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1. Leitfaden der mathematischen und physischen Geographie für höhere Lehranstalten - S. 173

1916 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
E. Das Klima. 173 der Talböden im Vergleich zu den schwerer zugänglichen Talwänden. Nicht mehr zuträglich ist dem Menschen das Klima der Höhen über 2000 m. Oberhalb 4000 m beginnen die Erscheinungen der Bergkrankheit: Schwindel, Atemnot, Herzklopfen, Übelkeit. — Plateauflächen weisen starke Tem- peraturgegensätze auf. Klimaänderungen. Die Ergebnisse der geologischen Forschungen belehren uns, daß in Mitteleuropa das Klima noch in den letzten Zeitaltern wesentlich anders war als gegenwärtig: in der Diluvialzeit glazial, im ältesten Tertiär tropisch. Manche Berichte scheinen dafür zu sprechen, daß nach der Gegenwart hin sich das Klima verschlechtere. So wird z. B. in Ostpreußen kein Wein mehr gebaut. Der Grund hierfür liegt aber kaum daran, daß das Klima härter geworden, sondern daran, daß man den Wein jetzt nicht mehr gewürzt trinkt, wie zur Zeit der Ordensritter, und deshalb gegen seine Säure empfindlicher ist und daß man ihn infolge der verbesserten Verkehrsverhältnisse aus der Ferne herbeischaffen kann. Bis jetzt sind Änderungen des Klimas in historischer Zeit zahlenmäßig nicht nachzuweisen. Dagegen bestehen periodische Klima- schwankuugen. Solche hat Brückner aus den Gletschervorstößen und anderem festgestellt, und zwar mit einer Durchschnittsdauer von 35 Jahren. In der einen Hälfte der Periode ist das Klima der ganzen Erde ein mehr kontinentales (trocken-warmes), in der andern ein mehr maritimes (feucht-kühles). Wir befinden uns gegenwärtig in einer nassen Periode und nähern uns ihrem Höhepunkt. Die Wirkungen des Klimas sind für alles organische Leben und daher auch für den Menschen so tiefgreifend und mannigfach, daß kein anderer geographischer Ein- fluß hierin ihm gleichkommt. Außer den bereits im vorhergehenden erwähnten Ein- flüfsen des Klimas auf den Menschen sei noch folgendes erwähnt: Das Klima beeinflußt Nahrung und Kleidung, Bauweise und Beschäftigung der Menschen. Der Mensch benötigt in wärmeren Ländern nicht so reichlicher Nahrungsmengen als in kälteren, auch kann seine Nahrung eiweißürmer sein, da er weit weniger einer künstlichen Wärmeerzeugung bedarf. Der Tropenbewohner kann der Kleidung völlig entbehren, während die Bewohner höherer Breiten sich durch Pelze zu schätzen gezwungen sind. Die leichte Bauart der heißen Zone geht mit der Annäherung an die Gegenden höherer Breiten zu immer solideren Bauten über, da hier die Wohnungen nicht nur gegen Regen, sondern auch gegen Kälte zu schützen haben. Die Beschäftigung der Menschen vollzieht sich in Gegenden mit warmem Klima meist im Freien, in den kühleren Ländern dagegen hauptsächlich in ge- schlossenen Räumen. Die Hausgewerbe unserer deutschen Mittelgebirge und des zentralen Rußland sind wahrscheinlich in erster Linie durch die lange winterliche Unterbrechung der landwirtschaftlichen Arbeit hervorgerufen worden. Die Herstellung

2. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 192

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
19- Vom Kassai bis Mukenge. Nachdem auch die mit Galerienwald und Palmengruppen garnierten Bachläufe überschritten waren, trafen wir nach sechseinhalbstiindigem Marsche glücklich in Tschim- bundn wieder ein. Es war sehr zu bedauern, daß unser Besuch an den schönen Fällen nur kurz und sliichtig sein konnte. Der interessante Punkt bot so viel Neues und Absonderliches, die Gesteinsmassen gaben so reichen geologischen Stoff, und die Landschaft entfaltete von jedem andern Standpunkte aus so mannigfaltige Bilder, daß mehrere Tage notwendig gewesen sein würden, um alles zu verwerten und in sich aufzunehmen. Auch lag gleich stromunterhalb noch ein kleinerer, nach der Beschrei- bung ebenfalls schöner Wasserfall, der unberührt bleiben mußte, da es nicht ratsam war, lange von unsern Trägern und Lasten fernzubleiben. Der Marsch führte uns weiter nach Osten. Das Terrain gestaltete sich durch die große Zahl der in den tiefen Felsspalten rieselnden Fluß- und Bachläufe zu einem Berglande mit den wechselvollsten Formationen. Die Wasserlinien werden von Galeriewaldungen be- gleitet. Auf den Erhebungen steht in lichtem Bestand Baumsavanne; nur hier und da unterbrechen dichte Gruppen von Ölpalmen dieses Bild und verleihen der Landschaft dann jenen eigenartigen Reiz, den diese Herr- lichen Pflanzen überall, wo sie auftreten, hervorrufen. Gewöhnlich liegen im Schatten dieser Palmenhaine die Hütten der Eingeborenen, deren Bauart mit der Form eines Bienenkorbes passend verglichen werden kann. Tie Bedeckung besteht aus dachziegelförmig aufeinander ge- legten Blättern, während die Wandungen aus Baum- rinde bestehen. Die Hütte hat bei V/2 ui Höhe etwa 2 111 Durchmesser und besteht aus nur einem Raum. Der Übergang über den Luanza macht große Schwie- rigkeiten. Infolge der Regenzeit hat sich hier sein Tal in einen ausgedehnten Sumpf verwandelt, so daß Men- schen und Tiere bei jedem Schritte knietief einsinken. Die den Fluß selbst einnehmenden dichten Galeriewal-

3. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 245

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Erläuterungen. 245 Alexander von Humboldt zugesteht, „die Zeitgenossen mächtig an- geregt, des Weltalls heilige Rätsel zu lösen und das Bündnis zu erneuen, welches im Jugendalter der Menschheit Philosophie, Physik und Dichtung mit einem Band umschlang". (Vergl. A. Baum- gartner, Goethe Iii.) Granit besteht aus einem Gemenge von Feldspat, Quarz und Glimmer; die Glimmerblättchen sind nicht wie beim Gneis zu parallelen Schichten geordnet; von körnigem Aussehen, daher der Name (granum 5= Korn). Das Verhalten der verschiedenen Arten des Granits hin- sichtlich der Verwitterung ist verschieden; ebenso ungleich sind die aus der Verwitterung dieses Gesteins hervorgehenden Formen. (Spitzen, Hörner, Kuppen, wollsackähnliche Blöcke.) Weit verbreitet und vielfach verwertet. Gusla — einsaitiges, serbisches Streichinstrument nach Art unserer Guitarre. Gymuotus — Zitteraal. .Haas Hippolyt, Professor der Geologie und Paläontologie in Kiel, geb. 5. November 1855 zu Stuttgart. Verfasser verschiedener Werke geologischen Inhaltes, schrieb u. a.: „Quellenkunde"; „Aus der Sturm- und Drangperiode der Erde"; die Monographie: „Die deutsche Nordseeküste". Hagen von Tronje, der düstere Held im Nibelungenliede, der Mörder Siegsrieds, gehörte mit zu den Burgunden, welche die Donau hinab nach Ungarn zur Burg des gewaltigen Etzel zogen. Auf der Suche nach einer Überfahrt über die Donau traf er auf zwei Meer- weiber oder Schwanjungfrauen; die eine derselben verkündigte ihm warnend das Schicksal, das seiner und seiner Gefährten im Hunnen- lande wartete: Kampf und Tod. tzagion Oros — heiliger Berg, die östlichste der drei Halbinseln der Chalkidike, so genannt wegen der zahlreichen Mönche und Ein- siedler, die hier teils• gemeinsam in burgartigen Klöstern, teils einzeln in Dörfern, Zellen und Einsiedeleien in strenger Abgeschie- denheit leben. Sie bilden einen geistlichen Staat für sich, der aber der Türkei tributpflichtig ist. Die Klöster sind im Besitze wert- voller Handschriften und zahlreicher Urkunden aus dem Altertum und Mittelalter. Hahn Friedrich, Professor in Königsberg, geb. 3. März 1852 zu Glauzig (Anhalt). Hauptwerke: „Jnselstudien"; „Länderkundevon West- und Nordeuropa" (in Kirchhosss Länderkunde von Europa);

4. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 262

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
262 Erläuterungen. in Verbindung steht. Die Regulierungsarbeiten in der Zelt von 1889—W haben einen fast 8 km langen und mindestens 3 m tiefen Kanal geschaffen, der zwei bis drei großen Dampfern Raum zum Ausweichen bietet. Dieser schwierigste und wichtigste Teil der Donauregulierung hat die Bedeutung der Donau als Verkehrs- straße erheblich gesteigert. Trajan, römischer Kaiser von 98—117 n. Chr., ließ vor seinem ersten Feldzuge gegen die Daker die unter Tiberius begonnene Militärstraße (in der Donauenge zwischen Baziäs und Orsova) fertig stellen, ein Werk, das noch heute die Bewunderung des Be- schauers erregt. Dem Andenken des großen Kaisers ist die „Trajans- tasel" gewidmet, eine selsgehauene Inschrift im Kazanpasse. T r a m o n t a n a (it., von tra (Irans) — jenseits und monte — Berg, also jenseits der Berge befindlich oder herkommend) — Nordwind. Travertin ist ein von den Italienern so benannter goldgelber Tuffstein oder Kalktuff - wird neben dem 'Marmor zu Prachtbauten verwandt. Travertinbrüche bei Tivoli, dem alten Tibur, ostnordöftl. von Rom. Trinius August, geb. 31. Juli 1851, lebt als Geh. Hofrat zu Waltershausen i. Th.; fruchtbarer Reiseschriftsteller. In seinen zahlreichen Wanderbüchern läßt er den Reichtum der Natur und die Fülle der landschaftlichen Schönheiten unserer deutschen Gauen an uns vorüberziehen; er will — wie er selbst sagt — „ein echter Wanderbursche sein, der die Heckenrose am Wege liebt, weil sie ihm Duft und Schönheit freiwillig beut, der den Tannenhag jauchzend begrüßt, welcher ihm den Hut mit frischem Bruch schmückt und helle, frohe Wanderlieder in die Seele rauscht, der durch das wallende Kornfeld hinab zum ruhewinkenden Dorfe schreitet und leicht mit der Hand durch die im Abendfrieden nickenden Halme streift", der aber auch an dem Volke der deutschen Erde, an den Gestalten seiner Geschichte und Sage nicht achtlos vorübergeht und alles, was er gesehen und erlebt, mit dem Reize unmittelbarer Empfindung in fesselnder Sprache wiederzugeben weiß. Werke: „Thüringer Wanderbuch"; „Der Rennstieg"; „Hamburger Schleuder- tage"; „Unter Tannen und Farren"; „Märkische Streifzüge"; „All- deutschland in Wort und Bild" u. v. a. Troglodyte — Höhlenbewohner. Tuffe, mehr oder weniger lockere, niürbe bis feste Gesteine, die von einem erhärteten vulkanischen Schlamme herrühren; ein Konglomerat von Bimsstein-, Schlacken- und Aschenstücken.

5. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 86

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
86 Märkische Brückenstädte an der Spree. den kostspieligsten und anfhältlichsten Bauten. Daraus geht hervor, daß diejenigen Punkte, an denen der Über- gang über so hinderliche Terrainformen leichter ist als an andern Stellen, für unsere Zwecke ganz besonders wichtig sein werden, und daß ferner diese Übergangs- stellen durch lange Zeiträume hindurch ihre Bedeutung bewahren müssen. Denn ein Abweichen von dem trock- nern und bequemern Pfade zwischen Sümpfen ist noch schwerer denkbar als das Abweichen von einem einmal als brauchbar erkannten Gebirgspaß. Durch Spren- gungen und mancherlei Kunstbauten kann eine neue Ge- birgsstraße hergestellt und die ältere in den Schatten gestellt werden; ganze Gebirgsketten können, wie gerade die Gegenwart zeigt, durchbohrt und so der Verkehr ganzer Alpenländer umgestaltet werden. Dagegen hat man sich kann? je dazn entschlossen, einen vorhandenen Platz durch Sumpfniederungen aufzugeben und daneben und in größerer Entfernung mit vieler Mühe einen neuen trockenen und sichern Weg zu bahnen. Auch heute wird man dies nur da ausführen, wo ganz besonders wichtige Interessen ans dem Spiele stehen. Die Bevölke rung der norddeutschen Tiefebene ist aber nur selten so dicht, um so schwierige Bauten erwünscht oder notwendig zu machen. Selbst in der Nähe der größten Städte reichen die vorhandenen, oft in sehr alte Zeit zurückgehenden, wenn auch vom Fuß- und Saumpfad allmählich zur Chaussee und Eisenbahn gewordenen Übergänge meist noch ans, wie die langen brückenlosen Strecken der Spree und Havel in der Mark Brandenburg, der untern Elbe, der Unterweser und anderer Flüsse zeigen. Wohl konnten in frühern Jahrhunderten Rücksichten ans die Sicher heit vor feindlichen Angriffen zu einer Vernachlässigung des bequemern aber minder sichern Überganges über ein Luch oder Fließ führen. Sobald aber friedlichere Zeiten eintraten, brach sich der Verkehr wieder seine ge- wohnte Bahn, und die wohl sichere, aber weniger günstig

6. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 230

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Die Fjordbildungen. aber zur Zeit ihrer Bildung die Spalten rasch ausgefüllt mit Gletschern, so haben diese zu ihrer Erhaltung bei getragen, indem sie das Ausfüllen der Sunde durch Ver- Witterungsschutt, sowie die sanftere Böschung der Felsen- wände verzögerten. Mit Recht hat Elis6e Reclus in der klimatischen Verbreitung der Fjorde das Zeugnis einer vormaligen, jetzt im Rückzüge begriffenen Eiszeit erblickt. Die Fjorde fehlen daher in wärmern Ländern nur deswegen, weil sie dort, kaum entstanden, rasch wieder durch Trümmer verschüttet wurden. Auch erklärt sich dann ganz ungezwungen, warum gerade au den Mün- düngen der Fjorde sich Untiefen finden sollen; denn dort mußten die Gletscher ehemals endigen und den Schutt, den sie fortschobeu, als Endmoräne fallen lassen. Wenn wir also das Auftreten der fjordartigen Küstenzertrümmerung vergleichen, so gelangen wir zu der Belehrung, daß sie nirgends fehlen, wo sich ihre drei Vor- bedingungen vereinigen; nämlich eine steile Aufrichtung der Küste, eine hinreichende Polhöhe, wie sie das Auf- treten der Eiszeit erheischt, und ein reichlicher Nieder- schlag, wie ihn eine ergiebige Gletscherbildung verlangt. Sind diese Erklärungen beruhigend, so gewinnen unsere Kartenbilder dadurch neue Reize; denn wo wir in Zukunft zerrüttete und zerschnittene Küstenumrisse erblicken, wer- den sie landschaftliche Eindrücke in uns hervorrufen. Wo wir Fjorde entwickelt finden, werden wir Steilküsten vermuten; wo sie unter höhern Breiten fehlen, werden wir einen seichten Küstenstrand vor uns sehen. Wir wer- den geistig schauen können, wie weit in den Eiszeiten Küstengletscher dem Äquator sich näherten; noch jetzt aber werden wir an den Grenzlinien jener Verwitterung den Gang der Jsothermenkurven verfolgen können; endlich erweckt uns noch heutigen Tages der Anblick der Fjorde die Vorstellung eines beständig getrübten Himmels mit schwer heranziehenden Wolken, die ihre Schauer über die Küste schütten, zu denen sich unter höhern Breiten Glet- scher gesellen, die bis an den Seespiegel hinabwachsen,.

7. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 244

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
244 Erläuterungen. Fokus = Brennpunkt. Fontane Theodor, geb. 30. Dez. 1819 zu Neuruppin, gest. 20. Sept. 1898 zu Berlin. Seine Hauptbedeutung liegt auf dem Gebiete der Lyrik — er gehört zu unfern besten Balladendichtern —, des (ge- schichtlichen und modernen) Romans und der Novelle. Die „Wan- derungen durch die Mark Brandenburg" legen Zeugnis ab von „der liebevollsten Versenkung in die Geschichte, Kultur und Art seiner engern Heimat mit ihrer Bevölkerung, namentlich mit ihren alten Geschlechtern; die künstlerische Ruhe und Gemessenheit dieser echten Lebensbilder wirkt überaus wohltuend". Freihasen. Einlaufende Schisse sind von der Verzollung ihrer mit- geführten Waren innerhalb des Freihafengebietes befreit; die Waren können in den'daselbst befindlichen Lagerhäusern lagern, sie dürfen sortiert, umgepackt, verarbeitet und, ohne daß eine Abgabe entrichtet zu werden braucht, wieder seewärts befördert werden. Dagegen verpflichtet ihr Weiterversand zu Lande nach Orten außerhalb des Freihafengebietes zur Zahlung der gesetzmäßigen Steuer. Galeriewälder — dichte Wälder, welche in den Grasfluren der Tropen häufig die Flußläufe begleiten. Galmei — wichtiges Zinkerz. Geognofie (= Erdkenntnis), auch historische Geologie genannt, ist die Lehre von dem Ausbau der Erdrinde, von ,den Erdschichten nach Anordnung, Alter und Verbreitung; geognostisch — die Erd- schichten-, Gesteinskunde betreffend. Glimmerschiefer, ein kristallinisches Urgestein. Gneis ist ein dem Granit verwandtes Gestein; bei ihm erscheinen Quarz und Feldspat in körnigen, die Glimmerblättchen in schieferigen, mehr parallelen Lagen. Häufig ist der Gneis reich an Erzlagern und von Erzgängen durchsetzt. Goethe I o h, Wolfg. von (1749—1832). Der umfassende Geist Goethes beschäftigte sich lebhaft mit den Erscheinungen der äußern Natur, und es gibt kein Gebiet der Naturwissenschaft, das ihm völlig fremd geblieben wäre. Zwar gehen bis heute die Ansichten über seine Bedeutung als Naturforscher weit auseinander; aber alle er- kennen „seine lebhaste, finnliche Beobachtungsgabe, sein mächtiges Naturgefühl und seine glänzende Dichtergabe, um das Beobachtete klar und durchsichtig, das Empfundene tief und ergreifend darzu- stellen," an. Goethe hat das Interesse für die Natur und für die Naturwissenschaften in den weitesten Kreisen gehoben und, wie

8. Physische Erdkunde für höhere Lehranstalten - S. 103

1913 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
E. Das Klima. 103 Das Gebirgsklima unterscheidet sich vom Niederungsklima im allgemeinen durch geringeren Luftdruck und Temperaturabnahme. Besondere Kennzeichen desselben sind neben großer Reinheit der Luft mäßige Temperaturschwankungen, also kühle Sommer und milde Winter; es ähnelt somit in dieser Hinsicht dem Seeklima; daher auch öfter die spärlichere Besiedelung der Talböden im Vergleich zu den schwerer zugänglichen Talwänden. Nicht mehr zuträglich ist dem Menschen das Klima der Höhen über 2000 m. Oberhalb 4000 m beginnen die Erscheinungen der Bergkrankheit: Schwindel, Atemnot, Herzklopfen, Übelkeit. — Plateauflächen weisen starke Temperaturgegensätze auf. Klimaänderungen. Die Ergebnisse der geologischen Forschungen belehren uns, daß in Mitteleuropa das Klima noch in den letzten Zeitaltern wesentlich anders war als gegenwärtig: in der Diluvialzeit glazial, im ältesten Tertiär tropisch. Historische Berichte scheinen dafür zu sprechen, daß nach der Gegenwart hin sich das Klima verschlechtere. So ist z. B. der Weinbau in Mitteldeutschland zurückgegangen. Bis jetzt sind aber Änderungen des Klimas der Gegenwart zahlenmäßig nicht nachzuweisen. Dagegen bestehen periodische Klimaschwankungen. Solche hat Brückner aus den Gletschervorstößen und anderem festgestellt und zwar mit einer Durchschnittsdauer von 35 Jahren. In der einen Hälfte der Periode ist das Klima der ganzen Erde ein mehr kontinentales (trockenwarmes), in der andern ein mehr maritimes (feucht-kühles). Wir befinden uns gegenwärtig in einer nassen Periode und nähern uns ihrem Höhepunkt. Bedeutung des Klimas. Die Wirkungen des Klimas sind für alles organische Leben und daher auch für den Menschen so tiefgreifend und mannigfach, daß kein anderer geographischer Einfluß hierin ihm gleichkommt. Außer den bereits im vorhergehenden erwähnten Einflüssen des Klimas auf den Menschen sei noch folgendes erwähnt: Das Klima beeinflußt Nahrung und Kleidung, Bauweise und Beschäftigung der Menschen. Der Mensch benötigt in wärmeren Ländern nicht so reichlicher Nahrungsmengen als in kälteren, auch kann seine Nahrung eiweißärmer sein, da er weit weniger einer künstlichen Wärmeerzeugung bedarf. Der Tropenbewohner kann der Kleidung völlig entbehren, während die Bewohner höherer Breiten sich durch Pelze zu schützen gezwungen sind. Die leichte Bauart der heißen Zone geht mit der Annäherung an die Gegenden höherer Breiten zu immer solideren Bauten über, da hier die Wohnungen nicht nur gegen Regen sondern auch gegen Külte zu schützen

9. Die deutsche Geschichte - S. 15

1829 - Elberfeld : Büschler
Ein l ei tu n g. 45 n v " ' vvvuvvvw vvivvvvv\ v x i\vuvmnmvn\v\uvmuvuvuvvnuv uns doch Einiges, und zwar recht Großes und Wichtiges, durch sie überliefert ist, — so sind es doch immer nur die Zeugnisse Fremder, der Deutschen Natur an Bildung und Wesen fern stehen- der Südländer, unserer Sprache unkundig und, bis auf Einen, gleichgültig oder gar feindselig gegen uns gesinnt. Kein einziges Wort ans deutschem Munde, das römische Urtheil berichtigend, oder die Fäden der Begebenheiten auseinanderlegend, welche die Römer nicht sehen noch verstehen konnten, redet zu uns ans jener Zeit. Wie viel reicher und sicher noch ehrenvoller würde das Ge- mälde derselben sich vor uns ansbreiten, wenn wir auch deutsche Quellen besäßen! Aber erst viele Jahrhunderte später, nachdem un- erhörte Umwälzungen vorgegangen waren, welche fast kein Bestand- theil der alten Zeit auf seinem Flecke gelassen hatten, fangen ein- zelne, sparsame Quellen der Geschichte an ans deutschen Zeugnissen zu fließen, von Schriftstellern, welche mit ihrem Volke auf frem- den Boden verschlagen, die Schicksale desselben Zn erzählen ver- suchen. Ihre Namen werden im Anfänge des zweiten Zeitraumes genannt werden. Nach allem Obigen müssen wir uns daher begnügen, ans den römischen und griechischen Schriftstellern, und durch Schlüsse ans späteren Zeugnissen auf frühere Zeiten, ein möglichst getreues Bild unserer Vorzeit anfznstellen, uns dabei bescheidend, daß sehr Vieles dunkel, abgerissen, in Widersprüche gehüllt, erscheinen muß, und daß die Meinungen über manches Einzelne wohl immer getheilt bleiben werden. Die Zeit, für welche die folgende Schilderung gehört, ist die Zeit um Christi Geburt und die nächsten Jahrhun- derte darnach. 2. Die Beschaffenheit des Landes. Unser Vaterland war in den Zeiten, da die Römer dasselbe zu- erst kennen lernten, nach ihrer Beschreibung ein rauhes und un- wirthbares Land, voll ungeheurer Waldungen, Sümpfe und öder Strecken. Der große her zynische Wald dehnte sich, nach Cä- sars Angabe, von den Alpen in einer Länge von 60 und einer Breite von 9 Tagereisen weit durch dasselbe hin, und danach müß- ten alle Haupt-Gebirge und Wälder des jetzigen Deutschlands die Ueberbleibfel dieses ungeheuren Waldgebirges seyn. Allein Cäsar

10. Dichtung der Neuzeit - S. 456

1908 - Freiburg im Breisgau : Herder
456 Neunte Periode. In Hitterdal der weise Priester sagte, Der Menschen altes Erbe sei der Schmerz. Wie alle erben, erbll ich meinen Teil Und nahm ihn willig an. Und Margit erbte Den Teil, der schwerer war, und nahm ihn an. — Der Gute sagte noch, daß jede Wolke, So schwarz sie droht, dem Himmel zugewandt Doch ihre lichte Sonnenseite hat: Die Sonnenseite unsrer Wolke heißt Ergebung, die sich lernt nach manchem Jahr. Der Stolz begehrt und trotzt und bäumt sich aus: Ergebung schweigt und neigt sich und verzichtet. Der Mensch ist ruhelos, solang er heischt; Doch die Entsagung macht ihn still und stark. So ist Weber ein genialer Dichter, gleich groß als tief empfindender Lyriker, vor dem die herrliche Gottesnatur und die geheimnisvolle Welt des Menschenherzens offen aufgedeckt liegen, und als vollendeter Epiker, voll Macht und Maß, voll kräftiger Kürze und klarer Harmonie. Bei ihm deckt sich ganz der Dichter mit dem Menschen, der ein goldreiner Charakter, ein wahrer und überzeugungsfester Christ ist. Gottfried Keller (1819—1890). Gottfried Keller wurde am 19. Juli 1819 im Dorfe Glattfelden bei Zürich als Sohn eines Drechslers geboren. Anfangs der Landschafts- malerei sich widmend, studierte er bald Philosophie und lebte seit 1853 als Staatsschreiber des Kantons Zürich und als Schriftsteller in feiner Heimatstadt bis zu seinem Tode am 16. Juli 1890. Er ist ausgezeichnet durch realistische Empfindung, tiefe Lebenskenntnis, anschauliche Zeichnung, erschütternde Tragik neben lebensvollem Humor und durch meisterhafte Sprache. Seine „Gesammelten Gedichte" enthalten manche lyrische und lyrisch-epische Perlen. Hervorragend ist ferner seine Novellen- sammlung „Die Leute vom Seldwyla", ernste und heitere Dorf- und Stadtgeschichten seiner schweizerischen Heimat, wahr und tief empfunden und zeugend von reicher künstlerischer Durchbildung. Auch die „Sieben Legenden", die „Züricher Novellen", „Das Sinngedicht" zeigen seine glänzende Begabung. Sein autobiographischer Roman „Der grüne Heinrich" fand eine Fortsetzung in seinem letzten gehaltreichen Werke „Martin Salander".
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