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1. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 20

1898 -
20 — Zusammenfassung. Überschrift: Der Raub Straßburg s. Aber der große König (die Franzosen sagen „Ludwig der Große") war noch nicht zufrieden. Er wollte auch die Pfalz in seinen Besitz bringen. — Lage dieses Landes (die jetzige bayrische Rheinpfalz und das nördliche Baden mit Heidelberg). Der Bruder Ludwigs des Xiv., der Herzog Philipp von Orleans, war mit der Schwester des Kurfürsten von der Pfalz verheiratet. Als dieser kinderlos starb, erhob Ludwig für seinen Bruder Ansprüche auf die Pfalz, obgleich die Prinzessin bei der Heirat auf alle Ansprüche verzichtet hatte. — „Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus." Da seine Ansprüche von Kaiser und Reich nicht anerkannt wurden, so unternahm er einen Krieg gegen Deutschland. Dabei hoffte er noch andere Wünsche befriedigen zu können, z. B. daß ihm die im Elsaß gemachte Beute von Kaiser und Reich ausdrücklich abgetreten würde. Er glaubte, die Deutschen würden durch einen plötzlichen Einfall in die unvorbereiteten Grenzländer eingeschüchtert und würden dann alle seine Wünsche erfüllen. — Ariedensbruch Ludwigs Xiv. Seine aerinaschäkiae Meinung über die Deutschen. Aber Ludwig Xiv. bedachte nicht, daß das Selbstgefühl der Deutschen sich gehoben hatte. — Durch die Siege der Brandenburger über die Schweden, z. B. bei Fehrbellin und durch andere Siege, die in den letzten sieben Jahren, feit der Eroberung Straßburgs erfochten worden waren (und von denen ihr später erfahren sollt). Die Franzosen drangen zunächst siegreich (in der Pfalz, nach Mainz, Franken, Schwaben) vor, aber diesmal beschloß der Kaiser, den Franzosen entgegenzutreten, obgleich er damals auch einen Krieg gegen die Türken führte, und auch der Reichstag beschloß den Krieg. Was wird nun geschehen? — Von allen Seiten kommen die deutschen Truppen gegen die Franzosen: Österreicher, Bayern, Sachsen. Aber der große Kurfürst war ja mit Ludwig Xiv. verbündet? In den letzten Jahren seines Lebens hatte der große Kurfürst sich wieder mit dem Kaiser verbündet, auch war er kurz vor Beginn dieses Krieges gestorben, und sein Sohn, der neue Kurfürst, war ein entschiedener Gegner Ludwigs Xiv. — Es werden also diesmal, wie schon vor der Schlacht bei Fehrbellin, auch die Brandenburger gegen die Franzosen marschieren. Ja, und vor den vereinten deutschen Truppen mußten die Franzosen sich zurückziehen. Da ließ Ludwig Xiv., auf Anraten seines Kriegsministers Louvois, die Pfalz verwüsten. Warum wohl? — Weil er dies Land nicht behaupten konnte, sollten es auch die Deutschen nicht besitzen. Ja, es sollte dort eine Wüste entstehen, damit die deutschen Truppen in jenen Gegenden sich nicht festsetzen könnten (in den befestigten Städten) und keine Nahrungsmittel vorfänden (auf dem Lande). Ihr sollt darüber ein Lefestück lesen. „Die Verwüstung der Pfalz" wird gelesen.

2. Stufe 4 = Schulj. 5 u. 6 - S. 30

1908 - Altenburg : Bonde
30 2. Er tritt herein. Sie hört ihn nicht, sie safs am Herd und spann; da tritt er griissend vor sie hin und spricht sie „Mutter“ an. 3. Und wie er spricht, so blickt sie auf, und — wundervoll Geschick I — sie ist nicht taub dem milden Wort, sie hört ihn mit dem Blick. 4. Sie tut die Arme weit ihm auf, und er drückt sich hinein. Da hörte seines Herzens Schlag das taube Mütterlein. 5. Und wie sie nun beim Sohne sitzt so selig, so verklärt — ich wette, dass taub Mütterlein die Englein singen hört. Halm. 35. Die gute Mutter. Im Jahre 1796, als die französische Armee nach dem Rückzüge aus Deutschland jenseits hinab am Rhein lag, sehnte sich eine Mutter in der Schweiz nach ihrem Kinde, das bei der Armee war und von dem sie lange nichts erfahren hatte, und ihr Herz hatte daheim keine Ruhe mehr. „Er muß bei der Rheinarmee sein," sagte sie, „und der liebe Gott, der ihn mir gegeben hat, wird mich zu ihm führen." Und so machte sie sich in Gottes Namen auf, ihn zu suchen. Als sie nun auf dem Postwagen zum St. Johannistor in Basel heraus und an den Rebhäusern vorbei ins Srmdgau gekommen war, treuherzig und redselig, wie alle Gemüter sind, die Teilnahme und Hoffnung bedürfen, erzählte sie ihren Reisegefährten bald, was sie auf den Weg getrieben hatte. „Find ich ihn in Kolmar nicht, so geh ich nach Straßburg; find ich ihn in Straßburg nicht, so geh ich nach Mainz." Die andern sagten das dazu und jenes, und einerfragte sie: „Was ist denn Euer Sohn bei der Armee? Major?" -Da wurde sie fast verschämt in ihrem Innern. Denn sie dachte, er könnte wohl Major sein oder so etwas, weil er immer brav war, aber sie wußte es nicht. „Wenn ich ihn nur finde," sagte sie, „so darf er auch etwas weniger sein, denn er ist mein Sohn." Zwei Stunden vor Kolmar aber, als schon die Sonne sich zu den Elsässer Bergen neigte, die Hirten heim trieben, die Kamine in den

3. Stufe 4 = Schulj. 5 u. 6 - S. 220

1908 - Altenburg : Bonde
220 5. Das alles beut der prächtige Rhein an seinem Rebenstrand und spiegelt recht im hellsten Schein das ganze Vaterland, 6. Das fromme, treue Vaterland in seiner vollen Pracht, mit Lust und Liedern allerhand vom lieben Gott bedacht. Remlck. 155. Am Rhein. Dich grüß ich, du breiter, grüngoldiger Strom, euch Schlösser und Dörfer und Städte und Doin, ihr goldenen Saaten im schwellenden Tal, dich Rebengebirge im sonnigen Strahl, euch Wälder und Schluchten, dich Felsengestein: Wo ich bin, wo ich gehe, mein Herz ist am Rhein! Mit diesem Liede preist ein Sänger des rheinischen Landes seinen heimatlichen Strom, Deutschlands Schmuck und Stolz. Der Fremdling, der nach Deutschland kommt, um unser Vaterland kennen zu lernen, muß vor allem den Rhein von Mainz bis Bonn befahren, sonst hat er die köstlichste Perle des deutschen Landes nicht gesehen. Bald nach dem Einfluß des Mains beginnt die unvergleichliche Schönheit des Flusses, die ihn in der ganzen Welt berühmt gemacht hat. Freundliche Berge, grünumrankt von lustig sprossendem Weinlaub, fassen seine schimmernden Fluten ein. Von den ernsten Felsenkronen schauen malerisch schöne Trümmer alter Burgen in die Wellen zu ihren Füßen, und aus den Ruinen blühen alte, wunderbare Sagen auf. Da- zwischen ragen neue Schlösser und anmutige Landhäuser hervor. Blühende Städte und Dörfer, geschmückt mit vielen hohen, prächtigen Kirchen und anmutigen Kapellen, spiegeln sich in dem herrlichen Strom. Und an seinen Ufern da wohnt ein offenes und warmherziges Volk, voll Lust und Leben, voll Freude und munterer Regsamkeit. Wie fröhlich wandert es sich am sonnigen, grünen Rhein, wie wächst und gedeiht dort alles in der warmen, linden Luft! Reben und Rhein — sie gehören zusammen seit Jahrhunderten. Das Rheinland ist zum Weinland geworden, und aller Wohlstand des Landes, alle Behaglichkeit des Lebens und Verkehrs hängt im Rheinlande ab von dem günstigen Ausfall der Weinernte; daher beginnt im Spätherbste, der eigentlichen Erntezeit am Rhein, hier ein doppeltes Leben. Am ganzen Rheine wird der Beginn der Traubenlese, zwischen

4. Geschichtliches Lesebuch - S. 87

1903 - Göttingen : Vandenhoeck u. Ruprecht
Vii. v. Treitschke, Ansänge der Eisenbahnen in Deutschland. 87 bahnen wegen Opfer zu bringen oder das Nationalvermögen zu verschleudern". Auf dem Kontinente ging Belgien voran. Hier lagen die Verhältnisse sehr einfach. Der junge Staat bedurfte durchaus einer Bahn von Antwerpen nach dem Rhein, um seinen Scheldehafen gegen den Wettbewerb der feindseligen Holländer zu decken; da die reiche Bourgeoisie die Kammern vollständig beherrschte, die großen Städte allesamt nahe beieinander lagen, auch der Bau in der Ebene geringe Schwierigkeiten bot, so wurde schon 1834 ein Staatsbahnsystem für das ganze Land, nach Stephensons Plänen, beschlossen. Die Franzosen zauderten lange; selbst der sanguinische Thiers meinte noch im Jahre 1830, eine Eisenbahn könne höchstens zum Spielzeug für Großstädter dienen. Nachher übernahmen sie sich in kühnen Entwürfen, jedoch die Korruption ihres Parlamentarismus verhinderte rasches Gelingen. Die großen Gesellschaften, die allesamt von Paris aus nach den Grenzen zu ihre Bahnen bauen wollten, durften während langer Jahre keine Teilstrecken eröffnen, weil die Regierung aus Furcht vor den Wählern keinen Landesteil bevorzugen wollte. So geschah es, daß Frankreich noch in den vierziger Jahren nur eine Eisenbahn besaß, die kleine Lustbahn, welche die Pariser in die Versailler Gärten sührte, und erst unter der Herrschaft des dritten Napoleon seine großen Bahnlinien eröffnen konnte, zu einer Zeit, da die deutschen Hauptbahnen schon seit einem Jahrzehnt im Betriebe waren. Deutschland schritt in diesem friedlichen Wettkampfe allen Völkern des Festlandes, mit der einzigen Ausnahme Belgiens, weit voran, dem eentralisierten Frankreich so gut wie dem reichen Holland. Schon im Jahre 1828 hatte Motz*) an eine Eisenbahn zwischen den Stromgebieten des Rheins und der Weser gedacht, um also die holländischen Rheinzölle zu umgehen; der noch gänzlich unreife Plan warb aber aufgegeben, sobalb die Nieberlanbe in dem Zollstreite zurückwichen. Aus bemselben Grnnbe, um Hollanb zu bekämpfen, verlangte der westfälische Lanbtag 1831 eine Bahn von Lippstabt nach Minben. Zwei Jahre barauf forberte der rheinische Lanbtag eine Bahn von der belgischen Grenze zum Rheine und zum Kohlenbecken der Ruhr, eine zweite von Elberselb nach dem Rheine; die Stänbe wünschten, der Staat solle den Ban entweber selbst unternehmen ober einer Aktiengesellschaft eine Verzinsung von 4% verbürgen. Größer gebacht war der Plan einer Bahn von Köln nach Minben, welchen 1) Preußischer Finanzminister.

5. Für Oberklassen - S. 340

1893 - Altenburg : Bonde
340 5. Schwaben und Preußen Hand in Hand; Der Nord, der Süd ein Heer! Was ist des Deutschen Vaterland, — Wir fragen's heut nicht mehr! Ein Geist, ein Arm, ein einz'ger Leib, Ein Wille sind wir heut! Hurra, Germania, stolzes Weib! Hurra, du große Zeit! Hurra, hurra, hurra! Hurra, Germania! 6. Mag kommen nun, was kommen mag: Fest steht Germania! Dies ist All-Deutschlands Ehrentag: Nun weh' dir, Gallia! Weh', daß ein Räuber dir das Schwert Frech in die Hand gedrückt! Fluch ihm! Und nun für Heim und Herd Das deutsche Schwert gezückt! Hurra, hurra, hurra! Hurra, Germania! 7. Für Heim und Herd, für Weib und Kind Für jedes teure Gut, Dem wir bestellt zu Hütern sind Vor fremdem Frevelmut! Für deutsches Recht, für deutsches Wort, Für deutsche Sitt' und Art, — Für jeden heil'gen deutschen Hort, Hurra! zur Kriegesfahrt! Hurra, hurra, hurra! Hurra, Germania! 8. Auf,Deutschland, auf, und Gott mit dir! Ins Feld, der Würfel klirrt! Wohl schnürt's die Brust uns, denken wir Des Bluts, das stießen wird! Dennoch das Auge kühn empor! Denn siegen wirst Du ja; Groß, herrlich, frei, wie nie zuvor: Hurra, Germania! Hurra, Viktoria! Hurra, Germania! 266. Die Flucht der Franzosen nach der Schlacht bei Wörth. Ich konnte es in Hagenau nicht mehr aushalten. Trotz der Warnung des Wirtes, mich nicht hinauszuwagen, da das Landvolk gegen die Fremden mißtrauisch und erbittert sei, eilte ich zum nördlichen Thore hinaus und nahm die Richtung gegen den Hagenauer Forst Niederbronn zu. Um 4 Uhr galoppierte ein lediges Pferd, den Sattel unter dem Bauche schleppend, zum Stadtthore von Niederbronn herein; bald darauf ein zweites, ein drittes. Dann folgte ein Kürassier auf blut- und schaum- bedecktem Pferde, ohne Küraß, ohne Waffen, dann ein Artillerist auf ungesatteltem Pferde; auf den Gesichtern lag unaussprechliche Angst. Nach einigen Minuten jagte ein Schwarm von etwa 20 Reitern vorüber, unter denen mir zwei Zuaven auf einem Pferde besonders aufgefallen sind. Die anderen waren Kürassiere in allen Graden der Furcht, des Schreckens, einige ihre Säbel schwingend, andere wie wahnsinnig auf die armen, abgehetzten Pferde dreinschlagend, viele ohne Sattel, die meisten ohne Waffen. Ein Kürassier hielt unmittelbar neben mir sein Pferd an, nestelte seinen Küraß los, warf seinen Helm, dann seinen mächtigen Säbel und endlich seinen schwerfälligen Panzer von sich und setzte dann, zufrieden lächelnd, langsam seinen Weg fort. Dann erfolgte eine etwa 5 Minuten lange Pause. Die Bewohner Niederbronns waren alle in das Innere der Stadt geflohen. Der Flurschütz und ich — wir standen allein an dem Punkte, wo die Niederbronner Zweigbahn die Heerstraße durchschneidet. Jetzt sauste ein Feldgensdarm heran, hielt das halbtote Pferd an und meinte: Schließen Sie eiligst die Stadtthore! Die Preußen sind mir auf den Fersen. Der Feldhüter wurde bleich. Ich ermahnte ihn, den Unsinn zu lassen; Hagenau sei eine offene Stadt, Verteidiger seien keine da, und wenn die Preußen vielleicht da wären, so gäbe es in diesem Augenblick nichts Besseres für die Stadt, als recht weit offene Thore. Dem Flur- schützen leuchtete das ein.

6. Für Oberklassen - S. 370

1893 - Altenburg : Bonde
370 Der Rheinstrom ist recht eigentlich der Strom des mittleren Enropa; an seinen Quellen begegnen sich Italien, Burgund, das südliche Deutsch- land. Seine Niederung schiebt sich zwischen den Norden Frankreichs und die Ebenen des alten Sachsenlandes ein und führt zu den britischen Inseln hinüber. Ans der schönen Stromebene des mittleren Rheins, einem bergummauerten Gebiete, führen natürliche Wasserstraßen durch lange, enge Felsenthore zu reichen, herrlichen Landschaften tief in das innerste Deutschland und Frankreich hinein. Die Mosel auf der linken, der Main auf der rechten Seite verbinden Frankreich und Lothringen. Der Rhein selbst aber ist die große Handels- und Reisestraße zwischen Süden und Norden, zwischen Holland und der Schweiz, England und Italien, die eine immer größere Bedeutung erhält, je lebendiger die Be- rührungen aller Art zwischen den verschiedenen Gliedern des europäischen Staatenkörpers werden. 282. Die Lorelei. 1. Ich weiß nicht, was soll es bedeuten, daß ich so traurig bin, ein Märchen aus alten Zeiten, das kommt mir nicht aus dem Sinn. Die Luft ist kühl, und es dunkelt, und ruhig fließet der Rhein; der Gipfel des Berges funkelt im Abendsonnenschein. Der Lorelei-Felsen am Rhein. 2. Die schönste Jungfrau sitzet dort oben wunderbar, ihr goldnes Ge- schmeide blitzet, sie kämmet ihr goldenes Haar. Sie kämmt es mit goldenem Kamme und singt ein Lied dabei, das hat eine wundersame, gewaltige Melodei.

7. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 461

1854 - Münster : Aschendorff
461 der Mosel in den Rhein. Ueber die Mosel fuhrt eine steinerne, über den Rhein eine Schiffbrücke nach Thal-Ehrenbreitstein. In der Nähe dieses Städtchens liegt auf einem hohen Felsen die Festung Ehrenbreit stein. Dieselbe macht mit dem stark be- festigten Koblenz ein bedeutendes Festungswerk am Rhein aus. Die Stadt zählt 24,000 E. und treibt lebhaften Handel, be- sonders mit Wein. Unter den Kirchen ist die alte Kastorkirche besonders merkwürdig. Unterhalb Koblenz liegt die gewerbtrei- bende Stadt Neuwied. Sie hat 7000 E., ein schloß und ein evangelisches Schullehrerseminar. Südlich von Koblenz am Rheine erhebt sich die durch unsern König wiederhergestellte schöne Burg Stolzenfels. Boppard, St. Goar, indes- sen Nähe der Lorlei-Felsen mit 15fachem Echo, und Ba- ch a rach, dessen Einwohner vom Fischfänge, Weinbau und der Schifffahrt leben, sind freundliche Städte am Rhein. An der Nahe in einem schönen Thale liegt Kreuznach mit 9000 E., und an der Lahn Wetzlar mit 6000 E., Sitz des ehemaligen Reichskammergerichts. C. Trier, eine der ältesten Städte Europas, mit 20,000 E., liegt in einer anmuthigen Gegend der Mosel und hat noch viele Denkmale aus der Zeit der alten Deutschen und der Römer. Sie ist die Residenz des Diöcesanbischofs. In dem Dome wird das ehrwürdige Gewand, welches unser Herrund Heiland auf Erden getragen hat, aufbewahrt. In der Nähe der Festung Saarlouis an der Saar sind Eisen- und Bleiminen. Im Süden der Provinz ist die freundliche Stadt Saarbrücken mit 7500 E. Im ganzen Regierungsbezirk Trier, namentlich an der Mosel, wird viel Wein gebaut. D. Aachen, die Hauptstadt des Regierungsbezirks gleichen Namens, liegt nahe an der belgischen Grenze. Es war die Lieblingsstadt Karls des Großen, der hier 814 sein thatenrei- ches Leben schloß. Die von ihm erbaute Münster-oder Domkirche wird noch jetzt als eines der schönsten Bauwerke der alten Zeit geschätzt und enthält außer vielen Kunstschätzen und Alterthümern das Grabmal des großen Kaisers. Zn dieser Kirche wird auch der prachtvolle Reliquienkasten, worin sich die Heiligthümer befin- den , welche alle 7 Jahre dem Volke gezeigt werden, aufbe- wahrt. Zu den vorzüglichsten Gebäuden der Stadt gehört ferner das Rathhaus; vor demselben befindet sich ein schöner Springbrunnen, auf welchem Karls des Großen Bildsäule steht. Aachen hat ungefähr 50,000 E. Es sind daselbst sehr bedeu- tende Tuch-, Nadel-, Leder - und Wagenfabriken. Die war- men heilkräftigen Bäder Aachens werden jährlich von vielen Kran- ken, namentlich Gichtleidenden, besucht. Eine Viertelstunde von Aachen liegt die Stadt Burtscheid mit warmen Quellen, Tuch- und Nadelfabriken. Malmedy

8. Abth. 2 - S. 267

1823 - Elberfeld : Büschler
Die Revolutionskrlege. 267 wohin französische Heere kamen; Eitelkeit und die Begierde, das, was die Welt für das Kostbarste hielt, auf einen Fleck in Paris zusammenznhäufen, und dadurch diese Stadt dem alten Rom gleich und zum Mittelpunkte der Völker zu ma- chen, leerten die Kunstschatze der übrigen Lander aus. Sie blieben lange an ungeweibtcr Stätte gewaltsam zusammen- geschichtet und für das stille, innere Leben der Kunst wenig benutzt. — Der Papst erkaufte durch 21 Millionen Livres, 100gemälde und 2009 seltene Handschriften die Neutralität; Neapel erhielt den Frieden ohne Opfer, weil es zu entfernt lag, und weil seine Zeit dem französischen Feldherru noch nicht gekommen zu seyn schien. Unterdes waren in Deutschland gleichfalls große Ereig- nisse vorgegangen. Es singen hier die kriegerischen Bewe- gungen erst an, als bereits in Italien die Hauptsache ent- schieden war, und der tapfere Wurmser mit 30,000 Mann aus Deutschland abgerufen wurde, um Mantua zu entsetzen. Daher gelang es den französischen Heeren, dem Kriegsplane des Directorrums gemäß, rasch in düs Herz des deutschen Reiches cinzudringen. Um die Mitte Augusts stand Jourdan nur noch einige Tagemarsche von Regensburg, Moreau mit der Rhein- und Mosel-Armee bei München, er sagte es laut, daß er die rechte Hand der italienischen Armee un- ter Buonaparte, die linke Jourdans Heere zu reichen ge- denke. Diese Vereinigung so ungeheurer Hceresmassen war nahe und der Augenblick einer der gefährlichsten für den öst- reichischen Staat. Er wurde noch einmal glücklich durch den jungen Helden ans dem Kaiserhausc abgcwendet. Je näher der Krieg den östreichischen Grenzen rückte, desto mehr feu- erte die Gefahr des heimischen Bodens die kaiserlichen Krie- ger an; ihre Zahl wuchs zugleich durch die Verstärkungen aus dem Innern des Landes. Da erhob sich der Erzherzog Karl mit ihnen, schlug das Jourdansche Heer am 22.August bei Neu mark, und den 24. bei Amberg so entscheidend aufs Haupt, daß die Sambre. und Maas-Armee in wilder Flucht die> an den Niederrheiu zurückströmte. Jourdan sam- melte sie bei Mülheim am Rhein, führte sie von da nach Düsseldorf und legte bald darnach den Oberbefehl nieder. Moreau wurde durch dieses Unglück des andern Heeres gleichfalls zum Rückzüge an den Oberrheiu gezwungen. Er vollbrachte ihn durch die gefährlichenwegeschwabens, durch die Pässe des Schwarzwaldcs, beständig umgeben und ver- folgt von Feinden, selbst durch die Haufen der zornigen Bergbewohner beunruhigt, denen der Haß gegen die Frem- den die Waffen in die Hände gegeben hatte, auf einem Wege pon 100 Stunden Weges mit solcher Geschicklichkeit, daß er

9. Abth. 2 - S. 157

1823 - Elberfeld : Büschler
Leopold I und> Ludwig Xiv. 157 werde sich noch gar vieles finden, was unter diesem Namen besetzt werden könne. — Der Vorschlag gefiel, man dachte ihm weiter nach, um der Sache den Anschein Rechtens zu geben, wurden 1680 vier Gerichtshöfe unter dem Namen der Réunions- oder V c r e i n i g u n g s k a w m e r n, zu Metz, Dornick, Breisach und Besancon eingesetzt; sie sollten untersuchen, was dem Könige, vermöge des oben erwäbn- ten Ausdruckes, noch an Land und Leuten gebühre. Es ist leicht vvrauszuscbeu, daß diese Richter nicht weniges auf- fanden. Die nichtigsten Grunde wurden hervorgesucht, um etwas zu erhaschen, wozu man Lust hegte. Das Kloster Weissenburg z. B., obgleich cs außer dem Elsaß lag, wurde doch, als dazu gehörig, dem Könige zugesprachen, weil es von deck Könige Dagobert, (vor mehr als 100o Jahren), gestiftet sey; und das so erworbene Weissenburg mußte wieder den Namen dazu hergebcn, um Germes- h eim zu erhalten, denn das habe ehemahls zu Wcrffenburg gehört. - Alls solchem Wege gelangten die vier Gerichte zu ihren Rechtsansprüchen auf ganz Zwcibrückcn, Saar- brück, Veldenz, Sponnheim, Mümpelgard, Lauterburg und viele einzelne Oerrer, vorzüglich aber auf die freien Reichsstädte im Elsaß, unter denen Straßburg die vor- züglichste war. Sie waren im westphälischen Frieden Nicht abgetreten; denn Oestreich hatte damahls nur seine Erb- güter im Elsaß hingegeben. Die Fürsten und Herreu, die so mit ihrem Eigenthum auf einmahl von Deutschland ab zu Frankreich gezogen wer- den sollten, erhoben laute Klagen; der Kaiser machte Ge- genvorstellungen, und Ludwig, um wenigstens den Schein zu beobachten, — das war die Kunst seines Lebens, — und zugleich die Gegner sorglos zu machen, versprach, die Gegengründe zu prüfen, und verabredete einen Kongreß nach Frankfurth. Vorher jedoch wollte er sich in den Besitz der Hauptfestung Straßburg setzen, welche ihm mehr als alles andere werth war, und die als der Schlüssel des Ovcrrheins anzusehenrst. Karl V. hatte schon ihre Wichtigkeit in solchem Maaße erkannt, daß er sagte: wenn Wien und Strasburg zugleich tn Gefahr wären, so würde er Straß- burg zuerst zu retten eilen. Jetzt, im September 1681, versammelten sich heimlich und unerwartet einige Regimen- ter in der Nähe der Stadt und umzingelten sie plötzlich. In den nächsten Tagen erschien auch der Kriegs-Minister Louvoiö , des Königs treuer Helfer, mit einem Belage- rungsheer uno Gesà-ütz, und forderte die Bürger unter harten Drohungen zur Uebergabe auf. Auf keinen Wider- stand gefaßt, ossneten sie die Thore; die Franzosen nahmen

10. Abth. 2 - S. 314

1823 - Elberfeld : Büschler
314 Vii, Ztr. Vom weftph. Fried, bis jetzt 1648 — 1823. zwanzig qualvolle Jahre athemlos hindurch getriebene Eu- ropa zurück. Aber so viel war in dieser langen Zeit aus den alten Fugen gewichen, so vieles untergegaiigen und Hanzneu hervorgekeimt, daß es als unmöglich erkannt wurde, rn dem Laufe von Tagen und Wochen eine neue Ordnung zu stiften. Es wurde daher in dem Pariser Frieden (20. Mai 1814) vieles unentschieden gelassen, und auf einem großen Congreß aller europäischen Mächte zu Wien verschoben. Ueber unser Vaterland war so viel festgesetzt wor- den, daß cs die Länder, welche seit dem Jahre 1792, seit dem Ausbruche der Revolutionskriege, verloren gegangen waren, also das linke Rheinufer vom Elsaß abwärts, bis aufwenige Ausnahmen, wieder erlangen, und ferner, daß seine künftige Verfassung ein freier Bund selbstständiger und unabhängiger Staaten seyn sollte. Wohl trauerte mancher, daß nicht der ganze vaterländische Strom, von sernen Quel- len bis zu den Mündungen, nnserm Bunde angehören solle; daß die Schweiz, die südwestliche Vormauer Deutschlands, in dieser großen Zeit nicht für uns wiedergewommen sey, daß das Elsaß und das Thor des Oberrheins, Straß- burg, so wie auch das alte Lothringen, bei Frankreich ver- bleibe, und daß Belgien und Holland, der alte burgundische Kreis, welcher für das nördliche Deutschland in eines Fein- des Hand wohl so gefährlich werden kann, als die Schweiz für das südliche, nur schwach durch das Herzogthum Lu- xemburg an unserer Vereinigung Theil nehme. Ferner klag- ten sehr viele, selbst von denen, die für Könige und Für- sten das Wort führten , daß nun das uralte Reich der Deut- schen, reich an Ehren und Thaten, nicht mehr ein Reich, sondern nur ein Staatcnbund seyn, daß die Kaiser- krone Karls des Großen, Otto's I., der mächtigen Salier, der hochstunigen und ritterlich herrlichen Hohenstaufen, des ehrenreichen und treuen Rudolphs, und die zuletzt Maxi- milian I. und Karl V. noch in ihrem alten Glanze gezeigt hatten, nun zu den Alterthümern einkehren solle, die man als Denkmäler einer abgestorbenen, wenn auch bewunder- ten, Vorzeit aufbewahrt. Eben so wurde an der neuen Bundesakte, als sie nach manchen Berathungen und Widersprüchen am 8. Juni 1815 erschien, (der Wiener Kon- greß war am 1. November 1814 eröffnet worden), von Vie- len Vieles getadelt; besonders, daß sie der Billkühr der Einzelnen zu viel Gewalt lasse, und ein viel zu loses Band um das Ganze schttuge, so daß der erste Sturm es wieder zerreißen könne. Und in allen solchen Klagen und Tadeln, wenn sie mit aufrichtigem Sinne ausgesprochen àrden, zeigte sich auf erfreuliche Weise, daß noch in vielen deutschen
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