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1. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 9

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
F Schlu: Bestattung des Patroklos und Hektor. Xxiii u. Xxiv. 28.-51. Tag. Xxiii. Totenklage um Patroklos? dieser erscheint dem schlafenden htxa ini Achilleus mit der Bitte um schleunige Bestattung. Verbrennung nca<>6xho. seiner Leiche (28. Tag). Die Leichenspiele am Grabe (29. Tag). Xxiv. Neuntgige Mihandlung der Leiche Hektars (30.-38. Tag). "Extoqos Einschreiten der Götter durch Entsendung der Thetis zu Achilleus. '/vtoa Priamos kommt zu ihm mit Geschenken? tief bewegt durch die Rede des unglcklichen Vaters, gibt er ihm die Leiche des Sohnes (39. Tag). Klage der Irdischen Frauen um Hektor (40. Tag). Herbeischaffen des Holzes zur Verbrennung des Leichnams (40. bis 49. Tag). Die Verbrennung (50. Tag) und Aufschttung des Grabhgels (51. Tag). Man scheidet den Stoff auch in 4 Teile: I. Des Achilleus Zorn (I-Xv). Ii. Des Achilleus Leid: Tod des Patroklos (Xvi Xviii). Iii. Des Achilleus Rache: Tod Hektors (Xix-Xxii). Iv. Des Achilleus Besnftigung (Xxiii u. Xxiv). oder in: A. Einleitung (I); B. Verwicklung: 1. Erste und zweite Schlacht (Ii - Viii); 2. Milungener Shneversuch (Ix); 3. Dritte Schlacht Xi-Xvii); C. Lsung (Xviii-Xxii); D. Schlu (Xxiii u. Xxiv): Die Einheit des Grundgedankens, seine planmige lichtvolle Durchfhrung und die Gruppierung l) der in stetiger Entwicklung fortschreitenden Handlung um den Grundgedanken lassen in Homer stets den grten aller Volksdichter erkennen. \. Stammtafel der pelopiden. Zeus Tantalos Pelops (Gem. Hippodameia) Niobe (Gem. des Amphion, Knigs von Theben) Atreus Thyestes Aigisthos Agamemnon (Gem. Klytaimnestra) Menelaos (Gem. Helena) Iphigeneia, Elektro, Chrysothemis, Orestes Hermione. i) Auch die gioretcci der einzelnen griechischen Helden legen trotz aller Tapferkeit in ihrer Erfolglosigkeit Zeugnis ab von der Bedeutung des Haupt-Helden, der bei seinem Wiedereingreifen die Flucht der Griechen sofort in siegreiches Vordringen verwandelt. Nicht minder dienen sie dem Dichter dazu, das Eintreten des Patroklos in dem Kamps zu begrnden und dadurch, da dieser von Hektor erschlagen wird, die Ausshnung des Achilleus mit Agamemnon zu bewirken, m-dem der Schmerz der den Fall des lieben Freundes ihn den Groll der die beleidigende Zurcksetzung seitens des Agamemnon verwinden lt.

2. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 11

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
11 5. Die Odyssee. Bei der Odyssee zeigt sich eine kunstvollere Anlage des Stoffes als in der Ilias. 3m Mittelpunkte des Ganzen steht nolvxlag dlog Vdvacevc, auf dessen Tchtigkeit, langjhrige Irrfahrten und zahlreiche bittere Leiden in den 5 Einleitungsversen hingewiesen wird. Zwanzig lahre sind seit der Abfahrt des Odysseus von Ithaka, seiner Heimat, nach Troia verflossen. Beim Abschiede hat er seine Gemahlin Penelope auf die Ungewiheit seiner Heimkehr bei der Gefhrlichkeit des Unter-nehmens aufmerksam gemacht und von ihr verlangt, da sie^sich nicht eher wieder verheirate, als bis ihr Sohn (vielleicht erst etn 3al)r alt) herangewachsen sei. Da schon zehn Jahre nach Abschlu des trojanischen Krieges verstrichen sind, drngen zahlreiche Freier die Penelope zu neuer Vermhlung. Sie kann sich jedoch zu diesem wichtigen Schritte nicht entscheiden, da sie immer noch auf die Rckkehr ihres Gemahls hofft. Eine Gtterversammlung beschliet nunmehr- und damit hebt die Handlung der Dichtung an - die endliche Rckkehr des hart-geprften Helden, und sein Sohn Telemackos macht sich auf den Weg, um in Pylos und Sparta vielleicht Kunde der seinen Vater zu erlangen. Inzwischen weilt Odysseus, dem die Mglichkeit zur Heimkehr abge-schnitten ist, schon in das achte Jahr bei der Nymphe Kalypso, bis sie ihn auf Gehei der Götter auf einem Blockschiff entsendet. Jcach schwerem Sturm kommt er zum Lande der Phaiaken und erzhlt hier, gastlich aufgenommen, auf Aufforderung des Knigs Alkmoos seme Erlebnisse seit der Abfahrt von dem zerstrten Troja. Endlich in seine Heimat Ithaka von den Phaiaken zurckgelegt, wird er als Bettler von dem Sauhirten Eurnaios freundlich aufgenommen und der das schndliche Treiben der Freier unterrichtet. Sodann trifft er mit seinem von Sparta der Pherai heimgekehrten Sohne Telemach zusammen und entwirft mit ihm einen Plan zur Rache an den Freiern. Nachdem er in seinem eigenen Hause mehrfach verspottet und verhhnt worden ist, vollzieht er die Rache mit Hlfe seines Sohnes und zweier Hirten und wird von seiner Gattin und seinem Vater Laertes freudig wieder erkannt. So gliedert sich der Stoff naturgem in drei Teile: I. Die Reise Telemachs, die sog. Ti\lf-[.i%ela(I-Iv). Ii. Die Schicksale des Odysseus in den letzten Tagen seiner Heimkehr (V-Viii), die Erzhlung seiner Erlebnisse seit semer Abfahrt von Troja ((Ix-Xii), seine Ankunft auf Ithaka (Xiii-Xvi, 154), den sog. vdrog 'Odvewg. Iii. Die an den Freiern vollzogene Rache durch Odysseus und Tele-mach (Xvi, 154--Xxiv), die sog. rissig 'Odvaawg. Dieser Stoff, der sich im 20. Jahre nach der Abreise des Odysseus von Ithaka in dem Zeitraum von 40 Tagen abspielt, ist auf die 24 Bcher in folgender Weise verteilt:

3. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 45

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
45 Trachten auf die Erlangung und Erhaltung eines mglichst ununter-brochenen Wonnegefhls gerichtet. Dabei leitet ihn die (fgov^ig. Diese zeigt ihm den wahren Weg zum Glcke, lt ihn die ganze Wonne einer Lust durchkosten, lehrt ihn aber auch den wahren Lust-wert bei allen Freuden erkennen. So verlangt er nicht nach jeder Lust, vermeidet nicht jeden Schmerz; denn manche Lust hat grere Schmerzen zur Folge, und gar mancher Schmerz verursacht eine grere Lust. Besonders hlt der Cpikureier alles fern, was die ruhende Lust (Gemtsruhe und Gesundheit) gefhrden knnte, so nicht blo die Krankheiten, sondern alles eigentliche Arbeiten, Ringen und kmpfen, sowie alles das, was dazu antreibt, wie den Ehrgeiz und die Vater-landsliebe. Um die heitere Ruhe eines zufriedenen Sinnes nicht zu stren, kmmert sich der Epikureier mglichst wenig um uere nge-legenheiten. Bei jeder Lust der Bewegung dagegen sieht er vor allem darauf, da er nichts Strendes oder Leidvolles mit in den Kauf be-kommt; lieber verzichtet er darauf und begngt sich mit der ruhenden Lust allein. 34. Das wichtigste der das Leben der Hedoniker und Lpikureier. Die epikureiische Schule ist eine Weiterbildung der von Aristippos begrndeten hedonischen Schule. Aristippos von Kyrene (an der Nordkste von Afrika) war ein Zeitgenosse von Platon, mit der er am Hofe des lteren und spter des jngeren Dionysias (406 - 367, 367 343) zusammentraf. Selber den Freuden des Lebens ergeben, sah er auch in der Lust (fjdovrj) das einzig erstrebenswerte Lebensgut. Epikuros aus Athen (341 -270) trat ungefhr gleichzeitig mit enon in Athen mit seiner Philosophie hervor, um 306. Seine Lehre ist eine Verschmelzung der Atomenlehre Demokrits und der Lustlehre Aristipps. Epikur war so gesittet und freundlich und gutherzig, da seine Schler ihn fast heiligmig verehrten. Unter den spteren Epikureiern ist am bekanntesten der rmische Dichter Lukrez, ein beraus ernster und ehrenwerter Mann, dazu ein abgesagter Feind aller Genusucht. In seiner Dichtung de rerum natura fand Epikurs Lehre einen berzeugten, ja begeisterten Vertreter. 35. vergleichende Zusammenstellung der wichtigsten Lehren von Platon, Aristoteles, Ienon und Epikuros. 1. der das Begriffliche als die Grundlage eines wahren Wissens. Platon machte die Begriffe des Sokrates zu engelartigen Personen, Ideen genannt, die in einem besonderen Ideenhimmel wohnten. Nach Aristoteles wohnen die Begriffe in jedem darunter fallenden Einzelwesen und bleiben darin bis zu dessen Vernichtung. Zenon verlegt sie in den denkenden Menschengeist, der sie dann den Einzelwesen unterlegt.

4. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 13

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
13 Ix. Nachdem Odysseus seinen Namen und seine Herkunft kund ge-'Abdvov geben hat, erzhlt er von seinen Abenteuern bei den Kikonen, anoloyoi Lotophagen und namentlich bei dem Kyklopen Polyphernos. der Kvxlconeia. sechs seiner Genossen zur Mahlzeit verzehrt hat, dafr aber von Odysseus seines einzigen Auges beraubt ist. X. Freundliche Aufnahme bei Aiolos, dem Könige der Winde? durch Tc> Tieoi Aio/.ov vorzeitige ffnung des Windschlauches seitens seiner neugierigen xaiaatatovym'o-Genossen Entfesselung widriger Winde, die ihtt zu der Insel des y.c Kioy.iw Atolos zurcktreiben. Abenteuer bet den menschenfressenden Laistrygonen, die ihm 11 Schiffe samt der Besatzung vernichten. Mit dem einzig brig gebliebenen Schiffe kommt er zu der Insel der Zauberin Kirke, die 22 seiner Genossen in Schweine verwandelt, ihnen aber auf Geheih des durch ein Iauberkraut gegen ihre Knste geschtzten Odysseus ihre menschliche Gestalt zurckgeben musz. Nachdem er ein Jahr bei ihr verweilt hat, fordert sie ihn auf. zur Unterwelt an den Okeanos zu schiffen und den Seher Teiresias betreffs seiner Heimkehr zu befragen. 3m Lande der Simmerter kommt Odysseus in das Totenreich der Unterwelt; Zusammentreffen mit Teiresias. der ihm sein Geschick bis zum Ende seines Lebens verkndet, mit seiner Mutter Anti-Kleia, Leda, Phaidra, Ariadne, mit Agamemnon, Achilleus. Pa-troklos. Aias u. a. Xii. Rckkehr zu der Insel der Kirke, Fahrt zu den Seirenen, durch Eeiovvec, die Skylla und Charybdis, Vergehen seiner Gefhrten an den Sxvka Nindern des Helios auf der Insel Trinakria. Schiffbruch und Xdqvfc, alleinige Rettung des Odysseus nach Ogygia (33. Tag). osg chuov. Xi. Nexvlcc. C. Beim Sauhirten in Ahaka. Xiii - Xvii. Abschied von den Phaiaken (34. Tag). Nchtliche Fahrt nach cuozoz nao ithaka, wo die Phaiaken schlafend ihn niederlegen. Er erwacht, i',' ,J) ohne seine Heimat zu erkennen. Athene gibt ihm nach seinem gt rl Erwachen die Gestalt eines Bettlers und beauftragt ihn, sich zum treuen Sauhirten Eumaios zu begeben. Xiv. Seine freundliche Aufnahme bei Eumaios, der ihm von dem 'Ojwv ttoos schndlichen Treiben der Freier erzhlt; die erdichtete Erzhlung Evuacor ouicc. des Odysseus. in der er dem zweifelnden Eumaios auch Mitteilung macht von der baldigen Heimkehr des Odysseus. Abendmahlzeit. Xv. T ri^Efxxov Ttqog Evtxaiov cp&ig. Xvi. Tr^efj.c(](ov vayi'wqiouds 'Odvoaewg. Telemachs Rckreise von Sparta der Pherai nach Ithaka. Erzhlung des Eumaios der die Vorgnge in Ithaka und der seine eigenen Erlebnisse (35. u. 36. Tag). Telemach landet auf Ithaka. In Abwesenheit des Eumaios. den Telemach zur Penelope entsandt hat, um ihr heimlich seine Rckkehr melden zu lassen, entdeckt sich Odysseus, dem Athene seine wahre Gestalt zurckgegeben hat, seinem Sohne und entwirft mit ihm einen Plan zur Ermordung der Freier. Inzwischen spinnen auch diese Rnke zur Er-mordung des Telemach. Eumaios findet bei seiner Rckkehr den Odysseus wieder als Bettler (37. Tag).

5. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 48

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
48 und ihre lebendige Redefreudigkeit besonders wirksam waren. Unter solchen Bedingungen bildete sich die Rede naturgem in drei besonderen Gattungen aus als 1. ytvog Sixavixv in Reden vor Gericht, 2. yevog (fvfiovxevtlxv (oder ^Tjiutjyo^txov) in Reden vor dem Rate und der Volksversammlung, 3. yevog emdeixrtxov (oder Tzavv\yvqixv) in Reden vor dem ge-samten, aus festlichen oder traurigen Anlssen versammelten Volke. Alle diese Gattungen wurden in der Bltezeit der Beredsamkeit ein Jahrhundert hindurch, etwa vom Beginne des peloponnesischen Krieges bis kurze Zeit nach dem Untergange der griechischen Freiheit bei Chaironeia (430- 330), theoretisch gelehrt und praktisch gebt in der Weise, da fast alle groen Redner zugleich auch als Lehrer der Redekunst ttig waren. Dazu kam dann noch betreffs der Prozerede eine besondere Klasse von Rednern, die sog. Logographen 1), welche gegen Lohn Reden fr andere schrieben. Diese Ttigkeit hatte ihren Ursprung in dem athenischen Gesetze, da vor Gericht jeder Streitende seine Sache selbst führen mute. 39. Der Kanon'' der attischen Redner. Von den zahlreichen Rednern der Bltezeit wurden durch die Pergamenischen Grammatiker (um 125 v. Chr.) zehn, die man im Altertum als die hervorragendsten Vertreter der Redekunst schtzte, in einem sog. Kanon {xavwv = Richtschnur, Muster) zusammengestellt: 1) Antiphon, 2) Andokides, 3) Lysias, 4) Isokrates, 5) Isaios, 6) Demosthenes, 7) Lykurgos, 8) Hyperides, 9) Aischines, 10) Dinarchos. Wir heben im einzelnen hervor: 40. Lysias. Lysias (449 ober 445 - 378), geboren in Syrakus als Sohn des Kephalos, welcher um 440 auf Veranlassung seines Gastfreundes Perikles von Syrakus nach Athen bersiedelte und als /uttolxog iaotsxrjg (d. h. ausgeschlossen von der Teilnahme an der Staatsverwaltung und Gerichtsbarkeit, aber zugelassen zum (Berichte ohne ngoardzik, von allen Leistungen der Richtbrger, also auch vom /aetoixwv, befreit und zur (Erwerbung von Grundbesitz berechtigt) im Peiraieus eine bedeutende Schildfabrik betrieb. Wahrscheinlich um 430 wanderte Lysias aus unbekannten Grnden wieder nach Unteritalien und zwar in die von Perikles gegrndete Kolonie Thurii, nahm hier Unterricht in der Rhetorik und Politik bei Tisias (s. S. 47) und kehrte im Jahre 411 nach Athen zurck. Auch er betrieb hier mit seinem Bruder Polemarchos, beide als fieroixoi iaoxeleig im Peiraieus wohnend, eine Schildfabrik mit 120 Sklaven. Ihr groer Reichtum erregte die Habsucht der i) Logographen in diesem Sinne sind wohl zu unterscheiden von den Logo-graphen, welche als Vorlufer der kunstmigen Geschichtschreibung, in 20, S. 28 behandelt sind.

6. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 16

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
16 . 6. Die kyklischen Vichter. Ilias und Odyssee stellen nur einzelne Teile des troischen Sagenstoffes dar. Auer ihnen gab es noch andere Dichtungen, welche die Vorgeschichte des trojanischen Krieges, seinen Verlauf, sein Ende und die Schicksale der Haupthelden darstellten. Diese Dichtungen bilden den sog. epischen Kyklos *), und ihre Verfasser heien kyklische Dichter. So schrieb unter anderen Stasinos aus Cypern (um 760) Kvjiqia, die Ursache und Veranlassung des trojanischen Krieges, Arktinos von Milet (um 770) die Althonic, eine Fortsetzung der Ilias bis zum Tode und der Bestattung des Achilleus, Lesches aus Lesbos (um 700) die 'Ihg //uqcl, die Fortsetzung der Aithiopis, Hagias aus Troizene (um 770) die Nmo/, die Erlebnisse der heim-kehrenden griechischen Helden. . 7. hefiodos. Als Vater des didaktischen Epos ist zu nennen Hefiodos aus Askra am Helikon in Botien, von aiolischen Eltern stammend, ein jngerer Zeitgenosse Homers. Unter seinem Namen sind erhalten: 1. "Egya xal Opera et dies, enthaltend in 828 Versen Lehren der Ackerbau, Weinpflanzung, Haushalt, Handel, Schiffahrt, durchsetzt mit Mythen, Fabeln und Sentenzen. 2. (Beoyovca, enthaltend in 1022 Versen Sagen von der Ent-stehung der Welt und der Götter, von ihrem Range und ihrer Ver-wandtschaft, sowie den Versuch einer bersicht des olympischen Gttersystems. B Die Tyrik. 8. Inhalt der lyrischen Poesie. Die lyrische Poesie (genannt nach der Ivqu, einem sieben-saitigen Instrument, nach der Sage von Hermes erfunden, indem er der die Schale einer Schildkrte Darmsaiten spannte) lt die Em-pfindung des Dichters in Gesang ausstrmen; mit dem Gesang verbindet sich zumeist Tanz. Alsbald nach ihrer Entstehung gegen Ende des 7. Jahrhunderts v. Ehr. erhob sie sich zu einer bedeutenden Blte in Inhalt und Form. Die Mannigfaltigkeit der zum Ausdruck gebrachten Empfindungen: Liebe und Ha, Freundschaft und Feindschaft, Lust und Schmerz usw. fhrte zu einer groen Zahl verschiedener rhythmischer Formen, zu einem Reichtum verschiedenartiger Strophen. Den bergang von der epischen zur lyrischen Poesie bilden die Elegie und der Iambos. *) Der Name tmxdg xixlos wird freilich erst nach Christi Geburt gebraucht.

7. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 50

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
50 der Einbung vorgelesener Musterreden, teils endlich in einer Anleitung zur Ausarbeitung von eigenen Reden oder Abschnitten von solchen. Unter den von Isokrates selbst verfaten Musterreden erregen das meiste Interesse die der epideiktischen Gattung. Diese groen Prunk-reden waren zugleich politische Flugschriften und fr den Verfasser das Mittel, seine Ideale vom Zusammenschlu aller Hellenen zu gemeinsamer Bekmpfung der Barbaren unter das Volk zu bringen, Ideale, welche bei dem damaligen Stande der Dinge nicht mehr zu verwirklichen waren und deren Zerrinnen bei Chaironeia den fast 100--jhrigen Greis mit solchem Schmerz erfllte, da er 338 sich selbst das Leben nahm. Die berhmtesten seiner epideiktischen Reden sind: der 7zavr\yvqlxog, eine 380 fingiert in Olympia vor der panhellenischen Festversammlung gehaltene, durch abgerundeten Periodenbau, klangvollen Rhythmus, Reinheit der Sprache und Vaterlandsliebe ausgezeichnete Lobrede auf Athen, welche dieser Stadt das Recht auf die Hegemonie zuspricht, und der 7rava&r]vcux6g, eine Rede, die mit greisenhafter Weitschweifigkeit ohne wesentlich neue Gedanken das Lob Athens in denselben Tnen singt, wie der navvflvqlxo*;, und zugleich die rhetorische Kunst des Verfassers selbstgefllig verherrlicht. 42. vemosthenes. Derrtosthenes, Sohn des Demosthenes, aus dem attischen Demos Paiania, wurde wahrscheinlich 383 geboren. Sein Vater war Besitzer einer mit 30 Sklaven betriebenen Schwertfabrik. Kaum 7 Jahre alt, verlor er seinen Vater durch den Tod und wurde durch unehrliche, gewissenlose Vormnder um das nicht unbetrchtliche Vermgen (15 Talente) betrogen. Von Isatos in der Redekunst belehrt und mit juristischen Kenntnissen ausgestattet, zog er einen der Vormnder vor Gericht und erwirkte, obgleich erst 20 Jahre alt, die Verurteilung des ungetreuen Vormundes zu 10 Talenten Schadenersatz, mute sich aber schlielich zu einem mageren Vergleiche bereit finden. So durch die Unehrlichkeit seiner Vormnder zu den ersten Versuchen im Reden gezwungen, suchte er, um sich eine Stellung zu grnden, sich als Redner auszubilden. Es ist allbekannt, mit welch beispiel-loser Entschlossenheit der junge, beraus strebsame Mann die Gebrechen seiner Natur, das Zucken mit der Achsel, die schlechte Aussprache des t> und das zaghafte Bangen gegenber dem rauschenden Lrm der Volksmenge durch das der der Schulter aufgehngte Schwert, durch Steinchen, die er in den Mund nahm, sowie durch Sprechen gegen die brandenden Wogen des Meeres bekmpfte und siegreich berwand. Diese unbeugsame Tatkraft hat den Redner durch sein ganzes, vielbewegtes Leben begleitet. Sein Werden und Wachsen als Redner vollzieht sich in drei Perioden. In der ersten Periode sehen wir ihn als redenschreibenden Rechtsanwalt im Kampfe um feine brgerliche Existenz; in der zweiten tritt er persnlich als Redner auf, zumeist in Privatprozessen, aber durchweg solchen, bei denen zugleich auch ein ffentliches Interesse in

8. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 57

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
57 mit rcksichtsloser Offenheit zu uern, und kein Gebot der Hflichkeit zwingt ihn, einem Unbekannten etwa die Ehre emes achtungswerten Mannes ohne weiteres zu erweisen. Diese uaturwuchftge Offenheit findet jedoch eine starke Einschrnkung gegenber Bittflehenden und Gastfreunden. Bei Bittflehenden kann man gar von einer Art Zeremoniell sprechen, wenn man an die Aufnahme des Odys eus bei den Phaiaken denkt- und einem Diomedes steht die Gastpflicht 9egermber dem noch nie gesehenen Gastfreunde Glaukos hher als die Pflicht des Kriegers aeqenber dem bewaffneten Feinde. . . ,, Die krperlichen Vorzge eines Menschen werden mindestens ebenso hoch geschtzt wie die geistigen. Jene sind Schnheit und Kraft. Schnelligkeit und Kampfeslust, berhaupt knegensche Tuchtigke t (desrrj) Die geistigen Vorzge sind Klugheit und Redegewandtheit und zudem sittliche Scheu (fj aldag) vor allem Heiligen oder Ver- ehrung^tvurdigen. ^ ^reel ^ er bermut (v Vqig). Wer damit behaftet ist, verfllt ohne weiteres auch der Verblendung (a^): quem deus perdere vult, eum dementat. Der Ubermut treibt zur bsen Tat, und die Verblendung hlt die Besonnenheit fern, die von der bsen Tat abhalten Knnte. Die Freveltat wird entweder geshnt durch den Neueschmerz, der sich in reuevollen Gebeten uert und zu shnenden Taten treibt, oder sie wird von den Gttern bestraft; doch findet diese Bestrafung hier auf Erden, nicht in der Unterwelt statt. Der (Eingang in die Unterwelt liegt im fernen Westen, noch tyntex der Stelle, wo die untergehende Sonne in den Dkeanos hinabtaucht. Die Unterwelt wird beherrscht von Hades und Persephone; sie ist etn freudeloser Ort, und Achill mchte lieber der rmste freie Mann auf Erden als König der alle Schatten sein. Dorthin kommen alle Menschen ohne Ausnahme, die guten rote die schlechten, und fuhren auf der Asphodelosroiesel) ein bewutloses Schattendasein; doch Knnen sie durch den Genu frisch vergossenen Blutes das Bewutsein von ihrem frheren irdischen Leben wieder erlangen. ) 48. Erdkunde. Die troische (Ebene und Ithake schildert Homer offenbar nach dem Augenschein; zudem sind ihm die Ksten des Atgauschen Meeres und die Sd- und Westkste Griechenlands bis Nhake genauer be-Rannt; auch von Phoinikien und gypten Kennt er Wichtige Städte Im brigen ist jedoch seine Erdkunde durchaus phantastisch. Er denkt 1) Asphodelus ramosus, eine lilienartige Pflanze mit ebaren Knollen, pflanzte man auf die Grber zur Nahrung fr die Toten. 2) Die Vorstellung von der rumlichen Trennung der Guten und Bosen, fomie Lter Seunun99 jener und de- Seftrajung U*t I9ef,ort emer p teen qeu an (Somer kennt zwar ein (Einhon (r Hlvaiov nesiov), oq t|t oas eine paradlesischv Insel ^tten^im Okeanos.' wo'die Menschen wohnen, tue wegen chrer Verwandtschaft mit den Gttern nicht sterben knnen.

9. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 59

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
59 Der Ackerbau nebst der damit verbundenen Viehzucht war die weit berwiegende Erwerbsart, der gegenber Handel und Gewerbe ent-schieden zurcktraten. Grundbesitz und Viehherden waren daher auch der wichtigste Besitz. Die Gegenstnde, deren man bedurfte, fertigte man fast durchweg selber an, wie Gerte, Kleider, Htten; man kaufte nur die, welche man nicht selber machen konnte, wie Metallarbeiten und besonders Waffenstcke; man kaufte sie aber nicht fr Metallgeld, sondern durch Warentausch; als Zahlungsmittel diente besonders das Rmd, wie wir bei der Bewertung der Rstungen des Glaukos und Diomebes ersehen. Edelmetalle wurden zwar hoch geschtzt, dienten aber nur zum Schmucke nicht zur Wertbestimmung von Waren. 5l Gewerbe und Handel. Das niedere Handwerk fehlte ganz, weil jeder Grundbesitzer in Leder, Holz und Eisen, seine Frau und Tchter in Flachs und Wolle au arbeiten verstanden, und sogar der König Pflug und Axt ebenso aut fhrte, wie Turmschild und Lanze. Doch finden sich beachtensw^te Anfnge der hheren Gewerbearten, die eine grere Einsicht oder Be-schicklichkeit erforderten- ihre Vertreter, oder gemeinnutzige Leute genannt, standen eben deshalb in hohem Ansehen; es waren Seher, Snger, Kunsthandwerker, rzte und Herolde. brigens mssen von den hochgeachteten ffentlichen Herolden, die sowohl selbst unver-letzlich waren, als auch ihren Begleitern Schutz und Sicherheit boten, die huslichen Herolde unterschieden werden, die mit jenen nur den Namen xvqv'z gemein hatten, im brigen aber als freie Aufwarter die gewhnlichen huslichen Dienstleistungen in Hof, Kche und Speisesaal verrichteten. Der Handel, besonders der berseeische, lag damals in den Hnden der Phoiniker; weil diese nebenher noch gern Menschenraub trieben, so waren die Handelsleute (ol Tt^rjxr^eg) berhaupt bel beleumundet. 52. Das Frstenhaus. Das Frstenhaus diente nicht nur dem Aufenthalte der frstlichen Familie mit ihrer Dienerschaft, sondern auch wirtschaftlichen Zwecken; dazu mute es Raum fr die (Berontensitzungen bieten; als Wohnort des Herrschers und Sitz der Regierung mute es zudem stark befestigt und so umfangreich sein, da auch noch viele andere Burger fr sich und ihre Habe bort eine Zuflucht in der Not finden konnten. Das homerische Frstenhaus lag daher in der Regel auf einer leicht zu ver-teibigenben Anhhe von betrchtlicher Ausbehnung, war rings ummauert und hatte meist nur einen einzigen Torbau als (Eingang, der als der gefhrbetste Punkt so eingerichtet war, ba bort mglichst viele Uer= teibiger Platz finben konnten. Im Innern lag eine groe Anzahl verschiebenartiger, meist einstckiger (Bebube, die enttveber Durch breite Korribore ober enge Gnge getrennt waren ober sich an Hofe vonosl

10. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 26

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
26 Die weniger bedeutenden Trachinierinnen haben ihren Namen von dem Chore, der aus Jungfrauen von Trachis gebildet ist; im Mittelpunkte der Hand-lung steht aber Deianeira, die eiferschtig auf ihre Nebenbuhlerin, die schne Dole, ihrem (Batten Herakles durch ein Iaubermittel den Untergang bereitet. Die Poesie des Sophokles galt als der reinste und lauterste Ausdruck attischer Bildung. Er gab die verbundene Trilogie des Aifchylos auf und schuf die geschlossene Tragdie als ein fr sich bestehendes organisches Ganze. Seine Bedeutung liegt in dem streng folgerichtigen Aufbau der Handlung und in der meisterhaften Charakteristik scharf ausgeprgter, individueller, aus freier Selbstbestimmung handelnder Persnlichkeiten- er glaubt an eine sittliche Weltordnung und zeigt in der ehrfrchtigen Achtung der hochthronenden eroigen Gesetze eine tiefe Religiositt. So kann es uns nicht wundern, da die Athener ihm nach seinem Tode einen heroischen Kultus widmeten. Seine im Jahre 1843 zu Terracina aufgefundene herrliche Statue gibt uns auch uerlich die Bedeutung der Persnlichkeit wieder, in der sich Anmut, Wrde und Schnheit ausprgen. Treffend sagt Sulzer in seiner Theorie der schnen Knste: Man sagt von dem Bildhauer Polyklet, er habe eine Statue von so auserlesenen Verhlt-nissen und so groer Schnheit gemacht, da sie den andern Knstlern zum Muster gedient und deswegen die Regel genannt worden sei. Fast jede der 7 Tragdien des Sophokles, die wir noch haben, verdiente den Namen der Regel dieser Dichtungsart". (8. Luripides. (Euripides von athenischen (Eltern angeblich am Tage der Schlacht von Salamis (480) zu Salamis geboren, als Schler des Anaxagoras und der Sophisten Prodikos und Protagoras durch philosophische und rhetorische Studien gebildet, befreundet mit Sokrates, trat etwa in seinem 25. Lebensjahre als Dichter auf. (Er war von herber, finsterer Gemtsart und fhrte ein zurckgezogenes Leben, so da er eine Teilnahme an dem politischen Leben nur in seinen Dichtungen bekundete. 3m hohen Alter, vielleicht aus rger der Spttereien der komischen Dichter und aus Mimut der unangenehme husliche Verhltnisse, verlie er Athen und wanderte aus nach Pella in Makedonien an den Hof des Knigs Archelaos, wo er im Jahre 406 kurz vor Sophokles starb. Seine Chorgesnge, die mehrfach eingelegten Musikstcken gleichen, stehen nicht immer in engem und innigem Zusammenhange mit der Handlung und den Charakteren der handelnden Personen- der Handlung fehlen oft (Einheit, natrliche Entwicklung und Folgerichtigkeit des Ausganges. (Eigentmlich sind ihm der Prolog, der eine Art von Exposition bildet, und der deus ex machina, der durch sein Er-scheinen den Knoten in der Mehrzahl der Stcke lst. (Er schrieb etwa 92 Dramen, von denen 8 Satyrdramen waren. Von den 18 erhaltenen Dramen sind die bedeutendsten: '[(piyevsia fj ev Aixidt, yi(piyeveia fj iv Tavqoig, die Goethe den Stoff zu seiner Iphigenie" gegeben hat (Umnderung der trgerischen List der Iphi-geneia gegenber Thoas bei Euripides in unumwundene Wahrheit bei
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