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1. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 140

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
140 b) Die Offiziere und Unteroffiziere. Die Offiziere haben nicht als Gemeine gedient, sondern sind aus der cohors praetoria hervorgegangen. Sie bilden in ihrer Gesamtheit den Kriegsrat. Sie tragen als Abzeichen ihres Ranges eine Schrpe, cinctorium, um den Leib. Der oberste Heerfhrer war der dux (seit 510 die Konsuln, bez. Prtor, bez. Diktator) - nach einer siegreichen Schlacht erhielt er den Ehrentitel imperator und nach glcklich vollendetem Feldzuge konnte ihm vom Senate der triumphus zuerkannt werden. Der dux bekam durch die lex de imperio unumschrnkte Gewalt sowohl der die Offiziere, wie der die Gemeinen. Dies wurde an-gebeutet durch die Beile, welche in den fasces seiner Liktoren steckten. Unter ihm standen: a) die legati, als Stellvertreter des Oberfeldherrn und als Fhrer einer Legion- b) die tribuni militum oder militares, in jeder Legion 6. Vor Csar befehligten je 2 von diesen Kriegstribunen 2 Monate lang die Legion. Unter Csar bekamen sie nur selten mehr ein kleines Truppenkommando, sondern wurden mehr und mehr Intendantur-beamte mit dem Auftrage, fr die Zufuhr, die Listenfhrung usw. zu sorgen; c) der quaestor, Generalintendant; bisweilen fhrte et auch das Kommando der eine grere Truppenabteilung; ei) die praefecti; so hieen die Befehlshaber der Bundes- und Auxiliar-truppeu, der Reiterei, des Geniekorps und des Train. Die Unteroffiziere, centuriones,1) stehen an der Spitze einer (Eenturie; in der Legion sinb es also 60. Sie sinb aus den Reihen der Gemeinen wegen Tchtigkeit im Dienste oder Tapferkeit vor dem Feinde befrdert und rcken durch die 60 Stellen einer Legion von unten auf. Der jngste Unteroffizier war also der centurio posterior im Manipel der hastati der 10. Kohorte. Als solcher hie er ordo {= dux ordiuis oder dux centuriae = centurio) decimus hastatus posterior. Der oberste Unteroffizier war der primus pilus prior = prinius pilus = primipilus. Dieser wurde zum Kriegsrate hinzugezogen, und ihm lag im besonderen der Schutz des Legionsadlers ob. Primipilaris ist ein gewesener primipilus (hnliche Bildung consularis i) Man vergleicht die centuriones wohl mit unseren Hauptleuten und be-trachtet sie als Subalternoffiziere, während die oben genannten Offiziere dann mit Stab'.offizieren und Generalen verglichen werden. Aber da die centuriones aus den (gemeinen hervorgingen und nicht in die Stellung der hheren Offiziere auf-rcken konnten, so knnen sie bez. ihres Ranges wohl nicht mit unfern Haupt-leuteu verglichen werben, wenngleich sie hnliche Funkitionen hatten, und der primipilus, d. h. der oberste Unteroffizier, auch wohl zum Kriegsrate hinzugezogen wurde. Hchstens knnte man die centuriones priores der Iriarier, welche zugleich die Kohortenfhrer waren, Hauptleute nennen.

2. Geschichte der neueren Zeit - S. 124

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
124 Die Zeit der gr. franzsischen Revolution n. d. napoleonischen Militrdiktatur. Ausenthalt Hauptstadt 9)1 of (iu (14. September-) mit etwa 100 000 Mann eingerckt, u.kltzba zerstrte eine wahrscheinlich auf Befehl des Statthalters Rostoptschin ig. Okt. planmig angelegte Fenersbrnnst einen groen Teil der Stadt. In dem franzsischen Heere, welches auf dem Marsche schon schwere Entbehrungen gelitten hatte, stellten sich jetzt in der Not die bedenklichen Zeichen der Auflsung ein, die Sucht zu plndern, Zerrttung der Manneszucht. Nach fruchtlosen Friedensverhandlungen, die Alexander, vom Freiherrn vom Stein beraten, absichtlich in die Lnge zog. trat Napoleon notgedrungen am Rckzug. 19. Oktober den Rckzug an und schlug denselben Weg ein. welchen das Heer gekommen war. durch ein bereits ausgesogenes Gebiet. Fr einen Krieg im russischen Winter waren die Truppen nicht gengend gerstet. Der Feind belstigte zwar fortwhrend die Marschierenden und Rastenden, lie sich aber aus einen Kampf nicht ein; fr ihn arbeiteten Hunger und feit November die mit Feuchtigkeit wechfelnde bittere Klte. Unter fnrcht-baren Verlusten erkmpften Ney und Oudinot am 28. und 29. November Berestna den bergang der die Beresina gegen den von Westen, Osten und 28'/29-Sftob'hosten angreifenden Feind. Alle Nachzgler waren dem Untergang verfallen. Von Malodetfchno aus. wo Napoleon den Entschlu fate, die klglichen Trmmer des Heeres zu verlaffen. verkndete das 29. Bulletin der Welt: Die Groe Armee ist nicht mehr. Die Gesundheit Seiner Majestt war niemals besser" (3. Dezember). In einzelnen Abteilungen schleppten sich die Jammergestalten der Flchtlinge der die Grenze auf deutsches Gebiet, wo das Erbarmen den Ha berwog. Uber 200000 Krieger lagen in Rußland tot. Am 18. Dezember trat der linke Flgel unter Macdonald den Rckzug an, bei welchem York sich durch den russischen General Diebitsch den Weg verlegen lie. Am 30./31. Dezember 1812 schlo er, der die Tragweite seines Schrittes vllig klar, mit Diebitsch aus der Poscheruuer Konvention Mhle frei Taurogaeu einen Neutralittsvertrag, der den preui-Tauroggen scheu Truppen ruhiges Quartier zwischen Memel und Tilsit sicherte den 20. Dez. selbst in eine bedenkliche Lage brachte und zu einer -Politik der 1812, Tuschung ntigte, die Befreiung Europas aber einleitete. 3. Die Befreiungskriege (18131815). Wiedergeburt Preufjens. Beete. 83. Neugestaltung des Reerwefens. Noch war der Krieg des refoim. Jahres 1806/7 nicht entschieden, da hatte die unerlliche Umgestaltung des Heerwesens nach der Beendigung des Strafgerichtes der die Pflicht-vergessenen Offiziere begonnen. Den Vorsitz in der im Sommer 1807 zusammentretenden Reorganisationskommission fhrte der geniale Schweiger Gerhard von Scharnhorst (geb. 10. November 1755), ein

3. Geschichte der neueren Zeit - S. 186

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
186 Die Zeit des Ringens um Verfassungen ic. hende Kronprinz empfing die Weisung spt und mute einen starken Marsch auf vllig durchweichtem Boden zurcklegen, ehe er an den Feind kam. Auch die vou Sden kommende Elbarmee konnte erst allmhlich in die Schlacht eingreifen, welche die I. Armee durch berschreiten der Bistritz bei Sadowa begonnen hatte. Diese mute also stundenlang allein den Hauptkampf führen und litt schwer unter dem verheerenden Geschtz-feuer des Geguers. Trotz furchtbarer Bedrngnis hielt die 7. Division uuter Fransecky im Swiepwalde stand und verlockte durch ihren zhen Widerstand die Gegner zu unvorsichtigen Vorsten, die ihre rechte Flanke schwchen muten. Als endlich (2 Uhr) die Elbarmee die Sachsen bei Problus, Nieder- und Ober-Prim bedrngte, erschien auch im Norden der Kronprinz mit der Ii. Armee, an der Spitze die 1. Garde-Division. Ihr Anfhrer Hiller von Grtringen fiel, aber die Truppen erstrmten und hielten Chlum gegen alle verzweifelten Versuche Beuedeks, die verlorene Stellung wiederzugewinnen. Vergeblich opferte sich seine treffliche Ar-tillerie; heldenmtig schtzte die Kavallerie den fluchthnlichen Rckzng der geschlagenen Armee, deren Hauptmasse die Richtung nach Olmtz einschlug. Von etwa 220000 Mann hatten die sterreicher etwa 43 000 Mann eingebt, darunter 5600 Tote, 22000 Gefangene. Die Preußen hatten im ganzen einen Verlust von 9000 Mann. König Wilhelm hatte, wie Moltke sagte, nicht nur die Schlacht, sondern auch den Feldzug" gewonnen. Auf Ersuchen des Kaisers Franz Joseph bernahm Napoleon, der Venetien erhielt, um Italien abzufinden, die Vermittlung, die indes den Gang des Krieges nicht hemmte und Frankreich nicht die erhofften Vorteile brachte. Zu bewaffnetem Eingreifen war es nicht gerstet. Bhmen und Mhren auer Olmtz wurde von den Siegern ohne Widerstand er-obert. Sie standen schon in der Nhe von Wien, das Hauptquartier lag N?k?sbura im Schlosse Nikolsburg (18. Juli), da machte die am 22. Juli verein-26.Im. barte Waffenruhe einem bereits eingeleiteten Gefechte bei Blumenau - (nordwestlich von Prebnrg) ein Ende. Am 26. Juli kam der Vorfriede zum Abschlu. 120. Der wertliche Kriegsschauplatz. Der niciinieldzug. Auch im Westen siegten die Preußen. Nach ihrem Einrcken in Hannover hatte König Georg V. mit seinem Heere den Marsch nach Sden an-treten lassen, um den Bayern die Hand zu reichen, war aber nach einem Siege der ein halb so starkes preuisches Heer unter General Flies (9000 Mann gegen 19 000 Mann) bei Langensalza an der Unstrut Kapitula- (27. Juni) umschlossen und zur Kapitulation gentigt worden (29. Juni). Hanno- Der blinde Fürst begab sich mit seinem Sohne, dem Herzog von Cum- 29! Juni, berland, nach Wien. Gefechte Da die kurhessischen Truppen zu den brigen sddeutschen Kontin-am attam gentett gestoen waren, erhielt Vogel von Falckenstein den Befehl, mit 4 Juit.4 der Mainarmee gegen die Bayern unter dem Prinzen Karl von Bayern

4. Geschichte der neueren Zeit - S. 193

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Die Zeit des Deutschen Bundes bis zur Begrndung des Deutschen Reiches. 193 Weiler zum Rckzug zu drngen. Er fhrte den Rest der Truppen durch die Vogesen zurck uach Chalons s. M.. wo er das Heer neu ordnete. An demselben Tage erklommen Truppen der 1. und Ii. Armee unter Fhrung des Generals v. Gbeu die von Frossard besetzten steilen e. Aug. Hhen von Spichern (sdlich von Saarbrcken) mit beispiellosem Helden-mute und zwangen durch diesen freilich mit groen Opfern erkauften Sieg auch die Nordarmee" zum Rckzge. Der moralische Eindruck beider in dem deutschen Feldzugsplan nicht vorgesehenen Schlachten, bei denen Be-standteile verschiedener Armeen, der I. und Ii., Nord- und Sddeutsche sich ohne Sumen zu gemeinsamem Schlagen vereint hatten, war unge-Heuer, auf beide kriegfhrende Völker in erster Linie. In Paris erfolgte der Sturz des Ministeriums. Napoleon berlie den Oberbefehl der nach Metz rckwrts konzentrierten" Nordarmee (200000 Mann) dem Marschall Bazaine, der die Aufgabe erhielt, in Bereinigung mit Mac Mahon etwa an der Maas dem Feinde die Spitze zu bieten. Den Abzug nach Westen von Metz hielt die I. Armee auf durch ^oulll?' den Angriff bei Colombey-Nouillh (14. August) auf dem rechten Ufer u. Aug. der Mosel. Napoleon begab sich in das Lager von Chalons. Den Ab-marsch Bazaines der die sdliche Strae uach Verduu hinderte die Ii. Armee (am 16. August), nachdem sie bei Pont Moussou die Mosel berschritten hatte, durch den Angriff ihres 3. Korps (Alvensleben) bei Vion-^'^^ " ville, wo der Todesritt" der Reiterbrigade Bredow, der Magdeburger la Tour Krassiere und der altmrkischen Ulanen, den von der bermacht Bedrngten 16' Ufl-Lust schaffte, und durch das entscheidende Eingreifen des 10. Korps bei Mars la Tour, wo gleichfalls die Kavallerie sich fr die Infanterie opferte. Den Oberbefehl hatte etwa um 4 Uhr Friedrich Karl bernommen und mit 64000 Mann das doppelt so starke feindliche Heer festgehalten. Die mrderische Schlacht kostete beiden Parteien je 16000 Mann an Toten und Verwundeten. Unter der Fhrung des Knigs erfocht dann am 18. August die I. und Ii. Armee gemeinsam den Sieg von Gravelotte-St. Privat. Bazaine hatte mit 180000 Mann die Hhen zwischen i*. u. diesen Punkten, die Front nach Westen gerichtet, besetzt und behauptete diese gesicherte Stellung im Zentrum bei Amanvillers gegen das 9. Korps, sowie bei Gravelotte auf dem linken Flgel gegen das 1. und 2. Korps, wurde aber im Norden auf dem rechten Flgel bei St. Privat, wo das Gardekorps furchtbare Verluste erlitt, von den Sachsen (12. Korps) umfat und nicht blo am Abzug der die nrdliche Strae nach Verduu gehindert, fondern nach Metz zurckgeworfen. Der Verlust der Deutschen betrug 20 000 Mann, weit mehr als der der Franzosen. Aber der Zweck der Schlachten war erreicht. Prinz Friedrich Karl hielt mit sieben Korps Bazaine in der Festung eingeschlossen. Der Befehlshaber der I. Armee, Steinmetz, ward abberufen. Der seitherige Feldzugsplan erfuhr eine Abnderung, da aus der Garde, dem 4. und 12. Korps eine Iv. Armee, Weltgeschichte fr die Oberstufe d. Studienanst. 3. Bd. 13

5. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 171

1898 -
— 171 — b) Der Kampf mit dem Kaiserreich. Ha. Napoleon konnte also nicht, wie er geglaubt hatte, rasch in Deutschland einfallen. — Aber dafür rücken die Deutschen vor. Das Lesestück: „Der Triumphzug und d e r T h r ä n e n -zug" wird gelesen und besprochen: „Wörth" — das Lesestück handelt von dem Abend nach der Schlacht bei Wörth 1. Der Triumphzug: a) die Begeisterung der deutschen Soldaten; b) der preußische Kronprinz; c) der Besuch bei dem feindlichen General; d) das Bild der Verwüstung. 2. Der Thränenzug: a) die Gefangenen; b) die Behandlung der Gefangenen; c) der Verwundete; d) woher die vielen Gefangenen kamen. Die Besprechung des Lesestücks nötigt zu folgenden Schlüssen: Die dritte Armee (Süddeutsche, Preußen, Thüringer) unter dem preußischen Kronprinzen war von der bayrischen Pfalz aus nach Süden gerückt, hatte die damalige französische Grenze, die Nordgrenze des Elsaß, überschritten (hier wird die Schlacht bei W e i ß e n b u r g eingeschoben) und hatte bei Wörth die Franzosen (unter Mac Mahon) gänzlich geschlagen. Viele Franzosen fallen in Gefangenfchaft (Turkos!). Das französische Heer flieht durch die Vogesen nach Frankreich hinein, (Karte) auf Chalons an der Marne zu. Zusammenfassung: die Siege beiweißenburg und bei Wörth (6. August). Die erste und zweite deutfche Armee ist natürlich auch nicht stehen geblieben. — Die erste rückt nach Süden, die zweite nach Südwesten. Sie bekommen Fühlung mit einander in der Nähe des Ortes, wo das erste Gefecht stattgefunden hat. — Bei Saarbrücken. Die Schlacht bei ©sicheren (ebenfalls am 6. August) wird besprochen. Dann wird das Gedicht: „Dietrompete von Vionville" durchgenommen. Was erfahren wir aus dem Gedicht? Französisches Fußvolk und französische Artillerie beschossen die deutschen Truppen dermaßen, daß ein Regiment Kürassiere und ein Regiment Ulanen (eine Brigade) den Befehl erhielt anzugreifen. Der Angriff erfolgte, die französische Infanterie und die Batterien wurden überrüten und zum Teil niebergehauen. (Nun konnten aber die deutschen Reiter boch nicht mitten im französischen Heere bleiben! —) Darauf mußten die Kürassiere und Ulanen umkehren und noch einmal durch die französischen Reihen hinburchjagen bis zurück in die beutsche Schlacht-

6. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 184

1898 -
— 184 — Die Aufrichtung des deutschen Reichs. Verhandlungen von Versailles (Reservatrechte) im Oktober und November 1870; Ludwigs Ii. von Bayern Brief; Adresse des norddeutschen Reichstags; 18. Januar 1871 Verkündigung des deutschen Kaiserreichs in Versailles. 2. Durch den Krieg ohne Gleichen vollzog sich die Einigung Deutschlands. 3. Seit 1870/71 erst ist Deutschland (Preußen) eine Großmacht, d. H. es bestimmt sich selbst. 4. 1870/71 war die Zeit zur Verwirklichung des Kaisertraums der Deutschen erfüllt. 5. Die Hohenzollern eroberten sich in Deutschland die Stellung, die früher die Habsburger inne hatten. 6. Das jetzige deutsche Reich ist eine Neuschöpfung. 7. Böse Pläne verwirklichen oft das Gute. 8. In der Politik ist Klarheit und Vorausberechnung der Folgen nötig. V. Anwendung und Erweiterung. Ob nur die Deutschen in diesem Kriege gesiegt haben? — In kleineren Gefechten werden auch die Franzosen gesiegt haben, aber in keiner entscheidenden Schlacht. — „Die Fahne der Einund-sechziger" wird gelesen und besprochen. Warum feiern wir den 2. September und nicht den 18. Januar als Nationalfesttag? — Die Kunde vom 2. September brachte die gewaltigste Wirkung in Deutschland hervor; die Trümmer des französischen Kaisertums bildeten die Grundlage für die Entstehung des deutschen Kaisertums; ohne 2. September kein 18. Januar. Durchlaufen der Ereignisse von 1861—1871. „Das Alte stürzt, es ändert sich die Zeit, Und neues Leben blüht aus den Ruinen." Kaiser Wilhelm hatte im Jahre 1849, als er noch Prinz von Preußen war, geschrieben: „Wer Deutschland regieren will, muß es sich erobern." Wieso war ihm selbst dies gelungen? — Warum konnte kein Habsburger der erwachte Barbarossa werden? —

7. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 39

1898 -
— 39 — mächtiger Begeisterung ergriffen. Friedrich besichtigte nun mit der größten Genauigkeit die Gegend und die feindliche Aufstellung ^ann faßte er indem er alles, auch feine Minderzahl und des Feindes Übermacht erwog, feinen Plan. Er griff mit einigen Regimentern den rechten ftlüqel der Österreicher an, fo daß ihre Anführer, der Prinz Karl von Lothringen und General Daun, völlig getäuscht, diesen Flügel verstärkten und vom linken Regimenter herüber kommen ließen. Friedrich ließ nun fern Leer rechts abmarschieren, fo daß die österreichischen Generale gar nicht wußten was das bedeuten solle, und Daun zu dem Prinzen Karl sagte: Die Leute gehen davon, laffen wir sie ziehen." Aber bald erkannten sie zu ihrem Schrecken ihre Täuschung, als von ihrem linken Flügel fliehende Scharen nach dem Centrum, wo die Feldherrn standen, herüberkamen. Die Preußen kamen hinterdrein, das Centrum und dann auch der rechte Flügel der Österreicher wird ebenfalls geschlagen und m die Flucht gejagt. "Die preußischen Regimenter hatten genau die vom König befohlenen Bewegungen ausgeführt wie eine gut zu lenkende Maschine. Es war Nacht, als der herrliche Sieg erfochten war. Unter den Preußen herrschte aber nicht ausgelassener Jubel, jeder wußte, welch furchtbar ernste Stunden er durchlebt hatte; dazu das dunkle Schlachtfeld- das Stöhnen der Verwundeten, die Taufende von Toten, stimmte ein preußischer Grenadier das Lied an: Nun danket alle Gott! Die Kameraden fallen ein und fo fort, bis das ganze Heer _den Choral singt. So feierte das preußische Heer seinen Sieg. Das österreichische aber floh durch die Berge nach Böhmen, und nur etwa ein Drittel des stolzen Heeres kam in kläglichem Zustand dort an. Friedrich hatte Schlesien wiedergewonnen. Freilich hatte Friedrich keine Zeit, um auf seinen Lorbeeren auszuruhen. Ihr kennt schon den Feind, gegen den er nunmehr ziehen muß, und auch die Schlacht. — Russen; Zorndorf (aus dem Gedicht „Seydlitz"). Die Russen waren in Ostpreußen eingedrungen, hatten das preußische Heer besiegt und betrachteten das Land fchon als Eigentum. Ob Friedrich sie aus Ostpreußen vertreibt? — (Die Lage von Zornfcorf, nördlich von Küstrin.) Nein, die Russen sind nach der Mark Brandenburg vorgerückt und Friedrich, der aus Schlesien herbeigeeilt ist, trifft und schlägt sie bei Zorndorf, vor allem durch die Tüchtigkeit des Generals Sevdlitz und der Reiterei. . Was wohl die Worte bedeuten: „Das flavifche Gelichter" und „bei Zorndorf galt es Zorn?" - Die Russen hatten unmenschlich m der Mark gewütet (wie die Hunnen, die Franzosen in der Pfalz 2c.). Darüber waren die Preußen so wütend, daß sie beschaffen, keinen Pardon zu geben Die Schlacht bei Zorndorf war die mörderischeste des ganzen Kriegs. Ctfolg? — Die Russen verließen die Mark. Zusammenfassung. Überschrift: Friedrich rettet durch die Schlachtb er Zorndorf die Mark Brandenburg vor den Russen. Ihr könnt Euch denken, was auf dem südlicheren Kriegsschauplatz

8. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 125

1898 -
— 125 — Hauptstadt abziehen. — Denn sie wußten, daß der Besitz von Paris den Krieg entscheiden würde. Vor Paris (am Montmartre) kämpften die Marschälle, die Napoleon zum Schutze der Hauptstadt dorthin gesandt hatte, gegen die Übermacht. — Sie wurden besiegt, und die Verbündeten hielten in Paris ihren Einzug. Zusammenfassung: Napoleons Niederlage. Wie verhielten sich die Franzosen? — Sie werden wohl eingesehen haben, daß die französischen Heere nur um Napoleons willen ihr Blut vergossen, daß Frankreich nur um der Herrschsucht des einen Mannes willen leiden mußte. Die Verbündeten hatten vor dem Einmarsch in Frankreich eine öffentliche Erklärung an das französische Volk erlassen. Was wird wohl darin gestanden haben? — Daß die Verbündeten nicht gegen die Franzosen, sondern nur gegen den Kaiser Napoleon Krieg führten, daß sie in Frankreich keine Eroberungen machen wollten. Warum haben sich da die Franzosen nicht von Napoleon losgesagt? — Aus Furcht vor ihm, die durch die langjährige Gewohnheit vergrößert war. Wie wurde es, als die Verbündeten in Paris einzogen? — Die Franzosen jubelten ihnen zu als ihren Befreiern und sagten sich von Napoleon los. Napoleon ward seines Thrones entsetzt, aber er behielt den Kaisertitel, bekam jährlich 6 Millionen Francs und durfte sich auf der Insel Elba, die er erhielt, Soldaten halten. — Karte! Der Bruder des ermordeten Königs, Ludwig Xviii., (der Sohn Ludwigs Xvi.: Ludwig Xvii.) kehrte zurück, ebenfalls unter dem Jauchzen der Pariser. — Die Verbündeten hatten das gewünscht, denn mit einem König aus dem Geschlecht der Bourbonen glaubten sie am ehesten einen dauerhaften Frieden schließen zu können. Der Friede wurde zu Paris geschlossen. Was wird wohl bestimmt worden sein? — Frankreich muß die eroberten Länder herausgeben (vielleicht werden auch Elsaß und Lothringen verlangt), und es muß Kriegskosten bezahlen. Im Frieden von Paris wurde zwar Frankreich auf die Grenzen, die es unter dem letzten König gehabt hatte, beschränkt, aber es behielt die deutschen Städte Saarbrücken, Saarlouis und Landau, auch brauchte es keine Kriegskosten zu bezahlen; man ließ ihm sogar die Kunstschätze, die die Franzosen in der ganzen Welt zusammengeraubt hatten; nur die Viktoria vom Brandenburger Thor kam wieder nach Berlin. Zusammenfassung: Napoleons Absetzung (Elba); Rückkehr der Bourbonen, Ludwig Xviii.; Pariser Friede. Gesamterzählung: Der Feldzug in Frankreich. Ii li Vertiefende Betrachtung. 1. Wie werden die Vorbereitungen zu dem Feldzug nach

9. Deutsche und brandenburgisch-preussische Geschichte vom Ausgang des Mittelalters bis zur Gegenwart - S. 124

1896 - : Buchh. des Waisenhauses
124 Vom Tilsiter Frieden bis zur Herstellung Preußens durch den Wiener Kongreß. Willenberg) den Übergang über den Strom erzwungen hatte („Jork von Wartenburg"), vereinigte sich die schlesische Armee mit der Nordarmee. Durch diesen Flankenmarsch in seinen Rückzugslinien bedroht, sah sich Napoleon gezwungen, seine Stellung bei Dresden aufzugeben und nach der Ebene von Leipzig zu ziehen, wo sich nun alle Heere zur Entscheidung sammelten. Napoleon hoffte Schwarzenberg zu schla-geu, ehe Blücher erschien. In der That wars er die böhmische Armee iß. crtbr. am 16. Oktober bei Wachau, im Süden von Leipzig, zurück. Blücher aber durchbrach bereits an demselben Tage bei Möckern, im Norden Leipzigs, die französische Ausstellung und entriß dadurch Napoleon die Früchte seines Sieges. Nachdem der 17. Oktober unter vergeblichen Verhandlungen vergangen war, die Nordarmee und russische Reserven eingetroffen waren, die die Verbindung zwischen Blücher und Schwarzen- 18. Lkibr. berg herstellten, erfolgte die Entscheidung am 18. Oktober durch einen allgemeinen Angriff der auf 300000 Mann angewachsenen Verbündeten auf die nur halb so starken Franzosen. Der Hauptkamps drehte sich an diesem Tage um das Centrum bei Probstheida, das von ihnen behauptet wurde. Aber der Sieg Bülows bei Paunsdorf nötigte Napoleon, den Rückzug anzuordnen, der die ganze Nacht hindurch währte. Macdonald deckte dem abziehenden Heere durch die Verteidigung Leipzigs mit Italienern, Polen und Rheinbündlern den Rücken. Die Königs- 19. cktbr. berger Landwehr drang am Vormittage des 19. Oktober zuerst iu die Stadt. Infolge der verfrühten Sprengung der Elsterbrücke durch die Franzosen selbst wurden noch Tauseude abgeschnitten und gefangen genommen. Der polnische Fürst Poniatowski ertrank im Flusse. In fluchtähnlichem Rückzüge suchte Napoleon den Rhein zu gewinnen und wurde hierbei durch Schwarzenberg, der die Verfolgung übernommen hatte, uur wenig beunruhigt. Bei Hanau1) stellten sich ihm die Bayern, welche noch in letzter Stunde von Frankreich zu den Verbündeten übergetreten waren, unter Wrede entgegen; aber Napo-30. si.cft. leort wars sie am 30. und 31. Oktober zurück und setzte ungestört seinen Rückzug fort. Nur mit 70000 Mann überschritt er den Rhein. Die Wirkungen der Schlacht bei Leipzig waren folgende: 1) Deutschland war bis zum Rhein befreit 2) Der König von Sachsen wurde kriegsgefangen nach Berlin geführt und sein Land unter die Centralverwaltung, an deren Spitze Stein stand, gestellt. 3) Der Rheinbund löste sich aus; seine Fürsten beeilten sich, dem Beispiele Bayerns zu folgen. Nur die Herrscher von Westfalen, Berg und Frankfurt fanden keine Gnade. 4) Die von Napoleon aus ihren Besitzungen vertriebenen Fürsten erhielten ihre Länder zurück. 5) Alle Festungen außer Hamburg, wo Davout befehligte, und Magdeburg mußten sich, jedes Entsatzes beraubt, ergeben. 6) Bülow befreite Holland, wo der Erb-statthalter Wilhelm Vi. wieder eingesetzt wurde. 7) Napoleons Ver- 1) Hanau liegt am Main, an der Mündung der Kinzig.

10. Deutsche und brandenburgisch-preussische Geschichte vom Ausgang des Mittelalters bis zur Gegenwart - S. 119

1896 - : Buchh. des Waisenhauses
Ii. Die auswärtigen Verhältnisse bis zu den Befreiungskriegen. 119 durch die sogenannte Kontinentalsperre, durch welche die Einfuhr aller englischen Waren für das Festland verboten wurde, England an seiner empfindlichsten Stelle, in seinen Handelsinteressen, zu treffen. Fast alle Staaten Europas, auch Rußland, schlossen sich der Handelssperre an. Um diese sicherer durchführen zu können, verfügte Napoleon im Jahre 1810 die Vereinigung Hollands, Oldenburgs, der Hansestädte, sowie der ganzen deutschen Nordseeküste mit Frankreich. Kaiser Alexander sah aber in der Vergrößerung des Herzogtums Warschau durch Westgalizien den Beginn der Wiederherstellung Polens und fühlte sich durch die rücksichtslose Vertreibung des Herzogs von Oldenburg, seines Verwandten, tief gekränkt; dagegen verletzte es Napoleon, daß sich Alexander, um nicht den Handel und den Wohlstand seines Landes zu Grunde zu richten, wieder von der Kontinentalsperre lossagte. Preußen, in die Mitte zwischen Rußland und Frankreich gestellt, suchte vergebens zu vermitteln. Bei dem tiefen Mißtrauen, welches Napoleon gegen Preußen hegte, dachte er bereits daran, diesen Staat ganz zu vernichten, ehe er sich gegen Rußland selbst wandte, und nur mit Mühe gelang es Hardenberg, Napoleon zu einem Bündnisse mit Preußen zu bewegen: Friedrich Wilhelm mußte sein ganzes Land den Franzosen öffnen und ein Corps von 20000 Mann zum Zuge gegen Rußland stellen. Verlauf des Feldzuges. Ein Heer von mehr als einer halben Million Krieger führte Napoleon 1812 gegen Rußland ins Feld. Das isi3 preußische Corps unter Iork war dem Befehle des Marschalls Macdonald unterstellt, der auf dem linken Flügel gegen Riga und Petersburg vorgehen sollte; das Hauptheer unter Napoleon selbst zog auf Moskau, während 30000 Österreicher den rechten Flügel bildeten. Die Russen vermieden jedes Zusammentreffen mit dem überlegenen Feinde und zogen sich, hinter sich alles zerstörend, immer weiter in das Innere des Landes zurück. Erst bei Smolensks nahm Barclay de Tolly, der Anführer der russischen Armee, eine Schlacht an; sie ging für die Russen verloren. Auf das Drängen der Alt-russen, die mit dem beständigen Zurückweichen Barclay de Tollys unzufrieden waren, übergab Alexander den Oberbefehl dem greisen Kutusow. Dieser verlor die blutige Schlacht bei Borodino,^) und Napoleon hielt daher Mitte September seinen Einzug in Moskau. Wenige Tage darauf brachen, von den Ruffen selbst angelegt, in Moskau Feuersbrünste aus, die einen großen Teil der Stadt und der Vorräte vernichteten. Als Napoleon jetzt den Frieden anbot, hielt ihn Alexander, auf den Stein und Arndt einwirkten, so lange hin, bis die gute Jahreszeit vorüber war. Erst am 18. Oktober griffen die Russen 1) Smolensk liegt am obern Dnjepr. 2) Borodino liegt westlich von Moskau.
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