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1. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 98

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
98 Bilder aus dem Spreelande. und fein Geschrei von Zeit zu Zeit wiederholend, flog er jetzt dein dichter» Gehölz des Berges zu. Es war ein Pirol, der nordische Wandervogel. Sein gelbes Gefieder fing die letzten Strahlen der Abendsonne auf; dann stieg er in das Dunkel der Tannen hinab. Das Nebelbild war hin, die Aussicht wieder frei, die Scheite wieder verkohlt; von den Dörfern her aber klang die Betglocke, die den Abend einläutete. 2. Der Müggelsee. Glatt ist der See, stumm liegt die Flut. So still, als ob sie schliefe; Der Abend ruht wie dunkles Blut Rings auf der finstern Tiefe; Die Binsen im Kreise nur leise Flüstern verstohlener Weise. (Schnezler.) Tie Spree auf ihrem Unterlans, sobald sie sich ange- sichts der Müggelberge befindet, bildet (oder durchfließt) ein weites Wasserbecken; dies Wasserbecken heißt der M ü g g e l s e e oder die M ü g g e l. Ob erst die Spree war und auf ihrem Laufe diesen See schus, oder ob beide zu gleicher Zeit geboren wurden und die Spree nur als bloßer Passant ihren Lans durch das nahm, was schon da war, muß ich dahingestellt sein lassen. Genug, die Miiggel ist einer der größten unter allen märkischen Seen, und ein eigener Zauber weht um ihn her. Man kann seine User und das Waldland, das ihn einsaßt, nicht durchwandere, ohne an Sinn und Herz zu empfinden, daß dies ein Boden ist, der seine Sagen getragen haben muß. Wo die Spree in den Müggelsee eintritt, und Ivo sie ihn wieder verläßt, also durch die ganze Länge des Sees (sast eine Meile) voneinander getrennt, erheben sich die beiden einzigen Dörfer diefes weiten Seedistrikts. Rahnsdorf und Friedrichshagen, jenes ein altes Torf, das inntmaßlich bis in die Wendenzeit zurück-

2. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 90

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
90 Märkische Brückenstädte an der Spree. Terrain ist meist niedrig und die ganze Situation der Stadt der Entwicklung eines großen Handels- und Ver- kehrsplatzes jedenfalls nicht hervorragend günstig. So bald daher die Rücksicht ans die gesicherte und gleichzeitig zur Überwachung geeignete Lage nicht mehr die ans- schlaggebende war, verlor die Juselstadt den größten Teil ihrer einstigen Bedeutung. Unterhalb Köpenicks bleibt das Tal über eine Meile lang flach, und die Höhenränder treten hier weit zurück. Diese Strecke ist noch immer wenig belebt, wenn anch die unmittelbare Nähe der Großstadt manch kleinere Ansiedlnng hervorgerufen bat. So erreichen wir endlich Berlin. Jeder, der die Umgegend von Berlin und die Stadt selbst mit einiger Aufmerksamkeit durchwandert hat, muß den Gegensatz des niedrigen Allnvialgebietes des Spreetales und der beiderseitigen Diluvialhöhen im Süden und Norden der Stadt rasch bemerken. Die Generalstabskarte zeigt uns aber, daß gerade bei Berlin die Höhenränder sich am meisten nähern. Der Nordrand des Teltow zieht sich von den Rollbergen bei Rixdorf über den Kreuzberg gegen Wilmersdorf hin. Der Südrand des Barnim reicht noch mehr in die Straßen des heutigen Berlins hinein, die nördlichen und nordöstlichen Stadtteile liegen schon ans Diluvialboden und zeigen stark ansteigende Straßen.*» Die Spree aber, welche aus der ganzen Strecke von der Mündung des Müllroser-Kanals bis zur Vereinigung mit der Havel nach Karrers Ausdruck „im erborgten Bette" sließt, d. h. das alte, für sie viel zu breite Odertal benutzt, bildet hier eine Insel von mäßiger Größe. Die Insel aber war nicht ganz flach, sondern hatte einen Hügel aufzuweisen, der gegen die größern Überschwem- mungen jedenfalls Schutz gewährte. Wir müssen doch wohl den Namen der Ansiedlnng, welche ans dieser Insel entstanden war, Cöln oder Kölln, mit der bekannten slavischen Bezeichnung Kolin, Golen oder Köllen iür *) Vergl. Karrer: Der Boden der Hauptstädte Europas. Wien, 1881.

3. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 111

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Die deutschen Ostseeländer. Iii Durchstich verlegte, der am kurzem Wege die Dünen quert. Aber alle Anstrengungen haben den Seeverkehr nicht weit über den von Königsberg hinaus zu steigern vermocht; die Zahl der jährlich einlaufenden See- schiffe schwankt um 1800 mit 700 000 Registertons. Das Binnenwassernetz vervollständigte der Weichsel- Haff-Kanal, die Verbindung Danzigs mit Elbing und Königsberg. Wenn der Handel in den letzten Jahr- zehnten keine großen Fortschritte machte, hat die Jndn- strie sich mächtig entwickelt, namentlich der Schiffsbau, Maschinenbau und eine Reihe Betriebe zur Verwertung landwirtschaftlicher Erzeugnisse. Damit hängt die Meh- rung der Volksmenge (156 000 Einw.) zusammen. . . . Die Hügellandschaft im Westen der Weichsel um- schließt in Danzigs Nähe noch anmutige, freundliche Landstriche, aber der Kern des Landes zwischen Weichsel, Netze, Warthe, Oder und dem Meere, Pommerellen und Hinterpommern, birgt weite sandige Striche, die zu den ärmsten, schwächst bevölkerten Deutschlands gehören. Auch das Ufer ist arm an Häfen und unhold der Groß- schisfahrt. Ihr bietet erst die mittelste der Odermün- düngen, die Swine, mit langen Molen weit ins Meer hinaus verlängert, wieder ein lockendes Ziel. Swine- münde ist der lebhafte Vorhafen von Stettin, das im Hintergrunde seines Haffs auf dem hohen linken User der Odermündung sich inimer weiter ausbreitet und beide Ufer des Stromes mit einer Menge fabriktätiger Vororte überstreut, deren Gesamtheit, mit Stettin vereint, das größte Bevölkerungszentrum (230 000 Einw.) des deut- schen Ostseeufers darstellt. Stettin, der südlichste aller Ostseehäfen, ist der bedeutendste Seehandelsplatz des Königreichs Preußen, die Pforte des Stromgebietes, das ain vollständigsten in den Rahmen der Monarchie fällt und den festen Kern bildete, um welchen die andern Provinzen erst nur in loser Zerstreuung, dann in festen: Zusammenhang sich schlössen. . . . Mit neuen Hafenbauten hat Stettin sich gerüstet für die weitere Steigerung des

4. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 113

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Die deutschen Ostseeländer. 113 Ostseehäfen ein. Es ist, auch durch den Besitz einer Universität ausgezeichnet, Mecklenburgs größte Stadt. Schwerin zwischen den Seen des Innern hatte in älterer Zeit die feste, schwer angreifbare Lage voraus und eignete sich durch landschaftliche Reize für eine anmutige kleine Residenz, aber ein Verkehrszentrum konnte es nicht werden. Betrachtet man die Umrisse der Ostsee im großen, so muß man ihrer Südwestecke eine besondere Bedeutung zuerkennen. Sie ist das Ende der Hauptachse des lang- gestreckten Beckens' sie kommt dem Elbgebiet und dem früh zu reicher Kultur erhobenen westlichen Teutschland ain nächsten. Hier blühte an der Trade seit der Mitte des 12. Jahrhunderts Lübeck empor, die Führerin der deutschen Hansa, lange Zeit die Beherrscherin der Ostsee und des Handels mit der Ernte, ihrer Fischereigründe und mit den Rohprodukten aller sie umgebenden Länder. Lübecks Weltlage war eiue privilegierte, solange der Zug nach dem Osten den Unternehmungsgeist des West- lichen Deutschlands beherrschte und die schwach besiedelten baltischen Länder passiv den deutschen Bestrebungen zur Erschließung ihrer Schätze gegenüberstanden. Aber diese Voraussetzungen der Blüte Lübecks, von der seine Ban- werke beredte Zeugeu sind, änderten sich, als die über- seeischen Entdeckungen den Atlantischen Ozean und die Nordsee zum Schauplatz einer größern, weitere Ziele verfolgenden Schiffahrt machten und die skandinavischen Völker zu höherer wirtschaftlicher Selbständigkeit und politischer Krast sich erhoben. Da sank Lübecks Stern. Aber die umsichtige Bürgerschaft wußte auch ferner eine geachtete Stellung zu behaupten und einen ansehnlichen Handel an sich zu ziehen. Sie hat das kleine Traveflüß- chen so vertieft, daß Schiffe vou 5 m Tiefgang, ohne in Travemünde Halt zu machen, bis zur Stadt herauf- kommen können. Sie hat anch die schiffbare Verbindung mit der Elbe, welche 1398 durch den Stecknitz-Kanal, den ältesten Deutschlands, eröffnet worden war, neuerdings Lennarz, Erdkundliche Charakterbilder. 8

5. Geschichtliches Lesebuch - S. 110

1903 - Göttingen : Vandenhoeck u. Ruprecht
110 Viii. Oncken, Das Schattenreich in der Paulskirche. er bis dahin als der beharrliche Bunbesgenosse der Dänen gegen die Herzogtümer geübt hatte. Diese Erinnerung hatte Dahlmann selber aufgefrischt durch die Erzählung des Schicksals, das den Beschwerden der holsteinischen Ritterschaft beim Bnnbestag widerfahren war. Die erste vom Jahr 1822 war wohl beraten, dann aber in den Akten begraben worben, die zweite (ebenfalls von Dahlmann verfaßt und in 1000 Exemplaren eingereicht) ließ der Präsibialgesanbte Graf Münch-Bellinghausen nicht einmal unter den Bnnbesgesanbten zur Verteilung, geschweige benn in der Öffentlichkeit zur Verbreitung kommen. Die ganze Auflage würde in der Buubeskauzlei aufgehoben, bis sie Makulatur geworben war, und dann dem Verfasser zur Verfügung gestellt. Der Buubestag hatte auf Schleswig gar kein formelles Recht und die Präsibialmacht Österreich staub mit Dänemark noch immer in so freunbschaftlichem Verkehr, daß von dieser Seite eine aufrichtige Teilnahme au der Sache der Herzogtümer nicht erwartet werben bürste; folglich blieb nur der Ausblick auf die „bevorstehend provisorische Exekutivgewalt", auf die auch der Ausschuß in seinem Bericht hinwies und beren Bilbuug gerabe für die europäischen Dinge unerläßlich geworben schien. So war es benn burchaus kein Zufall, daß der feurigste Vorfechter Schleswig-Holsteins zugleich den Antrag auf Errichtung eines Bunbesbirektorinms stellte, welches bis zur Grünbung der enbgültigen Reichsgewalt die völkerrechtliche Vertretung Deutschland noch außen üben und insbesondre die Oberleitung des gesamten Heerwesens sichren sollte. Nach Dahlmanns Vorschlag sollte bieses Direktorium aus brei Männern bestehen, welche von den bcutscheu Regierungen bezeichnet und nach Zustimmung der Versammlung ernannt werben sollten und in benen er sich Österreich, Preußen und das übrige Dentschlanb vertreten bachte. Ans der langen Verhanblung, die sich seit dem 19. Juni an biefen Antrag knüpfte, ragen zwei Momente heraus, beren jebes für die Lage Deutsch-laubs wie für die Stimmung bieses Hauses besonbers kennzeichnet ist. Gegen beit Antrag des Ausschusses stellten die Abgeorbneten Braun aus Cöslin, Röber von Neustettin und Nizze von Stral-suub einen Abänberungsautrag, von dem wir sofort sehen werben, wie viel Mut dazu gehörte, ihn überhaupt zu stellen und öffentlich zu verteibigen. Er lautete nämlich in seinem ersten Teil: „Bis zur bestnitiven Begrünbung einer obersten Regierungsgewalt für Deutsch-lctnb werbe die Ausübung berselben in allen gemeinsamen Angelegen-

6. Für Oberklassen - S. 267

1893 - Altenburg : Bonde
267 12. Und mit sinnendem Haupt saß der Kaiser da, Als dacht'er vergangener Zeiten; Jetzt, da er dem Sänger ins Auge sah, Da ergreift ihn der Worte Be- deuten. Die Züge des Priesters erkennt er schnell Und verbirgt der Thränen stürzen- den Quell In des Mantels purpurnen Falten. Und alles blickte den Kaiser an Und erkannte den Grafen, der das gethan, Und verehrtedas göttliche Walten. 227. Die deutsche Hansa. Während Kaiser Friedrich H. in Italien und Palästina kämpfte, herrschte in Deutschland noch immer der greuliche Unfug des Faustrechts^ Alles wimmelte von Land- und Seeräubern; weder auf den Landstraßen, noch auf den Flüssen und Meeren war Sicherheit zu finden. Die Ritter hatten eine Menge Burgen an der Elbe und am Rhein errichtet und nötigten die vorübersteuernden Schiffe, ihnen hohe Zölle zu bezahlen. An den Straßen aber lauerten sie den Kaufleuten auf, warfen sie nieder, plünderten sie aus, führten sie gefangen fort und gaben sie nicht anders,, als gegen ein starkes Lösegeld wieder frei. Dieser Plackereien wurden endlich die großen Handelsstädte, besonders Lübeck und Frankfurt, müde; sie beschlossen, sich selbst zu schützen und traten mit einander in einen Bund (1241). Auf gemeinschaftliche Kosten sammelten sie ein bedeutendes Heer und rüsteten Kriegsschiffe aus, welche die Kauffahrer auf der Elbe in Schutz nahmen. Die Raubritter hatten nun üble Tage. Ihre Burgen wurden belagert, zerstört, der Erde gleich gemacht und die Galgen mit ihren Personen geziert. Nicht besser erging es den Seeräubern; eine Flotte lief gegen sie aus, suchte sie auf, ver- nichtete ihre Fahrzeuge, ersäufte ihre Mannschaft. Bald erzitterte alles vor der deutschen Hansa — so nannte man diesen Bund, dem bald eine Stadt nach der andern beitrat. Die bekanntesten Hansastüdte da- maliger Zeit waren Braunschweig, Rostock, Wismar, Stralsund, Greifs- wald, Kolberg, Stettin, Stolpe, dann Köln, Nimwegen, Frankfurt a. d. O.,, Königsberg, Danzig, Magdeburg — im ganzen über sechzig Städte. Sie hatten sich nun, da sie durch Einigkeit stark geworden, vor den mächtigsten Feinden nicht mehr zu fürchten, rüsteten eine Flotte von 200 Schiffen, hielten ein furchtbares Landheer und führten Kriege mit Königen und Fürsten. Der schwedische König Magnus wurde von der deutschen Hansa gezwungen, seine Krone niederzulegen, und dem dänischen König Christoph erklärte ein Bürgermeister von Danzig den Krieg. Andere Städte und Länder bemüheten sich um die Freundschaft der deutschen Hansa und räumten ihnen Schiffe, Stapelplätze und Handelsvorrechte ein. Weithin nach allen Weltgegenden, nach England und tief nach Rußland hinein^ zogen deutsche Kaufleute, geehrt in der Fremde, wie in der Heimat. Zu Lübeck wurden die Hansatage oder die Bundesversammlungen gehalten, wobei sich alle Bundesstädte durch ihre Abgeordneten einfanden. Auch Gesandte aus den benachbarten Staaten erschienen dabei, um mit dem Bunde ihre Angelegenheiten zu verhandeln. Da wurden denn alle Unternehmungen verabredet, die Beiträge zu den Kosten ausgeschrieben

7. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 470

1854 - Münster : Aschendorff
470 sind Katholiken, der Protestanten sind 117,000 mehr vorhan- den. Die Provinz umfaßt die Regierungsbezirke Breslau, Liegnitz und Oppeln. — Breslau, die Hauptstadt der Provinz, liegt an beiden Seiten der Oder, hat 4 Stunden im Umfange und zählt 112,000 E. Unter den 26 katholischen Kirchen ist der Dom vorzugsweise zu nennen; sein Hochaltar ist von gediegenem Silber. Breslau ist der Sitz eines Fürst- bischofs, besitzt eine sehr besuchte Universität und treibt starken Handel. Nach Breslau sind Großglogau, Görlitz, Lieg- nitz, Brieg, Neiße, Schweidnitz, Opppeln als bedeu- tende Städte Schlesiens anzuführen. 35. Das Riesengebirge. Die Kuppen des Riesengebirges sind ganz kahl, und die Gehänge und die niederen Joche tragen meistens Na- delholz, Ueber die Höhe von 3600 Fuss wächst nur noch eine kleine Strecke hinauf die Zwergkiefer, das niedere Knieholz, aus welchem man in Schlesien allerlei niedliche Sachen verfertigt. Nur vereinzelt zeigt sich hier und da noch der Vogelbeerbaum (^Eberesche}. Auf den höchsten Punkten finden sich nur noch lange Flech- ten, Teufelsbart, isländisches Moos und wohlriechendes Veilchenmoos. Dörfer gibt es im eigentlichen Riesenge- birge nicht, aber viele zerstreute Wohnungen, Räuden genannt, gleich den Sennhütten auf den Alpen, nur dass man einige derselben auch im Winter bewohnt (^Winter- bauden}. Man zählt deren wohl an 3000, deren sie- wohner Rindvieh- und Ziegenzucht treiben und gegen 20,000 Kühe und 12,000 Ziegen halten. Diese Räu- de?» sind von Holz auf einer steinernen Grundlage er- baut, welche eine Klafter hoch über den Boden hervor- ragt. Der Eingang ist durch das überhängende Dach vor dem Wetter geschützt, die Wohnstube, mit einem grossen Kachelofen, einigen Tischen und Ränken ausge- stattet, ist geräumig; daneben befindet sich eine Kam- mer, und gegenüber, durch Hausflur und Küche getrennt, der Stall Das Dach ist mit Schindeln bedeckt und reicht bei den an Bergabhänge?? stehenden Bauden an der Hin- terseite bis auf den Boden hinab; unter demselben ist der Futter verrath und zuweilen die Schlafstelle für einen Theil der Familie oder der Gäste. Der Reisende findet darin eine gute Herberge. im Frühjahre ist das Viehaustreiben, im Sommer die Wanderung auf die Waldweide die Freude und Belusti- gung der Bewohner dieser einsamen Berghütten und der

8. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 532

1886 - Münster i.W. : Aschendorff
Es lebt ein Schlag von Män- nern ohnegleichen An unserm schönen Rhein; Denn diese sind an Wuchs und Kraft wie Eichen In eincni deutschen Hain. Sie wachen über unsre guten Rechte An nnserm schönen Rhein bind schlagen, gegen Fcinde im Gesechte, Wie Sturm tind Wetter drein. Drum ist vom Gotthard bis zuin Meeresstrande Auch fret der dcntsche Rhein, bind war' er's nicht, so bracht' es wahrlich Schande, Ein deutscher Mann zu sein. 33. Die übrigen preußischen Provinzen. Provinz Hessen-Nassau. Größe — 15,700 qkm. Einwohnerzahl — l3/4 Mill. Hz kalb.). Gebirge: der kleine Habichtswald, Zweige des Spessart, des Thüringer Waldes lind des Wesergebirges. Flüsse: der Main, die Lahn und die Weser mit den sie bildenden Quellflüssen Fulda und Werra. Regierungsbezirke: Kassel und Wiesbaden. — Kassel, Stadt an der Fulda mit 85,000 Einwohnern, in der Nähe das Lustschloß Wilhelmshöhe. — Wiesbaden, Stadt mit 77,000einwohnern, berühmter Bade- ort. — Frankfurt, Stadt am Main mit 240,000 Einwoh- nern, berühmt durch Handel. — Andere Städte: Marburg an der Lahn mit einer Universität; Hanau mit Fabriken; Fulda an der Fulda mit dem Grabe des h. Bonifatius, Bischofs- sitz; Ems, Badeort; Limburg, Bischofssitz. — Im Rheingau liegen die wegen Erzeugung kostbarer Weine bekannten Ort- schaften Geisenheim, Hattenheim, Hochheim, Rüdesheim und Aßmannshausen. Provinz Schleswig-Holstein. Größe — 19,000 qkm. Einwohnerzahl — 13/10 Millionen (fast ganz evan- gelisch). Gewässer: Nord- und Ostsee, die Elbe, Trave, die Eider, welche nebst dem Kieler Kanal die Noro- und Ostsee verbindet, der Wittensee, der Plöner- und Ratzeburgersee. Der neue Kaiser-Wilhelms-Kanal er- streckt sich mit einer Länge von 98 Kilometer von Brunsbüttel an der Elbmündung bis zur Kieler Bucht. — Schleswig, Hauptstadt der Provinz an der Schlei mit 18,000 Einwohnern. — Flensburg, Stadt mit 12,000 Ein- wohnern. — Kiel, Stadt an der Ostsee mit 91,000 Ein- wohnern, einer Universität uno einem stark befestigten Kriegs- hafen. — Altona, Stadt an der Elbe mit 151,000 Ein- wohnern und vielen Fabriken, treibt ausgedehnten Seehan- del. — Lauenburg, Stadt an der Elbe. — Mölln, Städtchen, wo der allbekannte Till Eulenspiegel begra- den liegt. — Andere Städte: Eckernförde, Hadersleben, Hu-

9. Für Oberklassen - S. 267

1882 - Altenburg : Bonde
267 12. Und mit sinnendem Haupt saß der Kaiser da, Als dacht' er vergangener Zeiten; Jetzt, da er dem Sänger ins Auge sah, Da ergreift ihn der Worte Be- deuten. Die Züge des Priesters erkennt er schnell Und verbirgt der Thränen stürzen- den Quell In des Mantels purpurnen Falten. Und alles blickte den Kaiser an Und erkannte den Grafen, der das gethan, Und verehrtedas göttliche Walten. 227. Die deutsche Hansa. Während Kaiser Friedrich Ii. in Italien und Palästina kämpfte, herrschte in Deutschland noch immer der greuliche Unfug des Faustrechts. Alles wimmelte von Land- und Seeräubern; weder auf den Landstraßen, noch auf den Flüssen und Meeren war Sicherheit zu finden. Die Ritter hatten eine Menge Burgen an der Elbe und am Rhein errichtet und nötigten die vorübersteuernden Schiffe, ihnen hohe Zölle zu bezahlen. An den Straßen aber lauerten sie den Kaufleuten auf, warfen sie nieder, plünderten sie aus, führten sie gefangen fort und gaben sie nicht anders, als gegen ein starkes Lösegeld wieder frei. Dieser Plackereien wurden endlich die großen Handelsstädte, besonders Lübeck und Frankfurt, müde; sie beschlossen, sich selbst zu schützen und traten mit einander in einen Bund (1241). Auf gemeinschaftliche Kosten sammelten sie ein bedeutendes Heer und rüsteten Kriegsschiffe aus, welche die Kauffahrer aus der Elbe in Schutz nahmen. Die Raubritter hatten nun üble Tage. Ihre Burgen wurden belagert, zerstört, der Erde gleich gemacht und die Galgen mit ihren Personen geziert. Nicht besser erging es den Seeräubern; eine Flotte lief gegen sie aus, suchte sie auf, ver- nichtete ihre Fahrzeuge, ersäufte ihre Mannschaft. Bald erzitterte alles vor der deutschen Hansa — so nannte man diesen Bund, dem bald eine Stadt nach der andern beitrat. Die bekanntesten Hansastüdte da- maliger Zeit waren Braunschweig, Rostock, Wismar, Stralsund, Greifs- wald, Kolberg, Stettin, Stolpe, dann Köln, Nimwegen, Frankfurt a. d. O., Königsberg, Danzig, Magdeburg — im ganzen über sechzig Städte. Sie hatten sich nun, da sie durch Einigkeit stark geworden, vor den mächtigsten Feinden nicht mehr zu fürchten, rüsteten eine Flotte von 200 Schiffen, hielten ein furchtbares Landheer und führten Kriege mit Königen und Fürsten. Der schwedische König Magnus wurde von der deutschen Hansa gezwungen, seine Krone niederzulegen, und dem dänischen König Christoph erklärte ein Bürgermeister von Danzig den Krieg. Andere Städte und Länder bemüheten sich um die Freundschaft der deutschen Hansa und räumten ihnen Schiffe, Stapelplätze und Handelsvorrechte ein. Weithin nach allen Weltgegenden, nach England und tief nach Rußland hinein, zogen deutsche Kaufleute, geehrt in der Fremde, wie in der Heimat. Zu Lübeck wurden die Hanfatage oder die Bundesversammlungen gehalten, wobei sich alle Bundesstüdte durch ihre Abgeordneten einfanden. Auch Gesandte aus den benachbarten Staaten erschienen dabei, um mit dem Bunde ihre Angelegenheiten zu verhandeln. Da wurden denn alle Unternehmungen verabredet, die Beitrüge zu den Kosten ausgeschrieben I

10. Allgemeine Weltgeschichte - S. 117

1910 - Münster in Westf. : Aschendorff
Militrdespotismus Napoleons I. 117 Sieger nicht einmal die Erlaubnis, in seiner Heimat sterben zu drfen. Erst in Ottensen (bei Altona) fand der Held die ewige Ruhe (10. Nov.). Die Folgen der doppelten Niederlage waren entsetzlich. Preuens sachsische Verbndete muten dem Rheinbund beitreten. Seine eignen Streitkrfte befanden sich fast in vlliger Auflsung. Nachdem noch die Reserve bei Halle geschlagen war, zog Napoleon in Berlin ein (27. Okt.). Tags darauf streckte Hohenlohe bei Prenzlau die Waffen; Blcher schlug sich noch bis Ratkau (in der Nhe von Lbeck) durch, mute sich aber dann auch ergeben, weil er kein Brot und keine Munition mehr hatte" (7. November). Der jhe Sturz aus laugjhrigem Frieden und dem altgewohnten Siegesbewntsein in die klglichste Lage eines vollstndig Geschlagenen erschtterte den Staat in seinen Grundfesten. Wie das Viergespann der Viktoria vom Brandenburger Tor in Berlin und Friedrichs des Groen Degen und Orden nach Paris entfhrt wurden, so schien der ganze Fridericianische Geist unerschtterlicher Ausdauer und Pflichttreue aus einem groen Teile der Beamten und Offiziere geschwunden zu sein. Schmerzlicher und schmhlicher als die Niederlage im Felde, die sich Fall der wieder gutmachen lie, war die bergabe der Festungen Erfurt, Mctgde-3e,tun9en-brg, Spandau, Kstrin, Stettin usw. Einzelne Pltze hielten sich wacker, so Kolberg, verteidigt von seinen Brgern unter dem alten Seemann Nettelbeck, dem Major August Neithardt von Gneisenan und dem Leutnant Schill, das von L'homme de Courbiere befehligte Graudenz, Kofel, Glatz und Danzig, das sich erst (26. Mai) 1807 ergab. Whrend der Sieger das eroberte Land als sein Eigentum betrachtete und mit einer Kontribution von 160 Millionen Frank belastete, mute die knigliche Familie der Knigsberg nach Memel flchten. Der König selbst schien an Preuens Rettung zu verzweifeln und zeigte sich bereit zur Annahme eines harten Friedens, raffte sich aber empor, als der Sieger zu schwere Bedingungen stellte, und lehnte am 16. November das bereits vereinbarte Abkommen ab in der allzuvertrauenden Hoffnung auf Rulands Treue. Dieser Entschlu, so nachteilig an sich fr Preußen, war doch von groer moralischer Bedeutung; denn er bewies Willenskraft, Ehrgefhl, Selbstvertrauen, zuverlssige Regungen vorhandener Lebensfhigkeit. Von Berlin aus verfgte Napoleon (21. November 1806) die Sperre deskontmew Festlandes gegen den englischen Handel, eine Maregel, welche England 2i. K* bewog, den Festlandskrieg mit allen Mitteln gegen Frankreich zu schren, 1806. und ihm in ihren Nachwirkungen schlielich mehr Vorteil als Nachteil in wirtschaftlicher Hinsicht brachte, und rief die Polen Sdpreuens zum Kampf auf, wie sie sich einbildeten, zur Wiederherstellung ihrer Selb-stndigkeit. Als er nach einigen unentschiedenen Waffengngen mit den Russen am 2. Jauuar 1807 in Warschau einzog, ward er mit Be-geisterung empfangen, gab aber keine bestimmten Zusicherungen.
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