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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 30

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
30 Zeitalter des krassen Absolutismus (von 16481740). Majestt erstarb nicht in Ehrfurcht ein blatternnarbiger Huissier, der rauh an die elende Tr der Htte pocht und mit ehernem Futritte die Goldtore der Palste aufsprengt, der Tod, der in kurzer Zeit den ltesten Sohn des Knigs, den ltesten Enkel und seine Gattin und den ltesten Urenkel ans den Pruukgemcheru hinansgeleitete nach dem stillen St. Denys. Und da er den Greis, der der sieben Jahrzehnte die Krone getragen und sie edelster Gesteine beraubt hatte, der fleckenlosen Sittenreinheit, der vorbildlichen Selbstberwindung, tief innerlicher, leben-diger Religiositt und opferwilliger Frsorge und Liebe fr das Volk, ab-rief zur Rechenschaft vor den ewigen Thron, da sah das brechende Auge des Sterbenden, dessen Hand segnend der dem Haupte eines fnfjhrigen Kindes lag. auf zwei hohnlachende Gestalten: Die eine schien der Neffe des Knigs zu sein, Philipp von Orleans, es war das Laster in Person, die andere, mit eingefallenen Wangen, verzehrenden Glutblick im Auge, der Fluch des hungernden Volkes. Ludwig hinterlie dem Lande eine Schuldenlast von mehr als 2 Milliarden Livres. Philipp von Or-leans, der das Testament Ludwigs umstie und sich zum Regenten machte, erlaubte der zgellosen Lust, die Maske der Ehrbarkeit abzuwerfen, die seither noch am Hofe die Unfittlichkeit verhllt hatte. Da ein schwacher Charakter, wie Ludwig Xv. es von Natur war, von der Pestluft, welche die hheren Gesellschaftsfchichten verseuchte, angesteckt wurde, ist nicht zu verwundern. Der Gifthauch drang leider auch ein in viele deutsche Schlsser. Viele kleine Landesherren fften den Despotismus des Sonnen-knigs und den malosen Luxus in Bauten, in Tracht und Lustbarkeiten aller Art. oft von der grten Ausgelassenheit, das Maitressen-Unwesen und die gewissenlose Untertanen-Schinderei nach. Auch der Nachfolger des Groen Kurfrsten trieb arge Verschwendung. Um so haushlterischer war Wandel und Verwaltung seines Sohnes Friedrich Wilhelm I.. eines kern-deutschen Mannes. Ein musterhaftes Leben fhrte auch der ernste Kaiser Leopold I.. unerschtterlich in seinem Vertrauen auf Gott und in seinem Vertrauen aus den Stern sterreichs. 4. Erttarken iterreichs in den Crkenkriegen. 24. Crkenkriege. Nach dem Tode des groen Soliman Ii. hatte die Trkei mehrere schwache Herrscher. Mit derfamilie derkprili aber er-hielt sie tatkrftige Groveziere. welche die Thronwirren in Siebenbrgen zu neuen Angriffen auf sterreich benutzten, in denen sie bei einer deutschfeindlichen Partei in Ungarn und bei Frankreich Untersttzung fanden. Ein Sieg Moutecucculis bei St. Gotthardt an der Raab (1664) brachte wenig Erfolg. Eine Verschwrung ungarischer Magnaten wurde 1670

2. Bilder aus der Sage und Geschichte Roms - S. 39

1908 -
— 39 — Stiefsöhne des Augustus, Tiberius und Drusus, Rom unterworfen. Nur gegen die Germanen trug die Politik des klugen Kaisers keine Erfolge davon. Ihre Unterwerfung schien zur Sicherung der Douau- und Rhemgreuze notwendig. Sie war auch, wie es schien, durch glückliche Feldzüge des Drusus und nach dessen Tode durch die geschickte Oberleitung des Tiberius durchgeführt. Aber dies erwies sich als Täuschung. Es gelang zunächst nicht, die Macht des Markomannenkönigs Marbod, der im heutigen Böhmen herrschte, zu brechen. Und die allzu große Zuversicht des Varns, Statthalters im nordwestlichen Deutschland, führte ihn im Teutoburger Walde (9 n. Chr.) in eine Falle, welche mehrere verschworene Germanenvölker ihm [9 n. Chr. gelegt hatten. Nach dreitägigen Gefechten, in denen die Germanen vom Cheruskerfürsten Armrnius geführt wurdeu, gingen drei Legionen zugrunde, und Varns stürzte sich verzweifelnd in sein Schwert (s. Anhang Vii). Augustus soll beim Eintreffen der Unglücksbotschaft aufs äußerste bestürzt gewesen sein und jammernd ausgerufen haben: „Varns, Varus, gib mir meine Legionen wieder!" Er gab den strengen Befehl, auf die Wiedereroberuug Germaniens zu verzichten und sich aus die Verteidigung der Rhein- und der Donaugrenze zu beschränken. [Die lange Friedenszeit und die Wiederherstellung gesetzlicher Ordnung rief eine Blüte der Künste hervor, wie sie Rom noch nicht gekannt hatte. Herrliche Paläste, Tempel und Theater wurden erbaut, Baumeister und Bildhauer schmückten die Stadt- und Landhäuser der Vornehmen. Für die Dichtkunst aber brach ein goldenes Zeitalter an; damals entstanden die unsterblichen Werke der Dichter Vergi'lius, Horatius und Ovrdius und die große römische Geschichte des Lrvius. Alle diese hervorragenden Männer fanden in Augustus, ganz besonders aber in dessen Freund Mäcenas, ihre Gönner und Schutzherren.] Im siebenundsiebzigsten Lebensjahre verschied Augustus, der in seiner Familie viel Trübes erfahren hatte, auf einer Reife (14). Schön geschmückt 14 erwartete er den Tod. Seine trauernden Freunde forderte er auf, ihm zu bezeugen, daß er während feines Lebens feine Rolle gut gespielt habe, und ihm Beisall zu klatschen. Xviii. Hie römischen Kaiser. [Aus den kleinen Anfängen Roms war ein gewaltiges Weltreich erwachsen, das alle Küstenländer des Mittelmeers umfaßte. Die vielen Völker, welche in ihm vereinigt waren, wurden von Rom aus gleichmäßig regiert und lebten sich allmählich in die Sitten und Anschauungen der Römer und Griechen ein; denn die griechische Sprache und Bildung ward mit der römischen als gleichwertig betrachtet und beherrschte das Morgenland, wie diese das Abendland. Allmählich wurden auch die Provinzialen in die

3. Bilder aus der Sage und Geschichte Roms - S. 68

1908 -
— 68 — goten. Für seine Pläne war es von Wichtigkeit, daß die romanischen Untertanen der Germanenkönige den katholischen Chlodwig als ihren Glaubensgenossen begrüßten und gegen ihre eigenen arianischen Könige unterstützten. Chlodwig selbst, obwohl auch nach der Tause allen Lastern hingegeben, war doch stolz auf sein katholisches Bekenntnis. „Es ärgert mich gewaltig", rief er aus, „daß diese Ketzer einen Teil von Gallien besitzen sollen. Laßt uns ausziehn, das Land mit Gottes Hilfe zu gewinnen!" Zweimal mußte Theoderich einschreiten, und nur vor seiner Kriegsdrohung wich Chlodwig zurück, aber nicht ohne sein Gebiet ans Kosten der Angegriffenen erweitert zu haben. Ebenso wichtig wie die Vergrößerung des Frankenreichs war ihm dessen Vereinigung unter seiner Alleinherrschaft. Dieses Ziel erreichte er denn auch durch unbarmherzigen Meuchelmord der übrigen Frankenkönige. Mit empörender Hinterlist verlockte er den Sohn des ripuarischen Königs zum Vatermorde, ließ ihn dann umbringen und sich selbst zum Könige ausrufen. Mit Gewalt und List entledigte er sich auch der anderen salischen Fürsten, bis er allein übrig war. Da pflegte er wohl heuchlerisch darüber zu klagen, daß er so ganz ohne Verwandte dastehe; aber keiner der etwa noch lebenden wagte sich zu melden, da ihm sonst der Tod gewiß gewesen wäre. In noch jungen Jahren wurde der Gründer des Frankenreichs vom Tode dahingerafft. Xiv. Alboin. Das letzte Volk, das aus seiner nordischen Heimat vom Wanderdrang nach dem Süden geführt wurde, waren die Langobarden (d.i. Langbärte). Ihre Heimat unweit von den Sachsen gaben sie auf, um zunächst in Ungarn länger haltzumachen. Von hier aus leisteten sie unter ihrem Könige Alboin dem oströmischen Feldherrn Narses wertvollen Beistand bei der Vernichtung des Ostgotenreiches (s. o. Xii). So lernten sie die sonnigen Gefilde des schönen Italiens kennen, und als Narses einige Jahre später sich mit seinem Kaiser überwürfen hatte und sich an ihm rächen wollte, bedurfte er keiner langen Überredung, um das gauze Volk zu neuem Aufbruch 568 und zum Einfall in Italien zu bewegen (568). Fast ohne Widerstand besetzten sie Norditalien, nur das feste Pa via mußten sie längere Zeit belagern, hier nahm Alboin seinen Königssitz. Die Eroberung des übrigen Italiens überließ er seinen Herzögen. Und bald sand er selbst ein furchtbares Eude. Seine Gemahlin war die schöne Rosamunde, die Tochter eines feindlichen Königs, den Alboin mit eigener Hand im Kampfe erschlagen hatte. Bei einem Festmahl zwang er sie im trunkenen Übermute, ihm aus einem Becher Bescheid zu tun, der aus dem Schädel ihres Vaters kunstvoll hergestellt worden war. Da gelobte sie im Herzen, die Blutrache zu vollstrecken. Sie führte Mörder in das Schlafgemach des Königs, der nach heftiger Gegenwehr erschlagen wurde.

4. Bilder aus der Sage und Geschichte Roms - S. 41

1908 -
— 41 — Gesetze zu verletzen. Beherrscht von der Eitelkeit, ein großer Dichter, Sänger und Schauspieler zu sein, entwürdigte er die kaiserliche Hoheit, indem er öffentlich in Rom und auch bei den olympischen Spielen vor dem Volke eigene Dichtungen vortrug und sich Preise zusprechen ließ. Als eine ungeheuere Feuersbrunst die Hälfte Roms in Schutt und Asche legte, vermutete man allgemein, Nero habe den Brand angestiftet, um sich an dem schrecklichen Schauspiel sür ein Gedicht über den Brand Trojas zu begeistern. Um den Verdacht von sich abzulenken, beschuldigte er die zahlreichen, in Rom Handel treibenden Juden, das Feuer angelegt zu haben, und entzündete dadurch eine Judenverfolgung, bei der auch viele Christen, die man damals noch zur Judengemeinde rechnete, ihren Untergang sanden. Endlich brach in den Provinzen die Empörung aus, alle Legionen erklärten sich gegen den Wüterich, und als auch die Prätorianer von ihm abfielen, flüchtete er ans ein Landgut, wo er mit den Worten: „Welch ein Künstler stirbt in mir!" sich selbst den Tod gab (68). 68 Titus hatte schon vor seiner Thronbesteigung im Auftrag seines Vaters, des regierende!! Kaisers, die Belagerung Jerusalems durchzuführen, wo sich die Inden, welche sich gegen Rom empört hatten, mit der äußersten Zähigkeit verteidigten. Nur Schritt vor Schritt und unter entsetzlichem Blutvergießen konnte die unglückliche Stadt erobert werden (70); samt dem 70 herrlichen Tempel ging sie in Flammen ans und wurde völlig zerstört; die überlebenden Inden zerstreuten sich in alle Welt. Als Titus mit 38 Jahren den Thron bestieg (79), erwartete man von ihm, der sich früher durch Ausschweifung und Grausamkeit befleckt hatte, nichts Gutes, aber diese Besorgnisse gingen nicht in Erfüllung. Er erwies sich als ein gewissenhafter, liebenswürdiger und milder Fürst. Wertn er an einem Tage keine Gelegenheit gefunden hatte, Wohltaten zu erweisen, rief er abends schmerzlich ans: „Ich habe einen Tag vergeudet," und oft sagte er, von eines Kaisers Throne dürse niemand traurig hinweggehn. Die kurze Regierung dieses edlen Herrschers wurde durch mancherlei Unglücksfälle erschwert, z.b. begrub ein furchtbarer Ausbruch des Vesuvs die Städte Herkulanum und Pompeji unter einer tiefen Aschenschicht. Titus starb erst 40 Jahre alt im Jahre 81. 81 Seine Familie, die slavischen Kaiser, vergrößerte das Römische Reich durch Einverleibung von Britannien. Trajanus war ein geborener Spanier und schon als Staatsmann und Feldherr bewährt, als er durch Adoption ans den Thron gelangte. Er erwies sich als der tüchtigste aller Kaiser. Er fügte dem Reiche die neue Provinz Daeien (das heutige Rumänien) hinzu, auch vollendete er den Schutz des Zehntlandes (Südwestdeutschlaud) durch den Pfahlgraben (Limes), eine große Festungslinie von der mittleren Donau zum Niederrhein. Seine einfache Lebensweise übte einen günstigen Einfluß auf die verderbten Sitten der Römer aus, und durch die Festigkeit und Gerechtigkeit einer Regierung hielt er das Reich in Ordnung, das nunmehr seine höchste

5. Bilder aus der Sage und Geschichte Roms - S. 6

1908 -
— 6 — Die Höchstbesteuerten hatten anher 1800 Reitern 8000 schwerbewaffnete Fußgänger zu stellen, die drei nächsten Klassen je 2000, die fünfte Klasse 2800; die Fußgänger der letzten Klassen waren nur halb- oder leichtbewaffnet.] Nun gab es aber auch Bürger, die aus Mangel an Grundbesitz gar nicht eingeschätzt werden konnten; man nannte sie Proletarier; sie stellten 1400 Mann, die als Ersatzleute verwendet wurden. So schwoll das römische Heer aus 20 000 Mauu an, und wenn auch die Hälfte desselben, welche aus den älteren Mannschaften bis zum 60. Lebensjahre bestand, nur als Besatzung diente und als Hilfe für den Fall der höchsten Not ausgespart wurde, so blieb doch immer ein feldtüchtiges Heer von 10 000 Mann zur Verfügung. Es gliederte sich in zwei Regimenter (Legionen) zu 4200 Mann, in 900 Reiter und 700 Ersatzleute. Dieser Kriegsmacht waren die kleinen Staaten des mittleren Italiens nicht gewachsen. Die Heeresverstärkung ries anch wichtige staatliche Veränderungen hervor. Nachdem die Plebejer zum Kriegsdienst herangezogen worden waren, konnte man ihnen die Teilnahme an der Regierung nicht verweigern. In bestimmten Zeitabschnitten wurde das ganze Heer auf den Wiesen des Marsfeldes zu einer Heerschau vereinigt. Dabei trug man den Bürgern die neuen Anordnungen vor und ließ sie darüber abstimmen. Man stimmte nach Zenturien ab, d. h. nach den Zügen von je 100 Manu, in welche das Heer gegliedert war. ses hätten sonach alles in allem 200 Zenturien sein müssen; da aber von den 1400 Proletariern immer je 200 eine Zenturie bildeten, gab es im ganzen nur 193 Stimmen.] Diese Veränderungen nennt man die Servtonische Verfassung. Ebenfalls auf König Servins Tnllius wird die Einteilung des römischen Gebietes in 30 Bezirke (Tri'bus) zurückgeführt. Keiner der tarquinischen Könige ist der Sage nach friedlich gestorben. Tarquinius Priseus wurde von den Söhnen feines Vorgängers Ancus Martins ermordet. Noch schrecklicher endete Servius Tnllius, den sein eigener Schwiegersohn Tarquinius Superbus vorn Throne stürzte und umbrachte. Und der Thronräuber selbst verlor auf gewaltsame Weise die Regierung. Iv. Der Stur? der Lönigsherrschast. Die Sage erzählt darüber folgendes: Tarquinius war zur Belagerung einer Nachbarstadt ausgezogen. Da verübte sein Sohn Sextus eine Freveltat an der schönen öueretia. In Verzweiflung gab diese sich selbst den Tod, beschwor aber vorher ihren Gemahl und einen Vetter desselben, sie zu rächen. Dieser Vetter wurde Brutus genannt, d.i. der Einfältige. Seine Einfalt war aber nur eine Maske, die er vorgenommen hatte, um sich vorder Verfolgung des Königs zu schützen. Als er einst mit mehreren anderen

6. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 328

1854 - Münster : Aschendorff
328 tius, Bischof von Antiochia, ein Jünger der Apostel, sehnte sich mit so heißem Verlangen nach der Marter, daß er die Christen zu Nom flehentlich bat, ihn nicht etwa vom Tode be- freien zu wollen. Er wurde, wie er wünschte, den wilden Thieren vorgeworfen. (I. 107.) Als der heil. Polykarp, Bischof zu Smyrna, aufgefordert wurde, Christum zu lästern, erwiederte er lebhaft: „Sechs und achtzig Jahre diene ich ihm; wie könnte ich lästern meinen König, der mich erlöset hat." Er sollte lebendig verbrannt werden; das Feuer be- schädigte ihn nicht; endlich wurde er mit dem Schwerte durchs bohrt. Zwei edle Frauen, die heil. Symphorosa und die heil. Felicitas, jede mit sieben Söhnen, die durch sie zum stände haften Bekenntnisse waren ermuntert worden, starben zu Nom, ähnlich der frühern Machabäerin, eines glorreichen Todes. Ebenda verherrlichte der Philosoph Justinus, welcher das Chri- stenthum durch zwei gelehrte Schutzschriften vertheidigt hatte, Christum den Herrn mit dem Opfer seines Lebens. (I. 167.) Zu Lyon in Frankreich, wo das Christenblut in Strömen ver- gossen wurde, glänzten die Bischöfe Pothinus und Jrenäus, die Jünglinge Epipodius und Alexander und die Sklavin Blan- dina durch unerschütterlichen Heldenmuth in den Qualen. Be- kannt ist die ruhmwürdige Marter des heil. Laurentius zu Rom und des großen Bischofes zu Carthago, Cyprian, von denen der erstere auf einem glühenden Roste gebraten, der andere nach vielen Leiden enthauptet worden. (I. 258.) Von jeher wurden in der Kirche gefeiert die erst vierzehnjährige Agnes, die heil. Agatha, Lucia, Katharina und unzählige an- dere christliche Heldinnen, welche für ihren Glauben und theils auch für die Erhaltung ihrer Keuschheit gekämpft und über Qual und Tod gesiegt haben. Das glorreiche Marterthum der heil. Ursula und ihrer Gefährtinnen fällt in die Zeit des Kaisers Mariminus, des Thraziers. (I. 235 — 238.) 3 Zerstörung Jerusalems. Die Synagoge des alten Bundes war nur eine Vorbereitungs- anstalt für die Kirche Jesu; sie konnte und mußte deshalb, da die Kirche gegründet war, aufhören, so-wie man ein Gerüst abbricht, wenn.das Gebäude vollendet ist. Die Mitglieder der Synagoge sollten nach Jesu Willen auch die ersten Mitglieder

7. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 54

1854 - Münster : Aschendorff
54 mich täglich ab.“ — Mit Verwunderung hörte der Abt diese Erklärung des Mönches und sagte zu ihm: „Mein Bruder, du arbeitest in dem Weinberge des Herrn; er wird deine Mühe belohnen und deine Mattigkeit mit ewi- ger Mahlzeit erquicken.“ 63. Das erwachte Gewissen. Ein reicher Juwelier aus Holland machte eine Reise und hatte kostbare Juwelen und viel Geld bei sich. Als Begleiter war ein Bedienter bei ihm, den er als armen Knaben zu sich genommen und erzogen hatte, und dem er ganz vertraute. Als sie aber Beide so allein miteinander reiseten, umstrickte die Begierde, reich zu werden, das Herz des Bedienten; er erschoß seinen Herrn, raubte dessen Geld und Edelsteine, uni/ warf den Leichnam in den Fluß. Sodann reisete er nach England und ließ sich in einer kleinen Stadt nieder. Schlau fing er zuerst einen kleinen Handel an, und sein Wohlstand schien ganz natürlich zu wachsen. Man hielt ihn für einen fleißigen und geschickten Mann, als er nach und nach seinen Handel ver- größerte. Er heirathete eine Tochter aus einer angesehenen Familie, er wurde Mitglied des Gemeinderaths, endlich selbst Bürgermeister. Einst saß er zu Gericht wegen einer Mordthat, die ein Bedienter an seinem Herrn verübt hatte. Die Ge- schworenen hatten schon das „Schuldig" ausgesprochen, es fehlte nur noch an seinem Ausspruche und Alles wartete. Er schwieg aber, sein Gesicht wurde blaß, und er fing an zu zit- tern; Jedermann glaubte, er sei Plötzlich krank geworden. Da stand er auf einmal von seinem Sitze auf, stellte sich neben den Mörder und rief: „Geschworene, Gott ist ein-gerechter Richter! Hier stellt er einen größeren Verbrecher vor euch, als diesen da, mich selbst, nachdem ich dreißig Jckhre lang meine Schandthat verborgen hatte. Ich habe meinen Herrn und Wohlthäter, der mich aus dem Staube hervorgezogen hat, er- mordet. Meine Stunde ist gekommen. Höllenangst plagt wein Gewissen. Ich begehre mein Recht. Sprecht mein Todesur- theil!" Entsetzen ergriff die ganze Versammlung. Man führte ihn in das Gefängniß und schrieb nach Holland. Seine eigene Anklage wurde von dort aus bestätigt; er wurde zum Tode verurtheilt und hingerichtet.

8. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 101

1854 - Münster : Aschendorff
101 Die Schergen näherten sich dem Gärtner in der Absicht, ihn nach dem Wohnort und der Person des Phokas zu befra- gen. Phokas aber, nichts Arges denkend, nahm sie liebreich auf und bewirthete sie nach Kräften. Während der Mahlzeit erkundigte er sich nach ihren Geschäften; da erfuhr er, daß sie einen Christen, mit Namen Phokas, suchten, um ihn auf Be- fehl der Obrigkeit zu tödten. Phokas hatte kurz zuvor gesungen: Gib, o theurer Heiland, mir. Daß ich gleich der Rose sprieße. Und mein Blut für dich vergieße. Und erblühe neu bei dir! wie hätte er jetzt erzittern sol sich erfreuend, sagte er zu den den ihr suchet, und will eui scheid geben; für heute pfleget, Die Schergen nahmen gern Mannes an. Nachdem sie sich der Diener Gottes hinaus und Grab zu machen. Er sang: Ein Garten ist gebauet Nach königlicher Art; Was noch kein Aug' geschauet. Ist allda offenbart. In diesem Garten wohnet Der Herr der Ewigkeit, In Majestät er thronet. Trägt ein unsterblich Kleid. Und in dem Garten quillet Ein Brünnlein hell und klar. Das allen Kummer stillet. Erquicklich, wunderbar. en? Nein! der Märtyrerkrone Schergen: „Ich kenne ihn wohl, h morgen in aller Frühe Be- da es schon spät ist, der Ruhe, as Anerbieten des freundlichen zur Ruhe begeben hatten, ging r seine Blumen, sich allda sein Und um das Brünnlein blühen In Lust und Fruchtbarkeit Die Blumen all und glühen Vom ew'gen Licht erfreut. Nach dieses Gartens Wonne Verlangt mein müdes Herz; Mein Jesus, meine Wonne, Komm', führ' mich himmelwärts! Und laß an meinen Brüdern Mein Blut gesegnet sein; Mach', Herr, zu deinen Gliedern, Die jetzt noch spotten dein! Daß All' im Himmelsgarten Einst glänzen, Sonnen gleich. Laß mich nicht länger warten — Nimm auf mich in dein Reich! Das Grab war nun fertig, und unter Gebeten und Be- trachtungen harrte der heilige Gärtner des Morgens. Als die- ser gekommen war, ging er zu den Schergen und sprach zu ihnen: „Phokas hat sich gefunden, ihr könnt ihn in Haft

9. Die deutsche Geschichte - S. 89

1829 - Elberfeld : Büschler
Hermann. 89 (Imvmwllmvmulwwvwvlvmu'ummivlwmvlilmwvtlwumwmi rächen. Er unternahm drei Hauptzüge in Niederdeutschland, immer in dieselben Gegenden, wo auch früher der Krieg war, an der Lippe, und zugleich vom Meere her an der Ems hinauf, auf Weser und Elbe zu. Deutschland schwebte in neuer Gefahr; denn Germanikus war ein Kriegsheld, würdig der bessern Zeiten Roms. Aber wie Hermann gegen den schlechteren Feldherrn den vollständigen Sieg gewonnen hatte, so widerstand er dem besseren, welcher mit großer Heeresmacht herankam, mit solcher Klugheit und Tapferkeit, daß er, wenn auch nicht immer siegreich in den Schlachten, doch nach jedem Feldzuge den Gegner zwang, sich nach seinen Festungen am Rheine zurückzuziehen. Und so that er in diesen Jahren nicht weniger für des Vaterlandes Freiheit, als in der Vertilgung der Varianischen Legionen. Den ersten Feldzug im Jahr 14 nach Ehr. Geb. machte Ger- rnanikus mit 12,000 Mann Römer und einer Anzahl Bundesge- nossen vom Rheine aus, da, wo jetzt Büderich und Wesel liegen, durch den Casischen Wald, in das Gebiet der Marsen, überfiel die Ungewarnten, die sich im. tiefen Frieden glaubten und eben ein großes Fest feierten, hinterlistig von mehreren Seiten und verwüstete das Land zehn Meilen weit mit Feuer und Schwerdt. Kein Alter, kein Geschlecht wurde verschont und ein weit umher berühmtes Heiligthum, der Tempel der Tanfana, (nach Einigen im Teklenburgischen, nach Andern in der Gegend des jetzigen Münster,) wurde zerstört. Weiter drang er nicht in Niederdeutsch- land ein, denn schnell erhoben sich die Brukterer, Tubauten und Usipeter, das Unglück der Freunde zu rächen. Der Rückzug der Römer war nicht ohne Beschwerde; nur durch kluge und feste Ordnung führte Germanikus die Legionen glücklich über den Rhein zurück. Im folgenden Jabre befreite er, nachdem er zuerst die, atten, wie im vorigen die Marsen, überfallen hatte, den bei den Sei- nigen verhaßten S ege st, der ihn um Hülfe anrief, aus den Hän- den seiner Gegner. Sie belagerten ihn in seinem Schlosse,*) Germanikus aber entsetzte ihn. Bei dieser Gelegenheit bekam er Hermanns Gemahlin Thusnelda gefangen und führte sie nach Rom; sie aber vergaß ihres Gemahles und der Hoheit ihres Stan- des niemahls, und war in ihrer Gesinnung mehr ihm, als ihrem Vater, gleich. Segestes dagegen, der nun einen Beschützer gefun- den hatte, redete zu dem Römer im gleichen Sinne, wie zu allen Zeiten solche, die das Vaterland verrathen haben: „Dieses ist nicht der erste Tag meiner Treue und Beständigkeit gegen das römische Volk,—so sprach er. Seit ich von dem gött- lichen Augustus mit dem römischen Bürgerrechte beschenkt bin, habe ich bei der Wahl meiner Freunde und Feinde nur auf euren Vortheil gesehen; nicht etwa aus Haß gegen das Vaterland, — *) Aach Ledebur die zur Zeit Karls des Großen so berühmte Eresburz.

10. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 360

1886 - Münster i.W. : Aschendorff
360 Leiber der h. Blutzeugen von den Christen beigesetzt wurden. Wir wollen hier noch an einige derselben erinnern, die in der Kirche besonders berühmt geworden. Der 12ojährige Simeon, Bischof von Jerusalem, starb wie sein göttlicher Lehrmeister am Kreuze. Der heil. Ig- natius, Bischof von Antiochia, ein Jünger der Apostel, sehnte sich mit so heißem Verlangen nach der Marter, daß er die Christen zu Rom flehentlich bat, ihn nicht etwa vom Tode befreien zu wollen. Er wurde, wie er wünschte, den wilden Tieren vorgeworfen. (I. 107.) Als der heil. Po- lykarp, Bischof zu Smyrna, aufgefordert wurde, Christum zu lästern, erwiderte er lebhaft: „Sechs und achtzig Jahre diene ich ihm, wie könnte ich lästern meinen König, der mich erlöset hat." Er sollte lebendig verbrannt werden; das Feuer beschädigte ihn nicht; endlich wurde er mit dem Schwerte durchbohrt. Zwei edle Frauen, die heil. Sympho- rosa und die heil. Felicitas, jede mit sieben Söhnen, die durch sie zum standhaften Bekenntnisse waren ermuntert worden, starben zu Rom, ähnlich der frühern Machabäerin, eines glorreichen Todes. Ebenda verherrlichte der Philo- soph Justinus, welcher das Christentum durch zwei gelehrte Schutzschriften verteidigt hatte, Christum den Herrn mit dem Opfer seines Lebens. (I. 167.) Zu Lyon in Frankreich, wo das Christenblut in Strömen vergossen wurde, glänzten die Bischöfe Pothiuus und Jrenäus, die Jünglinge Epipodius und Alexander und die Sklavin Blandina durch unerschütter- lichen Heldenmut in den Qualen. Bekannt ist die ruhm- würdige Marter des heil. Laurentius zu Rom und des groß- ßen Bischofes zu Carthago, Cyprian, von denen der erstere auf einem glühenden Roste gebraten, der andere nach vielen Leiden enthauptet worden. (I. 258.) Von jeher wurden in der Kirche gefeiert die erst vierzehnjährige Agnes, die heil. Agatha, Lucia, Katharina und unzählige andere christliche Heldinnen, welche für ihren Glauben und teils auch für die Erhaltung ihrer Keuschheit gekämpft und über Qual und Tod gesiegt haben. Das glorreiche Martertum der heil. Ursula und ihrer Gefährtinnen fällt in die Zeit des Kaisers Maxi- minus, des Thraziers. (I. 235 — 238.)
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