anderem«! sendete Friedrich Wilhelm I. den Oestreichern ein Hilfscorps an den Rhein im Polnischen Thronsolgekrieg (1733 bis 1735.). Frankreich nämlich suchte dem Schwiegervater Ludwig's Xv., seines jungen Königs, Stanislaus Lescinsky (den einst Karl Xii. zum König von Polen hatte erwählen lassen) nach August's Ii. Tode 1733 die polnische Königskrone wieder zu verschaffen. Ans seiner Seite standen die Kurfürsten von Mainz, Cöln, Pfalz und Baiern. Dagegen traten Oestreich und Rußland für August Iii von Sachsen aus. Ersteres unter der Bedingung, daß Sachsen die pragmatische Sanction (§ 449.) anerkenne, Letzteres, daß Kurland, bisher ein polnisches Lehen, beim Aussterben des deutschen Herzogshauses der Kettler an Rußland überlassen werde. Ein russisches Heer rückte vor Danzig, (welches damals polnisch war), ja später sogar durch Deutschland an den Rhein; so begann dieser neue Nachbar eine Rolle auf deutschem Boden zu spielen. Noch einmal ging auch der greise Eugen von Savoyen mit einem Heere an den Oberrhein. Doch kam es hier zu keiner blutigen Entscheidung. Frankreich trat von seinen Forderungen zurück, aber zur Entschädigung erhielt Stanislaus Lescinsky das Herzogthum Lotharingen, das später, laut dem abgeschlossenen Ver- trage, bei seinem Tode (1766) an Frankreich fiel. Der junge Herzog von Lo- tharingen, Franz Stephan, der Gemahl der Kaisertochter Maria Theresia, ward mit Toscana, Parma und Piacenza entschädigt (§ 251. Anm.). Da- gegen erkannte Frankreich die pragmatische Sanction an. So ward Lotharingen im östreichischen Familieninteresse dem Reiche vergeben. Dem Könige Friedrich Wilhelm, der hier, wie bei früheren Gelegenheiten, treu zum Kaiser gehalten, und sich vor allen anderen Fürsten patriotisch erwiesen hatte, war Aussicht auf das durch das Aussterben von Pfalz Neuburg zur Erledigung kommende Herzog- thum Berg (§ 383. ff.) gemacht worden. Aber er sah sich am Ende des Krieges in seiner Hoffnung getäuscht*), ja geflissentlich und schnöde zurückgesetzt. Auch er hoffte, wie der große Kurfürst, auf einen Rächer und ahnte ihn im Kronprinzen Friedrich, seinem Sohne. — Als er zuletzt in seiner gewaltigen körperlichen und geistigen Kraft gebrochen, am 31. Mai 1740 starb, hiuterließ er diesem ein schlagfertiges Heer von 83,000 Mann, einen Staatsschatz (das ungemünzte Silber nicht gerechnet) von 9 Millionen, einen Staat von 2200□ Meilen und mit etwa 2^ Mill. Einwohnern. Die Staatseinnahmen hatte Friedrich Wilhelm von 2£ Mill. aus 7£ Mill. Thaler gebracht, Berlin hatte nahe an 100,000 Einwohner. *) Der Kaiser erklärte sich für die Nachfolge des Hauses Psalz-Snlzbach.
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