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Charakteristisch fr die griech. Religion war ein gewisser Prachtaufwand, sonst aber eine weitgehende Freiheit der Be-
Z9uu^\m ble 'tische Religion die groe Einfachheit der Kulthandlungen und der Ausstattung, dagegen die Peinlich-
Gebets und^ormeln.^ * der biefe mte umgebenden Gebruche,
x Ms Schpfer der rmischen Sakralverfassung galt Numa % q bet ?'ttheit einerseits, der Gemeinde und
ihrer Brger anderseits an dem Grund und Boden sowie an den Tagen des Shres festgesetzt und das Ceremonialgesetz und die Priester-Ordnung geschaffen haben soll. ^ 1
Jo. I. Kultfttten.
Gebrauch- ^ roid,ti^ten kultfttten waren fast ausschlielich im
J\ ^ Kltar (wfiq = (Erhhung; ara = Feuersttte) eine der dem Boden erhhte Opfersttte, meist ein steinerner, dauerhafter Untersatz, der als Feuerstelle fr Brandopfer und als Tisch zum Niederlegen der gottgeroeihten Gaben diente. y
* 65 hlerhv' einfache Altre, Hier und da von runder
Form, meist fr unblutige Opfer und Libationen bestimmt, in letzterem Falle mit schalenartiger Vertiefung (sog. eo^ac), 2. prchtige grere oder Hochaltre (altaria), meist viereckig und oben glatt, fr Vrondopfer; 0,5 -1 m Hoch und mit einer Deckplatte von ebenso groer Brette und Lnge versehen, wenn sie nur fr 1 Opfertier m y und von 5x5 oder gar 10x20 m Oberflche oder von noch gewaltigeren Dimensionen, wenn sie, wie die Hauptaltre bei den gefeierten Heiligtmern, fr Massenopfer reichen sollten. Monumen-li V* der Zeusaltar in Olympia und der in Pergamon,
der Altar Hieros Ii. m Syrakus und der zu den 7 Weltwundern ge-rechnete Apolloaltar auf Delos, der ganz aus den Hrnern der ge-en ^egen Zusammengesetzt war. Grabaltre waren unter-iroijche Gruben [r-fiog, mundus) fr den Kult der Unterirdischen und Heroen. Regelmig gehrten zu einem Tempel 2 Altre: ein kleiner J Innern (meist nur Altartisch - zgan^a, mensa - auch beweg-Ud)e Feuerbecken - sauget, focus) und der groe Brandopferaltar (erca, altaria) vor demselben.
\b Der Tempel.
2. Der Tempel (templum, re/uevog - von re/nvco -, das aus dem umliegenden Terrain fr die Gottheit Herausgeschnittene", eingefriedigte Stck), die Opfer statte und Wohnung (vewg, von vatw = wohne) des im Bilde {yaxfia, Signum, simulacrum) an der Hinter-wnd des Hauptraumes in der Nische thronenden Gottes.
. c ,(Er lvr m der Regel viereckig, seltener rund; anfangs Hchst einfach allmhlich immer prchtiger und groartiger aufgefhrt; gleich Dem Altare, wenn mglich, nach Osten orientiert; im allgemeinen klein, jeltener von greren Dimensionen, wie der Tempel der Ephesischen
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Extrahierte Ortsnamen: Olympia Pergamon Syrakus Delos Gottes
246
Noch viel wichtiger und ausgebildeter als in Griechenland und von tiefgreifendem Einflu auf das Staatsleben war die kunstvolle Vivination in Rom. Auer den Losorakeln (sortes, aus den uralten eingeschnittenen Schriftzeichen eichener Stbchen) von Cre und Prneste gab es nicht weniger als 4 staatliche oder doch staat-lich benutzte (Einrichtungen, die ganz die Stellung und Wirksamkeit der griechischen Orakel hatten.
29. Die iluguralbisziplin.
1. Die alte echtrmische Auguraldisziplin der Augurn beruhte auf dem Glauben, da die Götter, des. Iuppiter, bei jedem Unter-nehmen den Kundigen wahrnehmbare Zeichen ihrer Billigung oder Mibilligung gben, und suchte demnach zu erfahren, ob der Gott-heit ein bestimmtes Vorhaben genehm sei oder nicht. Im besonderen sind fr diese wichtig die Ausdrcke augurium (avi-gerium von avis und gerere) und auspicium (avi-spicium). Sie bezeichneten beide, sich deckend: 1. die zur Erkundung des Gtterwillens vorgenommene Beobachtung der Vgel, im weiteren Sinne jede augurale Art der Einholung gttlicher Zustimmung- 2. das dem Beobachter gewordene Vogelzeichen, dann im weiteren Sinne jede Art von Gtterzeichen. Der allgemeine Sprachgebrauch verwandte beide Wrter auch in viel weiterem Sinne, auspicium (und auspicari) fr jede feierliche Erffnung, augurium (und augurare) fr jede Art von Voraussagung der Zukunft. Bei ""bewuter Scheidung im technischen Sinne bedeutete auspicium (und^auspicari) nur die magistratische Einholung der gttlichen Zustimmung zu staatlichen Handlungen, augurium aber (und augurare oder inaugurare, augurium agere) nur die von Augurn vollzogenen Kultakte, die die Befragung des Gtterwillens und Frbitte fr bestimmte Flle mit einander vereinigten.
Die Auguraldisziplin unterschied besonders 3 Klassen von Zeichen des gttlichen Willens: 1. Himmelserscheinungen (signa ex caelo: Donner, Blitz und Wetterleuchten, die -nur fr die auguralen Kultakte als Impetrativzeichen galten); 2. Vogelflug1) (s. ex avibus, die urspr. nur fr das magistratische Auspicium galten, also au-spicia im eigentlichen Sinne); 3. Tripudium (s. ex tripudiis = Zeichen aus dem (Bebaren der hl. Hhnerzbeim Fressen, auch auguria oder auspicia pullaria gen.). Nach der Art des Erscheinens waren die signa (oder auguria oder auspicia): 1. oblativa (d. h. zufllig sich einstellende, durch die Gottheit von selbst gegebene Zeichen), die sowohl zustimmend als abweisend sein konnten; 2. impetrativa (d. h. die
i) Die sehr beschrnkte Zahl von aves augurales zerfiel in alites (Adler, Geier), die durch ihren Flug, und in oscines (Nabe, Eule, Specht, Hahn), die durch ihre Stimme Zeichen gaben; verhieen sie Gutes (addicere, admittere), so wrben sie addictivae, admissivae, secundae, praepetes, sinistrae, verhieen sie Bses (abdicere, arcere, monere), so wrben sie adversae, alterae (euphemistisch !), inferae genannt. Auch als in spterer Zeit die Vogelschau immer mehr zurcktrat, wrben die Wenbungen ubi aves admiserunt, ave sinistra u. a. fr jebe Art von gnstigen und ungnstigen Zeichen formelhaft beibehalten.
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248
spicia impetrativa) neube[teilten Trger der (durch diese auspieia gegebenen) gttlichen Brgschaft. Erst in der Doppelbezeichnung auspicium imperiumque kam daher ihre Machtflle zum vollen Ausdruck.
Der auf der Erde in Vierecksform scharf umgrenzte inaugu-rierte, d. h. vorher durch die Augurn hergestellte Raum war das sog. templum minus oder irdische" Templum, das auf die magistratische Auspikation beschrnkt blieb. - Die Zeit fr die Auspikation rvar gewhnlich eine der ersten Stunden nach Mitternacht. Der Beamte er-hob sich in tiefer Stille - ein unbedingtes Erfordernis fr eine gnstige Auspikation von seinem Lager und nahm in dem an der Auspikationsstelle aufgeschlagenen tabernaculum oder templum minus, dem nur nach einer Seite geffneten Zelte, Platz und erwartete die Zeichen, die er entweder selbst von der Tre des Tabernaculums aus erblickte, oder die ihm ein Assistent (nie der Augur!) meldete. Nichteintreten der erbetenen Zeichen ober der Vorfall einer Strung durch dirae (Unheilzeichen) oder die Feststellung eines Fehlers oder Verstoes (vitium) machte die Wiederholung des Auspikationsaktes ntig (repetitio auspiciorum).
An der Stelle der ursprnglichen, wichtigen und hufigen, aber umstndlichen und zeitraubenden Vogelschau kamen zu Ciceros Zeiten aus Bequemlichkeitsrcksichten fr die magistratische Auspikation nur noch die signa ex caelo und die signa ex tripudiis zur Anwendung, die Blitzbeobachtung im stdtischen, die Beobachtung des Fressens der hl. Hhner im militrischen Amtskreise. Der Magistrat be-austragte seinen technischen Unterbeamten, denhhnerwrter (pullarius), der ursprnglich nur die zum Tripudium ntigen Hhner verpflegte und beobachtete, schon frhzeitig mit seiner Vertretung beim auspicium militare. Ein gnstiges Zeichen war es, wenn die aus ihrem Kfig gelassenen Hhner Stcke der gierig aufgenommenen Nahrung wieder aus dem Schnabel fallen lieen. Wie es nun erlaubt war, zur Erzielung eines gnstigen Impetrativzeichens die Tiere hungern zu lassen und ihnen dann das Futter in Breiform vorzuwerfen, so gengte es auch, bei der Seltenheit dieser Himmelserscheinung einfach ein fingiertes gnstiges Blitzzeichen zu melden.1) Auf diese Weise ist natrlich groer Mibrauch getrieben worden.
3*. Die Sibqllinischen Bcher.
3. Die Sibqllinifchen Bcher wurden seit den Tarquiniern befragt; zu ihrer Befragung wurde das Kollegium der Orakelbewahrer, die Ii, X, Xv viri sacris faciundis, eingesetzt (s. unten!).
i) De caelo servare (urtb signa caelestia), das ursprnglich technisch blofo auf die Blitzbeobachtung ging, wurde zum allgemeinen Ausdruck fr bte Erhaltung impetrativer ober oblativer Auspizien.
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247
erbeten und gesucht eintretenden Zeichen, zu deren (Erteilung man die Gottheit durch gewisse Mittel veranlassen, ja sogar zwingen zu knnen vermeinte), die der Augur oder Magistrat von einem bestimmten Orte, dem sog. templum, aus beobachtete oder befragte (observare, con-sulere).
Bei diesen selbstndigen Kulthandlungen, den auguria (im technischen Sinne!), richteten die Augurn an den Himmelsgott Iuppiter die Bitte (precatio maxima), durch deutliche Himmelszeichen (auguria caelestia) innerhalb bestimmt gezogener Grenzen [eine Zustimmung zu Angelegenheiten der ffentlichen Wohlfahrt (augurium salutis populi Romani, jhrlich einmal vorgenommen) oder zur Wahl eines neuen Priesters (des rex sacrorum, der 3 Groen Flamines und der Augurn : augurium sacerdotii, Inauguration der Priester) zu erkennen zu geben.
Der Beobachtungsplatz bei auguralen Kultakten war das augura-culum auf der Burg. Dorthin begab sich bei heiterem Himmel und windstiller Witterung unter Vermeidung jedes Gerusches der Augur mit dem zu inaugurierenden Priester, der sich, das (Besicht nach Sden (oder O.) gewendet, auf einem Stein niederlie- zu seiner Linken stehend und ebenfalls den Blick fest nach S. (oder O.) gerichtet, grenzte der Augur, die Toga der das Hinterhaupt gezogen, mit seinem Krummstab in der Rechten die Himmelsgegenden in der Weise ab, da sein Standort der Schnittpunkt der nord-sdlichen und der ost-westlichen Linie war. Dann den Lituus in die Linke nehmend, legte er die Rechte auf das Haupt des zu Inaugurierenden und wandte sich nun in feierlichem Gebete an Iuppiter O. M., innerhalb der bezeichneten Grenzen am Himmel bestimmte Zeichen seiner Zustimmung zur Wahl des neuen Priesters zu geben. Das zu dieser Blitzschau abgegrenzte und orientierte Himmelsgewlbe hie templum maius oder Himmels-templum (t. in caelo) oder Schautemplum", das auf die selbstndigen Kulthandlungen der Augurn beschrnkt blieb. Im Gegensatze zur griechischen Anschauung waren insbesondere die zur Linken des Be-schauere erfolgenden Himmelserscheinungen (omina sinistra, von sinere, die etwas zulassen") gnstig.
50. Die magistratische Auspikation.
2. Die magistratische Auspikation (auspicium im technischen Sinne!) war eine der rm. Religion eigentmliche (Einrichtung, wodurch fr alle wichtigen staatlichen Handlungen (wie (Einberufung des Senates, der Komitien, Amtsantritt der Beamten, Auszug zum Kriege und Er-ffnung der Schlacht) durch die ausfhrenden Magistrate die Zeichen der gttlichen Zustimmung (auspicia impetrativa) ein-geholt wurden. So hielt es die Gemeinde fr notwendig, und dadurch wurde der Verlauf des ganzen ffentlichen Lebens in jedem Augenblick an die Gottheit gebunden. Die Magistrate selbst aber waren die immer wieder auspicato (d. h. nur nach vorheriger Befragung des gttlichen Willens durch (Einholung von au-
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
Eine Donaureise.
Durch das Tor von Theben tritt der Strom in die weite
oberungarische Tiefebene. Hier ist eine seiner verwil-
dertften Strecken, aber nach langem Zögern hat auch hier
die menschliche Hand bändigend eingegriffen. Hier ist
die Donau uicht mehr blau, sondern schmutzig graugelb.
Der Ungar nennt daher seinen heimatlichen Strom die
„blonde Donau". Blau aber ist der Himmel, eine unge-
henre Wölbung, die auf keine 'Bergeshäupter sich stützt.
In der unübersehbaren Weite flirrt ein Glanz, wie man
ihn sonst nur iu den südlichen Himmelsstrichen antrifft.
Tie Einsamkeit wird zeitweilig unterbrochen von flat-
terndem Wasserwild oder in der Höhe kreisenden Weihen.
Vom öden Ufer steigt eine graue Rauchsäule kerzengerade
zum Himmel, einzelne Gestalten zeigen sich in der Blen-
dung wie auf Goldgrund hingekleckst, in bläulichem Duft
verschwinden die Fernen. Die weißen Fischer am Ufer
statuenhaft unbeweglich, das graue Gebüsch neben den
gewundenen Kanälen, — da und dort lange Reihen von
Schiffmühlen, Remorqnenrs, Kähne und neuester Zeit
die Tausende von Arbeitern mit ihren Werkzeugen und
Maschinen, mittels welcher dem Strom ein tieferes Bett
vorgezeichnet werden soll, — dazu das unruhige Lebeu
im Schilf, wo die Sandläufer und Regenpfeifer sich
tummeln und großblätterige Wasserpflanzen sich schaukeln:
das alles ist außerordentlich malerisch.
Alsdann sind wir in Budapest, der goldenen Gürtel--
schließe, welche die Donau des Westens mit der Donau
des Ostens verbindet. Zwei Welten, grundverschieden
in der Gestaltung der Landschaft, des Volkslebens und
der Geschichte, finden am Ufersaume der magyarischeu
Schwesterstädte ihre Verknüpfung. Er'gübe sich diese
Tatsache nicht aus sich selbst, aus geographischen und
ethnographischen Verhältnissen: die Ausschau voiu St.
Gerhardsberg (Blocksberg) in Ofen müßte diesen Sach-
verhalt mit einem Schlage vermitteln. . . . Unübersehbar
weit dehnt sich nach Süden und Südosten die Ebene, ein
anderes Meer, welchem wie dem blaueu Ozean der
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Extrahierte Personennamen: Fischer Blocksberg
Extrahierte Ortsnamen: Theben Budapest Gerhardsberg
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
Die Llanos des Orinoko.
Ich könnte hier den gewagten Versuch eines Natur--
gemäldes der Steppe schließen. Aber wie auf dem Ozean
die Phantasie sich gern mit den Bildern ferner Küsten
beschäftigt, so werfen auch wir, ehe die große Ebene uns-
entschwindet, vorher einen flüchtigen Blick auf die Erd-
striche, welche die Steppe begrenzen. . . .
Auch die südamerikanischen Ebenen begrenzen das-
Gebiet europäischer Halbkultur. Nördlich, zwischen der
Gebirgskette von Venezuela und dem Antillischen Meere
liegen gewerbsame Städte, reinliche Dörfer und sorgsam
bebaute Fluren aneinander gedrängt. Selbst Kunstsinn,
wissenschaftliche Bildung und die edle Liebe zu Bürger-
freiheit sind längst darinnen erwacht.
Gegen Süden umgibt die Steppe eine schaudervolle
Wildnis. Tausendjährige Wälder, ein undurchdringliches
Dickicht erfüllen den feuchten Erdstrich zwischen dem
Orinoko und dem Amazonenstrome. Mächtige, bleifarbige
Granitmassen verengen das Bett der schäumenden Flüsse.
Berge und Wälder hallen wieder von dem Donner der
stürzenden Wasser, von dem Gebrüll des tigerartigen
Jaguar, vou dem dumpfen, regenverkündenden Geheul
der bärtigen Affen.
Wo der seichte Strom eine Sandbank übrig läßt, da
liegen mit offenem Rachen, unbeweglich wie Felsstücke
hingestreckt, oft bedeckt mit Vögeln, die ungeschlachten
Körper der Krokodile. Den Schwanz um einen Baumast
befestigt, zusammengerollt, lauert am Ufer, ihrer Beute
gewiß, die schachbrett-fleckige Boaschlange. Schnell ent-
rollt und vorgestreckt, ergreift sie in der Furt den jungen
Stier oder das schwächere Wildbret und zwängt ikrt
Raub, in Geifer gehüllt, mühsam durch den schwellenden
Hals.
In dieser großen und wilden Natur leben mannig^
faltige Geschlechter der Menschen. Durch wunderbare
Verschiedenheit der Sprachen gesondert, sind einige
nomadisch, dem Ackerbau sremd, Ameisen, Gummi
und Erde genießend, ein Auswurf der Menschheit
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
174
Die Llanos des Orinoko.
(wie die Otomaken und Jaruren); andere ange-
siedelt, von selbsterzielten Früchten genährt, ver-
ständig und sanfterer Sitte (wie die Maquiritarer und
Macos). Große Räume zwischen dem Cassiqniare und
dem Atabapo siud nur vom Tapir und von geselligen
Affen, nicht von Menschen bewohnt. In Felsen ge
grabene Bilder beweisen, daß auch diese Einöde einst der
Sitz höherer Kultur war. Sie zeugen für die wechselnden
Schicksale der Völker, wie es anch die ungleich entwickel-
ten, biegsamen Sprachen tun, welche zu den ältesten und
unvergänglichsten historischen Denkmälern der Menschheit
gehören.
Wenn aber in der Steppe Tiger und Krokodile mit
Pferden und Rindern kämpfen, so sehen wir an ihrem
waldigen Ufer, iu den Wildnissen der Guyana ewig den
Menschen gegen den Menschen gerüstet. Mit unnatür-
licher Begier trinken hier einzelne Völkerstämme das ans-
gesogene Blut ihrer Feinde: andere würgen, scheinbar-
waffenlos und doch zum Morde vorbereitet, mit ver-
giftetem Daumnagel. Die schwächern Horden, wenn sie
das sandige Ufer betreten, vertilgen sorgsam mit den
Händen die Spur ihrer schüchternen Tritte.
So bereitet der Mensch auf der untersten Stufe
tierischer Roheit, so im Scheinglanz seiner höhern Bil-
öung sich stets ein mühevolles Leben. So verfolgt den
Wanderer über den weiten Erdkreis, über Meer und
Land, wie den Geschichtsforscher durch alle Jahrhunderte,
das einförmige, trostlose Bild des entzweiten Geschlechts.
Darum versenkt, wer im uugeschlichteten Zwist der
Völker nach geistiger Ruhe strebt, gern den Blick in das
stille Leben der Pflanzen und in der heiligen Naturkraft
inneres Wirken; oder, hingegeben dem angestammten
Triebe, der seit Jahrtausenden der Menschen Brust durch-
glüht, blickt er ahnungsvoll aufwärts zu den hohen Ge-
ftirnen, welche in ungestörtem Einklang die alte, ewige
Bahn vollenden.
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
170 Die Llanos des Orinoko.
den schwarzen Raum im Sternbild des südlichen Kreuzes.
Der sanfte phosphorartige Schimmer der magellanifchen
Wolken verlischt. Selbst die scheitelrechten Gestirne des
Adlers und des Schlangenträgers leuchten niit zittern-
dem, minder planetarischem Lichte. Wie ein entlegenes
Gebirge erscheint einzelnes Gewölk im Süden, senkrecht
aufsteigend am Horizonte. Nebelartig breiten allmählich
die vermehrten Dünste sich über den Zenith aus.
Deu belebenden Regen verkündigt der ferne Donner.
Kaum ist die Oberfläche der Erde benetzt, so überzieht
sich die duftende Steppe mit Kyllingien, mit vielrispigem
Paspalum und maunigfaltigen Gräsern. Vom Lichte
gereizt, eutfalten krautartige Mimosen ihre gesenkt
schlummernden Blätter und begrüßen die aufgehende
Sonne wie der Frühgesang der Vögel und die sich öffnen-
den Blüten der Wasserpflanzen. Pferde und Rinder
weiden nun in frohem Genüsse des Lebens. Das hoch-
aufschießende Gras birgt deu schöngefleckten Jaguar. Im
sichern Versteck auflauernd und die Weite des eigenen
Sprunges vorsichtig messend, erhascht er die vorüber-
ziehenden Tiere, katzenartig wie der asiatische Tiger.
Bisweilen sieht man (so erzählen die Eingeborenen)
an den Usern der Sümpfe den befeuchteten Letten sich
langsam und schollenweise erheben. Mit heftigem Getös.'
wie beim Ausbruche kleiner Schlammvulkane wird die
aufgewühlte Erde hoch in die Luft geschleudert. Wer des
Aublicks kundig ist, flieht die Erscheinung; denn eine
riesenhafte Wasserschlange oder ein gepanzertes Krokodil
steigen aus der Gruft hervor, durch den ersten Regenguß
aus dem Scheintode erweckt.
Schwellen nun allmählich die Flüsse, welche die Ebene
südlich begrenzen: der Aranca, der Apure und der
Payara, so zwingt die Natur dieselben Tiere, welche in
der ersten Jahreshälfte auf dem wasserleeren, staubigen
Boden vor Durst verschmachteten, als Amphibien zu
leben. Ein Teil der Steppe erscheint nun wie ein nner-
meßliches Binnenwasser. Tie Mutterpferde ziehen sich
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
Erläuterungen.
245
Alexander von Humboldt zugesteht, „die Zeitgenossen mächtig an-
geregt, des Weltalls heilige Rätsel zu lösen und das Bündnis zu
erneuen, welches im Jugendalter der Menschheit Philosophie, Physik
und Dichtung mit einem Band umschlang". (Vergl. A. Baum-
gartner, Goethe Iii.)
Granit besteht aus einem Gemenge von Feldspat, Quarz und Glimmer;
die Glimmerblättchen sind nicht wie beim Gneis zu parallelen
Schichten geordnet; von körnigem Aussehen, daher der Name (granum
5= Korn). Das Verhalten der verschiedenen Arten des Granits hin-
sichtlich der Verwitterung ist verschieden; ebenso ungleich sind die
aus der Verwitterung dieses Gesteins hervorgehenden Formen.
(Spitzen, Hörner, Kuppen, wollsackähnliche Blöcke.) Weit verbreitet
und vielfach verwertet.
Gusla — einsaitiges, serbisches Streichinstrument nach Art unserer
Guitarre.
Gymuotus — Zitteraal.
.Haas Hippolyt, Professor der Geologie und Paläontologie in Kiel,
geb. 5. November 1855 zu Stuttgart. Verfasser verschiedener Werke
geologischen Inhaltes, schrieb u. a.: „Quellenkunde"; „Aus der
Sturm- und Drangperiode der Erde"; die Monographie: „Die
deutsche Nordseeküste".
Hagen von Tronje, der düstere Held im Nibelungenliede, der
Mörder Siegsrieds, gehörte mit zu den Burgunden, welche die Donau
hinab nach Ungarn zur Burg des gewaltigen Etzel zogen. Auf der
Suche nach einer Überfahrt über die Donau traf er auf zwei Meer-
weiber oder Schwanjungfrauen; die eine derselben verkündigte ihm
warnend das Schicksal, das seiner und seiner Gefährten im Hunnen-
lande wartete: Kampf und Tod.
tzagion Oros — heiliger Berg, die östlichste der drei Halbinseln
der Chalkidike, so genannt wegen der zahlreichen Mönche und Ein-
siedler, die hier teils• gemeinsam in burgartigen Klöstern, teils
einzeln in Dörfern, Zellen und Einsiedeleien in strenger Abgeschie-
denheit leben. Sie bilden einen geistlichen Staat für sich, der aber
der Türkei tributpflichtig ist. Die Klöster sind im Besitze wert-
voller Handschriften und zahlreicher Urkunden aus dem Altertum
und Mittelalter.
Hahn Friedrich, Professor in Königsberg, geb. 3. März 1852 zu
Glauzig (Anhalt). Hauptwerke: „Jnselstudien"; „Länderkundevon
West- und Nordeuropa" (in Kirchhosss Länderkunde von Europa);
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T41: [König Siegfried Held Hagen Mann Günther Frau Gudrun Kriemhild Tod], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Alexander_von_Humboldt Alexander Goethe Gusla Hagen Friedrich Friedrich März
Extrahierte Ortsnamen: Kiel Stuttgart Nibelungenliede Mörder_Siegsrieds Donau Ungarn Donau Königsberg Kirchhosss_Länderkunde Europa
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
Sommerabend in der Hochqebirgswelt des Berner Oberlandes. 127
Das endlose Feld der feurigsten Abendröte flammt
empor und strahlt einen leichten, warmen Ton über die
Gletscher und Schneewüsten aus. Noch einmal überzieht
sie ein leichter rosenfarbener Anflug; aber er ist matt,
matt wie das letzte, allerletzte Lächelu eines geliebten
Sterbenden.
In tiefen Frieden versenkt, beginnt nun das große
majestätische Alpenreich den einlullenden Träumen von
des Tages Wonneransch sich zu überlassen. All das
summende, surrende kleine Leben in den Lüften ist er-
starben; die trotzigen, plnmp-anrennenden Käfer und
das leichtbeschwingte, gaukelnde Völklein der Falter, die
Legionen der unverschämt-zudringenden, parasitisch-
lästigen Fliegen und alles, was sommerfroh im Äther des
Tages sich wiegt, - alle haben ihre stille, heimliche
Tchlafstätte gesucht unter den blumenreichen Blattdächern
oder in den Rissen der Baumborke und des zerspaltenen
Felsgesteins. Die Nachtfalter erwachen nun aus ihren
lichtscheuen Tagträumen und zählen taktierend mit den
befiederten Gefühlfäden die Sekunden ab, bis sie ihren
schwerfällig-flatternden Flug beginneneulen und
Fledermäuse machen ihre luftigen Runden, und too das
Tierleben in der Nacht untergegangen zu sein scheint, da
tritt das Leben der Pflanze üppiger und duftiger hervor.
Auf unserm Berggipfel aber weht ein schneidend-
kalter Wind. Wir flüchten in Peter Bohrens gastliches
Faulhornhaus zum warmen Ofen, zur dampfenden
Suppe, denn draußen ist es völlig Nacht geworden, und
das majestätische Sternenzelt prangt im unendlichen
Universum, ein ewiger Hymnus dem allgewaltigen
Scböpfer.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut]]