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1. Erdkunde - S. 177

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 177 — fuhrartikel sind: Seide und Seidenwaren, Thee, Reis, Kampfer, Kupfer, Porzellan, Lack- und Papierware!?. Japan zählt auf einem Flächenraum von 417 000 qkm 45 Mil lionen E., ist also dichter bevölkert als das Deutsche Reich. — Die Japaner (Bild 58) sind -— im Gegensatze zu den stammverwandten Chinesen — dem europäischen Einflüsse leicht zugänglich, sehr gut begabt und ungemein strebsam, die Errungenschaften der christlichen Bild 58. Heiden in Japan bei einer religiösen Feier. Civilisation sich anzueignen. Darum haben sich in Japan so schnell wie in keinem andern asiatischen Staate europäische Sitten und Ein- richtungen eingebürgert. Eisenbahnen und Telegraphen durchziehen das Land; überall erstehen Fabriken; die Staatsverfassung und Verwaltung, das Heer- und Unterrichtswesen sind nach europäischem Muster eingerichtet. In ihrem Wesen freundlich und zuvorkommend, doch mit Würde und Selbstbewußtsein, können die Japaner durch ein ausgesprochenes Gefühl für Anstand und Schicklichkeit manchem Europäer zuin Vorbild dienen.

2. Erdkunde - S. 316

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 316 — er sich keine Rechenschaft zu geben. Zuerst ist es der ungeheure Maßstab der Riesenbäume, welcher uns in Erstaunen setzt, sodann die gänzliche Verschiedenheit der Pflanzenwelt dieser Wälder von der unseres Erdteils. Wo wir in der Heimat einen blühenden Stranch oder einen Obstbaum in anmutiger Farbenpracht erblicken, da finden wir hier blühende Banmkolosse, deren Höhe die der heimatlichen um das Doppelte, ja selbst Dreifache übertrifft, während ihre Blüten den größten Blumen unserer Prachtgärten an die Seite gestellt Bild 104. Urwald in Brasilien. werden können. Dazu sprossen sie in einer solchen Fülle hervor, daß das ganze Laubdach des Baumes sich oft in ihre Farben zu kleiden scheint. Besonders sind es jene Bäume mit prachtvollen lila oder weißen Blüten, welche ungemein viel zur Zierde der Wälder beitragen, indem sie sich von dem mannigfachen Grün des Laubes unterscheiden. Jeder Baum hat seinen eigentümlichen Wuchs, sein eigenes Lanbwerk und sein von den benachbarten Bäumen ver- schiedenes Grün. Riesige Gewächse, den verschiedensten Arten an- gehörend, verschlingen ihre Zweige und erzengen ein Gemisch des verschiedenartigsten Laubes. Gleich gewaltigen Säulen erheben sich

3. Erdkunde - S. 1

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
Ginleitung. Vorbegriffe und Grundlehren der Geographie. Ällohl jeder Mensch hegt den lebhaften Wunsch, die Erde, den Schauplatz seines Lebens und Wirkens, näher kennen zu lernen. Diese Wißbegierde zu stillen, ist die Aufgabe der Geographie (oder Erdbeschreibung). Die meisten Lehrbücher der Geographie beschreiben unsere Erde von drei Hauptgesichtspunkten ans. Sie schildern nämlich 1. die natürlichen Erscheinungen und Zustände ans der Erdoberfläche sowie den Einfluß dieser Verhältnisse auf das Leben der Menschen (= physische und historische Geographie); 2. sie behandeln die vom Menschen geschaffenen staatlichen:c. Einrichtungen (— politische Geographie), und 3. sie betrachten die Erde als „Stern unter den Sternen", erläutern kurz ihre Beziehungen zu gewissen andern Weltkörpern, sowie die Folgen ihrer Abhängigkeit, insbesondere von der Sonne (— mathematische oder astronomische Geographie). In Hinsicht auf die letztere Richtung der Erdbeschreibung der- ' weisen wir auf ein eigenes Bändchen des Dr. Bumüllerschen ic. !Lesebuches, die „Weltkünde". Einige Grnndlehren der physischen Erdkunde wollen wir der speciellen Geographie der einzelnen Länder vorausschicken. Unsere Erde; ihre Gestalt imd Größe. Unsere Erde zählt zu den Wandelsternen oder Planeten. Wie l diese verdankt sie Licht und Wärme der mütterlichen Sonne, um l welche sie kreist. Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. 1

4. Erdkunde - S. 19

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 19 — Die tiefsten Einsenkungen des Gebirgskammes heißen Pässe. Dieselben sind vor allem für den Verkehr in den Gebirgen von der höchsten Bedeutung. Ausgedehnte und oft recht langgestreckte Vertiefungen im Ge- birge heißen Thäler. Verlaufen diese in der Hauptrichtung der Bergketten, so nennt man sie Längsthaler; durchschneiden sie aber quer das Gebirge, so heißen sie Querthäler. Letztere sind meistens viel enger und kürzer und haben ein viel stärkeres Gefälle als die Längsthäler; daher sind sie (die Querthäler) vorzugsweise der Schauplatz der Stromschnellen und Wasserfälle. Über die Verteilung von Hoch- und Tiefland ist im allgemeinen zu sagen, daß die eine Hälfte der Gesamtoberfläche des Festlandes dem Tieflande, die andere dem Hochlande angehört. Sonst wechseln die verschiedenen Formen der vertikalen Gliederung anscheinend ganz unregelmäßig miteinander ab. Doch kann man sagen, in der Alten Welt herrsche entschieden das Hoch- und Gebirgsland, in der Neuen aber das Tiefland vor. Bemerkenswert ist auch die Thatsache, daß das Tiefland hauptsächlich um das Nördliche Eismeer sich ausdehnt, während die größten Erhebungen (die höchsten Gebirge, die ausge- dehutesten und höchsten Tafelländer) mehr in der Nähe des Äquators zu finden sind. Äas Klima — mag es bedeutet und wovon es abhängig ist. Für das Gedeihen aller lebendigen Wesen auf der Erde (der Menschen, Tiere und Pflanzen) ist der Wärme- und Feuchtigkeit- zustand der Luft von der größten Bedeutung. Man nennt all die Erscheinungen, welche mit der Wärme und Feuchtigkeit der Atmo- sphäre zusammenhängen, Witterung oder Klima. Das Klima einer Gegend äußert sich also vornehmlich im Wärme- grade, im wechselnden Drucke und in den Strömungen der um- gebenden Luft, sowie in den Niederschlägen (Tau, Regen, Reif, Schnee :c.). Der wichtigste und maßgebende Faktor vom Klima ist die Wärme; von ihr hängen die übrigen Verhältnisse und Er- scheinungen der Witterung ab.

5. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. V

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
Vorrede zur ersten Auflage. v kann, so habe ich den Memorierstoff durch Anmerkungen erweitert, so daß der Schüler doch ein umfasfendes geschichtliches Material erhält. Diese Ergänzungen sollen der freien Lektüre überlassen werden, und sie bieten gerade das, was später zum Selbstunterricht dient und die Schüler am meisten anzieht, so daß ich hoffe, dieses Geschichtsbuch werde ihnen auch nach der Entlassung aus der (Schule noch ein Wegweiser und ein liebes Buch bleiben. Ob ich nuu den im Auge gehabten Zweck erreicht habe, das zu beurteilen muß ich freilich den Männern der Schulpraxis überlassen. Sollte- ihr Urteil verneinend ausfallen, so glaube ich, daß das Mißlingen nicht auf Rechnung meines Grundsatzes zu schreiben, sondern dem Mangel an Gewandtheit auf diesem Gebiete beizumesseu ist. In diesem Falle wünschte ich, daß eine fähigere Feder, von derselben Ansicht ausgehend, die Aufgabe losen möchte. Im übrigen gab ich mir Mühe, klar und in kurzen Sätzen Zu schreiben, um sowohl das Verständnis als das Auswendiglernen zu erleichtern. Fremdwörter habe ich so gut wie möglich vermieden, und wo sie der wissenschaftlichen Auffassung wegen notwendig gebraucht werden mußten, da habe ich sie zugleich mit dem passenden deutschen Ausdruck begleitet, um nicht Veranlassung zu geben, daß man sich derselben unrichtigerweise bediene. Und so möge denn diese Arbeit eine wohlwollende Aufnahme und nachsichtige Beurteilung finden! Nenthe, 1. Mai 1870. \ Dr. Hermann Kolfns.

6. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 1

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
Einleitung. Begriff der Geschichte. Gegenstand derselben. Wichtigkeit ihrer Kenntnis. 1) Geschichte (Historie) ist der Inbegriff alles dessen, was von Anfang an unter den Menschen und von den Menschen geschehen ist. Wir gebrauchen aber auch das Wort Geschichte als Kunst au sd ruck und verstehen darunter die Darstellung dessen, was geschehen ist. Insofern ist Geschichte die wahrheitsgetreue Erzählung von wirklichen Begebenheiten und Ereignissen. Die Geschichte aller Völker zu alleu Zeiten nennen wir die allgemeine Geschichte oder Weltgeschichte. Die Weltgeschichte ist also zugleich die Geschichte der Menschheit. Sie lehrt uns: 1. wie das menschliche Geschlecht nach dessen Entstehen sich ausgebreitet und wie die Menschen zu Völkern und Nationen sich vereinigt haben; 2. wie diese Völker und Nationen sich selber Gesetze gaben oder solche empfingen; 3. wie der menschliche Geist sich entwickelte und fortwährend im Entwickeln begriffen ist, und welche Fortschritte Künste und Wissenschaft gemacht haben. Ganz vorzüglich lehrt sie uns aber auch 4. was Gott deu Menschen geoffenbart, und welche Anstalten er getroffen hat, um sie ihrem Ziele entgegenzuführen. Gegenstands der Weltgeschichte ist also vorzüglich das staatliche, das bürgerliche, das geistige und das religiöse Leben der Völker. a 1 . 2) Die Kenntnis der Weltgeschichte ist notwendig, denn wir lernen aus der Vergangenheit die Gegenwart kennen und verstehen; auch können wir mutmaßen, was die Zukunft uns brmgen wird. Insbesondere erkennen wir, daß die großen Weltbegebenheiten nicht vereinzelt und getrennt voneinander, sondern da^ sie in einem Zusammenhange stehen, und daß eine wunder- Rolfus, Weltgeschichte. 3. Aufl. 1

7. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 3

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 2. Quellen und Hilfswissenschaften. 3 bene Quellen und ungeschriebene. Die älteste und zwar ungeschriebene Quelle ist die mündliche Überlieferung (Tradition der Urvölker). Sie pflanzte sich Jahrhunderte lang fort, bis zur Erfindung der Schreibekunst. Die ersten Familien und die ältesten Völker mußten begreiflich sorgfältig bedacht sein, die Geschichte der Vorfahren ihren Söhnen zu überliefern, und wurden hierin unterstützt durch das hohe Lebensalter der Menschen. Auch war die Summe der Ereignisse klein, welche sie zu überliefern hatten. Von der Erfindung der Schreibekuttst an war die Sorgfalt auf die Erhaltung der mündlichen Überlieferung nicht mehr so notwendig, weil man in der Schrift ein Mittel fand, die Geschichte der Vergessenheit zu entreißen. Einen Teil der mündlichen Überlieferung bilden die Sagen, die Volkslieder und die heiligen Gesänge, welche bei den religiösen Feierlichkeiten gebraucht wurden. 4) Die geschriebenen Quellen sind Inschriften, Urkunden und Bücher. Nachrichten, welche von Angen- und Ohrenzeugen uns überliefert werden, heißen unmittelbare Quellen. Nachrichten, welche später verfaßt wurden, aber auf unmittelbare Quellen sich berufen, sind mittelbare. Alle Mittel, wodurch uns die geschichtlichen Quellen verständlich werden, sind Hilfsmittel der Geschichte. Darum hat die Geschichte ihre Hilfswissenschaften, durch welche wir die geschichtlichen Quellen verstehen lernen. Die vorzüglichsten Hilfswissenschaften sind die Chronologie (Zeitrechnung) und die Geographie (Erdbeschreibung), welche auch die beiden Augen der Geschichte genannt werden. Anmerkungen. 1. Zu den ungeschriebenen Quellen gehören auch die Deukmale oder Monumente, wie z. B. die Felsentempel auf den indischen Inseln Salsette und Elefanta und zu Ellore, die Pyramiden Ägyptens u. s. w., die Feste, welche zum Andenken einer Begebenheit gefeiert wurden, Grabhügel, Leichensteine und Gedächtnissäulen, auch Dieb (Hl len (Denkmünzen), wenn sie keine Umschrift haben, Wappen, Siegel, d. h. Abzeichen einzelner Personen oder ganzer Geschlechter. 2. Auch die „ersten Geschlechtsregister (Stammbäume) beruhen auf mündlicher Überlieferung. Welche Wichtigkeit man auf die Abstammung legte, beweisen die in der Heiligen Schrift aufbewahrten Stammtafeln. Für die Israeliten waren diese von der größten Bedeutung, weil nur die Söhne Levis zum heiligen Dienste und nur die Abkömmlinge Aarons zum Priestertume berufen waren und weil der erwartete Messias aus dem Geschlechte Davids hervorgehen sollte. Edle und fürstliche Familien berufen sich heute noch auf ihre Stammtafeln als Beweise ihrer Rechtsansprüche. 1*

8. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 10

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
10 Das Altertum. so entstünde eben nur wieder die Frage: woher dieses Etwas? Das erste Etwas muß aus Nichts hervorgebracht worden fein, wie der erste Mensch keine Eltern haben konnte, sondern aus der Schöpferhand Gottes hervorgegangen sein mußte. Eine jede andere Annahme widerspricht der Vernunft ebenso sehr, wie der Offenbarung. 4. Das Sechstagewerk (Hexaemeron) ist Gegenstand heftiger Angriffe geworden, und man hat vielfach angenommen, unter den Zeitabschnitten, welche Moses „Tage" nennt, seien Zeiträume von Jahrtausenden zu verstehen, welcher die Erdrinde zu ihrem Übergang aus dem früheren in den jetzigen Zustand bedurfte. Hierüber nun läßt sich nur sagen: vor dem vierten Zeitabschnitte konnte es keine Zeitrechnung geben, weil weder Sonne noch Mond am Himmel stand. Daß aber Moses das Werk des fünften und sechsten Zeitabschnittes Tage genannt und Jahrtausende darunter verstanden haben soll, das dürfte doch kaum glaublich sein. Die Kirche aber läßt jedem hierüber die Wahl, obwohl es dem christlichen Gefühle naheliegt, den Ausdruck „Tag" wörtlich zu nehmen, da Gottes Kraft und Allmacht keiner Zeit bedarf. Übrigens gilt hier einfach, was der Apostel sagt: „Ein Tag bei dem Herrn ist wie tausend Jahre, und tausend Jahre sind wie ein Tag" (2 Petr. 3, 8). So verschieden aber auch die Meinungen der Gelehrten von der Welt-schöpfuug sind, so hat die Wissenschaft von der Beschaffenheit des Erdkörpers (Geologie) doch folgende vier Sätze festgestellt, welche die Wahrheit der Mosaischen Weltentstehungslehre (Kosmogsnie) unumstößlich barthun. Diese Sätze heißen: 1) Es gab einmal eine Zeit, in der kein Leben vorhanben war; das Leben hat angefangen durch Einwirkung von außen. In der Erbe selbst lag also ursprünglich kein Naturgesetz. Dies tiebingt notwenbig eine von der Welt getrennte Schöpfungskraft. 2) Der Mensch ist die jüngste Kreatur von allen, die geschaffen sind. 3) Die Landtiere, die großen Säugetiere, die Elefanten, die Pferde it. s. w. sind die dem Menschen zunächst vorhergehende Schöpfung. 4) Unter den Fossilien sind die versteinerten Vögel und Fische, die Luft-und Wasserungehener älter, als die versteinerten Landtiere, und älter als die versteinerten Vögel und Fische sinb die versteinerten Pflanzen. Das, was also die Gelehrten primäre, seknnbäre, tertiäre Bilbnngsperiobe nennen, stimmt beit Hauptumrissen nach mit der Aufeinanberfolge der Mosaischen Erzählung überein. 5. Der Ort, wo die ersten Menschen lebten, war Eben (Annehmlichkeit) ober das P arabies (Lusthain). Es lag gegen Morgen. Bewässert würde biefer Garten von einem Strome, der sich außerhalb besserten in vier verschobene Flüsse schieb. Es war das östliche Asien, wohin uns nicht nur die Überlieferung aller alten Völker weist, sonbern wo es bcn ersten Menschen auch allein möglich war, in einfacher Weise ihr Leben zu fristen und ein so hohes Alter zu erreichen. Dort, wahrscheinlich in Tibet, in den Thälern des Himalaja, entfaltet sich jetzt noch die üppigste Pflanzenwelt, und es ist das einzige Land, wo 9000 Fuß über der Meeresfläche Weizen wächst, und wo die Früchte der heißen Zone zugleich mit benen der gemäßigten Zone fortkommen. Dort ist auch das Vaterland unserer Haustiere, die den Menschen auf seiner Sbanberung begleiteten. Von bort lassen sich auch die Völkerzüge nachweisen, obwohl die Gestalt der Erbe auch bort durch die große Wasserflut oeränbert würde und das Parabies verschwanb.

9. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 13

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 7. Die Sündflut. 13 um sich gegen den Einfluß der Witterung zu schützen, fonbern sie übten auch frühzeitig bte Baukunst, und nur wenige wohnten in Höhlen (Tröglobyten). Es mögen bics solche gewesen sein, welche durch irgenb exn Schicksal von der großen Völkermasse getrennt und sich selbst überlassen mürben; bei ihnen ftnbet sich in späteren Zeiten noch feine Spur von Bilbung und Gesittung (Kultur). Der Bau der Arche setzt Kenntnis des Schiffbaues voraus. Die Genauigkeit, mit der das Älter der Menschen und bte Dauer der Sünbflut angegeben wirb, ist ein Beweis für das hohe Alter der Sternsunbe (Astronomie). Auch die M eß-knnst war besannt, wie wir an der genauen Beschreibung der Arche sehen. Gleich nach der Sünbflut beweist uns der babylonische Turmbau, wie weit die Menschen in der Baukunst vorangeschritten waren. Das war beshalb möglich, weil das Material in ungeheurer Menge vorhanben war, bettn alle Bauten bestauben bloß aus Ziegeln, welche mit Asphalt (Erbpech) verbunben würden. Auch später finben wir in den Länbern der ältesten Völker noch ungeheure Gebättbe nur aus Backsteinen ausgeführt. Dem Bearbeiten von Erz und Eisenwerk geht Bergbau voraus. Das Wohnen unter Zelten ist, wie die Kleibnng, durch Verarbeitung der Tierhäute Bebingt. Die ersten Werkzeuge waren nicht nur solche, die zum Ackerbau gebraucht würden, fonbern auch Werkzeuge, um sich bamit zu nerteibigen, also Waffen, ober sich bamit zu ergötzen, wie die Saiteninstrumente (der Harsen-unb Zitherspieler), welchen die Anfänge der Tonkunst schon vorangegangen sein müssen. Das Elenb des kranken Leibes führte zu einer Art von Arznei- und Kränterkunbe. Diese Kenntnisse würden durch die Noachiben dem menschlichen Geschlechte aufbewahrt. Nach der Sünbflut begegnet uns zuerst der Weinbau, mit dem Noah sich beschäftigte. Dieser führte naturgemäß zur Ölbereitung. So sehen wir auch hieraus, daß bte Urzustänbe des menschlichen Lebens burchaus nicht rvilb und roh waren, wenn sie auch nur die Keime zur Entwicklung von Kunst, Wissenschaft und Gewerbfleiß in sich trugen, und wir biirfen uns beshalb nicht wunbern, wenn wir bei den ältesten Völkern balb nach der Sünbflut eine Bilbttug ftttbett, die uns heute noch in Erstaunen setzt. § 7. Die Sünbflut. 13) Zur Zeit des neunten Abkömmlings von Adam hatte die Bosheit der Kannten anch die Sethiten angesteckt und wurde Noah allein gerecht befunden auf Erden. Darum erwählte ihn der Herr, der das sündhafte Menschengeschlecht vertilgen wollte, daß er der Stammvater eines neuen Geschlechtes werde. Einhundert; nndzwanzig Jahre jedoch predigte Noah noch seinen Zeitgenossen Buße und Baute während der Zeit an der Arche, wie es der Herr ihm aufgetragen. Als nun die Menschen auf seine Ermahnungen nicht hörten und die Zeit der göttlichen Langmut abgelaufen war, da ging Noah mit seinen drei Söhnen Sem, Cham und I a p h e t und mit den Weibern seiner drei Söhne in die Arche (1652 Jahre nach Erschaffung der Welt, 2348 v. Chr.). Von allen

10. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 15

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 8. Verbreitung der Menschen auf der Erde. 15 der wahren Wissenschaft. Satyavrata kommt auch unter dem Namen Satyavraman vor. Von diesem wird die Geschichte der Verspottung seines Sohnes, wie von Cham, erzählt, und hier tritt selbst die Ähnlichkeit der Namen der Söhne ein, denn die heiligen Bücher der Indier nennen sie: S ch e r m a, C h a r m a und I y a p e t i r. In Persien wird der Berg Arlrat heute noch Koh-Nu: Berg des Nuh genannt. Die Perser selbst setzen in die Zeit des Noah einen ihrer drei vornehmsten Patriarchen, Dschemschid, den sie mit einem Wnnder-becher begaben. Der Fohi der Chinesen ist offenbar Noah. Von ihm sagen die chinesischen Bücher, daß seine Mutter mit einem Regenbogen umgeben gewesen. Der Osiris der Ägypter wird von seinem Bruder Xgph0» verfolgt und in einem Kasten ins Meer geworfen; er wird auf einem Blatte im Meer schwimmend abgebildet. Das Schicksal des chaldäischen Xisnthrus wird von dem Geschichtschreiber Berösns gerade so dargestellt, wie das Geschick Noahs, und der Fischgott Oannes bei den Babyloniern ist wieder niemand, als der Noah der Bibel. Dies Andenken an die Sündflut und die Geschichte Noahs hat Humboldt in der ueuesteu Zeit selbst bei den Mexikanern gefunden, und wie sehr auch die Geschichte der Bibel unter den erfinderischen Griechen und Römern umgestaltet wurde, so deutet die Abbildung des Dyonisos wie die des Janus, der in die Vergangenheit und Zukunft sieht, dessen Frau ein Fischweib, und dessen Attribut (Wahrzeichen) ein Schisssteil oder Delphiu ist, ebenfalls auf Noah hin. 3. Noah erhielt nach der Sündflut die Erlaubnis, die Tiere ebenso zu essen, wie die Pflanzenspeisen. „Furcht und Schrecken sei vor euch über alle Tiere der Erde, sprach Gott, und über alle Vögel des Himmels, samt allem, was sich reget auf Erden, alle Fische des Meeres, tu eure Hand sind sie gegeben. Und alles, was sich reget und lebet, sei euch zur Speise: wie das grüne Krant, gebe ich euch alles. Nur Fleisch mit seinem Blute sollet ihr nicht essen" (1. Mos. 9, 2). Nebst diesem Verbote gab Gott dem Noah nach der Überlieferung der jüdischen Lehrer noch sechs andere Bestimmungen, welche die Rabbinen zum Unterschiede vom Mosaischen Gesetze die Gebote Noahs nannten. Diese sieben Noachischen Gebote sind: 1) Nicht ohne Obrigkeit leben; 2) sich der Gotteslästerung, sowie 3) des Götzendienstes enthalten; 4) fein Blut vergießen; 5) nicht rauben; 6) fein Blut und nichts Ersticktes oder vom Wilde Geraubtes essen, und 7) seine Ehe unter Verwandten eingehen. So ist Noah nicht nur der zweite Stammvater des menschlichen Geschlechtes, sondern auch der erste Stifter und Begründer der menschlichen Gesellschaft. 8 8. Verbreitung der Menschen auf der Erde. Noah aber stieg vom Gebirge nach Armenien herab und wandte sich gegen Sonnenaufgang, bis er an den Fluß Euphrat in die große Ebene Sennaär kam, von rvo er sich wahrscheinlich nach China wandte. Er starb in einem Alter von 950 Jahren, 350 Jahre nach der Sündflut. Die Nachkommen seiner drei Söhne, von denen Sem und Japhet um ihrer Scham-
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195 9
196 26
197 10
198 1
199 33