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1. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 47

1849 - Münster : Coppenrath
47 und lange Zeit hindurch weder Sitz noch Stimme im Senate hatten. Aus der Verbindung dieser drei Stämme bildete sich der römische Staat. In der Sage erscheint Romulus nicht bloß als der Stifter Roms, sondern auch als der Gründer der ältesten Verfassung desselben. Jedoch manche Einrichtungen, die er selbst getroffen haben soll, waren erst das Ergcbniß allmäliger Entwicklung und Fortbildung; andere waren schon vorhandene, altitalische, die in den neuen Staat eingeführt wurden. In der ältesten Zeit be- stand die Bevölkerung Roms aus zwei Ständen: aus freien Bürgern, welche den neuen Staat mit gestiftet hatten und welche als solche alleinige Grundbesitzer und Inhaber aller Ehrenrechte waren; und aus Clienten ^) oder Hörigen. Letztere waren erb- unterthänige Leute der Altbürger Roms, und standen unter dem besonderen fast väterlichen Schutze ihrer Gutsherren, die deshalb auch Patrone genannt wurden. Die meisten Clienten bekamen von ihren Patronen Ländereien zur Nutznießung und übernah- men dafür verschiedene Verpflichtungen. Unter andern mußte der Client mit beitragen zum Brautschatze, wenn die Tochter des Patron heirathete, zum Lösegelde, wenn der Patron in Ge- fangenschaft gerathen war. Der Patron dagegen mußte seinem Clienten in allen Angelegenheiten mit Rath und That zur Seite stehen, ihn vor Gericht vertreten, kurz er mußte für ihn sorgen, wie ein Vater für seine Kinder. Es war natürlich ehrenvoll, viele Clienten zu haben; lag doch schon hierin das Zutrauen ausgesprochen, das man zu der Einsicht und Redlichkeit des Pa- trons hatte. Neben den Clienten bildeten M) mit der Zeit, theils durch Niederlassung einzelner Ankömmlinge aus der Umgegend, theils durch die Verpflanzung ganzer Bürgerschaften eroberter Städte nach Rom, Hierselbst ein dritter Stand, die freie Ge- meinde der Plebejer, die an Masse die Altbürger weit überwog. Dagegen blieben diese im ausschließlichen Besitze aller Rechte und Privilegien. Nur sie hatten Theil an der Negierung, nur sie hatten den Nießbrauch der Staatsländereien (agri publici); nur 4) Der Name Client ist von xliw, duo, abzuleiten und bedeutet Hörige; patronus von pater. „Patronus ab antiquis cur dictus sit, ma- nifestum ; quia ut patres filiorum, sic hi numeravi inter dominos clien- tum consueverunt.“ Fest.

2. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 71

1849 - Münster : Coppenrath
71 küßte die Erde, als die gemeinschaftliche Mutter aller Sterblichen. Der Spruch des Gottes ging an ihm in Erfüllung. Brutus fand bald Gelegenheit, die Maske abzuwerfen und der Retter und Befreier Roms zu werden. Tarquinius belagerte Ardea, die befestigte Hauptstadt der Rutuler, die sich ihm nicht hatte unterwerfen wollen. Eines Tages, als im Lager die königlichen Söhne mit ihrem Vetter, dein L. Tarquinius Collatinus, bei einem fröhlichen Gelage zusammen waren, kam das Gespräch auch auf ihre Frauen, und Jeder räumte der seinen den Vorzug ein. Es wurde beschlossen, sie in Rom zu überraschen. Lucretia, Collatin's Gattin-, trug den Preis davon. Die anderen Frauen fand man schwärmend in frohen Gesellschaften, während die Lu- cretia allein sittsam und häuslich im Kreise ihrer arbeitenden Sklavinnen saß. Einige Tage nachher ritt Sertus allein aus dem Lager uach Rom zurück und entehrte mit roher Gewalt die edele Lucretia, deren Schönheit in dem Herzen des wüsten Jüng- lings eine unselige Leidenschaft entzündet hatte. Die unglückliche Frau wollte ihre Schmach nicht überleben. Schleunigst ließ sie ihren Gemahl nebst Brutus und einigen andern bewährten Freun- den aus dem Lager herüberkommen, klagte ihnen jammernd die erlittene Unbilde und stieß sich im Übermaße des Schmerzes vor ihren Augen einen Dolch in die Brust. Da erhob sich zum Er- staune« Aller der früher verkannte Brutus. Während Vater und Gatte wehklagten, riß er den blutigen Dolch aus der Wunde, ließ die Leiche der Selbstmörderin öffentlich auf dem Markte zur Schau ausstellen und schwur Rache dem Frevler und der ganzen königlichen Familie. Er hielt eine begeisternde Rede an das ver- sammelte Volk und schilderte mit den grellsten Farben die Un- thaten des Tarquinius und die Schmach des Volkes und wirkte den Beschluß aus, nach welchem die Königswürde abgeschafft und Tar- quinius mit seiner Familie auf immer verbannt wurde'). Sogleich wurden alle Thore geschlossen, während der unermüdliche Brutus nach dem Lager eilte und, in Abwesenheit des Königs, auch das Heer gewann, so daß es sofort nach Rom aufbrach und sich hier an die Bürger anschloß. Jetzt, von der Stadt und den Trup- x) Incensam multitudinem perpulit (Brutus), ut imperium regi ab- rogaret exulesque esse juberet L. Tarquinium cum coniuge ac liberis Uv. I. 59.

3. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 90

1849 - Münster : Coppenrath
90 zweiflung auf das Höchste. Die Männer liefen mit den Waffen nach den Mauern, während die Weiber sich in den Tempeln vor den Altären der Götter weinend niederwarfen und um Rettung fleheten. Die römischen Matronen wurden endlich die Schutz- engel der Stadt. Sie wandten sich an Coriolan's Mutter, Ve- turia, und vermogten sie, mit seiner Gattin Volumnia und noch einigen vornehmen Frauen, zu ihm in's Lager zu gehen, um den letzten Versuch auf das Herz des Siegers zu machen. Coriolan empfing auch sie mit großer Ehrfurcht, jedoch mit dem Ent- schlüsse, keine ihrer Bitten zu bewilligen. Als aber seine alte Mutter, wie verzweifelnd, sich bittend und flehend zu seinen Fü- ßen warf, als Weib und Kinder weinend sich um seine Kniee schmiegten, da endlich siegte die Stimme der Natur über das Herz des erzürnten Siegers. Gerührt hob er die innig geliebte Mutter auf, und mit Thränen rief er an ihrem Halse: „O Mutter! Mutter! Rom hast du gerettet, aber deinen Sohn ver- loren!" Er entließ die Frauen, führte das Heer zurück uni> ward dafür von den getäuschten Volskern erschlagen Die Römer aber errichteten, zum Andenken der schönen That der Frauen, dem weiblichen Glücke einen Tempel, und zwar an der Stelle, wo diese den Helden erweicht hatten. §. 21. Spurius Äafstus und fein Ackcrgcfctz. 486. Kaum war jene Gefahr glücklich abgewandt, so erneuerte sich auch wieder der Kampf der Plebejer gegen die Patricier, der jetzt um so heftiger wurde, da jene ihre Macht bereits er- probt hatten. In den nächsten fünfzig Jahren jedoch gingen die Forderungen der Plebejer durchaus nicht auf Theilnahme an der Negierung und den Würden des Staates, sondern nur auf Zu- sicherung dreier gegen Mißbrauch deö Herkommens gerichteten Schutzmittel und zwar erstens: auf Bert Heilung von Acker- land, um gegen Hunger und Noth geschützt zu fein; zweitens: 9 Nach einer anderen Sage lebte er bis in's hohe Greiftnalter unter den Volskern, die ihm die Eroberung mehrer latinischcn Städte und einen ruhmvollen Frieden verdanken. — Übrigens ist wohl die ihrem Wesen nach richtige Geschichte des Coriolan später durch Dichtung und Sage vielfach ausgeschmückt worden. (adticu xai v/nvenut iog ¿voeßrjg xui dixaiog uv/]Q. Dionys Viii. 62.)

4. Die alte Geschichte - S. 44

1872 - Münster : Coppenrath
44 betheuerten ihre Unschuld. Sie schwuren: Bei wem du den Becher findest, der sei des Todes, wir brigen wollen deine Knechte sein." Die Scke wurden durchsucht, und siehe, in Ben-jamiu's Sacke findet sich der Becher! Da erschraken die Brder. Sie zerrissen ihre Kleider, luden die Scke wieder auf die Esel und zogen zur Stadt zurck. Voll Bestrzung erschienen sie vor Joseph. Dieser sah sie finster an und sprach: Warum habt ihr mir das gethan?" Und Juda nahm das Wort und sprach: O mein Herr, was sollen wir sagen! Golt hat irgend e:ne Mlssethat an uns gefunden, darum begegnet uns dieses. Siehe, wir sind alle deine Knechte!" Das sei fern," erwiederte Joseph, nur der, welcher den Becher gesthlen hat, ist mein Knecht, ihr anderen mget in Frieden zu eurem Vater ziehen." Da traten sie vertrauensvoll nher zu Joseph und stellten ihm vor, rote sehr der alte Mann den Benjamin liebe; tvie er sterben wrde vor Gram, wenn er auch diesen verlre; wie die ganze Schulo auf sie zurckfallen wrde. Ach." seuf-zeten sie, wie knnten wir hinausziehen zu unserem Vater, wenn der Knabe nicht bei uns ist! Wie knnten wir den Jammer mit ansehen, den wir der ihn bringen wrden!" Da konnte Joseph sich nicht lnger halten. Ich bin Joseph!" rief er; lebt mein Vater noch?" und weinte laut auf. Die Brder erschraken. Nun fiel es ihnen schwer auf's Herz, was sie einst an ihm verbt hatten. Er aber redete sie freundlich an und sprach: Frchtet euch nicht, weil ihr mich hierher verkauft habt. Gott hat mich vor euch her gesandt in dieses Land, um euch einen Wohnsitz zu bereiten und mit allem Rthigen zu versehen. Em nun zum Vater und fhret ihn her, da er und ihr alle hier in diesem Lande bei mir wohnet." Unterdessen sa der alte Vater zu Hause und wartete mit Schmerzen auf die Ankunft seiner Shne. Da kamen sie auf einmal mit Benjamin an, und ihr erstes Wort war: Joseph, dein Sohn, lebt, und herrscht der ganz Aegypten!" Der alte Mann wute nicht, wie ihm war, und wollte es nicht glauben. I

5. Die alte Geschichte - S. 61

1872 - Münster : Coppenrath
61 einbalsamirt, in kstliche Leinwand gewickelt und feierlich bei-gesetzt. Wer eine Katze auch nur aus Versehen umbrodbte, war des Todes. Einst hatte ein rmischer Soldat in Aegypten zu-flliger Weise einen solchen Gott getdtet. Und sogleich entstand ein Auslaus des Volkes um die Wohnung des Soldaten; und weder die Bitten der Priester, noch die Furcht vor den Rmern konnten es zur Ruhe bringen. Der Unglckliche mute sein Vergehen mit dem Leben den. Jedoch die grte Verehrung von allen Thieren geno der heilige Stier, Apis genannt, in der Knigstadt Memphis. Dieser Stier war ihnen ein Sinnbild des Ackerbaues. Das Thier mute am ganzen Leibe schwarz sein und an der Stirn einen weien viereckigen Fleck haben; dann war der Gott acht. Priester bedienten ihn und reichten ihm kniebeugend die heiligen Speisen. Der feierlichste Tag war sein Geburtstag, der Tag, an welchem man so glcklich war, ihn zu finden. Sieben Tage dauerte das Fest und wurde durch die Anwesenheit des Gottes selbst verherrlicht. Bewaffnete zogen vor ihm her, um das von allen Seiten zustrmende Volk abzuwehren. Hinter ihnen ging er selbst, der gehrnte Gott, in aller Pracht und Herrlichkeit von Priestern im feierlichen Aufzuge geleitet. Zwei Reihen Knaben gingen ihm zur Seite und sangen in schnen Liedern sein Lob. Sein Tod dagegen versetzte ganz Aegypten in eine Trauer, als wenn das Ende der Welt vor der Thre wre. Diese Trauer whrte, bis ein neuer Apis gefunden war. In diesen, glaubten sie, wre die Seele des Verstorbenen hinber-gewandert und lebe in ihm wieder fort. Ganz Aegypten war dann voll Jubel. Der Gtzendienst, den die Juden in der Wste mit dem goldenen Kalbe trieben, erinnert deutlich an diese Art Abgtterei, welche sie in Aegypten halten kennen gelernt. 19. Geschichte des Landes. So reich Aegypten an Merkwrdigkeiten der Kunst und Natur ist, so ungewi ist seine lteste Geschichte. Die Aegyptier I

6. Die alte Geschichte - S. 131

1872 - Münster : Coppenrath
i 131 und banb den Leichnam an seinen Wagen. Dann peitschte er die wilben Pferbe an und jagte mit ihm der Stock und Stein nach dem Lager, zum bittersten Schmerze des alten Vaters und aller brigen Trojaner, die oben auf der Mauer stauben und dem schrecklichen Schauspiele zusahen. Vor seinem Lager lie er den Leichnam mit Blut und Staub bebeckt unter freiem Himmel den Hunden und Vgeln zur Speise liegen. Seinen Freunb Patroklus begrub er dann auf das Feierlichste und ehrte sein Anbeuten durch glnzenbe Wajfenspiele, die er an seinem Grabe anstellte. Er war untrstlich um ihn und konnte des Nachts vor Gram nicht schlafen. Eines Nachts sprang er wie ein Rasenber von seinem Lager auf, spannte die Pferbe an und schleifte Hektor's Leichnam noch breimal um seines Freunbes Grabhgel. Unterbessen sa Primus zu Hause und weinte. Der alte Mann hatte roeber Ruhe noch Rast, so lange fein herrlicher Sohn ohne ehrliches Begrbni auf offenem Felde lag. Er wagte das Aeuerste. Er lie einen Wagen anspannen, lud kostbare Geschenke auf denselben und fuhr mit anbrechender Nacht ungesehen zum Gezelte des Achilles. Dieser sa noch bei Tische, das Haupt auf den Arm gesttzt, und schlug trbfinnig und finster die Augen gegen den Hereintretenben auf. Das sah der Gleis und erschrak. Vor Angst warf er sich ihm zu Fen und kte ihm die Hand und weinte. Ach," seufzte er, fr sein Leben kann ich nicht mehr flehen, gib mir nur den Tobten zurck. Siehe, zu Haufe jammern Weib, Mutter und Geschwister, und ich, sein Vater, liege hier zu deinen Fen. Denke, wenn dein alter Vater so vor einem jngeren Manne lge! Und ich, ach, ich ksse die Hand, die so viele meiner Kinder erschlagen hat!" Durch solche Worte und Thrnen wrbe Achilles tief gerhrt. Er hob den alten Mann liebevoll auf und trstete ihn. Sogleich lie er den Leichnam sauber waschen und in ein schnes Gewanb wickeln. Dann lub er selbst ihn auf den Wagen und gelobte, elf Tage lang allen Kampf einzustellen, bamit während 9*

7. Die alte Geschichte - S. 222

1872 - Münster : Coppenrath
222 zeitsfeste seiner Tochter zu Pella in Macedonien von einem be-leidigten Leibwchter aus Rache ermordet wurde. Jedoch seine Ermordung machte nur einem noch Greren Platz, seinen1 Sohne Alexander. 67. Alexander der Groe (336323 vor Chr.). Alexander war ein Prinz von den schnsten Anlagen. Sei' item Vater lag nichts mehr am Herzen, als diese durch zweck' migen Unterricht und durch Hebung aus das Beste ausj' bilden. Er berief deshalb den Aristoteles, dm ausgezeich' netsten Weisen damaliger Zeit, nach Hofe, um die Erziehung feines hoffnungsvollen Sohnes zu bernehmen. Ich freue mich/ schrieb er dem Aristoteles, da das Kind geboren ist, während du selbst es unterrichten und zu einem guten Könige bildest kannst." Nie hat ein grerer Erzieher einen greren Zl ling gehabt. Schon frh sehnte sich des Knaben Herz nach hohen, rhrt* wrdigen Dingen, lieber die ganze Welt wnschte er König und der alleinige Besitzer aller menschlichen Kenntnisse zu seist-Selbst seinen Vater beneidete er wegen feiner Thaten. So o die Siegesboten die Nachricht brachten, Philipp habe diese ob^ jene Stadt eingenommen, dieses oder jenes Volk bezwungen so wurde der Kleine traurig und sagte mit Thrnen in best Augen: Ach, mein Vater wirb noch die ganze Welt eroberst und mir nichts zu thun brig lassen!" Am liebsten hrt* er Erzhlungen von den rothaten der alten Heiben, vost Krieg und Schlachten. Homer war beshalb fein iebliugsbu$1 Ein Helb zu fein, wie Achilles, war sein grter Wunsch; ab^1 auch so schn besungen zu werben. Des Nachts hatte er bfl*| Buch unter seinem Kopfkissen liegen, um barin zu lesen, sobald ^ er erwache. Auch auf feinen Feldzgen hatte er es bei frf und bewahrte es in einem goldenen Kstchen. Wie der Achilles, fo war auch er ein Meister in allen krperliches

8. Die alte Geschichte - S. 275

1872 - Münster : Coppenrath
275 Altren der Götter weinend niederwarfen und um Rettung fleheten. Endlich begaben sich die ehrwrdigsten Frauen Roms, Veturta, die Mutter des Coriolanus, und Volumula, seine Gemahlin, mit ihren Kindern an der Spitze, zum Coriolanus, um den letzten Versuch auf das Herz des Siegers zu machen. Als man ihm meldete, jetzt komme dort unten sogar ein Trupp Weiber angezogen, wendete er sich mit Unwillen weg. Aber kaum hatte er gehrt, da auch seine Mutter, seine Gemahlin ! und Kinder mit in dem Zuge seien, so ging er ihnen freundlich i entgegen. Anfangs widerstand er ihren Bitten und forderte sie auf, das falsche Rom zu verlassen und bei ihm zu bleiben. Als ! aber seine Mutter, wie verzweifelnd, sich bittend und flehend zu seinen Fen warf, als Weib und Kinder weinend sich um : feine Knie schmiegten; da endlich siegte die Stimme der Natur ! der das Herz des erzrnten Siegers. Gerhrt hob er die innig geliebte Mutter auf, und mit Thrnen rief er an ihrem Halse: O Mutter, Mutter, Rom hast du gerettet, aber deinen Sohn verloren!" Er entlie die Frauen, fhrte das Heer zurck und soll dafr von den getuschten Volskern erschlagen worden sein. Die Rmer aber errichteten, zum Andenken der schnen That der Frauen, dem weiblichen Glcke einen Tempel, und zwar an der Stelle, wo diese den Helden erweicht hatten. 87. Die Gesetze der zwlf Tafeln (451 u. 450*). Kaum athmeten die Rmer freier, so begannen auch wieder die alten Streitigkeiten, die jetzt um so heftiger wurden, da das Volk feine Macht erprobt hatte. Es wollte fortan feste, allgemein gltige, geschriebene Gefetze haben und nicht lnger in seinen Rechtsachen von der willkrlichen Entscheidung der Pa-tricier abhngig sein. Der Tribnn Terentillus Arsa trug darauf an. Auch solcher billigen Forderung widersetzten sich die Patrider mit der unbesonnensten Hartnckigkeit. Mehre *) Fast gleichzeitig: Cimon's Sieg auf der Insel Cypern und Ende der Perserkriege. 18*

9. Die alte Geschichte - S. 105

1872 - Münster : Coppenrath
I . 105 wohl bemerkt. Was war das fr ein Lrm! Wie habt ihr alle durcheinander gejubelt und gelacht! Die Snger schrien sich die Kehlen heiser, und Niemand konnte sie hren. So lange ihr saet, prahltet ihr mit eurer Strke; und als ihr aufstandet, konnte Keiner stehen, ihr fielet der eure eigenen Fe. Ihr wutet alle nicht mehr, wer und was ihr wret; du nicht, da bu König, jene nicht, da sie Untertanen waren." Aber," sprach Astyages, wenn dein Tater trinkt, berauscht er sich nie?" Nie!" Und was macht er denn?" Er hrt auf zu durften, sonst nichts!" Wegen dieser und hnlicher munteren Einflle gewann Astyages seinen Enkel immer lieber. Er lie ihn reiten lernen, 'chenkle ihm die schnsten Reitpferde, nahm ihn mit sich auf die Jagd, kurz er machte ihm allerlei Vergngungen, um ihn nur recht lange bei sich zu behalten. Harpagus aber beobachtete den Cyrus, freuete sich und fchwieg. 36. Cyrus befreiet die Perser von dem Joche der Meder. Cyrus kehrte endlich nach Persien zurck und galt bald fr den angesehensten und rstigsten Mann im ganzen Lande. Zines Tages erhielt er vom Harpagus einen Hasen zum Geschenke. Du mchtest ihn," sagte der Bote leise und mit ge-heimnivoller Miene, allein, ohne da Jemand zugegen ist, aufschneiden." Er that das und fand zu feinem Erstaunen in dem Bauche einen Brief. Harpagus ermunterte ihn hierin, die Perser zum Abfalle von der medischen Herrschaft zu bewegen und dann seinen tyrannischen Grovater selbst mit Krieg zu berziehen. Der Vorschlag gefiel ihm. Mit dem Briefe in der Hand trat er unter das versammelte Volk und sprach: Kraft dieses Briefes hat mich Astyag.-? zu eurem Heerfhrer ernannt, und nun befehle ich euch, da morgen ein Jeder mit der Sichel erscheine." In aller Frhe fanden sie sich mit der Sichel ein. Den ganzen Tag muten sie die schwerste Arbeit verrichten, ein wstes Dornenfeld reinigen und umarbeiten. i

10. Geschichte des Mittelalters - S. 6

1872 - Münster : Coppenrath
6 Name Gau" hat sich noch in manchen Gegenden bis auf bte> sen Tag erhalten, z. B. Rheingau, Thnrgau, Aargau, Breisgau. Die so getrennten Hfe waren aber wieder durch die Rechte der Gastfreundschaft, die bei keinem Volke hher geschtzt wur-den, auf das Engste mit einander verbunden. Freundlich wurde der Fremde, wer er auch war, in die Htte aufgenommen und erquickt. Jeder gab, was er hatte. War der Vorrath verzehrt, so wurde der, welcher noch so eoe.c Wirth mar, der Begleiter seines Gastfreundes, und ungeladen traten beide in das nchste beste Haus. Nicht zufrieden, den Gast bewirlhet zu haben, schenkte man ihm gutmthig beim Abschiede, was er wnschte, eben so unbefangen von ihm fordernd, was matt mochte. Unbekannt mit allen das Leben verschnernden Knsten nhr-ten sich unsere Vorfahren nur armselig von der Viehzucht und Jagd, zum Theil auch vom Ackerbau. Jagend durchstreiften sie Berg und Thal, umhangen mit den Fellen wilder Thiers, den Siegeszeichen ihrer Jagden. Das Leben in der freien Natur bei natrlicher einfacher Kost, strkte ihre Glieder und lie ihre Krper zu einer solchen Flle der Gre und Krast hervor-blhen, da die anderen Völker den Niesenbau staunend be-wunderten. Schon vor ihrem drohenden Blicke und ihrer Don-nerstimme erschraken selbst die kriegerfahrenen Rmer und muten erst das Auge an den Anblick der frchterlichen Menschen ge-wohnen, bevor sie es wagten, mit ihnen zu streiten. Breit und gewlbt war ihre Brust, blau und voll kampfmuthigeu Feuers ihr Auge, goldgelb ihr Haar, das bei einigen Stmmen in langen Locken die Schultern hinabflo, bei anderen in einem Knoten auf dem Scheitel zusammengebunden, wie ein Helmbusch drohend emporragte. Rmer und Rmerinnen schtzten das deutsche Haar so hoch, da sie es hufig kauften und sich damit schmckten. Der Eltern Kraft ging auch auf die Kinder der. Halb-nackt, bis zur Mannbarkeit, wuchs der Knabe ohne alle Erzie-hung heran. Hufiges Baden in Flssen zu jeder Jahreszeit
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