Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
Erläuterungen.
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Alexander von Humboldt zugesteht, „die Zeitgenossen mächtig an-
geregt, des Weltalls heilige Rätsel zu lösen und das Bündnis zu
erneuen, welches im Jugendalter der Menschheit Philosophie, Physik
und Dichtung mit einem Band umschlang". (Vergl. A. Baum-
gartner, Goethe Iii.)
Granit besteht aus einem Gemenge von Feldspat, Quarz und Glimmer;
die Glimmerblättchen sind nicht wie beim Gneis zu parallelen
Schichten geordnet; von körnigem Aussehen, daher der Name (granum
5= Korn). Das Verhalten der verschiedenen Arten des Granits hin-
sichtlich der Verwitterung ist verschieden; ebenso ungleich sind die
aus der Verwitterung dieses Gesteins hervorgehenden Formen.
(Spitzen, Hörner, Kuppen, wollsackähnliche Blöcke.) Weit verbreitet
und vielfach verwertet.
Gusla — einsaitiges, serbisches Streichinstrument nach Art unserer
Guitarre.
Gymuotus — Zitteraal.
.Haas Hippolyt, Professor der Geologie und Paläontologie in Kiel,
geb. 5. November 1855 zu Stuttgart. Verfasser verschiedener Werke
geologischen Inhaltes, schrieb u. a.: „Quellenkunde"; „Aus der
Sturm- und Drangperiode der Erde"; die Monographie: „Die
deutsche Nordseeküste".
Hagen von Tronje, der düstere Held im Nibelungenliede, der
Mörder Siegsrieds, gehörte mit zu den Burgunden, welche die Donau
hinab nach Ungarn zur Burg des gewaltigen Etzel zogen. Auf der
Suche nach einer Überfahrt über die Donau traf er auf zwei Meer-
weiber oder Schwanjungfrauen; die eine derselben verkündigte ihm
warnend das Schicksal, das seiner und seiner Gefährten im Hunnen-
lande wartete: Kampf und Tod.
tzagion Oros — heiliger Berg, die östlichste der drei Halbinseln
der Chalkidike, so genannt wegen der zahlreichen Mönche und Ein-
siedler, die hier teils• gemeinsam in burgartigen Klöstern, teils
einzeln in Dörfern, Zellen und Einsiedeleien in strenger Abgeschie-
denheit leben. Sie bilden einen geistlichen Staat für sich, der aber
der Türkei tributpflichtig ist. Die Klöster sind im Besitze wert-
voller Handschriften und zahlreicher Urkunden aus dem Altertum
und Mittelalter.
Hahn Friedrich, Professor in Königsberg, geb. 3. März 1852 zu
Glauzig (Anhalt). Hauptwerke: „Jnselstudien"; „Länderkundevon
West- und Nordeuropa" (in Kirchhosss Länderkunde von Europa);
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T41: [König Siegfried Held Hagen Mann Günther Frau Gudrun Kriemhild Tod], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Alexander_von_Humboldt Alexander Goethe Gusla Hagen Friedrich Friedrich März
Extrahierte Ortsnamen: Kiel Stuttgart Nibelungenliede Mörder_Siegsrieds Donau Ungarn Donau Königsberg Kirchhosss_Länderkunde Europa
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Erläuterungen.
in Verbindung steht. Die Regulierungsarbeiten in der Zelt von
1889—W haben einen fast 8 km langen und mindestens 3 m tiefen
Kanal geschaffen, der zwei bis drei großen Dampfern Raum zum
Ausweichen bietet. Dieser schwierigste und wichtigste Teil der
Donauregulierung hat die Bedeutung der Donau als Verkehrs-
straße erheblich gesteigert.
Trajan, römischer Kaiser von 98—117 n. Chr., ließ vor seinem
ersten Feldzuge gegen die Daker die unter Tiberius begonnene
Militärstraße (in der Donauenge zwischen Baziäs und Orsova)
fertig stellen, ein Werk, das noch heute die Bewunderung des Be-
schauers erregt. Dem Andenken des großen Kaisers ist die „Trajans-
tasel" gewidmet, eine selsgehauene Inschrift im Kazanpasse.
T r a m o n t a n a (it., von tra (Irans) — jenseits und monte — Berg,
also jenseits der Berge befindlich oder herkommend) — Nordwind.
Travertin ist ein von den Italienern so benannter goldgelber
Tuffstein oder Kalktuff - wird neben dem 'Marmor zu Prachtbauten
verwandt. Travertinbrüche bei Tivoli, dem alten Tibur, ostnordöftl.
von Rom.
Trinius August, geb. 31. Juli 1851, lebt als Geh. Hofrat zu
Waltershausen i. Th.; fruchtbarer Reiseschriftsteller. In seinen
zahlreichen Wanderbüchern läßt er den Reichtum der Natur und
die Fülle der landschaftlichen Schönheiten unserer deutschen Gauen
an uns vorüberziehen; er will — wie er selbst sagt — „ein echter
Wanderbursche sein, der die Heckenrose am Wege liebt, weil sie ihm
Duft und Schönheit freiwillig beut, der den Tannenhag jauchzend
begrüßt, welcher ihm den Hut mit frischem Bruch schmückt und
helle, frohe Wanderlieder in die Seele rauscht, der durch das
wallende Kornfeld hinab zum ruhewinkenden Dorfe schreitet und
leicht mit der Hand durch die im Abendfrieden nickenden Halme
streift", der aber auch an dem Volke der deutschen Erde, an den
Gestalten seiner Geschichte und Sage nicht achtlos vorübergeht
und alles, was er gesehen und erlebt, mit dem Reize unmittelbarer
Empfindung in fesselnder Sprache wiederzugeben weiß. Werke:
„Thüringer Wanderbuch"; „Der Rennstieg"; „Hamburger Schleuder-
tage"; „Unter Tannen und Farren"; „Märkische Streifzüge"; „All-
deutschland in Wort und Bild" u. v. a.
Troglodyte — Höhlenbewohner.
Tuffe, mehr oder weniger lockere, niürbe bis feste Gesteine, die
von einem erhärteten vulkanischen Schlamme herrühren; ein
Konglomerat von Bimsstein-, Schlacken- und Aschenstücken.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Personennamen: Tiberius August —
Extrahierte Ortsnamen: Donau Donauenge Baziäs Orsova Irans Tibur Rom Waltershausen
456
Neunte Periode.
In Hitterdal der weise Priester sagte,
Der Menschen altes Erbe sei der Schmerz.
Wie alle erben, erbll ich meinen Teil
Und nahm ihn willig an. Und Margit erbte
Den Teil, der schwerer war, und nahm ihn an. —
Der Gute sagte noch, daß jede Wolke,
So schwarz sie droht, dem Himmel zugewandt
Doch ihre lichte Sonnenseite hat:
Die Sonnenseite unsrer Wolke heißt
Ergebung, die sich lernt nach manchem Jahr.
Der Stolz begehrt und trotzt und bäumt sich aus:
Ergebung schweigt und neigt sich und verzichtet.
Der Mensch ist ruhelos, solang er heischt;
Doch die Entsagung macht ihn still und stark.
So ist Weber ein genialer Dichter, gleich groß als tief
empfindender Lyriker, vor dem die herrliche Gottesnatur und die
geheimnisvolle Welt des Menschenherzens offen aufgedeckt liegen, und als
vollendeter Epiker, voll Macht und Maß, voll kräftiger Kürze und
klarer Harmonie. Bei ihm deckt sich ganz der Dichter mit dem Menschen,
der ein goldreiner Charakter, ein wahrer und überzeugungsfester Christ ist.
Gottfried Keller (1819—1890).
Gottfried Keller wurde am 19. Juli 1819 im Dorfe Glattfelden
bei Zürich als Sohn eines Drechslers geboren. Anfangs der Landschafts-
malerei sich widmend, studierte er bald Philosophie und lebte seit 1853
als Staatsschreiber des Kantons Zürich und als Schriftsteller in feiner
Heimatstadt bis zu seinem Tode am 16. Juli 1890. Er ist ausgezeichnet
durch realistische Empfindung, tiefe Lebenskenntnis, anschauliche Zeichnung,
erschütternde Tragik neben lebensvollem Humor und durch meisterhafte
Sprache. Seine „Gesammelten Gedichte" enthalten manche lyrische und
lyrisch-epische Perlen. Hervorragend ist ferner seine Novellen-
sammlung „Die Leute vom Seldwyla", ernste und heitere Dorf- und
Stadtgeschichten seiner schweizerischen Heimat, wahr und tief empfunden
und zeugend von reicher künstlerischer Durchbildung. Auch die „Sieben
Legenden", die „Züricher Novellen", „Das Sinngedicht" zeigen seine
glänzende Begabung. Sein autobiographischer Roman „Der grüne
Heinrich" fand eine Fortsetzung in seinem letzten gehaltreichen Werke
„Martin Salander".
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Margit Weber Gottfried_Keller Gottfried_Keller
305
„Weltstadt". Wohin der Blick sich wendet — unbebaute Strecken,
Weinpflanznngen, Gemüsegärten, zu landschaftlichen Zwecken dienende
Gebäude, ausgedehnte Ruinenreste!
Auch die Enttäuschung dessen, der von Norden her einrückt und in
Rom eine sozusagen moderne Stadt zweiten Ranges ohne besonders süd-
lichen Charakter findet, ist noch groß genug. Nom ist in seinem einen
Teile durchaus antik, in dem andern durchaus modern. Was das
christliche Rom an Kirchen aus der mittelalterlichen Epoche hatte,
ist unter den Händen so vieler sogenannter Restauratoren durchgegangen,
daß man entweder etwas völlig Neues an Stelle des Dagewesenen, oder
dieses in der unwürdigsten Verstümmelung findet; die Fassaden sind ver-
schnörkelt, verklebt und übertüncht. Das bewohnte Rom gehört den drei
letzten Jahrhunderten an. Was wir von dem wenig südländischen
Charakter der Stadt gesagt haben, ist vorwiegend begründet durch die
schiefen Ziegeldächer, wie wir sie auch im Norden sehen; erst zu Neapel
und von dort südwärts nimmt der flache Altan deren Stelle ein. Damit
soll nicht gesagt sein, Rom biete in seiner Totalität nicht einen ihm
eigentümlichen Anblick. Einen solchen genießt der von Florenz kommende
Fremde schon von weitem.
Eccola Roma! — „Da ist Nom!" rufen der Kutscher und der
Reisende wie aus einem Munde, wenn der Wagen die letzte Höhe vor
Ponte Molle, der seit Konstantins schließlichem Sieg viel gefeierten
milvischen Brücke erreicht hat; die Stadt mit ihrem Meer von Dächern,
Kuppeln und Türmen liegt vor den sehnsüchtigen Blicken ausgebreitet.
Die sieben oder vielmehr — seit dem Hereinziehen des Pincio, des
Janiculo und des Vaticano in den Bereich der Stadtmauern — zehn.
Hügel kommen dem Effekte des ersten Anblicks aus erhöhter Ferne sehr
zu statten; die Hügel scheinen von selbst ihre Rücken darzubieten, um
Kirchen und Paläste zu tragen. Sieh! da tritt jetzt auch der Petersdom
in seiner alles beherrschenden Majestät hinter dem Monte Mario hervor.
Dann rollt der Wagen über Ponte Molle, die langgestreckte, mit Villen
garnierte vorstädtische Straße entlang, an der Einfahrt zum Garten der
Villa Borghese vorbei, durch das Popolo-Thor auf den großen fast kreis-
runden Platz.
In der Mitte des letztern erhebt sich ans einem mit antiken Löwen
gezierten Brunnen ein Obelisk, genannt nach Rhamses-Sefostris. Dieser
ägyptische König — im 16. Jahrhundert v. Chr. — war der Dränger
der Hebräer unmittelbar vor Mosis Zeit; sein Obelisk hatte demnach
den Sturz eines Weltreiches überlebt, bevor er — unter Augnstus —
nach Rom gebracht wurde. Dann sank das Römerreich um ihn herum
zusammen.
Lesebuch. 20
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt]]
TM Hauptwörter (200): [T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T149: [Stadt Rom Meer Tiber Italien Land Ort Arno Fluß See], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T63: [Kaiser Macht Rom Zeit Volk Jahr Mann Staat Augustus Name]]
Extrahierte Personennamen: Eccola Mario
Extrahierte Ortsnamen: Rom Rom Rom Neapel Rom Rhamses-Sefostris Mosis Rom
120
I. Beschreibende Prosa: Litteraturgeschichte.
Fast um ebensoviele ist die Masse der Erschlagenen vermehrt. Nur
Attila, der in dem ganzen Drama nun die Rolle eines müßigen Zu-
schauers spielt, dann Dietrich und Hildebrand ragen wie drei einsame
Masten des untergegangenen Heldenschiffes über die Fläche der verschlingen-
den See empor.
Auch jetzt wieder, wie in jener ersten Zeit nach Attilas Tod, be-
mächtigte sich nicht ein einzelner bedeutender Geist dieses gewaltigen Stoffes,
um ein einheitliches Gedicht daraus zu machen. Wieder griffen die ver-
schiedenen Dichter — auch ihre Namen unbekannt, wie die der alten
Nibelnngensänger und die der gleichzeitigen Minnedichter — nur einzelne
Teile dieses Stoffes zu poetischer Behandlung heraus. Wieder fanden ein-
zelne Teile doppelte Bearbeitung, während andere ganz leer ausgingen.
Aber die Lieder wurden jetzt, in der vorgeschrittenern Zeit, durch die
schriftliche Aufzeichnung fixiert. Und diesem Umstande verdanken wir es,
daß ihrer zwanzig uns erhalten sind. Doch hat man die Lücken zwischen
ihnen ausgefüllt, durch mannigfache Einschaltungen sie einander zu nähern
gesucht, dem verschiedenen Stile verschiedener Dichter ein modisches, gleich-
mäßig bedeckendes Mäntelchen umgehängt. Und was so zu stände kam
mit dem Scheine eines einheitlichen Gedichtes, ist unser Nibelungen-
lied. Nicht ein Lied also eigentlich, sondern eine Sammlung von zwanzig
Liedern, welche das schärfere Auge philologisch geschulter Kritiker in ihrem
verschiedenen Charakter, mit ihrem verschiedenen Stile, in ihren verschie-
denen Ansichten über manche Punkte der Sage noch sehr wohl unter dem
fremdartigen Schutt und Anwurfe zu erkennen vermag.
Der G e i st, den fast alle diese Lieder atmen, ist nicht der Geist der
hohenstausischen Periode, sondern es ist noch der Geist der Zeit, in
welcher man zuerst von den Nibelungen sang.
Es war ein hartes, wildes und kriegerisches Geschlecht, jene Ger-
manen der Völkerwanderung: knorrig und fest wie ihre Eichen; rauh wie
die Luft, die sie in sich sogen; düster wie der Himmel, zu dem sie empor-
blickten; ahnungsvoll im Gemüte, wie das Rauschen ihrer Wälder; träge
im Frieden, wie die Meere und Sümpfe, die sich noch endlos dehnten
durch ihre Länder: im Kriege aber unwiderstehlich wie die Stürme, die
über ihre Heiden hinbransten. '
Das ungestüme Heldenfeuer dieser Nordlandsöhne lodert noch hell
auf in dem Nibelungenliede. Die Muse, die es eingegeben hat, ist eine
stürmische Walküre, die auf dunklem Schlachtrosse durch die Wolken jagt,
gepanzert von Kopf bis zu Füßen, Kampf und Streit in ihrem Blicke,
Zorn auf ihrer Braue.
Aber wenigstens nicht alle Dichter der Nibelungenlieder haben aus
dem Methorne dieser Muse sich Begeisterung getrunken. In dem Liede
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T41: [König Siegfried Held Hagen Mann Günther Frau Gudrun Kriemhild Tod], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans]]