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1. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 73

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Der Harz. 16 Nebeldünste und schweben in Geistergestalten empor zum uralten Herenaltar des Brockens. Es ist der Sitz der Hölle, und wer ihn einmal in fahler Beleuchtung, in Herbststurm und wogenden Nebelballen durchzog, der versteht es, warum einst der naive Kindersinn des Volkes das Reich des Teufels hierher versetzte. Es ist eine wilde, eigenartige Poesie, welche den Brocken und seine stein- besäte, moorige Umgebung umweht. Aber aller Spuk verschwindet, wenn die Sonne ihre spielenden Lichter darüber niedergießt, wenn der Himmel wie eine blaue Riesenglocke über Gebirge und Land sich wölbt und das Auge bewundernd in die lachenden Tiesen von lustiger Höhe niedertaucht, in die Täler und über die grünen Bergwälle, hinüber nach Thüringen, hinaus das norddeutsche Flachland, zu ragenden Domen, Schlössern und Ruinen, zu ungezählten Dörfern, Städten und am Horizonte in Dnft sich sast lösenden fernen Höhen. Da löst sich aller Geisterspuk und Höllengraus auf in dem Empfinden beglückender Lust, in der Freude am Schönen einer unvergänglichen Natur. Der Harz, ursprünglich Hart = Bergwald geheißen, erhebt sich zwischen Leine und Saale an der Grenze von Nieder- und Obersachsen in einer Länge von ungefähr 100 1cin und einer größten Breite von 33 km. Was ihn, besonders von Norden und Nordosten her, so imponierend und wunderbar erscheinen läßt, das ist, daß er hier zum Teil jach und völlig unvermittelt ans deni Flachlande aufsteigt, um sofort, wie am Ausgange des Bodetales, in wahrhaft königlicher Majestät gewaltige Felsenmauern zu zeigeu, durch welche die Bode in das offene Land heraustritt. Auch der Brockeu, der nur 8 km vom Tieflande getrennt ist, erscheint deshalb uni so machtvoller im Gegensatz zu der schrankenlosen Ebene, neben welcher er sein so oft nebelumwogtes Haupt ernst in die Höhe hebt. Dieses rasche und auffallend steile Ansteigen gibt dem Harz ein weitaus großartigeres Air- sehen, als derselbe dies in einer andern Umgebung ge-

2. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 245

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Erläuterungen. 245 Alexander von Humboldt zugesteht, „die Zeitgenossen mächtig an- geregt, des Weltalls heilige Rätsel zu lösen und das Bündnis zu erneuen, welches im Jugendalter der Menschheit Philosophie, Physik und Dichtung mit einem Band umschlang". (Vergl. A. Baum- gartner, Goethe Iii.) Granit besteht aus einem Gemenge von Feldspat, Quarz und Glimmer; die Glimmerblättchen sind nicht wie beim Gneis zu parallelen Schichten geordnet; von körnigem Aussehen, daher der Name (granum 5= Korn). Das Verhalten der verschiedenen Arten des Granits hin- sichtlich der Verwitterung ist verschieden; ebenso ungleich sind die aus der Verwitterung dieses Gesteins hervorgehenden Formen. (Spitzen, Hörner, Kuppen, wollsackähnliche Blöcke.) Weit verbreitet und vielfach verwertet. Gusla — einsaitiges, serbisches Streichinstrument nach Art unserer Guitarre. Gymuotus — Zitteraal. .Haas Hippolyt, Professor der Geologie und Paläontologie in Kiel, geb. 5. November 1855 zu Stuttgart. Verfasser verschiedener Werke geologischen Inhaltes, schrieb u. a.: „Quellenkunde"; „Aus der Sturm- und Drangperiode der Erde"; die Monographie: „Die deutsche Nordseeküste". Hagen von Tronje, der düstere Held im Nibelungenliede, der Mörder Siegsrieds, gehörte mit zu den Burgunden, welche die Donau hinab nach Ungarn zur Burg des gewaltigen Etzel zogen. Auf der Suche nach einer Überfahrt über die Donau traf er auf zwei Meer- weiber oder Schwanjungfrauen; die eine derselben verkündigte ihm warnend das Schicksal, das seiner und seiner Gefährten im Hunnen- lande wartete: Kampf und Tod. tzagion Oros — heiliger Berg, die östlichste der drei Halbinseln der Chalkidike, so genannt wegen der zahlreichen Mönche und Ein- siedler, die hier teils• gemeinsam in burgartigen Klöstern, teils einzeln in Dörfern, Zellen und Einsiedeleien in strenger Abgeschie- denheit leben. Sie bilden einen geistlichen Staat für sich, der aber der Türkei tributpflichtig ist. Die Klöster sind im Besitze wert- voller Handschriften und zahlreicher Urkunden aus dem Altertum und Mittelalter. Hahn Friedrich, Professor in Königsberg, geb. 3. März 1852 zu Glauzig (Anhalt). Hauptwerke: „Jnselstudien"; „Länderkundevon West- und Nordeuropa" (in Kirchhosss Länderkunde von Europa);

3. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 262

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
262 Erläuterungen. in Verbindung steht. Die Regulierungsarbeiten in der Zelt von 1889—W haben einen fast 8 km langen und mindestens 3 m tiefen Kanal geschaffen, der zwei bis drei großen Dampfern Raum zum Ausweichen bietet. Dieser schwierigste und wichtigste Teil der Donauregulierung hat die Bedeutung der Donau als Verkehrs- straße erheblich gesteigert. Trajan, römischer Kaiser von 98—117 n. Chr., ließ vor seinem ersten Feldzuge gegen die Daker die unter Tiberius begonnene Militärstraße (in der Donauenge zwischen Baziäs und Orsova) fertig stellen, ein Werk, das noch heute die Bewunderung des Be- schauers erregt. Dem Andenken des großen Kaisers ist die „Trajans- tasel" gewidmet, eine selsgehauene Inschrift im Kazanpasse. T r a m o n t a n a (it., von tra (Irans) — jenseits und monte — Berg, also jenseits der Berge befindlich oder herkommend) — Nordwind. Travertin ist ein von den Italienern so benannter goldgelber Tuffstein oder Kalktuff - wird neben dem 'Marmor zu Prachtbauten verwandt. Travertinbrüche bei Tivoli, dem alten Tibur, ostnordöftl. von Rom. Trinius August, geb. 31. Juli 1851, lebt als Geh. Hofrat zu Waltershausen i. Th.; fruchtbarer Reiseschriftsteller. In seinen zahlreichen Wanderbüchern läßt er den Reichtum der Natur und die Fülle der landschaftlichen Schönheiten unserer deutschen Gauen an uns vorüberziehen; er will — wie er selbst sagt — „ein echter Wanderbursche sein, der die Heckenrose am Wege liebt, weil sie ihm Duft und Schönheit freiwillig beut, der den Tannenhag jauchzend begrüßt, welcher ihm den Hut mit frischem Bruch schmückt und helle, frohe Wanderlieder in die Seele rauscht, der durch das wallende Kornfeld hinab zum ruhewinkenden Dorfe schreitet und leicht mit der Hand durch die im Abendfrieden nickenden Halme streift", der aber auch an dem Volke der deutschen Erde, an den Gestalten seiner Geschichte und Sage nicht achtlos vorübergeht und alles, was er gesehen und erlebt, mit dem Reize unmittelbarer Empfindung in fesselnder Sprache wiederzugeben weiß. Werke: „Thüringer Wanderbuch"; „Der Rennstieg"; „Hamburger Schleuder- tage"; „Unter Tannen und Farren"; „Märkische Streifzüge"; „All- deutschland in Wort und Bild" u. v. a. Troglodyte — Höhlenbewohner. Tuffe, mehr oder weniger lockere, niürbe bis feste Gesteine, die von einem erhärteten vulkanischen Schlamme herrühren; ein Konglomerat von Bimsstein-, Schlacken- und Aschenstücken.

4. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 3

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Deutsche Landschaft und deutsches Volkstum. 3 gekrönten Ulm wurzelte in der vormaligen Bedeutung der süddeutschen Donauhochfläche für den Handel zwischen den Mittelmeerhäfen und dem viel früher als Ostdeutsch- land kulturmächtigen rheinischen Westen. Augsburg verrät durch den modernen Aufschwung seiner Webe- industrie den regern Sinn für gewerblichen Fortschritt, der die Schwaben vom Lech westwärts überhaupt von dem behäbigem Bayern auszeichnet. Über alle Städte des Alpenvorlandes aber kam München empor, dieses glänzende Zyklopenauge auf der breiten Stirnfläche unseres Südens, das lebensvolle Ver- kehrszentnm dieser Ebene, die stets berufen war, zwischen Nord und Süd, Ost und West zu vermitteln, der große Getreidemarkt für die getreidearmen Alpengaue, die erste Bierbraustadt der Welt. Bloß das Donautal über Passau hinaus verbindet die süddeutsche Hochfläche init Österreich, eine Vielzahl bequemer Talwege hingegen, die durch den Jura führen, verklammern mit dem übrigen Deutschland. Sie führen uns ins südwestdeutsche Becken, ganz eingesponnen ins süddeutsche Rheinsystem, mit dem Rheinstrom von Basel bis Mainz in seiner tiefsten Rinne. Im Maingebiet wohnen die nach ihm benannten südöstlichsten Franken. Sie haben auf magerm Keupersandboden inmitten des Regnitzlandes unter dem Schutz der noch heute die Stadt auf steilem Felsen überragenden alten Kaiserburg ihr Nürnberg gegründet, die einzige Stadt des Reiches, die durch das erfindungsreiche Schaffen ihrer Bürger die Blüte seiner mannigfachen, durchaus nicht bodenstän- digen Gewerbe seit dem Mittelalter bis zur Gegenwart bewahrt bat. Sonst ist der Mainfranke werktätiger im Anbau seines fruchtbaren Triasbodens. In der Bam- berger Gegend bis gegen Schweinfurt hin bilden Hopfen- berge eine Landschaftszierde, int wärmern Unterland, fo um die alte Bischofsstadt Würzburg, Weinberge. Im lieblichen Neckarland haben die Nachkommen schwäbischer Juthungen ihre Heimat zu einer Stätte harmonischer 1 *

5. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 587

1886 - Münster i.W. : Aschendorff
— 587 — Oder durch die Heide rasten Auf den windesschnellen Rossen. Wenn in stiller Abenddämmrung Heldensagen sie umrauschten, Wie sie dann mit Mund und Ohren Diesen rauhen Klängen lauschten! — Horch! Es klingt vom Turm zu Lutten, Und von Oythe klingt es leise: Fromm die Abendglocken läuten Zu der reinsten Mutter Preise. Still grüß' ich die Makellose, Die vor allen auserkoren; Und das Gotteskind begrüß' ich, Das die Reine uns geboren. 7. Das Moor. Wenn alle Moor- und Heideflüchen im Herzogtume Olden- burg zusammengelegt würden, dann gäbe das eine Wüste von ungefähr 2200 qkm, wovon nahezu die Hälfte Moor ist. Die hauptsächlichsten oldenburgischen Moore liegen an der Ostgrenze des Münsterlandes, von Damme bis Gol- denstedt, zwischen Marsch und Geest iiu nördlichen Oldenburg, und ausgedehnte Hochmoore in den Ämtern Westerstede und Friesoythe. Das Hochmoor (Heidmoor) liegt meistens auf undurch- lässigen,, kalkarmem Boden. Wenn das kieselsäurehallige Wasser keinen rechten Abzug hat und mit allerhand schlei- migen Pflanzen versumpft, dann siedeln sich bald die Torf- moose an. Sie sind die Gründer der Hochmoore, wachsen in dichten Polstern zusammen, saugen sich, wie ein Schwamm, gierig voll Wasser uni) geben, wie rechte Geizhälse, es nur schwer wieder ab. Steckt man nach monatelanger Dürre die Hand in ein solches Polster, dann zieht man sie ganz naß wieder heraus, selbst wenn es auf trockenem Boden liegt. Wenn über diesen Torfmoosen kein Wasser mehr steht, dann können schon die beiden Heidearten darin fertig werden, und bald finden sie Gesellschaft an der frischgrünen Krähenbeere, an dem starkduftenden Possemstrauch, an dem schneeweißen Wollgrase und noch einigen andern moorbe- wohnenden Pflanzen. Alles trinkt aus den wassergefüllten Moosen und baut in dichter Gesellschaft sich immer höher hinauf und immer breiter auseinander. Was jährlich ab- stirbt, das vermodert und wird der Brutplatz für die folgen- den Pflanzengeschlechter. Die Moorschicht wird immer dicker und wölbt sich in der Mitte. An den Rändern erobert das

6. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 555

1886 - Münster i.W. : Aschendorff
555 — feinem Schoße den Herbst, der Sommer ober schlummere zu seinen Füßen am Mittelmeere. Auf diesem Gebirge stand der berühmte Cedernwald, von dem die heil. Schrift so oft spricht, dessen Bäume Salomo zum Baue des Tempels be- nutzte. Es sind nur noch wenige Bäume in dem einst so herrlichen Walde vorhanden, aber diese heben ihre Wipfel, mächtig empor; einige beschatten einen Umkreis von mehr als 30 m und haben bis an die 12 m im Umfange. Auch die Steine zu dem Tempel nahm Salomo aus diesem Ge- birge. Gleichlaufend mit diesem geht ein zweites Gebirge; es heißt der Antilibanon, mit dem 2800m hohen Hermoiw Sowohl aus dem Libanon als dem Antilibauon entsprin- gen Flüsse, die sich nach allen Weltgegenden hin ergießen. Der berühmteste dieser Flüsse entspringt aus dem Antilibauon und durchfließt deu größten Teil des heiligen Landes, bildet einen kleinen, dann einen größern, endlich einen dritten, noch größeren See, der merkwürdigerweise nirgendhin Abfluß hat. Dieser Fluß ist der Jordan, der kleinere See ist der See Merom, der größere der See Genesareth und der dritte das Tote Meer, das die untergegangenen Städte Sodoma. und Gomorrha in dein früher so fruchtbaren Thäte Siddinr überflutet. Es ist ein trauriges Gewässer, das Tote Bteer. Kein frisches Laub umgrünt den öden Strand, kein Wasser- vogel durchfurcht seine Wellen, und Fische, die der Jordan hineinführt, sterben alsbald. Das Wasser ist salzig und bitter und hat einen Ekel erregenden Geschmack. Dagegen hat die große Strecke, die der Jordan oberhalb des Toten Meeres durchsließt, meist fruchtbare Gegenden, und namentlich zeichnet sich die Umgebung des Sees Genesareth durch Anmut und Fruchtbarkeit aus. Schöne Berghöhen ragen rings empor, und an den Gestaden des klaren, tiefen Sees gedeihen Pal- men, Feigen,^ Weinstöcke und Ölbäume. In keiner Gegend Palästinas ist die Natur so reizend, als um diesen stillen, ruhigen See, an dem unser Herr mit seinen Jüngern so gern verweilte. Überhaupt war Judäa in früherer Zeit ein ausgezeichnet fruchtbares Land. „Der Herr, dein Gott," sagt Moses zu. dem Volke Israel, „bringt dich in ein gutes Land, ein Land mit Wasserbächen, Quellen und Gewässern, die entspringen in Thälern und aus Bergen; ein Land mit Weizen und Gerste und Weinstöcken und Feigenbäumen und Granat- äpfeln; ein Land mit Ölbäumen und Honig; ein Land, rvn du keine Speise dürftig genießen wirst, wo nichts dir man- geln wird, ein Land, dessen Steine Eisen sind, und aus dessen Bergen du Erz hauen wirst. Und du wirst essen und dich

7. Erdkunde - S. 198

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
198 Arabien und die Sinai-Halbinsel. Arabien, die größte asiatische Halbinsel, ist sehr wenig gegliedert. Das Innere, eine öde Hochfläche, wird von räuberischen Beduinen (d. h. Kinder der Wüste) durchzogen. Nur das Küstenland ist anbaufähig. Produkte sind: Kaffee, Weihrauch, Gummi, Kamele, edle Pferde. Die fast ausnahmslos mohammedanische Bevölkerung wird auf etwa 2 Millionen geschätzt. An der Westküste, die unter türkischer Herrschaft steht, liegen die heiligen Städte Mekka (45000 Einwohner) und Medina (20 000 Einwohner) mit ihrem Hafenorte Dschidda (30000 Ein- wohner). — Mekka, der Geburtsort des Propheten, ist der religiöse Mittelpunkt aller mohammedanischen Völker. Im Vorhofe der Hanpt- moschee steht die Kaaba, ein würfelförmig erbautes Heiligtum, in welchem ein abgöttisch verehrter schwarzer Stein eingemauert ist. — Nördlich von Mekka liegt Medina mit dem Grabe Moham- meds. Beide Städte sind alljährlich das Ziel vieler Tausende von Wallfahrern, welche selbst aus den entlegensten Ländern hierher pil- gern, um dadurch ein Gebot des Koran zu erfüllen. Das Zusammen- strömen so großer Menschenmassen bewirkt besonders in Dschidda einen lebhaften Handelsverkehr, ist aber auch häufig die Ursache zur Verbreitung gefährlicher Krankheiten (besonders der Cholera). In der südlich von Mekka gelegenen Landschaft Jemen, der fruchtbarsten Region der Halbinsel, wird besonders Kaffee gebaut. Ausfuhrhafen hierfür ist Mokka (Mokka-Kaffee!). — Unfern der Südwestspitze Arabiens liegt die britische Stadt Aden (23 000 Ein- wohner), der wichtigste Handelsplatz der ganzen Halbinsel, von großer Bedeutung außerdem als Kohlenstation für die Dampfschiffahrt. Die Ostküste Arabiens gehört teils dem Sultanat Oman mit der Hauptstadt Maskat, teils der durch Perlenfischerei be- rühmten türkischen Provinz El Asa an. Die Halbinsel Sinai liegt im Nordwesten Arabiens zwischen den Busen von Suez und Akaba. Das 2600 m hohe Sinaische Gebirge ist für ewige Zeiten eine Stätte des Heiles; denn ans ihm empfing Moses die zehn Gebote Gottes.

8. Erdkunde - S. 311

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
311 0 Grabe nicht erlöschen, das die Finsternis der Welt mit dem milden Lichte des Trostes und der Hoffnung auf die Ewigkeit erfüllt hat. Ohne daß ich wußte, wie mir geschah, war ich aus dem heiligen Grabe getreten und hatte die Terrasse der Kirche erstiegen, von Fig. 49. Jerusalem.

9. Dichtung der Neuzeit - S. 456

1908 - Freiburg im Breisgau : Herder
456 Neunte Periode. In Hitterdal der weise Priester sagte, Der Menschen altes Erbe sei der Schmerz. Wie alle erben, erbll ich meinen Teil Und nahm ihn willig an. Und Margit erbte Den Teil, der schwerer war, und nahm ihn an. — Der Gute sagte noch, daß jede Wolke, So schwarz sie droht, dem Himmel zugewandt Doch ihre lichte Sonnenseite hat: Die Sonnenseite unsrer Wolke heißt Ergebung, die sich lernt nach manchem Jahr. Der Stolz begehrt und trotzt und bäumt sich aus: Ergebung schweigt und neigt sich und verzichtet. Der Mensch ist ruhelos, solang er heischt; Doch die Entsagung macht ihn still und stark. So ist Weber ein genialer Dichter, gleich groß als tief empfindender Lyriker, vor dem die herrliche Gottesnatur und die geheimnisvolle Welt des Menschenherzens offen aufgedeckt liegen, und als vollendeter Epiker, voll Macht und Maß, voll kräftiger Kürze und klarer Harmonie. Bei ihm deckt sich ganz der Dichter mit dem Menschen, der ein goldreiner Charakter, ein wahrer und überzeugungsfester Christ ist. Gottfried Keller (1819—1890). Gottfried Keller wurde am 19. Juli 1819 im Dorfe Glattfelden bei Zürich als Sohn eines Drechslers geboren. Anfangs der Landschafts- malerei sich widmend, studierte er bald Philosophie und lebte seit 1853 als Staatsschreiber des Kantons Zürich und als Schriftsteller in feiner Heimatstadt bis zu seinem Tode am 16. Juli 1890. Er ist ausgezeichnet durch realistische Empfindung, tiefe Lebenskenntnis, anschauliche Zeichnung, erschütternde Tragik neben lebensvollem Humor und durch meisterhafte Sprache. Seine „Gesammelten Gedichte" enthalten manche lyrische und lyrisch-epische Perlen. Hervorragend ist ferner seine Novellen- sammlung „Die Leute vom Seldwyla", ernste und heitere Dorf- und Stadtgeschichten seiner schweizerischen Heimat, wahr und tief empfunden und zeugend von reicher künstlerischer Durchbildung. Auch die „Sieben Legenden", die „Züricher Novellen", „Das Sinngedicht" zeigen seine glänzende Begabung. Sein autobiographischer Roman „Der grüne Heinrich" fand eine Fortsetzung in seinem letzten gehaltreichen Werke „Martin Salander".

10. Mancherlei für Jung und Alt - S. 305

1884 - Freiburg im Breisgau : Herder
305 „Weltstadt". Wohin der Blick sich wendet — unbebaute Strecken, Weinpflanznngen, Gemüsegärten, zu landschaftlichen Zwecken dienende Gebäude, ausgedehnte Ruinenreste! Auch die Enttäuschung dessen, der von Norden her einrückt und in Rom eine sozusagen moderne Stadt zweiten Ranges ohne besonders süd- lichen Charakter findet, ist noch groß genug. Nom ist in seinem einen Teile durchaus antik, in dem andern durchaus modern. Was das christliche Rom an Kirchen aus der mittelalterlichen Epoche hatte, ist unter den Händen so vieler sogenannter Restauratoren durchgegangen, daß man entweder etwas völlig Neues an Stelle des Dagewesenen, oder dieses in der unwürdigsten Verstümmelung findet; die Fassaden sind ver- schnörkelt, verklebt und übertüncht. Das bewohnte Rom gehört den drei letzten Jahrhunderten an. Was wir von dem wenig südländischen Charakter der Stadt gesagt haben, ist vorwiegend begründet durch die schiefen Ziegeldächer, wie wir sie auch im Norden sehen; erst zu Neapel und von dort südwärts nimmt der flache Altan deren Stelle ein. Damit soll nicht gesagt sein, Rom biete in seiner Totalität nicht einen ihm eigentümlichen Anblick. Einen solchen genießt der von Florenz kommende Fremde schon von weitem. Eccola Roma! — „Da ist Nom!" rufen der Kutscher und der Reisende wie aus einem Munde, wenn der Wagen die letzte Höhe vor Ponte Molle, der seit Konstantins schließlichem Sieg viel gefeierten milvischen Brücke erreicht hat; die Stadt mit ihrem Meer von Dächern, Kuppeln und Türmen liegt vor den sehnsüchtigen Blicken ausgebreitet. Die sieben oder vielmehr — seit dem Hereinziehen des Pincio, des Janiculo und des Vaticano in den Bereich der Stadtmauern — zehn. Hügel kommen dem Effekte des ersten Anblicks aus erhöhter Ferne sehr zu statten; die Hügel scheinen von selbst ihre Rücken darzubieten, um Kirchen und Paläste zu tragen. Sieh! da tritt jetzt auch der Petersdom in seiner alles beherrschenden Majestät hinter dem Monte Mario hervor. Dann rollt der Wagen über Ponte Molle, die langgestreckte, mit Villen garnierte vorstädtische Straße entlang, an der Einfahrt zum Garten der Villa Borghese vorbei, durch das Popolo-Thor auf den großen fast kreis- runden Platz. In der Mitte des letztern erhebt sich ans einem mit antiken Löwen gezierten Brunnen ein Obelisk, genannt nach Rhamses-Sefostris. Dieser ägyptische König — im 16. Jahrhundert v. Chr. — war der Dränger der Hebräer unmittelbar vor Mosis Zeit; sein Obelisk hatte demnach den Sturz eines Weltreiches überlebt, bevor er — unter Augnstus — nach Rom gebracht wurde. Dann sank das Römerreich um ihn herum zusammen. Lesebuch. 20
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