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1. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 248

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
248 spicia impetrativa) neube[teilten Trger der (durch diese auspieia gegebenen) gttlichen Brgschaft. Erst in der Doppelbezeichnung auspicium imperiumque kam daher ihre Machtflle zum vollen Ausdruck. Der auf der Erde in Vierecksform scharf umgrenzte inaugu-rierte, d. h. vorher durch die Augurn hergestellte Raum war das sog. templum minus oder irdische" Templum, das auf die magistratische Auspikation beschrnkt blieb. - Die Zeit fr die Auspikation rvar gewhnlich eine der ersten Stunden nach Mitternacht. Der Beamte er-hob sich in tiefer Stille - ein unbedingtes Erfordernis fr eine gnstige Auspikation von seinem Lager und nahm in dem an der Auspikationsstelle aufgeschlagenen tabernaculum oder templum minus, dem nur nach einer Seite geffneten Zelte, Platz und erwartete die Zeichen, die er entweder selbst von der Tre des Tabernaculums aus erblickte, oder die ihm ein Assistent (nie der Augur!) meldete. Nichteintreten der erbetenen Zeichen ober der Vorfall einer Strung durch dirae (Unheilzeichen) oder die Feststellung eines Fehlers oder Verstoes (vitium) machte die Wiederholung des Auspikationsaktes ntig (repetitio auspiciorum). An der Stelle der ursprnglichen, wichtigen und hufigen, aber umstndlichen und zeitraubenden Vogelschau kamen zu Ciceros Zeiten aus Bequemlichkeitsrcksichten fr die magistratische Auspikation nur noch die signa ex caelo und die signa ex tripudiis zur Anwendung, die Blitzbeobachtung im stdtischen, die Beobachtung des Fressens der hl. Hhner im militrischen Amtskreise. Der Magistrat be-austragte seinen technischen Unterbeamten, denhhnerwrter (pullarius), der ursprnglich nur die zum Tripudium ntigen Hhner verpflegte und beobachtete, schon frhzeitig mit seiner Vertretung beim auspicium militare. Ein gnstiges Zeichen war es, wenn die aus ihrem Kfig gelassenen Hhner Stcke der gierig aufgenommenen Nahrung wieder aus dem Schnabel fallen lieen. Wie es nun erlaubt war, zur Erzielung eines gnstigen Impetrativzeichens die Tiere hungern zu lassen und ihnen dann das Futter in Breiform vorzuwerfen, so gengte es auch, bei der Seltenheit dieser Himmelserscheinung einfach ein fingiertes gnstiges Blitzzeichen zu melden.1) Auf diese Weise ist natrlich groer Mibrauch getrieben worden. 3*. Die Sibqllinischen Bcher. 3. Die Sibqllinifchen Bcher wurden seit den Tarquiniern befragt; zu ihrer Befragung wurde das Kollegium der Orakelbewahrer, die Ii, X, Xv viri sacris faciundis, eingesetzt (s. unten!). i) De caelo servare (urtb signa caelestia), das ursprnglich technisch blofo auf die Blitzbeobachtung ging, wurde zum allgemeinen Ausdruck fr bte Erhaltung impetrativer ober oblativer Auspizien.

2. Mancherlei für Jung und Alt - S. 323

1884 - Freiburg im Breisgau : Herder
323 die Pflegerinnen die großen Kinder behutsam aufheben, welche soviel wiegen wie sie selbst, und dieselben von Stockwerk zu Stockwerk bis zu der erforderlichen Stelle tragen. Das ist jedoch nicht alles. Die Sorge der Ernährung ist hier viel zusammengesetzter, als bei den Bienen. Die kleinen hirsekornartigen Eier müssen beleckt und mit einer ernährenden Feuchtigkeit versehen werden. Die Larven haben immer Hunger und wollen in kurzer Zeit erwachsen sein. Die Puppe, welche sich einen Cocon webt, würde nicht die Kraft haben, ihre Hülle zu durchbrechen, wenn nicht die aufmerksamen Wärterinnen da wären, die auf die Zuckungen im Innern achten und mit ihren Fühlern untersuchen, ob der geeignete Zeitpunkt gekommen sei, die Schale zu öffnen und den kleinen Schützling zur Welt zu befördern, aus seinem Wickelzeug zu be- freien. Beiläufig gesagt reichen 23 Tage hin, alle diese Stufen zu durch- laufen. Jetzt, sollte man meinen, wäre der junge Bürger weiterer Nach- hilfe nicht mehr bedürftig, befähigt, sich selbst fortzuhelfen und die ange- bornen Talente zu üben. Dem ist aber nicht so, er ist noch ein Kind und wird als solches betrachtet. Man schafft alle Neugebornen an einen Punkt der Stadt, wo man ihnen zunächst das unablässige Bedürfnis der Nahrung am sichersten befriedigen kann. Wehe dem, der im Gefühl seiner eben gewonnenen Kraft vorwitzig seinen eigenen Gang gehen und sich emancipieren wollte; die sorgsame Tante läßt nicht eher nach, und hilft ihr nicht Güte, braucht sie Gewalt, um den jungen Weltbürger für ihre Anordnung geneigt zu machen. Erst wenn sie hinreichend gekräftigt, man die ganze Gesellschaft mit dem Innern der Stadt vertraut machte, führt man sie nach außen, zeigt ihnen, wie man jagen müsse, und gewöhnt sie daran, für sich selbst zu sorgen, von dem Zufalle zu leben, von wenig Nahrung und viel Arbeit. Ein wichtiger, zugleich aber sehr geheimer Punkt in dieser Erziehung ist zweifelsohne die Mitteilung der Sprache. Diese Sprache gestattet ihnen, der Menge oft sehr zusammengesetzte Mit- teilungen zu machen, und im Nu den Marsch einer ganzen Kolonne, das Treiben eines ganzen Volkes zu ändern. Sie besteht hauptsächlich in der Berührung mit den Fühlhörnern oder einem Stoße mit den Kinn- backen. Bisweilen werden sie noch handgreiflicher, nehmen den Schwer- hörigen auf und tragen ihn dahin, wo sie ihn hinhaben wollten, ohne es ihm verständlich machen zu können. Mit dieser lebhaften Gestikulation verbinden sie noch viele andere, unerklärliche Bewegungen, die man mit gymnastischen Übungen verglichen hat; sie spielen mit ihren stets tastenden, dann wie krankhaft vibrierenden Fühlern, nehmen sich bei den Köpfen, erheben sich zu zwei und zwei auf ihre Hinterfüße, umarmen sich, knei- pen sich in die Beine oder Fühler, genau so, wie man bei läppischen jungen Hunden die Spiele beobachten kann. Auch an ernsten Kämpfen 21*

3. Mancherlei für Jung und Alt - S. 322

1884 - Freiburg im Breisgau : Herder
322 auch ungeschickter und mit mehr Zeitaufwand; denn auch sie stimmen mit ihren Ansichten nicht immer überein. Musterhaft zeigt sich oft die Unermüdlichkeit ihrer Ausdauer, welche die Orientalen durch eine fchöne Legende verherrlicht haben. Irgend ein Prinz, fo erzählen sie, im Kriege mehrmals zurückgeschlagen, lag, beinahe verzweifelnd, in seinem Zelte. Eine Ameise lief an der Seitenwand in die Höhe. Er warf sie wieder- holt herab, aber immer kletterte sie wieder hinauf. Neugierig, zu sehen, wie weit sie ihre Hartnäckigkeit treiben werde, warf er sie achtzig Mal herunter, ohne sie dadurch zu entmutigen. Er selbst war ermüdet, aber zugleich auch von Bewunderung erfüllt. Die Ameise hatte ihn überwunden. Da sagte er zu sich: „Ahmen wir ihr nach und auch wir werden siegen." Was der Prinz sah, können wir täglich erfahren, wenn wir uns nur die Zeit dazu nehmen wollen. Bei ihren Zufuhren kommen den Ameisen die breiten Straßen zu statten, welche sie anlegen und mit der Zeit ganz glatt treten; sie marschieren auch in ziemlich geordneten Reihen die Baum- stämme empor, um Harz zu holen oder die Blattläuse zu melken. Auf den Zweigen beunruhigt, lassen sie sich fallen. So roh auch das Äußere ihrer Hütten aussieht, im Einklänge mit dem Materiale, aus welchem sie bestehen, so bewundernswürdig ist doch die Zweckmäßigkeit, die berechnete Anordnung im Innern derselben. Dieses besteht aus einer Unzahl von Gemächern verschiedener Größe, alle durch Gänge miteinander verbunden und in verschiedene Stockwerke ver- teilt, einige tief unten in der Erde, andere in der Kuppel des Gebäudes. Jene sind bestimmt zur Aufnahme der Jugend bei kaltem Wetter oder über Nacht, diese werden bei Tage gebraucht. Die aus dem Fundament entnommene Erde wird mit den schon genannten oder ungenannten Materialien gemischt und giebt dem luftigen Schlosse seinen Halt. Strahlen- artig führen Gänge von dem Innern nach außen, die Thore der volk- reichen Stadt sind durch aus und ein passierende Bewohner fortwährend belebt, für Fremde aber verschlossen durch die wachehaltenden „Stadt- soldaten". Bei Regenwetter oder für die Nachtzeit pflegen sie ihre Thore ebenfalls zu verschließen. Die Arbeiter, verschieden an Größe, teilen sich in zwei Rotten: die Lieferantinnen, welche das Nötige herbeischaffen, und die häuslichen Wärterinnen, welche die innern Familienangelegenheiten, besonders die Er- ziehung der Jugend und die Ernährung der stets drinnen verborgenen Männchen und Weibchen besorgen. Ihnen fällt eine ungeheure, unab- lässige Beschäftigung zu, wenn man nach den fortwährenden Bewe- gungen um die Wiege urteilt. Fällt ein Regentropfen, scheint ein Sonnenstrahl, so giebt es einen allgemeinen Aufstand, eine Umbettung aller Kinder, und das mit unermüdlichem Eifer. Man sieht, wie

4. Beschreibende und lehrende Prosa - S. 284

1889 - Freiburg im Breisgau : Herder
284 Ii. Lehrende Prosa: Poetik und Ästhetik. dem Schwächsten, der Marder mit dem Schwachen u. s. w. hier Ähn- liches? Ähnliches! Gleicht hier bloß der Fuchs dem Starken und der Wolf dem Stärksten? oder ist jener hier der Starke, so wie dieser der Stärkste? Er ist es. — Kurz, es heißt die Worte auf eine kindische Art mißbrauchen, wenn man sagt, daß das Besondere mit seinem Allgemeinen, das Einzelne mit seiner Art, die Art mit ihrem Geschlechte eine Ähnlich- keit habe. Ist dieser Windhund einem Windhunde überhaupt, und ein Windhund überhaupt einem Hunde ähnlich? Eine lächerliche Frage! — Findet sich nun aber unter den bestimmten Subjekten der Fabel und den allgemeinen Subjekten ihres Satzes keine Ähnlichkeit, so kann auch keine Allegorie unter ihnen statthaben. Und das nämliche läßt sich aus die nämliche Art von den beiderseitigen Prädikaten beweisen. Ich befürchte, daß ich von einer so klaren Sache viel zu viel Worte mache. Ich fasse daher alles zusammen und sage: Die Fabel als eine einfache Fabel kann unmöglich allegorisch sein. Man erinnere sich aber meiner obigen Anmerkung, nach welcher eine jede einfache Fabel auch eine zusammengesetzte werden kann. Wie, wenn sie alsdann allegorisch würde? Und so ist es. Denn in der zusammen- gesetzten Fabel wird ein Besonderes gegen das Andere gehalten; zwischen zwei oder mehr Besonderen, die unter eben demselben Allgemeinen begriffen sind, ist die Ähnlichkeit unwidersprechlich, und die Allegorie kann folglich stattfinden. Nur muß man nicht sagen, daß die Allegorie zwischen der Fabel und dem moralischen Satze sich befinde. Sie befindet sich zwischen der Fabel und dem wirklichen Falle, der zu der Fabel Gelegenheit gegeben hat, insofern sich aus beiden ebendieselbe Wahrheit ergiebt. — Die be- kannte Fabel vom Pferde, das sich von dem Manne den Zaum anlegen ließ und ihn auf seinen Rücken nahm, damit er ihm nur in seiner Rache, die es an dem Hirsche nehmen wollte, behilflich wäre: diese, sage ich, ist insofern nicht allegorisch, als ich mit dem Phädrus (Iv, 3) bloß die allgemeine Wahrheit daraus ziehe: Impune potius laedi, quam dedi alteri. Bei der Gelegenheit nur, bei welcher sie ihr Erfinder Stesichorus^ erzählte, ward sie es. Er erzählte sie nämlich, als die Himerenser den Phalaris zum obersten Befehlshaber ihrer Kriegsvölker gemacht hatten und ihm noch dazu eine Leibwache geben wollten. „O ihr Himerenser," rief er, „die ihr so fest entschlossen seid, euch an euren Feinden zu rächen, nehmt euch wohl in acht, oder es wird euch wie diesem Pferde ergehen! Den Zaum habt ihr euch bereits anlegen lassen, indem ihr den Phalaris 1 1 Stesich orus, griechischer Lyriker um das Jahr 600 v. Chr., aus Himera in Sicilien.
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