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1. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 10

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
10 Die deutschen Ströme. lands. Frankreichs Flüsse strahlen vom Zentralmassiv nach allen Richtungen, zum Mittelmeer, zum Atlantischen Ozean, zum Kanal und zur Nordsee aus. Daher sind sie nur mittelgroß; die Loire steht weit hinter Weichsel, Rhein und Oder zurück. Österreichs Flüsse streben zur Nord- und zur Ostsee, zum Mittelmeer, zum Schwarzen Meer. Deutschland ist, wenn wir von der Donau ab- sehen, durch die Gleichrichtung seiner Ströme gekenn- zeichnet. Sie knüpfen den Süden an den Norden. Muß man zugeben, daß die Vielartigkeit der Bodengestalt in nnserm Lande die politische Einheit erschwert hat, so liegt ebenso sicher eine vereinigende Kraft in den fließen- den Wässern, die nicht bloß Güter, sondern auch Men- scheu und Ideen mit ihren Wellen von Userstrecke zu Uferstrecke und vom Berg zum Meere tragen. Tie Zn- knnft wird es immer mehr zeigen, daß vermöge seiner Ströme Deutschland mehr zur Vereinigung neigt als Frankreich. Der Rhein greift ani tiefsten nach Süden hinab und hat daher von der Römerzeit an vereinheit- lichend auf sein Gebiet, das westdeutsche, gewirkt; nach ihm kommt die Elbe; nur das Emsgebiet gehört vor- wiegend der Küste an. Rhein und Weser sind großen- teils Gebirgsströme, die Elbe ist es noch zur Hälfte, Oder und Weichsel sind sast schon ganz Tieflandströme. Die Höhenzonen des deutschen Bodens kommen in den Eigen- schaften jedes einzelnen größern selbständigen Flusses zum Ausdruck. Jeder hat seine Quelle im Gebirge und durchbricht desseu äußere Falten; dann bahnt er sich einen Weg dnrch die Landhöhen, um in den Gürtel von Senken, Seen, Sümpfen und Flußverflechtungen ein- zutreten, dem Aller, Spree, Havel, Warthe und Netze und jenfeits unserer Grenzen noch Narew angehören, und in denen sogar die Weichsel in eineni Teile ihres Lanfes zwischen Warschan und Thoru und ein Stück Oder zwischen Küstrin nud dem Finowkanal fließt. Dar- auf folgt bei allen der Ostsee zufließenden Strömen der Durchbruch durch die Seenplatte, an deren Ausläufer

2. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 173

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Die Llanos des Orinoko. Ich könnte hier den gewagten Versuch eines Natur-- gemäldes der Steppe schließen. Aber wie auf dem Ozean die Phantasie sich gern mit den Bildern ferner Küsten beschäftigt, so werfen auch wir, ehe die große Ebene uns- entschwindet, vorher einen flüchtigen Blick auf die Erd- striche, welche die Steppe begrenzen. . . . Auch die südamerikanischen Ebenen begrenzen das- Gebiet europäischer Halbkultur. Nördlich, zwischen der Gebirgskette von Venezuela und dem Antillischen Meere liegen gewerbsame Städte, reinliche Dörfer und sorgsam bebaute Fluren aneinander gedrängt. Selbst Kunstsinn, wissenschaftliche Bildung und die edle Liebe zu Bürger- freiheit sind längst darinnen erwacht. Gegen Süden umgibt die Steppe eine schaudervolle Wildnis. Tausendjährige Wälder, ein undurchdringliches Dickicht erfüllen den feuchten Erdstrich zwischen dem Orinoko und dem Amazonenstrome. Mächtige, bleifarbige Granitmassen verengen das Bett der schäumenden Flüsse. Berge und Wälder hallen wieder von dem Donner der stürzenden Wasser, von dem Gebrüll des tigerartigen Jaguar, vou dem dumpfen, regenverkündenden Geheul der bärtigen Affen. Wo der seichte Strom eine Sandbank übrig läßt, da liegen mit offenem Rachen, unbeweglich wie Felsstücke hingestreckt, oft bedeckt mit Vögeln, die ungeschlachten Körper der Krokodile. Den Schwanz um einen Baumast befestigt, zusammengerollt, lauert am Ufer, ihrer Beute gewiß, die schachbrett-fleckige Boaschlange. Schnell ent- rollt und vorgestreckt, ergreift sie in der Furt den jungen Stier oder das schwächere Wildbret und zwängt ikrt Raub, in Geifer gehüllt, mühsam durch den schwellenden Hals. In dieser großen und wilden Natur leben mannig^ faltige Geschlechter der Menschen. Durch wunderbare Verschiedenheit der Sprachen gesondert, sind einige nomadisch, dem Ackerbau sremd, Ameisen, Gummi und Erde genießend, ein Auswurf der Menschheit

3. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 166

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
166 Die Llanos des Orinoko. der Blick im Süden auf Steppen, die, scheinbar ansteigend^ in schwindender Ferne den Horizont begrenzen. Aus der üppigen Fülle des organischen Lebens tritt der Wanderer betroffen an den öden Rand einer bäum- losen, pflanzenarmen Wüste. Kein Hügel, keine Klippe erhebt sich inselförmig in dem unermeßlichen Räume. Nur hier und dort liegen gebrochene Flözschichten von zweihundert Quadratmeilen Oberfläche bemerkbar höher als die angrenzenden Teile. Bänke nennen die Einge- borenen diese Erscheinung, gleichsam ahnungsvoll durch die Sprache den alten Znstand der Dinge bezeichnend, da jene Erhöhungen Untiefen, die Steppen selbst aber der Boden eines großen Mittelmeeres waren. Noch gegenwärtig ruft oft nächtliche Täuschung diese Bilder der Vorzeit zurück. Wenn in raschem Aufsteigen und Niedersinken die leitenden Gestirne den Sanm der Ebene erleuchten; oder wenn sie zitternd ihr Bild ver- doppeln in der untern Schicht der wogenden Dünste: ?lanbt man den küstenlosen Ozean vor sich zu sehen. Wie dieser erfüllt die Steppe das Gemüt mit dem Gefiihl der Unendlichkeit und dnrch dies Gefühl, wie den sinnlichen Eindrücken des Raumes sich entwindend, mit geistigen Anregungen höherer Ordnung. Aber freundlich zugleich ist der Anblick des klaren Meeresspiegels, in welchem die leichtbewegliche, sanft aufschäumende Welle sich kräuselt: tot und starr liegt die Steppe hingestreckt wie die nackte. Felsrinde eines verödeten Planeten. . . . Von der Küstenkette von Caracas erstreckt sich die Steppe bis m den Wäldern der Guyana, von den Schnee- bergen von Merida, an deren Abhange der Natrnmsee Urao ein Gegenstand des religiösen Aberglaubens der Eingeborenen ist, bis zu dem großen Delta, welches der Orinoko an seiner Mündung bildet. Südwestlich zieht sie sich gleich einem Meeresarme jenseits der Ufer des Meta und des Vichada bis zu den unbefuchteu Quellen des Guaviare und bis zu dem einsamen Gebirgsstock hin, welchen spanische Kriegsvölker im Spiel ihrer reg-

4. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 167

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Die Llanos des Orinoko. 1"' famen Phantasie den Paramo de la Suma Paz, gleich- sam den schönen Titz des ewigen Friedens nannten. Diese Steppe nimmt einen Raum von 16 000 Ouadratmeilen ein. Aus geographischer Unkunde hat man sie ost in gleicher Breite als ununterbrochen bis an die Magellanische Meerenge sortlaufend geschildert: nicht eingedenk der waldigen Ebene des Amazonenslusses, welche gegen Norden und Süden von den Grassteppen des Apure und des La Platastromes begrenzt wird. Die Andeskette von Cochabamba und die brasilianische Berg- gruppe senden zwischen der Provinz Chiquitos und der Landenge von Villabella einzelne Bergjoche sich entgegen. Eine schmale Ebene vereinigt die Hyläa des Amazonen- slnsses mit den Pampas von Buenos Aires. Letztere übertreffen die Llanos von Venezuela dreimal an Flächen- inhalt. Ja, ihre Ausdehnung ist so wundervoll groß, daß sie ans der nördlichen Seite durch Palmengebüsche begrenzt und auf der südlichen fast mit ewigem Eise bedeckt sind. Gleich den: größten Teile der Wüste Sahara liegen die Llanos oder die nördlichste Ebene von Südamerika in dem heißen Erdgürtel. Dennoch erscheinen sie in jeder Halste des Jahres unter einer verschiedenen Gestalt: bald verödet, wie das lybische Saudmeer' bald als eine Grasflur, wie so viele Steppen von Mittelasien. Ist auch die südamerikanische Steppe mit einer dünnen Rinde fruchtbarer Erde bedeckt, wird sie auch periodisch durch Regengüsse getränkt und dann mit üppig aufschießendem Grase geschmückt, so hat sie doch die an- grenzenden Völkerstämme nicht reizen können, die schönen Bergtäler von Caracas, das Meeresufer und die Fluß- weit des Orinoko zu verlassen, um sich in dieser baum- und quellenleeren Einöde zu verlieren. Daher ward die Steppe bei der Ankunft europäischer und afrikanischer Ansiedler fast menschenleer gefunden. . . . Seit der Entdeckung des Neuen Kontinents sind die Ebenen (Llanos) dem Menschen bewohnbar geworden.

5. Für Oberklassen - S. 434

1893 - Altenburg : Bonde
434 ein heimisches Ruheplätzchen und in dem Vorsteher des Klosters einen treuherzigen Tiroler fanden, mit dem sich in jeder Beziehung Deutsch reden ließ! Der folgende Tag war der Tag des Herrn; er brachte süße Ruhe für Leib und Seele. Nachdem wir alle die heiligen Orte gesehen hatten, welche die klösterliche Überlieferung aufweist, eilten wir zur engen, winkeligen Stadt hinaus und die freien Berge hinan, die ja unbezweifelt dieselben waren wie damals, als der Herr hier wandelte. Eine große Anzahl nazarethischer Frauen und darunter einige ganz anmutige Ge- stalten kamen uns von dem sogenannten Marienbrunnen mit gefüllten Krügen auf den Köpfen entgegen und verfolgten mit ihrer freundlichen Zudringlichkeit meine Frau so lange, bis sie den Schleier lüftete und sich vom Kopfe bis zum Fuße beschauen ließ. Sie glaubten wohl als morgen- ländische Christinnen eine Art Recht zu haben, ihrer abendländischen Schwester einmal ordentlich ins Gesicht zu sehen und zu lachen. Sie drückten die dargebotene Hand ganz herzlich. Angelangt auf der Höhe der ziemlich steilen Berge, von deren einem der wütende Volkshause den Herrn hinabstürzen wollte — welch eine prachtvolle Aussicht sahen wir da sich eröffnen! In der Ferne und in der Nähe ein wahres Meer von Gebirgen! Im Süden die Gebirge Samarias; im Norden die Berge Safeds, jener „Stadt auf dem Berge"; im Westen der langgestreckte Karmel; im Osten die den See Genezareth umwallenden Höhenzüge; dann in nächster Nähe der anmutige Tabor und ein Teil des kleinen Hermon; in weitester Ferne aber die Gestalt des großen Hermon. Zur Linken dämmerte das Mittelmeer herüber, und ringsum lagerte sich die zwar jetzt von allem Grün entblößte, aber dafür im Immergrün glor- reicher Erinnerungen prangende Ebene Jesreel, von deren nördlichem Ende in einer Entfernung von etwa 12 Irin Kana-el-Djelil herdämmerte, in aller Wahrscheinlichkeit jenes Kana in Galiläa, wo der Herr zum ersten Male seine Herrlichkeit offenbarte. Dicht zu unseren Füßen endlich lag tief unten im Felsenbecken., wie angeschmiegt Nazareth, ein wahres „Veilchen Galiläas"; einzelne Öl- und Feigenbäume, aber hier und da auch ein von dichtem Kaktus eingehegter Garten belebten die grauen Wände des Felsenbeckens, während würzige Kräuter uns in nächster Nähe süß umdufteten. 316. Jerusalem. Welch' eine herzerschütternde Sprache reden diese Hügel, diese Steine, Mauern und Türme! Wer möchte sie zählen alle die Thränen, welche über diese Stätten geweint sind; wer vermöchte zu sagen, wie viel Blut geflossen über die Steine dieser Stadt, und wie viel Flammenwogen sich über diese Hügel wälzten! Zn vielen Malen erstürmt, verwüstet, aufgebaut und zerstört, steht sie doch immer noch, wie auf ewigen Bergen gegründet. Die Stadt ist aus vier Hügeln erbaut, von denen der Zion mit der Burg Davids und der Morijah mit dem Tempel Jehovahs die wichtigsten sind. Nach drei Seiten hin ist Jerusalem von schroffen Thälern umschlossen, im Westen vom Gihon-, im Süden vom Hinnom-, im Osten vom Josaphatthal; nur die Nordseite entbehrt einer solchen natürlichen Befestigung. Von der Herrlichkeit des alten Jerusalem, von

6. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 484

1854 - Münster : Aschendorff
484 Christus, der Herr, daselbst lebte und sein großes Erlösungs- werk vollbrachte. Christliche Pilger von allen Nationen wall- fahrteten zu allen Zeiten und wallfahrten auch jetzt noch nach diesem Lande, um die Stätten zu besuchen, die durch die letz- ten Leiden des Herrn jedem Christen so heilig und ehrwürdig geworden sind, um am Grabe des Erlösers zu beten und Buße zu thun. Es ist ein kleiner Strich Landes in Asien, wo Gott so Gro- ßes für den Menschen gethan hat; das heilige Land beträgt in seiner größten Ausdehnung von Norden nach Süden nicht viel über 30, von Osten nach Westen nicht über 20 Meilen, ist un- gefährhalb so groß, wie die Schweiz. Da es zwischen dem 30. und 34. Grade der nördlichen Breite, also nicht weit von der heißen Erdzone liegt, so ist das Klima an sich sehr heiß, die Hitze wird aber noch vermehrt durch die natürliche Beschaffen- heit des Landes. Nur an einer Seite ist es vom Meere, dem mittelländischen, begrenzt; an den andern Seiten bilden die Länder Syrien und Arabien seine Grenzen. Im Norden, wo es an Syrien stößt, erhebt sich ein 10,000 Fuß hoher Ge- birgsrücken, den man mit ewigem Schnee auf seinem Scheitel auf 20 Meilen weit sehen kann. Dieses Gebirge heißt der Li- banon. Morgenländische Dichter sagen von ihm, er trage den Winter auf seinem Haupte, den Frühling auf seinen Schultern, in seinem Schooße den Herbst, der Sommer aber schlummere zu seinen Füßen am Mittelmeere. Auf diesem Gebirge stand der berühmte Cedernwald, von dem die h. Schrift so oft spricht, dessen Bäume Salomo zu dem Baue des Tempels benutzte. Es sind nur noch wenige Bäume in dem einst so herrlichen Walde vorhanden, aber diese erheben ihre Wipfel mächtig em- por, einige beschatten einen Umkreis von mehr als 100 Fuß, und haben bis an die 40 Fuß im Umfange. Auch die Steine zu dem Tempel n hm Salomo aus diesem Gebirge. Gleich- laufend mit diesem geht ein zweites Gebirge, das heißt der An- ti lib an on. Sowohl dem Libanon als dem Antilibanon ent- springen Flüsse, die sich nach allen Weltgegenden hin ergießen. Der berühmteste dieser Flüsse entspringt auf dem Antilibanon und durchfließt den größten Theil des h. Landes, bildet einen kleinen, dann einen größer», endlich einen dritten, noch größe- ren See, der, merkwürdiger Weise, nirgendhin Abfluß hat. Die- ser Fluß ist der Jordan, der kleinere See ist der See Me- rom, der größere der See Genesareth und der dritte das todte Meer, das die untergegangenen Städte Sodoma und Gomorrha überfluthet. Es ist ein trauriges Gewässer das todte Meer. Kein frisches Laub umgrünt den öden Strand, kein Wasservogel durchfurcht seine Wellen, und Fische, die der Jordan hineinführt, sterben alsbald. Das Wasser ist salzig und

7. Für Oberklassen - S. 328

1870 - Altenburg : Bonde
tief; daß sich aber von hier ab die verborgenen Kanäle weiter ver- zweigen, ist mehr als wahrscheinlich. Die Wände sind glatt polirt und so hart, daß es nicht möglich ist, ein Stück mit dem Hammer los- zuschlagen. Gewöhnlich findet man das Becken mit krystallklarem, see- grünem Wasser angefüllt, welches eine Wärme von 65 Grad besitzt und nach Osten abfließt. Man staunt über die Ruhe und fragt sich, wie es möglich sei, daß ein so friedfertiger Brunnen zu Zeiten auch so zor- nig emporbrausen könne. Doch plötzlich erschallt ein unterirdisches Donnern, der Boden zittert, das Wasser im Becken kocht auf, große Dampfblasen steigen aus der Röhre, zerplatzen an der Oberfläche und schleudern das siedende Wasser fußhoch empor. Schon hofft man, das große Schauspiel zu genießen; doch bald tritt Stille wieder ein, und die dichten Dampfwolken, welche das Emporwallen erzeugte, verlieren sich vom leichten Windhauche getrieben. Zwar wiederholen sich diese kleineren Explosionen in sehr regelmäßigen Zwischenräumen von 1 Stunde und 20—30 Minuten; doch kann man oft einen ganzen Tag und auch wohl länger warten, ehe der Geysir seine volle wunderbare Kraft entfaltet. Ein stärkeres Donnern geht dem riesigen Ausbruche voran, das Wasser im Becken schlägt hohe Wellen und wirbelt umher; in der Mitte erheben sich gewaltige Dampsblasen, und in feinen, blendend weißen Staub gelöst, schießt ein 80—100 Fuß hoher Wasserstrahl, dem bald ein zweiter und dritter folgt, unter entsetzlichem Gebrause in die Lust. Größere und kleinere Strahlen verbreiten sich nun in allen Richtungen, einige seitwärts sprühend, andere senkrecht emporschießend; ungeheure Dampfwolken wälzen sich über einander und verhüllen zum Theil die Wassergarbe; nun noch ein Stoß, ein dumpfer Schlag aus der Tiefe, dem ein spitziger, alle anderen an Höhe überragender Strahl, gewöhnlich etwas über 90, bei besonders günstigen Gelegenheiten gegen 150 Fuß hoch, zuweilen von Steinen begleitet, nachfolgt, und die ganze Erscheinung stürzt nach einigen Minuten wie eine Traumgestalt in sich zusammen. Das vorher ganz mit Wasser erfüllte Becken liegt nun trocken da, und blickt man über den Rand der in die Tiefe führenden Röhre, so sieht man mit Erstaunen fast 6 Fuß von der Oberfläche das Wasser ruhig und still, wie in einem gewöhnlichen Brunnen. Etwa nach 30—40 Minuten fängt es wieder an zu steigen, und nach eini- gen Stunden ist das Becken bis zum Rande wieder angefüllt; bald meldet sich auch der unterirdische Donner wieder, und so wiederholt sich Jahr aus, Jahr ein dasselbe wundervolle Spiel. 309. Überblick über Asien. Ausdehnung: Nördlichster Punkt: Cap Tscheljuskin (auch Sewerowostotschui genannt), 77 V20 nördlicher Breite. Südlichster Punkt: Cap Bouro, 1v«" nördlicher Breite. Asien dehnt sich also durch 76 Breiten- grade. Der östlichste Punkt ist das Ostcap, 152" westlicher Länge, 208" östlicher Länge: der westlichste Punkt Cap Baba, 43" östlicher Länge. Asien dehnt sich also durch 165 Längengrade. Gränzen. Im Norden das Nördliche Eismeer. Im Osten der Große Ocean. Theile desselben: Das Meer von Kamtschatka, das Japanische Meer, das Gelbe Meer, das Chinesische Meer mit dem Busen von Tunkin

8. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 555

1886 - Münster i.W. : Aschendorff
555 — feinem Schoße den Herbst, der Sommer ober schlummere zu seinen Füßen am Mittelmeere. Auf diesem Gebirge stand der berühmte Cedernwald, von dem die heil. Schrift so oft spricht, dessen Bäume Salomo zum Baue des Tempels be- nutzte. Es sind nur noch wenige Bäume in dem einst so herrlichen Walde vorhanden, aber diese heben ihre Wipfel, mächtig empor; einige beschatten einen Umkreis von mehr als 30 m und haben bis an die 12 m im Umfange. Auch die Steine zu dem Tempel nahm Salomo aus diesem Ge- birge. Gleichlaufend mit diesem geht ein zweites Gebirge; es heißt der Antilibanon, mit dem 2800m hohen Hermoiw Sowohl aus dem Libanon als dem Antilibauon entsprin- gen Flüsse, die sich nach allen Weltgegenden hin ergießen. Der berühmteste dieser Flüsse entspringt aus dem Antilibauon und durchfließt deu größten Teil des heiligen Landes, bildet einen kleinen, dann einen größern, endlich einen dritten, noch größeren See, der merkwürdigerweise nirgendhin Abfluß hat. Dieser Fluß ist der Jordan, der kleinere See ist der See Merom, der größere der See Genesareth und der dritte das Tote Meer, das die untergegangenen Städte Sodoma. und Gomorrha in dein früher so fruchtbaren Thäte Siddinr überflutet. Es ist ein trauriges Gewässer, das Tote Bteer. Kein frisches Laub umgrünt den öden Strand, kein Wasser- vogel durchfurcht seine Wellen, und Fische, die der Jordan hineinführt, sterben alsbald. Das Wasser ist salzig und bitter und hat einen Ekel erregenden Geschmack. Dagegen hat die große Strecke, die der Jordan oberhalb des Toten Meeres durchsließt, meist fruchtbare Gegenden, und namentlich zeichnet sich die Umgebung des Sees Genesareth durch Anmut und Fruchtbarkeit aus. Schöne Berghöhen ragen rings empor, und an den Gestaden des klaren, tiefen Sees gedeihen Pal- men, Feigen,^ Weinstöcke und Ölbäume. In keiner Gegend Palästinas ist die Natur so reizend, als um diesen stillen, ruhigen See, an dem unser Herr mit seinen Jüngern so gern verweilte. Überhaupt war Judäa in früherer Zeit ein ausgezeichnet fruchtbares Land. „Der Herr, dein Gott," sagt Moses zu. dem Volke Israel, „bringt dich in ein gutes Land, ein Land mit Wasserbächen, Quellen und Gewässern, die entspringen in Thälern und aus Bergen; ein Land mit Weizen und Gerste und Weinstöcken und Feigenbäumen und Granat- äpfeln; ein Land mit Ölbäumen und Honig; ein Land, rvn du keine Speise dürftig genießen wirst, wo nichts dir man- geln wird, ein Land, dessen Steine Eisen sind, und aus dessen Bergen du Erz hauen wirst. Und du wirst essen und dich

9. Für Oberklassen - S. 434

1882 - Altenburg : Bonde
434 ein heimisches Ruheplätzchen und in dem Vorsteher des Klosters einen treuherzigen Tiroler fanden, mit dem sich in jeder Beziehung Deutsch reden ließ! Der folgende Tag war der Tag des Herrn; er brachte süße Ruhe für Leib und Seele. Nachdem wir alle die heiligen Orte gesehen hatten, welche die klösterliche Überlieferung aufweist, eilten wir zur engen, winkeligen Stadt hinaus und die freien Berge hinan, die ja unbezweifelt dieselben waren wie damals, als der Herr hier wandelte. Eine große Anzahl nazarethischer Frauen und darunter einige ganz anmutige Ge- stalten kamen uns von dein sogenannten Marienbrunnen mit gefüllten Krügen ans den Köpfen entgegen und verfolgten mit ihrer freundlichen Zudringlichkeit meine Frau so lange, bis sie den Schleier lüftete und sich vom Kopfe bis zum Fuße beschauen ließ. Sie glaubten wohl als morgen- ländische Christinnen eine Art Recht zu haben, ihrer abendländischen Schwester einmal ordentlich ins Gesicht zu sehen und zu lachen. Sie drückten die dargebotene Hand ganz herzlich. Angelangt auf der Höhe der ziemlich steilen Berge, von deren einem der wütende Volkshaufe den Herrn hinabstürzen wollte — welch eine prachtvolle Aussicht sahen wir da sich eröffnen! In der Ferne und in der Nähe ein wahres Meer von Gebirgen! Im Süden die Gebirge Samarias; im Norden die Berge Safeds, jener „Stadt auf dem Berge"; im Westen der langgestreckte Karmel; im Osten die den See Genezareth umwallenden Höhenzüge; dann in nächster Nähe der anmutige Tabor und ein Teil des kleinen Hermon; in weitester Ferne aber die Gestalt des großen Hermon. Zur Linken dämmerte das Mittelmeer herüber, und ringsum lagerte sich die zwar jetzt von allem Grün entblößte, aber dafür im Immergrün glor- reicher Erinnerungen prangende Ebene Jesreel, von deren nördlichem Ende in einer Entfernung von etwa 12 üin Kana-el-Djelil herdümmerte, in aller Wahrscheinlichkeit jenes Kana in Galiläa, wo der Herr zum ersten Male seine Herrlichkeit offenbarte. Dicht zu unseren Füßen endlich lag tief unten im Felsenbecken., wie angeschmiegt Nazareth, ein wahres „Veilchen Galiläas"; einzelne Öl- und Feigenbäume, aber hier und da auch ein von dichtem Kaktus eingehegter Garten belebten die grauen Wände des Felsenbeckens, während würzige Kräuter uns in nächster Nähe süß umdufteten. 316. Jerusalem. Welch' eine herzerschütternde Sprache reden diese Hügel, diese Steine, Mauern und Türme! Wer möchte sie zählen alle die Thränen, welche über diese Stätten geweint sind; wer vermöchte zu sagen, wie viel Blut geflossen über die Steine dieser Stadt, und wie viel Flammenwogen sich über diese Hügel wälzten! Zn vielen Malen erstürmt, verwüstet, aufgebaut und zerstört, steht sie doch immer noch, wie aus ewigen Bergen gegründet. Die Stadt ist auf vier Hügeln erbaut, von denen der Zion mit der Burg Davids und der Morijah mit dem Tempel Jehovahs hie wichtigsten sind. Nach drei Seiten hin ist Jerusalem von schroffen Thälern umschlossen, im Westen vom Gihon-, im Süden vom Hinnom-, im Osten vom Josaphatthal; nur die Nordseite entbehrt einer solchen natürlichen Befestigung. Von der Herrlichkeit des alten Jerusalem, von

10. Anleitung zur gründlichen und nützlichen Kenntniß der neuesten Erdbeschreibung, nach den brauchbarsten Landkarten, vornemlich zum Unterricht der Jugend verfertiget - S. 3

1777 - Stettin Berlin : Decker Effenbart
der Erdkugel überhaupt. sich weit erstreckendes Land, das von andern Lan- dern durch kein Wasser von allen Seiten abgesondert wird. Insel, Eyland, Schütt, Lverder, ist ein um und um mit Wasser umgcbnes Land. Halbinsel, cliersoneius, wenn es nuc an einer Seite mit dem veste» Lande zusammen hängt, an den übrigen Seiten aber mit Wasser umgeben ist. Land oder Erdenge, Erdzunge, Erdbank, ifthmus, ist ein sehr schmaler Strich Landes, so zwischen zwey Meeren oder Wassern liegt und zwey grosse veste Län- der mit einander verbindet. Also hängt der obere Theil von Amerika mit dem unterm Theile durch eine solche Erdenge zusammen. Büste oder Geekante, ora maritima, cote, ist die er- habene Ecke eines Vesten Landes, so am Meere liegt. Ufer, Strand oder Bord, littus, ora, ist das niedrig stäche am Meer liegende Land, so die Fluth des Meeres überschwemt. Gestade, ripa, ist der Rand eines längst am Flusse lie- genden Landes. Ein Berg, ist ein über andere Eheste der Erdfläche sehr erhabnes stück Erdreich, so oben spitziger als unten. Anmerk. Die höchsten Berge sollen in senkrechter Hohe noch keine deutsche Meile betragen. Felsen, ist ein aus Steinen bestehender Berg» Vulkan, feuerfpeyender Berg, mons ignivotnus, ist ein solcher Berg, aus dessen Spitze, die durch inner- liche Feuer ausgedehnte Luft, Sand, Steine und an- dere Materien auswirft. Gebirge, jugum, momes, sind viele an einander hän- gende Berge. Dorgebirge, capo, Promontorium, ist ein Weit in dl( See hineingehendes Gebirge. Thal, ist eine zwischen den Bergen befindliche Tiefe. Enger Paß, porr?, pylae, fauces, dauftra, ist ?jn eg* ger Durchgang durch Gebirge. Hügel, ist ein Berg oder Erhöhung von geringer Höhe und Umfang. _ - A 2 Hzlen,
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