Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichtliches Lesebuch - S. 119

1903 - Göttingen : Vandenhoeck u. Ruprecht
Viii. Oncken, Das Schattenreich in der Paulskirche. 119 zeichnender Kraft. Das Bild, das er von der „Schmach" dieses Waffenstillstandes und den Schrecken seiner Folgen entwarf, beruhte auf lauter willkürlichen Auslegungen und unhaltbaren Behauptungen; von den Thatsachen aber, welche für jedes besonnene Urteil entscheidend ins Gewicht fielen, war dabei keine einzige gewürdigt. Ruhmvoll war der Waffenstillstand freilich nicht, aber das konnte er auch nicht sein, denn die Dänen waren unbestritten Herren der See und der Inseln geblieben; folglich himmelweit davon entfernt, „niedergekriegt" (debellati) zu sein. Aber er war auch nicht „schmachvoll" und nicht schädigend für die gute Sache. Denn erstens war dem Recht der Herzogtümer in keiner Weise vergeben, die Ansprüche und Rechte Deutschlands vielmehr ebenso wie die Dänemarks für den der-einstigen Friedensschluß ausdrücklich vorbehalten, und zweitens war ausgemacht, daß während der sieben Monate des Waffenstillstandes in Schleswig und Holstein wohl schleswig-holsteinische, aber keine dänischen Truppen sein dürften, und damit war gesagt, daß auch die neu zu bildende Regierung, die übrigens aus lauter Notabeln des Landes bestehen mußte, von jedem Druck der Dänen frei blieb. Die Rückgabe aber der geraubten Schiffe, deren Gesamtwert auf 6 Millionen Thaler angeschlagen ward, und das Aufhören des Seekrieges und der Küstensperre war für den deutschen Handel überhaupt und die Ostseeländer Preußens und Deutschlands im besondern ein geradezu rettendes Ereignis. Nur eins war unbestritten: die neue Centralgewalt hatte bei dieser Gelegenheit eine völkerrechtliche Anerkennung nicht gefunden, und wenn das erwartet und verlangt worden war, dann hatte das Reich der Paulskirche allerdings eine Niederlage erlitten. Die Bedingungen der Vollmacht, welche der Erzherzog-Reichsverweser dem preußischen Ministerium für den Abschluß ausgestellt, waren zum Teil nicht erfüllt, zum Teil nicht strenge innegehalten worden, und der Abgesandte des Reichsverwesers, Max v. Gagern, war zu gar keiner Teilnahme an dem Geschäfte gekommen; aber hier kam eben in Betracht, worauf der Minister Camphausen in seiner Zuschrift an das Reichsministerium hinwies, daß dem König von Dänemark die Errichtung der neuen Reichsgewalt noch gar nicht angezeigt und Preußen weder beauftragt noch berechtigt war, diese Anzeige zu bewirken; folglich war der Reichsverweser für den Hof zu Kopenhagen völkerrechtlich gar nicht vorhanden, und es war durchaus zutreffend, wenn es in dem Eingang der Übereinkunft hieß: der König von Preußen handle „im eignen wie im Namen des deutschen Bundes", weil der letztere eben für

2. Vaterländische Geschichte - S. 62

1902 - Wiesbaden : Behrend
— 62 — Krieges am 6. Februar 1620 in Berlin geboren. Seine fromme Mutter Elisabeth Charlotte leitete die erste Erziehung des Prinzen. Sie gab ihm die Lehre, Gott vor allem und seine Unterthanen zu lieben, das Laster aber zu hassen, dann werde Gottes Beistand seinen Thron befestigen. In der stillen Oderfeste Küstrin verbrachte er feine Knabenjahre. Treffliche Lehrer unterrichteten ihn in allen Wissenschaften, und bald machte der überaus fleißige Prinz glänzende Fortschritte. Über dem Lernen wurden auch die ritterlichen Übungen keineswegs vergessen, und er zeichnete sich durch Mut und Gewandtheit aus. Dann begab er sich zwei Jahre lang an den Hof des letzten Pommernherzogs in Stettin, um hier Land und Leute kennen zu lernen. Schon im 15. Lebensjahre bezog er in Begleitung seines Erziehers die Universität Leiden in Holland. Darauf verbrachte er mehrere Jahre zu Arnheim am Hofe seines Großoheims, des Prinzen von Oranien, welcher Statthalter der Niederlande war. Dieser Aufenthalt in Holland wurde für den jungen Hohen-zollern von großer Bedeutung. Der Prinz von Oranien war das Muster eines Kriegs- und Staatsmannes, das kleine Holland ein Musterstaat mit fleißigen Bürgern. Friedrich Wilhelm sah hier, welche gewaltigen Vorteile die Lage eines Staates am Meere bringen kann, da sie den Unternehmungsgeist der Bewohner weckt und ihre Thatkraft stählt. Diese Jugendeindrücke wirkten bestimmend für sein ganzes Leben. Das üppige Leben in der Hauptstadt des Landes, im Haag, wo er einige Zeit weilte, gab ihm Gelegenheit, seine Willenskraft zu stärken. Die Söhne der Vornehmen und Großen wollten ihn zu einem sündhaften Leben verleiten. Da wandte er sich in edler, stolzer Haltung mit Abscheu ab und sprach: „Ich bin es meinen Eltern, meiner Ehre und meinem Lande schuldig, daß ich unverzüglich den Haag verlasse." Am folgenden Tage eilte er in das Lager des Prinzen von Oranien, der die Festnng Breda belagerte. Der berühmte Held belobte ihn mit den Worten: „Vetter, Eure Flucht beweist mehr Heldenmut, als wenn ich Breda eroberte. Wer schon so früh sich selbst zu überwinden weiß, dem wird auch Größeres gelingen". 2. Regierungsantritt. Im Alter von noch nicht 20 Jahren trat Friedrich Wilhelm die Regierung an. Der 30jährige Krieg war noch nicht beendet. Wer die Mark durchzog, dem kamen die Thränen in die Augen über den Greuel der Verwüstung. Die Einwohnerzahl war bis auf die Hälfte gesunken. Die Hauptstadt Berlin zählte statt 20 000 nur noch 6000 Einwohner. Noch immer hausten in der Mark die Schweden und die unzuverlässigen kaiserlichen Truppen; letztere waren dem Kaiser vereidet, dem Kurfürsten nur durch Handschlag verpflichtet. Dazu wollten die Polen den neuen Kurfürsten nur unter den drückendsten Bedingungen mit Preußen belehnen. In den Klevefchen Landen endlich waren die meisten Festungen noch von den Holländern besetzt.

3. Viertehalb Jahrhunderte - S. 771

1856 - Freiburg im Breisgau : Herder
und der von den Vortheilen des Handels bestimmten Staatskunst. 771 Straße verstattet wurde. Der Herzog von Lothringen sollte sein Land wieder erhalten, aber die Städte Nancy und Longwy abtreten, und da er sich hiergegen verwahrte, blieb sein Land in den Händen des Feindes. Zugleich und nachher wurde den Schweden Alles, was sie verloren hatten, zugesprochen. Den Kurfürsten von Brandenburg, der nicht ein- mal die Vermittlung der Niederlande gewinnen konnte, nöthigte der König zur Herausgabe der gegen Schweden gemachten Eroberungen da- durch, daß er dessen niederrheinische und westphälische Besitzungen, wäh- rend er in Preußen gegen die Schweden kämpfte, nach Beendigung des Krieges am Oberrhein durch Crequi verheeren ließ, und in dem beson- deren Frieden von St. Germain ging der Kurfürst aus dem mit großen Opfern und angestrengter Thätigkeit ruhmvoll bestandenen Kampfe ohne Gewinn hervor. Auch zwischen Dänemark und Schweden trat Ludwig als Richter auf, indem er mittelst eines Truppenmarsches durch das Oldenburgische Dänemark zwang, seinen gegen Schweden errungenen Vortheilen zu entsagen. 10. Der Friede beurkundete den Mächten Europa's, daß das Werk, welches in dem westphälischen als begonnen erschien, einen großen Schritt zur Vollendung gethan habe. Der Ueberzeugung, daß der König von Frankreich über die Geschicke der übrigen Staaten zu entscheiden habe, konnte sich keine der Mächte, die an den letzten Ereignissen betheiligt gewesen waren, mehr verschließen. Der König von Frankreich aber, in dessen Geiste die königliche Gewalt in Frankreich keine Schranken hatte, betrachtete auch die Ausübung jener mittelbaren, aber da, wo er Widerstand fand, nur desto gewaltsameren Herrschaft über Europa als einen ihm zugewiesenen Beruf. Wie ihn selbst der Gang der Ereig- nisse in dieser Ansicht bestärkte, arbeitete er für deren Verbreitung auch durch förmliche Besoldung, mit der er im Auslande Vertreter derselben hielt. Namentlich hatte Deutschland nicht bloß an den Höfen solche Vertreter, sondern auch unter seinen Schriftstellern traten viele in fran- zösischen Sold, um ihren Landsleuten, so laut auch richtiger und besser Denkende widersprachen, die Meinung beizubringen, daß es die höchste Ehre sei, dem Siegeswagen des französischen Dictators zu folgen. Die Gewalt, die dieser erlangt hatte, ließ sich aber nicht besser befestigen, als wenn sie in der Schrankenlosigkeit, die sie im Geiste ihres Trägers hatte, auch fortwährend geübt wurde. Den Gedanken an die Ab- schüttelung des Jochs hoffte man in dem Maße fern zu halten, als das- selbe fühlbar bliebe. Daher wurden die Wünsche, die man in der Folge rücksichtlich des Verhältnisses zu andern Staaten hatte, nicht mehr, wie es der Selbstständigkeit der anderen Staaten entsprochen hätte, auf dem Wege der Unterhandlung geltend gemacht, sondern sie äußerten sich als Gebote, die im Falle des Widerstandes durch Gewalt in Vollzug gesetzt
   bis 3 von 3
3 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 3 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 22
3 0
4 4
5 1
6 0
7 2
8 1
9 0
10 18
11 0
12 0
13 1
14 0
15 0
16 1
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 1
25 9
26 4
27 3
28 2
29 0
30 0
31 9
32 1
33 1
34 12
35 6
36 4
37 20
38 0
39 2
40 3
41 1
42 2
43 0
44 0
45 3
46 3
47 4
48 2
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 4
1 141
2 17
3 50
4 10
5 5
6 3
7 6
8 15
9 23
10 0
11 2
12 4
13 49
14 15
15 4
16 39
17 267
18 0
19 7
20 4
21 30
22 60
23 9
24 9
25 67
26 14
27 3
28 20
29 1
30 5
31 23
32 9
33 1
34 3
35 219
36 4
37 0
38 17
39 29
40 4
41 34
42 17
43 99
44 0
45 134
46 16
47 5
48 1
49 8
50 3
51 4
52 162
53 18
54 16
55 15
56 12
57 2
58 7
59 11
60 16
61 5
62 1
63 52
64 0
65 4
66 10
67 4
68 66
69 11
70 11
71 92
72 9
73 3
74 2
75 21
76 22
77 187
78 1
79 3
80 2
81 11
82 17
83 10
84 4
85 7
86 12
87 29
88 5
89 4
90 8
91 15
92 480
93 4
94 34
95 15
96 4
97 2
98 73
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 1
6 0
7 2
8 0
9 1
10 0
11 0
12 1
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 1
19 0
20 0
21 1
22 0
23 0
24 0
25 0
26 1
27 0
28 1
29 0
30 7
31 2
32 0
33 5
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 2
40 1
41 0
42 0
43 0
44 5
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 2
53 0
54 1
55 1
56 0
57 1
58 1
59 1
60 1
61 1
62 1
63 1
64 3
65 1
66 0
67 6
68 0
69 0
70 0
71 2
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 0
78 0
79 0
80 0
81 2
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 3
88 1
89 0
90 0
91 3
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0
100 1
101 0
102 0
103 1
104 0
105 0
106 0
107 0
108 0
109 0
110 0
111 0
112 0
113 0
114 0
115 0
116 0
117 4
118 0
119 0
120 0
121 0
122 0
123 0
124 0
125 0
126 0
127 0
128 0
129 0
130 0
131 0
132 0
133 0
134 0
135 1
136 9
137 0
138 0
139 0
140 0
141 0
142 0
143 0
144 1
145 0
146 0
147 0
148 2
149 0
150 0
151 0
152 0
153 0
154 0
155 1
156 0
157 1
158 0
159 0
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 1
166 2
167 0
168 0
169 0
170 0
171 0
172 2
173 2
174 4
175 2
176 5
177 5
178 0
179 0
180 0
181 0
182 6
183 7
184 0
185 0
186 0
187 0
188 0
189 0
190 0
191 3
192 0
193 0
194 0
195 0
196 0
197 0
198 0
199 0