Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
Deutsche Landschaft und deutsches Volkstum.
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gekrönten Ulm wurzelte in der vormaligen Bedeutung
der süddeutschen Donauhochfläche für den Handel zwischen
den Mittelmeerhäfen und dem viel früher als Ostdeutsch-
land kulturmächtigen rheinischen Westen. Augsburg
verrät durch den modernen Aufschwung seiner Webe-
industrie den regern Sinn für gewerblichen Fortschritt,
der die Schwaben vom Lech westwärts überhaupt von
dem behäbigem Bayern auszeichnet.
Über alle Städte des Alpenvorlandes aber kam
München empor, dieses glänzende Zyklopenauge auf der
breiten Stirnfläche unseres Südens, das lebensvolle Ver-
kehrszentnm dieser Ebene, die stets berufen war, zwischen
Nord und Süd, Ost und West zu vermitteln, der große
Getreidemarkt für die getreidearmen Alpengaue, die erste
Bierbraustadt der Welt.
Bloß das Donautal über Passau hinaus verbindet
die süddeutsche Hochfläche init Österreich, eine Vielzahl
bequemer Talwege hingegen, die durch den Jura führen,
verklammern mit dem übrigen Deutschland. Sie führen
uns ins südwestdeutsche Becken, ganz eingesponnen ins
süddeutsche Rheinsystem, mit dem Rheinstrom von Basel
bis Mainz in seiner tiefsten Rinne. Im Maingebiet
wohnen die nach ihm benannten südöstlichsten Franken.
Sie haben auf magerm Keupersandboden inmitten des
Regnitzlandes unter dem Schutz der noch heute die Stadt
auf steilem Felsen überragenden alten Kaiserburg ihr
Nürnberg gegründet, die einzige Stadt des Reiches, die
durch das erfindungsreiche Schaffen ihrer Bürger die
Blüte seiner mannigfachen, durchaus nicht bodenstän-
digen Gewerbe seit dem Mittelalter bis zur Gegenwart
bewahrt bat. Sonst ist der Mainfranke werktätiger im
Anbau seines fruchtbaren Triasbodens. In der Bam-
berger Gegend bis gegen Schweinfurt hin bilden Hopfen-
berge eine Landschaftszierde, int wärmern Unterland,
fo um die alte Bischofsstadt Würzburg, Weinberge. Im
lieblichen Neckarland haben die Nachkommen schwäbischer
Juthungen ihre Heimat zu einer Stätte harmonischer
1 *
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Ortsnamen: Ulm Schwaben Nord Ost Deutschland Rheinsystem Rheinstrom Basel Mainz Maingebiet Würzburg
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noch unvollendet, keiner seiner Thürme ausgebaut, und doch ragt
er über alle gothischen Gebäude der Welt hervor und übertrifft sie
an innerer Vortrefflichkeit der Kunst. Ihm zunächst an Rang
steht das große Münster zu Straßburg; begonnen schon 1015 ist
sein berühmter Thurm erst 1276 durch den Meister Erwin
von Steinbach in seinem Grundrisse angelegt, und endlich
1439 durch den Meister Johann Hülz von Köln vollendet.
Der andere Thurm ist nicht ausgeführt. Unter den großen
Werken dieser Zeit treten ferner hervor die herrlichen Kirchen
von Freiburg im Breisgau, Ulm, Erfurt, Marburg, Würz-
bürg u. s. w., später die Prachtbauten von Prag und zahl-
reiche herrliche Kirchen in den Niederlanden. Neben vielen
Domen erhielten sich auch manche gothische Nathhäuser der
Städte in ihrer altherkömmlichen Schönheit.
13 Friedrich I. der Hohenstaufe.
In der Mitte des schwäbischen Landes erhebt sich der
einsame und majestätische Berg des Hohenstaufen, und ver-
kündet noch heute die Größe eines ehemaligen Geschlechts.
Da, wo jetzt das Auge nur den kahlen Scheitel des him-
melanstrebenden Berges erblickt, stand einst das mächtige Stamm-
schloß der großen Kaiser, die fast 120 Jahre über alle Gauen
Deutschlands und noch weit hinaus über seine Grenzen ge-
boten. Da, wo nun die Ziege und der Stier weidet, und
in dem weiten Umkreis nur die Pfeife des Hirtenknaben klingt,
weilten die ersten Edeln des gewaltigen Reichs, um mit ih-
rem kaiserlichen Herrn über die Weltgeschicke zu berathen, und
erdröhnte der Boden von dem Fuß der Geharnischten.
Der berühmteste dieser hohenstaufischen oder schwäbischen
Kaiser war Friedrich I. Er war hochgesinnt, tapfer, von
eisernem Willen und trotziger Kraft. Von äußerer schöner Ge-
stalt war er freundlich, doch würdevoll, und seine ganze Hal-
tung zeigte den Herrscher. Die Geschichte nennt ihn von sei-
nem röthlichen Barte Friedrich Barbarossa, d. i. Roth-
bart. Er möchte aber wohl der Große heißen; denn er war
einer der trefflichsten Herrscher des Mittelalters, und kein
Kaiser nach ihm hat das Scepter mit solcher Gewalt ge-
führt. Er ließ sich in Pavia zum König der Lombardei und
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann]]
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Extrahierte Personennamen: Erwin
von_Steinbach Johann_Hülz_von_Köln Johann Friedrich_I. Friedrich_I. Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa
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mit dem Hospital, die Dominikaner-Kirche und das Zucht-
haus in Münster, sowie der von dort nach Maxhafen füh-
rende, in neuester Zeit außer Gebrauch gesetzte und verkaufte
Kanal. Er war auch willens, auf dem Domplatze ein
Schloß zu bauen; der Ankauf der Häuser zur Gewinnung
des nötigen Raumes fand aber große Hindernisse. Dies
verdroß ihn so sehr, daß er am Ende seiner Regierung sich
selten zu Münster aufhielt. Roch während des siebenjähri-
gen Krieges am 6. Februar 1761 segnete er das Zeitliche
zu Koblenz.
Das ganze Land war um diese Zeit erschöpft und von
den Hannoveranern besetzt. Diese verhinderten auch über
anderthalb Jahre die Bischofswahl; erst den 16. September
1762 wurde der Erzbischof und Kurfürst von Köln, Maxi-
milian Friedrich, ein Graf von Königsegg-Rottenfels
aus Schwaben, auch zum Fürstbischof von Münster gewählt.
Der neue Bischof fand das Münsterland in einem sehr kläg-
lichen Zustande. Er hatte nun keine andere Sorge, als die,
dem völlig gesunkenen Lande wieder aufzuhelfen. Da wandte
er seinen Blick, gewiß nicht ohne höhere Leitung, auf den
Domherrn Franz Freiherrn von Fürstenberg, in
welchem er außerordentliche Geisteskräfte zu entdecken glaubte,
und der ihm zum Retter des Landes berufen zu sein schien.
Diesen stellte er, indem er ihn zugleich zum geheimen Kon-
ferenzrat, Generalvikar und Kurator der höheren Lehranstalten
ernannte, als seinen Minister an die Spitze aller Angelegen-
heiten des Landes. Eine glücklichere Wahl hätte nicht ge-
troffen werden können.
Als im folgenden Jahre durch den Hubertsburger
Frieden der Siebenjährige Krieg beendet wurde, fing das
Hochstift Münster unter Fürstenbergs Verwaltung bald an
neu aufzuleben. Viel Gutes geschah überhaupt während der
achtzehn Jahre, wo dieser vortreffliche Mann Minister war;
und das Münsterland bleibt ihm für alle Zeiten zu hoheni
Danke verpflichtet. Es wurden Heiden und Moräste urbar
gemacht, so sehr sich auch anfangs der Bauernstand wider-
setzte, Ackerbau, Handel und Gewerbe gefördert, die lang-
wierigen Prozesse abgekürzt, eine gute Polizei eingeführt, und
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Franz_Freiherrn_von_Fürstenberg Franz
598 —
reich Schweden zugesprochen, welches den Sohn des
Schwedenkönigs Gustav Adolf, Gustav Gras von Wasa-
burg, damit belehnte. Das Alexanderstift, welches seit 872
im ungestörten Besitze der Alexanderkirche und seiner Giiter
im Amte Wildeshausen gewesen war, nutzte weichen und
siedelte erst nach Visbeck und darauf nach Vechta über.
Alles Eigentum des Stiftes im Amte Wildeshausen eignete
sich der Graf als ihm gehörig an. Diese Eigenmächtigkeit
widersprach den ausdrücklichen Bestimmungen des Westfäli-
schen Friedens. Im Jahre 1675 fiel Wildeshausen aufs
neue an Münster. Der münsterische Fiirstbischos Chri-
stoph Bernhard von Galen führte das Alexanderstift oder
Kapitel von Vechta nach seinem alten Sitze zurück und gab
ihm eine neue Einrichtung. Der Friede vonnymwegen,
1679, zwang aber den Bischof, das Amt wieder an Schweden
auszuliefern, sobald dieses ihnr 100,000 Rthr. auszahlen
werde. Münster behielt somit das Amt fortan nur als
Pfand. Im Jahre 1699 wurde die ausbedungene Summe
von Schweden gezahlt, und das Alexanderkapitel sah sich genö-
tigt, seinen frühern Zufluchtsort Vechta wieder aufzusuchen.
Von Schwedett ging das Amt Wildeshausen 1700 pfand-
weise und 1719 endgültig an Hannover über, und bei
Hannover ist es geblieben bis 1805. Das Stift oder Ka-
pitel sollte nicht wieder nach Wildeshausen .zurückkehren.
Es blieb in Vechta bis zu seiner Auflösung im Jahre
1803. Der Ertrag der Güter, welche es 1803 besaß, wurde
katholischen Zwecken zugesprochen.
2* Die Fürsten des Lnndcs.
A. Die Grafen. Von Egilmar, dem Stammvater
der oldenburgischen Grafen, der um 1108 lebte, bis auf Anton
Günther, der 1667 starb, standen Grafen an der Spitze des
Oldenburger Landes. Unter ihnen ist zuerst Graf Otto Ii.
zu nennen, der sich an der Niederwerfung der Stedinger
beteiligte. Tie Stedinger bewohnten im 13. Jahrh, die
Uferlande zu beiden Seiten der Weser von Bremen bis
Ovelgönne links und Rechtenfleth rechts des Weserflusses
hinab. Dem Erzbischof von Bremen war im 11. Jahrh,
vom Kaiser das Grafenamt über das Gebiet der Stedinger
verliehen worden. Zu Anfang des 13. Jahrhunderts ent-
stand unter ihnen eine Bewegung, indem sie die vertrags-
mäßig übernommenen Abgaben verweigerten. Ein gegen
sie unternommener Heereszug brachte für kurze Zeit den
Aufruhr zum Stehen. Auf einer 1230 abgehaltenen Tiö-
cesauspnode wurden aber neue Klagen gegen sie vorgebracht.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Gras_von_Wasa- Gustav Bernhard_von_Galen Anton
Günther Günther Otto