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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 189

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Die Zeit des Deutschen Bundes bis zur Begrndung des Deutschen Reiches. 189 halten. Doch gewohnt, als Schiedsrichter in den europischen Hndeln zu gelten, und in der Zuversicht, den Lohn fr die gewahrte Neutralitt nach dem Austrage des Waffengangs aus der Hand des Siegers zu empfangen, hatte Napoleon schon im August 1866 auf Kompensationen" fr die Machterweiterung Preuens angespielt, auf Abtretung der bayrischen und hessischen Rheinpfalz, dann die Erwerbung Luxemburgs und Belgiens ins Auge gefat. Bismarck behandelte diese Vorschlge dilatorisch". Als Napoleon mit dem König von Holland der den Ankauf von Luxemburg bereits handelseinig geworden war, mute Preußen an-gefichts des sich in Deutschland ob dieser franzsischen Begehrlichkeit re-genden Unmuts Einsprache erheben. Wenngleich eine Konferenz der euro-Pifchen Gesandten zu London den Fall beilegte dadurch, da Preußen sein Besatzungsrecht in der seitherigen Bundessestnng Luxemburg aufgab, die Schleifung der Werke einrumte und in die Neutralisierung des Gro-Herzogtums welches 1890 der Herzog Adolf von Nassau erbte willigte, blieb doch der franzsischen Nation der Stachel des rgers der die wiederholten Mierfolge der Politik im Herzen sitzen. Sie konnte den Schmerz nicht verwinden, da die Krstesammlung der Nachbarvlker Deutschland und Italien und doch hatte es von diesem Nizza und Savoyen erhalten ihr keinen Vorteil gebracht hatte. Den un-erhrten Ersolg der preuischen Waffen bei Kniggrtz empfand die groe Nation" fr sich als Demtigung und forderte offen Rache fr Sabowa". Die nationale Erregung war gesteigert durch jene biplomatifchen Nieber-lagen, welche man wie den unrhmlichen Ausgang des mexikanischen Unter-nehmens dem Staatsleiter aufbrbete. Mit der Unzufriebenheit der die uere Politik und die vielfach hervortretenbe Fulnis der inneren Zu-ftnbe wuchs die Abneigung gegen den Kaiser, der durch eine Verfassungsreform in liberalem Sinne und Berufung eines liberalen Ministeriums unter dem Vorsitze des Preuenfeindes Ollivier vergebens den Geist der Revolution zu bannen und das Volk zu gewinnen versuchte. Trotz der brohettben Sprache gegen Preußen gewhrte die Opposition in der Kammer nicht die vom Kriegsminister Niel gesorberten Mittel zur Heeresreform, die somit in guten Ansngen stecken blieb. Und doch schwebte ein Krieg in der Luft. Denn der kaiserliche Thron bedurste eines solchen zu seiner Erhaltung, weil unter den Mierfolgen der Monarchie das Prestige" Frankreichs gelitten hatte. Die imperialistische Hofpartei wartete nur auf einen Anla zum Kriege, fr den man nach der Versicherung des neuen Kriegsministers Leboeus vollbereit" war. Mit Italien und fter-reich waren fr den Fall des Krieges Verhanblungen der ein Bnbnis eingeleitet worben, aber nicht zum Abschlu gekommen. Bei aller polt-tischen Schwle schien noch in den ersten Julitagen des Jahres 1870 der Friebe vllig gesichert, weil das verhate Preußen nicht den geringsten Grunb zur Verstimmung gab. Klugheit warnte bavor, einen Krieg zu

2. Geschichtliches Lesebuch - S. 308

1903 - Göttingen : Vandenhoeck u. Ruprecht
308 Xxi. Rede des deutschen Reichskanzlers Fürsten Bismarck. Druckes, den wir auf Österreich üben sollten in Sachen, wo wir das österreichische Recht nicht ohne weiteres angreifen konnten. Ich konnte dazu meine Hand nicht bieten; denn wenn wir uns Österreich entfremdeten, so gerieten wir, wenn wir nicht ganz isoliert sein wollten in Enropa, notwendig in Abhängigkeit von Rußland. Wäre eine solche Abhängigkeit erträglich gewesen? Ich hatte früher geglaubt, sie könnte es sein, indem ich mir sagte: wir haben gar keine streitigen Interessen; es ist gar kein Grund, warum Rnßland je die Freundschaft uns kündigen sollte. Ich hatte wenigstens meinen russischen Kollegen, die mir dergleichen auseinandersetzten, nicht geradezu widersprochen. Der Vorgang betreffs des Kongresses enttäuschte mich, der sagte mir, daß selbst ein vollständiges Jndienststellen unserer Politik (für gewiffe Zeit) in die russische uns nicht davor schütze, gegen unseren Willen und gegen unser Bestreben mit Rußland in Streit zu geraten. Dieser Streit über Instruktionen, die wir an unsere Bevollmächtigten in den Verhandlungen im Suden gegeben oder nicht gegeben haben, steigerte sich bis zu Drohungen, bis zu vollständigen Kriegsdrohungen von der kompetensten Seite. Das ist der Ursprung unseres österreichischen Vertrages *). Durch diese Drohungen wurden wir gezwungen, zu der von mir seit Jahrzehnten vermiedenen Option zwischen unseren beiden bisherigen Freunden zu schreiten. Ich habe damals den Vertrag, der vorgestern publiziert worden ist, in Gastein und Wien verhandelt, und er gilt noch heute zwischen uns. Die Publikation ist in den Zeitungen zum Teil, wie ich gestern und vorgestern gelesen habe, irrtümlich aufgefaßt worden; man hat in derselben ein Ultimatum, eine Warnung, eine Drohung finden wollen. Das konnte um so weniger darin liegen, als der Text des Vertrags dem russischen Kabinett seit langem bekannt war, nicht erst feit dem November vorigen Jahres. Wir haben es der Aufrichtigkeit einem loyalen Monarchen gegenüber, wie der Kaiser von Rußland es ist, entsprechend gesunden, schon früher keinen Zweifel darüber zu lassen, wie die Sachen liegen. Ich halte es auch nicht für möglich, diesen Vertrag nicht geschlossen zu haben; wenn wir ihn nicht ge- schlossen hätten, so müßten wir ihn heute schließen. Er hat eben die vornehmste Eigenschaft eines internationalen Vertrags, nämlich er ist der Ausdruck beiderseitiger dauernder Interessen, sowohl aus öfter- 1) Vom 7. Oktober 1879.

3. Die deutschen Freiheits-Kriege von 1813, 1814 und 1815 - S. 68

1831 - Elberfeld : Büschler
68 ' 1814. uv¡.vwvmuju%imn\nv»ivmii\@muuuu\mim*,uu\\Muvm' gehalten, das Volk würde seine gefahrvolle Lage erkannt nird hei Zeiten den harten Machthaber zum Frieden gezwungen hü- den. Sie wußten nicht, daß 300,000 ihrer Krieger sin dem vorigen Feldzuge begraben oder gefangen waren, und daß nun aus ganz Europa eine Million Menschen gegen sie in die Waf- fen trat. Noch einmal ließen sie sich von ihrem Kriegsfürsten und von ihrem eigenen Hochmuth bethören. „Ganz Europa, sprach er in seinem Stolze, zieht gegen uns, aber seine Kräfte übersteigen meine und Frankreichs Kräfte nicht. Das Unglück soll mich seinen Angriffen gewachsen finden!" — Und als ei- nige verständige und mutbige Männer aus der gesetzgebenden Versammlung es wagten, ihm mit Gründen der Mäßigung den Frieden anznrathen, wurde er auf's Acußerste erbittert, jagte die ganze Versammlung auseinander, und sprach im trotzigen Eifer, am 1. Januar des neuen Jahres, von seinem Throne herab , diese vermeffenen Worte: „Ich stehe an der Spitze von Frankreich, weil mir die Verfaffnng so gefällt; verlangt Frank- reich eine andere Verfaffnng, so mag es sich einen andern Herrscher suchen. Was ist der Thron? Ein mit Sammet überzogenes Stück Holz. Ich bin der Thron Frankreichs. Ich bin der Stellvertreter des Volks. Frankreich braucht mich nothwendiger, als ich Frankreich. Ja, ich bin stolz, weil ich Much habe; ich bin stolz, weil ich große Dinge ausgeführt habe. — Ihr wollt den Frieden. In drei Monaten sollt ihr den Frieden haben, oder ich werde nicht mehr seyn!" So sprach der stolze Mann, der keine Weltregierung über sich und keine Demuth im eigenen Herzen kannte, am 1. Ja- nuar 1814. An diesem Tage gerade ging der Mittelpunkt der verbündeten Heere über den Rhein; und als der letzte Tag der Frist von drei Monaten, die sich Napoleon selber gesetzt hatte, der 31. März, die Erde beschien, rückten die verbün- deten Herrscher, die Gott nicht mit Worten versucht, sondern seinem alleinigen Willen den Ansgang überlaffen hatten, in Paris ein, und das Reich des Vermeffenen hatte ein Ende. — Jene hatten ihm den Frieden noch einmal angeboten; sie wollten ihn auf denl Throne Frankreichs anerkennen und ihm ein größeres Reich lassen, als die französischen Könige je be- sessen batten; aber er gedach.e in seinem Herzen immer noch der süßen Zeit, als er die Weltherrschaft fast schon in seiner Hand hielt, und der Glan; seiner Waffen über ganz Europa strahlte. Sich so beschränken zu lassen, daß er nun alle Zeit in Ruhe und Frieden still sitzen müsse, war ihm ein verhaßter Gedanke. Da sahen die Herrscher und Völker Europa's wohl, daß zwischen ihnen und ihm nur das Schwerdt der Richter seyn könne, und rüsteten sich mit neuem. Eifer. 8re durften schon auf ihre Zahl vertrauen, weil zugleich die Gerechtigkeit mit ibnen war. — Die russischen Heere, die im Felde standen, bv

4. Abth. 1 - S. 182

1818 - Elberfeld : Büschler
182 Vi.ztr. Karl V bis zum westph. Fried. 1520-1640 nigstens jum Theil zurückzunehmen, wie er bei dem Frieden mit Sachsen gezeigt hakte, bei der Erschöpfung , fast Vernichtung des schwedischen Heeres, durfte das geängstete Vaterland das Ziel seiner Leiden nahe hoffen. 36. Frankreichs Einfluß. Tod Ferdinands Ii. (15. Februar 1637.) Da griff die unselige Hand wiederum in u'ttier Schicksal ein, Welche früher und noch mehr nach« her so viele Uiiglückswolken über uns zusammen- ge fiihrt hat. Der französische Minister Richelieu hätte schon lange Mit Freude der Noch des öst- re ich sch eff Hauses, utid ganz Deutschlands, zuge- sehen. Das schien der französischen Regierurrg die höchste tind feinste Siaatsklugheit zu seyn, die Protestanten in Frankrslch selbst foltern und hm- richten zu lasten, in Teutschland aber ste zu Unter- stützen , und so den Glauben als ein Werkzeug für Ehrgeiz und Eroberungssncht zu Mißbrauchen. Jetzt war der Augenblick gekommen, wo det Kardinal die Dienste Frankreichs um einen theuren Preis glaubte verkaufen zu können. Er bot ste dem Kanzler Openstierna an, und bedang sich dafür die Festung Philippsburg am Rheine aus, und lfeß auch die Absicht auf das noch wichtigere Elsaß durchbltcken. Es war das erstemahl, daß die Frem-. den über die Gränzen unseres Vaterlandes handel- ten. Die Zeit der Schmach hebt mit diesem Ver- trage zwischen Richelieu und Openstrerna an; denn auch 'dieser strebte danach, Theile des teutschen Landes an sein Volk zu bringen. An einem, sonst tapfern und edeln Fürsten, dem Herzog Bern- hard von Weimar, fanden ste einen erwünsch- ten Helfer, welcher sich selbst ern Land am Rhetne

5. Abth. 1 - S. 211

1818 - Elberfeld : Büschler
Leopold I und Ludwig Uv. 2li unglücklichen Einwohner flohen in die Wälder und kamen zum Thcil von Hunger und Elend um. Der Friede zu Nimwegen, 1678 und 79. — Mit ängstlicher Erwartung richteten Alle die Augen auf die Frredeusversammlung, die schon in Ni ln wegen vereinigt war. Die Fran- zosen/ so schien es, mußten eilen, jeden, selbst einen nachtheiligen , Frieden zu schließen, weil viele Feinde geg^n sie waren. Aber sie haben es immer sehr gut verstanden, ihre Gegner zìi creniien. Es gelang ihnen, die Holländer, für welche doch der Krieg angefangen, und die dadurch gerettet waren, durch dargebotene Vortheile zuerst abwen- dig zu machen. Sie schlossen den Frieden allein und erhielten die Festung Mastrrcht. Dann folg- ten die Spanier und mußten nun schon mehr- fach ersetzen, was den Holländern eingeräumt war; sie traten von Neuem einen schönen Landstrich von ihren Niederlanden und die ganze Franche-Comtee ab. Darauf verglich sich der Kaiser, der den Krieg Nicht allein fortsetzen wollte; er mußte die wichtige Festung Frei bürg im Breisgau übergeben. Ganz verlassen stand endlich der Chursürst von Branden- burg da; er hatte den Schweden ganz Pommern abgenommen und hoffte einen vortheilhaslèu Frie- den zu schließen; allein selbst die Niederländer, für die er gekampfr, versagten ihm ihre Hülfen So mußte er fast alles eroberte Land wieder zu- ruckgeben. Bei diesen Verhandlurigen zu Nimmer gen wurde der große Einfluß, den Frankreich übet Europa übte, auch in der Sprache schon sichtbar. Unter den, zu Münster und Osnabrück versammel- ten, Gesandten waren sehr wenige, welche Fran- zösisch verstanden; zu Nimwegen aber redeten Alle schon diese Sprache. Doch wurden die Verhand- lungen selbst nach lateinisch geführt.

6. Abth. 1 - S. 293

1818 - Elberfeld : Büschler
Siebenjähriger Krieg. 29z An Bundesgenossen hatte er nur Engsand und die kleinen nordteusfchen Fürsten, und sie alle waren durch fc i e unglückliche Eenventidn von Kloster- Steven aeläbmt. Da wendete sich aber in England das Gl ck sehr günstig für Friedrich; das englische Volk, jede ausgezeichnete Kraft gern anerkennend, war durch die Roßbacher Schlacht für Friedrich be- geistert; der schimpfliche Vertrag von Kloster-See- ven erregte dagegen den allgemeinen Nnwillcn, und der berühmte William Pitt, der eben erster Mi- nister in England geworden war > ließ die Ehre und die Stimme des Volke« entscheiden, verwarf jene Convention, die noch nicht vestaligr war, ^nd beschloß den Krieg mit neuem Ernste fortzusetzen. Das Heer wurde verstärkt und König Friedrich selbst aufgefordert, ihm einen Anführer zu geben. Sein Heidenauge wußte den ungewöhalichen Geist von der Menge zu linterscheiten; er sendeie deul verbündeten Heere den Herzog Ferdinand von Braun schweig, und Ferdinand hat solche Aus- zeichnung so trefflich gerechtfertigt, daß sein Name mit dem des Königs aus dieser stürmischen Zeit glanzend m der Geschichte leben wird. Nach eineui, m«t Friedrich verabredeten, Plane setzte der Herzog schon im Februar des nächsten Iahreö sein kleines Heer tu Bewegung, um die Franzosen an« ihren Wintergualieren, in deuetr sie auf Kosten der Hannoveraner und Hessen im Ueberfliiß schwelgten, aufzuschrecken. Mit So,000 fvüte er 100,000 vertreiben; aber seine Maaßre- tzeln waren alle so trefflich berechnet, und dissorg- losen Franzosen nnt ihrem unfähigen Heerführer so aus der Fassung gebracht, daß sie in wenigen Wochen alles Land zwischen der Aller und Weser, und der Weser uni? dem Rheine mit Vorrathen und Besatzungen t:nb 11,000 Mann verlorener Kriegsgefangenen, hinter sich ließen, bei Düsseldorf über den Rhein ginget, und sich nicht eher sicher hielren, als bis dieser Strom ihre Schutzwehr U'ar Dennoch zwutzre er sie nicht. Herzog Fer- dinand verfolgte sie auch über'"den'rheiner griff

7. Abth. 1 - S. 370

1818 - Elberfeld : Büschler
870 Vil.str. vom westph. Fried, bis jetzt. 1648-1817. Engsün d, Oestreich und zu diesen hinzu die Türkei, die bisher mit zweien dieser Mächte in einer Todfeindschaft gelebt hatte. Frankreich selbst hatte die Türken, seine alten Bundesgenossen, durch die wunderbare Expedition nach Ae- gypten, im May 1798, zum Kriege gereizt. Ein größerer, überraschenderer Plan, als diese Unternehmung/ war bis dahin von der französischen Republik noch nicht gefaßt worden. In einem Au- genblicke/ da die Unterhandlungen mit den, teut- fchen Reiche noch nicht weit gediehen/ also der Friede auf dem festen Lande noch nicht gesichert war/ da England noch einen siegreichen Kampf zur See führte/ segelte plötzlich der Kern des französischen Heeres/ mit den besten und glück- lichsten Heerführern/ über die Meere nach einem fernen Lande/ von welchem bald alle Rückkehr versperrt war/ um, wie es in der französischen Erklärung hieß/ //Aegypten von der Tyrannei der Mamelucken zu befreien/ und die Pforte an diesen übermächtigen Vasallen zu rächen. “ Seltsameres, schien es / konnte wohl nicht erdacht werden; aber es lag eine weitere Absicht hinter diesen Worten, die der blödeste Verstand nicht als Wahrheit an- nehmen konnte. Aegypten ist eineö der frucht- barsten Länder des Erdbodens und konnte bei guter Benutzung den Verlust reichlich ersetzen, den Frank- reich in Westindien erlitten hatte; denn Aegypten kann «lle Erzeugnisse der heißesten Lander hervor- bringen. Ueber Aegypten ferner ging einst der Handelsweg nach Ostindien, kürzer und schneller, als um das Vorgebirge der guten Hoffnung; von Aegypten aus konnte die Herrschaft der Engländer in Ostindien gefährlich bedroht werden; za,,es ist wahrscheinlich, daß Buonaparte's abencheuerlichem. Alles überfliegendem Sinne die Möglichkeit eines indischen Zuges sogleich, auf frischer That, vorschwebre. Hatte doch einst Alexander der Große, mit 40,000 alten Macedornschen Kriegern, Asien durchzogen und die Ufer des Ganges erreichtzn

8. Abth. 1 - S. 421

1818 - Elberfeld : Büschler
Napoleon auf dem Gipfel seiner Macht. 421 die Augen der aufgehenden Sonne zugemendet, und das Kreuz des Erlösers an feine Lippen drückend, fiel er von den Kugeln der franzöfifchen Krieger. Doch Einer der Freiheitshelden, Friedrich Wilhelm von Braunschweig, aus dem alten Ge- schlechte der Welfen, rettete sich durch einen rit- terlrch kühnen, herrlichen Zug auö den Ländern weg, wo die verhaßten Feinde die Oberhand hat- ten. Von den Gränzen Böhmens aus wagte er es, nur mit 1200 kühnen Männern, seiner schwar- zen Schaar, einen Weg von 70 Meilen, mitten durch feindliche Haufen hindurch, über Leipzig, Halle, Halberstadt, sein eigenes Erbe Braun- schweig, aus welchem ihn der Räuber vertrieben, über Hannover, bis an den Ausfluß der Weser nach Elsfleth sich durchzuschlagen, und glücklich nach England hinüberzuschiffen. Da empfing man den welfischen Helden mit freudigem Erstaunen. Oeftreich ober verlor durch den Wiener Frie- den Salzburg und mehrere benachbarte Striche Landes an Baiern; den größten Theil seiner pol- nischen Besitzungen an das Großherzogthum War- schau und an Rußland, und dann die Ueöerbleib- sel seiner italienischen Länder nebst Zllyrien, so daß es nun gar nicht mehr an das Meer stieß, und auf der andern Seite alle Vormauern seiner Berge dahin geben mußte. Dieses war noch schlim- mer, als daß es wiederum 2000 O.uadratmeilen und über drei Millionen Menschen verlor. 70. Napoleon auf dem Gipfel seiner Macht. 1810—181,2. Durch den Wiener Frieden war der Kaiser Napoleon so hoch gestiegen, daß nun alle Hoff- nung verloren schien, seine Macht könne je wieder

9. Abth. 1 - S. 385

1818 - Elberfeld : Büschler
Na- 'eon Buonapa rte. 385 Spanien, Italien, in Teutschland und Frankreich gegen den Erbfeind gekämpft hat. 64. Napoleon Buonaparte, Kaiser der Franzosen, den 18. May 1804. Die ersten Jahre des Confulats waren für Frankreick eme Zeit der Beruhigung, der rückkeh- renden Ordnung, des Fleißes und Wohlstandes; die geängsteten Gemüther athmelen wieder freier auf und des ersten Eonsuls Name wurde von tau- send Lippen mit Seaen genannt. Auch außer Frankreich blickte manches Auge mit großer Hoff- nung auf ihn hin, denn in seiner Heldenkraft erschien er ihnen als derjenige, welcher nach einer sehr wilden Zeit eine neue Ordnung der Dinge stiften, und was aus der blutigen Umwälzung als reiner Gewinn der Gedanken hervorgegangen, für das Menschengeschlecht festhalten könne. Das Ver- mögen dazu fehlte ihm nichts denn wunderbar war die Gewalt, womit er sich alfobald alle Kräfte dienstbar machte; die Klugheit, mir weicher er die brausenden Fluthen der Revolution zunr Stillstände und zum Gehorsam zwang; die Schnelligkeit der Verwaltung, die er in kurzer Zeit über das ganze, große Reich wie ein Gewebe ausbreitete, dessen Endfäden in seinen Haiiden blieben; der Fleiß eildlich, womit sogleich angefangen wurde, das Wesentliche aus den großen Erfahrungen des öf- fentlichen Lebens in neuen Gesetzbüchern nlederzu- legen. Was das Zeitalter Vorzügliches gefordert hatte, — Anerkennung der wesentlichen Menschen- rechte in Allen; Gleickheit aller Staatsbürger vor dem Gesetz; Aufhebung der Feudalrechte; Freiheit des Glaubens im Gebiete der unsichtbaren Dinge ' - Bb

10. Abth. 1 - S. 33

1818 - Elberfeld : Büschler
Kaiser Karls auswärtige Händel. 33 von sich abzuwenden, benutzte die Erscheinung ei- nes Regenbogens zur neuen Begeisterung der Ser- nigen, indem er ihn als ein Zeichen ankünd,ate, das Gott sende. Wüthend hieben sie den Abge- ordneten des Churfürsten in Stücken und stürzten zum Angriff; allein in wenigen Augenblicken war ihr blinder Ungestümm gebrochen; die Sckaaren der Engel, die Münzer versprochen hatte, erschie- nen nicht; er selbst war einer der ersten, welcher die Flucht ergriff, und die Hälfte seiner Schaar siel durch's Sckwert. Er hatte sich in Franken- hausen auf dem Boden eines Hauses verborgen, ward aber hervorgezogen und enthauptet; er starb ohne Muth. So waren die furchtbaren Bewegungen schnell wieder gedämpft, welche die ganze Verfassung Teutschlands Umstürzen konnten, wenn die aufge- regten Kräfte von großen Männern geleitet worden wären. Der unglückliche Kampf hatte viel Blut gekostet; man rechnete mehr als 100,000 Bauern, welche in diesen Unruhen das Leben verloren. — Nach diesem folgte eine Zeit der Ruhe im Vater- lande. 7. Kaiser Karls auswärtige Händel. Der Kaiser Karl war indessen auswärts be? schäftigt. Von de>n Reichstage in Worms war er nach den Niederlanden gegangen und besuchte darauf auch Spanien wieder, wo er fast 8 Jahre blieb; seine Sorge mußte beinahe die Enden Eu- ropas umfaffeu. Doch war sein Blick vor allen Dingen auf den König Franz I. von Frankreich gerichtet, der als ein feindlichgesinnter Nachbar und Nebenbuhler auf jeden Vortheil achtete, wel- chen er ihm etwa abgewinnen mochte. Wir dür- fen nicht nach besonderen llrsachen der Eifersucht zwischen beiden suchen; in ihrem Geinüthe, sowie »n dem gegenseitigen Verhältnisse beider als Herr-- C
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