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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Tier-Geographie - S. 52

1893 - Leipzig : Hinrichs
52 Charakter-Vögel Asiens. viel Wasserpflanzen wachsen, sind seine Lieblingsorte. Er schläft bei Tage und geht nachts auf Fraß aus, alles Genießbare mitnehmend. b. Vögel. 1. Wie die Stammeltern unseres Pferdes und Rindes, so finden wir auch die zahlreichen Hühner vorzugsweise in Asien, also daß sie einen wesentlichen Teil seiner gefiederten Tierwelt ausmachen. Sie stehen in Hinsicht ihres vortrefflichen und ge- suuden Fleisches, der weiten Verbreitung, der Zähmbarkeit nud der alten Hausgenossenschaft, in welcher mehrere Gattungen der- selben seit den ältesten Zeiten mit dem Menschen leben, in einer gewissen Parallele mit den Wiederkäuern unter den Säugetieren. Diesen ähnlich sind sie auch dem Menschen in fast alle Länder und Klimate der Erde gefolgt; nur über den Polarkreis hinaus geht weder der Haushahn noch eine andere gezähmte Art. In der alten Welt scheint Indien ihr eigentliches Paradiesland zu sein; doch fehlen sie auch in den Steppen von Nord- und Mittelasien nicht ganz. Als Vertreter für diese Breiten mag das Steppenhuhn dienen: ein echter Wüstenvogel, in der Farbe, ihm selbst zum Schutze gegen seine Feinde, dem Sande und dürrem Boden ähnlich, aus dem er lebt, durch seine durch- aus gefiederten, klumpigen, kaum in Zehen geschiedenen Füße an die Hufe des Kamels erinnernd, dem es jedoch nur im Fluge an Schnelligkeit gleichkommt, oder es vielmehr weit über- trifft, wie seine langen Flügel schon erraten lassen, die den schmachtenden Vogel über die glühenden Sandfelder hin zum labenden Wasserteich tragen müssen, — gar oft dem verzagen- den Reisenden zum Fingerzeig und Tröste, daß noch nicht alles Leben aus der Einöde verschwunden sei, und daß Der, welcher dem Vogel sein Futter giebt und seinen Flug zum Wasserquell leukt, auch des Menschen nicht vergessen werde. Übrigens ist auch dem Hahne der Wüste der auszeichnende, in Verlängerung der Schwung- und Schwanzfedern bestehende Schmuck nicht versagt, dessen sich die meisten seiner männlichen Familienver- wandten zu erfreuen haben, wie der in vielfachen Varietäten vorkommende Haus h ahn und dessen mutmaßlicher Stammvater, der B a n k i v a h a h n nebst mehreren seiner ihm ähnlichen Lands-

2. Tier-Geographie - S. 30

1893 - Leipzig : Hinrichs
30 Charakter-Vögel Europas. zu hören, was nicht ist. Dies alles aber kommt von den Kämpfen und Zügen unseres Uhu her, zu welchen sich oft bis zwanzig und mehr versammeln sollen. 3. Freundlicheres berichtet die Sage vom europäischen Schwlltt, wenn sie von ihm und andern seiner Gattung er- zählt, daß er singend unter sanften, entzückenden Melodien sterbe („cantator cygnus funeris ipse sui"), nachdem er sein Leben tonlos verbrachte, — ein sinniges Bild der neues Leben wecken- den Kraft, die aus den geöffneten Pforten des Todes uns ent- gegenweht *)! — Der Schwan scheint seiner Natur und Be- stimmung nach in die Nähe des zivilisierten Menschen zu ge- hören; denn er wird leicht zahm und daher seiner Schönheit und zierlichen Bewegungen halber auf Seen und Teichen zur Belebung und Verherrlichung der Landschaft gehalten. Und in der That giebts wohl kaum einen schöneren, man möchte fast sagen poetischeren Anblick, als wenn auf den hellen Gewässern zahme Schwäne herumrudern, nachhaltige Kreise beschreibend auf der spiegelglatten Fläche, auf welcher sie sich durch die natür- lichen Segel ihrer halbgeöffneten Flügel vom Winde treiben lassen, ohne daß man die Ruderkraft der Füße auch nur aus einer einzigen sich kreiselnden Welle erraten könnte. Die ganze Landschaft gewinnt dadurch eiuen Schein der Ruhe, der Be- haglichkeit und des Friedens. Deshalb soll auch der Schwan, den schon vor alten Zeiten griechische und römische Dichter zu symbolischer Würde erhoben haben, im Bilde Europas nicht fehlen! 4. Wie der Schwan dem Auge, so scheint die Nachtigall dem Ohre des zivilisierten Menschen zur Freude und Ergötzung geschaffen und sonach auch vorzugsweise dem Erdteile der Zivili- satiou zugewiesen zu sein, wenn sie auch über dessen Grenzen hinaus — im mittleren Asien und Afrika — verbreitet ist, und andererseits innerbalb derselben nicht überall - z. B. fehlt sie in mehreren Teilen Englands und der Schweiz — vorkommt. 1) Man sehe die schöne Stelle bei Cic. Tusc. I. 73. „Cygni non sine causa Apollini dicati sunt, sed quod ab eo divinationem ha- bere videantur, qua providentes quid in morte boni sit. cum cantu et volupt.ate moriantur" etc. Damit vgl. m, die sinnigen Sagen des deutschen Altertumes bei Grimm deutsch. Myth. Th. I. S. 399 ff. (2. Aufl.)

3. Tier-Geographie - S. 85

1893 - Leipzig : Hinrichs
Charakter-Säugetiere Nordamerikas. 85 ganze Zoologie bekam seitdem eine veränderte Gestalt." Dieser Bereich wird unten mit der Tropenzone Südamerikas zusammen- gefaßt werden. — Betrachten wir jetzt zunächst das Einzelne, was Nordamerikas Bild in den höheren Tiergeschlechtern am schärfsten und bestimmtesten charakterisiert! B. Hharaktertiere Nordamerikas. a. Säugetiere. 1. Das erste Säugetier, welches uns auf unserem Wege von Norden nach Süden entgegenkommt, ist der amphibische, zwei Elementen angehörige Seehund (Robbe). Das Geschlecht der Seehunde, deren recht eigentliche Heimat das Meer ist, zer- fällt in mehrere Arten, von denen die des grönländischen vorzugsweise diesem Erdteile angehört, eine äußerst wichtige Lebensbedingung für die Grönländer und die labradorischen Eskimos. Denn diese Völker nähren sich von dem Fleische, kleiden sich in das Fell dieser Tiere und beziehen mit demselben ihre Sommerhütten und Fischerboote; außerdem benutzt man die getrockneten Magen und größeren Därme zu Schläuchen, Fenstern. Kleidern und Vorhängen, die Knochen zu allerhand Werkzeug (die Schulterblätter als Spaten), aus den Sehnen verfertigt man Zwirn und endlich das Fett dient als Brennöl. So wird alles von diesen Tieren nützlich verwendet, weshalb sie auch den unablässigen Verfolgungen der Menschen ausgesetzt sind und selbst die europäischen Walfischfänger ihnen des Thranes und ihrer schönen Felle halber nachstellen. In Neufundland gehen die Schiffe gewöhnlich um die Mitte des März auf den Faiig aus und suchen, nachdem sie aus den mit Eis erfüllten Häfen oder Buchten hinausgekomnien find, zunächst eine s. g. „Robben- wiese" d. h. weite Eisfelder, wo die Robben in ungeheurer Menge schlafend oder sich sonnend angetroffen werden, zu er- reichen. Hier verteilt sich nun die Mannschaft: die schlafenden Robben werden mit Knütteln tot geschlagen, die übrigen oder solche, welche Widerstand leisten, überläßt man den Flinten- schützen, jedoch nur im Notfall, weil das Fell des Tieres be- schädigt wird. So lange die Seehunde noch nicht durch Ver- folgungen eingeschüchtert worden sind, zeigen sie sich keineswegs

4. Tier-Geographie - S. 94

1893 - Leipzig : Hinrichs
94 Charakter-Vögel Nordamerikas. feit gegen Gefahr charakterisiert alle hühnerartigen Vögel Nord- amerikas. Überhaupt wird der Puter fast überall eine leichte Beute des Menschen. Die Indianer halten aber auch einen ge- bratenen Truthahn so hoch, daß sie ihn „das Gericht der Weisen" nennen und ihn den Fremden als das Beste vorsetzen, was sie haben. Leider ist er aber im zahmen Zustande nicht blos in Europa und Asien, sondern auch, was sehr merkwürdig ist, in seinem Vaterlande ausgeartet, so daß der zahme Trut- Hahn von Amerika, selbst wenn er srei in den Wäldern und Feldern herumstreifen kann, in keiner Hinsicht besser, größer und stärker ist, als der in den europäischen Hühnerhösen. — Ein sehr seltener Vogel derselben Gattung ist der prachtvolle Pfauentruthahn auf dem Festlande Mittelamerikas. Er übertrifft an Farbenpracht fast noch den Pfau, ist aber sonst, namentlich in der sonderbaren Fleischwarze über dem Schnabel, ganz dem gewöhnlichen Puter ähnlich. 3. Auf den großen natürlichen Wiesenflächen (Prairien) und Steppen, die sich in den westlichen Teilen Nordamerikas, besonders jenseits des Mississippi finden, hat neben dem Puter ein zweites, höchst merkwürdiges Huhn sein engbegrenztes Heimat- land; das sonderbare Präriehuhlt, welches srüher in Nord- amerika so häufig war, daß es z. B. in Kentucky in Menge geschossen und gefangen und als die gemeinste Speise betrachtet wurde. Auch wurde es wegen des erheblichen Schadens, den es in Gärten und bebauten Feldern anrichtete, eifrig verfolgt. Gegenwärtig ist es in diesem Gebiete kaum noch aufzufinden, indem es sich, wie die Indianer, weiter und weiter nach Westen zurückzieht, um den Mordgelüsten des weißen Mannes zu ent- gehen. In den östlichen Staaten, wo diese Hühner noch vor- Händen sind, danken sie ihr Bestehen nur Jagdgesetzen, welche man zu ihrem Schutze erlassen hat. Das Präriehuhn zieht Wald- und baumlose Ebenen allen übrigen Srichen vor und verdient also den ihm erteilten Namen. Dürre, sandige Strecken, welche nur spärlich mit Buschwerk be- standen, aber mit Gras bewachsen sind, bilden seinen Ausent- Haltsort. In seinen Bewegungen erinnert dieses Geflügel viel- fach an unsere Wildhühner; es ist jedoch plumper und schwer- fälliger, als das zierliche Haselhuhn. Die Äsung des Präriehuhnes besteht ebensowohl aus Pslan- zenstosfen wie aus Kleingetier der verschiedensten Art. Im

5. Charakterbilder aus Australien, Polynesien und den Polarländern - S. 56

1893 - Leipzig : Hinrichs
56 Die Viti-Jnseln. fernt. Die Zahl der Inseln und Jnselchen ist 255, das Ge- samtgebiet beläuft sich auf 377 Q.-Meilen, ist also dem des Königreichs Württemberg etwa gleich. Durch ihre höchst günstige geographische Lage sind die Inseln von vornherein zum Zentral- Punkt für die im weiten Umkreise liegende Jnselflur bestimmt. In 7 — 10 Tagen erreicht man sie von den englischen Kolonieen Australiens und Neuseelands, und sie sind bestimmt, künftig eine ähnliche Stellung zu Australien einzunehmen, wie West- indien zu Amerika und Europa. Ihre kompakten Massen zeichnen sie vor den übrigen, weithin verstreuten Gruppen aus. Auf der Karte präsentieren sie sich allerdings wie ein kleiner uube- deutender Fleck, aber wie ganz anders erscheinen sie, betrachten wir sie näher! Die beiden Hauptinseln gestalten sich zu kleinen Festländern: die größere dem Großherzogtum Mecklenburg- Schwerin, die kleinere dem Großherzogtum Hessen an Umfang wenig nachstehend. Hinter dem Silbergürtel einer an den weiten Korallenriffen sich brechenden, nimmer rastenden Branduug ge- lagert, prangen die Inseln bald in wunderbarer Lieblichkeit, bald in wildromantischer Schönheit. Eine große Fruchtbarkeit charakterisiert diese teils vulkanische, teils korallinische Gruppe. Erloschene Krater, hier und dort hervorsprudelnde geiserartige Quellen verraten die Entstehung. Hohe Kuppen, schöne, kegel- förmige Hügel, dann wieder schauerliche Abgründe, phantastische, alten Burgruinen vergleichbare Felsblöcke und Säulen wechseln in unendlicher Mannigfaltigkeit ab niit himmelanstrebenden Berg- spitzen und Zacken. Hier und dort hängt wie ein Nest auf luftiger, scheinbar nnersteiglicher Felsenkante ein Dorf der Ein- geborenen; in tieser Schlucht rauscht iu steiuichtem Bett ein Ge- birgsstrom, um sich bald schäumend über schwarze Basaltblöcke zu stürzen, bald eingeengt zwischen ringsum aufstrebenden Fels- wänden, sich zum stillen Wasserspiegel auszubreiten. In lieb- lichen, fruchtbaren Thälern ruht der Blick hier auf einer Gruppe schlanker Kokospalmen, dort auf Hainen schattiger Kastanien und stattlicher Brotfruchtbäume, während zwischen wohlbestellten Taroseldern auch die Bauaue in üpviger Fülle prangt. Äber sich diesen schönen Inseln zu nahen, unternimmt man nicht ohne Gefahr, denn rings um die User lagern sich teils weit ins Meer hinausreichende Küstenriffe, teils nur hier und dort durch enge Straßen geöffnete Barrenriffe. Hat aber ein Schiff ein- mal glücklich den Eingang durch den schmalen Kanal gefunden,

6. Charakterbilder aus Australien, Polynesien und den Polarländern - S. 65

1893 - Leipzig : Hinrichs
Pflanzenwelt. 65 auch lichtgrünem Laub scheinen die roten Schmetterlingsblüten der Erythrinen heraus und die Kohlpalme erhebt stolz ihr Haupt über die lachenden Wälder. Kein reißendes Tier, keine giftige Schlange gefährdet die Schritte des Wanderers, wohl aber hemmen ihn mit kaum überwindlicher Gewalt die Hundert verschiedener Pflanzen, welche Felsblöcke, Baumstämme und mannestiefe Löcher überwuchern, die Lianen, melche sich in allen Richtungen kreuzen, sich bei jedem Schritt um Brust und Hals, um Arm und Bein legen und längst vermoderte Baumleichen in ihrer grünen Schmarotzerbekleidung halten, bis der geringste Anstoß sie zu dem dichten Gewirr auf dem Boden ver- sammelt. Solcher Wald birgt aber einige der brauchbarsten und schönsten Nutz- und Möbelhölzer, er liefert den glücklichen Bewohnern Polynesiens auch eine Fülle nie versagender Nahrung. — c) Die wichtigsten Repräsentanten der polynesischen Pflanzen- welt sind die Kokospalme, der Brotfruchtbaum, der Pisang, der Pandanns, die Yamswurzel, der Taro und die Batate. Sie alle dienen in hervorragender Weise zur Erhaltung der Bewohner, auf den niedrigen Koralleninseln ist die Kokospalme oftmals der einzige Baum, aber nur eine dieser Pflanzen ist auch für uns von Wichtigkeit, da sie uns einen immer wichtiger werdenden Handelsartikel liefert. Die Kokospalme 2) findet sich auf allen Inseln Polynesiens. Die Kopra oder Kopperah ge- winnt man durch Zerschneiden und Trocknen des Kerns behufs leichterer Überführung zu den Plätzen, an welchen sie zu Hl gepreßt werden sollen. Diese Kopra ist jetzt ein sehr gesuchter Handelsartikel, und bei der Unzuverlässigkeit der Eingebornen der am reichsten mit Kokospalmen bestandenen Gebiete haben sich namentlich die Deutscheu daran gemacht, auf den Samoa- infeln, auf der Marschallgruppe und den Karolinen einige Pflanzungen anzulegen. Den Ertrag eines Acre (0,4 Iis.) be- *) Batate oder süße Kartoffel treibt an den Wurzelfasern faust- große, fleischige Knollen, die mehlartig und voll Milchsaft sind. Sie werden fast wie Kartoffeln zubereitet, gewöhnlich in Butter geröstet, auch roh und gekocht gegessen, auch als Salat und mit Zucker einge- macht. Gerieben geben sie ein Mehl, das man zu Brot bäckt. Durch Gährung bereitet man ein berauschendes Getränk daraus. Die iunaen Blätter dienen als Gemüse. ®) Bergl. Pflanzengeographie, wozu Obenstehendes als Ergänzung dienen mag. Buchholz, Australien und Polynesien. 2. Auflage. 5

7. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 228

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
- 226 - Charakteristisch fr die griech. Religion war ein gewisser Prachtaufwand, sonst aber eine weitgehende Freiheit der Be- Z9uu^\m ble 'tische Religion die groe Einfachheit der Kulthandlungen und der Ausstattung, dagegen die Peinlich- Gebets und^ormeln.^ * der biefe mte umgebenden Gebruche, x Ms Schpfer der rmischen Sakralverfassung galt Numa % q bet ?'ttheit einerseits, der Gemeinde und ihrer Brger anderseits an dem Grund und Boden sowie an den Tagen des Shres festgesetzt und das Ceremonialgesetz und die Priester-Ordnung geschaffen haben soll. ^ 1 Jo. I. Kultfttten. Gebrauch- ^ roid,ti^ten kultfttten waren fast ausschlielich im J\ ^ Kltar (wfiq = (Erhhung; ara = Feuersttte) eine der dem Boden erhhte Opfersttte, meist ein steinerner, dauerhafter Untersatz, der als Feuerstelle fr Brandopfer und als Tisch zum Niederlegen der gottgeroeihten Gaben diente. y * 65 hlerhv' einfache Altre, Hier und da von runder Form, meist fr unblutige Opfer und Libationen bestimmt, in letzterem Falle mit schalenartiger Vertiefung (sog. eo^ac), 2. prchtige grere oder Hochaltre (altaria), meist viereckig und oben glatt, fr Vrondopfer; 0,5 -1 m Hoch und mit einer Deckplatte von ebenso groer Brette und Lnge versehen, wenn sie nur fr 1 Opfertier m y und von 5x5 oder gar 10x20 m Oberflche oder von noch gewaltigeren Dimensionen, wenn sie, wie die Hauptaltre bei den gefeierten Heiligtmern, fr Massenopfer reichen sollten. Monumen-li V* der Zeusaltar in Olympia und der in Pergamon, der Altar Hieros Ii. m Syrakus und der zu den 7 Weltwundern ge-rechnete Apolloaltar auf Delos, der ganz aus den Hrnern der ge-en ^egen Zusammengesetzt war. Grabaltre waren unter-iroijche Gruben [r-fiog, mundus) fr den Kult der Unterirdischen und Heroen. Regelmig gehrten zu einem Tempel 2 Altre: ein kleiner J Innern (meist nur Altartisch - zgan^a, mensa - auch beweg-Ud)e Feuerbecken - sauget, focus) und der groe Brandopferaltar (erca, altaria) vor demselben. \b Der Tempel. 2. Der Tempel (templum, re/uevog - von re/nvco -, das aus dem umliegenden Terrain fr die Gottheit Herausgeschnittene", eingefriedigte Stck), die Opfer statte und Wohnung (vewg, von vatw = wohne) des im Bilde {yaxfia, Signum, simulacrum) an der Hinter-wnd des Hauptraumes in der Nische thronenden Gottes. . c ,(Er lvr m der Regel viereckig, seltener rund; anfangs Hchst einfach allmhlich immer prchtiger und groartiger aufgefhrt; gleich Dem Altare, wenn mglich, nach Osten orientiert; im allgemeinen klein, jeltener von greren Dimensionen, wie der Tempel der Ephesischen

8. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 246

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
246 Noch viel wichtiger und ausgebildeter als in Griechenland und von tiefgreifendem Einflu auf das Staatsleben war die kunstvolle Vivination in Rom. Auer den Losorakeln (sortes, aus den uralten eingeschnittenen Schriftzeichen eichener Stbchen) von Cre und Prneste gab es nicht weniger als 4 staatliche oder doch staat-lich benutzte (Einrichtungen, die ganz die Stellung und Wirksamkeit der griechischen Orakel hatten. 29. Die iluguralbisziplin. 1. Die alte echtrmische Auguraldisziplin der Augurn beruhte auf dem Glauben, da die Götter, des. Iuppiter, bei jedem Unter-nehmen den Kundigen wahrnehmbare Zeichen ihrer Billigung oder Mibilligung gben, und suchte demnach zu erfahren, ob der Gott-heit ein bestimmtes Vorhaben genehm sei oder nicht. Im besonderen sind fr diese wichtig die Ausdrcke augurium (avi-gerium von avis und gerere) und auspicium (avi-spicium). Sie bezeichneten beide, sich deckend: 1. die zur Erkundung des Gtterwillens vorgenommene Beobachtung der Vgel, im weiteren Sinne jede augurale Art der Einholung gttlicher Zustimmung- 2. das dem Beobachter gewordene Vogelzeichen, dann im weiteren Sinne jede Art von Gtterzeichen. Der allgemeine Sprachgebrauch verwandte beide Wrter auch in viel weiterem Sinne, auspicium (und auspicari) fr jede feierliche Erffnung, augurium (und augurare) fr jede Art von Voraussagung der Zukunft. Bei ""bewuter Scheidung im technischen Sinne bedeutete auspicium (und^auspicari) nur die magistratische Einholung der gttlichen Zustimmung zu staatlichen Handlungen, augurium aber (und augurare oder inaugurare, augurium agere) nur die von Augurn vollzogenen Kultakte, die die Befragung des Gtterwillens und Frbitte fr bestimmte Flle mit einander vereinigten. Die Auguraldisziplin unterschied besonders 3 Klassen von Zeichen des gttlichen Willens: 1. Himmelserscheinungen (signa ex caelo: Donner, Blitz und Wetterleuchten, die -nur fr die auguralen Kultakte als Impetrativzeichen galten); 2. Vogelflug1) (s. ex avibus, die urspr. nur fr das magistratische Auspicium galten, also au-spicia im eigentlichen Sinne); 3. Tripudium (s. ex tripudiis = Zeichen aus dem (Bebaren der hl. Hhnerzbeim Fressen, auch auguria oder auspicia pullaria gen.). Nach der Art des Erscheinens waren die signa (oder auguria oder auspicia): 1. oblativa (d. h. zufllig sich einstellende, durch die Gottheit von selbst gegebene Zeichen), die sowohl zustimmend als abweisend sein konnten; 2. impetrativa (d. h. die i) Die sehr beschrnkte Zahl von aves augurales zerfiel in alites (Adler, Geier), die durch ihren Flug, und in oscines (Nabe, Eule, Specht, Hahn), die durch ihre Stimme Zeichen gaben; verhieen sie Gutes (addicere, admittere), so wrben sie addictivae, admissivae, secundae, praepetes, sinistrae, verhieen sie Bses (abdicere, arcere, monere), so wrben sie adversae, alterae (euphemistisch !), inferae genannt. Auch als in spterer Zeit die Vogelschau immer mehr zurcktrat, wrben die Wenbungen ubi aves admiserunt, ave sinistra u. a. fr jebe Art von gnstigen und ungnstigen Zeichen formelhaft beibehalten.

9. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 247

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
247 erbeten und gesucht eintretenden Zeichen, zu deren (Erteilung man die Gottheit durch gewisse Mittel veranlassen, ja sogar zwingen zu knnen vermeinte), die der Augur oder Magistrat von einem bestimmten Orte, dem sog. templum, aus beobachtete oder befragte (observare, con-sulere). Bei diesen selbstndigen Kulthandlungen, den auguria (im technischen Sinne!), richteten die Augurn an den Himmelsgott Iuppiter die Bitte (precatio maxima), durch deutliche Himmelszeichen (auguria caelestia) innerhalb bestimmt gezogener Grenzen [eine Zustimmung zu Angelegenheiten der ffentlichen Wohlfahrt (augurium salutis populi Romani, jhrlich einmal vorgenommen) oder zur Wahl eines neuen Priesters (des rex sacrorum, der 3 Groen Flamines und der Augurn : augurium sacerdotii, Inauguration der Priester) zu erkennen zu geben. Der Beobachtungsplatz bei auguralen Kultakten war das augura-culum auf der Burg. Dorthin begab sich bei heiterem Himmel und windstiller Witterung unter Vermeidung jedes Gerusches der Augur mit dem zu inaugurierenden Priester, der sich, das (Besicht nach Sden (oder O.) gewendet, auf einem Stein niederlie- zu seiner Linken stehend und ebenfalls den Blick fest nach S. (oder O.) gerichtet, grenzte der Augur, die Toga der das Hinterhaupt gezogen, mit seinem Krummstab in der Rechten die Himmelsgegenden in der Weise ab, da sein Standort der Schnittpunkt der nord-sdlichen und der ost-westlichen Linie war. Dann den Lituus in die Linke nehmend, legte er die Rechte auf das Haupt des zu Inaugurierenden und wandte sich nun in feierlichem Gebete an Iuppiter O. M., innerhalb der bezeichneten Grenzen am Himmel bestimmte Zeichen seiner Zustimmung zur Wahl des neuen Priesters zu geben. Das zu dieser Blitzschau abgegrenzte und orientierte Himmelsgewlbe hie templum maius oder Himmels-templum (t. in caelo) oder Schautemplum", das auf die selbstndigen Kulthandlungen der Augurn beschrnkt blieb. Im Gegensatze zur griechischen Anschauung waren insbesondere die zur Linken des Be-schauere erfolgenden Himmelserscheinungen (omina sinistra, von sinere, die etwas zulassen") gnstig. 50. Die magistratische Auspikation. 2. Die magistratische Auspikation (auspicium im technischen Sinne!) war eine der rm. Religion eigentmliche (Einrichtung, wodurch fr alle wichtigen staatlichen Handlungen (wie (Einberufung des Senates, der Komitien, Amtsantritt der Beamten, Auszug zum Kriege und Er-ffnung der Schlacht) durch die ausfhrenden Magistrate die Zeichen der gttlichen Zustimmung (auspicia impetrativa) ein-geholt wurden. So hielt es die Gemeinde fr notwendig, und dadurch wurde der Verlauf des ganzen ffentlichen Lebens in jedem Augenblick an die Gottheit gebunden. Die Magistrate selbst aber waren die immer wieder auspicato (d. h. nur nach vorheriger Befragung des gttlichen Willens durch (Einholung von au-

10. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 226

1829 - Leipzig : Hinrichs
226 sechster Zeitraum. decke sich übrigens seit dieser Zeit die gamc bis dahin ge- wöhnliche Art, Krieg zu führen; doch gelang es Sigis- munden erst (1436) kurz vor seinem Tode, die Böhmen, die sich selbst in zwei religiöse Partheien gctheilt hatten, wie- der zu beruhigen. Ec hatte 1417, um Geld zur Führung des Krieges gegen seine eignen Untcrthancn zu erhalten, die Mark Brandenb urg an Friedrich von Zollern verkauft, und für die Unterstützung, welche ihm der Mark- graf Friedrich der Streitbare von Meisten wäh- rend dieses Krieges gewährte, demselben die Churwürde und das Herzogt hum Sachsen crthcilc, als (1422) die askanifch - sächsische Linie in Wittenberg ausstarb, obgleich die laursburgische Linie sich stark dagegen erklärte. 86. Tcutschlanv unter Albrecht2 bis Maximilian 1. Auf Sigismund, der ohne männliche Erben starb, folgte in den luxemburgischen Erbstaaten, Böhmen und Ungarn, und in der teutschen Königswürde, sein Schwiegersohn, Al- bre ch t 2, Herzog vonoestreich (1437 —1439). Die- ser edle Fürst starb nur zu früh für die zweckmäßigen Ent- würfe, welche er für die Begründung einer neuen und des- sern Ordnung der Dinge in Teutschland verwirklichen wollte.— Seine Wittwe gcbahr (l440) nach seinem Tode einen Sohn, Ladislav, der als nachmaliger Regent von Böhmen und Ungarn seinem Vater ganz unähnlich war. Auf den teutschen Thron ward der Herzog Friedrich von O e st r e i ch (F r i e d r i ch 3) *), (1440 —1493) erhoben, der über ein halbes Jahrhundert auf demselben vegctirte, und zwar in einem Zeiträume, wo eine neue Ordnung der Dinge und ein neues politisches System in Europa sich zu bilden anfing. Denn während seiner Regierung ward von der asia- tischen Horde der osmanischen Türken (1453) das by- zantinische Reich aufgclösct, und stolz erhob nun der Maho- medanismus sein Haupt am schwarzen Meere; in Spanien ward die arabische Herrschaft vernichtet, und die Vereinigung *) Franz Kurz, Oestreich unter Kaiser Friedrich 3. -Thle. Wien, i8i5.8.
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