Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 25

1899 - Wiesbaden : Behrend
Dritter Abschnitt. Die Gründung des brandcnbnrgisch-prcußischen Staates unter Friedrich Wilhelm, dem großen Kurfürsten. Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst 1640—1688. Wahlspruch: Gott meine Stärke. 1. Die Jugendjahre des großen Kurfürsten. Der bedeutendste in der Reihe der Kurfürsten ist der Sohn Georg Wilhelms, Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst. Von ihm sagt der Dichter im Hinblick auf die Macht und Größe unseres Vaterlandes: „Man fraget nach der Quelle des mächtig flutenden Stroms, Man fragt nach dem Erbauer des riesenhaften Doms; So höret, wer zum Baue den festen Grund gelegt, In dessen Höh' und Tiefe sich Licht und Leben regt. — Vom großen Knrfürst schallet und hallt es weit und breit. Denn groß war er im Frieden, und groß war er im Streit." Friedrich Wilhelm, den die Nachwelt „den Großen" nennt, wurde _ unter den Donnern des 30jährigen Krieges am 6. Februar 1620 in Berlin geboren. Seine fromme Mutter Elisabeth Charlotte, die Schwester des Kurfürsten Friedrich von der Pfalz, leitete die erste Erziehung des Prinzen. Sie war besonders daraus bedacht, eine echt religiöse Gesinnung in dem Herzen des künftigen Thron- folgers zu befestigen. Dnrntn gab sie ihm die Lehre, Gott vor allem und seine Unterthanen zu lieben, das Laster aber zu hassen, dann werde Gottes Beistand seinen Thron befestigen. Als Knabe von 7 Jahren mußte er vor den Schrecknissen und Gefahren des Krieges nach Küstrin fliehen. In dieser stillen Oderfeste verbrachte er seine Knabenjahre. Treffliche Lehrer unterrichteten ihn in allen Wissenschaften, und bald machte der überaus fleißige Prinz glänzende Fortschritte. Die ganze Erziehung Friedrich Wilhelms lag in der Hand des durch tiefe Frömmigkeit und Sittenreinheit ausgezeichneten von Leuchtmar. Über dem Lernen wurden aber die ritterlichen Übungen keineswegs vergessen. Auf seinem Rößlein tummelte sich der muntere Knabe, auf der Jagd warf er den Dpeer nach dem flüchtigen Wilde und ließ den Falken steigen.; so zeichnete er sich bald durch Mut und Gewandtheit aus. Im Jahre 1633 begab sich der junge Prinz auf Wunsch seines Vaters zwei Jahre lang an den Hof des letzten Pommernherzogs in Stettin. Weil Pommern nach dem Absterben

2. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 51

1899 - Wiesbaden : Behrend
— 51 — trauten, Minister und Generale, um sich. Ausnahmsweise wurden auch berühmte Gelehrte und Künstler mit einer Einladung beehrt. Der König wollte in dieser Gesellschaft nicht höher geachtet sein, als jeder andere; darum herrschte vollständige Redefreiheit. Auch die Schwächen und Fehler des Königs wurden wohl hergenommen, und es fehlte daun nicht an schlagenden Antworten Friedrich Wilhelms. Alle erdenklichen Schnurren tischte man auf, so daß oft die ausgelassenste Heiterkeit zum Durchbruche kam. Der König saß mit den Gästen an einem langen Tische von Eichenholz, alle rauchten aus kurzen, holländischen Thonpfeifen. Nichtraucher, wie der alte Dessauer, mußten zum Schein die Pfeife im Munde halten und thun, als ob sie rauchten. In tiefen Zügen trank man Bier aus großen Krügen, von denen jeder einen vor sich stehen hatte. Auf einem Nebentische fand man Butter, Brot, Käse, Braten und Schinken. Jeder bediente sich selbst; denn Bediente wurden wegen der zwanglosen Unterhaltung im Zimmer nicht geduldet. — Aber auch ernste und wichtige Sachen kamen zur Beratung. Im Tabakskollegium ist mancher folgenschwere Entschluß zum Segen für das Land gefaßt worden. Große Sparsamkeit war dem Könige schon in der Jugend eigen. In feinem Ausgabebuch „Rechnung über meine Dukaten" vermerkte er die kleinste Ausgabe. Regierungsantritt. Diese Tugend brachte Friedrich Wilhelm mit auf den Thron, den er im jugendlichen Alter von 24 Jahren bestieg. Sparsamkeit hieß die Losung. Beim Leichenbegängnisse seines Vaters entfaltete er zum letzten Male die ganze Pracht des königlichen Hofes. Dann erhielten die meisten Diener und Hofbeamten sofort ihre Entlassung. Er ließ sich die lange Liste derselben vorlegen und strich alle, die nicht unbedingt nötig waren, mit dem Bemerken: „Ist zu nichts nütze, kann sich scheren!" Sämtliche Gehälter der Beamten setzte er herab. Viele, die früher in der Kutsche gefahren waren, gingen jetzt zu Fuß; das Volk sagte, der König habe den Lahmen die Beine wiedergegeben. Über hundert Luxuspferde, viele prachtvolle Wagen und Sänften, kostbare Weine, teure Möbel, Edelsteine und Perlen wurden verkauft, mehrere königliche Gebäude, Gärten und Parks verpachtet. Mit einem Schlage hatte der ganze königliche Hof sein Aussehen vollständig verändert; alles zeugte von Einfachheit und Sparsamkeit. Zwar muß man zugeben, daß durch diese Maßregeln manche Familien für den Augenblick brotlos waren, auch manche Industriezweige zurückgingen; aber unzählige Summen wurden andererseits dadurch gespart und vom Könige, wie wir noch näher sehen werden, zum Wohle des Landes verwandt. 2. Das Heer Friedrich Wilhelms I. Der König erkannte klar, daß es zwei Mittel gab, um fein Reich zu schützen und zu höherem Ansehen zu bringen. Diese Mittel waren Heer und Geld; deshalb erklärte er, er wolle sein eigener Feldmarschall und sein eigener Finanzminister sein. Mehrung des Heeres. Friedrich Wilhelm I. verwandte große Sorgfalt auf Mehrung und Verbesserung des Heeres. Schon in früher 4*

3. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 65

1899 - Wiesbaden : Behrend
— 65 — Hafter Geist neigte zu edleren Beschäftigungen. Besonders liebte er Dichtkunst und Musik. In seiner freien Zeit studierte er gute Bücher. Sein täglicher Lehrer, ein junger, kenntnisreicher Franzose, hatte ihm eine große Vorliebe für die französische Sprache eingeflößt. Die geistreichen Schriften der Franzosen las er am liebsten. Diese Vorliebe behielt er sein ganzes Leben hindurch zum Schaden für deutsche Wissenschaft und Bildung. Der berühmte Flötenspieler Qnanz erteilte ihm ohne Vorwissen des strengen Vaters Unterricht im sanften Flötenspiel. Diese Änderung im Wesen des Kronprinzen konnte dem Vater nicht entgehen und verstimmte ihn. Zornig sprach er: „Fritz ist ein Querpfeifer und Poet; er macht sich nichts aus den Soldaten und wird mir meine ganze Arbeit verderben." Auch die sparsame Lebensweise war nicht nach dem Geschmack des Kronprinzen; er gab für feine Bedürfnisse und Bequemlichkeiten reichlich Geld aus. So entstand zwischen Vater und Sohn eine Spannung. Sie steigerte sich, als Friedrichs Mutter, die Königin, sich bemühte, ihn mit einer englischen Prinzessin zu vermählen; diese Heirat war den Absichten des Vaters ganz zuwider. Friedrich Wilhelm ging nun mit großer Strenge gegen seinen Sohn vor. Wiederholt kam es zu körperlichen Züchtigungen des erwachsenen Prinzen. Der König wollte ihn sogar vom Throne ganz ausschließen. Dem Kronprinzen wurde der Aufenthalt am Hofe seines Vaters zuletzt unerträglich. „Niemand weiß, was ich ertragen muß," schrieb er an seine Schwester, „ich werde behandelt wie ein Sklave." Nach einer harten Züchtigung sagte einst der König: „Wenn mein Vater mich so behandelt hätte, ich wäre tausendmal entflohen; aber Ihr habt kein Herz und seid ein Feigling!" Seitdem beschäftigte ihn der Gedanke an Flucht unaufhörlich. Endlich beschloß er, heimlich zu seinem Oheim, dem Könige von England, zu entfliehen. Eine Reife, die der König mit dem Kronprinzen 1730 nach Süddentfchland unternahm, sollte die Gelegenheit dazu bieten. Alles war vorbereitet. Die Offiziere von Keith in Wesel und von Kalte in Berlin waren feine Vertrauten. Aber der Plan wurde verraten, und die Flucht mißlaug im letzten Augenblicke. In dem Dorfe Steinfurt bei Heilbronn übernachtete der König mit seinem Gefolge in einigen Scheunen. Hier wollte Friedrich sein Vorhaben ausführen. Er befahl dem Pagen Keith, einem jüngeren Bruder seines Freundes Keith, die Pferde zur Flucht herbeizuschaffen. Weil aber die Umgebung des Königs ihn scharf im Auge behielt, wurde die Flucht vereitelt. In Mannheim angekommen, veranlaßte er den Pagen nochmals, alles bereit zu halten. Dieser aber, von Gewissensbissen gepeinigt, fiel dem Könige zu Füßen und verriet den ganzen Plan. Der König war aufs höchste erzürnt und beschleunigte seine Rückkehr nach Berlin, um strenges Gericht zu halten. In Wesel fand das erste Verhör des Kronprinzen statt, der seine Absicht bekannte und die Mitschuldigen nannte. Daraus wurde ihm der Degen abgefordert, und er auf die Festung Küftrin gebracht. Hier diente der Fußboden als Bett, ganz magere Nahrung war seine Kost; nicht einmal Licht durfte im Kerker brennen und niemand länger als vier Minuten bei ihm verweilen. Der König verlangte, daß fein Sohn als Deserteur vorn 5

4. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 210

1899 - Wiesbaden : Behrend
— 210 — rühmte Freiheit des Zukunftsstaates. — Nun kommen wir zur Verteilung des Gewinnes. Jeder Arbeiter soll gleichen Anteil am Gewinn erhalten. Also der Fleißige und Träge, der Kräftige und der Schwache, der Geschickte und der Ungeschickte bekommen gleichviel. Da würde der Fleißige bald keinen Anreiz mehr haben zu unermüdlichem Schaffen. Warum soll er denn für den Faulen und Dummen mitarbeiten? Nun muß es im Zukunftsstaate doch auch Ärzte, Richter, Künstler und Gelehrte geben. Sollen diese gerade so viel erhalten wie jeder andere? Es wäre doch auch wiederum Unrecht, z. B. dem erfahrenen und geschickten Arzt dasselbe zu geben, wie dem unerfahrenen und ungeschickten. — Endlich soll allen eine gleiche Erziehung zu teil werden. Das kann aber im elterlichen Hause nicht geschehen. Wenn Vater und Mutter 6 Kinder haben und die Nachbarleute keines, so würde der Nachbar vielleicht in Überfluß leben können, und bei euch wäre Dchmalhanv Küchenmeister. Die Kinder müßten vom Staate in großen Anstalten gemeinsam erzogen und unterrichtet werden. Fern von Vater und Mutter, die mit jeder Faser des Herzens an ihren Kindern hangen, wachsen sie heran unter liebeleerer Pflege von bezahlten Wärtern. Ein Kind wird krank! Wo ist die liebende Mutter, die an seinem Krankenbette sitzt, um es Tag und Nacht zu hegen und zu pflegen, auf jeden Atemzug des Lieblings zu lauschen und freudig ihr Leben einzusetzen, um das ihres Kindes zu retten! Wer wünscht sich ein solches Los! Wer soll nun von den heranwachsenden Kindern studieren? Die Unfähigen können es nicht! Die Fähigen? Wenn aber im späteren Leben gar kein Vorteil damit verbunden ist, so werden sich wohl wenige finden, die sich den großen Anstrengungen des Studierens unterziehen wollen. Wer soll Handwerker werden, und welches Handwerk soll er erlernen? Was soll geschehen, wenn sich zu viele zu einem Handwerke drängen? Es muß den Überzähligen einfach ein anderes Handwerk zugewiesen werden. — Auch das blödeste Auge muß einsehen, daß im Zukunstsstaate statt der versprochenen goldenen Freiheit überall ein unerträglicher Zwang herrschen würde. Das sind also wahnwitzige Vorspiegelungen, die niemals Wirklichkeit werden können; eine solche Umgestaltung des Staates ist undenkbar. Alles, was den vorhandenen Staat schützte, Monarchie, Religion und Vaterlandsliebe, mußte den Anhängern dieser verderblichen Lehre im Wege stehen. Wo sie Boden faßte, machte sich denn auch die Wirkung bald in erschreckender Weise geltend. Die Ehrfurcht vor Thron und Altar wich, die Ausschreitungen im Reden und Handeln wurden maßlos; die Arbeiter machten immer größere Ansprüche, während ihre Leistungen stets geringwertiger wurden. Dem jungen Anordnungen über Umfang und Art des Betriebes erlassen rc. Und nichtandäs wäre es auf einem Schiffe zu halten: der Posten des Kapitäns käme der Reihe nach an alle, ebenso der des Steuermanns, des Maschinenmeisters, des Kochs rc. Und nicht minder gingen natürlich die staatlichen Funktionen in der Reihe um: jeder würde nach der Ordnung Gesetzgeber und Richter und Feldherr und Polizeihauptmann — doch ich vergesse, wo wir uns befinden: im Zukunftsstaate, wo es keine Kriege mehr geben wird, und keine Diebe und keine Fälscher und keine Faulenzer und Landstreicher, und wo also auch keine Richter und keine Soldaten mehr nötig fein werden, im Lande Utopien, wo die Wölse aus der Weide mit den Lämmern spielen und Gras fressen, wo der Ozean mit Limonade gefüllt ist und treue Walfische die Schiffe ziehen, wo Neid, Haß, Herrschsucht, Ehrgeiz, Trägheit, Thorheit, Eitelkeit nicht mehr sein wird, wo es nur noch Weise und Gute giebt, im tausendjährigen Reich, für das ausführliche Ordnung und Gesetze zu entwerfen denn in der That nicht eben notwendig scheint."

5. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 89

1899 - Wiesbaden : Behrend
— 89 — Übelwollende wußten die Unzufriedenheit des Volkes zu steigern, sodaß man wohl Schmähreden ans den König hörte. Eines Tages fuhr er durch die Jägerstraße in Berlin und sah einen großen Volksauflauf. Er schickte seinen Diener näher, um zu erfahren, was da los sei. „Sie haben etwas auf Ew. Majestät angeschlagen!" war die Antwort. (Ein Zerrbild, das den alten Fritz mit einer Kaffeemühle zwischen den Knieen darstellte.) Da winkte der König und rief: „Hängt es doch niedriger, daß sich die Leute nicht die Hälse ausrecken müssen!" Das Volk brach in lauten Jubel aus, riß das Plakat in 1000 Stücke und begleitete den Wagen des Königs mit Lebehochs. 5. Sorge für Rechtspflege und für die Unterdrückten. Das Schulwesen. Förderung der Rechtspflege. Als erste Pflicht des Königs sah Friedrich die Pflege der Gerechtigkeit an. In der Rechtspflege sah es damals traurig aus. Die Prozesse dauerten ungebührlich lange, und in der Regel gewann der Reiche gegen den Armen. Das gewöhnliche Volk wußte nicht, was Rechtens sei; denn das gelehrte Recht kannten nur die Richter. Der König aber betrachtete sich in erster Linie als den Anwalt der Unterdrückten. Im Jahre 1745 bestimmte nun eine Verordnung, daß jeder Prozeß wenigstens in einem Jahre beendet sein müsse. Zur Freude des Königs wurden dadurch in einem Jahre mehrere tausend alte Prozesse aus der Welt geschafft. 1747 erschien die neue Gerichtsordnung. Anstellung als Richter fanden jetzt nur zuverlässige Männer, welche die Gesetze studiert hatten. Friedrich wollte den Gang der Prozesse nicht stören. Er sagte: „Die Gesetze müssen sprechen und der Fürst schweigen". Aber den Richtern war die strengste Unparteilichkeit geboten. Jedermann konnte sich zu jeder Zeit an den König wenden, wenn er meinte, daß ihm Unrecht geschehen sei. „Der geringste Bauer, ja der Bettler", sprach Friedrich, „ist ebensowohl ein Mensch wie Se. Majestät, und ihm muß alle Gerechtigkeit widerfahren werden". Ein Müller Arnold hatte sich bei ihm beschwert, weil der Pachtherr ihm das Wasser zur Mühle abgeleitet habe, sodaß er nicht mehr mahlen könne; das Gericht hätte ihn mit seiner Klage abgewiesen. Der König legte die Sache dem Kammergericht vor, und auch dieses entschied zu Ungunsten des Klägers. Friedrich ließ nun die Sache durch einen Offizier untersuchen und kam zu der Überzeugung, dem gemeinen Manne sei Unrecht geschehen zu Gunsten des Vornehmen. Er ließ den Vorsitzenden des Kammergerichts zu sich kommen und fuhr ihn in höchster Entrüstung an: „Mein Name zu einer solchen Sache! Habe ich jemals einen armen Mann aus Liebe zu einem reichen unterdrückt?" Sofort erhielt der Vorsitzende seine Dienstentlassung, und die Räte des Kammergerichts schickte er auf die Festung. Zwar stellte sich später heraus, daß der Müller nicht bei der Wahrheit geblieben war, aber die Armen im Volke priesen laut die strenge Gerechtigkeitsliebe ihres Herrn und Königs. Damals gebrauchte er die genannten Worte und fügte noch hinzu: „Ein Justizkollegium, das Ungerechtigkeit ausübt, ist gefährlicher und schlimmer als eine Diebesbande; vor dieser kann man sich schützen, aber vor Schelmen, die den Mantel der Justiz gebrauchen, vor denen kann sich kein Mensch hüten; die sind ärger als die größten Spitzbuben, die in der Welt finb, und verdienen eine doppelte Strafe."

6. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 95

1899 - Wiesbaden : Behrend
sechster Abschnitt. Preußens Fall und Wiedercrhebnng unter den Königen Friedrich Wilhelm Ii. und Friedrich Wilhelm Iii. König Friedrich Wilhelm Ii. 1786—1797. Wahlspruch: Ausrichtig und standhaft. 1. Seine Person und feine Sorge für Land und Bolk. Friedrich Ii. starb kinderlos. Ihm folgte in der Regierung sein Nesse Friedrich Wilhelm Ii., dessen Regiernngszeit nur 11 Jahre dauerte. Er war der älteste Sohn des Prinzen August Wilhelin, des Bruders Friedrichs des Großen, und erhielt nach dem Tode seines Vaters als mutmaßlicher Thronfolger de» Titel „Prinz von Preußen". Weil Friedrichs großer Geist den ganzen Staat allein regiert hatte, übernahm sein Nachfolger eine überaus fchwere, kaum lösbare Aufgabe. Er sollte Preußens Macht und Ruhm bewahren, seinen inneren Wohlstand mehreil, seinen Feinden unverzagt entgegentreten — und das alles durch die Bedeutung der eigenen Persönlichkeit, durch eigene Arbeit. Person. Wie klar Friedrich Wilhelm Ii. die ihm zugefallene Lebensaufgabe erkannte, zeigen uns ferne Worte beim Regierungsantritte an das Potsdamer Offizierkorps: „Wir haben", sagte er, „einen großen Mann verloren; wir haben Ursache zu trauern, aber auch desto mehr darauf zu denken, daß wir das Preußentum aufrecht halten. Ich empfehle mich Ihrer Liebe und Freundschaft und bin versichert, daß Sie mir mit eben der Treue dienen werden, mit der sie meinem Onkel gedient haben." Leider besaß der neue König nicht die feste Entschiedenheit und Thatkraft seines Vorgängers; er liebte heiteren Lebensgenuß mehr als ernste, nie rastende Regentenarbeit. In seiner Gutmütigkeit ließ er sich leicht von anderen beeinflussen und schenkte unfähigen Günstlingen fein ganzes Vertraueu. Mancher mißbrauchte dieses unbegrenzte Vertrauen und erfüllte feine Pflicht zum Schaden für das Land nicht mehr so eifrig und gewissenhaft wie zur Zeit Friedrichs des Großen. *) Auch die Sparsamkeit seines königlichen Oheims war *) Traurige Berühmtheit erlangten der General von Bischofswerder, der Geheimrat Wöllner und die in den Adelstand erhobene Gräfin Lichtenau (Wilhelmine Enke, Tochter des Musikers Elias Enke), die bis zum Ende des Königs großen Einfluß auf ihn ausübte. Der noch von Friedrich d. Gr. gebildete, tüchtige und ehrenwerte Minister Graf Herzberg wurde durch von Bischofs-Werder ersetzt.

7. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 217

1899 - Wiesbaden : Behrend
— 217 — Bücher und andere Lernmittel sind für wenig Geld zu haben. Für höhere Bildung, als die Volksschule sie bieten kann, sorgen die höheren Schulen; die Schüler derselben müssen Schulgeld bezahlen. Zur Ausbildung von Handwerker- und Kaufmannslehrlingen giebt es Fortbildungsschulen, für die Söhne der Bauern Landwirtschafts sch ulen. Verwaiste Kiuder werden in Waisenhäusern erzogen, verwahrloste in Rettungshäusern. Für die Ärmsten der Armen, Blinde, Taubstumme und Schwachsinnige, sind besondere Anstalten errichtet zur Erziehung und zum Unterrichte. — Wer an einer Schule Lehrer sein will, hat die Befähigung dazu in besonderen Prüfungen nachzuweisen. Die Regierung läßt die Ausführung der Schulgesetze durch Schuliuspektoren und Schulräte genau überwachen, damit die Schule möglichst großen Segen verbreitet. Seine Lebensweise. „Das Wichtigste bei der Erziehung," sagte Kaiser Wilhelm, „ist die Religion!" Er war selbst von tiefer Reli-giösität durchdrungen. Kindlicher Glaube an Gott, den Lenker der Welt, beseelte ihn. Alle großen Erfolge seines Lebens schrieb er demütig Gottes Fügung zu ; das zeigen so schön seine Worte nach dem letzten Kriege: „Gott war mit uns! Ihm sei die Ehre!" In seiner Herzensgüte fühlte er sich nur dann glücklich, wenn er sein Volk glücklich sah. Galt es, Thränen des Kummers und der Entbehrung zu stillen, so gab der für sich so sparsame Kaiser große Summen gern hin. Strenge Sparsamkeit hatte er schon in jungen Jahren am Hofe feiner königlichen Eltern gelernt, und diese Tugend zierte ihn während seines ganzen, langen Lebens. Seine Leutseligkeit und Freundlichkeit gewauueu ihm die Herzen der Unterthanen in solchem Maße, wie sie selten ein Fürst besessen hat. Große Nachsicht und Milde zeigte er gegen die Personen seiner Umgebung. Nie hörte man aus seinem Mnnde Schimpf- und Fluchworte; dem geringsten Diener konnte der hohe Herr kein unfreundliches Wort sagen. An seiner strengen Gewissenhaftigkeit und Pflichttreue kann sich jeder ein Beispiel nehmen. Unermüdlich erfüllte er vom frühen Morgen bis zum späten Abend die Pflichten des hohen Berufes. Nur die genaueste Einteilung der Zeit ermöglichte es ihm, alle Arbeiten zu bewältigen. Im Sommer um 6 Uhr, im Winter um 7 Uhr stand Kaiser Wilhelm von seinem einfachen, eisernen Feldbette auf und legte gleich die Uniform an; Bequemlichkeiten in der Kleidung, wie Schlafrock und Pantoffeln, waren ihm fremd. Sobald er sein Arbeitszimmer betreten hatte, brachte der Kammerdiener den Thee, und es begann die Tagesarbeit. Die während der Nacht eingelaufenen Briefe, Berichte und Telegramme, ferner die ihm Tags zuvor auf der Straße überreichten Bittschriften unterzog er persönlich der Durchsicht. Um 9 Uhr erschien der Flügeladjutant mit den militärischen Berichten und nahm die militärischen Befehle zur Mitteilung an die Kommandos entgegen. Darauf hielten die Vorsitzenden der Ministerien und anderer hohen Behörden ihm wichtige Vorträge, denen er mit gespannter Aufmerksamkeit folgte. Diese Vorträge durften selbst auf Reifen nicht ausfallen. Zog um 12 Uhr die Schloßwache mit klingendem Spiel auf, so erschien er regelmäßig am Eckfenster seines Zimmers, jubelnd begrüßt von der tausendköpfigen Menge, die diese Gelegenheit stets benutzte, den

8. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 62

1899 - Wiesbaden : Behrend
— 62 — Der eifrigste Schnlinspektor war der König selbst. Auf seinen Reisen ging er selbst in die Schulen und wohnte dem Unterrichte aufmerksam bei. Mit der Art und Weise des Unterrichts in der Volksschule war er so vertraut, daß er einst an der Holztafel auseinandersetzen konnte, wie die Kinder nach neuer Erfindung das Lesen ohne Buchstabieren lernten. Eines Nachmittags traf er ganz unerwartet in einem Dorfe bei Küstrin ein und ließ die Schulkinder zur Prüfung zusammenrufen. Mit Wohlwollen betrachtete er die kräftigen und strammen Burschen, die in Hemdärmeln und zum Teil barfuß in der Schule erschienen. Beifällig nickte er mit dem Kopfe bei den guten Antworten der Kinder. Besonders zeichnete sich ein kleiner Knabe als guter Rechenmeister aus. Der König lobte ihn, schenkte ihm zwei Gulden und ließ ihn später in dem von ihm errichteten Waisenhause zu Potsdam erziehen. Mit Recht hat man Friedrich Wilhelm I. den Begründer des preußischen Volksschulwesens genannt. Sein Ende. In den letzten Jahren seines Lebens siedelte der König von Berlin nach Potsdam über; dort wollte er sterben. Mit Ruhe und Festigkeit sah er dem Tode entgegen, der ihn am 31. Mai 1740 nach schwerem Todeskampfe im Alter von 52 Jahren abberief. Er hinterließ einen Schatz von 27 Millionen Mark und ein starkes, gut eingeübtes Heer. Die Staatseinnahmen waren von 7 auf 21 Mill. Mark erhöht, ohne daß sein Land mit Stenern überbürdet war. Friedrich Wilhelm I. verdankt Preußen durch das starke Heer und den mustergiltig geordneten Staat seine spätere Größe. Ohne ihn wäre sein Sohn und Nachfolger Friedrich der Große nimmer im stände gewesen, Preußen zu ungeahnter Höhe zu bringen. 5. Verwertung. A. Charakteristik Friedrich Wilhelms I. Aufrichtige Frömmigkeit, große Derbheit, unbändiger Wille. Einfachheit und Genügsamkeit, unermüdliche Thätigkeit, Sparsamkeit, Vorliebe für das Heer, väterliche Sorge für das Volk. B. Verdienste des Königs Friedrich Wilhelm I. um Land und Volk. a) Das durch den großen Kurfürsten geschaffene stehende Heer wurde von Friedrich Wilhelm I. nicht nur vergrößert, sondern auch durch straffe Zucht meisterhaft ausgebildet; der Schlagfertigkeit und Kriegstüchtigkeit desselben verdankt sein Sohn und Nachfolger Friedrich der Große die glorreichsten Thaten seines Lebens. b) Er brachte geordnete Verwaltung in das Land, wodurch die hohen Schulden getilgt und die Einkünfte des Staates bedeutend gehoben wurden; seit dieser Zeit erfreut sich Preußen eines genau geregelten Staatshaushaltes, der allen anderen Ländern Europas als unerreichtes Muster hingestellt werden kann. c) Hand in Hand damit geht die Schöpfung des festgeordneten, gewissenhaften und pflichttreuen preußischen Beamtenstandes, der gleich dem starken Heere die sicherste Stütze der staatlichen Ordnung bildet.

9. Geschichte der neueren Zeit - S. 53

1861 - Freiburg : Herder
Deutschland von dem Passauer Vertrage bis zum dreißigjährigen Kriege. 53 Nähe von Pampeluna geboren. Er zeichnete sich als Krieger aus, wurde aber 1521 bei der Verteidigung der Citadelle von Pampe- luna schwer verwundet, vertiefte sich auf seinem Krankenlager in die Betrachtung des Lebens Jesu und der Heiligen und beschloß in Zu- kunft lediglich dem Dienste Christi zu leben. Er bereitete sich durch Ascese sowie durch eine Wallfahrt nach Jerusalem vor, erlernte unter den Knaben in der Schule zu Barcelona die Anfangsgründe der lateini- schen Sprache, studierte hierauf zu Alkala und Salamanka, seit 1528 zu Paris. Hier schloßen sich ihm Franz Xavier, Lefevre, Lainez, Rodriguez, Bobadilla und Salmeron an, junge Männer von ausgezeichneten Talenten, denen sich le Jap, Koduri und Brouet zugesellten. Im Jahr 1537 wurden sie zu Priestern ge- weiht (nur Lefevre war schon früher Priester), 1538 legten sie in Rom Paul Iii. den Entwurf eines neuen Ordens vor, der 1540 durch päpstliche Bulle seine volle kirchliche Berechtigung erhielt. Ignaz starb 31. Juli 1556 , als sein Orden, die Gesellschaft Jesu, bereits 1000 Mitglieder in allen Ländern und Missionäre in beiden Indien zählte. 8 135. Die von Ignaz entworfene und von seinem Nachfolger Lainez durchgesührte Verfassung des Ordens ist in den Haupt- zügen folgende: die Generalkongregation (die Gesammtheitdervon allen Professen gewählten Repräsentanten) ernenutden Ordensgeneral, der in Rom wohnt und unmittelbar dem Papste unterworfen ist; ihm steht ein Admonitor zur Seite und fünf aus den Nationen gewählte Assi- stenten; dann folgen die Vorgesetzten über einzelne Länder und Pro- vinzen, oder die Provinciale. Der General wählt aus den Pro- fessen die Präsides der Profeßhäuser, die Rektoren der Kollegien sowie die Superioren der Filialkollegien, die nur ihm verantwortlich sind, aber von einem Admonitor und Assistenten berathen werden. Nach allseitiger, langer und strenger Vorbereitung und Prüfung gelangt der Ordenskandidat endlich zu dem Grade eines Orolkssus oder Coadjutor spiritualis. Die Ordensgesellschaft gliedert sich: 1) in Novizen; 2) Scholastiker, d. h. die den Studien obliegen; 3) Koadjutoren, entweder in geistlichen Dingen, oder in zeitlichen, d. h. Laienbrüder für den Dienst und Handarbeiten; 4) Professen, aus denen die Vorgesetzten gewählt werden. Die Provinciale berichten monatlich an den General, die Präsides, Rektoren und Superioren jedes Vierteljahr; der Orden gleicht also einem wohlgeordneten Heere nach Auswahl, Disciplin und Subordination. Ihren Kampf für die Kirche führten die Jesuiten als Prediger, Beichtväter, Missionäre und Lehrer, je nachdem einer seinem besonderen Berufe nach strenger Prüfung zugewiesen wurde. Als Missionäre stehen die Jesuiten ünerreicht da; sie haben in China, Japan und Ostindien das Christenthum mit wunderbarem Erfolge ausgebreitet, ebenso in den weiten Ländern Amerikas; sie gründeten in Paraguay einen christlichen Jndianerstaat und leisteten den Beweis, daß die Stämme der Wilden der christlichen Kultur zugeführt werden können, ohne daß deren Lebenskraft in der Wurzel zerstört wird, wie man heute zu behaupten pflegt, nachdem die Kolonieen der Jesuiten durch rohe Gewalt zerstört sind. Ihre Schulen waren nach selbst dem Zeug- nisse ihres Gegners Johannes Sturm vortrefflich, auch Bako von

10. Geschichte der Alten Welt - S. 1

1860 - Freiburg : Herder
Erstes Such. Geschichte der alten Welt. Erstes Kapitel. Die Urzeit. Schöpfung und Sündenfall. Z 1. Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde, ordnete die Elemente, Die Sch°- rief Gewächse und Thiere der Reihe nach in das Dasein und zuletzt als piung. sein Ebenbild den Menschen. Die Schöpfung war das Werk der gött- lichen Liebe, ihr bevorzugter Pflegling aber der Mensch; er konnte als Bestimmung Kind Gottes frei von jedem Nebel und Leiden auf der schönen Erde im *>- Menschen. Paradiese leben, allein er mißbrauchte die hohe Gabe der Freiheit zum Ungehorsame gegen das göttliche Gebot und zerstörte dadurch sein Glück Strafe des und das seines ganzen Geschlechtes, sowie den Frieden auf der Erde; seine ^undenfal- Sünde war die Quelle alles Nebels, das stch über die Erde ergossen hat. c ' Hatte der Mensch durch seine Sünde das glückliche irdische Leben ver- wirkt, so entzog ihm Gott doch seine Wohlthaten nicht gänzlich, sondern hörte auf sein Rufen und Bitten und tröstete ihn durch die Verheißung eines Erlösers. 8 2. Von dieser ersten Offenbarung Gottes hat stch bei we- Reste der Ur- nigen heidnischen Völkern auch nur eine Spur erhalten; der Glaube offenbarung. an den Einen Gott, der ein Geist ist, und die Welt aus Nichts erschuf, ist bei allen verschwunden, eben so das Bewußtsein, daß alle den einen Gott zum Schöpfer haben und von gemeinschaftlichen Ureltern abstam- men, also Brüder stnd und sein sollen. Nur eine dunkle Erinnerung an eine glückliche Urzeit (das goldene Weltalter) ist einigen geblieben, an welche stch die Sehnsucht nach der Rückkehr derselben knüpft. Die Sündsluth. § 3. Dagegen wissen die meisten Völker, selbst ganz verwilderte und verkommene Stämme, von der großen Fluth zu erzählen, wobei sie freilich nach ihrer Weise allerlei phantastisches und ungereimtes Beiwerk anhängen. Bumüllcr, Weltg. 1
   bis 10 von 942 weiter»  »»
942 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 942 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 137
1 227
2 126
3 115
4 381
5 439
6 25
7 755
8 38
9 224
10 1320
11 150
12 137
13 24
14 218
15 12
16 231
17 35
18 104
19 54
20 364
21 62
22 64
23 158
24 126
25 209
26 703
27 100
28 430
29 25
30 75
31 145
32 21
33 245
34 187
35 48
36 152
37 2502
38 266
39 158
40 39
41 20
42 191
43 342
44 45
45 942
46 200
47 125
48 135
49 36

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 4
1 153
2 25
3 62
4 21
5 7
6 3
7 9
8 20
9 48
10 1
11 4
12 4
13 60
14 24
15 5
16 54
17 362
18 0
19 9
20 11
21 35
22 69
23 11
24 10
25 106
26 18
27 3
28 21
29 1
30 7
31 44
32 10
33 1
34 4
35 264
36 7
37 1
38 44
39 51
40 8
41 52
42 28
43 139
44 0
45 175
46 29
47 10
48 1
49 10
50 3
51 5
52 263
53 20
54 22
55 33
56 14
57 2
58 7
59 19
60 18
61 9
62 1
63 58
64 0
65 9
66 21
67 4
68 75
69 17
70 12
71 241
72 13
73 3
74 6
75 27
76 28
77 203
78 1
79 4
80 2
81 12
82 25
83 18
84 9
85 9
86 19
87 51
88 8
89 4
90 13
91 15
92 650
93 4
94 50
95 25
96 5
97 2
98 129
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 101
1 23
2 9
3 50
4 21
5 54
6 45
7 88
8 45
9 16
10 23
11 21
12 34
13 32
14 16
15 57
16 29
17 4
18 5
19 71
20 7
21 2
22 93
23 11
24 45
25 27
26 31
27 24
28 15
29 217
30 25
31 10
32 17
33 488
34 49
35 19
36 6
37 36
38 20
39 55
40 38
41 61
42 21
43 96
44 17
45 21
46 21
47 89
48 36
49 45
50 32
51 66
52 144
53 6
54 288
55 24
56 24
57 5
58 108
59 324
60 32
61 51
62 123
63 38
64 43
65 46
66 4
67 87
68 14
69 9
70 1
71 58
72 60
73 43
74 392
75 46
76 5
77 40
78 32
79 21
80 43
81 553
82 78
83 27
84 12
85 77
86 7
87 10
88 22
89 19
90 11
91 301
92 10
93 8
94 3
95 51
96 4
97 16
98 31
99 21
100 169
101 5
102 43
103 22
104 8
105 70
106 54
107 11
108 65
109 59
110 42
111 63
112 45
113 13
114 17
115 163
116 30
117 4
118 17
119 26
120 174
121 24
122 23
123 40
124 35
125 18
126 61
127 552
128 27
129 23
130 6
131 144
132 24
133 32
134 42
135 3
136 1941
137 11
138 36
139 14
140 8
141 3
142 42
143 20
144 10
145 69
146 27
147 61
148 122
149 13
150 37
151 40
152 65
153 13
154 45
155 43
156 29
157 66
158 20
159 44
160 7
161 29
162 65
163 46
164 42
165 209
166 341
167 55
168 18
169 22
170 3
171 18
172 521
173 912
174 8
175 645
176 47
177 365
178 2
179 242
180 26
181 55
182 256
183 1124
184 20
185 21
186 15
187 89
188 46
189 85
190 38
191 26
192 33
193 33
194 124
195 20
196 81
197 13
198 9
199 97