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1. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 228

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
- 226 - Charakteristisch fr die griech. Religion war ein gewisser Prachtaufwand, sonst aber eine weitgehende Freiheit der Be- Z9uu^\m ble 'tische Religion die groe Einfachheit der Kulthandlungen und der Ausstattung, dagegen die Peinlich- Gebets und^ormeln.^ * der biefe mte umgebenden Gebruche, x Ms Schpfer der rmischen Sakralverfassung galt Numa % q bet ?'ttheit einerseits, der Gemeinde und ihrer Brger anderseits an dem Grund und Boden sowie an den Tagen des Shres festgesetzt und das Ceremonialgesetz und die Priester-Ordnung geschaffen haben soll. ^ 1 Jo. I. Kultfttten. Gebrauch- ^ roid,ti^ten kultfttten waren fast ausschlielich im J\ ^ Kltar (wfiq = (Erhhung; ara = Feuersttte) eine der dem Boden erhhte Opfersttte, meist ein steinerner, dauerhafter Untersatz, der als Feuerstelle fr Brandopfer und als Tisch zum Niederlegen der gottgeroeihten Gaben diente. y * 65 hlerhv' einfache Altre, Hier und da von runder Form, meist fr unblutige Opfer und Libationen bestimmt, in letzterem Falle mit schalenartiger Vertiefung (sog. eo^ac), 2. prchtige grere oder Hochaltre (altaria), meist viereckig und oben glatt, fr Vrondopfer; 0,5 -1 m Hoch und mit einer Deckplatte von ebenso groer Brette und Lnge versehen, wenn sie nur fr 1 Opfertier m y und von 5x5 oder gar 10x20 m Oberflche oder von noch gewaltigeren Dimensionen, wenn sie, wie die Hauptaltre bei den gefeierten Heiligtmern, fr Massenopfer reichen sollten. Monumen-li V* der Zeusaltar in Olympia und der in Pergamon, der Altar Hieros Ii. m Syrakus und der zu den 7 Weltwundern ge-rechnete Apolloaltar auf Delos, der ganz aus den Hrnern der ge-en ^egen Zusammengesetzt war. Grabaltre waren unter-iroijche Gruben [r-fiog, mundus) fr den Kult der Unterirdischen und Heroen. Regelmig gehrten zu einem Tempel 2 Altre: ein kleiner J Innern (meist nur Altartisch - zgan^a, mensa - auch beweg-Ud)e Feuerbecken - sauget, focus) und der groe Brandopferaltar (erca, altaria) vor demselben. \b Der Tempel. 2. Der Tempel (templum, re/uevog - von re/nvco -, das aus dem umliegenden Terrain fr die Gottheit Herausgeschnittene", eingefriedigte Stck), die Opfer statte und Wohnung (vewg, von vatw = wohne) des im Bilde {yaxfia, Signum, simulacrum) an der Hinter-wnd des Hauptraumes in der Nische thronenden Gottes. . c ,(Er lvr m der Regel viereckig, seltener rund; anfangs Hchst einfach allmhlich immer prchtiger und groartiger aufgefhrt; gleich Dem Altare, wenn mglich, nach Osten orientiert; im allgemeinen klein, jeltener von greren Dimensionen, wie der Tempel der Ephesischen

2. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 246

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
246 Noch viel wichtiger und ausgebildeter als in Griechenland und von tiefgreifendem Einflu auf das Staatsleben war die kunstvolle Vivination in Rom. Auer den Losorakeln (sortes, aus den uralten eingeschnittenen Schriftzeichen eichener Stbchen) von Cre und Prneste gab es nicht weniger als 4 staatliche oder doch staat-lich benutzte (Einrichtungen, die ganz die Stellung und Wirksamkeit der griechischen Orakel hatten. 29. Die iluguralbisziplin. 1. Die alte echtrmische Auguraldisziplin der Augurn beruhte auf dem Glauben, da die Götter, des. Iuppiter, bei jedem Unter-nehmen den Kundigen wahrnehmbare Zeichen ihrer Billigung oder Mibilligung gben, und suchte demnach zu erfahren, ob der Gott-heit ein bestimmtes Vorhaben genehm sei oder nicht. Im besonderen sind fr diese wichtig die Ausdrcke augurium (avi-gerium von avis und gerere) und auspicium (avi-spicium). Sie bezeichneten beide, sich deckend: 1. die zur Erkundung des Gtterwillens vorgenommene Beobachtung der Vgel, im weiteren Sinne jede augurale Art der Einholung gttlicher Zustimmung- 2. das dem Beobachter gewordene Vogelzeichen, dann im weiteren Sinne jede Art von Gtterzeichen. Der allgemeine Sprachgebrauch verwandte beide Wrter auch in viel weiterem Sinne, auspicium (und auspicari) fr jede feierliche Erffnung, augurium (und augurare) fr jede Art von Voraussagung der Zukunft. Bei ""bewuter Scheidung im technischen Sinne bedeutete auspicium (und^auspicari) nur die magistratische Einholung der gttlichen Zustimmung zu staatlichen Handlungen, augurium aber (und augurare oder inaugurare, augurium agere) nur die von Augurn vollzogenen Kultakte, die die Befragung des Gtterwillens und Frbitte fr bestimmte Flle mit einander vereinigten. Die Auguraldisziplin unterschied besonders 3 Klassen von Zeichen des gttlichen Willens: 1. Himmelserscheinungen (signa ex caelo: Donner, Blitz und Wetterleuchten, die -nur fr die auguralen Kultakte als Impetrativzeichen galten); 2. Vogelflug1) (s. ex avibus, die urspr. nur fr das magistratische Auspicium galten, also au-spicia im eigentlichen Sinne); 3. Tripudium (s. ex tripudiis = Zeichen aus dem (Bebaren der hl. Hhnerzbeim Fressen, auch auguria oder auspicia pullaria gen.). Nach der Art des Erscheinens waren die signa (oder auguria oder auspicia): 1. oblativa (d. h. zufllig sich einstellende, durch die Gottheit von selbst gegebene Zeichen), die sowohl zustimmend als abweisend sein konnten; 2. impetrativa (d. h. die i) Die sehr beschrnkte Zahl von aves augurales zerfiel in alites (Adler, Geier), die durch ihren Flug, und in oscines (Nabe, Eule, Specht, Hahn), die durch ihre Stimme Zeichen gaben; verhieen sie Gutes (addicere, admittere), so wrben sie addictivae, admissivae, secundae, praepetes, sinistrae, verhieen sie Bses (abdicere, arcere, monere), so wrben sie adversae, alterae (euphemistisch !), inferae genannt. Auch als in spterer Zeit die Vogelschau immer mehr zurcktrat, wrben die Wenbungen ubi aves admiserunt, ave sinistra u. a. fr jebe Art von gnstigen und ungnstigen Zeichen formelhaft beibehalten.

3. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 247

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
247 erbeten und gesucht eintretenden Zeichen, zu deren (Erteilung man die Gottheit durch gewisse Mittel veranlassen, ja sogar zwingen zu knnen vermeinte), die der Augur oder Magistrat von einem bestimmten Orte, dem sog. templum, aus beobachtete oder befragte (observare, con-sulere). Bei diesen selbstndigen Kulthandlungen, den auguria (im technischen Sinne!), richteten die Augurn an den Himmelsgott Iuppiter die Bitte (precatio maxima), durch deutliche Himmelszeichen (auguria caelestia) innerhalb bestimmt gezogener Grenzen [eine Zustimmung zu Angelegenheiten der ffentlichen Wohlfahrt (augurium salutis populi Romani, jhrlich einmal vorgenommen) oder zur Wahl eines neuen Priesters (des rex sacrorum, der 3 Groen Flamines und der Augurn : augurium sacerdotii, Inauguration der Priester) zu erkennen zu geben. Der Beobachtungsplatz bei auguralen Kultakten war das augura-culum auf der Burg. Dorthin begab sich bei heiterem Himmel und windstiller Witterung unter Vermeidung jedes Gerusches der Augur mit dem zu inaugurierenden Priester, der sich, das (Besicht nach Sden (oder O.) gewendet, auf einem Stein niederlie- zu seiner Linken stehend und ebenfalls den Blick fest nach S. (oder O.) gerichtet, grenzte der Augur, die Toga der das Hinterhaupt gezogen, mit seinem Krummstab in der Rechten die Himmelsgegenden in der Weise ab, da sein Standort der Schnittpunkt der nord-sdlichen und der ost-westlichen Linie war. Dann den Lituus in die Linke nehmend, legte er die Rechte auf das Haupt des zu Inaugurierenden und wandte sich nun in feierlichem Gebete an Iuppiter O. M., innerhalb der bezeichneten Grenzen am Himmel bestimmte Zeichen seiner Zustimmung zur Wahl des neuen Priesters zu geben. Das zu dieser Blitzschau abgegrenzte und orientierte Himmelsgewlbe hie templum maius oder Himmels-templum (t. in caelo) oder Schautemplum", das auf die selbstndigen Kulthandlungen der Augurn beschrnkt blieb. Im Gegensatze zur griechischen Anschauung waren insbesondere die zur Linken des Be-schauere erfolgenden Himmelserscheinungen (omina sinistra, von sinere, die etwas zulassen") gnstig. 50. Die magistratische Auspikation. 2. Die magistratische Auspikation (auspicium im technischen Sinne!) war eine der rm. Religion eigentmliche (Einrichtung, wodurch fr alle wichtigen staatlichen Handlungen (wie (Einberufung des Senates, der Komitien, Amtsantritt der Beamten, Auszug zum Kriege und Er-ffnung der Schlacht) durch die ausfhrenden Magistrate die Zeichen der gttlichen Zustimmung (auspicia impetrativa) ein-geholt wurden. So hielt es die Gemeinde fr notwendig, und dadurch wurde der Verlauf des ganzen ffentlichen Lebens in jedem Augenblick an die Gottheit gebunden. Die Magistrate selbst aber waren die immer wieder auspicato (d. h. nur nach vorheriger Befragung des gttlichen Willens durch (Einholung von au-

4. Das Deutsche Reich - S. 232

1901 - Langensalza : Beyer
232 Ii. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Mitteldeutschlands. und eine bequeme Ausfuhr der gefertigten Waren und bedingt so einen leb- haften Handelsverkehr. 5. Zahlreiche Volks- und Fachschulen sorgen für eine vielseitige Aus- bildung der Bewohner, erhöhen deren Gwerbfleiß und Geschicklichkeit und tragen dadurch zum Aufblühen der Industrie bei. Anwendung: 1. Inwiefern bildet Sachsen mit dem benachbarten Thü- ringen eine Landschaft? 2. Inwiefern kann Obersachsen als der mitteldeutsche Jndustriebezirk bezeichnet werden? 3. Welche Waren können aus Obersachsen ausgeführt werden? 4. Wodurch wird der Handelsverkehr besonders begünstigt? 5. Welche Handelsstraßen durchziehen das Sachsenland? 6. Welche Städte aus deu anderen Landschaften können mit Leipzig, mit Chemnitz, mit Zwickau, mit Plauen :c. in eine Reihe gestellt werden? 12. Schlesien. Ziel: Die deutsche Landschaft, deren Besitz Preußen sich einst durch drei blutige Kriege erfochten hat. Vorbereitung: Wir haben schon eine deutsche Landschaft kennenlernen, um deren Besitz heiße Kämpfe ausgefochteu wurden. Welche war es? Warum war sie so viel begehrt? (Große Fruchtbarkeit, reiche Bodenschätze u. s. w.) Jetzt wolleu wir noch eine heiß umstrittene Landschaft Deutsch- lands betrachten. Zu welcher Frage werden wir veranlaßt? (Welche deutsche Landschaft hat Preußen sich durch drei blutige Kriege erkämpft?) Was läßt das vermuten? (Die Landschaft muß einen großen Wert haben.) Welche Frage? (Was verleiht dieser Provinz so hohen Wert?) Zusammenfassung der Aufgabe und der beiden Fragen. Darbietung: 1. Welche deutsche Landschaft hat Preuhen sich durch drei blutige Kriege erkämpfte Die deutsche Landschaft, um deren Besitz Preußen drei blutige Kriege geführt hat, ist Schlesien. Dieselbe bildet den südöstlichen Zipfel unseres deutschen Vaterlands. Auf der langen Südwestseite bildet der hohe Gebirgs- rücken der Sudeten einen natürlichen Grenzwall. Im Osten und Norden ziehen sich niedrige Erhebungen hin, welche die Fortsetzung des Flämings bilden. Im Südosten wird die Landschaft durch die Oder- und Weichsel- senke von den benachbarten Karpatenländern geschieden. J) Vergl. Penck, @.407, 429 ff., 460 ff. — Kutzen, S. 459 ff., 516 ff. — Daniel-Volz, S. 240 ff.

5. Das Deutsche Reich - S. 275

1901 - Langensalza : Beyer
14. Das westelbische Tiefland. 275 Darbietung: I. Stück: Die Heiöe- und Moorgegenden Meöersachsens. 1. Woher hat Niedersackisen seinen Namen? Niedersachsen liegt im norddeutschen Tieflande und ist im Gegensatz zu Obersachsen ein niedriges Land. In seinem östlichen Teile wird es von einem niedrigen Höhenzuge durchzogen, der sich bis zur Weser hinzieht. Westlich dieses Stromes bildet das Land eine weite Tiefebene, die sich bis nach Holland hinein fortseht. Nach Norden zu wird das Land immer niedriger. Die ganze Landschaft, welche mit dem Namen Niedersachsen be- zeichnet wird, bildet den westlichen Teil der großen norddeutschen Tiefebene, welche sich zwischen den deutschen Mittelgebirgen und dem Nord- und Ost- seestrand von der West- bis zur Ostgrenze Deutschlands erstreckt und mit den großen Tiefländern West- und Osteuropas zusammenhängt. sachliche Vertiefung: Woher haben also diese beiden Länder ihren Namen? Die beiden Landschaften, die den Namen Sachsen tragen, haben ihren Namen nicht bloß von dem Volke, sondern anch von der Natur des Landes erhalten. Weil das neue Sachsenland dem deutschen Mittel- gebirge angehört und höher gelegen ist, heißt es Obersachsen; weil das alte Sachsenland einen Teil des norddeutschen Tieflandes bildet, also eine niedrigere Lage hat, wird es Niedersachsen genannt. Wie kommt es nur, daß hier am Nordfuße des mittel- deutschen G e birgslandes sich ein so weites Tiefland ausdehnt? Vor vielen tausend Jahren war das deutsche Tieftand vom Meere überflutet, dessen Wellen sich an der mitteldeutschen Gebirgskette brachen. Im Laufe der Jahrtausende wurde aber der Meeresboden allmählich höher und ragte schließlich aus dem Wasser heraus (cf. Sandbänke im Flusse der Heimat!). Dadurch wich das Wasser nach und nach zurück. So wurde allmählich durch Hebung des Meeresbodens das ganze Gebiet, das wir heut als norddeutsches Tiesland bezeichnen, freigelegt. Inwiefern wird dies durch die Bodengestalt der Laudschaft bestätigt? Die südlichen Teile des Tieflandes sind höher gelegen als die nördlichen, das Land fällt also nach Norden zu ab. Welchen Einfluß hat diese Abdachung des Landes gehabt? Die Flüsse der Landschaft folgen der Abdachung des Landes und schlagen nördliche oder nordwestliche Richtung ein. Zusammenfassung: Die Lage und Bodengestalt Niedersachseus. 2. Warum konnte sich gerade hier so lange altdeutsches Wesen erhalten? Das Land war in alter Zeit ziemlich abgeschlossen und unwirtlich. Im Norden hinderte die weite und stürmische Nordsee den Zugaug in das Land; im Süden waren die waldreichen und weglosen Gebirge dem Eindringen ins Sachsenland hinderlich; im Osten versperrte die breite, tiefe Elbe- mit 18*

6. Das Deutsche Reich - S. 68

1901 - Langensalza : Beyer
68 I Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Süddeutschlands. ganze Landschaft einen schönen Schmuck bilden. Die dichte Lößschicht, die an vielen Stellen die Muschelkalkplatte bedeckt, ruft die große Fruchtbarkeit des Bodens hervor. In den engen Thälern ziehen sich daher ausgedehnte Obsthaine und Obstalleen hin, während die Höhen und die Mulden wogende Getreidefelder bedecken. Zu diesem fruchtbaren Boden gesellt sich im schwäbischen Stufenlande noch ein viel milderes Klima, als wir es auf der oberdeutschen Hochfläche gefunden haben. Dieses milde Klima der Landschaft ist begründet in ihrer Lage. Das schwäbische Stufenland liegt niedriger als die benachbarte oberdeutsche Hochebene und ist durch die hohen Gebirgs- ränder im Westen, Osten und Norden vor kalten Stürmen geschützt. Des- halb gedeihen hier auch viele edle Gewächse, die auf der Hochfläche keiue Heimstätte gefunden haben. Da reift an den Hängen die goldige Traube; da reift in grünem Laube die edle Kastanie, und der Walnußbaum bildet lange Alleen. So hat die Landschaft ihrem Gesteinsbau den fruchtbaren Boden und ihrer niedrigen und geschützten Lage das milde Klima zu ver- danken. Beide zusammen aber, die große Bodenfruchtbarkeit und das milde Alima haben in dem schwäbischen Stufenland ein vielgestaltiges Naturleben geschaffen. 4. Dieser schöne Naturpark Süddeutfchlauds weist aber auch eiu mannig- saltiges Volksleben auf, wie aus der verschiedenartigen Bodenbesiedelung er- sichtlich wird. „Wie Perlen an einer Schnur reiht sich hier im Necfcirlande Stadt an Stadt. Dorf an Dorf, Weiler an Weiler, Burg an Burg." Auch nach dieser Seite hin unterscheidet sich das schwäbische Stusenland vorteil- hast von der benachbarten süddeutschen Hochebene. Nachweis! Die reiche Besiedeluug des Landes ist also eine Folge der äußerst günstigen Natur- Verhältnisse. Durch diese günstigen Naturverhältnisse wurde aber uicht bloß eiue zahlreiche Bevölkerung angelockt; es entwickelte sich infolgedessen auch ein sehr reges und mannigfaltiges gewerbliches Leben, das durch die treff- licheu Verkehrsverhältnifse (Inwiefern?) eine kräftige Förderung erfuhr. Günstige Natur- und Verkehrsverhältnisse haben ein vielgestaltiges Volks- und Erwerbsleben hervorgerufeu und das schwäbische Stusenland zu einer der belebtesten Landschaften Deutschlands gemacht. Ergebnis: Das Schwabenland, Süddeutschlands Wechsel- voller N a t u r p a r k. 1. Die Mannigfaltigkeit in der Bodenform, der Reichtum in dem Bodenschmuck und der Wechsel in der Bodenbesiedelung haben das schwäbische Stufenland zu einem großen Naturpark gemacht. 2. Zahlreiche Flnßthäler, die sich tief in den Boden der Landschaft eingraben, haben die große Mannigfaltigkeit in der Bodenform hervor- gebracht. 3. Die große Bodenfruchtbarkeit und das milde Klima haben ein viel- gestaltiges Naturleben erzeugt. 4. Günstige Natur- und Verkehrsverhältnisse haben ein vielgestaltetes Volks- und Erwerbsleben hervorgerufen und das schwäbische Stufenland zu eiuer der belebtesten Gegenden Deutschlands gemacht. Anwendung: 1. Inwiefern bildet das schwäbische Stufenland ein Glied des Rheingebiets?

7. Das Deutsche Reich - S. 110

1901 - Langensalza : Beyer
110 I. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Süddeutschlands. 2. Woher hat das Land wohl seinen eigentümlichen Namen erhalten? Das alte Herzogtum Schwaben war im Lause der Zeiten in zahlreiche kleine geistliche und weltliche Gebiete zerstückelt worden. Viele Gebiete waren von den Schwabenherzögen den Lehensleuten als Lehen übergeben worden; zahlreiche Städte waren Reichsstädte geworden. Die Lehensleute erlangten später Unabhängkeit und Selbständigkeit. Einer von diesen Grafen hatte sich in der Nähe von Stuttgart auf dem Rotberge eine Stammburg gebaut, die er „Wirtineberg" nannte. Die Grafen von Wirtineberg breiteten ihre Herrschaft weiter aus und gründeten die Grafschaft Wirtineberg, aus der sich später ein Herzogtum, dann ein Kurfürstentum entwickelt hat. Im Anfange des 19. Jahrhunderts wurde das Land zum Königreich erhoben. Der Name Wirtineberg wurde im Laufe der Jahrhundete zunächst in Wirten- berg, später Württemberg umgewandelt. 3. Umfaßt das Königreich Württemberg alle Teile des alten Schwabenlandes? Das Königreich Württemberg, das aus dem alten Schwabenlande sich entwickelt hat, umfaßt nicht alle Teile desselben. Nach Osten, Süden und Westen hin reicht es lange nicht so weit als das alte Schwabenland; nach Norden hin dagegen hat es seine Grenzen über das Gebiet des alten Schwabenlandes hinausgestreckt. Während das Schwabenland zwischen Bayern, Franken und Lothringen und Burgund gelegen war, wird das Königreich Württemberg heutzutage von Bayern und Baden umschlossen. Es reicht nach Süden hin bis an den Bodensee, nach Osten hin bis zur Jller und zur Frankenhöhe, nach Norden hin bis zur Tauber und nach Westen hin bis zum Schwarzwald. Infolge seiner Lage und Ausdehnung hat es nicht an allen Landschaften Süddeutschlands Anteil. Sein südöstlicher Teil gehört dem deutschen Alpenvorlands an, während der nordöstliche Teil in das fränkische Stufenland hinüberreicht. Der Hauptteil Württembergs breitet sich im schwäbischen Stufenlande aus. 4. Was ergiebt sich aus der Lage und Ausdehnung Württem- bergs für die natürlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse? a) Hinsichtlich der Bodengestaltung Württembergs lassen sich vier natürliche Gebiete unterscheiden. Zwischen Bodensee und Donan breiter sich die oberschwäbische Hochebene aus, welche ein Teil der oberdeutschen Hoch- fläche ist. Nach Norden hin wird diese von dem Juragebirge abgeschlossen, das von den Bewohnern als rauhe Alb bezeichnet wird. Der schwäbische Iura steigt ans dem Donanthal sanft zu einer Hochebene empor, während er nach dem Neckarthale steil wie eine Mauer abfällt. Er zieht sich von Südwesten nach Nordosten quer durch das Württemberger Land und scheidet die oberschwäbische Hochebene von dem schwäbischen Stufeulande, dem der

8. Das Deutsche Reich - S. 2

1901 - Langensalza : Beyer
2 1. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Süddeutschlands. von vielen Thälern durchschnitten, wie der Thüringer Wald; vielleicht führen diese Thäler auch wie im Thüringer Walde auf beiden Seiten hoch hinauf bis zum Kamm. Da werden sie die Flußthäler aufwärts gezogen sein und werden dann den Kamm des Gebirges überschritten haben und dann in Deutschland eingerückt sein. Faßt nun nochmals alles zusammen! Das heutige Deutschland hieß früher das freie Germanien. Es breitete sich znr Zeit Christi zwischen Rhein und Weichsel, zwischen Donau und Nord- und Ostsee aus. Im Süden und Westen grenzte es an das römische Weltreich. Nach einer Seite hin schied ein gewaltiger Grenzwall die beiden Reiche voneinander. Aber dieser vermochte doch das deutsche Land nicht zu schützen vor den Einfällen der Römer; denn diese drangen von Westen und Südeu her in das freie Ger- manien ein, Vielleicht ward dieser hohe Grenzwall von einem hohen Ge- birge gebildet, dessen tiefe Thäler den Einfall erleichterten. Sehen wir zu, ob wir recht vermutet haben! I. Stück: Die Alpen, der südliche Grenzwall Deutschlands. 1. Welches ist der hohe Grenzwall, der das freie Germanien vom römischen Weltreiche schied? Darbietung: Was antwortet uns die Karte auf unsere erste Frage?1) Deutschland hat auf beideu Seiteu. im Westen sowohl als anch im Süden Grenzwälle aufzuweisen, die von Gebirgen gebildet werden. Der südliche Grenzwall ist bedeutend höher als der westliche. Dieser Grenzwall sind die Alpen. Inwiefern kann man dies Gebirge als Grenzwall be- zeichnen? Es zieht sich immer an der Südgrenze unseres deutscheu Vater- landes hin. Seinen Anfang nimmt es an dem Ufer des Mittelmeeres, zieht sich in einem Bogen nach Nordosten und erreicht in der Gegend von Wien sein Ende. Es ist bedeutend höher als der Thüringer Wald und als alle Gebirge auf der Karte; es bildet die höchste Stufe aller darauf befindlichen Gebirge, ist also ein Hochgebirge. Wie hoch denkt ihr euch wohl dies Gebirge? . . . Nun die Höhe dieses gewaltigen Gebirgswalles könnt ihr ench nicht vorstellen. Uns erscheint schon der Turm unserer Bartholomäikirche sehr hoch; wenn wir aber den höchsten Berg der Alpen messen wollten, so müßten wir 100 Kirch- türme übereinander stellen. Wie hoch ist also der höchste Berg? Solch hohe Berge sind fast in allen Teilen des Gebirges zu finden. Womit könnte man also das Gebirge wohl vergleichen? Das ganze Gebirge gleicht einer breiten, hohen Mauer, auf welcher die Berg- *) Diese Fragen stellen nur die Hauptfragen dar und bilden also das End- glied einer längeren oder kürzeren Entwickelungsreihe. Die Antworten sind daher gleichsam Zusammenfassungen der durch Einzel- und Zivischenfragen gewonnenen Er- kenntnisse.

9. Das Deutsche Reich - S. 85

1901 - Langensalza : Beyer
5. Das fränkische Stufenland. 85 tröge, Leitern und Treppen u. dergl. m. Männer und Frauen ziehen dann mit den gefertigten Waren hinab in die gesegneten Gegenden des fränkischen Stufenlandes und gehen in den Städten und Dörfern hausieren. Außer dem Holz enthält der Spessart noch einen wertvollen Schatz, mit dessen Be- arbeitung die Bewohner sich einen Erwerb verschaffen können. Der Bunt- sandstein, aus dem sich das Gebirge aufbaut, ist ein vorzüglicher Baustoff. Deshalb sind im Spessart viele Sandsteinbrüche angelegt worden. Die wertvollen Bausteine werden auf Kähnen nach Würzbnrg, Aschaffenburg, Hanau, Offenbach, Frankfurt und Mainz gebracht. Zusammenfassung: Der Spessart. (Lage. Beschaffenheit. Besiedelung. Beschäftiguug der Bewohner.) 3. Das Rhöngedirge. 3. Unterziel: Das Gebirge, das den Maingau vor den rauhen Nord- winden schützt, und das man „das Land der armen Leute" genannt hat. Welches Gebiet haben wir als Maingau bezeichnet? Das Gebiet, das das Maindreieck und Mainviereck umfaßt und von Spessart, Rhön, Haß- bergen, Steigerwald und Frankenhöhe umschlossen wird. Welches dieser Gebirge wollen wir nun kennen lernen? Das Gebirge, das den Maingau vor den rauhen Nordwinden schützt. Welches Gebirge ist das? Rhöngebirge. Wie wird es im Volksmunde bezeichnet? Das Land der armen Leute. Welche Fragen hätten wir da zu beantworten? 1. Wo liegt das Rhöngebirge? 2. Warum hat man es als „das Land der armen Leute" bezeichnet? 1. Wo liegt das Rhöngebirge? Das Rhöngebirge erhebt sich im Norden des Maindreiecks. Es steigt jenseit der tiefen Senke, in welcher die Sinn zur Saale hinfließt, viel höher empor als der Spessart. Die Rhön kann also als Fortsetzung des Spessart angesehen werden. In nordöstlicher Richtung zieht sich das Rhöngebirge bis zur Werra hin, von der es im Osten und Norden umflossen wird. 2. Warum hat man nun das Rhöngebirge als das „Land der armen Leute" bezeichnet? a) Worin zeigt sich die Armut der Rhönbewohner?1) Wie aus den Höhen der rauhen Alb und des Spessart finden wir auch auf den Höhen des Rhöngebirges nur wenige kleine Ortschaften. Es sind meist armselige Dörfer, die aus einer Reihe niedriger Hütten bestehen. Die kleinen Häuschen mit ihren grauen Schindeldächern und ihren niedrigen Fenstern machen einen ärmlichen Eindruck und bezeugen, daß die Bewohner Unter steter Rücksichtnahme auf die Verhältnisse im Jura und im Spessart lassen sich die Kennzeichen der Armut der Rhönbewohner leicht durch darstellenden Unterricht gewinnen.

10. Handbuch für den Geschichtsunterricht in preußischen Volksschulen - S. 16

1887 - Langensalza : Beyer
16 Zweiter Abschnitt. Bilder aus der Völkerwanderung. Busento — Fluß in Calabrien, mündet in den Busen von Taranto. Er heißt jetzt Bisentio. Die Stadt Cosenza liegt am Oberlauf desselben. Für den Lehrer zur Orientierung über die geographischen Verhältnisse Europas zur Zeit der Völkerwanderung geeignet: Hist. Schulatlas von Kiepert-Wolf, Karte 12 und 13. — Pntzger's historischer Schulatlas, 7. Aufl., Karte 13 und 14. C. Merkstoffe zur sicheren (Einpmgung. 1. 378 siegen die Westgoten in der Schlacht bei Adrianopel über das römische Heer. 2. 395 teilt Theodosius das römische Reich. Man unterscheidet von dieser Zeit an ein oströmisches und ein weströmisches Reich. 3. 410 plündert Alarich Rom, stirbt bald darauf und wird im Busento bestattet. — § 5. Attila — die Hunnenschlacht. A. Erzählung, a) Vorbereitung. Ihr seid gewiß nun neugierig, was denn aus den Hunnen geworden ist, aus jenem wilden Volk, welches die erste Ursache aller Verwirrung und Bedrängnis war, von der das römische Reich betroffen ward. Noch einmal sollte dieses Volk der Schrecken der Völker werden, schon war ein gewaltiger Mann unter chm aufgestanden, ihr König Attila, der wie eine Gottesgeißel unter die christlichen Völker des Abendlandes fahren sollte. b) Attila s Persönlichkeit. Attila war klein von Körpergestalt, hatte eine breite Brust und einen dicken Kopf. Dieses, wie die platte Nase und die gelbe Gesichtsfarbe kennzeichnete ihn als echten Hunnen. Das durchdringende Auge, dessen Blick unruhig hin- und herschweiste, brachte manchen, den es im Zorne anschaute, zum Zittern. Große Schätze hatte er durch seine Kriegszüge zusammengebracht; aber er blieb bei allem Reichtum einfach in Kleidung und Lebensweise. Weder sein Schwert, noch die Zügel seines Rosses waren, wie bei seinen Untergebenen, mit Gold und Edelsteinen geschmückt. Mäßig und einfach war sein Mahl. Während feine Umgebung aus kostbaren Schüsseln speiste und ans goldenen Bechern trank, nahm er sein Mahl aus hölzernen Schüsseln und Bechern. Ernst und nachdenklich saß er da, wenn sein Gefolge sich beim fröhlichen Gelag der wilden Lust und Ausgelassenheit hingab. Seine Residenz war ein großes Dorf im heutigen Ungarn. Sein Palast war aus Holz gebaut und mit einem Zaun von hohen Pfählen umgeben. e) Sein Zug nach Gallien. Ihr habt schon gehört, daß die Alanen und Goten von den Hunnen unterworfen waren. Schon dadurch war die Macht der letzteren bedeutend gewachsen. Seitdem aber war ihr Reich noch bedeutend vergrößert. Bis in das heutige Deutschland hinein befolgten die germanischen Völker zitternd jeden Wink des gewaltigen Hunnenfürsten. —
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