Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 167

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
167 geschrzt, auch wurden Zpfe geflochten und vorn um den Kopf ge-legt. In der Kaiserzeit begngten sich die Frauen nicht mehr mit ihrem eigenen Haar, sondern gebrauchten auch fremdes, namentlich blondes germanisches, und schufen sich mit Hilfe desselben hohe, oft turmartige Percken. Wie die Griechinnen, so trugen auch die Rmerinnen zahlreiche und oft sehr kostbare Schmuckgegenstnde, wie Hals- (monilia), Armbnder (armillae) und Ohrgehnge, in fein getriebener oder durch-brochener Arbeit, mit prachtvollen Edelsteinen besetzt. 54. d) Ehe. Eine gltige Ehe (matrimonium iustum oder legitimum) setzte das ins connubii voraus, das ein Hauptbestandteil des Brgerrechtes (civitas) war. Nach diesem ins durften ursprnglich nur Patrizier unter sich und Plebejer unter sich eine Ehe eingehen, bis die lex Ca-nuleja (445) den Patriziern und Plebejern gegenseitiges comiubium gestattete. Mit der Ausdehnung des rmischen Brgerrechtes wurde auch das ins connubii der Latium, der ganz Italien (89) und seit Caracalla (211 -217) der das ganze rmische Reich ausgedehnt. Der Heirat ging gewhnlich eine Verlobung (sponsalia) voraus, bei der der Brutigam der Braut ein Handgeld zahlte, spter einen Ring gab. Durch die Ehe trat die Frau in der ltesten Zeit samt ihrer Mitgift (dos) aus der potestas des Vaters in die Gewalt (manus) des Mannes als mater familias. Die feierlichste Form der Ehe war die confarreatio, benannt nach dem dem Iuppiter dargebrachten Opferkuchen aus Spelt (far) und abgeschlossen vor dem pontifex maximus, dem flamen dialis und vor 10 Zeugen. Die so abgeschlossene Ehe war unlslich, sie wurde aber mit der Zeit, namentlich in den letzten zwei Jahrhunderten der Republik, immer seltener. Statt ihrer trat zumeist ein die coemptio (eigentlich: Iusammenkauf), indem Brutigam und Braut vor 5 Zeugen ohne sakralen Akt das Ehebndnis ein-gingen. Eine dritte, fast regelmig werdende Form der Eheschlieung war der usus, wenn ohne jede uere Frmlichkeit durch freie Willens-erftlrung die Ehe eingegangen wurde und die Gattin (uxor) ein Jahr lang ohne Unterbrechung in des (Batten Haus verblieb. Sie unterstand noch der patria potestas und lie ihr Vermgen selbstndig verwalten. Der Tag der feierlichen Hochzeit wurde mit Bedacht gewhlt, so da z. B. die auf die Kalendae, Nonae und Idus fallenden Tage, sowie die dies nefasti sorgfltig ausgeschlossen wurden. Braut, und Brutigam legten am Hochzeitstage die toga praetexta ab, und die Braut zog einen feuerfarbenen Schleier der, mit dem sie sich verhllte (viro nubere). Nach glcklichem Ausfalle der Auspizien erklrten beide ihre Einwilligung zum Ehebunde, reichten sich die rechte Hand und brachten ein Opfer dar. Diesem folgte im Hause der Braut ein Hoch-zeitsmahl, bei dessen Beendigung gegen Abend die junge Frau (ma-trona) aus den Armen der Mutter scheinbar geraubt und unter Fltenspiel und Hochzeitsliedern bei Fackelbeleuchtung in feierlichem Zuge,

2. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 61

1854 - Münster : Aschendorff
61 dort nicht. Nicht weit von der Stadt wohnte eine arme Wittwe auf einem Dorfe; die war krank und schickte, da es im Hause an Holz mangelte, ihre beiden Knaben mit einem Schlitten hinaus in den Busch. Von diesen Knaben war der ältere noch nicht zwölf, der andere erst acht Jahr alt. Als sie mit ihrem Schlitten an der Kirche vorüber kamen, sagte der Jüngere: Janko, mir ist wunderlich zu Muthe; es ist mir, als wenn uns ein Unglück bevorstände. Laß uns erst in die Kirche gehen. Der Aeltere antwortete: Ich bin auch dabei. Mir hat auch diese Nacht wunderbares Zeug geträumt; ich weißes aber nicht deutlich mehr, nur daß ich blutete. Sie ließen also ihren Schlitten an der Kirchthür stehen, gingen hinein und beteten. Dann fuhren sie weiter und waren recht wohlgemuth, ob sie gleich einmal über das andere tief in den Schnee fielen; und dürres Holz fanden sie auch in Ueberfluß. Und schon waren sie beschäftigt, es auf dem Schlitten zusammenzulegen und fest zu binden, als sie in der Ferne zwei Wölfe erblickten, die in gerader Richtung auf sie zu liefen. Ihnen zu entrinnen, war unmöglich; ein Baum, auf den sie hätten steigen können, war nicht in der Nähe; denn rings umher war nur Buschholz, und was würde ihnen auch der höchste Baum geholfen haben? Die Wölfe hätten dabei Wache gehalten, und sie hätten verhungern müssen. Was thun sie also in dieser Noth? Der Aeltere, ein entschlossener Knabe, deckt den Kleineren mit dem Schlitten zu, wirft so viel Holz darauf, als er kann, und ruft ihm zu: Bete, aber rühr' dich nicht! Ich habe Muth. Ach, mein Gott, sagt der Kleine weinend, wenn wir umkämen, die Mutter stürbe vor Gram. Der eine Knabe steckte also unter dem Schlit- ten und dem dürren Holze; der größere aber, der Janko, stellte sich mit der Art in Positur, und wie der eine Wolf, der am hitzigsten voraus gelaufen ist, herankommt, versetzt er ihm einen Hieb in den Nacken, daß er zu Boden fällt. In diesem Au- genblicke packt ihn der andere Wolf am Arm und wirft ihn zu Boden. Hier faßt er nun in krampfhafter Angst das Unthier mit beiden Händen an der Kehle und hält den weitgeöffneten Rachen von sich ab, doch ohne zu schreien, um das Leben sei- nes Bruders nicht in Gefahr zu bringen. Diesen aber ergriff in seinem Versteck eine unbeschreibliche Angst. Er wirft den

3. Abth. 2 - S. 130

1817 - Elberfeld : Büschler
i3o Iii. Ztr. Kacl der Große bis Heinrich I. 76ü — 9*9. hatten die Franken Magdeburg und Halle ange- legt. Der Vater hoffte am meisten von diesem Soh- ne; er mußte diese Hoffnung zu Grabe tragen. Da Karl sein eigenes Ende immer naher fühlte, ließ er seinen Sohn Ludwig zu stch nach Aachen kom- men, und ermahnte ihn an einem Sonntage in der Kirche zu allen Pflichten eines guten Herrschers; dann mußte sich Ludwig selbst die goldene Krone aufs Haupt setzen, die auf dem Altare lag, und ward so zum Kö- nig aller Franken gekrönt. Doch war der alte Kaiser noch immer unermüdet thatig, hielt Reichs-und Kirchenversammlungen, und ordnete die Geschäfte. Im Januar des Jahres 8,4 wurde er von einem Fieber befallen, wozu Seitenstechen kam. Karl, der bis zu seinen letzten Lebensjahren nie krank gewesen und ein Feind von Arznei war, wollte stch durch sein gewöhnliches Mittel, durch Fasten, heilen; aber sein Körper war schon zu schwach. Am Morgen des ach- ten Tages, es war der 26ste Januar, um die fünfte Stunde, fühlte er die Nahe des Todes, hob die rechte Hand kräftig auf, und drückte auf Stirn und Brust und Füße das Zeichen des heiligen Kreuzes. Dann streckte er diehände noch einmahl aus, faltete sie über der Brust, schloß die Augen und sang mit leiser Stimme: „In deine Hände befehle ich meinen Geist!'' — und verschied, im 72sten Jahre seines Alters und im 46sten seiner Regierung. Noch am Sterbetage wurde der Leichnam des ver- storbenen Kaisers feierlich gewaschen, geschmückt, gesalbt und unter großer Trauer des ganzes Volkes zur Gruft getragen in der von ihm erbauten Kirche. Dort setzte man ihn im vollen Kaiserschmucke, einem goldnen Evan- gelienbuch auf den Knieen, einem Stück des heiligen Kreuzes auf seinem Haupte, und der goldenen Pil- gertasche um die Hüfte, in aufrechter Stellung auf ei- nen goldenen Stuhl, füllte die Gruft mit Weihrauch, Speccreicn, Balsam und vielen Schätzen, und ver- schloß und versiegelte sie. So große Ehrfurcht vor dem Kaiser erfüllte seine Länder, und so sehr waren Aller Blicke nur auf ihn

4. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 8

1886 - Münster i.W. : Aschendorff
— 8 — schmerzen litt. „Sieh doch", sprach der Kranke, als Karl in das Zimmer trat, „wie elend ich bin! Du aber bist immer gesund und frisch; du hast keine Zahnschmerzen und kein Kopfweh und bekommst auch nie einen Ausschlag. Sag' mir doch um alles in der Welt, wie machst du es, daß du stets so gesund bist? Was brauchst du für eine Arznei?" — „Meine Arznei", antwortete Karl, „quillt aus der Quelle, die in unserem Hofe fließt. Mit ihrem kalten Wasser spüle ich des Morgens meine Zähne und meinen Mund aus, wasche meinen Kopf, meine Ohren und alles, was einer Rei- nigung bedarf. Schau', damit wasche ich alle Schmerzen hin- weg, welche diejenigen plagen, die das frische Wasser scheuen." Befleiße dich der Reinlichkeit! Rein sei Gesicht, Hand, Wäsch' und Kleid, Denn ein beschmutztes Kleid siebt man Mit Ekel und mit Abscheu an! 15 Johann, der Seifensieder. Johann, der munt re Seifensieder, Erlernte viele schöne Lieder Und sang mit unbesorgtem Sinn Vom Morgen bis zum Abend hin. Sein Tagwerk konnt' ihm Nahrung bringen, Und wenn er aß, so mußt' er singen, Und wenn er sang, so war's mit Lust, Ans vollem Hals und freier Brust. Beim Morgenbrot, beim Abendessen, Blieb Ton und Triller unvergessen; Der schallte recht, und seine Kraft Durchdrang die halbe Nachbarschaft. Man horcht, man fragt: „Wer singt schon wieder? Wer ist's?" — Der munt re Seifensieder. Nun wohnte diesem in der Nähe Der Sprößling einer reichen Ehe, Der, stolz und steif und bürgerlich, Im Schmausen keinem Fürsten wich; Der stets zu halben Nächten saß Und ausgesuchte Speisen aß. Und wenn dann mit den Morgenstunden Sein erster Schlaf sich eingefunden, So ließ ihm den Genuß der Ruh'

5. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 88

1886 - Münster i.W. : Aschendorff
88 Läßt er rasch wie einen Falken abwärts fliegen in das Thal. Denn den Kaufmann will er fangen, der aus weit entlegnen Ländern Heut' zurückkehrt zu den Seinen, reich an Gold und Prachtgewändern, lind was mühsam er erworben auf der Wandrung nah und fern; An dem Räuber, dem gewalt'gen, find't es plötzlich seinen Herrn. — Abend wird's, die Sterne flimmern; mit dem Säbel und der Büchse, Stumm und lauernd, steht der Räuber hinterm hohen Kruzifixe. Horch! da tönt's wie Engelstimmen! Leise Seufzer, laute Klagen Kommen hell wie Abendglocken durch die stille Nacht getragen; Süß, niit ungewohnten Tönen, stiehlt Gebet sich in sein Ohr, Hub er steht und lauscht verwundert hinterm Kruzifix hervor. Alle sind's, des Kaufmanns Kinder, in der Jugend Blütejahren, Braunen Auges frische Knaben, Mägdelein mit blonden Haaren; Dicht beim Räuber, vor dem Kreuze, beugen betend sie das Knie, Für die Rückkehr des Geliebten, ihres Vaters, flehen sie: „O, du Schirmvogt der Verlass'nen, Hort und Pflege du der Waisen, Laß den Vater, unsern teuern, ungefährdet heimwärts reisen! Den du freundlich schon geführt hast durch die Wüste und das Meer, Breit' auch nun die holden Arme wie zween Fluglein um ihn her. Daß kein Sturm den Pfad zerwühle, daß kein Irrlicht ihn umschwirrek Daß sein gutes Roß nicht strauchle, nicht sein Fuß vom Wege irre k Daß kein Räuber stumm und lauernd in der Waldschlucht ihn entdecke? Kein Verrat den Heimgekehrten an der Schwelle niederstrecke!" Also flehten sie; der Räuber hört es hinterm Kruzifixe, Schnallte fester noch den Säbel, spannte schärfer noch die Büchse. Und der Jüngste, niederknieend, hub noch einmal an zu lallen: „Lieber Herr! ich weiß, die Amme sagt' es mir, du hilfst uns allen. Jeden Hauch vernimmst du droben. Freundlich wie das Sonnenlicht Über alle, Gut' und Böse, neigest du dein Angesicht. Gieb den Räubern, den gewalt'gen, die da schwärmen auf den Wegen, Gieb ein Haus, darin zu wohnen, einen Vater, sie zu pflegen, Warnte Kleider, blanke Schuhe, Wein und Speise mancherlei, Daß sie nicht zu rauben brauchen — und der Vater sicher sei! Müßt' ich, wo ein Räuber wäre, ging ich zu ihm ohne Beben; Dieses Kettchen hier am Halse, diesen Ring wollt' ich ihm geben. Meinen Pelz, den scharlachroten, dieses Mützchen auch dazu, Nimm dir alles, lieber Räuber; nur den Vater schone du!" Und der Räuber hört den Knaben hinterm hohen Kruzifixe,' Nach dem Säbel faßt er schweigend, schweigend faßt er nach der Büchse. Da von ferne hört er's nahen. Rosse schnauben, Räder knarren. Mühsam aus des Thales Grunde schwankt herauf der hohe Karren, Und den Säbel zieht der Räuber, richtet langsam stumm die Büchse; Und so steht er, lauscht und zielet hinterm hohen Kruzifixe. Niederkniecn noch die Kinder: „Herr! um unsers Vaters Leben — Laß, o laß die holden Arme wie zween Flüglein ihn umschweben.

6. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 274

1886 - Münster i.W. : Aschendorff
274 Nun geht es derselben in ihren alten Tagen noch schlimm. Sie muß, zu Waschlappen verwandt, Fenster, Thüren und Tische und alles im Zimmer rein erhalten. Die bessern Stücke alter Leinwand wandern zum Wundarzt oder ins Lazarett. Sie werden zu einzelnen Fäden (Charpie) gezupft, die dann zum Verbinden schlimmer Wunden dienen. Die meiste aber wird in den Lumpensack gesteckt. Die Reise aber geht in die Papiermühle. Hier werden die Lumpen abge- laden, kleingeschnitten und reingewaschen. Dann kommen sie in Tröge mit Wasser. Große Stampfen gehen in den Trö- gen aus und nieder. Unten an den Stampfen sind scharfe Messer, die zerreißen das Linnen in tausend Fäserchen. Aus den alten Kragen, Schürzen und Kleidern wird ein weißer, dicker Brei und aus diesem wird schönes, weißes Papier hergestellt. Es ist dasselbe Stück, auf dem die Geschichte erzählt ist. Wenn nun das Kind sein Schreibebuch ansieht, so soll es daran denken, wie viel dasselbe schon erlebt hat. Selbst gesponnen, selbst gemacht, rein dabei, ist Bauern- tracht. 63. Die weifte Lilie. Schöne Silberblüte, Meines Gärtchens Zier, Zeigest Gottes Güte Gar so freundlich mir. Der so schön dich schmücket, Daß dein heller Schein Jedes Aug' entzücket, Muß doch gütig sein! Bild der reinsten Güte, Bild der Unschuld seh' Ich in deiner Blüte Blendend weißem Schnee! Möchte meine Seele Fleckenlos und rein, Rein von jedem Fehle, Ganz dir ähnlich sein! 64. Die Kartoffel. Bei der Kartoffel können wir auf unserer Wanderung durch das Pflanzenreich unmöglich vorübergehen, ohne sie ein wenig näher anzuschauen. Die armen Irländer von 1846 tonnten euch ein Liedlein singen von dem Werte derselben; denn in diesem Jahre allein starben ihrer hunderttausende den Hungertod, weil die Kartoffel, wie in ganz Europa, be- I sonders in ihrem Lande, mißraten und krank geworden war. J

7. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 211

1837 - Elberfeld : Büschler
Die deutschen Befreiungskriege. 211 Kindern, und Troß aller Art, aus den Thoren von Leipzig auf dem Ranstädter Steinwege fort. Es war nur diese eine Straße übrig und bald war Unordnung und Geschrei durcheinander. Der größte Theil des Geschützes und Trosses mußte stehen bleiben; Napoleons Garden aber und die besten Truppen, die er retten wollte, mußten sich vor Allen Platz machen. Um den Rückzugs derselben so lange wie möglich zu decken, mußten die Polen, Darmstädter und Badener mit einigen Franzosen Zurückbleiben, die Stadt zu vertheidigen. Aber um 8 Uhr des Morgens rückten die Verbündeten schon zum Sturme heran und es wurde lebhaft an den Thoren und Eingängen der Stadt gestritten. Um 10 Uhr verließ Napoleon dieselbe und mischte sich in den wogenden Strom der Flucht; um halb 12 Uhr drangen die ersten Preußen ein und ließen den Klang ihrer Hörner in den Straßen ertönen. Was noch in der Stadt war, wurde gefangen, 15,000 waffenfähige Krieger, 25,000 Verwundete von den vorigen Schlachttagen, und drei Obergenerale. Gleich nach Mittag zogen auch die Sieger, König Friedrich Wilhelm und Kaiser Alexander ein, und wenige Stunden nachher der Kaiser Franz. Sie konnten sich ihres großen Werkes innig freuen, denn durch ihre großsinnige Einig- keit hatten sie dasselbe vollbracht. Napoleon dachte nicht mehr daran, irgendwo in Deutschland Halt zu machen, sondern nur, die Trümmer seines Heeres zu retten; und auch dieses wurde ihm durch den baierschen General Wrede schwer gemacht, der sich mit seinen Baiern und einem östreichschen Heerhaufen bei Hanau ihm in den Weg stellte, und, obgleich er nicht stark genug war, ihn aufzuhalten, ihm doch noch einen em- pfindlichen Verlust beibrachte. Am 2. November ging Napoleon über den Rhein nach Mainz, und hat die Ufer dieses deutschen Stromes, den er so oft zu unserm Verderben überschritten hatte, nie wieder gesehen. Die übrigen Wochen dieses Jahres wendeten die Verbündeten dazu an, die Ufer des Rheines, von der Schweiz bis an's Meer, und besonders Holland zu besetzen, was für Napoleon ein unersetz- licher Verlust war. Die preußische Heerschaar unter Bülow, die schon so viel Großes in diesem Kriege vollbracht hatte, war es, welche mit unwiderstehlicher Schnelligkeit und Tapferkeit Holland in wenigen Wochen frei machte. 101. Das Jahr 1814. — Der Krieg in Frankreich. Die großmüthigen Herrscher boten dem französischen Kaiser noch einmal den Frieden an; er aber wollte noch immer von keiner Mäßi- gung wissen, wollte weder Italien noch Deutschland frei lassen, und so mußte der Krieg nun über den Rhein in Frankreich selbst versetzt werden. Durch große Zurüstungen waren die russischen Heere auf 200.000 Mann, die östreichischen auf 230,000, die preußischen auf 160.000 gebracht, und das übrige deutsche Reich rüstete so emsig, daß bald noch 150,000 Deutsche im Felde erscheinen konnten. Außer- 14*

8. Geschichte des Altertums - S. 74

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
74 Griechische Geschichte Als Fußbekleidung bienten ©anboten (vjtodrjuaza) ober eine Art ©tiefet. Während Kinder und Sklaven kurzes Haar hatten, trugen die Männer lange Zeit das Haar unbeschnitten, bei den Athenern wurde es durch eine Cikabe zusammengehalten. Die Frauen banben es gewöhnlich auf beut -Kopf zu einem Knoten zusammen. Die Männer pflegten die Oberlippe glatt zu scheren, später bis zur Zeit Alexanbers des Großen war der Vollbart beliebt. Als Kopfschmuck dienten den Fraueu Stirnbänder, natürliche Kränze, Diademe, Tücher. Netze. Sonstige Schinnckgegenstände der Frauen waren Ohrringe. Haarnadeln. Arm- und Fußringe, Sonnenschirme, Fächer, Handspiegel; der Männer Siegelringe, Stöcke. Hochzeits- § 64. Die Ehe und das häusliche lieben. Nach Abschluß des fitten. Ehevertrags und der Regelung der Frage der Mitgift fanb das Hochzeitsfest im Hause der Braut statt. Die Hochzeitssitteu trugen einen religiösfamiliären Charakter. Es würden feierliche Opfer für die Götter der Ehe bargebracht und ein Festfchmaus veranstaltet. Abenbs würde die Braut in das neue Heim geleitet unter Absingen des Hymenäus ober Hochzeitsliebes. Die Mutter der Braut entzündete dann, einer sehr sinnreichen Sitte zufolge, mit einer vom Herde mitgenommenen Brandfackel das Feuer auf dem Herde der Neuvermählten. Stellung der Die Stellung der Frau verschlechterte sich gegenüber den anmuteu- 9rau" den Verhältnissen der homerischen Zeit allmählich. Sie verbrachte ihr Leben meist im Kreise der Sklavinnen mit den Arbeiten des Hauswesens und mit der Kindererziehung: immerhin aber ist ihre Stellung und Aufgabe doch weit besser als im Orient. Mahlzeiten. Die täglichen Mahlzeiten der Griechen waren anspruchslos. Be- merkenswert ist, daß Fische und Vögel, die die homerische Zeit verschmähte, allmählich an Beliebtheit als Nahrungsmittel stetig zunehmen. Das Hauptmahl der Grieche» fand gegen Sonnenuntergang statt. Daran schloß sich Symposion.gelegentlich ein Symposion, ein Trinkgelage, bei dem nach Art unserer Kommerse ein „Präsidium", der Symposiarch, gewählt und gewisse Regeln wie bei unserem Trinkkomment beobachtet wurden. Allerlei Unterhaltung, selbst Darbietungen nach Art unserer Varietevorstellungen wurden veranstaltet, aber in feiner Gesellschaft auch tiefsinnige Gespräche, geistreiche Disputationen, Prunkreden gehalten (vgl. Platons Symposion). Leider aber brang in biefe Veranstaltungen nach und nach der Luxus ein, und die Trinkgelage nahmen wohl auch den Charakter wüster Ausgelassenheit an. § 65. Die Erziehung. In den ersten Jahren beschäftigte sich das Kind wie bei uns mit Kinderspielzeug, und die mannigfaltigsten Spielzeuge, die schon die Alten saunten, gehören zu dem interessantesten Material der alten Kulturgeschichte. Während in der weiteren Zeit das Mädchen zu Hause unter Pflege und Erziehung der Mutter blieb, begann für den Knaben der eigentliche Unterricht außer dem Hanse durch private Lehrer,
   bis 8 von 8
8 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 8 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 3
1 1
2 1
3 1
4 2
5 59
6 0
7 18
8 2
9 2
10 13
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 7
17 0
18 0
19 0
20 2
21 0
22 0
23 0
24 0
25 1
26 1
27 1
28 7
29 3
30 4
31 0
32 0
33 48
34 1
35 0
36 3
37 112
38 0
39 1
40 0
41 0
42 3
43 4
44 0
45 7
46 3
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 24
2 0
3 0
4 1
5 0
6 2
7 2
8 3
9 18
10 0
11 1
12 2
13 1
14 1
15 4
16 23
17 56
18 0
19 4
20 4
21 15
22 4
23 14
24 6
25 2
26 1
27 1
28 3
29 25
30 0
31 0
32 4
33 1
34 4
35 0
36 2
37 4
38 2
39 8
40 1
41 1
42 15
43 7
44 1
45 6
46 0
47 1
48 1
49 2
50 0
51 4
52 3
53 0
54 2
55 0
56 0
57 1
58 1
59 2
60 6
61 3
62 0
63 3
64 0
65 2
66 2
67 4
68 6
69 0
70 2
71 7
72 0
73 1
74 24
75 35
76 1
77 36
78 3
79 4
80 9
81 3
82 31
83 13
84 7
85 4
86 4
87 15
88 0
89 0
90 0
91 6
92 36
93 0
94 22
95 0
96 8
97 0
98 40
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 1
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 1
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 1
43 3
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 1
51 2
52 1
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 1
60 0
61 0
62 1
63 0
64 1
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 1
73 0
74 0
75 0
76 0
77 0
78 0
79 0
80 0
81 6
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 1
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0
100 2
101 0
102 1
103 1
104 0
105 0
106 0
107 0
108 0
109 0
110 0
111 1
112 0
113 0
114 0
115 0
116 1
117 0
118 1
119 0
120 0
121 1
122 0
123 2
124 0
125 1
126 0
127 0
128 0
129 1
130 0
131 1
132 0
133 0
134 0
135 0
136 0
137 0
138 0
139 0
140 1
141 0
142 0
143 1
144 0
145 0
146 0
147 0
148 0
149 0
150 0
151 0
152 3
153 0
154 0
155 0
156 1
157 0
158 0
159 1
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 0
166 1
167 0
168 1
169 2
170 0
171 0
172 0
173 0
174 0
175 1
176 0
177 0
178 0
179 0
180 0
181 0
182 0
183 0
184 0
185 0
186 0
187 0
188 0
189 0
190 0
191 0
192 0
193 0
194 0
195 0
196 3
197 0
198 0
199 0