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1. Mit einem Stahlstich - S. 17

1836 - Stuttgart : Belser
"1 Anfänge der menschlichen Gesellschaft. 17 erscholl, daß der Gott freundlich, das Geschenk angenom- men habe! Wie tröstlich mußte cs auf die Gemüther wirken, als man nun zum crstenmale insgesammt unter dem heiligen Schutze eines höhern Wesens sich fühlte! Auf geweihter Erde sind die ersten Bande des Staates geschlungen worden, und pricsterliche Hände haben den Bund cingcsegnct. Nvthwendig erhielten daher die ersten Staaten eine solche Einrichtung, daß das Interesse der Pricstcrschaft dabei am besten bedacht wurde. Eine Klasse von Menschen war nun also vorhanden, die, über den gemeinen Sorgen des Lebens stehend, ein Vergnügen da- ran fanden, in Muße Erfahrungen zu sammeln, entfern- ter liegende Dinge in den Kreis ihrer Beobachtung zu ziehen, allmählig ein Ganzes überschauen zu lernen, Ge- setze aufzustcllcn, Anstalten zu ordnen, kurz, zu denken und zu regieren. Damit der zürnende Gott versöhnt, oder die Gnade des Versöhnten erhalten werde, brachte ihm die andächtige Menge wiederholt ihre Gaben dar; seine Würde aber schien cs zu erfordern, daß man ihm etwas Beßres gebe, als man selbst hatte; bei der Feier von Festen und bei Anlegung von Hciligthümern hielt mau cs daher für Pflicht, über das Bedürfniß hiuauszu- gchen, und that so den ersten Schritt in ein Gebiet, auf welchem dereinst die Wundergcbilde der Kunst und in ih-^ neu die verborgensten Neichthümer des Menschengeistes sich entfalten sollten. Was wir bisher über den Entwicklungsgang unsers Geschlechtes vom Urzustände bis zur Bildung der ersten Staaten bemerkt haben, ist freilich nicht aus Thatsachen geschöpft, sondern nur auf wahrscheiuliche Vermuthungen begründet. Denn all' diese Anfänge liegen unabseh- bar ferne hinter der Zeit, wo man im Stande war, Begebenheiten im Zusammenhänge aufzufassen und in Denkmälern der Nachwelt aufzubewahren. Kaum, daß Baurr's Gesch. I. Bd. 2

2. Mit einem Stahlstich - S. 22

1836 - Stuttgart : Belser
22 Zweites Hanptstück. bietet das von den Chinesen durchwanderte Land der jetzi- gen Khvrkatschi - und Kukunor - Mongolen nicht nur sei- nen Bewohnern, sondern auch zwei Strömen überreiche Quellen dar. Denn von hier aus brechen sich der Ho- nanghv und der Jantsekiang, jener durch das Jnschan-, dieser durch das Aünling-Gebirge, ihre Bahnen nach China hinab, um nicht sehr entfernt von einander in den östlichen Ocean auszuströmen, gleichwie sie auf dem Hoch- lande nachbarlich ihren Ursprung genommen haben. Viel- leicht, daß die Stammväter der Chinesen den Krümmun- gen des erstgenannten Stromes gefolgt sind; gewiß aber haben sie sich, bevor sie in das Tiefland herabstiegen, ge- raume Zeit in den hvchliegcnden Gegenden aufgchalten und dort als Nomaden umgetriebcn. Wenn das Fami- lienleben durchaus als die Grundform jedes Verhältnisses zwischen Menschen und Menschen betrachtet werden muß, so gilt dieß besonders von Hirtenvölkern, weit ihre Gesellschaft nicht ein förmlicher Verband, sondern btvö eine Aneinan- derreihung von Familien ist. Innerhalb seines Zeltes und so weit sein Vieh grast, hat jeder Hausvater selbst zu befehlen; wenn es sich aber von Dingen handelt, die jede einzelne Familie, also alle zusammen betreffen, so tritt, unter dem Beirathe der Aeltesten, das Stammhaupt ein, dessen Gewalt folglich nur als eine Ergänzung der väterlichen, demnach als die eines übergeordneten Haus- vaters erscheint. Weil der Nomade kein ruhendes Eigen- thum und keine bleibende Stätte hat, so bietet ihm die Familie und der Stamm die einzigen Haltpunkte dar, woran sein flüchtiges Dascyn sich knüpfen läßt. Um von Andern unterschieden zu werden, muß er den Vater, den Groß- und Urgroßvater nennen; um als Mitglied des Stammes zu erscheinen, muß er sich auf das Oberhaupt desselben berufen. Daher die Sitte der Nomaden, viel auf Geschlechtsregister zu halten; daher das Bestreben,

3. Mit einem Stahlstich - S. 24

1836 - Stuttgart : Belser
24 Zweites Hauptstück. achtundzwanzigster Sprößling um 1122 durch Wuwang auf ähnliche Weise gestürzt worden seyn soll. Da die Chinesen während aller Jahrhunderte der historischen Zeit genau dieselbe Bahn eingehaltcn haben, so dürfen wir zuversichtlich schließen, daß sie auch aus dem Urzustände nicht vermittelst eines Sprunges werden herausgetreten seyn. Ohne Zweifel also bestand damals schon die Verehrung des Himmels und der Erde als der höchsten Kräfte, Wesen oder Gottheiten, und dieser Glaube war vielleicht aus Eindrücken entsprungen, die von jener Zeit her in den Gemüthern hafteten, wo man, durch Einöden ziehend und an keinen einzelnen Gegen- stand gefesselt, nur Himmel und Erde vor Augen gehabt hatte. Frühzeitig mochte sich hiemit die Verehrung der Sonne und des Mondes, der Winde und des Regens, vornämlich aber die der Ahnen verbunden haben. Die Gewalt des Hausvaters dauerte in ihrem ganzen Um- fange fort, und der Fürst galt, wie einst das Oberhaupt des Stammes, als der höchste Vater, der im Namen der Gottheit, als Sohn des Himmels regierte. Von Wuwang nun, dem Gründer der Dynastie Tscheu, wird schon berichtet, daß er in Schensi, und zwar in seiner Hauptstadt Uao, Schulen errichtet habe. Kinder jeden Standes sollten vom achten Jahre an in eine der niedri- gen, vom fünfzehnten in eine höhere Anstalt cintrcten können; nur das Alter sollte sogar dem Erbprinzen seine Stelle anweisen, und aus den Zöglingen dieser Anstalten, war der Kaiser entschlossen, die tauglichsten zu Staats- ämtern auszuwählen. Würden nun auch nicht mehrere Bücher ausdrücklich erwähnt, so möchte schon jene einzige Angabe hinreichen, um zu beweisen, daß die Schreibekunst geraume Zeit vorher müsse erfunden worden seyn. Denn zwischen der Erfindung und der Anwendung in Schulen liegen viele Mittelglieder, und aus den Eigenthümlich-

4. Mit einem Stahlstich - S. 26

1836 - Stuttgart : Belser
36 Zweites Hauptstück. binden, er wird als» nicht leicht anders sprechen, als er es einmal gelernt hat, und wenn nun etwa ein Sprach- forscher auf seine Auktorität hin ändern und modeln wollte, so müßte entweder die größte Verwirrung einreis- sen, oder — und dieß ist das Wahrscheinlichere, Alles würde sich wider ihn empören. Mit einem Worte, wo das Alte so viele Mühe gekostet hat, vermag kaum je mehr etwas Neues durchzudringen. Fast will cs uns bedünken, als hätte Wuwang in den neuerrichteten Schulen ein Gegengewicht gegen eine andre Maßregel gesucht, zu deren Ergreifung ihn wahr- scheinlich die Umstände gedrängt hatten. Als Usurpator mußte er nämlich wünschen, die bedeutendsten Familien an seinen Thron geknüpft zu sehen, und zwar um so mehr, weil er selbst schon in hohem Alter stand, sein Sohn aber noch unmündig war; deßhalb thcilte er das Reich, welches sich damals schon über den ganzen Nor- den von China bis zur See erstreckte, in kleine Fürsten- thümer, und setzte über jedes derselben zinspflichtige Her- ren, welche theils Mitglieder seiner Familie, theils Ab- kömmlinge der berühmtesten Regenten früherer Zeit wa- ren. Der hieraus nvthwendig erwachsenden Vasallen- Aristokratie wollte er sofort im Voraus entgegenarbeiten, indem er Anstalten gründete, die dem Verdienste eine Bahn öffnen und einen tüchtigen Stand wechselnder Beamten erzeugen sollten. Diesen Plan des Vaters hat offenbar T sch i n g w a n g verfolgt, indem er die Residenz mehr in die Mitte des Reiches verlegte und zu diesem Behufs die Stadt Loyang , jetzt H v u a u , vergrößerte. Zuerst wurde ein Platz für den kaiserlichen Ahnensaal abgesteckt, dann aus fünf Arten von Erde ein Hügel er- richtet, auf welchem dem Himmel (Tien) ein Opfer von zwei Stieren dargebracht wurde. Den Tempel des Tien erbaute man nordwärts vom Hügel. Daß derselbe

5. Mit einem Stahlstich - S. 33

1836 - Stuttgart : Belser
Die Chinesen. 33 ihrem Gefolge. Immer halte er sich das erhabne Bei- spiel eines Pao und Schun vor Augen; nie versäume crs, dem Himmel, der Erde und den Ahnen zu opfern; nie lasse er cs sich beigehen, die weifen Gebräuche der Vorzeit hintanzusehcn, sondern stets scy er bemüht, Len Ackerbau und die Künste des Friedens zu begünstigen, die Besten des Landes um seinen Thron zu sammeln und unter ihrem Bcirathe und durch sie das Reich als ein Vater zu verwalten. Zwei wesentliche Vorzüge können dieser Lehre wohl kaum abgesprochen werden. Sie geht von dem Glauben an ein einiges höchstes Wesen aus, dessen geistige, oder doch wenigstens gestaltlose Natur keinen Bilderdienst zuläßt, und sie fordert mit dem cntfchiedensten»Nach- druck eine Tugend, die sich zum allgemeinen Besten durch Thaten kund gebe. Jedoch darf ebensowenig übersehen werden, daß hiemit der Abgötterei in Beziehung auf nie- drigere Wesen noch keineswegs vorgebaut, daß vielmehr durch Vergötterung des Menschen die abgöttische Vereh- rung der Ahnen, welche später überhand nahm, unläug- bar befördert, und daß selbst die so streng gebotne Tu- gend als bloßer Staatszweck ausschließlich auf den Nu- tzen berechnet worden ist. „Der Kaiser soll, gebunden an ein unüberschreitbares Ritualgcsetz, mit Hülfe der Weisen regieren," dies; ist in Wahrheit der Kern und der einzige Zweck der kongfutseanischen, sowie überhaupt aller chinesischen Moral. Gleichwie das Familienhaupt als Priester den Geistern und Göttern des Hauses dient, so sollen allgemeine Opfer nur durch den Kai- ser, der als Vater auch Priester des Volkes ist, oder durch solche, die er ausdrücklich beauftragt hat, darge- bracht werden können; der Kaiser ist der Abglanz und Vertraute des Himmels, die Herrlichkeiten der Erde aber möchten, wiewohl in aller Demuth, die Gelehrten des Bauer's Gesch. I. Bd. 3

6. Mit einem Stahlstich - S. 37

1836 - Stuttgart : Belser
♦ Die Chinesen. 37 und sie über den Nutzen der Ceremonlen belehrte, gieng der ihn zufällig antreffende Oberfeldherr der Song mit gezücktem Schwerte auf ihn los. Kvngfutse zog sich lang- sam zurück, und sagte zu seinen Schülern, welche über die Gleichmuts) des Meisters erstaunt waren: „wenn ich Tugend genug habe, um den Schutz des Himmels zu er- langen, was kann Huenlni mir thnn?" Unter so bittern Erfahrungen und ohne, wie es schien, nur einen Grund zu seinem Werke gelegt zu haben, gieng Kvngfutse dem Tode entgegen. Er starb 479, in demselben Jahre, als die Griechen bei Platää und Mykale über das Perserheer Siege erfochten. Vielleicht ist das Emporkommcn der kvngfntseani- schon Lehre auch dadurch verzögert worden, daß ungefähr zur selben Zeit ein Andrer in ganz entgegengesetztem Sinne gelehrt hat. Wirmeinen den Philosophen Laotse, dessen schwülstige Ideen aus dem Werke Tantihking erkannt werden mögen. Zwar klingt es vielversprechend, wenn wir Stellen wie die folgende lesen: „Ehe denn Him- mel und Erde ist das Chaos gewesen, vor dem Chaos aber ein einiges, unermeßliches, schweigendes Wesen, ohne Wandel, voll rastloser Thätigkeit, die Mutter des Weltalls. Wie es sich selbst nennt, weiß ich nicht, ich aber nenne cs Vernunft. Der Mensch hat sein Modell von der Erde, die Erde vom Himmel, der Himmel von der Vernunft, die Vernunft aber hat cs in sich selbst." Allein das Ganze enthält nicht etwa eine Durchführung solcher Gedanken, sondern vielmehr die buntesten Träume- reien von dem Wirken und Erscheinen des großen Für- sten Tao, der nach zahllosen Erzeugungen und Vernich- tungen durch 10,000 Millionen Schichten reiner Luft den Anfang einer neuen Schöpfung gemacht habe. Seine Schüler, die Tavße, haben nicht nur den Himmel, die Erde und das Meer mit Geistern und Dämonen bevöl-

7. Mit einem Stahlstich - S. 43

1836 - Stuttgart : Belser
Die Chinesen. 45 ich mein Glück der Gewohnheit, jeden Diener seiner Fä- higkeit gemäß anzustellen. Ist Tsefang nicht Meister in der Kunst, ein Lager zu schlagen und günstige Stellungen für das Heer auszuwählen? giebt es für Staatsgeschafte einen Trefflichern alssiaoho? Hansin aber ist mein Held, wenn es gilt loszuschlagen oder mit Klugheit den Rück- zug zu nehmen." Doch allerdings hatten auch die Gro- ßen richtig geantwortet; durch Leutseligkeit wußte Kaoti — denn so nannte er sich als Kaiser — die mit glückli- chem Blick ausgewählten Diener an seine Person zu fes- seln , während seine edlen Gesi'chtszüge und seine stattliche Haltung immer Ehrfurcht neben der Liebe geboten. Und dieses Wohlwollen beschränkte er nicht etwa auf die, welche ihm zunächst standen: Amnestie für alle, die wieder ihn gefvchten, Gnade selbst für Verbrecher, Zurückrufung des in Wälder und Berge geflüchteten Volkes, Erlassung der Zölle auf ein Jahr und der Abgaben auf so lange, bis man im Stande seyn würde, sie zu entrichten, — dieß waren die menschenfreundlichen Schritte, wodurch er seine Thronbesteigung den Chinesen unvergeßlich gemacht hat. Das stehende Heer verlegte er in Garnisonen, er- öffnete wieder die Schulen, lud die Weisen an seinen Hof ein und befahl den Statthaltern, ausgezeichnete Männer ihm bekannt zu machen. Doch nahm er keines- wegs das von Tschingwang erlaßne Bücherverbot zurück. „Wozu nützen mir Bücher," war seine Aeufferung, „da ich ohne Bücher zur Regierung gelangt bin?" Merkwür- dig genug, daß eben dieser wegen seiner Leutseligkeit be- rühmte Fürst auch als Stifter des Hofeeremoniels ge- nannt wird, und beim ersten nach seiner Vorschrift ge- feierten Feste voll Befriedigung ausgerufen haben soll: „heute denn bin ich Kaiser, und sehe den Unterschied zwischen Dienern und dem Gebieter." War es das hohe Selbstbewußtseyn, sich durch Kraft und Verdienst über

8. Mit einem Stahlstich - S. 49

1836 - Stuttgart : Belser
Dle Chinesen. 49 sich den Kongfutseanern zum erstenmale ein gefährlicher Feind an, welchem sie im Verlaufe des Mittelalters ein^ mal sogar die Herrschaft und fortan wenigstens immer einen nicht unbeträchtlichen Theil ihres Gebietes überlast sen mußten. Dieser Feind kam sicherlich aus dem süd- westlichen Lande, das schon ihren altern Gegnern, den Verehrern des Fürsten Tao, den Ursprung gegeben zu haben scheint. Es ließ nämlich Kaiser Mingti, sonst ein eifriger Verehrer Kvngfutse's, im Jahre 65 nach Christus, fremde Priester herbeirufen, welche Bilder des F o, auf feine Seide gewählt, und 42 Kapitel aus heiligen Büchern der Anbeter des Fo auf einem weißen Pferde nach Loyang brachten; und trotz des Widerspruches der Prinzen, Gro- ßen und Gelehrten des Reiches wurde den Bonzen ge- stattet, Anhänger zu sammeln und Säulen ihres Götzen öffentlich aufzurichten. Sv ausgezeichnete Verdienste die Dynastie Han sich um die Künste des Friedens erworben hat, mit so glück- lichem Erfolge wurden auch ihre Waffen gekrönt. Und auch in dieser Hinsicht ragt Kaiser W u t i über die Mei- sten seines Geschlechtes hervor. Denn unter seiner Re- gierung sind, mit Anwendung von Gewalt und von Güte, die Landschaften Kuangtong, Kuansi und Fokien, sowie Thcile von Pünnan zum Reiche gebracht und die Gren- zen bis an die Küsten des südlichen Meeres vorgerückt worden; und unter seiner Regierung zuerst hat sich auch im langwierigen Kampfe mit den H i o n g n u s das Ueber» gewicht auf die Seite der Chinesen geneigt. Die Hiong- nus, die als zum T u r k st a m m e gehörig bezeichnet wer- den und im Westen und Nordwesten des himmlischen Reiches hausten, vereitelten geraume Zeit hindurch alle Anstrengungen der Kaiser, den unaufhörlichen Einfällen dieser Räuber einen Damm entgegenzusetzen: Dadurch aber, daß die Chinesen unter Wuti allmählig bis zum Baucr's Ärsch. I. Bd. H

9. Mit einem Stahlstich - S. 128

1836 - Stuttgart : Belser
128 Fünftes Hauptstück. wird die Erde rein seyn und in verjüngter Schönheit prangen. In der Lehre des Kongfutsö erscheint die Religion verschlungen von der Politik; der Bramaismus schwin- delt in pantheistischen Phantasien; der Buddhismus er- schlafft durch thatlose Beschaulichkeit; die Aegyptier mit ihren Thiergöttern und Mumien bleiben uns räthsclhast: das Wort von Ormuzd und dem Kampfe des Guten tönt stark und bekannt in unsre Seelen, und selbst der schroffe Dualismus, der die Welt in zwei feindliche Gegen- sätze auseinanderreißt, scheint dieser Lehre nur desto grö- ßere Bestimmtheit zu leihen. Unverkennbar ist sie ein Kind des reineren Nords *), und nicht umsonst deutet die älteste Zendsage auf den Elbors, dessen höchster Berg, der Dcmawend, sein schneebedecktes Haupt über Teheran, jetzt Persiens Hauptstadt, erhebt. Darum soll auch Ah- riman sammt dem Heere,seiner Dämonen nordwärts von Dcmawend in Masscndcran hausen. Obgleich wir die Könige jener Sage vergeblich in unsre Dynastienregister einzureihen suchen, so finden wir doch gerade hinreichende Spuren, um zu vermuthen, wie der Glaube an Ormuzd und Ahriman entstanden seyn möge. Die Männer ans Ericne entzweiten sich im Verlaufe der Zeit: Turan stand Iran entgegen; in diesem Reiche bildete der Acker- bau die Grundlage des Lebens, während die Turauier in den Alpthälern am kaspischcn Meere und den Steppen am Opus oder Dschihun zum Nomadenleben zurückkehr- len. Als Stammgenossen und Abtrünnige wurden sie mit doppelter Bitterkeit gehaßt, und wenn in Iran der *) I. G. Rhode, der die sorgfältigsten Untersuchungen über das Zcndvolk angcstellt hat, sagt in seiner Schrift „über Alter und Werth einiger morgcnländischen Urkunden" i die Eri scven auf einem Zuge gen Süden nach Soghd,• folglich aus Tibet gekom- men. Allein Sogd liegt umgekehrt nordwestlich von Tibet.

10. Mit einem Stahlstich - S. 177

1836 - Stuttgart : Belser
Die Phönizier und Karthaginenser. 177 einer förmlichen Vvlksgemeinde gestaltet; und wenn diese in späterer Zeit, so oft Suffeten und Senat getheilter Ansicht waren, immer noch von den Erster» über die wichtigsten Angelegenheiten zur Entscheidung berufen wurde, so haben wir allen Grund, zu glauben, daß früherhin die Bedeutung der Vvlksgemeinde noch eine größere gewesen sey, so lange nämlich Karthago noch nicht auf eigne Rech- nung Seehandel trieb, folglich unter den einzelnen Bür- gern noch kein so auffallender Unterschied hinsichtlich des Vermögens bestand. Als die Lyrische Flagge aufhörte, im Mittelmeer zu gebieten, mußte dieß bald anders wer- den; gewisse Familien erlangten durch Reichthümcr so überwiegenden Einfluß, daß der Senat nur mit solchen beseht wurde, die ihrem Kreise angehörten. Daß man die Senatvrenwürde auf lebenslang bekleidete, ist ausgemacht; denn Aristoteles stellt dieselbe mit der Würde eines spar- tanischen Geronten zusammen; wie sie aber erthcilt wur- de, ob durch Selbstergänzung oder durch Wahl des Vol- kes, bleibt ungewiß. Dieses oberste, bcrathende und voll- streckende Kollegium zerfiel in einen großen und in einen kleinen Rath, von welchen der letztere, die Gerüste, wahr- scheinlich aus 50 Mitgliedern bestand und alle laufenden Staatsgeschäfte, Kammer-, Finanz-, Militär- und Polizei- sachen unter sich hatte. Wenn beide Räthe zur Delibcra- tion zusammentraten, so bezeichnen griechische Schriftsteller diese Plenarvcrsaminlung mit dem Namen des Synedriums. Ein Ausschuß von 100 Männern, der nach Aristoteles mit Rücksicht auf Ansehen und Vermögen vom Senate gewählt wurde, zog Feldherrn und andre hohe Beamte zur Rechenschaft, und muß als ein wichtiger Pfeiler des panischen Staatsgebäudcs betrachtet werden; denn welch ein verführerischer Spielraum der Bereicherung und Eigen- macht bot den Statthaltern in den Kolonien und den Befehlshabern von Micthlingen sich dgr, die durch kein Bauer's Gesch. I. Bd. 12
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