Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 360

1886 - Münster i.W. : Aschendorff
360 Leiber der h. Blutzeugen von den Christen beigesetzt wurden. Wir wollen hier noch an einige derselben erinnern, die in der Kirche besonders berühmt geworden. Der 12ojährige Simeon, Bischof von Jerusalem, starb wie sein göttlicher Lehrmeister am Kreuze. Der heil. Ig- natius, Bischof von Antiochia, ein Jünger der Apostel, sehnte sich mit so heißem Verlangen nach der Marter, daß er die Christen zu Rom flehentlich bat, ihn nicht etwa vom Tode befreien zu wollen. Er wurde, wie er wünschte, den wilden Tieren vorgeworfen. (I. 107.) Als der heil. Po- lykarp, Bischof zu Smyrna, aufgefordert wurde, Christum zu lästern, erwiderte er lebhaft: „Sechs und achtzig Jahre diene ich ihm, wie könnte ich lästern meinen König, der mich erlöset hat." Er sollte lebendig verbrannt werden; das Feuer beschädigte ihn nicht; endlich wurde er mit dem Schwerte durchbohrt. Zwei edle Frauen, die heil. Sympho- rosa und die heil. Felicitas, jede mit sieben Söhnen, die durch sie zum standhaften Bekenntnisse waren ermuntert worden, starben zu Rom, ähnlich der frühern Machabäerin, eines glorreichen Todes. Ebenda verherrlichte der Philo- soph Justinus, welcher das Christentum durch zwei gelehrte Schutzschriften verteidigt hatte, Christum den Herrn mit dem Opfer seines Lebens. (I. 167.) Zu Lyon in Frankreich, wo das Christenblut in Strömen vergossen wurde, glänzten die Bischöfe Pothiuus und Jrenäus, die Jünglinge Epipodius und Alexander und die Sklavin Blandina durch unerschütter- lichen Heldenmut in den Qualen. Bekannt ist die ruhm- würdige Marter des heil. Laurentius zu Rom und des groß- ßen Bischofes zu Carthago, Cyprian, von denen der erstere auf einem glühenden Roste gebraten, der andere nach vielen Leiden enthauptet worden. (I. 258.) Von jeher wurden in der Kirche gefeiert die erst vierzehnjährige Agnes, die heil. Agatha, Lucia, Katharina und unzählige andere christliche Heldinnen, welche für ihren Glauben und teils auch für die Erhaltung ihrer Keuschheit gekämpft und über Qual und Tod gesiegt haben. Das glorreiche Martertum der heil. Ursula und ihrer Gefährtinnen fällt in die Zeit des Kaisers Maxi- minus, des Thraziers. (I. 235 — 238.)

2. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 362

1886 - Münster i.W. : Aschendorff
362 empfindsamer als ein Weib, zärtlicher als eine Mutter?" Die Kunde dieses Greuels verbreitete sich bald ins römische Lager; Titus schauderte, und nachdem er den Juden noch einmal, aber vergebens, Gnade angeboten hatte, beschloß er, diese Missethat mit den Trümmern Jerusalems zu bedecken. Er ließ die Stadt bestürmen und eroberte sie nach fünfmonatlicher Belagerung. Viele Juden hatten sich indes in das gewaltig feste Gebäude des Tempels geflüchtet. Titus wünschte sehn- lichst, diesen prachtvollen Tempel zu erhalten und verbot strenge, daß jemand sich daran vergreife. Aber, von höherem Antriebe geleitet, ergriff einer der Soldaten eine Fackel und warf sie in den Tempel; das Feuer griff um sich, und unge- achtet aller Bemtihungen, den Brand zu löschen, ging der Tempel in Flammen auf. Ein entsetzliches Blutbad ward in der Stadt angerichtet. Mehr als eine Million Juden sollen in diesem Kriege umgekommen sein, und so viele wurden, wie sie unserm Heilande gethan hatten, von den Römern ans Kreuz geheftet, daß es in der Gegend an Pfählen zu Kreuzen mangelte. Die Gefangenen (97000 an der Zahl) wurden entweder getötet, oder zum Kampfe mit wilden Tieren be- stimmt, oder in die Sklaverei verkauft. Solches Ende hatte Jerusalem im Jahre 70, und es er- schien so auffallend als ein Strafgericht des Herrn, daß Titus selbst gestand, er sei nur das Werkzeug der göttlichen Rache gewesen. Er hielt in Rom einen prächtigen Triumph über die Juden, und auf dem marmornen Triumphbogen, der da- mals errichtet wurde und zum Teil stehen geblieben ist, er- blickt man jetzt noch mehrere Abbildungen der erbeuteten jüdischen Tempelgeräte. Die Juden wurden, den Weissagungen gemäß, über die ganze Welt zerstreut und werden, wie ebenfalls die Propheten vorhersagten, ohne Opfer und Altar, ohne Tempel und Hohe- priester, erhalten als ein ewiges Denkmal der Wahrhaftigkeit und Gerechtigkeit Gottes, bis sie am Ende der Tage Jesum als ihren Messias erkennen und bekennen werden. 4. Kaiser Constantin der Große. Es giebt Begebenheiten in der Geschichte, die teils da- durch, daß sie den Charakter eines Zeitalters beurkunden, teils dadurch, daß andere wichtige Thatsachen an sie geknüpft sind, eine überaus hohe Bedeutung erlangen. Zu solchen Begebenheiten gehört auch die wundervolle Erscheinung, die sich dem Kaiser Constantin dem Großen gezeigt und seinen Übertritt zum Christentum und die Erhebung desselben zur

3. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 369

1886 - Münster i.W. : Aschendorff
369 wenige entkamen, um die Trauerbotschaft nach Rom zu bringen. Als der Kaiser Augustus diese vernahm, ries er händeringend ans- „Varus, Barns, gieb mir meine Legionen wieder!" Zum Zeichen der äußersten Bekümmernis ließ er sich mehrere Monate lang Haupthaar und Bart wachsen, und das sonst so stolze Rom teilte den Kummer seines Herrschers, denn es glaubte schon die ge- fürchteten Deutschen vor seinen Thoren. Das ist die berühmte Hermannsschlacht int Teutoburger Walde im Jahre 9 nach Christi Geburt. Ohne Hermanns Mut und Hingebung hätten wir fremde Sitten, fremde Sprache, und „Deutschland" wäre vielleicht in der Zahl der europäischen Länder nicht mehr genannt worden. 7. Der heilige Bonifacius. Die deutschen Völkerstämme westlich vom Rheinstrom und an der Donau hatten bereits das Christentum angenommen, und es äußerte schon seine segensreichen Wirkungen aus die Entwilderung der Sitten. Dagegen waren ihre Brüder im eigentlichen Deutschland vom Rhein bis zur Elbe, von der Nord- und Ostsee bis zur Donau, noch dem Heidentume ergeben. Ihren Göttern brachten sie sogar grausame Men- schenopfer. Da erweckte Gott fromme Männer in Irland und England, wo das Christentum bereits tiefe Wurzel ge- faßt hatte, um auch den heidnischen Deutschen das Evange- lium des Heils zu verkündigen. Es ist rührend zu lesen, wie diese Männer, allen Bequemlichkeiten des Lebens entsa- gend, mitten int kriegerischen Getvühle der Völker, still und friedlich, das Kruzifix und das Evangelium in der Hand, durch die deutschen Wälder wanderten, die Lehre des Ge- kreuzigten verkündeten und im Vertrauen auf Gott den größ- ten Gefahren mutig entgegen gingen. Der merkwürdigste unter allen Bekehrern jener Zeit war der fromme englische Mönch Winfried, der ivegen seiner außer- ordentlichen Verdienste um die Bekehrung der Deutschen nach- her den Namen Bonifacius, d. i. Wohlthäter, und den gleich ehrenvollen Beinamen „Apostel der Deutschett" erhielt. Schon von Jugend aus war seine Seele von dem feurigen Wunsche erfüllt, in dem Weinberge des Herrn ztt arbeiten und den Heiden die Worte des Lebens zu verkünden. In der Einsam- keit des Klosters bereitete er sich zu seinem heiligen Berufe vor. Dann verließ er es mit Genehmigung seines Abtes und ging nach Rom, um sich vom Papste zu seinem edlen Werke Lesebuch für Ober-Klassen. 24

4. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 395

1886 - Münster i.W. : Aschendorff
395 Als dächt' er vergangener Zeiten; Jetzt, da er dem Sänger ins Auge sah, Da ergreift ihn der Worte Be- deuten. Die Züge des Priesters erkennt er schnell Und verbirgt der Thränen stür-- zenden Quell In des Mantels purpurnen Faltem. Und alles blickte den Kaiser an Und erkannte den Grafen, der das gethan, Und verehrte das göttliche Walten. 17. Crsinoung der Buchdruckerkrmsi. Unter allen Erfindungen des Mittelalters ist die Buch- druckerknnst die wichtigste und zugleich die schönste Zierde des- deutschen Namens. Früher gab es nur geschriebene Bücher. Die Mönche vorzüglich beschäftigten sich mit dem Abschreiben, und es ist zum Erstaunen, wie weit es diese in der Schön- schreibekunst gebracht hatten. Die großen Anfangsbuchstaben wurden sehr schön in bunten Farben gemalt, auch wohl mit Gold ausgelegt, oft sogar mit kleinen, niedlichen Bildchen umgeben. Solche Abschriften kosteten außerordentlich viel Zeit und vielen Fleiß und waren deshalb auch sehr teuer. Eine einzige schöne Bibel kostete wohl dreihundert Thaler. Darum konnten auch nur reiche und vornehme Leute Büchen haben. Am größten war dieser Nachteil für Schulen, wo nicht jeder Schüler, wie jetzt, sein Buch hatte. Der Unter- richt konnte deshalb auch nur höchst mangelhaft sein, weil er sich fast einzig auf den mündlichen Vortrag be'chränken mußte. — Der Bnchdruckerkunst ging die Formschneidekunst, die schon im Anfange des vierzehnten Jahrhunderts erfunden war, voraus und bereitete jene vor. Es wurden nämlich in hölzerne Täfelchen allerlei Bilder von Heiligen geschnitten,, mit Farbe bestrichen und dann auf Pergament oder Papier abgedruckt. Diese Holzschnitte waren anfangs sehr roh, die Figuren kaum kenntlich. Um den Heiligen, der abgebildet iein sollte, kennbar zu machen, wurde der Name desselben beigesetzt. Bald schnitt man nicht nur einzelne Wörter bei,, sondern auch ganze Bibelstellen, zuletzt schnitt man sogar ganze Seiten in Holz. Sollte nun ein geschriebenes Buch gedruckt werden, so mußten gerade so viel Holztafeln da sein, als das Buch Seiten hatte. Jede Seite wurde in die Holz-^

5. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 41

1886 - Münster i.W. : Aschendorff
41 Landstraße hinwanderte und sich seiner düstern Stimmung ganz iiberließ. Da sah er das helle Feuer einer nahen Schmiede und hörte die eiligen Schläge des fleißigen Ar- Leiters. Das llang ihm so heiter und traulich entgegen, als käme es aus der Schmiede seiner Heimat. Er konnte sich nicht enthalten, hinzutreten und den rüstigen Arbeiter an- zureden. ..Ihr habt wohl viel zu thun, guter Meister?" fragte er mit zutraulicher Stimme. — „Mehr als zu viel!" war die Antwort; „denn ich werde von allen Seiten ge- drängt und kann nicht begreifen, was der Krieg mit all den Nägeln thut." — „Habt Ihr denn keine Gesellen?" fragte der Graf weiter. — „Man kann keine finden," rief der Emsige zwischen sein Gehämmer. Das war für den be- drängten Grasen genug, um sich sofort zur Hülfe anzubieten. „Es ist zwar nicht viel, was ich verstehe," sagte er, „aber ich verlange auch nur den nötigen Lebensunterhalt zum Lohne, und mein Eifer soll den Mangel an Geschicklichkeit ersetzen." Der Meister ließ ihn einen Versuch machen und war hinrei- chend damit zufrieden. Es währte nicht lange, so war der junge Gras wieder ganz in seiner früheren Übung. Er erwarb sich die Gewogenheit seines Meisters, bekam höheru Lohn und konnte von demselben etwas zurücklegen. Da er sich in seine Lage gefunden hatte, so verlebte er heitere Tage in der redlichen Familie. Das Glück wollte aber auch, daß ihm nach Ablauf der Kriegsunruhen alle seine Güter zurückerstattet wurden. Da erst offenbarte er dem Meister seinen Stand und Namen und versprach, ihm ein Andenken an die bei ihm verlebte Zeit zu überschicken. Noch mehr aber gedachte er, den wackeren Schmied seiner Heimat zu belohnen, dem er das köstliche Kleinod eines Handwerks zu verdanken hatte. Er sehnte sich nach dessen Wiedersehen. Wie staunte er, als er statt der früheren Hütte ein großes Haus mit einem bedeutenden Lager von Eisenwaren da stehen sah und daneben eine Schmiede, worin viele Gesellen, nicht bloß mit Verfertigung von Nä- geln, sondern auch mit verschiedenen andern Arbeiten beschäf- tigt waren!j Der alte Meister aber stand an der Hausthür und sah eben zu, wie ein Karren mit Eisenwaren beladen

6. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 610

1886 - Münster i.W. : Aschendorff
— 610 — trat, und von da an war der münsterische Fürstbischof zugleich das geistliche Oberhaupt dieser Landesteile. Neben Christoph Bernhard, der 1678 starb, ist noch zu erwähnen der münstersche Minister Franz Friedrich Wilhelm von Fürstenberg. Dieser hat durch seine treff- lichen Maßnahmen zur Heilung der Wunden, die der 7j ähr ig e Krieg dem Volkswohlstände geschlagen hatte, und dadurch, daß er den verdienten Overberg nach Münster berief und im Vereine mit demselben eine vorzügliche Schulordnung entwarf, dem Fürstbistume Münster den Namen eines Muster- staates erworben. Overberg besuchte in Fürstenbergs Auf- träge in den Jahren 1783 und 1734 das Niederstift und konnte nur Günstiges über Land und Leute berichten. Dem Eifer der Geistlichen für den Volksschulunterricht zollte er ein besonderes Lob. Der Sturm, der zu Ende des 18. Jahrhunderts von Frankreich her über Deutschland dahinraste, sollte auch für das Fürstbistum Münster verhängnisvoll werden. Es wurde zwischen Preußen, Hannover und Oldenburg geteilt. Preußen erhielt das Oberstift, Hannover das Amt Meppen und Oldenburg die Ämter Vechta und Cloppenburg, fortan das oldenburgische Münster land genannt. Später kamen Damme und Neuenkirchen hinzu (S. 597 und 606). Mit dem Anfall der Ämter Vechta und Cloppenburg an Oldenburg, der 1803 erfolgte, verschwand auch das in Vechta ansässige Alexanderkapitel (S. 598). Bald darauf sollte die französische Herrschaft, nachdem das ganze Herzogtum Frankreich einverleibt war, das beim Volke überaus beliebte Franziskanerkloster in Vechta vernichten. Im Jahre 1811 wurde es durch ein Dekret Napoleons 1. aufgehoben. Daß es dem katholischen Volke nicht leicht wurde, sich mit allen diesen Neuerungen, die einen kirchenfeindlichen Charakter zur Schau trugen, rasch abzu- finden, läßt sich denken. Die Verdienste der Franziskaner um das Münsterland erkennt man noch zur Stunde dankbar an. Glücklicherweise hatten die Ämter Vechta und Cloppen- burg 1803 einen Fürsten erhalten, der es verstand, die neuen Unterthanen zu versöhnen und für sich einzunehmen. Was der Herzog Peter Friedrich Ludwig in seiner Proklamation vom 30. Juli 1803 versprochen hatte, die früheren münster- schen Unterthanen könnten sich seiner unermüdeten Sorgfalt für die Erhaltung ihres wahren Wohls, der möglichen Ab- stellung aller Mißbräuche, der Handhabung einer unparteiischen Gerechtigkeit, der Beförderung des Fortkommens und Wohl- standes, der Beibehaltung ihrer Gesetze und Gewohnheiten,

7. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 403

1886 - Münster i.W. : Aschendorff
403 Der treffliche Führer gerissen, und — „Land, Land!" rief es, und donnert es — „Land!!" Ein glänzender Streifen, mit Purpur gemalt, Erschien dem beflügelten Blick; Vom Golde der steigenden Sonne bestrahlt Erhob sich das winkende Glück, Was kaum noch geahnet der za- gende Sinn, Was mutvoll der Große ge- dacht! — Sie stürzten zu Fiißen des Herr- lichen hin Und priesen die göttliche Macht. Die Kirchenspaltttttl; im sechzehnten Jahrhundert. Papst Leo X. setzte den Bau der Peterskirche in Rom, der vom Papst Nikolaus V. im Jahre 1450 begonnen war, während seiner Regierung mit Eifer fort. Freudig gab er seine Einkünfte und sein großes Privatvermögen zur För- derung dieses Prachtbaues hin. Beides indessen reichte nicht aus; der herrliche Tempel schien noch manches Jahr un- vollendet bleiben zu müssen. Da schrieb Leo um 1517 einen Ablaß aus. Vorzüglich wollte er dadurch die Gläubigen in drangvoller Zeit zur Tugendübung ermuntern und ihnen neue Gelegenheit zur Vervollkommnung bieten, zugleich aber auch für die Mittel sorgen, bald dem Herrn ein Haus vollenden zu können, welches zu dessen Verherrlichung im Hauptorte der Christenheit einzig in seiner Art dastehen sollte. Die Kirche schreibt, wie bekannt, zur Gewinnung eines Ablasses bestimmte Verpflichtungen vor, als: den wür- digen Empfang des heiligen Buß- und Altars-Sakraments, Gebete, Werke der Abtötung und der christlichen Barmherzig- keit. So war's von jeher, so besteht es noch. Deshalb be- stimmte der Papst bei Ausschreibung dieses Ablasses, daß die daran sich Beteiligenden als ein Almosen freiwillige Beiträge zur Vollendung der Peterskirche geben möchten. An verschie- dene Bischöfe der Christenheit erging die Aufforderung, den Ablaß zu verkündigen und die Gaben zu sammeln. In Deutschland erhielt diesen Auftrag der Kurfürst von Mainz, Albrecht von Brandenburg. Er wählte zur Ver- kündigung des Ablasses Mönche aus dem Orden des heiligen Dominikus; in Sachsen wurde dieselbe einem Manne, Namens 26 *

8. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 269

1886 - Münster i.W. : Aschendorff
269 wunderbaren chinesischen Schriftzüge bewundern kann, welche Namen des Erbauers und des Landbezirks — gleich den Etiketten auf unseren Weinflaschen — nennen. Der Leser aber mag sich nur in acht nehmen, daß man ihm nicht in England oder Rußland zubereitete Schlehen- oder Eschenblätter für Thee aus Kanton verkaufe, denn oft genug hat keins der grünen Blättlein in den schön bemalten Theebüchsen weder China noch sonst ein Land Asiens zu sehen bekommen. 60. Die Blumen. Noch bedeckt zur Zeit, da der Winter bald dem Ende- seiner Herrschaft sich nahet, eine reine, glänzend weiße Decke Berge, Hügel, Thal und Wald, und ein bläulicher Duft ist darüber hingegossen, aus welchem uns stärkende Luft ent- gegenweht; aber es scheint nicht, als ob er, der Winter, schon lange her an das Herrschen gewohnt, sobald abzutre- ten gedenke von seinem Throne. Allerdings sucht er uns zu entschädigen, indem er an unsern Fenstern und überall, wo er kann, Blumen von Eis, und rasch, ja über Nacht, her- vorruft; allein so sehr wir auch darin die bildende Kraft der überall schassenden Natur, welche aber nur das Werkzeug Gottes ist, erkennen und bewundern und uns gern der Täuschung auf einige Zeit überlassen, so fühlen wir doch bald genug innige Sehnsucht nach den wahren Blumen, nach den Blumen des Frühlings und des Sommers. Und bald- verkünden es laue, linde Lüfte, daß die Sehnsucht gestillt werden soll. Auch kommt jetzt ein Friihlingsbote nach dem andern an, zuerst das Schneeglöckchen, sehr sinnig von den Deutschen so genannt. Noch vor Fastnacht blüht es, mitten im Schnee, um eine andere Zeit zu verkünden. Sieh! Schneeglöckchen entwinden sich schon weißschiinmernd der Erde, Die ihr so fröhlich euch zeigt, läutet den Frühling ihr ein? Ja, den Frühling läutet es ein, das liebliche Blümchen, und ist so angenehm und so teuer unserm Herzen als die Hoffnung, die es in diesem erregt. Und kaum haben dio andern unter der Winterdecke noch schlummernden Blumen
   bis 8 von 8
8 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 8 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 31
1 1
2 4
3 2
4 2
5 56
6 0
7 52
8 6
9 4
10 18
11 2
12 2
13 3
14 0
15 1
16 16
17 1
18 1
19 15
20 0
21 4
22 1
23 0
24 4
25 2
26 5
27 3
28 13
29 1
30 14
31 0
32 0
33 12
34 6
35 0
36 8
37 186
38 11
39 5
40 0
41 0
42 4
43 3
44 0
45 5
46 4
47 0
48 1
49 2

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 3
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 1
10 0
11 0
12 0
13 1
14 0
15 0
16 0
17 7
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 1
24 0
25 2
26 3
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 1
41 1
42 0
43 0
44 0
45 1
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 1
55 0
56 0
57 1
58 2
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 1
66 0
67 0
68 0
69 1
70 0
71 0
72 0
73 0
74 0
75 1
76 0
77 3
78 0
79 0
80 0
81 0
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 1
89 0
90 1
91 0
92 2
93 0
94 1
95 1
96 0
97 0
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 2
1 1
2 0
3 4
4 1
5 1
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 2
13 1
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 1
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 1
26 2
27 0
28 0
29 1
30 0
31 0
32 0
33 12
34 0
35 0
36 0
37 0
38 8
39 0
40 7
41 0
42 3
43 1
44 0
45 0
46 0
47 0
48 1
49 0
50 2
51 3
52 2
53 0
54 0
55 0
56 1
57 0
58 6
59 9
60 0
61 1
62 1
63 0
64 1
65 0
66 2
67 0
68 2
69 0
70 0
71 0
72 8
73 0
74 0
75 3
76 0
77 4
78 0
79 0
80 0
81 7
82 0
83 0
84 2
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 1
98 0
99 2
100 12
101 0
102 1
103 0
104 0
105 0
106 7
107 0
108 0
109 1
110 3
111 2
112 0
113 0
114 1
115 1
116 0
117 0
118 0
119 0
120 0
121 0
122 0
123 0
124 0
125 0
126 0
127 3
128 0
129 0
130 0
131 4
132 0
133 0
134 0
135 0
136 5
137 0
138 0
139 0
140 0
141 0
142 3
143 5
144 4
145 0
146 0
147 4
148 0
149 0
150 0
151 1
152 1
153 0
154 2
155 0
156 0
157 0
158 1
159 1
160 0
161 2
162 0
163 0
164 0
165 2
166 0
167 1
168 0
169 2
170 0
171 0
172 0
173 5
174 1
175 12
176 0
177 3
178 0
179 6
180 0
181 1
182 1
183 12
184 0
185 1
186 0
187 5
188 0
189 0
190 0
191 0
192 0
193 0
194 8
195 0
196 1
197 0
198 0
199 1