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1. Unsere Heimat - S. 20

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
von ihnen blühen und Früchte tragen. Und wie angenehm ist nicht der kühle (Schatten, den sie uns an heißen Tagen spenden? 4. Da drüben im Schulgarten stehen noch einige andre Bäume, die uns nicht nur Schatten geben, sondern im Sommer und Herbst auch noch die köstlichen Früchte schenken. Es sind die Obstbäume. Wer nennt solche Obstbäume? 1. Zeichnet einen Baum! 2. Legt das Blatt einer Eiche auf grünes Papier und schneidet es aus! 14. Wettstreit der Bäume auf dem Schulhof. | Cjirift stritten sich die Bäume auf dem Schulhof, wer von ihnen der schönste sei. Da sie sich nicht einigen konnten, baten sie die Schüler, ihren Streit zu entscheiden. Das waren die Kinder wohl zufrieden. Sie gingen auf den Schulhof hinab, betrachteten die Bäume genau und ließen sich von einem jeden einzelnen seine Eigenschaften und Vorzüge mitteilen. Da rühmten sich alle, so viel sie konnten. Der Kirschbaum pries seine köstlichen Früchte, der Eichbaum sein festes Holz, der Kastanienbaum seine leuchtenden Blütenkerzen, der Nußbaum seine süßen Nußkerne, die Pappel ihren schlanken Wuchs, die Linde ihr schattiges Blätterdach. Auch die andren Bäume wußten viel Schönes und Nützliches von sich selbst zu erzählen. Nur ein Bäumchen blieb still. Da trat ein kleines Mädchen zu ihm und fragte es: „Liebes Bäumchen, warum erzählst du uns denn nichts von deinen Vorzügen?" „Ich habe keine," antwortete das Bäumchen traurig,' „ich trage keine Blätter, sondern nur Nadeln, meine Früchte sind wertlos, und selbst mein Holz hat nur geringen Wert." Da rief das Mädchen den andern Kindern zu: „Kommt doch her und seht ein Bäumchen, das keinen einzigen Vorzug hat!" „Wo, wo?" rieseu die audreu und eilten schnell herbei. „Aber das ist ja das Christbäumchen," erklärte ein älterer Junge. „Was!" riefen die andren Kinder erstaunt aus, „das Christbäumchen! Bist du wirklich das Christbäumchen?" „Die Menschen nennen mich allerdings so, weil sie mich zum Christfest auf den Weihnachtstisch stellen und mit bunten Lichtern und andren schönen Sachen schmücken,' eigentlich aber heiße ich Rottanne oder Fichte." Da riefen alle Kinder wie aus einem Munde: „Der Christbaum ist der schönste Baum auf dem Schulhof und in der ganzen Welt!" 20

2. Unsere Heimat - S. 105

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
2. Durch den kleinen Eingangs an dem Häuschen vorbei, wo die Karten ausgegeben werden, treten wir ein. Von rechts grüßt uns das stattliche Hauptgebäude. Beete mit Blumen aller Art geschmückt, zieren den davor liegenden Platz. 3. Zuerst kommen wir in die Papageienallee. Kaum sind wir eingetreten, so begrüßen uns die buntgefiederten Vögel mit lautem Geschrei. Es ist/ als ob sie sich über unsren Besuch srenteu. Wir reichen ihnen Zucker, Apselschnitten und andre Sachen. Ihr Schnabel ist so schars und stark, daß sie selbst Nüsse mit Leich- tigkeit zer- kleinern können. Mit Ketten sind sie an den bau- melnden Bügeln be- sestigt. Der Papagei ist ein sehr ge- lehriges Ti ja selbst kleine Sätzchen nachsprechen. Hört, dort rust gerade einer: „Papa, Papa!" und daneben ein andrer: „Lora!" Im Weiter- gehen hören wir aber einen sogar sprechen: „Babett, koch' Kaffee!" Kein Wunder, daß sich die Kinder besonders gern bei den Papa- geien aushalten! 4. Nicht weit davon wohnt der König der Tiere, der gewaltige Löwe. Aber wir fürchten uns nicht) denn das Gitter, hinter dem er liegt, ist stark befestigt. Auch scheint er sich gar nicht um die Menschen, die ihn betrachten, zu kümmern. Stolz und ruhig blickt er in die blaue Ferne. Vielleicht träumt er von seiner fernen Heimat, dem heißen Afrika. Und doch braucht er nicht gar zu traurig in seiner Gefangenschaft zu sein. Hunger und Durst hat er nicht zu leiden, und seiu Wärter ist in jeder Weise um ihn besorgt. Aber Zoologischer Garten. '. So lange er jung ist, lerut er leicht einige Wörter, 105

3. Unsere Heimat - S. 84

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
das Eschenheimertor, das Bockenhennertor, das Taunustor, das Gallustor und das Untermaintor. 7. Von der Untermainanlage gelangen wir an dem Grind- brunnen vorbei in das berühmte Frankfurter Nizza. Es führt seinen Namen nach einer blumenreichen Stadt am Meer im warmen Süden. An der Stelle, wo sich heute das Nizza ausdehnt, floß früher ein Mainarm, der kleine Main genannt. In ihm suchten die Schisse während des Winters Schutz. Zwischen dem kleinen Main und dem eigentlichen Flusse lag eiue lange Insel. Vor ungefähr 50 Jahren wurde der kleine Main zugeschüttet und die Anlage hergestellt, die wir Nizza nennen. Das Nizza ist gegen die kalten und rauhen Nordwinde vorzüglich geschützt und kann von den warmen Sonnenstrahlen ungehindert bestrahlt werden. Wegen der Nähe des Wassers hat es eine milde, feuchte und staubfreie Luft und wird deshalb von Spaziergängern gern aufgesucht. Zur Erinnerung au die beiden ersten deutschen Kaiser sind im Nizza zwei Eichen angepflanzt, die Kaiser-Wilhelm-Eiche und die Kaiser- Friedrich-Eiche. 1. Nennt Bäume und Sträucher, die ihr in den Anlagen gesehen habt! 2. Zeichnet den Ring der Anlagen! 3. Erklart den Namen Goldfischweiher! 4. Wie heißt der Spruch auf dem „Lachhannesbrunnen?" 54. Am Bethmannsweiher. C yve Schule ist aus. In dichten Scharen eilen die Kinder aus den geöffneten Türen hinaus ins Freie. Am Tore stehen einige Mütter, um ihre Lieblinge abzuholen. Auch ein Mädchen von 10 Iahren schaut sehnsüchtig nach dem geöffneten Schulhaus. Sie wartet auf ihr Brüderchen aus der 6. Klasse, aber die Kinder kommen und gehen, nur der Erwartete erscheint nicht. „Er muß am Ende dableiben", denkt sie, und ihr wird angst und bange. „Was wird der Vater sagen? So jung und schon nachsitzen!" Sie seufzt tief. Aber siehe, da biegt's um die Ecke, und vor ihr steht der kleine Mann mit strahlenden Augen und lachendem Munde. „Ha!" ruft er, „heute war's schön, ich will dir alles vom Goldtöchterchen erzählen, wenn du mit mir am Bethmannsweiher vorbeigehst." Die verständige Schwester hat ihre Bedenken. Der Vater hat es verboten. Die Mutter wird 84

4. Unsere Heimat - S. 107

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
alte und verdiente Frankfurter Familien, so der Adlerflychtplatz, die Lersnerstraße, Stallburgstraße, Hynspergstraße und der Glauburg- platz. Westlich der Eschersheimer Landstraße liegt die Irrenanstalt, „Affenstein" genannt. Weiter nach Norden hinter der Miquelstraße dehnt sich die Hundswiese aus, der bekannte Spielplatz der Jugend. Mitten im Felde, «ach Eckenheim hin, bemerken wir den alten Kühhornshof und den Bertramshof. In der Ferne liegt Eschersheim. 2. In dem östlichen Teile des Nordends sinden wir eine Reihe von Straßen mit prächtigen Anlagen. Von der Höhenstraße aus zieht die Rothschild- und Nibelungenallee zum Friedhof. Die schönste Straße dieses Stadtteils, die Günthersburgallee, mit Herr- lichen Anlagen geschmückt, führt zum Günthersburgpark. Grüne Rasenflächen, schattige Baumgruppen und saubere Spazierwege machen ihn zu einem beliebten Aufenthaltsort der dortigen Anwohner. 1. Nennt Straßen im Nordend, die aus der Stadt führen! 2. Erklärt einige Straßennamen! Nennt öffentliche Plätze und Anlagen im Nordend! 3. Nennt öffentliche Gebäude in diesem Stadtteil! Zeichnet die Hauptstraßen in den Plan ein! 68. Die Friedhöfe. ein Ort wirkt ernster auf den Menschen als der Friedhof. Dort schallt ihm kein fröhliches Lachen entgegen, dort stört ihn kein hastiges Treiben, dort sieht man kein heiteres, frohes Gesicht. Alles ist still und ruhig wie die Gräber selbst, die sich in langen Reihen hinziehen. Wieviel Glück und Hoffnung liegt in der kühlen Erde hier begraben! Wieviel Herzeleid ruht über diesen kleinen Hügeln, und wieviel heiße Tränen sind schon ans die Blumen gefallen, womit treue Liebe das Grab geschmückt hat! Sieh nur dort jene verschleierte, junge Mutter! Mit gesenktem Hanpt und gefalteten Händen steht sie an dem kleinen Grabe ihres Lieblings. Unter dem blühenden Rosenstrauch liegt das Liebste, das sie auf Erdeu besessen. Eine junge Trauerweide und darüber ein blühender Kastanienbaum überschatten das kleine Grab. Auf dem Sockel des Denkmals, den ein Engel schmückt, stehen der Name und das Alter des Kindes und darunter die Worte: „Allzu früh bist du geschieden, und umsonst war unser Flehn! Ruhe sanft in Gottes Frieden, bis wir dich einst wiedersehn!" 107

5. Unsere Heimat - S. 94

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
58. Aus dem Leben Kaiser Wilhelms I. 1. Kaiser Wilhelms Lieblingsblume. Kaiser Wilhelm liebte die blaue Kornblume über alles. Darum wurde sie auch Kaiserblume genannt. Als der Kaiser einmal gefragt wurde, warum er das einfache Blümchen so gern habe, erzählte er: „Als ich noch klein war und meine liebe Mutter, die Königin Luise, noch lebte, mußten wir einmal in dem Kriege, den mein Vater, König Friedrich Wilhelm Iii., gegen den Kaiser Napoleon führte, fliehen. Die Mutter war sehr traurig und weinte oft. Da brach plötzlich auf einem Feldweg, mitten zwischen Kornfeldern, ein Rad des Wagens. Wir mußten einige Stunden warten, bis der Schmied das Rad geflickt hatte. Inzwischen suchte ich mit meinen Ge- schwistern Kornblumen, um uns die Zeit zu vertreiben. Die Mutter band einen hübschen Strauß daraus, aber dabei liefen ihr die Tränen über die Wangen. Das schnitt mir tief ins Herz, und den Augenblick kann ich nie vergessen. Wenn ich nun eine Kornblume sehe, so denke ich an mein gutes Mütterchen. Darum habe ich die Kornblumen so lieb." 2. Einfachheit des Kaisers. Nach einer blutigen Schlacht im Kriege gegen Frankreich war ringsum alles mit Toten und Verwundeten gefüllt. Mit Mühe hatte man für den König eine Stube in einem halb zerschossenen Hause gefunden. Nur ein einziges Bett, ein Stuhl und ein Tisch standen noch darin. Als der König hereintrat, fragte er gleich: „Wo bleiben denn Moltke und Bismarck?" Der Adjutant sagte: „Bis jetzt sind sie noch nirgends zu sehen." „Wenn sie kommen, dann laden Sie sie ein, hier mit mir zu übernachten," sagte der Kaiser weiter, „das Bett können Sie aber ruhig wegnehmen, das können die Verwundeten viel besser gebrauchen! Dafür lassen Sie einfach Stroh bringen und ein paar Decken, das wird wohl für uns drei ausreichen!" So wurde es auch gemacht. Der König, der damals schon 73 Jahre alt war, brachte die Nacht mit Moltke und Bismarck auf der Streu zu. 3. Kaiser Wilhelm beim Dombrande in Frankfurt. Am 15. Juni im Jahre 1867 war in der Nähe des Domes ein Brand ausgebrochen, der schnell um sich griff. Auch das Dach des Domes fing Feuer, und nicht lange dauerte es, da brannte das herrliche Gebäude bis hinauf zur Turmspitze. Mit tiefem Schmerze 94

6. Unsere Heimat - S. 117

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
. Die Söhne der Witwe. n Sachsenhausen lebte vor etwa 80 Jahren eine alte/ arme Witwe. Sie hatte einen einzigen Sohn, den sie über alle Maßen liebte. Er war die Freude und das Glück ihres Alters und ihr einziger Ernährer. Beide lebten nämlich wie die meisten Sachsenhäuser von den Erträgnissen eines ?ohn mit Sorgsalt bestellte. Da starb der Sohlt, und die arme Witwe war nun mutterseelenallein aus der weiten Gotteswelt. Sie hatte niemand mehr, der sich um sie und ihr kleines Gütlein kümmerte. Als darum der Frühling in das Land kam und die Sachsen- häuser ihre Felder und Gärten umgruben und bepflanzten, blieb der Acker der Witwe uubestellt. Deun das Mütterlein war zu alt und schwach, ihn selber umzugraben. Derjenige aber, der es hätte tun können, lag in der kühlen Erde wie die Samenkörnlein, die die Gärtner jetzt in das Land streuten. Die Sachsenhäuser Burschen, deren Freund der Verstorbene gewesen war, sahen den Acker wüst und verlassen daliegen. Sie dachten nn den tiefen Schmerz der armen Mutter, und es ging ihnen durchs Herz. Sie eilten zu ihr und sprachen: „Mutter, dein Sohn ist gestorben, und niemand wird deinen Acker bestellen, so wollen wir dein Gütlein pflanzen und bebauen, als ob es unser eignes wäre!" Als dies die Witwe vernahm, ging ein Sonnenstrahl des Trostes durch ihr Herz. Aber wer beschreibt erst ihre Freude, als an einem schönen Sommernachmittag ein hochbeladener Fruchtwagen vor ihrem Hüttlein hielt! Es waren die jungen, wackeren Burschen, die das Getreide geerntet hatten und es nun in die Scheune der Witwe einbrachten. Ihr Herz war tief bewegt. „Meinen einzigen Sohn hat mir Gott genommen," rief sie aus, „dasür aber hat er mir andre Söhne gegeben, die mir beistehe» in meiner Not und Verlassenheit. Ver- gelts euch Gott vieltauseudmal!" Deu Nachbarn, die umherstanden und der edlen Tat der jungen Leute zuschauten, wurde es warm ums Herz, und mancher rauhe Sachsenhäuser zerdrückte heimlich eine Träne. Jetzt hallten 73 Ackers, den der 117

7. Unsere Heimat - S. 137

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
besonders schön, der französische Salat sei viel besser als der Sachsen- Häuser. Darüber war die gute Sachsenhäuseriu furchtbar zornig geworden und gab nun ihrem Unmut in derben Worten Ausdruck. Alle Leute, die um sie Herumstauden, lachten, und wir lachten auch. Dann aber wandten wir uns zu den Obstständen. „Ja, da möchte ich auch gern Verkäuferin sein! Sieh nur die herrlichen roten und schwarzen Kirschen und dort die großen köstlichen Ananas-Erdbeeren! Ist das nicht ein herrlicher Anblick! Was uns diese duftenden Walderdbeeren alles erzählen könnten, wenn sie nur zu reden oer- ständen!". . . Aber schnell wurde ich aus diesen Gedanken heraus- gerissen. Gar nicht weit oon uns entstand ein kleiner Auflauf. Der Aufseher, den ich zuerst sür einen Schutzmann gehalten hatte, führte einen Jungen am Arm. „Denke nur," sagte meine Mutter, „der hat Kirschen gestohlen dort aus dem Korbe, und jetzt wird er auf die Hallenpolizei gebracht. Ist das nicht schrecklich!" Wir wurden ganz traurig. Ehe wir aber die Obststände oerließen, kauste meine Mutter zwei Pfund Kirschen und gab mir eine Hand voll. Wie gerne hätte ich dem Jungen einen Teil davon geschenkt, nur damit er nicht zum Diebe geworden wäre! Nuu wandten wir uns zu den Blumenständen. Ein süßer Dust strömte uns entgegen. Welche Pracht hier! Da gab es Blumen in allen Farben und Formen, Blumen draußen in Wald und Feld gepflückt, und Blumen in Gärtnereien gezogen. Neben uns stand eine junge Frau. Sie war schwarz gekleidet und trug einen Schleier, der beinahe bis auf den Boden reichte. Ein Sonnenstrahl fiel gerade auf ihr bleiches Gesicht. Wie traurig ihre Augen blickten! Sie kauste einen Kranz mit weißen Blüten. Sie wollte ihn gewiß auf deu Friedhof tragen und ihu dort auf ein liebes Grab legen. Nicht weit davon stand ein feingekleideter Mann. Er hatte einen Strauß roter Rosen gekauft und lachte und scherzte mit der Blumen- Verkäuferin. Meine Mutter nahm auch einige Blumen für den Sonntag mit, blaue Kornblumen, die sie besonders gern hat. Nun waren wir mit unsren Einkäufen fertig. Ehe wir aber die Halle verließen, zeigte mir meine Mutter noch den Stand, wo die Fische verkaust werden. „Siehst du," erklärte sie mir, „hier sind Weißfische und dort Karpfen, und da sogar Aale!" Endlich verließen wir die Halle. Andre Leute traten ein. „So geht es hier den ganzen Tag bis zum Schlüsse des Marktes," sagte meine Mutter. 137

8. Unsere Heimat - S. 152

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
schirm aufgespannt. Als sie zu der Blumenfrau trat, deutete diese auf die neben ihr liegende Rose. Aber das Mädchen sah sie nicht cm, sondern ver- langte den großen Strauß Maiblu- mert, der in dem Korbe lag. „Aber Fräu- lein," sagte die ent- täuschte Verkäu- ferin, „die Mai- blumen sind in dieser Zeit sehr teuer, wolleu sie uicht lieber die Rose nehmen? Ich habe sie gerade für Sie zurückge- legt?" Das Mäd- cheu schüttelte den Kops. „Aber war- um denn nicht?" Das Fräulein zögerte mit der Antwort. Endlich erzählte sie, daß das kleine Töchterchen des Aus- laufers in ihrem Geschäft schon seit 14 Tagen schwer krank in Dr. Christs Kinderhospital läge. Seit gestern ginge es besser, und man dürse das Kind besuchen. „Nun," fuhr sie fort, „liebt die Kleine nichts mehr als die Maiblumen. Um ihr eine Freude zu machen, will ich ihr einen Strauß davon schenken." Die Blumenfrau reichte ihr die Maiblumen. Daun deutete sie aus die Rose neben sich und sagte: „Fräulein, diese schöne Blume war nur für Sie bestimmt. Niemand sonst soll sie erhalten. Nehmen Sie darum nur die Rose mit und schenken Sie sie dem kranken Kinde. Sagen Sie auch einen schönen Gruß von der Blumenfrau am Operuplatz und sie wünsche gute Besserung!" Glaubst du, daß sich das kleine, kranke Mädchen gefreut hat, als Fräulein Else, seine Freundin, mit den Maiblumen und der Rose von der Blumenfrau ins Krankenzimmer trat. Blumenverkäuferin,

9. Unsere Heimat - S. 156

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
elektrische Licht wird in den Elektrizitätswerken in der Speicher- straße und in Bockenheim hergestellt. 1. Zeichne eine Straßenlaterne! 2. Wozu wird das Gas in der Wohnung benutzt? 3. Warum sind Gas und Petroleum so gefährlich? 94. Bon der Verwaltung der Stadt. n der Familie sind mehrere Menschen vereint. Der Vater ist das Oberhaupt. Die Eltern sorgen für das Wohl der übrigen Familienmitglieder, die ihnen Gehorsam und Achtung (Ehrerbietung) schuldig sind. 2. Viele Familien bilden eine Gemeinde. Es gibt Land- und Stadtgemeinden. Frankfurt ist eine Stadtgemeinde. An ihrer Spitze stehen der Magistrat und die Stadtverordneten. Das Oberhaupt ist der Oberbürgermeister. 3. Wie in der Familie nicht jeder tun darf, was er will, so muß auch in der Gemeinde Ordnung herrschen. Wie Ordnung gehalten werden soll, bestimmt der Magistrat mit den Stadtoer- ordneten. Die Borschristen, die von ihnen gegeben werden, nennt man Verordnungen oder Gesetze. Wer sie nicht hält, wird bestraft. 4. Die Stadt sorgt auch für Schulen, für Wege, Straßen, Plätze, Brücken, Beleuchtung, Straßenbahn, für Wasser, für die Armen und Kranken usw. 5. In der Familie können Vater und Mutter nicht alles allein besorgen. Kinder und andre Leute müssen hier und da mit- helfen. Auch der Magistrat und der Oberbürgermeister vermögen j nicht alles allein zu tun/ sie brauchen viele Gehilfen oder Beamte. 6. Die Familie kann nicht ohne Geld fertig werden. Auch die Stadt hat Geld nötig. Das bekommt sie voll den Bürgern,' sie müssen Steuern zahlen. 7. Wie jede Familie eine Wohnung haben muß, so hat auh die Stadt sür sich Häuser/ das sind die öffentlichen Gebäude. Das wichtigste ist der Römer mit dem Rathaus. 1. Wie heißt unser Oberbürgermeister? 3. Nennt öffentliche Gebäude! Wo liegen sie? 156

10. Unsere Heimat - S. 1

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
1. Bon der Heimat. diesem Buche wollen wir von der Heimat und den Dingen in der Heimat reden. Alle Menschen lieben die Heimat, wie sie ihre Mutter und ihren Vater lieben. Die Heimat ist der Ort, wo man geboren ist, wo man seine Jugend verlebt hat. Wenn ihr bei eurer Mutter, eurem Vater, euren Geschwistern weilt, seid ihr daheim. Jedes Kind ist am liebsten daheim. Aber manchmal muß es doch für einige Zeit sein Heim verlassen. Vielleicht besucht es seine Verwandten, oder es geht in eine Ferienkolonie oder in ein Salzbad, am Ende gar an die ferne See. Dann singt es laut oder heimlich: „Nun ade, du mein lieb Heimatland!" Muß es lange an dem fremden Orte bleiben, so bekommt es Heimweh wie Hansel und Gretel. Dann sitzt es traurig da und denkt nur das eine: „Nach der Heimat möcht ich wieder!" oder es singt: „Wenn ich ein Vöglein war und auch zwei Flügel hätt, flog ich zu dir!" Und wie glücklich ist es, wenn es die Heimreise antreten darf und dann endlich wieder heimkehrt. Jubelnd ruft es da aus: ,,Jn der Heimat ist es schön!" 2. Manche Menschen haben keine Heimat,- sie sind heimatlos. Ach, wie wir sie be- dauern! Sie wan- dern be- ständig in der frem- den Welt umher wie die Brüder Josephs, oder wie die Zigeu- ner und die fahrenden Künstler Lieb Heimatland ade! Manchmal aber lassen sich solche Leute doch an einem Orte nieder, der ihnen gefällt, der sie anheimelt. Dann haben sie eine zweite 1
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