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1. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 245

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Erläuterungen. 245 Alexander von Humboldt zugesteht, „die Zeitgenossen mächtig an- geregt, des Weltalls heilige Rätsel zu lösen und das Bündnis zu erneuen, welches im Jugendalter der Menschheit Philosophie, Physik und Dichtung mit einem Band umschlang". (Vergl. A. Baum- gartner, Goethe Iii.) Granit besteht aus einem Gemenge von Feldspat, Quarz und Glimmer; die Glimmerblättchen sind nicht wie beim Gneis zu parallelen Schichten geordnet; von körnigem Aussehen, daher der Name (granum 5= Korn). Das Verhalten der verschiedenen Arten des Granits hin- sichtlich der Verwitterung ist verschieden; ebenso ungleich sind die aus der Verwitterung dieses Gesteins hervorgehenden Formen. (Spitzen, Hörner, Kuppen, wollsackähnliche Blöcke.) Weit verbreitet und vielfach verwertet. Gusla — einsaitiges, serbisches Streichinstrument nach Art unserer Guitarre. Gymuotus — Zitteraal. .Haas Hippolyt, Professor der Geologie und Paläontologie in Kiel, geb. 5. November 1855 zu Stuttgart. Verfasser verschiedener Werke geologischen Inhaltes, schrieb u. a.: „Quellenkunde"; „Aus der Sturm- und Drangperiode der Erde"; die Monographie: „Die deutsche Nordseeküste". Hagen von Tronje, der düstere Held im Nibelungenliede, der Mörder Siegsrieds, gehörte mit zu den Burgunden, welche die Donau hinab nach Ungarn zur Burg des gewaltigen Etzel zogen. Auf der Suche nach einer Überfahrt über die Donau traf er auf zwei Meer- weiber oder Schwanjungfrauen; die eine derselben verkündigte ihm warnend das Schicksal, das seiner und seiner Gefährten im Hunnen- lande wartete: Kampf und Tod. tzagion Oros — heiliger Berg, die östlichste der drei Halbinseln der Chalkidike, so genannt wegen der zahlreichen Mönche und Ein- siedler, die hier teils• gemeinsam in burgartigen Klöstern, teils einzeln in Dörfern, Zellen und Einsiedeleien in strenger Abgeschie- denheit leben. Sie bilden einen geistlichen Staat für sich, der aber der Türkei tributpflichtig ist. Die Klöster sind im Besitze wert- voller Handschriften und zahlreicher Urkunden aus dem Altertum und Mittelalter. Hahn Friedrich, Professor in Königsberg, geb. 3. März 1852 zu Glauzig (Anhalt). Hauptwerke: „Jnselstudien"; „Länderkundevon West- und Nordeuropa" (in Kirchhosss Länderkunde von Europa);

2. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 262

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
262 Erläuterungen. in Verbindung steht. Die Regulierungsarbeiten in der Zelt von 1889—W haben einen fast 8 km langen und mindestens 3 m tiefen Kanal geschaffen, der zwei bis drei großen Dampfern Raum zum Ausweichen bietet. Dieser schwierigste und wichtigste Teil der Donauregulierung hat die Bedeutung der Donau als Verkehrs- straße erheblich gesteigert. Trajan, römischer Kaiser von 98—117 n. Chr., ließ vor seinem ersten Feldzuge gegen die Daker die unter Tiberius begonnene Militärstraße (in der Donauenge zwischen Baziäs und Orsova) fertig stellen, ein Werk, das noch heute die Bewunderung des Be- schauers erregt. Dem Andenken des großen Kaisers ist die „Trajans- tasel" gewidmet, eine selsgehauene Inschrift im Kazanpasse. T r a m o n t a n a (it., von tra (Irans) — jenseits und monte — Berg, also jenseits der Berge befindlich oder herkommend) — Nordwind. Travertin ist ein von den Italienern so benannter goldgelber Tuffstein oder Kalktuff - wird neben dem 'Marmor zu Prachtbauten verwandt. Travertinbrüche bei Tivoli, dem alten Tibur, ostnordöftl. von Rom. Trinius August, geb. 31. Juli 1851, lebt als Geh. Hofrat zu Waltershausen i. Th.; fruchtbarer Reiseschriftsteller. In seinen zahlreichen Wanderbüchern läßt er den Reichtum der Natur und die Fülle der landschaftlichen Schönheiten unserer deutschen Gauen an uns vorüberziehen; er will — wie er selbst sagt — „ein echter Wanderbursche sein, der die Heckenrose am Wege liebt, weil sie ihm Duft und Schönheit freiwillig beut, der den Tannenhag jauchzend begrüßt, welcher ihm den Hut mit frischem Bruch schmückt und helle, frohe Wanderlieder in die Seele rauscht, der durch das wallende Kornfeld hinab zum ruhewinkenden Dorfe schreitet und leicht mit der Hand durch die im Abendfrieden nickenden Halme streift", der aber auch an dem Volke der deutschen Erde, an den Gestalten seiner Geschichte und Sage nicht achtlos vorübergeht und alles, was er gesehen und erlebt, mit dem Reize unmittelbarer Empfindung in fesselnder Sprache wiederzugeben weiß. Werke: „Thüringer Wanderbuch"; „Der Rennstieg"; „Hamburger Schleuder- tage"; „Unter Tannen und Farren"; „Märkische Streifzüge"; „All- deutschland in Wort und Bild" u. v. a. Troglodyte — Höhlenbewohner. Tuffe, mehr oder weniger lockere, niürbe bis feste Gesteine, die von einem erhärteten vulkanischen Schlamme herrühren; ein Konglomerat von Bimsstein-, Schlacken- und Aschenstücken.

3. Bd. 2 - S. 264

1838 - Freiburg im Breisgau : Herder
264 Erstes Kap. Bürgerlicher Zustand. Der Spartaner brachte seine Zeit mit gymnastischen Uebungen und öffentlichen Angelegenheiten hin. Landwirthschaft und Industrie war ausschließend der Sklaven Sache. Die Athener ehrten beide, und liebten insbesondere das ländliche Leben mit wahrer Leidenschaft. Wie sehr sie den'gcwerbssieiß geachtet, beweist das Gesez, wornach ein Fremder, wenn er eine Fabrik in Attika errichtete, das Bürger- recht unweigerlich erhielt, jenes so sehr geschäzte Bürgerrecht, welches wohl Königen bisweilen versagt ward. Zn dem Reize eines freien, harmlosen, naturgemäßen Lebens, welcher die Athener auf's Land zog, kam noch die Neigung zur Be- quemlichkeit und Pracht. Republikanische Eifersucht war, wenigstens in früheren Zeiten, durch stolze Wohnhäuser in der Hauptstadt belei- digt worden: daselbst sollten alle Privatgcbäude den Schein einer be- scheidenen Gleichheit tragen, und nur die öffentlichen Gebäude Pracht verkünden. Aber ihre Landhäuser mochten die Reichen nach Gefallen vergrößern und schmücken; man fand nichts Arges daran. Die Kleidung beider Geschlechter war meist aus Wolle. Attika und Arkadien erzeugten die beste, und die Athenerinuen wußten sie sehr geschickt zu verarbeiten. Aber die mi lesi sch e oder überhaupt jo- nische Wolle wurde höher gcschäzt. Leinwand holte man aus dem Peloponnes, noch lieber austhracien und Aegypten. Seide und Baum- wolle dienten zur Pracht, lieber das anschließende Unterkleid wurde ein Mantel getragen; von den Frauen ein Rock und ein Schleier. Aber die Spartanerinnen gingen häufig ohne den leztern, welches den Strengen für eine Art der Nacktheit galt. Allenthalben waren öffentliche Anstalten zum Baden. Reinlich- keit war selbst Religionspflicht. Bäder, Salben, Räucherwerk wur- den unter die gemeinsten Bedürfnisse gerechnet. Die Griechen liebten die Vergnügungen der Tafel, würzten sie durch geistreiche Unterhaltung, und paarten damit noch vcrschledene Sinnenlust. Aber die Weiber — die Hetären ausgeuommen — blieben von den Malen der Männer entfernt. Die Reichen besezten ihre Tafel mit unzähligen Leckerbissen von nah' und fern. Die Schlemmer wußten genau, welches für jede Speise die beste Gegend, Jahreszeit und Zubereitung sey, und eine gute Anzahl Schriftsteller hatte die Kochkunst zum Gegenstände gelehrter Abhandlungen gewählt (*). Sy- rakus brachte die besten Köche hervor. Allgemein war der Hang nach berauschenden Getränken ; und frühe schon wurde das attische Bier durch die köstlichen Weine verdrängt, (*) Neben vielen ähnlichen Werken wurde insbesondere die Gastrono- mie des Archestralos gerühmt.

4. Der südteutsche Schulfreund - S. 216

1842 - Karlsruhe [u.a.] : Herder
216 mit Asien zusammen, und liegt größtentheils in der gemäßigten Zone. Europa ist der kleinste aber dennoch der mächtigste, bevölkertste und kultivirtcste Erdtheil, er zählt mit Ein- schluß der dazu gehörigen Inseln 176,000 Gevirtmei- len, und ungefähr 100 Millionen Menschen. Die europäischen Manufakturen und Fabriken haben einen solchen Grad der Vollkommenheit erreicht, daß nur wenige Völker anderer Erdtheile etwas Aehnliches aufweisen können. Es werden in denselben alle Mate- rialien, die einer Veredlung zum Nuzen oder zur Be- quemlichkeit fähig sind, verarbeitet, und zwar nicht allein die europäischen, sondern auch ausländische in Menge. Vorzüglich zeichnet sich Europa auch durch den Handel aus. Durch die sezt schon allenthalben angelegten Eisen- bahnen und sonst gut unterhaltenen Landstraßen, und hauptsächlich durch die Lage der Meere und schiffbaren Ströme wird sowohl durch Segel- als Dampfschiffe ein leichter und lebhafter Verkehr unter den sämmtlichen europäischen Ländern unterhalten, gegen den die schwer- fälligen Karavanen und die ängftlichen'küstenfahrten der Asiaten und Afrikaner in gar keinen Betracht kom- men. Noch weiter aber erhebt sich Europa durch seine große Seefahrt, wodurch die Europäer alle Theile der Erde in Verbindung sezen, und nicht nur sich mit den Schäzen fremder Länder bereichern und diesen ihren Ueberfluß zuführen, sondern auch diese Gegenden selbst durch Zwischenhandel, aus der einen in die andere, ein- ander näher bringen, und mit einander bekannt machen» Was die Europäer ans ihrem Vaterlande ausführen, sind fast einzige Produkte ihrer Kunst, was sie einfüh- ren, Produkte der Natur, theils rohe Materie zu ihren Kunstprodukten, theils Gegenstände des Wohlgeschmaks und der Zierde, die sie sich freilich nicht zu ihrem Vor- theile zum Bedürfniß gemacht haben. Aus Asien werden vorzüglich eingeführt: Gewürze, Seide, Baumwolle, Kameelhaar, Kaffee, Tabak, Thee, Pelzwerk, eine Menge Apothekcrwaarcn, Perlen und Edelsteine; von Kunstprodukten: baumwollene Zeuge,

5. Hilfsbuch für den Unterricht in der alten Geschichte - S. 49

1913 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Perikles und das athenische Volk. 49 unterhalt zu gewinnen. Die mächtig sich entwickelnde Kriegs- und Handelsflotte gab Tausenden lohnende Arbeit und erforderte die Einfuhr von Bauholz, Hanf, Eisen, Teer, Pech und Segeltuch. Während Attika selbst Öl und Honig an das Ausland verkaufte, mußte es eine Menge Getreide und sonstige Lebensmittel aus der Fremde beziehen (vgl. S. 2). Unter den verschiedenen Zweigen des Gewerbefleißes blühte besonders das Töpfergewerbe. Aber auch Waffen und Gewebe kamen von Athen aus in den Handel. Endlich wurde die Stadt durch ihre günstige Lage ein Stapel- und Umsatzplatz für die Waren und Erzeugnisse sämtlicher Mittelmeerländer. 4. Perikles und das athenische Volk. Wie Themistokles, so war auch Perikles ein rechter Volksfreund und ein Förderer der Demokratie. Durch ein Gesetz wurde dem Areopag (S. 30) das Recht des Einspruchs gegen die Beschlüsse der Volksversammlung entzogen. Um den ärmeren Klassen die Teilnahme an der Rechtspflege zu erleichtern, führte Perikles die Besoldung der Geschworenen ein. Eine Entschäbigung für den Besuch der Volksversammlung blieb einer späteren Zeit vorbehalten. Perikles selbst ließ sich stets von neuem das wichtige Amt eines Felb Herrn übertragen, wobnrch er auch Anteil an der Verwaltung der Staatskasse erhielt. Aus die Volksversammlung übte er durch das Gewicht seiner Persönlichkeit bestimmenben Einfluß aus. Er wußte die lebhaften, wankelmütigen Massen durch feine überlegene Einsicht zu lenken und durch seine Berebsamkeit mit sich fortzureißen. Seine ungewöhnliche Rebegabe verschaffte ihm in der Komödie den Beinamen „der Olympier". Niemals schmeichelte er der Menge, und boch brachte sie ihm unbegrenztes Vertrauen entgegen. Ein zeitgenössischer Geschichtschreiber bezeichnet die Stellung des Perikles zum athenischen Volke mit den Worten: „Nicht ließ er sich vom Volke leiten, fonbern er selbst leitete es . . . und es bestanb dem Namen nach eine Demokratie, in Wirklichkeit aber die Herrschaft des ersten Bürgers." Dritter Zeitraum. Vom Ausbruch des Peloponnesischen Krieges bis zur Schlacht bei Chärouea: Die Zeit der staatlichen Zersplitterung. (431-338.) Erster Abschnitt. 431 Der Peloponnesische Krieg. m« 404 Der große Entfcheibungskampf zwischen Athen und Sparta, den Perikles voraussah, brach im Jahre 431 los. Es war ein Kamps zwischen Ioniern und Doriern, zwischen Seemacht und Landmacht. Mertens, Hilssbuch s.d. Unterricht in der alten Geschichte. Ausg. L. 4

6. Dichtung der Neuzeit - S. 456

1908 - Freiburg im Breisgau : Herder
456 Neunte Periode. In Hitterdal der weise Priester sagte, Der Menschen altes Erbe sei der Schmerz. Wie alle erben, erbll ich meinen Teil Und nahm ihn willig an. Und Margit erbte Den Teil, der schwerer war, und nahm ihn an. — Der Gute sagte noch, daß jede Wolke, So schwarz sie droht, dem Himmel zugewandt Doch ihre lichte Sonnenseite hat: Die Sonnenseite unsrer Wolke heißt Ergebung, die sich lernt nach manchem Jahr. Der Stolz begehrt und trotzt und bäumt sich aus: Ergebung schweigt und neigt sich und verzichtet. Der Mensch ist ruhelos, solang er heischt; Doch die Entsagung macht ihn still und stark. So ist Weber ein genialer Dichter, gleich groß als tief empfindender Lyriker, vor dem die herrliche Gottesnatur und die geheimnisvolle Welt des Menschenherzens offen aufgedeckt liegen, und als vollendeter Epiker, voll Macht und Maß, voll kräftiger Kürze und klarer Harmonie. Bei ihm deckt sich ganz der Dichter mit dem Menschen, der ein goldreiner Charakter, ein wahrer und überzeugungsfester Christ ist. Gottfried Keller (1819—1890). Gottfried Keller wurde am 19. Juli 1819 im Dorfe Glattfelden bei Zürich als Sohn eines Drechslers geboren. Anfangs der Landschafts- malerei sich widmend, studierte er bald Philosophie und lebte seit 1853 als Staatsschreiber des Kantons Zürich und als Schriftsteller in feiner Heimatstadt bis zu seinem Tode am 16. Juli 1890. Er ist ausgezeichnet durch realistische Empfindung, tiefe Lebenskenntnis, anschauliche Zeichnung, erschütternde Tragik neben lebensvollem Humor und durch meisterhafte Sprache. Seine „Gesammelten Gedichte" enthalten manche lyrische und lyrisch-epische Perlen. Hervorragend ist ferner seine Novellen- sammlung „Die Leute vom Seldwyla", ernste und heitere Dorf- und Stadtgeschichten seiner schweizerischen Heimat, wahr und tief empfunden und zeugend von reicher künstlerischer Durchbildung. Auch die „Sieben Legenden", die „Züricher Novellen", „Das Sinngedicht" zeigen seine glänzende Begabung. Sein autobiographischer Roman „Der grüne Heinrich" fand eine Fortsetzung in seinem letzten gehaltreichen Werke „Martin Salander".

7. Mancherlei für Jung und Alt - S. 305

1884 - Freiburg im Breisgau : Herder
305 „Weltstadt". Wohin der Blick sich wendet — unbebaute Strecken, Weinpflanznngen, Gemüsegärten, zu landschaftlichen Zwecken dienende Gebäude, ausgedehnte Ruinenreste! Auch die Enttäuschung dessen, der von Norden her einrückt und in Rom eine sozusagen moderne Stadt zweiten Ranges ohne besonders süd- lichen Charakter findet, ist noch groß genug. Nom ist in seinem einen Teile durchaus antik, in dem andern durchaus modern. Was das christliche Rom an Kirchen aus der mittelalterlichen Epoche hatte, ist unter den Händen so vieler sogenannter Restauratoren durchgegangen, daß man entweder etwas völlig Neues an Stelle des Dagewesenen, oder dieses in der unwürdigsten Verstümmelung findet; die Fassaden sind ver- schnörkelt, verklebt und übertüncht. Das bewohnte Rom gehört den drei letzten Jahrhunderten an. Was wir von dem wenig südländischen Charakter der Stadt gesagt haben, ist vorwiegend begründet durch die schiefen Ziegeldächer, wie wir sie auch im Norden sehen; erst zu Neapel und von dort südwärts nimmt der flache Altan deren Stelle ein. Damit soll nicht gesagt sein, Rom biete in seiner Totalität nicht einen ihm eigentümlichen Anblick. Einen solchen genießt der von Florenz kommende Fremde schon von weitem. Eccola Roma! — „Da ist Nom!" rufen der Kutscher und der Reisende wie aus einem Munde, wenn der Wagen die letzte Höhe vor Ponte Molle, der seit Konstantins schließlichem Sieg viel gefeierten milvischen Brücke erreicht hat; die Stadt mit ihrem Meer von Dächern, Kuppeln und Türmen liegt vor den sehnsüchtigen Blicken ausgebreitet. Die sieben oder vielmehr — seit dem Hereinziehen des Pincio, des Janiculo und des Vaticano in den Bereich der Stadtmauern — zehn. Hügel kommen dem Effekte des ersten Anblicks aus erhöhter Ferne sehr zu statten; die Hügel scheinen von selbst ihre Rücken darzubieten, um Kirchen und Paläste zu tragen. Sieh! da tritt jetzt auch der Petersdom in seiner alles beherrschenden Majestät hinter dem Monte Mario hervor. Dann rollt der Wagen über Ponte Molle, die langgestreckte, mit Villen garnierte vorstädtische Straße entlang, an der Einfahrt zum Garten der Villa Borghese vorbei, durch das Popolo-Thor auf den großen fast kreis- runden Platz. In der Mitte des letztern erhebt sich ans einem mit antiken Löwen gezierten Brunnen ein Obelisk, genannt nach Rhamses-Sefostris. Dieser ägyptische König — im 16. Jahrhundert v. Chr. — war der Dränger der Hebräer unmittelbar vor Mosis Zeit; sein Obelisk hatte demnach den Sturz eines Weltreiches überlebt, bevor er — unter Augnstus — nach Rom gebracht wurde. Dann sank das Römerreich um ihn herum zusammen. Lesebuch. 20

8. Beschreibende und lehrende Prosa - S. 120

1889 - Freiburg im Breisgau : Herder
120 I. Beschreibende Prosa: Litteraturgeschichte. Fast um ebensoviele ist die Masse der Erschlagenen vermehrt. Nur Attila, der in dem ganzen Drama nun die Rolle eines müßigen Zu- schauers spielt, dann Dietrich und Hildebrand ragen wie drei einsame Masten des untergegangenen Heldenschiffes über die Fläche der verschlingen- den See empor. Auch jetzt wieder, wie in jener ersten Zeit nach Attilas Tod, be- mächtigte sich nicht ein einzelner bedeutender Geist dieses gewaltigen Stoffes, um ein einheitliches Gedicht daraus zu machen. Wieder griffen die ver- schiedenen Dichter — auch ihre Namen unbekannt, wie die der alten Nibelnngensänger und die der gleichzeitigen Minnedichter — nur einzelne Teile dieses Stoffes zu poetischer Behandlung heraus. Wieder fanden ein- zelne Teile doppelte Bearbeitung, während andere ganz leer ausgingen. Aber die Lieder wurden jetzt, in der vorgeschrittenern Zeit, durch die schriftliche Aufzeichnung fixiert. Und diesem Umstande verdanken wir es, daß ihrer zwanzig uns erhalten sind. Doch hat man die Lücken zwischen ihnen ausgefüllt, durch mannigfache Einschaltungen sie einander zu nähern gesucht, dem verschiedenen Stile verschiedener Dichter ein modisches, gleich- mäßig bedeckendes Mäntelchen umgehängt. Und was so zu stände kam mit dem Scheine eines einheitlichen Gedichtes, ist unser Nibelungen- lied. Nicht ein Lied also eigentlich, sondern eine Sammlung von zwanzig Liedern, welche das schärfere Auge philologisch geschulter Kritiker in ihrem verschiedenen Charakter, mit ihrem verschiedenen Stile, in ihren verschie- denen Ansichten über manche Punkte der Sage noch sehr wohl unter dem fremdartigen Schutt und Anwurfe zu erkennen vermag. Der G e i st, den fast alle diese Lieder atmen, ist nicht der Geist der hohenstausischen Periode, sondern es ist noch der Geist der Zeit, in welcher man zuerst von den Nibelungen sang. Es war ein hartes, wildes und kriegerisches Geschlecht, jene Ger- manen der Völkerwanderung: knorrig und fest wie ihre Eichen; rauh wie die Luft, die sie in sich sogen; düster wie der Himmel, zu dem sie empor- blickten; ahnungsvoll im Gemüte, wie das Rauschen ihrer Wälder; träge im Frieden, wie die Meere und Sümpfe, die sich noch endlos dehnten durch ihre Länder: im Kriege aber unwiderstehlich wie die Stürme, die über ihre Heiden hinbransten. ' Das ungestüme Heldenfeuer dieser Nordlandsöhne lodert noch hell auf in dem Nibelungenliede. Die Muse, die es eingegeben hat, ist eine stürmische Walküre, die auf dunklem Schlachtrosse durch die Wolken jagt, gepanzert von Kopf bis zu Füßen, Kampf und Streit in ihrem Blicke, Zorn auf ihrer Braue. Aber wenigstens nicht alle Dichter der Nibelungenlieder haben aus dem Methorne dieser Muse sich Begeisterung getrunken. In dem Liede
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