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1. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 137

1911 - Trier : Lintz
Die Wasser-^und Lufthülle der Erde. 137 Regen- und Trockenzeiten. Die zeitlich sehr regelmüßig ein- tretenden sog. Tropenregen der ersten Zone wandern mit dem Stande der Sonne. Am Äquator fallen die Hauptregenzeiten ziemlich genau mit den beiden Tag- und Nachtgleichen zusammen. Jedoch ist in diesem Kalmengürtel der Erde (Gürtel der Windstille) kein Monat regenarm. In fast täglichen Gewittern schlägt sich der Wasserdampf, den der durch die starke Erwärmung erzeugte aufsteigende Luftstrom mit sich führt, nieder. An den Kalmengürtel, der eine Breite von 4—5° einnimmt, schließen sich Gebiete an, in denen die doppelte Regenzeit deutlicher ausgeprägt ist. Eine kürzere und eine längere wechseln mit je eiuer kleinern und größern Trockenzeit ab. Allmählich vollzieht sich der Übergang in die Wendekreiszone mit je einer kürzeren Regen- und einer sehr langen Trockenzeit. In großer Regelmäßigkeit stellen sich auch die Monsun regen ein. Winterregen. Während in den genannten Ländern die Regen- zeit in den Sommer fällt, empfangen viele Landstriche an der Westseite der Kontinente, vorwiegend infolge des Einfluffes der trockenen Paffate, keine Sommerregen; sie erhalten jedoch im Winter von W her etwas Feuchtigkeit. In Nordwesteuropa und Nordwestamerika verbreiten südwestliche Winde die Hauptfeuchtigkeit im Herbst und Winter. b. Die Gletscher. Anhäufung und Abgang der Schneemassen. Kalte Gegenden § 79. empfangen ihre Niederschläge in Form von Schnee. Diesem fehlt die Beweglichkeit des Wassers; er fließt nicht, sondern haftet. So häuft er sich an. Längs der Schneegrenze findet aber ein Abtauen der Schneemaffen statt. Vou steilen Gehängen fahren Lawinen mit Donner- getöfe hinab, und von sanften Gehängen sammeln sich langsam nach der Tiefe vorrückende Eisströme, die Gletscher. (Bilderanh. 20). Die Talwanderung des Gletschereises wird durch den Druck und das ab- wechselnde Schmelzen und Wiedergefrieren der Eismassen hervorgerufen. Die Schneegrenze liegt überall auf der Erdoberfläche in ver- fchiedener Höhe, weil auf ihre Lage außer den Wärmeverhältnissen noch andere Einflüsse, wie die Feuchtigkeit der Luft, die Regeumenge, Wind- richtuugen, einwirken. Gletscherbildung. Die Vorbedingung zur Gletscherbildung ist das Vorhandensein einer Firnmulde, in der sich der Schnee sammeln kann. Dieselbe ist gewöhnlich an Fläche dreimal so groß als die Zunge, d. i. der zur Tiefe vorrückende Eisstrom. Sie muß immer über der Schneegrenze liegen, während die Zungen bis 1400 m tiefer gehen. Nicht

2. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 7

1911 - Trier : Lintz
Das Natur- oder Lcmdschaftsbild. 7 besonders im Gebiet des Rheinischen Schiefergebirges, in Hessen und Böhmen. Es bildeten sich namentlich Basaltgebirge. Die bedeutendsten sind Vogelsberg und Rhön, das schönste Vulkangebirge aber bildet das Siebengebirge am Rhein, das sich ober- halb Bonn auf der rechten Rheinseite erhebt. Bildung von Neuland. Die Ober- fläche Deutschlands wurde durch die teilweise Zerstörung der Gebirge immer mannigfaltiger. Die meisten Ge- birge sind nur uoch Trümmergebirge. Ihre weicheren Teile wurden zerstört, ihre härteren blieben erhalten. Der grobe Gebirgsschntt wurde am Fuße der Gebirge abgelagert, Den feinen Schlamm aber führten die Flüsse fort bis zum Unterlaufe oder bis ins Meer.. Auch dieses bildet Ablagerungen an der Küste. So entstand Neuland, ent- standen die Fluß- und Seemarschen, sowie die Dünen an der Küste. Vergletscherung Norddeutsch- lands. Die Norddeutsche Tiefebene er- hielt in der Eiszeit, gleich der Süd- deutschen, riesige Schuttmengen, aber von Gletschern, die von Skandinavien aus- gingen. Es fand eine mehrmalige, wenigstens eine dreimalige Ver- gletfcheruug Norddeutschlands statt. Die dritte Vereisung reichte jedoch nach W nicht bis über die Elbe. Auf den westöstlich gerichteten Landrücken, die Norddeutschland durchziehen, gelangten die Gletscher zu einem lüngern Still- stände. Darum erfolgte auf ihnen eine stärkere Ablagerung von Gletscher- schntt, von Geschiebelehm vorwiegend auf der Nordseite und von Decksand auf der Südseite. Als deutliche Spuren der Vergletscherung blieben ans den Landrücken Norddeutschlands zahlreiche Seen zurück.

3. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 101

1911 - Trier : Lintz
Vierter Teil. Grundzüge der allgemeinen Erdkunde. i. Die Eröe als Himmelskörper. 1. Die Erbe als Glied des Sonnensystems und ihre Entstehung. Weltkörper. Unsere Erde ist nur ein kleiner, winziger Ball im Weltenraum. Die unzähligen Sterne am Himmel sind Weltkörper, die fast alle unsere Erde an Größe weit übertreffen. Die meisten sind gleich der Sonne glühend. Die Erde dagegen ist außen längst erkaltet und empfängt Licht und Wärme von der Sonne. Der verschiedene Wärmezustand ist nicht der einzige Unterschied zwischen den Gestirnen. Die meisten scheinen ihre Stellung am Himmel nicht zu ändern, andere wandeln sichtbar bestimmte Bahnen. Weltkörper, die festzustehen scheinen — in Wirklichkeit bewegen sie sich, aber das Auge vermag wegen der riesigen Entfernungen die Bewegung nicht wahr- zunehmen — und glühend sind, nennt man Fixsterne; Sterne dagegen, die sich bewegen und nicht mehr glühen, heißen Planeten. Die Planeten sind keine selbständigen Weltkörper, sondern gehören einem Fixsternsysteme an, d. h. sie werden von einem Fixsterne durch die Anziehung in bestimmten Bahnen gehalten und empfangen von ihm Licht und Wärme. Die Erde gehört nebst 7 größern Planeten zum Fixsternsystem der Sonne. Um die Planeten kreisen wieder Monde oder Trabanten. Zum System der Sonne gehören ferner die Schweifsterne oder Kometen. Außerdem umkreist noch eine große Menge dunkler, kleiner Himmels- körper die Sonne, die beim Eintritt in die Erdatmosphäre plötzlich als Sternschnuppen aufleuchten. Häufig erscheinen sie auch als Feuer- kugeln oder fallen als Meteorsteine nieder.

4. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 147

1911 - Trier : Lintz
Fünfter Teil. Mathematische Geographie. Erde und Himmel, wie sie erscheinen. 1. Der Horizont. Wlr können nur ein kleines Stück der Erdoberfläche sehen; auf freiem Felde erscheint dieses kreisrund. Wir sehen ferner einen Teil des Himmels; wie eine Glashalbkugel wölbt dieser sich über uns. In der Ferne scheinen Erde und Himmel sich zu berühren. Wir können Scfiertet/>u? nur bis zu dieser scheinbaren Berühruugsliuie sehen. Dieselbe begrenzt also unsere Aussicht. Darum heißt sie die Begreu- zende (Linie) oder Horizont. Die Horizontlinie umschließt die Horizoutsläche. Unser Horizont oder Ge- sichtskreis ist nicht immer gleich groß. Steigen wir höher, so wird er größer, er erweitert sich; steigen wir hinab, so wird er kleiner, er verengt sich wieder. Wechseln wir aber uuseru Stand- Punkt, so verschiebt sich der Horizont. Der Punkt, der sich senkrecht über uns, über nnserm Scheitel befindet, wird Scheitelpunkt oder das Zenith, der Punkt, der sich senkrecht unter uns befindet, Fußpunkt oder der Nadir genannt. 10* Pccßjchcri/?? oacerjva.e/er Abb. 41. Der Horizont.

5. Mathematische Geographie und Karthographie - S. 1

1911 - Trier : Lintz
Erster Teil- Mathematische Geographie. i. Erde und Himmel gemäß unseren Sinneswahrnehmungen. 1. Der Horizont. Wir können nur ein kleines Stück der Erdoberfläche sehen; § 1. auf freiem Felde erscheint dieses kreisrund. Wir sehen ferner Entwicklung einen Teil des Himmels; wie eine Glashalbkugel wölbt dieser sich es egnt"- über uns. In der Ferne scheinen Erde und Himmel sich zu be- rühren. Wir können nur bis zu dieser scheinbaren Berührungs- linie sehen. Dieselbe begrenzt also unsere Aussicht. Darum heißt sie die Begrenzende (Linie) Sc/iertet/ni/ra? 0¿er Horizont (von griech. horizein = begrenzen). Die Horizontlinie umschließt die Horizontfläche. Wir befinden uns, wenn das Laud eben ist, in der Mitte der Horizontfläche, — also von jedem Punkte der Horizontlinie gleich weit ent- fernt. Auch alle Punkte des Himmelsgewölbes scheinen gleich weit von uns entfernt zu sein. Unser Horizont oder Ge- weite des Fu/ijbitnfit -i.l t • -, . , , . Horizonts. oc¿efwa.c/tr sichtskreis ist nicht immer Abb. 2. Der Horizont. Sleich groß- Steigen wir höher, so wird er größer, er erweitert sich; steigen wir hinab, so wird er kleiner, er verengt sich wieder. Wechseln wir aber unsern Standpunkt, so verschiebt sich der Horizont. Wäre die Erde durchsichtig, so würden wir sehen, daß sich Die H'j»meis- das Himmelsgewölbe unter dem Horizonte fortsetzt und sich unter uns zu der andern Glashalbkugel wölbt. Den Himmel können wir uns als eine große, hohle Kugel vorstellen. Diese nennen Kerp, Lehrbuch der Erdkunde, Ausg. A. Mathem. Geogr. u. Kartographie. 1

6. Die deutschen Landschaften - S. 54

1896 - Trier : Lintz
54 Die Methodik des erdkundlichen Unterrichts. Grund hat. Ich frage weiter: „Von wem aber bezieht der Kauf- mann seine Waren?" -- Hauptsächlich aus den Fabriken. Sein Warenlager ist in diesem Jahre schneller erschöpft als sonst. Was thut er dann? Er giebt den Fabriken neue Aufträge zu Lieferungen. Dort laufen bald so viele Bestellungen ein, dass der Fabrikant sie kaum noch befriedigen kann. Er sieht sich gezwungen, den Fabrikbetrieb zu ver grössern und mehr Arbeiter ein- zustellen. Um solche zu erhalten, muss er vielleicht die Löhne erhöhen, und so wächst mit dem Verdienste des Land- mannes nicht nur der des Geschäftsmannes und des Fabrikanten, sondern auch der des Arbeiters. Der Versand der grössern Warenmengen, sowie der grössern Masse der Rohstoffe, die zu deren Herstellung erforderlich sind, giebt endlich gleichzeitig dem ganzen Verkehrsleben einen neuen Aufschwun g. Auch in ander er Richtung können wir die gü nstige Wir- kung einer guten Ernte verfolgen. Ein Landmann hat längst, den Entschluss gefasst, ein neues Wohnhaus und bessere Stal- lungen zu bauen. Der ungünstige Ausfall mehrerer Ernten hat ihn aber bisher abgehalten, sein Vorhaben auszuführen, da er sich nicht zu sehr in Schulden setzen wollte. Nachdem sich aber durch eine gute Ernte oder mehrere solche seine Verhältnisse gekräftigt haben, kann er die Ausführung seines Planes wagen (ebenso wirkt beim Kaufmann, beim Fabrikanten ein günstiger Geschäftsgang). Zahlreiche Handwerker bekommen dadurch Beschäftigung, und wenn das Vieh jetst bessere Stallungen erhält, so bringt dies dem Landmanne selbst wieder Nutzen. Oder ein anderer möchte sich gern neue Ackergeräte anschaffen, die es ihm möglich machen würden, seine Aecker zukünftig besser zu bebauen und sich dadurch grössere Erträge zu sichern. Auch er wartet vielleicht eine günstige Ernte ab und benutzt dann die grössere Einnahme dazu, um für die Zukunft den Bet ri e b seines Ackergeschäfts nutzbringender gestalten zu können. Der Unterschied, der zwischen wechselnden schlechten und guten Ernten der nämlichen Gegend besteht, ist als ein dauernd er vorhanden zwischen unfruchtbaren und fruch t- baren Gebieten, und der Unterschied zwischen den je nach der Ernte' wechselnden ungünstigen und günstigen Er- werbsverhältnissen der nämlichen Gegend wird zwischen jenen ein ständiger. Ist es nach einer solchen Vorbereitung durch An- knüpfung an heimatliche Verhältnisse, die der Schüler leicht verstehen und überschauen lernt, nicht möglich, ihm auch Verhältnisse der Fremde zu erklären und nach und nach seine Einsicht mehr zu ver all gem ei 11 e r n und zu befestigen*). *) Wenn im heimatkundlichen Unterricht das Erwerbsleben der Heimat hinreichend erörtert und beleuchtet worden ist, dann sind später solche längeren

7. Die deutschen Landschaften - S. 115

1896 - Trier : Lintz
Die schwäbisch-bayerische Hochebene. 115 d. s. die sumpfigen Niederungen i. Sw. des Kaukasus seine wichtigsten Anbau- gebiete. Die ägyptischen Mumien sind in Leinwand eingehüllt. In Palästina wurde schon vor der Einwanderung der Israeliten Flachsbau betrieben. Leinene Kleider galten bei allen orientalischen Völkern als die reinlichste und feinste Tracht. Wie in Aegypten und in anderen Ländern des Orients für die Priester das Tragen leinener Kleider Vorschrift war, so musste auch bei den Juden der Hohepriester vor dem Betreten des Allerheiligsten ein Gewand von Leinen an- legen. Zu den Griechen wurde die Leinwand von den Phönizie rn gebracht (phöniz. kitonet, griech. /naiv = Leinwand). Beide Völker haben aber weniger den Flachs selbst angebaut, als vielmehr das Spinnen und Weben der Flachs- faser und das kunstvolle Färben der Leinwand ausgebildet, sowie den Handel mit diesen Erzeugnissen betrieben. Von den Griechen lernten die Börner den Flachs, seinen Anbau und seine Behandlung kennen. Das Land Etr uri en, nördlich von Bom, ist ein altes Flachsbaugebiet. (Mitteil. v. Plinius ü. d. Flachs- bau i. Oberitalien). Mehr aber noch als in Italien selbst bürgerte sich diese wichtige Kulturpflanze in den römischen Provinzen Spaniens, Galliens und Germaniens (in den feuchten, nebeligen Ebenen der Barbaren, wie Plinius i. 19. Buche mitteilt) ein. Ein leinenes, mit roter Farbe geschmücktes Kleid war schon zu den Bömerzeiten der Stolz der germanischen Frauen; sie sassen in ihren unterirdischen Wohnungen, mit Spinnen und Weben beschäftigt (s. Plin.j. Von den Schiffahrt treibenden Küstenvölkern wurde der Flachs auch zur Her- stellung von Segeln verwandt, und erst die Verbreitung des Flachsbaues machte also die kriegerischen Seefahrten in späteren Jahrhunderten, z. B. der Sachsen im 4., der Dänen im 6. und der Normannen im 8. Jahrhunderte möglich. (Zur Zeit Gäsars waren noch Segel aus Tierfellen im Gebrauch, wie er von den Ve- netern in der Bretagne berichtet). Im Mittelalter erlangte der Flachs für das deutsche Hauswesen eine hohe wirtschaftliche Bedeutung. Fast jeder länd- liche Haushalt zog seinen Flachsbedarf selbst, und das Spinnen und Weben galt für alt und jung, für reich und arm als eine ehrende Beschäftigung, der sogar Fürstentöchter (z. B. Karls des Gr.) mit Eifer oblagen. Die duftenden Laden mit dem weissglänzenden Linnen waren der Stolz aller deutschen Frauen. Der Handel mit Leinwand, der besonders nach Italien ging, wurde eine Hauptquelle des Beichtums der deutschen Kaufleute (z. B. der Fugger in Augsburg). I m letzten Jahrhundert ist in Deutschland der Flachsbau stark zurückge- gangen. Manche Gegenden, in welchen er noch vor 10—20 Jahren in hoher Blüte stand, erzeugen heute keine handvoll Flachs mehr. Seitdem die Flachs- spinnerei vom Hand- zum Maschinenbetriebe übergegangen ist, werden an die Güte der Flachsfaser höhere Anforderungen gestellt. Nur gut zubereiteter Flachs von feiner und langer Faser, aus dem sich auch die teureren Garne verspinnen lassen, erzielen noch ordentliche Preise, während schlechte Ware fast unverkäuf- lich ist. Da aber in den meisten flachsbauenden Gegenden die Landwirte den Fortschritten der Technik nicht folgten und ihrem Gewächse nach wie vor eine schlechte Behandlung zu teil werden liessen, musste der Flachsbau unlohnend werden, besonders da andere Länder, nämlich Belgien, Bussland und Irland bessern Flachs zu liefern im stände waren. Gefördert wurde sein Bückgang noch durch die Vorherrschaft, die in letzter die baumwollenen Gewebe vor den leinenen behaupteten, und durch den Wettbewerb der Jute- gewebe. Neuerdings sucht man staatlicherseits den Flachsbau wieder in Deutschland zu h e b e n , indem man Einrichtungen (z. B. Flachsbereitungsanstalten, Flachsmärkte) trifft, die einen lohnenden Betrieb desselben ermöglichen. Doch wenn auch diese Bemühungen den ihnen zu wünschenden Erfolg haben sollten, wenn Deutschland seinen Bedarf an Flachs (ü. d. jetzige Einfuhr s. i. d. Bück- blicke nach) wieder selbst erzeugte und dessen Anbau eine neue Einnahmequelle für den Landmann werden sollte, eins kommt niemals wieder, nämlich die Poesie, die mit dem Spinnrade aus dem deutschen Bauern- und Bürgerhause verschwun- den ist. Der Flachs oder Lein wird zweitens der Oelgewinnung wegen ange- baut. Das Leinöl ist unter den trocknenden Oelen wegen seiner Verwendung zur Bereitung von Oelfarben, Firnis, Wachsleinwand u. s. w. das wichtigste. Seine Gewinnung geschieht durch Auspressen und zwar entweder auf kaltem oder

8. Die deutschen Landschaften - S. 133

1896 - Trier : Lintz
Das schwäbisch-fränkische Stufenland. 133 worden ist und den roten Sandstein, der schon während eines frühern Meereszustandes der Landschaft abgelagert wurde, durch- brochen hat. Die Rhön erhebt sich viel höher als Spessart und Oden- wald, ungefähr bis zu 1000m. Im südlichen Teile, wo die Haupt- gebirgsmasse liegt und auch der höchste Berg, die Wasserkuppe (950 m) sich erhebt, führt sie den Namen „Hohe Rhön'1. Diese ist ein kaltes und ödes G e birg s land. Sie besteht entweder aus felsig-kahlen Hochflächen oder aus grossen Torf- m'ooren und Sümpfen. Nur hier und da zeigt sich etwas Gesträuch. Freundlicher ist der nördliche, viel niedrigere Teil des Gebirges, die Vorder-Rhön, wo sich das Auge an s chö ne n kegelförmigen Bergformen, an dunkeln Waldungen und grünen Saaten erfreuen kann. Das Fichtelgebirge (s. S. 106). Vom Südende des Schwarzwaldes zieht sich bis zum Fich- telgebirge der lange Zug des deutschen Jura hin, der die Landschaft im Südosten abschliesst. Der schwäbische Jura (s. S. 104). Der fränkische Jura (s. S. 105). Auch nach der dritten Seite hin, nach Nordosten, ist das schwäbisch-fränkische Stufenland von einer langen Gebirgs- reihe begrenzt, die sich vom Fichtelgebirge nach Nordwesten er- streckt und sich der westlichen Gebirgsreihe im Norden nähert. In ihr können wir wie beim Jura zwei verschieden gestaltete Teile unterscheiden, den Franken Wald und den Thüringer Wald. Der Franken Wald. Dieses, dem Fichtelgebirge zunächst liegende, plateauartige Gebirge nimmt nicht ganz die Hälfte des Zuges ein. Es besteht aus Grau wackegestein, ist also eine Ablagerungsmasse von Thon, der mit feinem Quarz sand untermischt ist. Wo sich der Thon reiner abgelagert hat, dort geht das Gestein mehr in Thonschiefer über. Die Erhebungen des Frankenwaldes sind fast über- all gleich hoch, und ragen nur wenig über das Plateau selbst hervor, so dass man von ihnen selten einen weiten Ueber- blick hat. Sie haben meistens eine flache Kuppen form.. Nur eine etwas h ö h e r e E r h e b un g s r e ih e lässt sich erkennen. Diese ist der eigentliche Frankenwald (h ö ch s t er B e r g der W etz stein 825 m), dessen Namen man auf das ganze Plateau übertragen hat.

9. Die deutschen Landschaften - S. 188

1896 - Trier : Lintz
188 Die deutschen Landschaften. Bei Bingen tritt der Rhein in sein enges Fei s en thai ein. Mit Recht gilt diese Laufstrecke des mächtigen Stromes, be- sonders die erste Hälfte derselben bis zur Stadt Ko ble n z, als das schönste Flussthal Deutschlands. Wenn man von Bingen mit dem Dampfschiffe zu Thal fährt, so hat man Gelegenheit, mit Musse die vorüberziehenden schönen Landschaftsbilder zu bewundern. Zu den Seiten des Stromes erheben sich die hohen Felsen- wände, die der Rhein im Laufe vieler Jahrtausende gespalten hat, und die durch viele Querthäler und Q u e r s eh 1 u c h t en wieder in einzelne s eh ö n e Bergformen geteilt sind. Mit Reben sind alle diese sonnigen Höhen be- kränzt, und auf den steilsten von ihnen erheben sich zahlreiche Ritter- burgen, deren sagenumwobene Trümmer uns an einen frühereu, längst erlosche- nen Glanz des Rheinthaies erinnern. Von Bingen an grüssen uns die Bhein- burgen in ununterbrochener Beihe; bald schauen sie von links, bald von rechts ins Thal hinab. Früher umtönte sie oftmals der Kriegsruf, während im Frieden das Hifthorn erklang, das zum fröhlichen Jagen rief. Nun sind sie meistens zerfallen, die Bitter sind verschwunden, und nie mehr klingen Speer und Schild. Nur wenige Burgen sind von den Kriegsstürmen ziemlich ver- schont geblieben, so die stattliche Marksburg, oder in neuerer Zeit wieder in ihrer früheren Pracht aufgebaut worden, wie das Schloss B h e i li- ste in und das zinnenreiche Stolzenfels. Aber alle sind in ihren Besten . soviel erhalten, dass sie das Gepräge ihres einstigen Baues erkennen lassen, und noch heute bilden sie den schönsten Schmuck des herrlichen Bhein- t hales. Von diesen stummen Denkmalen der Vergangenheit werden unsere Blicke hingelenkt auf den jetzigen Kulturschmuck der Stromufer. Es sind diese belebt von zahlreichen Ortschaften, die freundlich zwischen laubigen Obstgärten und schattigen Nussbaumhainen liegen. Unter ihnen grüssen wir besonders die mit schönen Landhäusern geschmückten B h einstädtchen, das weinreiche alte Bacharach, das reizend gelegene Oberwesel, die einander gegenüberliegenden freundlichen Städtchen S t. G o a r und St. Goarshausen, in deren Nähe, am sagenumwobenen Loreleifelsen, sich die stärkste Verengung des Bheinbettes befindet, und die alte Bömerstadt Boppard. Und indem wir nach den schönen Bildern an den Ufern des Stromes hinüberschauen, streift unser Rlick die stolzen Dampfer, die in grosser Zahl vorüberführen und entweder mit frohen Beisenden besetzt oder mit reichen Gütern beladen sind. Von der Stadt Koblenz an, die mit den ringsum liegenden befestigten Höhen, besonders dem Ehrenbreitstein, eine starke Festung bildet, treten die Gebirge weiter vom Rheine zurück, und dieser durchfliesst jetzt eine kleine fruchtbare Ebene, das Neu wie der Becken. Nach der kurzen Lücke beginnt bei der Stadt Andernach die zweite Hälfte des engen Felsen- thaies des Rheinstromes. Die Berge treten jetzt meistens nicht mehr so dicht an die Ufer heran, und in landschaftlicher Schönheit kann sich diese Strecke nicht mit der erstem messen. Auch die zahlreichen Burgen fehlen, und nur die vielen Ansiede- lungen an den Ufern, die obstreichen Gärten im engen Thale und die B e b e n p fi a nzu n gen auf den Abhängen der Berge bilden den Schmuck der Landschaft. Nur noch einmal entfaltet die Landschaft ihre ganze Schönheit, nämlich dort, wo sich die stolzen Kuppen des Siebengebirges erheben, das gleichsam vom Norden her, wie im Süden der Niederwald mit dem Denkmal der Germania, die Eingangspforte zu der Herrlichkeit des Bhein- thaïes bildet. Eine entzückende Aussicht öffnet sich auf der Spitze des Drachen fei sen dem überraschten Ange. Unten am Fusse des Berges fliesst der Rhein vorbei; wie ein breites Silberband zieht er sich durch die Landschaft hin. Zahlreiche Dampfer und kleine Nachen, mit fröhlichen Menschen besetzt, fahren hin und her. Sro m aufwärts sehen wir, wie der Bhein

10. Die deutschen Landschaften - S. 203

1896 - Trier : Lintz
Das rhein. Schiefergebirge und die niederrhein. Tiefebene. 203 sind Bernkasteler Doktor, Ohligsberger und Braune- b e r g e r. Beliebte Moselweine sind ferner Zeltinger, Graach er, Pisporter, Grünhäuser (bei Trier) und die Weine von Win- n i ngen. Unter den Nahe weinen sind der Scharlachber- ger und der Kautz enberger, unter den Saar weinen der Scharzhofberger die vorzüglichsten. Zur Zeit der W einlese entfaltet sich in den Weinthälern, besonders des Rheines, der Mosel und der Ahr, ein f r ö h 1 i:c h e s und lustiges Leben und Treiben. Mehr als anderswo ist ja dort das Herz deswinzers mit den Reben verwachsen, mühevoller sind ja dort all' die vielen Ar- beiten, die zu deren Gedeihen geschehen müssen. Auf dem Rücken muss der Winzer den Dünger hinauftragen auf die hochgelegenen Terrassen, ja oft selbst neues Erdreich, wenn dieses näm- lich durch starke Regengüsse weggeschwemmt wurde. Mit Eifer schiefert er alljährlich seinen Weinberg, d. h. er klopft und spaltet Schiefergestein und scharrt es um die Rebstöcke, damit von ihm die Sonnenstrahlen begierig aufgefangen werden und durch seine Verwitterung zugleich der Roden neue Nährstoffe erhalte. Neue Pflanzungen nimmt der Winzer vor, wo er alte Weinstöcke aus- roden musste, weil sie entweder keinen genügenden Ertrag mehr lieferten oder vom Frost vernichtet wurden, und in schweren Bürden schleppt er die Pfähle hinauf, die zum Anbinden der Reben dienen sollen. Unter der Kraft der warmen Frühlingssonne beginnen die Wein- stöcke zu treiben, und mehr und mehr bekleidet das anfangs ganz spärlich er- scheinende Grün die nackten Bergwände. Die Triebe wachsen, und zahlreiche Blütenscheine zeigen sich. Doch das Herz des Winzers ist voll banger Sorge. Ein Spätfrost kann seine ganze Hoffnung zerstören, und wenn diese Gefahr glücklich überstanden ist, kann in der Blütezeit der Trau- den andauerndes Begenwetter, das den Fruchtansatz verhin- dert, noch viel schaden. Ferner fragt sieb sein banges Herz, ob auch der Sommer und der Herbst genugso nnenwärme spenden werden, da- mit sich die köstliche Frucht kräftig entwickeln und zur vollen Reife gelangen könne. Wie sollte er sich darum nicht freuen, wenn endlich die Beeren be- ginnen, in Wein überzugehen, wenn die Zeit gekommen ist, wo die Weinberge geschlossen werden und nur noch wenige warme Herbst- tage nötig sind, bis die Trauben ihre volle B e i f e erlangt haben und ihre Lese beginnen kann. Und erst recht ist seine Freude berechtigt, wenn es einen guten mittlem oder gar einen vollen Herbst giebt. Unter Jauchzen, Scherzen und Singen ziehen alle hinauf zur Traubenlese in den Weinberg, und das enge Flussthal halltwieder von den frohen Weisen. Immer wieder von neuem füllen sich die Trag- körbe, füllen sich die grossen Bottiche auf dem leichten, von rebenbekränz- ten Ochsen gezogenen Wagen mit der köstlichen Frucht. Bald kann sich der Winzer laben an dem süssen Weinmost, und prüfend schmeckt er den Fe d e r wei ss er , prüfend das erste Glas des frischen, jungen Weines, den er mit sorgfältiger Arbeit aus der geernteten Frucht gewinnt. Und wenn im folgenden Frühjahre die Weinversteigerungen stattfinden, dann klingen die Thaler in des Winzers Tasche fast noch heller als vorher das Jauchzen in seiner Brust. Aber nicht bloss sein Herz wird durch den Wein erfreut. Wie viele Menschen laben sich an dem würzig duftenden Tranke, der so froh und heiter stimmt, und wie viele Kranke saugen aus ihm neue, frische Lebenskraft! Tn der Gunst des Klimas, der die Rebe ihr gutes Gedeihen verdankt, liegt auch die Möglichkeit eines lohnenden Obstbaues begründet. Wie die Rebenanlagen die sonnigen Höhen der steilen Bergwände umkränzen, so umschatten die Obstbäume die freundlichen Dörfchen und Städtchen in den Thälern. Um- fangreiche Obstpflanzungen giebt es selbstverständlich nur
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