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1. Geschichte der Alten Welt - S. 1

1860 - Freiburg : Herder
Erstes Such. Geschichte der alten Welt. Erstes Kapitel. Die Urzeit. Schöpfung und Sündenfall. Z 1. Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde, ordnete die Elemente, Die Sch°- rief Gewächse und Thiere der Reihe nach in das Dasein und zuletzt als piung. sein Ebenbild den Menschen. Die Schöpfung war das Werk der gött- lichen Liebe, ihr bevorzugter Pflegling aber der Mensch; er konnte als Bestimmung Kind Gottes frei von jedem Nebel und Leiden auf der schönen Erde im *>- Menschen. Paradiese leben, allein er mißbrauchte die hohe Gabe der Freiheit zum Ungehorsame gegen das göttliche Gebot und zerstörte dadurch sein Glück Strafe des und das seines ganzen Geschlechtes, sowie den Frieden auf der Erde; seine ^undenfal- Sünde war die Quelle alles Nebels, das stch über die Erde ergossen hat. c ' Hatte der Mensch durch seine Sünde das glückliche irdische Leben ver- wirkt, so entzog ihm Gott doch seine Wohlthaten nicht gänzlich, sondern hörte auf sein Rufen und Bitten und tröstete ihn durch die Verheißung eines Erlösers. 8 2. Von dieser ersten Offenbarung Gottes hat stch bei we- Reste der Ur- nigen heidnischen Völkern auch nur eine Spur erhalten; der Glaube offenbarung. an den Einen Gott, der ein Geist ist, und die Welt aus Nichts erschuf, ist bei allen verschwunden, eben so das Bewußtsein, daß alle den einen Gott zum Schöpfer haben und von gemeinschaftlichen Ureltern abstam- men, also Brüder stnd und sein sollen. Nur eine dunkle Erinnerung an eine glückliche Urzeit (das goldene Weltalter) ist einigen geblieben, an welche stch die Sehnsucht nach der Rückkehr derselben knüpft. Die Sündsluth. § 3. Dagegen wissen die meisten Völker, selbst ganz verwilderte und verkommene Stämme, von der großen Fluth zu erzählen, wobei sie freilich nach ihrer Weise allerlei phantastisches und ungereimtes Beiwerk anhängen. Bumüllcr, Weltg. 1

2. Grundriss der römischen Altertümer - S. 229

1882 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
§ 119. Gebet und Gebetsfeste. 229 zum Töten der Opfertiere. Tripodes waren kleine dreifüfsige Tische, mensae sacrae Opfertische, infulae und viitae, Binden und Bänder, mit denen das Haupt des Priesters, der Altar und das Opfertier umwunden wurde. Die Kunst in der Herstellung von Thongefäfsen (vasa fictilia, terrena) hatte sich in Rom frühe entwickelt; die Geräte von Metall waren entweder glatt (vasa pura) oder ciseliert (vasa caelata). C. Heilige Handlungen (Kulthandlungen). § 119. a) Gebet und Gr e b e t s f e s t e. Alle Äußerungen der Gottesverehrung lassen sich auf drei Arten von Handlungen zurückführen: Gebet, Opfer und Festspiele. 1. Gebet, precatio, preces, seltener prex. Cicero stellt pre-ccttio et saerißcatio (de nat. deor. 3, 27) als enge verbundene Hauptkultakte zusammen. Das Yerrichten von Gebeten sah man im privaten wie im öffentlichen Leben als religiöse Pflicht an. Darum betete der Römer nicht nur zu Hause vor dem Herdaltar, sondern vor jeder "V olksversammlung und Senatssitzung und jeder öffentlichen Handlung eines Magistrates, beim Regierungsantritt der Beamten, bevor der Feldherr in den Krieg zog, fanden Gebete statt. Das Beten (precari deos) galt nicht blos überhaupt für wirksam, sondern man glaubte gewissermafsen mittelst des Gebetes die Götter zwingen zu können, den Inhalt der Bitten zu gewähren. Daher waren die Römer im Formulieren der Gebete (preces, carmina concipere) äufserst gewissenhaft. In den Gebetsformeln pflegten immer Janus, Juppiter und Vesta zuerst genannt zu werden; dann die Gottheit, an die man insbesondere sein Anliegen richtete und schlofs gerne unter Anrufung der „di deaeque omnes“. Die Formeln der öffentlichen Gebete waren in den Ritualbüchern (indigitamenta) genau verzeichnet ; ein Magistrat sprach vor öffentlichen Versammlungen die Formel vor (praeire carmen). Riten des Gebetes. Dem Gebete pflegten Waschungen vorherzugehen1; der Römer betete ferner verhüllten Hauptes, indem er das Obergewand über den Kopf zog, nur bei Gebeten an Saturn entblöfste er das Haupt (aperire caput, lucem facere). Man betete stehend, nach Osten gewendet, die Hände entweder zum Himmel erhoben (manus supinae, palmas extendere) oder die 1 Ovid. fast. 4, 778: His dea placanda est: haec tu conversus ad ortus Die quater et vivo perlue rore manus. Tibull. 2, 1, 13: Casta placent superis: pura cum veste venite Et manibus puris sumite fontis aquam.

3. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Schulen - S. 157

1906 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
— 457 — Besuch der Stadt, und die in Jerusalem lebenden Christen genossen unter einem Patriarchen freie Religionsübung. Das alles änderte sich jedoch, als Palästina im Jahre 1073 in die Hände der Seldschuken, eines rohen Türkenstammes, fiel, der unter seinem Emir Seldschuk für den Islam gewonnen aus den Gegenden vom Aralsee erobernd durch Vorderasien gedrungen war. Die Seldschuken bedrückten nicht nur die morgenländischen Christen, sondern beraubten und mißhandelten auch die Pilger, die seit dem Jahre 1000 besonders zahlreich aus dem Abendland herbeigeströmt waren; viele von diesen fanden sogar, nachdem sie alle Mühen und Gefahren der weiten Reise glücklich überstanden hatten, noch am Ziele ihrer Wanderung den Tod. Diese Bedrängnis der Christen erregte das tiefste Mitgefühl des Einsiedlers Peter von Amiens, eines frommen Mannes. Von dem schwärmerischen Wunsche beseelt, der Befreier seiner Glaubensgenossen im Morgenlande und der Rächer des geschmähten Heilandes zu werden, eilte er mit einer Bittschrift des hart bedrängten Patriarchen von Jerusalem nach Rom, um den Papst Urban Ii. zu veranlassen, die gesamte Christenheit des Abendlandes zu eiuem Befreiungskämpfe für das heilige Grab aufzufordern. Auch kamen Gesandte des byzantinischen Kaisers Alexius, welche die abendländische Christenheit zur Hilfe gegen die Seldschuken aufforderten, die schon Konstantinopel bedrohten. Mit tiefer Rührung lauschte der Papst der ergreifenden Schilderung, die der begeisterte Einsiedler von den Leiden seiner christlichen Brüder in Palästina entwarf; er zollte seinem Feuereifer das gebührende Lob und trug ihm auf, die Völker des Abendlandes für den großen Plan zu gewinnen. Peter von Amiens durchwanderte hierauf ganz Italien und Frankreich und predigte in Städten und Dörfern über die Grausamkeit der Ungläubigen, über die Schmach, die den heiligen Stätten widerfahre, und über die Pflicht der Christen, solchen Frevel nicht länger zu dulden. Die hinreißende Kraft seiner Beredsamkeit und das Ungewöhnliche seiner ehrfurchtgebietenden Erscheinung riefen im ganzen Abendlande eine gewaltige Bewegung hervor, und ein glühender Eifer für die Befreiung des Heiligen Landes erfüllte alle Stände und Schichten der Gesellschaft^. Papst Urban sah mit Wohlgefallen die täglich wachsende Begeisterung. Er schrieb eine Kirchenversammlung nach Clermont (in der Auvergne) aus, zu welcher sich im November 1095 eine große Menge von Bischöfen, Fürsten, Rittern und Herren und zahllose Scharen aus allen Ständen des Volkes einfanden. In begeisterter Rede schilderte der Papst der Versammlung das Verdienstliche des beabsichtigten Unternehmens, und unter dem tausendstimmigen Rufe: „Gott will es! Gott will es!" wurde der erste Kreuzzug beschlossen. Viele Tausende nahmen das Kreuz, d. h. sie ließen sich zum Zeichen 1 Allerdings darf inan Peter nicht als die eigentliche Seele und den Träger der Bewegung ansehen. Seine Bedeutung ist früher vielfach überschätzt worben.

4. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 328

1854 - Münster : Aschendorff
328 tius, Bischof von Antiochia, ein Jünger der Apostel, sehnte sich mit so heißem Verlangen nach der Marter, daß er die Christen zu Nom flehentlich bat, ihn nicht etwa vom Tode be- freien zu wollen. Er wurde, wie er wünschte, den wilden Thieren vorgeworfen. (I. 107.) Als der heil. Polykarp, Bischof zu Smyrna, aufgefordert wurde, Christum zu lästern, erwiederte er lebhaft: „Sechs und achtzig Jahre diene ich ihm; wie könnte ich lästern meinen König, der mich erlöset hat." Er sollte lebendig verbrannt werden; das Feuer be- schädigte ihn nicht; endlich wurde er mit dem Schwerte durchs bohrt. Zwei edle Frauen, die heil. Symphorosa und die heil. Felicitas, jede mit sieben Söhnen, die durch sie zum stände haften Bekenntnisse waren ermuntert worden, starben zu Nom, ähnlich der frühern Machabäerin, eines glorreichen Todes. Ebenda verherrlichte der Philosoph Justinus, welcher das Chri- stenthum durch zwei gelehrte Schutzschriften vertheidigt hatte, Christum den Herrn mit dem Opfer seines Lebens. (I. 167.) Zu Lyon in Frankreich, wo das Christenblut in Strömen ver- gossen wurde, glänzten die Bischöfe Pothinus und Jrenäus, die Jünglinge Epipodius und Alexander und die Sklavin Blan- dina durch unerschütterlichen Heldenmuth in den Qualen. Be- kannt ist die ruhmwürdige Marter des heil. Laurentius zu Rom und des großen Bischofes zu Carthago, Cyprian, von denen der erstere auf einem glühenden Roste gebraten, der andere nach vielen Leiden enthauptet worden. (I. 258.) Von jeher wurden in der Kirche gefeiert die erst vierzehnjährige Agnes, die heil. Agatha, Lucia, Katharina und unzählige an- dere christliche Heldinnen, welche für ihren Glauben und theils auch für die Erhaltung ihrer Keuschheit gekämpft und über Qual und Tod gesiegt haben. Das glorreiche Marterthum der heil. Ursula und ihrer Gefährtinnen fällt in die Zeit des Kaisers Mariminus, des Thraziers. (I. 235 — 238.) 3 Zerstörung Jerusalems. Die Synagoge des alten Bundes war nur eine Vorbereitungs- anstalt für die Kirche Jesu; sie konnte und mußte deshalb, da die Kirche gegründet war, aufhören, so-wie man ein Gerüst abbricht, wenn.das Gebäude vollendet ist. Die Mitglieder der Synagoge sollten nach Jesu Willen auch die ersten Mitglieder

5. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 325

1854 - Münster : Aschendorff
325 Tiber ertönte jetzt der Name und die Lehre Jesu. Beinahe in allen größern Städten wurden von den Aposteln und Apostel- schillern Gemeinden gegründet. Ueber jede einzelne Gemeinde war ein Vorsteher gesetzt. Man nannte diesen mit einem griechi- schen Worte Episcopus, d. r. Aufseher, und hievon stammt unser Wort Bischof. Ihm zur Seite standen Gehülfen, die gewöhnlich aus den Aeltesten der Gemeinde gewählt wurden, und daher Presbyteri (Alte) hießen, woher unser Wort Prie- ster kommt. Unter den Bischöfen, die als Nachfolger die oberste Leitung der Kirche hatten, galten als die angesehensten die in den vier Hauptstädten des römischen Reichs, in Nom, Al eran- dria, Antiochia und Jerusalem, zu denen später auch der von Constantinopel kam. Der erste aller Bischöfe war jedoch der zu Rom, der Nachfolger des heiligen Petrus, der dort seinen bleibenden Sitz gegründet hatte. Man nennt ihn Papst von dem lateinischen Worte Papa, welches Va- ter bedeutet. Von Rom aus strömte das Licht des Evange- liums nach und nach in alle Welt, und die Stadt des No- mulus ward zur ewigen Stadt der Kirche. Bald hatte sich, wo immer die heiligen Sendboten ihren Fuß hinsetzten, mit einem Mal alles verändert. Die Schwel- gerei, die Unzucht, die Grausamkeit, die Ehr-und Geldgier war da plötzlich verschwunden; an die Stelle der schändlichen Götzenopfer und der übrigen Gräuel der Abgötterei war die Anbetung Gottes im Geiste und in der Wahrheit, war Sit- tenreinheit und Heiligkeit des Wandels getreten. Das Wort vom Kreuze, von der Selbstverleugnung, der Demuth, Keusch- heit re., das dem Ohre des irdischen Menschen so hart klingt — es hatte dennoch bei den Rohen und Abergläubischen, bei den Jrdischgesinnten und Ungläubigen, bei Ungelehrten und Gelehrten freudigen Glauben und treuen Gehorsam gefunden, und hatte sich als die Kraft Gottes erwiesen, selig zu machen Alle, die daran glauben. Vereint in heiliger Liebe, selig in der Hoff- nung der himmlischen Güter stellten sich die Christen dar als eine heilige Familie, die, leiblich noch auf Erden, dem Geiste nach bereits im Himmel lebte. „Bei den Christen", schreibt aus dieser Zeit der h. Bischof Theophilus, „wohnt die Mäßig- keit, blüht die Enthaltsamkeit, wird die Ehe heilig gehalten,

6. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 371

1854 - Münster : Aschendorff
371 schien doch ein allgemeines Concilium ganz geeignet, Jeden, dem es noch um Wahrheit des Glaubens zu thun war, zu belehren, die Wankenden aufrecht zu halten, und die Unver- besserlichen aus der Gemeinschaft der Kirche förmlich aus- zuscheiden. Zudem war es sehr erwünscht, daß in Bezie- hung auf Kirchenzucht und christliches Leben eine Reformation auf rechtmäßige und wirksame Weise vorgenommen würde, um die hin und wieder eingeschlichenen Mißbräuche abzuschaf- fen. Beides geschah, unter sichtbarem Schutze von Oben, durch das heilige Concilium von Trient, das 1545 unter Papst Paulus Iii. begonnen, unter Julius Iii. und Pau- lus Iv. fortgesetzt und unter Pius Iv. nach einigen Unter- brechungen vollendet wurde (1563). Es waren auf demsel- den gegenwärtig nebst den Gesandten des heil. Stuhles eine Menge Erzbischöfe und Bischöfe und gegen 150 Gottesge- lehrte, Männer von tiefen und umfassenden Kenntnissen. In fünf und zwanzig Sitzungen wurde die herkömmliche Lehre der Kirche bezüglich auf die von den Jrrlehrern angeftrittenen Punkte erklärt, die Irrlehren verdammt und zugleich die Kir- chenzucht durch angemessene Verfügungen befestiget. Papst Pius Vi. bestätigte 1564 die Lehre und die Beschlüsse des h. Conciliums. Die Protestanten, wenngleich wiederholt ein- geladen , auf der heiligen Versammlung zu erscheinen, hatten sich beharrlich geweigert, daran Theil zu nehmen. Sie ver- warfen die Entscheidung derselben, wie früher die des Papstes. Die Zerspaltung der christlichen Kirche, welche nun schon volle dreihundert Jahre besteht, zu wie manchen Gehässigkei- ten, Anfeindungen und Verspottungen hat sie geführt! Wie lange wird sie noch wider den Willen Jesus, des Stifters der Kirche, fortdauern, welcher kurz vor seinem Heimgänge zu seinem himmlischen Vater also betete: „Ich heilige mich selbst für sie, damit auch sie in der Wahrheit geheiligt seien. Aber ich bitte nicht für sie allein, sondern auch für diejenigen, welche durch ihr Wort an mich glauben werden: damit Alle Eins seien, wie du, Vater! in mir bist und ich in dir bin; damit auch sie in uns Eins seien: damit die Welt glaube, daß du mich gesandt hast. Und ich habe die Herrlichkeit, welche du mir gegeben hast, ihnen gegeben, damit sie Eins seien, wie 24 *

7. Geschichte - S. 88

1871 - Freiburg im Breisgau : Herder
wie sie die schauerlichsten Wildnisse, die vordem nur der Fuß eines Raubthieres betreten, zu einem friedlichen Aufenthalte der Menschen umschufen und in deren verwilderte Herzen die Segnungen der göttlichen Religion Jesn verpflanzten. Einer der ersten Glaubensboten war der hl. Fridolin, der aus einem berühmten adeligen Geschlechte Irlands stammle. Vom Geiste Gottes wundervoll angeweht, entschloß er sich, ganz dem Dienste des Herrn sich zu widmen, verließ irdischen Reichthum, um andere geistig zu bereichern, ging über's Meer nach Frankreich, das er in verschiedener Richtung als wandernder Apostel durchstreifte, und von da nach Süddeutschland, wo er, namentlich auf dem Schmarzmald, das göttliche Wort mit wunderbarem Erfolge predigte iiud zur Sicherung des Christenthums überall Kirchen und Klöster gründete. Ungefähr ein Jahrhundert später ergriff den hl. Co-ln mb an und dessen Schüler, den hl. Gallus, die fromme Sehnsucht, den Samen des Christeuthums in fernen Gegenden auszustreuen. Nachdem sie mit zehn andern Gefährten Frankreich durchzogen, kamen sie im Jahre 610 in die heutige Schweiz. Hier fanden sie schon einen christlichen Priester mit Namen Willimar zu Arbon, einer alten Stadt am mittägigen Ufer des Bodensee's. Willimar nahm sie sehr liebreich auf und wies sie, nachdem sie sieben Tage bei ihm verweilt und ihm die leibliche Nahrung mit geistiger Speisung vergolten hatten, nach Bregenz. Hier fanden sie ein altes, der Hl. Anrelia geweihtes Kirchlein, das in einen heidnischen Tempel verwandelt und durch Götzenbilder vernnehrt war. Die Einwohner dieser Gegenden feierten zu eben dieser Zeit ein großes Fest, und da sie hörten, daß zwei fremde Männer erschienen seien, versammelte sich eine große Menge Volkes beiderlei Geschlechtes. Da fing Gallus au zu predigen von dem wahren, mächtigen und einzigen Gotte und von seinem Sohne, auf welchem das Heil und unsere Hoffnung des ewigen Lebens beruhe, zerschlug, um den Anwesenden den kräftigsten Beweis von der Nichtigkeit der Götzeu zu geben, voll feurigen Eifers die Götzenbilder und warf sie in den nahen See. Hierauf reinigte der hl. Colnmban die Kapelle mit geweihtem Wasfer und weihte sie unter Gebet wieder zum christlichen Gottesdienste ein. An diesem Orte verweilten

8. Geschichte - S. 75

1871 - Freiburg im Breisgau : Herder
75 Jahre 312. Zieht man aber in Betracht, daß, meint auch einzelne Kaiser beim Antritte ihrer Negierung die Erlasse gegen die Christen nicht erneuerten, manche Statthalter in den Provinzen dennoch ihre Verfolgungen gegen die Christen fortsetzten, so kann man über 240 Jahre einer unaufhörlichen Christenverfolgung rechnen. Der erste der christenfeindlichen Kaiser war Nero. Dieser Wntherich wollte, daß ein nenes Nom erstehe, und ließ die ungeheure Stadt an mehreren Stellen zugleich anzünden. Aber heimlich vor der Rache des Volkes zitternd ließ er durch einen Haufen bezahlter Angeber die Christen der That anklagen und diese mit unmenschlicher Grausamkeit hinrichten. Man nähete sie in härene Säcke ein, die man mit Werg ausstopfte , begoß sie von außen mit Pech, grub sie dann gleich Pfählen in die Erde, zündete sie oben an und ließ sie wie Fackeln in langen Reihen zu nächtlichem Nennspiel leuchten. Hier empfingen auch die heiligen Apostelfürsten Petrus und Paulus die Marterkrone, Petrus am Kreuze und Paulus dnrch's Schwert. Noch ausgebreiteter und andauernder waren die Verfolgungen der Kaiser Domitian, Trajan, Mark Aurel u. s. w. Zm Jahre 107, als der sonst edle Kaiser Trajan ans seinem Heerznge gegen die Parther nach Antiochien kam, ließ er den Hirten der christlichen Gemeinde daselbst, den heiligen Ignatius, vor sich bringen und suchte ihn zum Abfall zu bereden. Alles aber prallte ab an der hohen Glaubenskraft des frommen Greises. Und als Trajan ihn zuletzt verurtheilte, in Nom zur Lust des Volkes den wilden Thieren vorgeworfen zu werden, da jauchzte das Herz des Bekenners über das Glück, für Jesus Christus zu sterben. „Ich bitte ench," schrieb er an die Glaubensgenossen zu Nom, „zeiget teilte uuzeitige Geneigtheit für mich. Lasset mich vielmehr den Thieren zur Speise werden, da ich dadurch zu Gott gelangen kann. Ich bin Gottes Weizen und soll gemahlen werden von den Zähnen der Thiere, auf daß ich als ein reines «Brot Christi erfunden werde. O daß ich den Thieren, die mir bestimmt sind, schon vorgeworfen wäre! Ich wünschte sie grimmig zu finden, und mochte ihnen schmeicheln, daß sie desto gewisser mich verschlingen und mir nicht begegne, was einigen widerfahren ist, vor denen die Thiere bange wurden und sich, ohne sie zu berühren, ruhig niederlegten. 4*

9. Abth. 2 - S. 219

1817 - Elberfeld : Büschler
Erster Kre uzzug. 1096. Von dieser Zeit an wurden die Pilgerfahrten nach dem gelobten Lande häufiger; und selbst als das Land im siebten Jahrhundert unter die Herrschaft der Araber kam, wurden die Pilgrime nicht gestört. Die Araber freuten sich des Vortheils durch den Besuch so vieler Fremder und ließen den Patriarchen von Jerusalem und die christliche Gemeine unge- kränkt. Allein nachdem im I. 10v3 die seldschucki- schen Tür ken, einrohes, barbarisches Volk, diese Lan- der eingenommen hatten , so kamen Klagen über Klagen nach Europa, wie grausam die andächtigen Wallfah- rer mißhandelt, und wie empörend die geweihten Oerter beschimpft würden. Und im I. 1094 erschien vor Papst Urban U. ein Einsiedler, Peter von Amiens genannt,, der von einer Wallfahrt nach Palästina zurückkam, mit einer Bittschrift des be- drängten Patriarchen von Jerusalem, und mit der rührendsten Schilderung von den unerhörten Leiden der dortigen Christen, so wie der dahin wallenden Pilgrime. Der Papst lobte seinen Eifer und sandte ihn mit Schreiben an die Fürsten der christlichen Länder umher, um die Gemürher zu einer großen Entschließung vorzubereiten. Seine begeisterten Re- den, Das Feuer, das aus seinen tiefliegenden Augen strahlte, und die abgezehrte, hagere Gestalt, welcher die ausgestandenen Leiden ausgeprägt waren, machten den tiefsten Eindruck, und wohin er zog, ergriff die gleiche Begeisterung Hohe und Niedere. Darauf berief der Papst im I. iog5 eine große Kirchenversammlung nach Piacenza in Italien und eine andere nach Clermon t in Frankreich, auf wel- cher letzteren außer »4 Erzbischöfen , 226 Bischöfe und 400 Aebte erschienen. Und als hier Peter der Ein- siedler und der Papst auftraten, und mit hinreißen- dem Feuer zu der Befreiung des heiligen Grabes aufriefen, da erscholl es aus tausend Kehlen: ,,Gott will es! Gott will es!" Und nach geendigter Rede drängte sich zuerst der Bischof Ademar von Puy zu dem Papste hin, warf sich nieder, und bat um die Erlaubniß, in den heiligen Krieg zu ziehen; viele Geistliche und Weltliche folgten seinem Beispiel und

10. Die deutsche Geschichte - S. 39

1829 - Elberfeld : Büschler
Einleitung. 3s nmuv ivuvwvt iwivuw vv\ mvv\ w\ vv\ vv\ w\ iv\vv\ m w\ n\ t« w v dienste beiwohnen, noch in der Volksversammlung erscheinen, und viele, die der Schlacht glücklich entronnen waren, konnten ein so trauriges Leben nicht ertragen, sondern endigten es durch freiwil- ligen Tod. 8. 'Die Religion. Der Deutschen Gottesdienst schloß sich an die Natur an; er war eine Verehrung ihrer großen Kräfte uno Erscheinungen; aber dabei war er viel einfacher und erhabener, als der Gottesdienst der andern alten Völker, und trug das Gepräge ihres nnmitttel- baren, tiefen Natnrgefühles. Wenn gleich noch roh, trugen sie doch die Ahndung der unendlichen und ewigen göttlichen Kraft in ihrer Brust; denn sie hielten es der Würde der Gottheit entgegen, sie in Mauern einzuschließen, oder irgend einer menschlichen Gestalt nachzubilden. Nicht Tempel baueten sie, sondern sie weiheten Haine und Wälder, denen die Natur die Säulen gebaut hatte, und deren Decke der unendliche Himmel selbst war, zu Heiligthümern, und benannten nach dem Namen der Gottheit das Geheimnis;, welches sie allein durch gläubige Andacht schaueten. Selbst ihre uralten, dichterischen Erzählungen aus ihrer Götterwelt zeugen von der ed- leren Sinnesart der Deutschen, welche nicht, wie Griechen und Römer, ihren Gottheiten alle Schwächen der menschlichen Natur andichteten, um ihre eigene Sünde damit zu bedecken, sondern die Bilder der Stärke, der Erhabenheit, der Tapferkeit und Großmnth in ihnen aufstellten. Und noch mehr unterscheiden sie sich von allen alten Völkern durch den festen, heiteren Glauben an die Unsterb- lichkeit der Seele, der bei ihnen alle Todesfurcht vertilgte. In der Hoffnung eines andern Lebens gaben sie sich selbst den Tod, wenn das Leben nur durch Knechtschaft erkauft werden konnte. Diese edle Naturanlage und diese Reinbeit ihrer Religionsbegriffe machte die deutschen Völker späterhin besonders geschickt zu der Aufnahme des Christenthums. Sie wurden das Gefäß, welches sich Gott für die reine Bewahrung feiner Lehre ausersehen hatte. Denn Juden und Griechen und Römer waren schon durch Sinn- lichkeit und Laster entkräftet; sie konnten die neue Lehre nicht fas- sen noch halten, wie, nach dem Bilde der Schrift, der alte Schlauch drn neuen Most nicht halten kann.
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