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1. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 88

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
88 der Vornehmen enthielten einen zweiten Hof, den die Reprsentations-rume begrenzten, die im Gegensatz zu den als Familienwohnung (yvvaixwvlrig) dienenden Rumen als Mnnerwohnung {<xv6qu)vltiq) bezeichnet wurden. 88. b) Hausgerte. Die wichtigsten Hausgerte waren: Tische, Sthle, Betten und Geschirre. Die Tische (^atte^at), wie in der homerischen Zeit klein und niedrig, dienten vorzugsweise zum Speisen, Die Sthle waren teils Sessel mit Lehne fr Rcken und Arme (fyvoi), oft mit einem Fuschemel versehen, vorwiegend Ehrensessel fr hervorragende Personen, teils einfachere Sthle mit Rcklehne {xhfiol, xilolcil), teils Sitze ohne Rcklehne (<%(><h) (f. s. 59). Die Betten {xllvcu). dienten zum Liegen beim Schlafen und in Wohnrumen zum Sitzen beim Lesen und Schreiben. Sie waren mit weichen Kissen und vielfach mit farbenreichen Decken belegt (vgl. S. 59). An Stelle unserer Kommoden und Kleiderspinde gebrauchte man Truhen (w\Xoc), die oft kostbar mit Gold, Elfenbein, Figuren u. a. ausgestattet waren. Die Geschirre waren teils aus Ton, teils aus Metall verfertigt; die ersteren meistens mit Malereien geschmckt und besonders in Athen, Korinth und Samos hergestellt. Grere Tongefe waren: der Weinbehlter (jifog), unten bald spitz bald flach (das Fa des Diogenes), der auch zur Aufbewahrung von Getreide diente; das Mischgef (x^arijo), in welchem Wein mit Wasser gemischt wurde, mit breitem Grunde und weitem Halse, soda mit der owo/tty, einem Teetopfe hnlich, oder der xoritt^, einem Napfe gleich, ausgeschpft werden konnte; die Amphora (6 /Mpogetfg), so benannt nach den beiden Henkeln, mit denen sie getragen werden konnte, bauchig mit engem Halse. Mit Amphoren wurden am Panathenaienfeste die Sieger belohnt, auch dienten sie als Vestattungsamphoren zu Grabschmuck. Die in der hellenistischen Zeit in Unteritalien angefertigten Prachtamphoren dienten nur dem Grberkult. Die enghalfige rjxv&og wurde mit l ober toohlriechenben Essenzen gefllt, die bei Bestattungen gebraucht wurden ober Toilettenzwecken bienten, Als Trinkgefe benutzte man die (ptdxrj ohne Fu, hnlich einer wenig tiefen Schale, die napfartige xort% mit zwei Henkeln, den xvadog, hnlich einer Munbtasse, den oxvyog, gleichenb einer hohen zweihenkeligen Obertasse, den xdv$aeog; mit zwei bis zum Fu reichen-ben Henkeln. Auch hatte man Trinkhrner (xe>ara), meistens benannt nach den Tierkpfen, in welche die Hrner ausliefen (exeyag [(Elefant], "mos [Pferb], xngog [(Eber] u. a.) Als Kchengert ist wichtig der eherne Dreifu (rgmorg) mit ehernem Kessel. Die tidgia entsprach unserem einhenkeligen Wasserkrug. Zum Aufbewahren von Vorrten hatte man Krge und Dosen. *) Liehe unter. Tonbildnerei oder Keramik!

2. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 245

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Erläuterungen. 245 Alexander von Humboldt zugesteht, „die Zeitgenossen mächtig an- geregt, des Weltalls heilige Rätsel zu lösen und das Bündnis zu erneuen, welches im Jugendalter der Menschheit Philosophie, Physik und Dichtung mit einem Band umschlang". (Vergl. A. Baum- gartner, Goethe Iii.) Granit besteht aus einem Gemenge von Feldspat, Quarz und Glimmer; die Glimmerblättchen sind nicht wie beim Gneis zu parallelen Schichten geordnet; von körnigem Aussehen, daher der Name (granum 5= Korn). Das Verhalten der verschiedenen Arten des Granits hin- sichtlich der Verwitterung ist verschieden; ebenso ungleich sind die aus der Verwitterung dieses Gesteins hervorgehenden Formen. (Spitzen, Hörner, Kuppen, wollsackähnliche Blöcke.) Weit verbreitet und vielfach verwertet. Gusla — einsaitiges, serbisches Streichinstrument nach Art unserer Guitarre. Gymuotus — Zitteraal. .Haas Hippolyt, Professor der Geologie und Paläontologie in Kiel, geb. 5. November 1855 zu Stuttgart. Verfasser verschiedener Werke geologischen Inhaltes, schrieb u. a.: „Quellenkunde"; „Aus der Sturm- und Drangperiode der Erde"; die Monographie: „Die deutsche Nordseeküste". Hagen von Tronje, der düstere Held im Nibelungenliede, der Mörder Siegsrieds, gehörte mit zu den Burgunden, welche die Donau hinab nach Ungarn zur Burg des gewaltigen Etzel zogen. Auf der Suche nach einer Überfahrt über die Donau traf er auf zwei Meer- weiber oder Schwanjungfrauen; die eine derselben verkündigte ihm warnend das Schicksal, das seiner und seiner Gefährten im Hunnen- lande wartete: Kampf und Tod. tzagion Oros — heiliger Berg, die östlichste der drei Halbinseln der Chalkidike, so genannt wegen der zahlreichen Mönche und Ein- siedler, die hier teils• gemeinsam in burgartigen Klöstern, teils einzeln in Dörfern, Zellen und Einsiedeleien in strenger Abgeschie- denheit leben. Sie bilden einen geistlichen Staat für sich, der aber der Türkei tributpflichtig ist. Die Klöster sind im Besitze wert- voller Handschriften und zahlreicher Urkunden aus dem Altertum und Mittelalter. Hahn Friedrich, Professor in Königsberg, geb. 3. März 1852 zu Glauzig (Anhalt). Hauptwerke: „Jnselstudien"; „Länderkundevon West- und Nordeuropa" (in Kirchhosss Länderkunde von Europa);

3. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 222

1854 - Münster : Aschendorff
222 ziehen des Seiles in seiner rechten Hand, und wird sogleich an demselben in das Boot hinaufgezogen, wobei er den Stein zurück- läßt, der nachher an dem daran befestigten Seil gleichfalls herauf- gewunden wird. Die Verrichtung der Taucher ist mit einer sol- chen Anstrengung verknüpft, daß, wenn sie wieder in das Boot zurückkommen, ihnen häufig Blut aus Mund, Ohren und Nasen- löchern herausfließt; allein dies hindert sie nicht, abermals unter- zutauchen, sobald die Reihe wieder an sie kommt. Oft machen sie an einem Tage 40—50 Sprünge, und bringen bei jedem Sprunge ungefähr 100 Muscheln herauf. Einige Taucher reiben sich den ganzen Körper mit Oel ein und verstopfen sich die Ohren und Nase, damit das Wasser nicht hineindringen könne; andere hinge- gen treffen nicht die mindeste Vorkehrung. Die Zeit, die sie unter dem Wasser zubringen können, beträgt zwar in der Regel nur 2 Minuten, allein man hat Beispiele von Tauchern, die es 4 und sogar 5 Minuten aushalten konnten. Mit diesem Geschäfte eines Tauchers, das den Europäern im höchsten Grade schwer und ge- fährlich vorkommen muß, werden die Indianer von Kindheit an vertraut. Die größte Gefahr, der sie ausgesetzt sind, besteht darin, daß sich ihnen ein Haifisch nähert, während sie unter dem Wasser sind. Die von den Tauchern heraufgebrachten Muscheln werden auf dem Strande ausgelegt, wo sie in der Sonnenhitze schnell sterben. Nach einigen Tagen gerathen sie in Fäulniß; dann öffnen sich die Schalen, welche das Perlmutter liefern, von selbst, und man nimmt die Perlen heraus. Viele Muscheln enthalten gar keine Perlen, andere eine einzige, wieder andere aber mehrere, manch- mal bis dreißig. Der Größe nach sind die Perlen sehr verschie- den ; die ganz kleinen heißen Saatperlen und werden dem Gewichte nach verkauft. Bei den größeren richtet sich der Werth nicht nur nack der Größe, sondern auch nach der Farbe und Gestalt. Die theuersten müssen rund und weißglänzend sein; solche, die erbsengroß sind, gehören schon zu den seltenen. An Werth stehen die Perlen nur dem Diamante, Rubine und Smaragde nach. Die Taucher selbst haben keinen großen Gewinn, denn sie arbeiten im Taglohne wie die Bergleute, die Gold und Silber graben; ihnen nützt es nicht viel, ob die Ausbeute an Perlen groß oder klein ist. L8. Die Jnfusionsthierchen. Mit der genauesten Kenntniß aller der Thiere, welche für unser Auge sichtbar sind, kommen wir noch lange nicht an die Grenze dieses Reiches von Geschöpfen. Bewaffnet der Mensch sein Auge mit einem guten Vergrößernngsglase, so öffnet sich ihm eine ganz neue Welt von Geschöpfen dieses Reiches. Ein berühmter Naturforscher (Muschenbröck) hat

4. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 269

1854 - Münster : Aschendorff
269 ffo. Der Feuerstein. Man braucht jetzt gewöhnlich die sogenannten Zündhölz- chen , wenn man Feuer oder Licht machen will. Man streicht oder reibt die Hölzchen an einer trockenen, etwas rauhen Fläche, und dann entzündet sich der Stoff, der vorn an dem Hölzchen angebracht ist. Hier entsteht also das Feuer durch Reibung, oder das Zündhölzchen brennt, wenn wir dasselbe reiben. Diese Manier Feuer zu machen ist allerdings eine sehr bequeme, doch sind die Zündhölzchen auch sehr gefährlich. Wenn sie von der Sonne längere Zeit beschienen werden, oder wenn ste einige Zeit auf dem warmen Ofen liegen, so entzünden sie sich von selbst und setzen andere brennbare Gegenstände in ihrer Nähe, z. B. Vorhänge, Kleidungsstücke, Papier in Brand, und ver- anlassen Feuersbrünste. Oft haben auch schon Kinder durch Unvorsichtigkeit, mit Zündhölzchen spielend, Scheuern und Häuser angezündet. Ehe man Zündhölzchen hatte, bediente man sich fast durchgängig des Feuersteins und Schwammes zum Feueranmachen. Der Feuerstein ist eine Art Kieselstein. Von Farbe ist er meistens braun oder graugelb; er wird in größeren Massen gefunden und läßt sich mit dem Hammer leicht in kleinere Stücke klopfen, wie sie zum Feuerschlagen im Ge- brauche sind. Der Feuerstein ist sehr hart und scharfkantig, und diese Eigenschaften sind Ursache, daß er mit dem Stahle Feuer gibt. Auch die Feuerfunken dieser Art entstehen durch Reibung, wie bei den Zündhölzchen. Der Stahl ist nämlich Eisen mit etwas Kohle; schlägt man nun mit dem Stahle an den harten, scharfkantigen Feuerstein, so entsteht dadurch eine sehr starke Reibung. Dadurch werden ganz kleine Theilchen des Stahles abgerieben und fortgesprüht; diese abgeriebenen, sprühenden Stahltheilchen sind durch die heftige Reibung glü- hend geworden, und das sind nun die Feuerfunken. Wenn einer über einem Blatte weißen Papiers Feuer schlägt, so daß die Funken auf das Papier fallen, so findet er dann ganz kleine schwarze Körnlein auf dem Papier liegen. Das sind die erloschenen Feuerfunken; sie erlöschen deswegen so bald, weil sie so gar klein sind. Wir sagen freilich, der Feuerfunke liege in dem Feuer- steine, aber eigentlich ist es doch nicht so, sondern die Stahl-

5. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 270

1854 - Münster : Aschendorff
270 theilchen werden durch das starke Anschlagen und Reiben an dem Feuersteine glühend gemacht. Gott hat es so eingerichtet, daß durch starke Reibung fester Körper Hitze, und wenn sie brennbar sind, Feuer entsteht. Tl Die Glasbereitung. Lieber Julius! Du hast mir in Deinem letzten Briefe einen Besuch be- schrieben, den Du mit Deinem Vater in der Werkstatt eines Drechslers gemacht hast. Ich zeigte meinem Vater Deinen Brief und bat ihn, mich auch einmal näher mit den Be- schäftigungen einiger Handwerker oder Künstler bekannt zu machen; und wie er immer sehr gern bereit ist, meine Kennt- nisse zu erweitern, so hat er mir auch diese Bitte vor eini- gen Tagen erfüllt. Er hat mich nach der eine Stunde von hier entfernten Glashütte mitgenommen und mich mit der Be- reitung des Glases bekannt gemacht. Laß mich Dir erzählen, was ich da gelernt habe. — Das Glas besteht aus einer Verschmelzung gut gewaschenen weißen Sandes, gereinigter Asche, Salpeters u. s. w. Diese Bestandtheile müssen in ei- nem gewissen Verhältnisse genommen werden, wenn das Glas gut gerathen soll. Zuerst nun werden diese Zuthaten in ei- nem besondern Ofen gebrannt oder durchgeglüht, damit alles Fremdartige entfernt werde. Diese Masse, die schon einen so starken Hitzgrad erlitten hat, daß sie wie halb geschmolzen er- scheint, heißt Fritte. Sie wird aus dem Ofen genommen, in den Schmelztiegel gethan und in diesem einer solchen Hitze ausgesetzt, daß sie nach 15 — 20 Stunden zu schmelzen be- ginnt. Jetzt zeigt sich auf der feuerigen flüssigen Glasmasse ein Schaum, Galle genannt, der bisweilen abgeschöpft werden muß, wenn das Glas rein werden soll. Von Zeit zu Zeit taucht man eiserne Ruthen hinein, an welche sich die Flüssigkeit anhängt. Dadurch erfährt man, ob sie hin- länglich klar und durchsichtig geworden sei. Ist dies der Fall, so läßt man die Masse abkühlen, und zwar in so weit, bis sie breiartig und zähe wird, so daß man sie in lange, dünne Fäden ziehen kann. Jetzt befindet sich das Glas in dem Zustande, um geblasen zu werden. Dies geschieht vermit-

6. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 272

1854 - Münster : Aschendorff
272 weit ausdehnen, dass man damit einen Reiter sammt seinem Pferde vergolden könnte. Gegenstände von geringerem Metall, *. ß. von Silber, werden häufig mit einer sehr dünnen Schicht Gold überzogen und sehen dann aus, als wären sie aus reinem Golde ver- fertigt. So erscheint auch der Mensch äusserlich oft besser, als er innerlich ist, teas ihm freilich wenig Ehre macht, auch selten lange unentdeckl bleibt. Das Gold findet sich theils im Sande der Flüsse und im aufgeschwemmten Lande, theils zwischen aller- lei Gesteinen im Innern der Erde. Am häufigsten kommt es in Amerika, in Russland und Afrika vor. Auf der amerikanischen Halbinsel Californien ent- deckte man vor einigen Jahren beim Ardegen einer Wassermühle einen solchen Reichthum an Gold, dass ein fleissiger Sammler in acht Tagen ein reicher Mann werden konnte. Kaum hatte man aber Nach- richt davon erhalten, so strömten auch schon von allen Seilen Menschen herbei, selbst aus Europa. Jeder wollte in kurzer Zeit ohne Anstrengung reich werden. Eine Zeit lang ging das Sammeln ohne Stö- rung von Stallen; als aber die Zahl der Goldgieri- gen mit jedem Tage ivuchs, entstand bald Streit und Zank um die besten Plätze, und Mancher hat statt Gold den Tod gefunden. Man sieht daraus recht deutlich, dass das Gold nicht glücklich macht. Wir wollen daher auch nicht murren, dass unser Vater- land im Vergleich zu jenen Ländern arm an Gold ist. Statt habsüchtig in der Erde nach diesem Metall zu wühlen, wollen wir sie mit nahrhaften Früchten bebauen und uns ein zufriedenes Hei'z erhallen. 73. Das Gisen. Das Eisen ist das nützlichste aller Metalle, und uns weit unentbehrlicher, als Gold und Silber. Als das dauere Hafteste, biegsamste, zäheste und am meisten elastische Metall leistet es den mechanischen Künsten unentbehrliche Dienste. Wir müssen es daher ebenfalls als einen Beweis der Güte und Weisheit des Schöpfers ansehen, daß gerade dieses Metall am weitesten auf der Erde verbreitet ist und zugleich am häufigsten gefunden wird. Das meiste Eisen kommt vererzt oder verkalkt vor, und wird dann erst auf den Hochöfen durch Schmelzen aus den Erzen gewonnen. Die Hochöfen sind

7. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 274

1854 - Münster : Aschendorff
274 Die Salze. Im gemeinen Leben versteht man unter dem Namen Salz nur das eine Mineral, womit die Speisen gewürzt oder gegen Fäulniß bewahrt werden. Die Gelehrten rechnen zum Salze aber auch den Vitriol, der zum Färben und in der Arzneikunde be- nutzt wird, den Alaun, der bei manchen Gewerben gebraucht wird, den Salpeter, der als kühlendes Arzneimittel, als Schmelz- mittel, als Mittel beim Einpökeln und besonders zur Bereitung des Schießpulvers dient. Das wichtigste von allen Salzen ist jedenfalls unser gemeines Küchen salz, welches von Jedem gebraucht und in den heißen Ländern noch mehr als bei uns geschätzt wird, weil es kühlt und weil man ohne dasselbe dort das Fleisch nicht über Nacht aufheben könnte. Deshalb dienen auch Salzstücke bei einigen wilden Völ- kern als Münze, und die Geschichte erzählt uns sogar von Krie- gen, welche um Salzquellen geführt worden sind. Wenn auch das Salz überall auf der Erde vorkommt, so muß es doch immer erst zubereitet werden. Denn wenn es sich auch hier und da schon krystallisirt in der Erde findet und als Steinsalz von Bergleu- ten herausgegraben wird, so find doch die Salzsteine zu sehr mit anderen Erdarten verunreinigt, als daß man sie nur zerklopfen und auf den Tisch bringen könnte. Vielmehr wird daö Steinsalz fast immer erst in Wasser aufgelöst und hierauf behandelt, wie das aus Quellen geschöpfte Salzwaffer (die Soole), so daß eigent- lich alles Salz, mit Ausnahme des aus Meerwasser gewonnenen, den Namen Kochsalz verdient, da es durch Kochen bereitet wird. Bei der Bereitung des Salzes aber geht es folgendermaßen zu. Man hat bei den Salzquellen Gradirwerke angebracht — lange schmale Gebäude, die von oben bis unten mit Reisig gefüllt sind, durch welches das hinaufgepumpte Salzwasser allmählig herabträu- felt und in großen Behältern gesammelt wird. Da die Gradir- werke der Luft ausgesetzt sind, so verdunstet bei dem tropfenweisen Herabrinnen sehr viel Wasser und die unten aufgefangene Soole ist weit stärker. Zugleich aber bleiben ie fremdartigen Theile, namentlich der in der Soole befindliche Kilt, an dem Reisig hän- gen, und bilden den sogenannten Salzstein. Ist das Wasser in den untern Behältern salzreich genug, so wird es in großen Pfan- nen von Eisenblech so lange gesotten, bis alles verdunstet ist und nur noch die weißen Krystalle auf dem Boden sitzen. Nun wird es in spitze Trockenkörbe gefüllt und in die Darrstube gebracht; von da kommt es in große Magazine zur längeren Aufbewahrung oder in Säcke und Tonnen zur Versendung. Dabei muß es vor Feuchtigkeit eben so, wie vor zu großer Trockenheit, die es mehl- artig macht, geschützt werden. Auch die Rückstände beim Salzsieden

8. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 425

1854 - Münster : Aschendorff
425 Meere gelebt haben und gewachsen sein können. Man sieht es manchen unserer Sandgegenden an, daß einmal lange Zeit Wasser darüber gefluthct haben muß, und das Salz, das manche unserer Berge und Ebenen in sich führen, muß auch noch aus jener Zeit herrühren, wo ein salziges Meer da stand. Im mittlern und südlichen Deutschland, selbst im kalten Sibirien hat man Knochen ausgegraben, die von Elephanten, Nashörnern und andern solchen Thieren herrühren, die nur in sehr heißen Ländern leben können. Auch hat man in nörd- lichen Gegenden Palmen, Bambusrohr und andere Gewächse heißer Länder in der Erde gefunden. Es muß also auf der Erde einmal eine große Verände- rung statt gefunden haben. Wie es nun damit zugegangen und wodurch eine solche Veränderung entstanden sei, das wissen wir aus der h. Schrift. Diese, wie auch die Sagen vieler Völker in Europa, Asien und Amerika erzählen uns von einer großen Fluth, von der Sündfluth, die über den ganzen Erd- boden kam und seine höchsten Berge bedeckte, und wobei fast alle auf der Erde lebenden Wesen untergingen. Die Gebirge, die keine Muscheln, keine Steinkohlen und keine Salze enthalten und zugleich die höchsten Berge der Erde bilden, nennt man Urgebirge. Sie bestehen entweder aus Thonschiefer, woraus unsere Schiefertafeln gemacht werden, oder aus Glimmer oder Katzensilber (einem Schiefer, der viel glänzende, dünne Blättchen bildet), oder aus Granit, womit unsere Straßen gepflastert werden. Die Urgebirge haben die meisten Erze: Gold, Silber, Blei, Zinn, Kupfer und Eisen, in sich. Man findet diese meistens in sogenannten Gängen, welche man mit ehemaligen Spalten in den Gebirgen verglei- chen kann, die sich von oben herein durch die hineingeschlosse- nen Erdmassen ausgefüllt haben. Die Gebirge, welche hauptsächlich aus Kalk, aus Sand- stein und Gips bestehen und viel Muscheln, Steinkohlen und Salz in sich führen, nennt man Flözgebirge. Diese Stein- massen liegen in großen Lagen über einander, die man Schich- ten nennt, und die dem Gebirge das Aussehen geben, das etwa eine Mauer hat, in der recht große Quaderplatten von verschiedener Form eine über die andere gelegt sind. Solche

9. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 268

1854 - Münster : Aschendorff
268 glücklichere Landmann, aufgefordert durch den Gesang der Lerche, ein fröhliches Liedchen anstimmen. Nur zuweilen hört man den erhebenden Gesang eines frommen Liedes, ein Zeichen des ernsten und stillen Benehmens dieser Leute, die nur zu oft durch Unglücksfälle, welche den einen oder den andern ihrer Ka- meraden getroffen haben, gewarnt und vorsichtig und ernst gemacht sind. Ueber ihnen hängen furchtbare Felsstücke, die je- den Augenblick herunter zu fallen drohen; auch oft stürzt wil- des Wasser in brausender Fluth unerwartet ihnen entgegen, oder todbringende Dünste werfen sie plötzlich darnieder. Na- türlich ist es daher, daß sie sich, wenn sie nach überftande- ner Arbeit wieder in die lichten Wohnungen über die Erde kommen, gern der schuldlosen Freude überlassen und sich durch fröhliche Musik erheitern, weßhalb auch stets mehrere unter ihnen verschiedene Instrumente zu spielen verstehen. Die herausgeschafften Erzstücke werden zuerst von dem Erd- reiche gereinigt, dann durch große Hammerwerke in kleine Stücke zerschlagen und endlich in die Schmelzöfen gebracht, wo durch die furchtbare Gluth des Feuers das reine Metall von den Schlacken gesondert wird. Hier sind große Behälter, in welche das Erz aufgeschichtet wird, doch so, daß die Feuer- flammen, welche Tage lang unterhalten werden, durch den Luftzug überall hindurchschlagen können, und bald geräth das Erz in einen glühenden Zustand, das Metall wird flüssig und von den Arbeitern in besondern Formen aufgefangen, aus welchen es, wenn es erkaltet ist, herausgenommen und zu verschiedenen Zwecken verwendet wird. Gñ Räthsel. Ich wohn' in einem steinernen Haus, Da lieg' ich verborgen und schlafe; Doch tret' ich hervor, ich eile heraus. Gefordert mit eiserner Waffe. Erft bin ich unscheinbar und schwach und klein. Dein Athem kann mich bezwingen. Ein Regentropfen schon saugt mich ein; Doch mir wachsen im Siege die Schwingen. Wenn die mächtige Schwester sich zu mir gesellt. Erwachs' ich zum furchtbar'n Gebieter der Welt.

10. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 275

1854 - Münster : Aschendorff
275 werden auf mancherlei Weise benutzt, und der sogenannte Pfan- nenstein dient wenigstens als Düngmittel. Wo es in Küstenländern an Brennmaterial nicht fehlt, wird das Seewasser ganz wie Soole behandelt, sonst läßt man dasselbe zur Salzbereitung auch in dazu gegrabenen Teichen an der Sonne verdunsten oder im Winter ausfrieren. Beide Bereitungsarten kommen jedoch in Deutschland nicht zur Anwendung , weil die Nord- und Ostsee einen sehr geringen, und die Haffe in Pommern und Preußen gar keinen Salzgehalt haben, und weil es in keiner Ge- gend unseres weiteren Vaterlandes an reichen Salzquellen mangelt. Die ergiebigsten Salinen sind zu Lüneburg in Hannover, zu Wimpfen in Schwaben, zu Hall in Tyrol, zu Ha klein im österreichischen Salzkammergut, im preußischen Staate zu Halle, wo die stärkste Soole vorkommt, und zu Schönebeck, wo die reichlichste sich findet, wo auch Glaubersalz und Bittersalz gewon- nen wird. 55 Das Salzbergwerk zu Wieliczka. Unter der Stadt Wieliczka hat der Herr der Natur, weit und tief in den Grund hinein, ungeheure Vorräthe von Stein- salz geschaffen, welches die Menschen mit unsäglicher Mühe herausholen. Dadurch ist die ganze Stadt und die ganze Gei- gend umher untergraben und unterwölbt. Gegenwärtig sind schon sünf Lagen Gewölbe über einander, welche zusammen 615 Ellen tief reichen. Seitwärts erstrecken sich die Höhlun- gen von Norden gegen Süden fünf tausend fünf hundert Ellen weit, und von Osten gegen Westen zwei tausend Ellen. Manche Höhlungen sind so geräumig, daß ansehnliche Kirchen darin stehen und ganze Regimenter Soldaten darin ererziren könnten. Dort in der grausigen Tiefe sind ordentliche Straßen, Maga- zine, Werkstätten, besonders für Büttner, Ställe für Pferde, Wohnungen für Menschen, Kapellen — alles von Salz. Von Salz sind auch die ä^aunenswürdigen Säulen, welche die Gewölbe tragen. Hunderte von Menschen sind dort in man- cherlei Weise geschäftig beim Lampenschein, der an den Salz- wänden wiederschimmert. Gegen siebenhundert tausend Zentner Salz werden jährlich hinauf an's Tageslicht geschafft, und doch ist unten weder in der Tiefe, noch nach den Seiten hin eine bedeutende Abnahme des Vorraths zu merken. Es scheint derselbe unerschöpflich zu sein. 18 *
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