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1. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 253

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
253 b) Der rex sacrorum, dessen Frau, die regina sacrorum, Anteil an seinem Priestertum hatte, war der Priester des Ianus und Trger der priesterlichen Ttigkeit, die bis zuletzt an der Knigswrde gehastet hatte; er war nicht absetzbar, aber jedes weltliche Amt war ihm versperrt. c) Die 15 flamines (vom Anblasen des Opferfeuers den.) waren Einzelpriester fr je eine bestimmte Gottheit: die 3 flamines maiores: der flamen Dialis (seine Gattin: flaminica Dialis fr Juno), Martialis, Quirinalis fr Iuppiter, Mars und Quirinus; und die 12 flamines minores fr Volkanus, Flora, Ceres usw. In der Kaiserzeit wurden ihnen die flamines Divorum angegliedert, fr jeden Divus imperator einer. d) Die 6 virgines Yestales, die Priesterinnen der Vesta, die Vertreterinnen der rmischen Hausfrau an der Vesta publica p. R. Q. in dem kleinen Rundtempel der Gttin. Wie die am Herde des Privathauses waltende und die Nahrung der Haus-genossen bereitende Hausfrau naturgem die Trgerin des Privat-Kultus der Herdgttin war, so war es Aufgabe der Vestalinnen, am Staatsherde, d. h. auf dem Altare des Vestatempels, 1) Tag und Nacht das immerwhrende, an jedem 1. Mrz (dem alten Neujahr) erneuerte hl. Feuer zu unterhalten, 2) in weier Kleidung und mit weiem Schleier verhllt, mit Stirnband (Diadem) um das Haupt, tglich Speiseopfer aus einfachen Nahrungsmitteln fr den Gesamtstaat darzubringen und tglich ein (Bebet pro salute populi Romani zu verrichten, dem nach allgemeiner berzeugung eine auergewhnliche Kraft innewohnte, 3) an 3 bestimmten Tagen des Jahres (Luperkalien, Bestatten und Idus des Sept.) jene Nahrung zu bereiten, die bei allen Staatsopfern Verwendung fand. Dies war das Opferschrot (mola salsa), bestehend aus dem Mehle frischer Spelthren, die sie zerstampften und mahlten, und einem Zusatz von Salzlake (muries). Die meist lebenslnglich ihrem Priestertum angehrenden Vestalinnen bten eine strenge Klausur in dem ihnen zugewiesenen Arnts-gebude, dem atrium Vestae, das sie nur in Ausbung ihres Dienstes verlassen durften. Zum Tempel und dessen mit Teppichen verhngten Aherheiligsten, dem penus Vestae, der Vorratskammer des Staats mit den Di penates publici p. R. Q., war nur den Vestalinnen und dem Pon-tifex Maximus sowie den Frauen Roms an bestimmten wenigen Tagen der Zutritt gestattet. Ihr Kloster und den Tempel durfte bei Todesstrafe sonst kein Mann betreten; die unkeusche Vestalin wurde auf dem campus sce-leratus am (Esquilin lebendig eingemauert, die Pflichtvergessene, durch deren Fahrlssigkeit das hl. Feuer erlosch, wurde vom Pontifex Maximus mit Rutenhieben gestraft, das Feuer aber durch Reiben eines Holzstckes von einer arbor felix auf einer Tafel von neuem entflammt.

2. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 250

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
1 250 hauptschlichen (Einknfte, langes Gewand (ungegrteter Chiton) und langes Haupthaar die Tracht der Priester, denen ein zahlreiches Dienstpersonal zur Verfgung stand. b) Dos priestertum bei den Hrnern gelangte wegen der innigen Verbindung von Religion und Politik zu hervorragender Bedeutung. 34. Allgemeine berficht der das rmische priestertum. 1. Verhltnis von Magistratur und priestertum. Nach rmischem Grundsatz war zur sakralen Vertretung der Gemeinde ausschlielich die Dbermagistratur, d. h. der Beamte cum imperio, berechtigt. Kraft ihres Imperiums stand den Magistraten nicht nur das auspicium, sondern auch die Vertretung der Gemeinde bei Gelbde und Weihe, (Bebet und Opfer zu. Wegen der hufigen Abwesenheit dieser Oberbeamten von Rom wurde der gesamte regelmige Dienst der Staats-gtter sowie neubegrndeter Kulte eigenen Priestern berwiesen (Liv. I. 20,1). Die Priester bezogen ein Einkommen aus dem fr den Kultus bereit gestellten Staatslande, während die Staatsbeamten Ehrenstellen bekleideten. Die geistliche Wrde wurde meist auf Lebenszeit verliehen, während die politischen mter stetig ihre Inhaber wechselten. Nur den Priestern war das Geheimarchiv ihrer Priester-schaft und damit eine ganze Reihe sakralrechtlicher Kenntnisse zugnglich- berdies konnten sie mehrere geistliche Wrden in ihrer Person vereinigen; anderseits roar ihnen (mit Ausnahme des Opferknigs und der groen Flamines) auch der Zutritt zu den hchsten Staatsmtern und damit auch zum Senate keineswegs verschlossen. So gewann das Priestertum fr das ffentliche Leben immer mehr an Bedeutung. Daher erklrt es sich, da im Stndekampfe die Plebejer Anteil an ihm verlangten und erhielten (300 v. Ehr. durch die lex Ogulnia), und schlielich (seit der lex Domitia de sacerdotibus 104 v. Chr.) bei den 4 bedeutendsten Priestertmern die Volkswahl (in Tribut-komitien unter Beteiligung der durchs Los bestimmten kleineren Hlfte der Tribus - seit 241 v. Chr. -) statt der sonst blichen Selbstergnzung eintrat. 2. berblick der die Rangordnung der priestertmer und die Stellenzahl innerhalb derselben: 1. collegium pontificum, und zwar a) die Pontifices: seit Numa 3, dann 6, seit 300 v. Chr. 9 (5 Plebejer), seit Sulla 15 (8 Plebejer), seit Csar 16 Mitglieder (dazu am Ende der Republik 3 pontifices minores); b) der rex sacrorum; c) die 15 flamines: 3 flamines maiores (flamen Dialis, Martialis, Quirinalis) und 12 flamines minores (dazu in der Kaiserzeit die flamines Divorum imperatorum); d) die 6 virgines Vestales; I. sacerdotum quattuor amplissima collegia ober sacerdotia schlechthin.

3. Geschichte der neueren Zeit - S. 46

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
46 Zeitalter des krassen Absolutismus (von 1648 1740). Beamten- Not nicht Vvr dem Mittel der Mnzverschlechterung zurck. Im Zu-sammenhang mit diesen und anderen Manahmen auf dem Gebiet 'des Finanzwesens stand die Umgestaltung des Geheimen Rats und die Be-grndung eines vom Staatsoberhanpte abhngigen Beamtentums. Erst durch diese einheitliche Verwaltung der getrennten Landesteile kam der Bevlkerung allmhlich ihre Zugehrigkeit zu einem Staate zum Bewut-sein, hnlich wie das Heer (feit 1655) durch die gleiche Unisormiernng damals erhielt das Fuvolk die Farbe des deutschen Waid, das tiefe Blau als etu zusammengehriges Ganzes die Staatseinheit in Waffen darstellte und die von der Turn und Taxisfchen Reichspost unabhngige brandenburgische Post deu Briefverkehr zwischen den verschiedenen Landschaften von Cleve bis Memel vermittelte und so gleichsam stetig in Erinnerung brachte, da der Bewohner am Fue der Schwanenbnrg, wie der Markaner und der Mrker, der pommersche Fischer und Bauer, und der trutzige Preuße, der die Friedrichsburg" tu Knigsberg als Twing scheute, einem Herrn zu gehorchen hatten. Allmhlich verband sie alle der gemeinsame Wahlspruch: Allweg guet Zolre" und, was besonders Cui.ua wichtig war in einer Zeit, in welcher die Verschiedenheit der Kon-'efus' fessionen noch eine fast uuberwiudliche Scheidewand der Herzen bildete, est religio,^ katholische, lutherische und reformierte Untertanen nebeneinander. Von den religisen Fesseln seines Zeitalters vermochte sich der Fürst nicht zu be-freien; daher duldete er in den ausschlielich protestantischen Landesteilen nicht die Feier des katholischen Gottesdienstes; seine Bemhungen, in den Erblanden zwischen den beiden evangelischen Konfessionen Frieden zu stiften, scheiterten an dem Felsen des Dogmas. Mancher lutherischer Prediger, so der fromme Paul Gerhardt, verzichtete lieber auf feine Stelle, als auf feilte berzeugung. Wie erklrlich, bewies sich Friedrich Wilhelm befon-ders gnstig den eignen Glaubensgenossen. Den Reformierten in erster Linie kam die Grndung der Universitt Duisburg zugute. Durch das Potsdamer Edikt (1685) gewhrte er ungeachtet des Zrnens Lnd-1685. wigs Xiv. den flchtigen Hugenotten eine Freisttte. Gewerbe. Die fremden Ansiedler brachten aus der Heimat manche Fertigkeit und neue Gewerbe mit, z. B. die Seideindustrie, und fanden darum bei dem Frderer des Jndustrieweseus, das als ergiebige Quelle des Reich-tums fr den Staat galt, alle mgliche Untersttzung gegenber dem ein-schrnkenden Zunftzwange, dessen wohlttige Einrichtungen er gleichwohl schtzte und schtzte. Seine volkswirtschaftliche Politik beruhte eben auf Handel und dem damals fast allgemein gepflegten Merkantilsystem. Um Berlin zum Veikehi. des mrkischen und nordost-deutschen Handels zu erheben, er- ffnete er durch Anlage des Friedrich-Wilhelms-Kanals (zwischen Oder und Spree) den Wasserweg zwischen Breslau und Hamburg. Der khne Versuch der Grndung einer afrikanischen Handelsgesellschaft nach dem Muster der hollndischen und englischen Kompagnien" und ihrer

4. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 14

1898 -
— 14 — Zusammenstellung der verschiedenen bekannten Staatsformen. — 1. Monarchie (Wahl-, Erdreich): a) unbeschränkte, b) beschränkte (ständische — Volksvertretung). 2. Republik. Nutzen des Staates für uns. — Ordnung, Recht rc. vierte Einheit. Der große Kurfürst nimmt die Flesugies auf. Ziel: Wie der Kurfürst Friedrich Wilhelm feinen französischen Glaubensgenossen eine Zufluchtstätte gewährt. I. Welchen Glauben hatte der Kurfürst. — Den evangelischen, der auch in Frankreich Anhänger gefunden hatte. Eine Zufluchtstätte? — Die Evangelischen in Frankreich müssen bedrängt worden, aber in ihrem Glauben fest geblieben sein. Sie verließen jedenfalls ihr Vaterland, um den Bedrückungen zu entgehen. Die Religion wird ihnen höher gestanden haben als alles andere. Es war schön von Friedrich Wilhelm, daß er sich der Bedrängten annahm, wenn sie auch aus einem fremden Lande stammten. Welchen Nutzen gewährte außerdem die Aufnahme der Fremden? — Zuwachs an Bevölkerung. Erinnerung an etwa bekannte deutsche Familien mit französischen Namen — sie stammen wenigstens zum Teil aus jener Zeit. Zusammenfassung. Ila. Wer wird wohl die Evangelischen in Frankreich verfolgt haben? — Vielleicht der katholische König Ludwig Xiv., wie der Kaiser Ferdinand Ii. seine evangelischen Unterthanen verfolgte. Ja, Ludwig Xiv. meinte, er sei nicht rechter König von Frankreich, wenn nicht alle Franzosen den Glauben hätten, den er hatte: den katholischen. — Das war eine sehr falsche Meinung, denn der Glaube ist nicht des Königs, sondern jedes einzelnen Menschen Sache. Ludwig Xiv. suchte durch katholische Priester zu bekehren, schickte aber auch Soldaten, und zwar Dragoner, als Einquartierung in die Häuser der Evangelischen, die das Gut der Leute verpraßten, Männer und Frauen mißhandelten und oft bis aufs Blut prügelten. Man nahm Evangelischen die Kinder fort und steckte sie in katholische Waisenhäuser. Man schleppte die Leute in die Kirchen, damit sie das Abendmahl in katholischer Weise empfingen. Die evangelischen Prediger wurden des Landes verwiesen, die evangelischen Kirchen sollten zerstört werden. — Aussprache über dieses grausame, unchristliche Thun. Selbst der Papst erklärte, dieser Bekehrungsart habe sich Christus nicht bedient, man müsse die Menschen in die Tempel führen, nicht hineinschleifen.

5. Deutsche und brandenburgisch-preussische Geschichte vom Ausgang des Mittelalters bis zur Gegenwart - S. 132

1896 - : Buchh. des Waisenhauses
132 Vom Ende der Freiheitskriege bis zum Regierungsantritte König Wilhelms I. den deutschen Zollverein hat Preußen das außerösterreichische Deutschland wirtschaftlich geeinigt Die Finanzen. In der Zeit von 1806 bis 1815 hatte Preußen eine große Schuldenlast auf sich geladen. Um die Zinsen zu zahlen und die Schuld selbst zu tilgen, mußte die größte Sparsamkeit geübt und die Einnahme vermehrt werden. Letzteres geschah nach Aufhebung der Accise durch Einführung einer Mahl- und Schlachtsteuer sowie einer Gewerbe- und Klassensteuer. Vereinfachung der Verwaltung. Die ganze Monarchie wurde in acht Provinzen geteilt, die wieder in Regierungsbezirke und Kreise zerfielen. An ihrer Spitze stehen die Oberpräsidenten, Regierungspräsidenten und Landräte. Die Provinzialschulkollegien sorgen für das höhere Schulwesen, die Konsistorien für die Angelegenheiten der evangelischen Kirche. Das Heerwesen. Nach den Freiheitskriegen wurde durch die Bemühungen des Kriegsministers von Boyen die allgemeine Wehrpflicht für immer eingeführt. Sie betrug 1 Prozent der Bevölkerung. Das Heer wurde nach den Provinzen in acht Armeekorps eingeteilt. Preußen war „das Volk in Waffen". Jeder waffenfähige Mann gehörte drei Jahre dem stehenden Heere an, zwei der Reserve und je sieben der Landwehr ersten und zweiten Aufgebots. Das Schulwesen. Zur Hebung der geistigen Bildung feines Volkes fchuf der König ein besonderes Ministerium „der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten". Die Volksbildung wurde durch den Schulzwang allgemein. Besondere Seminarien sorgten für Ausbildung von Volksschullehrern. Neben den Volksschulen wirkten die Gymnasien; auch entstanden die ersten Handels-, Gewerbe-, Ackerbau- und Realschulen. Für die Provinz Sachsen wurden 1817 die beiden Universitäten Halle und Wittenberg^in eine zu Halle vereinigt und die Rheinprovinz erhielt 1818 eine. Hochschule zu Bonn.1) Die Religion. Erfolgreich bemühte sich der fromme König um die Beseitigung der Spaltung zwischen den Lutheranern und Reformierten. Die beiden evangelischen Bekenntnisse vereinigten sich bei der Gedächtnisfeier der dreihundertjährigen Wiederkehr der Reformation im Jahre 1817 zu der „Union". Nur wenige altlutherische und reformierte Gemeinden verharrten in der Trennung und bildeten besondere Gemeinden. — Auch die Verhältnisse der römisch-katholischen Geistlichkeit wurden mit Zustimmung des päpstlichen Stuhles bald geordnet. Als aber viele Geistliche ihre Macht mißbrauchten und besonders in Fragen der gemischten Ehen die Rechte der Evangelischen und des Staates verletzten, ließ Friedrich Wilhelm die Erzbischöfe von 1) Die Universität zu Duisburg war am Anfange des Jahrhunderts eingegangen.

6. Deutsche und brandenburgisch-preussische Geschichte vom Ausgang des Mittelalters bis zur Gegenwart - S. 9

1896 - : Buchh. des Waisenhauses
I. Vom Anfange der neueren Zeit bis zum Augsburger Religionsfrieden von 1555. 9 unter Gustav Wasa), in Dänemark und etwas später in England eingeführt. Der erste Reichstag zu Speier, 1526. Nach dem Friedensschlüsse zu Madrid hatte Karl V. sich gegen die Evangelischen wenden wollen. Daher schlossen in demselben Jahre 1526 der Kurfürst Johann 1526 der Beständige von Sachsen und der Landgras Philipp von Hessen mit ihren norddeutschen Glaubensgenossen zu Torgau*) ein Bündnis zur Verteidigung ihres Glaubens. Da in dieser Zeit Franz I. zu einem neuen Kriege rüstete, so konnten die geeinigten evangelischen Stände aus dem Reichstage zu Speier 1526 den Beschluß durchsetzen, daß 1526 jeder Reichsstand sich in Religionssachen bis zu einem künftigen Konzil verhalten solle, „wie er sich vor Gott und kaiserlicher Majestät zu verantworten getraue". Karl Y. und der Reichsverweser, sein Bruder Ferdinand, dem der Kaiser schon sriiher die österreichischen Länder überlassen hatte, und der gerade damals auch Ungarn und Böhmen erhielt, stimmten zu, weil sie sich für ihre Kämpfe gegen die Franzosen und in Ungarn gegen die Türken die Unterstützung der Evangelischen nicht verscherzen wollten. Aus Grund dieses Reichstagsbeschlusses erfolgte die Errichtung evangelischer Landeskirchen. Die Fürsten wurden die obersten Bischöfe ihrer Landeskirchen und steigerten dadurch ihre Macht. In der Kirchenreformation ging Sachsen allen Ländern voran. Die Kirchengüter wurden eingezogen; das Einkommen der Geistlichen, die in Zukunst der Kursürst ernannte, wurde festgestellt, die Aussicht über sie den Superintendenten übertragen. Bald übernahmen die Konsistorien die oberste Leitung aller kirchlichen Einrichtungen. — Auch das Volksschulwesen wurde eine der wichtigsten Schöpfungen der Reformation; den Mittelpunkt des Unterrichts bildete die Religionslehre. Für die Prediger und Lehrer schrieb Luther den großen und den kleinen Katechismus. Der zweite Krieg zwischen Karlv.und Franz I., 1526—1529.1526-1529 Mit Franz I. hatte der Papst Clemens Vii. ein Bündnis geschlossen, dem auch Venedig und Mailand beigetreten waren, weil infolge des Madrider Friedens des Kaisers Einfluß in Italien übermächtig geworden ^ war. Als in dem neuen Kriege den kaiserlichen Söldnern der rückständige Sold nicht gezahlt werden konnte, verlangten sie gegen Rom geführt zu werden. Im Jahre 1527 erstürmte das kaiserliche 1527 Heer die reiche Stadt, wobei sein Anführer Karl von Bourbon den Tod fand. Die Landsknechte plünderten die Stadt und verhöhnten den Papst. Kaiser und Papst versöhnten sich hieraus, und Franz I. und der Kaiser schlossen den sogenannten Damensrieden von Cambrai; Franz I. verzichtete abermals aus Italien, behielt aber Burgund besetzt. 1) Torgau liegt an der mittlern Elbe.

7. Deutsche und brandenburgisch-preussische Geschichte vom Ausgang des Mittelalters bis zur Gegenwart - S. 63

1896 - : Buchh. des Waisenhauses
ü. Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst, 1640 — 1688. 63 ersten Kolonialversuche. An der Küste von Ober-Guinea faßte Kurbrandenburg festen Fuß und schützte das Gebiet gegen die eifersüchtigen Holländer durch Anlage des Forts Groß-Friedrichsburg. Als er infolge von Streitigkeiten zwischen der Regierung und den Ständen Ostfrieslands das Befatzungsrecht von Emden erhielt, verlegte er von Pillau hierher den Sitz der afrikanischen Handelsgesellschaft. Kühn griff seine junge Marine sogar die Silberflotte und andere Schiffe Spaniens an, weil dies seit dem holländischen Kriege Brandenburg Hilfsgelder schuldete. Um einen leistungsfähigen, heimischen Gewerbfleitz zu schaffen, verbot der Große Kurfürst die Einfuhr solcher Waren, die in seinen Ländern hergestellt werden konnten, entweder ganz oder legte auf sie Schutzzölle. Besonders Zuckersiedereien, Glashütten und Eisenhämmer begannen aufzublühen. Das Spinnhaus in Spandau war zugleich eine Besserungsanstalt für Landstreicher. Die eingewanderten Franzosen führten neue Gewerbe ein (Seidenweberei) oder verbesserten vorhandene (Färberei) und wurden ein Vorbild für die minder gebildeten Märker. Um das äußere Aussehen und die Gesundheitsverhältnisse der Städte zu bessern, sollten die Straßen gepflastert und gereinigt werden; auch mit der Straßenbeleuchtung wurden Anfänge gemacht. Durch eine Feuerlösch-Ordnung sollte den verheerenden Wirkungen der häufigen Feuersbrünste vorgebeugt werden. Auch verfolgten Glaubensgenossen wandte der Große Kurfürst seine Fürsorge zu und suchte ihr Los zu erleichtern. Gelang ihm dies nicht, so lud er die verfolgten Glaubensgenossen zur Ansiedlung in sein Land. Außer den hugenottischen Franzosen fanden daher Aufnahme die Waldenser aus den Alpenthälern Piemonts und Mennoniten aus Polen. Brandenburg war der Hort des Protestantismus und religiöser Duldung. Der Große Kurfürst übte auch gegen die Katholiken im Clevifchen und in Preußen Duldung und verbot den Geistlichen die Verketzerung der verschiedenen christlichen Bekenntnisse. Als Paul Gerhardt, der beliebte Dichter schöner Kirchenlieder, die Freiheit der Predigt in keinem Punkte einschränken lassen wollte, mußte er sein Amt zu Berlin niederlegen. Die Größe und Sicherheit des brandenburgisch-preußischen Staates beruhte schon damals auf dem allzeit schlagfertigen Heere, das einmal sogar bis auf 38000 Mann gebracht wurde. Es wurde zwar meist geworben, doch vorwiegend aus Landeskindern; die Regimenter waren uniformiert und schon damals meist mit Röcken von blauem Tuch bekleidet. In der Einübung der Reiterei stand dem Großen Kurfürsten der General-Feldmarschall Freiherr Georg von Derfflinger zur Seite; um die Artillerie und das Befestigungswesen erwarb sich der Freiherr Otto von Sparr große Verdienste. Auch um eine gerechtere Besteuerung war der Große Kurfürst unablässig bemüht. Die Unterhaltung des Heeres erforderte zwei

8. Geschichte der neueren Zeit - S. 6

1892 - : Aschendorff
— 6 - 1533-1535 1545-15g3 1546 1546-154" 1547 2. Die Wiedertäufer in Münster. 1) Feindschaft zwischen bern Bischöfe und bcn Bürgern; Verbreitung lutherischer Lehren durch Bernhard Rothmanu-Eimnischnng der Wiedertäufer. 2) Häupter der Wiedertäufer: Johann Bockelsohu von Leyden, Matthisen / Heinrich Rulle, Bernhard Knipperd ol l ing. 3) Johann von Leyden, König von Zion. Schreckens-j Herrschaft unter ihm, Krechting und Knipperdolling. 4) Einnahme der Stadt durch Wirich bou Daun. — Bestra-fung der Übelthäter durch den Fürstbischof Franz von Waldeck. 3. Tie wachsende Feindschaft zwischen dem Kaiser und den Fürsten. 1) Weitere Ausbreitung der Reformation, ermöglicht durch Karls Kriege mit den Franzosen und mit den Türken. 2) Nutzlose Reichstage und Religio ns ge spräche zur Beilegung des Streites. 3) Konzil zu Trient; die Protestanten weigern sich teil-zuuehmen. 4) Reichstag zu Regensburg; Fernbleiben des Kurfürsten Johann Friedrich von Lachsen und des Landgrafen Philipp von Hessen. — Rüstungen des Kaisers gegen sie. 5) Kuthers Tod zu Eisleben (15. Febr.) und feierliche Beisetzung zu Wittenberg. 4. Der schmalkaldische Krieg. 1) Angriff des Kriegshanptinanns Sebastian Schärt-lin von Bnrtenbach ans Füssen: Rückzug der Kaiserlichen nach Regensburg. 2) Schärtlins Zug gegen Innsbruck durch die Erhebung der Tiroler vereitelt. 3) Niederwerfung der süddeutschen Bundesglieder (Würt-einberg, Augsburg, Itlm, Straßburg) durch Karl V. 4) Herzog Moritz von Sachsen übernimmt die Voll-ziehung der Acht gegen seine Verwandten und Glaubensgenossen. 5) Schlacht bei Mühlberg (24. April); Niederlage und Gefangennahme des Kurfürsten Johann Friedrich. 6) Übertragung der sächsischen Kurwürde und der kurfürstlichen Länder an Moritz von Sachsen. 7) Gefangennahme des Landgrafen Philipp von Hessen. 5. Ende der Religionsstreitigkeiten. 1) Karls Bemühungen um einen friedlichen Ausgleich trotz der Vernichtung des fchmalfaldifchen Bundes.

9. Geschichte der neueren Zeit - S. 10

1892 - : Aschendorff
10 -- 1576-1612 Kaiser Nudols 11. 1) Vorliebe für Alchimie, Astrologie und wahre Wissenschaften; Tycho de Brahe und Johann Kepler. -) Der Kölner Streit: Der zur reformierten Kirche übergetretene Erzbischof Gebhard Truchseß von Waldburg wird von dein neugewählten Erzbischos Grast von Äayern vertrieben. 3) Der Donauwörther Streit: Störung einer von dem Abte in der säst ganz protestantischen Stadt Donauwörth veranstalteten Prozession; Vollstreckung der über die Stadt verhängten Reichsacht durch Maximilian von Bayern. 1608 4) Gründung der protestantischen Union unter Friedrich Iv. 1609 von der Pfalz und der katholischen Liga unter Maximilian von Bayern. 1609-11)14 5) Der Jülich-Klevische Grbt'olgestreit zwischen dem Kur* fürsten von Brandenburg und dem Pfalzgrafen von 1614 N enburg wird durch den Uertrag nt Fanten geschlichtet. 1600 6) Bewilligung des Majestätsbriefes. Allen Beivohnern Böhmens wird der Anschluß an die böhmische Konsession gestattet; die Herren, Ritter und königlichen Städte mit ihren Unterthanen erhalten das Recht, sich Kircken zu erbauen. 4. Kaiser Matthias. Wiedervereinigung des seit dem Tode Ferdinands I. zersplitterten österreichischen Hausbesitzes. 11. Der dreißigjährige Krieg. Veranlassung: Niederreißung der protestantischen Kirche m ff lost ergrab (im Gebiete des Erzbistums Prag) und Schließung einer Kirche in Braunau (Abt von Brannau), „weil die Bestimmung des Majestätsbriefes sich nickt auf protestantische Unterthanen katholischer geistlicher Stände beziehe". — 'Aufreizung der Protestanten durch den Grafen Thnrn. — Mißhandlung der kaiserlichen Statthalter in Prag. Aufruhr in ganz Böhmen und den benachbarten Ländern. — Hülfsheer der Union unter Ern st von Mansfeld. 1. Der böhmisch-pfälzische Krieg. 1) Vergebliche Unterhandlungen zwischen dein zur Nachsicht geneigten Kaiser Matthias und den Aufrührern. — Matthias stirbt. Kaiser Ferdinand Ii. 2) Bediängnng des Kaisers in Wien durch den Grasen Xhurn (und den Großfürsten Bethlen Gabor von Siebenbürgen); Befreiung durch das Regiment Dampierre. 3) Wahl und Krönung Ferdinands in Frankfurt. 1612-1619 1618-1648 11)18-1623 1619-Im

10. Geschichte der neueren Zeit - S. 47

1892 - : Aschendorff
— 47 — 1807 1817 1884 1840-1861 1849 1853 1861-1888 1888 1888-jetzt. 3. Umgestaltung des Heerwesens durch Scharnhorst und Gneisenau. 1) Einführung der allgemeinen Wehrpflicht (Beseitigung bei auswärtigen Werbung). 2) Zugänglichkeit der Offiziersstellen für Bürgerliche. Die Friedenszeit von 1815-1840. 1) Bereinigung („Union") der lutherischen und reformierten Konfession zu einer evangelischen Kirche. — Regelung der Verhältnisse der katholischen Kirche durch Ab schluß eines Konkordates mit dem Papste. 2) Pflege der geistigen Bildung des Volkes durch Errichtung zahlreicher höheren und niederen Unterrichtsanstalten (Universität Bonn 1818). 3) Forderung des Verkehrswesens durch Vermehrung der Landstraßen, Verbesserung der Wasserstraßen, Ausdehnung der Postverbindungeu; Anlegung der ersten Eisenbahnen. — Stiftung des Zollvereins. 6. Friedrich Wilhelm Iv. 1) Besondere Pflege der Künste und Wissenschaften (Kölner Dom, Marienburg, Bnrg Hohenzollern; Museen, Bildergalerieen); Sorge für die Volksbildung. 2) Großer Aufschwung des Handels und der Gewerbethätigkeit; Anlegung eines dicht verzweigten Eisenbahn und Telegrap-hennetzes. 3) Erwerbung der Fürstentümer Hohenzollern-Hechin gen und -Sigmaringen. 4) Erwerbung eines Gebietes am Jahdebusen zur An legung eines Kriegshafens. 7. Wilhelm I. 8. Friedrich Iii. 9. Wilhelm Ii.
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