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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 10

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
10 Zeitalter des krassen Absolutismus (von 1648 1740). welche den Eintritt in jedes Amt von einem fr Katholiken nnmg-lichen Eid auf Anerkennung der kirchlichen Oberhoheit des Knigs und auf Ableugnung der Transsubstantiation abhngig machte. Gleichwohl steigerte sich die Gefpensterfnrcht vor dem Papismns" in den folgenden Jahren noch weiter. Zur Beruhigung des ganz ohne Grund aufgeregten Habens- Volkes besttigte Karl die vom Parlamente beschlossene Habeas-Corpus-S1679? akte. das Palladium der persnlichen Freiheit, welches jeden Englnder ausgenommen wurden in der Praxis die auer Gesetz geltenden Ka-Ausichlie- tholiken vor willkrlicher Verhaftung schtzte. Auch mit dieser Sicher-ungsb.ll. noch nicht zufrieden, arbeiteten Shaftesbnry und das Parlament auf die Ausschlieung des Herzogs von Dork. der bei der Kinderlosigkeit Karls Il die Krone erben mute, von der Thronfolge hin. Im Volke jedoch trat allmhlich ein Umschwung zu Gunsten des Knigs ein. Namentlich ge-wann er eine Sttze an einer rechtlich denkenden Partei des Adels, den Tories u. damals zuerst auftretenden Tories, die das Knigtum von Gottes Gnaden Whigs, v^teidigten, während die Whigs, zu denen viele Diffenters gehrten, an der Volkssouvernitt festhielten und darum die Parlamentsherrschaft begnstigten. Eine Anzahl adeliger Whigs, darunter Shaftesbnry, entwars Monmoutl,. den Plan, den Herzog von Monmonth, einen natrlichen Sohn Karls Ii., aus den Thron zu erheben oder die Republik wiederherzustellen. Die Eni-deckung der Verschwrung sicherte dem Herzog von 9)ork den Thron. Die Ausschlieungsbill war vom Oberhaus verworfen worden. Jakob ii. 8. 3-nkob Ii. Die glorreiche Resolution. Als Monmonth 1685 bis nack) der Thronbesteigung Jakobs Ii. von Holland aus einen Einfall 1688# in England wagte, wurde er besiegt und bte samt 330 Emprern sein trichtes Untersangen mit dem Tode. Anstatt aber auf die nun einmal gegen den Katholizismus herrschenden Vorurteile Rcksicht zu nehmen und nach und nach eine gerechtere Beurteilung und Behandlung seiner Glaubensbrder im Volke selbst Wurzel fassen und wirken zu lassen, beging er in feinem Herrscherbewutsein durch bereilung die grten Fehler, indem er der Testakte zum Trotz Katholiken als Offiziere und Beamte anstellte und durch Beibehaltung eines stehenden Heeres starkes Mitrauen erweckte, als ob er seine Katholisierungsplne ntigenfalls mit Sun3.' Gewalt durchsetzen wolle. Durch eine Jndulgenzerklrung, die weder in aiuu3' Schottland noch in England Zustimmung fand, hob er alle Strafgesetze gegen die Nonkonformisten, die Nichtanglikaner. auf und gebot den anglikanischen Bischsen die Verkndigung des Edikts in den Kirchen. Als sieben Widerspenstige vom Gerichte freigesprochen wurden, kam die Mistimmung des Volkes der das Verfahren des Knigs in allgemeinem Jubel zu dent-lichstem Ausdruck. Flchtige Hugenotten nhrten die Besorgnis der Nicht-Thronfolge- anglikaner vor einer Gegenreformation. Die Geburt eines mnnlichen 'ra0c' Thronerben vernichtete die Hoffnung der Protestanten ans protestantische

2. Allgemeine Weltgeschichte - S. 211

1910 - Münster in Westf. : Aschendorff
Das kulturelle Leben der Rmer. 211 erfolgen: durch confarreatio, coemptio oder usus. Die erstbezeichnete Art, die ihren Namen von einem dem Jupiter dargebrachten Spelt- oder Weizenkuchen hat. ist die strengste Art der Eheschlieung und erfolgt vor dem Priester und vor Zeugen. Die zweite Art vollzieht sich durch eine Art Scheinkauf, die an den alten Brauch des Kaufes der Gattin erinnert. Die Eheschlieung durch usus ist die am wenigsten strenge Form, indem die Ehe als geschlossen gilt, wenn die Frau ein Jahr im Hause des Mannes bleibt. Die Ehe wird also gleichsam durch Verjhrung gltig. Die Ehescheidung war in spterer Seit ziemlich leicht. Die rmischen Hochzeitsgebruche waren den griechischen verwandt, hatten aber auch Besonderheiten. Am Hochzeitstage verhllte sich (viro nubere) die Braut mit einem feuerfarbenen und zitronengelben Schleier, es wurden Auspizien angestellt und wenn sie gnstig waren, erklrten beide Teile, die Ehe eingehen zu wollen, und reichten einander die rechte Hand. Dann brachten sie ein gemeinsames Opfer dar. Gegen Abend erfolgte ein Schein-raub der Braut aus den Armen der Mutter, und in feierlichem Zuge unter Fltenspiel und Abfingen von Hochzeitsliedern wurde die Frau in das festlich geschmckte Haus des Mannes geleitet (uxorem ducere). Hier wurde sie der die Schwelle gehoben und empfing nach einigen Zeremonien im Atrium die Schlssel des Hauses, worauf ein feierliches Festmahl (cena nuptialis) erfolgte. Am folgenden Tage erhielt die Frau Gescheute von Freunden und Verwandten und brachte ihr erstes Opfer im neuen Hause dar. Da in Rom die Frau als Herrin des Hauswesens angesehen wurde, rteg"" so war ihre Stellung viel wrdiger als bei deu Griechen, und diese (Stellung wirkte auf ihren Einflu in der Familie wie ihr Ansehen in der Gesellschaft sehr gnstig ein. Sie leitete vor allem in erster Linie die Kindererziehung. Am Ende der Republik und in der Kaiserzeit setzte eine Art Frauenemanzipation ein, die aber aus Kosten der Sittlichkeit erfolgte. Die Frauen eigneten sich hhere, griechische Bildung an die griechische Konversation nahm im Bildungsgang der rmischen Frau eine hnliche Stellung ein wie bei uns die franzsische und trieben Musik. In spterer Zeit ist die Bewegungsfreiheit der Frau in der ffentlichkeit fast unbeschrnkt. Mit biefer wachsenben Ungebnnbenheit wrben die huslichen Tugenben immer geringer. Hufig erfolgten Ehetrennuugeu aus unbebeutenben Grnben, und ebenso leichtfertig waren die Wiederverheiratungen. Natrlich gab es auch in der Zeit des Niederganges des Rmertums treffliche Frauen. Man braucht nur an Porcia, die Tochter des Cato Uticenfis. zu erinnern, die von Helden-mutigem Charakter, wie ihr Vater berzeugt republikanisch gesinnt und von hoher Sittenreinheit war, oder an die edle, freundliche und als Muster einer Gattin und Mutter hochgeehrte Octavia, die Gemahlin des Marcus Antonius, die gegen ihren Gemahl nicht unedel sich benahm, obschon er, den Reizen der Kleopatra erliegend, sie verstie.

3. Allgemeine Weltgeschichte - S. 212

1910 - Münster in Westf. : Aschendorff
Rmische Geschichte, Erziehung. Am 8. bezw. 9. Tage nach der Geburt wurde dem Mdchen und Knaben ein Name gegebenj). Die Erziehung lag vorwiegend in den Hnden der Mutter. Mit sieben Iahren begann in den Schnleu (ludi) oder bei vornehmen Leuten zu Hause der Unterricht im sen, Schreiben, Rechnen und danach im Auswendiglernen von Dichtungen und Gesetzen. Seit dem zweiten punischeu Kriege lernte der Knabe auch Griechisch bei einem griechischen Sklaven (paedagogus). Hierauf kam er in die Schule der Grammatiker und dann der rmischen Rhetoren, und reiche Jnglinge vollendeten ihre Studien durch den Aufenthalt in den Rhetoren- und Phi-losophenschnlen von Athen, Rhodus und Kleinasien. Das wissenschaftliche Bedrfnis nahm allmhlich mehr zu, wie aus dem lebhaft sich entwickeln-den Buchhandel die Herstellung von Bchern erfolgte durch abschreibende Sklaven und aus der Errichtung ffentlicher Bibliotheken sich ergibt. Schriftsteller lasen ihre neuen Werke an ffentlichen Orten, wie in Bdern usw., vor. Hatte der Knabe das 17. Lebensjahr erreicht, so vertauschte er die toga praetexta mit der toga virilis und wurde auf dem Forum feierlich als iuvenis iit die Liste der wehrfhigen Brger eingetragen. 189. Die Beitnttung. Die Anordnung der Leichenbestattuug, fr die es einen besonderen Leichenbestatter mit verschiedenen Gehlfen gab. erfolgte fo, da der Leichnam gewaschen, gesalbt und dann, mit der Toga bekleidet und geschmckt, im Atrium aufgebahrt wurde, während im Bestibulum Zypressen als Zeichen der Trauer aufgestellt wurden. Die eigentliche Bestattung, die gewhnlich am achten Tage erfolgte, war bei vornehmen Leuten sehr prunkvoll. Sie erfolgte unter Fltenmusik und dem Jammern gemieteter Klageweiber, aus Wagen saen Leute, die die Gesichtsmasken (imagines) der Ahnen trugen, und oft wurde, besonders falls der Tote sich aus kriegerischem Gebiete ausgezeichnet hatte, auf Tafeln das Verzeichnis seiner Taten im Zuge mitgefhrt. Die Kleidung der Leidtragenden war dunkel (grau oder schwarz). Aus dem Forum machte der Zug halt, und ein Redner hielt die prunkvolle Leichenrede (laudatio funebris). Die Grabsttten befanden sich vor der Stadt. In lterer Zeit allgemein und spter noch bei den Armen wurden die Leichen beerdigt, in jngerer Zeit verbrannt. Nachdem Blumen und Krnze auf den Holz-sto geworfen waren, wurde dieser unter dem Klagen der Anwesenden an-gezndet; ans das Feuer go man Wein oder streute wohlriechende Sub- ') Der rmische Brger fhrte drei Namen: den Vornamen (praenomen), Geschlechtsnamen (nomen gentile) und Familiennamen (cognomen), z. B. Lucius Cor-nelius Sulla. Oft wurden diesen Namen noch agnomina (Zunamen) nach berhmten Taten usw. angesetzt. 3. B. Publius Cornelius Scipio Aemilianus Africanus minor Numantinus. Die Mdchen fhrten nur den Geschlechtsnamen, z. 53. Octavia. Tullia; mehrere Schwestern unterschied man durch maior, minor, tertia usw. Frauen nahmen spter wohl einen Vornamen oder den Familiennamen des Vaters zu ihrem Gentil-namen an.

4. Geschichte des Mittelalters - S. 76

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
76 Die deutsche Kaiserzeit. Friedrich erkannte die päpstliche Lehnshoheit über Sizilien an, dagegen begünstigte Innocenz seine Wahl zum deutschen König, die 1212 in Mainz erfolgte. Trotz der festen Stellung, die Otto in Deutschland sich erworben hatte, gewaun der junge Hohenstaufe namentlich in Mittel- und Süd- deutschlaud zahlreiche Anhänger. Der französische König Philipp August unterstützte ihn mit Geld. Die Entscheidung iu dem wieder beginnenden ^»oudine?1 Bürgerkrieg wurde durch den Sieg Philipp Augusts über das euglisch- 1214. welsische Heer bei Bouvines (bei Lille) herbeigeführt. Otto zog sich nach l0i2?8td§ d^fer Niederlage auf feine braunschweigischen Besitzungen zurück und starb 1218 auf der Harzburg. Friedrich dagegen wurde 1215 zum zweiten Male gewählt und gekrönt (in Aachen) und nun allgemein anerkannt. Ännocenziii. § Ho. Innocenz Hi. In dieser Zeit der Wirren saß aus dem 1216 § päpstlichen Stuhle Innocenz Iii., aus dem Geschlechte der Grasen von Segni, der sich ebensosehr durch glänzende Geistesgaben und umfassende theologische und juristische Kenntnisse als durch eine unbeugsame Festigkeit des Willens auszeichnete. Kaum 37 Jahre alt wurde er zum Papste gewählt; durchdrungen von der hohen Würde seines Amtes suchte er die Bestrebungen Gregors Vii. durchzuführen, cen^iii als a) Als Stellvertreter Gottes trat er als höchster Sitten Wächter, Sitten- aber auch als oberster Schiedsrichter in allen politischen Streitigkeiten to®^iebs=nt’ aus. Den König Philipp August von Frankreich, der seine Gemahlin richter. verstoßen und in ein Kloster verwiesen hatte, zwang er, seine Gemahlin wieder■ aufzunehmen, den König Alfons von Leon, seine Ehe wegen zu naher Verwandtschaft zu trennen. Johann ohne Land, der Bruder und Nachfolger von Richard Löwenherz, der die Freiheit der Bischofswahl beseitigen wollte und die Geistlichen verfolgte, mußte fein Reich, um es sich zu sichern, vom Papste als Lehen nehmen. Als Schiedsrichter trat der Papst nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen europäischen Ländern (Portugal, Ungarn, Norwegen) bei Streitigkeiten auf. In Italien erweiterte er den Kirchenstaat von einem Meere zum andern durch Besetzung des Herzogtums Spoleto und der Mark Ankona. Um die Hoheit des Papstes in Mittelitalien zu sichern, suchte er die Bereinigung Siziliens mit Deutschland zu verhindern. Constanze, die Witwe Heinrichs Vi., kam seinen Plänen auf Trennung Siziliens von Deutschland entgegen, erkannte die Lehnshoheit des Papstes an und ließ ihren dreijährigen Sohn Friedrich zum König von Sizilien krönen. Nach dem Tode der Kaiserin übernahm Jnnoeenz die Vormundschaft. Schweren Herzens stimmte er der Bewerbung seines Mündels um die deutsche Krone zu; immerhin hoffte er vou ihm mehr Entgegenkommen als von dein rücksichtslosen Welfen. Friedrich bestätigte ihm die Lehnshoheit über Sizilien und ließ sein einjähriges Söhnchen Heinrich zum König von Sizilien krönen. ' b) Wie Innocenz Iii. nach außen hin die Hoheitsrechte und das Ansehen des Papsttums mit zäher Klugheit zur Geltung brachte, so för-

5. Geschichte des Altertums - S. 74

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
74 Griechische Geschichte Als Fußbekleidung bienten ©anboten (vjtodrjuaza) ober eine Art ©tiefet. Während Kinder und Sklaven kurzes Haar hatten, trugen die Männer lange Zeit das Haar unbeschnitten, bei den Athenern wurde es durch eine Cikabe zusammengehalten. Die Frauen banben es gewöhnlich auf beut -Kopf zu einem Knoten zusammen. Die Männer pflegten die Oberlippe glatt zu scheren, später bis zur Zeit Alexanbers des Großen war der Vollbart beliebt. Als Kopfschmuck dienten den Fraueu Stirnbänder, natürliche Kränze, Diademe, Tücher. Netze. Sonstige Schinnckgegenstände der Frauen waren Ohrringe. Haarnadeln. Arm- und Fußringe, Sonnenschirme, Fächer, Handspiegel; der Männer Siegelringe, Stöcke. Hochzeits- § 64. Die Ehe und das häusliche lieben. Nach Abschluß des fitten. Ehevertrags und der Regelung der Frage der Mitgift fanb das Hochzeitsfest im Hause der Braut statt. Die Hochzeitssitteu trugen einen religiösfamiliären Charakter. Es würden feierliche Opfer für die Götter der Ehe bargebracht und ein Festfchmaus veranstaltet. Abenbs würde die Braut in das neue Heim geleitet unter Absingen des Hymenäus ober Hochzeitsliebes. Die Mutter der Braut entzündete dann, einer sehr sinnreichen Sitte zufolge, mit einer vom Herde mitgenommenen Brandfackel das Feuer auf dem Herde der Neuvermählten. Stellung der Die Stellung der Frau verschlechterte sich gegenüber den anmuteu- 9rau" den Verhältnissen der homerischen Zeit allmählich. Sie verbrachte ihr Leben meist im Kreise der Sklavinnen mit den Arbeiten des Hauswesens und mit der Kindererziehung: immerhin aber ist ihre Stellung und Aufgabe doch weit besser als im Orient. Mahlzeiten. Die täglichen Mahlzeiten der Griechen waren anspruchslos. Be- merkenswert ist, daß Fische und Vögel, die die homerische Zeit verschmähte, allmählich an Beliebtheit als Nahrungsmittel stetig zunehmen. Das Hauptmahl der Grieche» fand gegen Sonnenuntergang statt. Daran schloß sich Symposion.gelegentlich ein Symposion, ein Trinkgelage, bei dem nach Art unserer Kommerse ein „Präsidium", der Symposiarch, gewählt und gewisse Regeln wie bei unserem Trinkkomment beobachtet wurden. Allerlei Unterhaltung, selbst Darbietungen nach Art unserer Varietevorstellungen wurden veranstaltet, aber in feiner Gesellschaft auch tiefsinnige Gespräche, geistreiche Disputationen, Prunkreden gehalten (vgl. Platons Symposion). Leider aber brang in biefe Veranstaltungen nach und nach der Luxus ein, und die Trinkgelage nahmen wohl auch den Charakter wüster Ausgelassenheit an. § 65. Die Erziehung. In den ersten Jahren beschäftigte sich das Kind wie bei uns mit Kinderspielzeug, und die mannigfaltigsten Spielzeuge, die schon die Alten saunten, gehören zu dem interessantesten Material der alten Kulturgeschichte. Während in der weiteren Zeit das Mädchen zu Hause unter Pflege und Erziehung der Mutter blieb, begann für den Knaben der eigentliche Unterricht außer dem Hanse durch private Lehrer,

6. Geschichte des Altertums - S. 211

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Das kulturelle Leben der Römer. 211 erfolgen: durch confarreatio, coemptio oder usus. Die erstbezeichnete Art, die ihren Namen von einem dem Jupiter dargebrachten Spelt- oder Weizenkuchen hat, ist die strengste Art der Eheschließung und erfolgt vor dem Priester und vor Zeugen. Die zweite Art vollzieht sich durch eine Art Scheinkauf, die an den alten Brauch des Kaufes der Gattin erinnert. Die Eheschließung durch usus ist die am wenigsten strenge Form, indem die Ehe als geschlossen gilt, wenn die Frau ein Jahr im Hause des Mannes bleibt. Die Ehe wird also gleichsam durch Verjährung gültig. Die Ehescheidung war in späterer Zeit ziemlich leicht. Die römischen Hochzeitsgebränche waren den griechischen verwandt, hatten aber auch Besonderheiten. Am Hochzeitstage verhüllte sich (viro nubere) die Braut mit einem seuersarbenen und zitronengelben Schleier, es wurden Auspizien angestellt und wenn sie günstig waren, erklärten beide Teile, die Ehe eingehen zu wollen, und reichten einander die rechte Hand. Dann brachten sie ein gemeinsames Opfer dar. Gegen Abend erfolgte ein Scheinraub der Braut aus beit Armen der Mutter, und in feierlichem Zuge unter Flötenfpiel und Absingen von Hochzeitsliedern wurde die Frau in das festlich geschmückte Haus des Mannes geleitet (uxorem clucere). Hier wurde sie über die Schwelle gehoben und empfing nach einigen Zeremonien im Atrium die Schlüssel des Hauses, worauf ein feierliches Festmahl (cena nuptialis) erfolgte. Am folgenden Tage erhielt die Frau Geschenke von Freunden und Verwandten und brachte ihr erstes Opfer im neuen Hause dar. Da in Rom die Frau als Herrin des Hauswesens angesehen wurde, ^ so war ihre Stellung viel würdiger als bei deu Griechen, und diese Stellung wirkte aus ihren Einsluß in der Familie wie ihr Ansehen in der Gesellschaft sehr günstig ein. Sie leitete vor allem in erster Linie die Kindererziehung. Am Ende der Republik und in der Kaiserzeit setzte eine Art Frauenemanzipation ein, die aber auf Kosten der Sittlichkeit erfolgte. Die Frauen eigneten sich höhere, griechische Bildung an — die griechische Konversation nahm im Bildungsgang der römischen Frau eine ähnliche Stellung ein wie bei uns die französische — und trieben Musik. In späterer Zeit ist die Bewegungsfreiheit der Frau in der Öffentlichkeit fast unbeschränkt. Mit dieser wachsenden Ungebundenheit wurden die häuslichen Tugenden immer geringer. Häufig erfolgten Ehetrennungen aus unbedeutenden Gründen, und ebenso leichtfertig waren die Wiederverheiratungen. Natürlich gab es auch in der Zeit des Niederganges des Römertums treffliche Fraueu. Man braucht nur an Porcia, die Tochter des Cato Uticensis. zu erinnern, die von helden- mütigem Charakter, wie ihr Vater überzeugt republikanisch gesinnt und von hoher Sittenreinheit war, oder an die edle, freundliche und als Muster einer Gattin und Mutter hochgeehrte Octavia, die Gemahliu des Marcus Antonius, die gegen ihren Gemahl nicht unedel sich benahm, obschon er, den Reizen der Kleopatra erliegend, sie verstieß.
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