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1. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 228

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
- 226 - Charakteristisch fr die griech. Religion war ein gewisser Prachtaufwand, sonst aber eine weitgehende Freiheit der Be- Z9uu^\m ble 'tische Religion die groe Einfachheit der Kulthandlungen und der Ausstattung, dagegen die Peinlich- Gebets und^ormeln.^ * der biefe mte umgebenden Gebruche, x Ms Schpfer der rmischen Sakralverfassung galt Numa % q bet ?'ttheit einerseits, der Gemeinde und ihrer Brger anderseits an dem Grund und Boden sowie an den Tagen des Shres festgesetzt und das Ceremonialgesetz und die Priester-Ordnung geschaffen haben soll. ^ 1 Jo. I. Kultfttten. Gebrauch- ^ roid,ti^ten kultfttten waren fast ausschlielich im J\ ^ Kltar (wfiq = (Erhhung; ara = Feuersttte) eine der dem Boden erhhte Opfersttte, meist ein steinerner, dauerhafter Untersatz, der als Feuerstelle fr Brandopfer und als Tisch zum Niederlegen der gottgeroeihten Gaben diente. y * 65 hlerhv' einfache Altre, Hier und da von runder Form, meist fr unblutige Opfer und Libationen bestimmt, in letzterem Falle mit schalenartiger Vertiefung (sog. eo^ac), 2. prchtige grere oder Hochaltre (altaria), meist viereckig und oben glatt, fr Vrondopfer; 0,5 -1 m Hoch und mit einer Deckplatte von ebenso groer Brette und Lnge versehen, wenn sie nur fr 1 Opfertier m y und von 5x5 oder gar 10x20 m Oberflche oder von noch gewaltigeren Dimensionen, wenn sie, wie die Hauptaltre bei den gefeierten Heiligtmern, fr Massenopfer reichen sollten. Monumen-li V* der Zeusaltar in Olympia und der in Pergamon, der Altar Hieros Ii. m Syrakus und der zu den 7 Weltwundern ge-rechnete Apolloaltar auf Delos, der ganz aus den Hrnern der ge-en ^egen Zusammengesetzt war. Grabaltre waren unter-iroijche Gruben [r-fiog, mundus) fr den Kult der Unterirdischen und Heroen. Regelmig gehrten zu einem Tempel 2 Altre: ein kleiner J Innern (meist nur Altartisch - zgan^a, mensa - auch beweg-Ud)e Feuerbecken - sauget, focus) und der groe Brandopferaltar (erca, altaria) vor demselben. \b Der Tempel. 2. Der Tempel (templum, re/uevog - von re/nvco -, das aus dem umliegenden Terrain fr die Gottheit Herausgeschnittene", eingefriedigte Stck), die Opfer statte und Wohnung (vewg, von vatw = wohne) des im Bilde {yaxfia, Signum, simulacrum) an der Hinter-wnd des Hauptraumes in der Nische thronenden Gottes. . c ,(Er lvr m der Regel viereckig, seltener rund; anfangs Hchst einfach allmhlich immer prchtiger und groartiger aufgefhrt; gleich Dem Altare, wenn mglich, nach Osten orientiert; im allgemeinen klein, jeltener von greren Dimensionen, wie der Tempel der Ephesischen

2. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 246

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
246 Noch viel wichtiger und ausgebildeter als in Griechenland und von tiefgreifendem Einflu auf das Staatsleben war die kunstvolle Vivination in Rom. Auer den Losorakeln (sortes, aus den uralten eingeschnittenen Schriftzeichen eichener Stbchen) von Cre und Prneste gab es nicht weniger als 4 staatliche oder doch staat-lich benutzte (Einrichtungen, die ganz die Stellung und Wirksamkeit der griechischen Orakel hatten. 29. Die iluguralbisziplin. 1. Die alte echtrmische Auguraldisziplin der Augurn beruhte auf dem Glauben, da die Götter, des. Iuppiter, bei jedem Unter-nehmen den Kundigen wahrnehmbare Zeichen ihrer Billigung oder Mibilligung gben, und suchte demnach zu erfahren, ob der Gott-heit ein bestimmtes Vorhaben genehm sei oder nicht. Im besonderen sind fr diese wichtig die Ausdrcke augurium (avi-gerium von avis und gerere) und auspicium (avi-spicium). Sie bezeichneten beide, sich deckend: 1. die zur Erkundung des Gtterwillens vorgenommene Beobachtung der Vgel, im weiteren Sinne jede augurale Art der Einholung gttlicher Zustimmung- 2. das dem Beobachter gewordene Vogelzeichen, dann im weiteren Sinne jede Art von Gtterzeichen. Der allgemeine Sprachgebrauch verwandte beide Wrter auch in viel weiterem Sinne, auspicium (und auspicari) fr jede feierliche Erffnung, augurium (und augurare) fr jede Art von Voraussagung der Zukunft. Bei ""bewuter Scheidung im technischen Sinne bedeutete auspicium (und^auspicari) nur die magistratische Einholung der gttlichen Zustimmung zu staatlichen Handlungen, augurium aber (und augurare oder inaugurare, augurium agere) nur die von Augurn vollzogenen Kultakte, die die Befragung des Gtterwillens und Frbitte fr bestimmte Flle mit einander vereinigten. Die Auguraldisziplin unterschied besonders 3 Klassen von Zeichen des gttlichen Willens: 1. Himmelserscheinungen (signa ex caelo: Donner, Blitz und Wetterleuchten, die -nur fr die auguralen Kultakte als Impetrativzeichen galten); 2. Vogelflug1) (s. ex avibus, die urspr. nur fr das magistratische Auspicium galten, also au-spicia im eigentlichen Sinne); 3. Tripudium (s. ex tripudiis = Zeichen aus dem (Bebaren der hl. Hhnerzbeim Fressen, auch auguria oder auspicia pullaria gen.). Nach der Art des Erscheinens waren die signa (oder auguria oder auspicia): 1. oblativa (d. h. zufllig sich einstellende, durch die Gottheit von selbst gegebene Zeichen), die sowohl zustimmend als abweisend sein konnten; 2. impetrativa (d. h. die i) Die sehr beschrnkte Zahl von aves augurales zerfiel in alites (Adler, Geier), die durch ihren Flug, und in oscines (Nabe, Eule, Specht, Hahn), die durch ihre Stimme Zeichen gaben; verhieen sie Gutes (addicere, admittere), so wrben sie addictivae, admissivae, secundae, praepetes, sinistrae, verhieen sie Bses (abdicere, arcere, monere), so wrben sie adversae, alterae (euphemistisch !), inferae genannt. Auch als in spterer Zeit die Vogelschau immer mehr zurcktrat, wrben die Wenbungen ubi aves admiserunt, ave sinistra u. a. fr jebe Art von gnstigen und ungnstigen Zeichen formelhaft beibehalten.

3. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 247

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
247 erbeten und gesucht eintretenden Zeichen, zu deren (Erteilung man die Gottheit durch gewisse Mittel veranlassen, ja sogar zwingen zu knnen vermeinte), die der Augur oder Magistrat von einem bestimmten Orte, dem sog. templum, aus beobachtete oder befragte (observare, con-sulere). Bei diesen selbstndigen Kulthandlungen, den auguria (im technischen Sinne!), richteten die Augurn an den Himmelsgott Iuppiter die Bitte (precatio maxima), durch deutliche Himmelszeichen (auguria caelestia) innerhalb bestimmt gezogener Grenzen [eine Zustimmung zu Angelegenheiten der ffentlichen Wohlfahrt (augurium salutis populi Romani, jhrlich einmal vorgenommen) oder zur Wahl eines neuen Priesters (des rex sacrorum, der 3 Groen Flamines und der Augurn : augurium sacerdotii, Inauguration der Priester) zu erkennen zu geben. Der Beobachtungsplatz bei auguralen Kultakten war das augura-culum auf der Burg. Dorthin begab sich bei heiterem Himmel und windstiller Witterung unter Vermeidung jedes Gerusches der Augur mit dem zu inaugurierenden Priester, der sich, das (Besicht nach Sden (oder O.) gewendet, auf einem Stein niederlie- zu seiner Linken stehend und ebenfalls den Blick fest nach S. (oder O.) gerichtet, grenzte der Augur, die Toga der das Hinterhaupt gezogen, mit seinem Krummstab in der Rechten die Himmelsgegenden in der Weise ab, da sein Standort der Schnittpunkt der nord-sdlichen und der ost-westlichen Linie war. Dann den Lituus in die Linke nehmend, legte er die Rechte auf das Haupt des zu Inaugurierenden und wandte sich nun in feierlichem Gebete an Iuppiter O. M., innerhalb der bezeichneten Grenzen am Himmel bestimmte Zeichen seiner Zustimmung zur Wahl des neuen Priesters zu geben. Das zu dieser Blitzschau abgegrenzte und orientierte Himmelsgewlbe hie templum maius oder Himmels-templum (t. in caelo) oder Schautemplum", das auf die selbstndigen Kulthandlungen der Augurn beschrnkt blieb. Im Gegensatze zur griechischen Anschauung waren insbesondere die zur Linken des Be-schauere erfolgenden Himmelserscheinungen (omina sinistra, von sinere, die etwas zulassen") gnstig. 50. Die magistratische Auspikation. 2. Die magistratische Auspikation (auspicium im technischen Sinne!) war eine der rm. Religion eigentmliche (Einrichtung, wodurch fr alle wichtigen staatlichen Handlungen (wie (Einberufung des Senates, der Komitien, Amtsantritt der Beamten, Auszug zum Kriege und Er-ffnung der Schlacht) durch die ausfhrenden Magistrate die Zeichen der gttlichen Zustimmung (auspicia impetrativa) ein-geholt wurden. So hielt es die Gemeinde fr notwendig, und dadurch wurde der Verlauf des ganzen ffentlichen Lebens in jedem Augenblick an die Gottheit gebunden. Die Magistrate selbst aber waren die immer wieder auspicato (d. h. nur nach vorheriger Befragung des gttlichen Willens durch (Einholung von au-

4. Anschauungsunterricht und Heimatkunde für das 1. - 4. Schuljahr mehrklassiger Schulen - S. 13

1899 - Leipzig : Klinkhardt
— 13 — Teile derselben, welche allenfalls nachgezeichnet werden können. Es ist bekannt, daß man sich vielfach gegen die Aufnahme einfacher Kunst- Produkte in den Anschauungsunterricht sträubt, daß man Betrachtungen über Tische, Stühle, Tafeln, Thüren, Fenster, Ösen, Wagen, Pflug und Egge, Waffen, Geschirre und Geräte aller Art u. dgl. für viel zu un- interessant und zu wenig geistbildend für 6—8 jährige Kinder hält. Wir stellen sie auch den Lebensgebilden und Lebenserscheinungen in der Natur keineswegs gleich, wie ja die verhältnismäßig spärliche Auswahl derselben zeigt; allein sie bieten eine große Fülle von Formen dar, die wir bei- spielsweise im Tierreiche gar nicht und im Pflanzenreiche selten finden; sie gehören ebenso gut wie diese dem Leben der Menschen und seinen Bedürfnissen an, sind außerdem Bildungen seiner Hand und darum schon wichtig für einen guten Lebensunterricht. Können manche dieser Formen nun in ihren Gründzügen erfaßt und nachgebildet werden, so werden sie uns für den Unterricht besonders wertvoll. Und kann man mit Thüren und Fenstern, mit Kleidern und Schulgeräten, mit Waffen und musika- lischen Instrumenten, mit Geschirren und Handwerksgeräten aller Art auch im Unterricht nicht viel mehr „machen" an Bewegungen und Thätig- keiten als selbst mit zahlreichen Tieren und Pflanzen, die man nur in Bildern oder höchstens in Modellen vorführen kann? Selbst mit meh- reren Naturgebilden läßt sich nach dieser Seite im Unterrichte viel mehr „anfangen", als gewöhnlich versucht wird. Zum Erweise dessen erlauben wir uns auf die folgenden Lektionen des 1. Schuljahres aufmerksam zu machen: außer den Vorübungen Nr. 12, 13, 15, 16, 17—20, 34 (das Ei), 38, 39, 43 (Käfig), 46 und 47, 48, 49 und 50, 51, 52, 54, 63 und 64, 65 und 66 (bezüglich der Thätigkeiten), 85 u. a. Welchen außer- ordentlichen Gewinn die Sprachbildung aus der Bildung des Formen- sinn es zieht, werden wir sogleich hören. Ii. Sprachliche Grundsätze. 1. Es wird dem einen oder anderen sinnigen Leser aufsallen, daß wir bisher des Hauptzweckes des ganzen fraglichen Unterrichtes, der Sprachbildung, noch nicht gedacht haben. Sollten wir die Bedeutung der Sprachbildung im Anschauungsunterrichte unterschätzen, da wir den- selben nach realen, der Wirklichkeit entsprechenden Gesichtspunkten an- geordnet haben? Das sei fern. Wir möchten auch hierin uns der Entwickelung der Kindesnatur anschließen. Das Kind wächst in einer Um- gebung äußerst zahlreicher realer Dinge, Erscheinungen und Zustände auf, die ihm erst im Laufe der Jahre ganz allmählich zum Bewußtsein kommen, von deren Namen und sprachlicher Darstellung es die ersten Jahre seines Lebens nichts und auch zur Zeit, wo es in die Schule tritt, noch sehr wenig weiß. Die Sprachbildung des Kindes, auch wo sie durch Eltern, Angehörige und Lehrer frühzeitig eine gute Pflege findet, hält längst nicht gleichen Schritt mit dem Wachstum feiner Vorstellungswelt; in der Regel beginnt ihre Pflege erst mit dem Schulunterrichte. Wie außer-

5. Europa - S. 28

1913 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Gott der Herr warf einen Blick der Trauer und des Erbarmens auf diese Wüste. Dann nahm er, was noch übrig geblieben war an frucht- barer Erde, und streute es über die schwarzen Felsen. Aber ach! es reichte nicht. Kaum wurde in den Spalten und Gründen der Boden bedeckt. Je weiter nach N, um so geringer wurde die Gabe, bis end- lich nichts mehr übrig war; das mußte des Teufels Werk bleiben, wie es gewesen, belastet von dem Fluche ewiger Unfruchtbarkeit. Aber Gott segnete den verlassenen Boden: „Soll keine Blume hier blühen und kein Vogel hier singen, so soll doch der böse Geist keinen Teil an dir haben. Ich will Menschen hier wohnen lassen, die mit Liebe und Treue an diesen Felsen hängen und darauf glücklich werden sollen." Und er befahl den Fischen, daß sie das Meer in ungeheuren Schwärmen belebten, und oben auf die Felsen und die Eisfelder setzte er ein wundersames Geschöpf, halb Kuh, halb Hirsch, das mit Milch und Butter, mit Fleisch und Fell und Sehnen die Menschen nähren und kleiden mußte. 4. Was lehrt die Karte über Norwegens wagerechte Gestaltung? a) Hauptrichtung? Womit lassen sich die Umrisse ver- gleichen? Mit einer schrägstehenden Keule. Wo ist große Breite? Im südlichen Drittel. Wieviel von Norwegen liegt in der nördlich kalten Zone? Etwa 2/ö- b) Wie ist die Gliederung? Norwegen ist das gegliedertste Land der Erde. Vergleiche es mit Griechenland und Chile 1 Was fällt an der Küste, besonders im W und N, auf? Die vielen tiefen Einschnitte und die Unmenge vorgelagerter Inseln. Während die Küste Norwegens, ohne die Fjorde gerechnet, 4500 km lang ist, mißt sie mit den Fjorden gar 27 000 km. 5. Die Fjorde. a) Allgemeines. Ein Fjord (spr. fjôr, pl. fjôre), zu deutsch Förde, Meerbusen, ist nach E. Richter ein sehr langer, im Verhältnis zur Länge schmaler, von hohen, steilen Bergwänden eingesäumter Meeresgolf. Sind die Fjorde Spaltenbildungen des Gebirges? Nein; das glaubte man früher. Man findet Fjorde nur: 1. in Gegenden hoher Breite, 2. an regenreichen Gestaden und 3. in Ländern mit früherer Ver- gletscherung. Fjorde sind die unteren Teile alter Flußtäler, die durch die Tätigkeit der Gletscher der Eiszeit verbreitert und übertieft, d. h. bis unter den Meeresspiegel ausgemuldet worden sind. (Kerp.) Jene Eismassen Weiteten die Flußtäler seitlich aus und brachten diese V-förmigen Flußtäler dadurch in eine U-form. Strandlinien deuten auf Hebungen und Senkungen des Meeresspiegels. P. Güßfeld nennt sie treffend ein Mittelding zwischen Fluß, Alpensee und Meeresbucht, — Fluß : große Längsausdehnung bei geringer Breite, gewundener Lauf,

6. Europa - S. 89

1913 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Iv. Die Karpathenländer (nebst Kroatien, Slawonien und Fiume).1) I. Allgemeines. Literatur. Baedeker, Österreich-Ungarn. 28. Auil. 1910. 9 M. Meyer, Österreich-Ungarn. 8. Aufl. 1910. 7 M. Supan, Österreich-Ungarn in Kirchhoffs Länderkunde, I, 2. 1889. Umlauft, Die österreichisch-ungarische Monarchie. 3. Aufl. 1897. Grunzel, Heiderich, Zeehe, Österreichische Vaterlandskunde. 3. Aufl. 1910. Grund, Landeskunde von Österreich-Ungarn. 1905. 0,80 M. v. Matlekovits, Das Königreich Ungarn. 2 Bde. 1900. Müller-Guttenbrunn, Deutsche Kulturbilder aus Ungarn. Hendschel, Luginsland. Heft 20: Wien—konstantinopel. 1912. 2,50 M. Heft 28: Passau—wien. 1912. 1 M. Anschauungsmittel. Lehmann, Ungarische Pußta. Holzel, Der Fischsee und die Meeraugenspitze in der Hohen Tatra. Holzel, Aus der Pußta. 1. Zur Weckung des Interesses. 1. Österreich-Ungarn steht mit keinem anderen Lande in so regem Handelsverkehr wie mit Deutschland, und für unsere Ausfuhr spielt nur England noch eine wichtigere Rolle als Österreich-Ungarn. 2. Österreich-Ungarn ist Deutschlands Bundesgenosse. 3. Die Sieben- bürger sind deutsche Stammesgenossen; sie haben das dortige Sumpf- gebiet in ein Land des Segens und der Fülle verwandelt. 4. Deutsche haben viele Kulturarbeit dort verrichtet. Deutsche Kolonisten, Schwa- den genannt, haben das einst überaus sumpfige Slawonien in frucht- baren Ackerboden umgeschaffen. Ähnliches ist im Banat geschehen und in der Ungarischen Heide. Ödenburg, Preßburg und Raab sind deutsche Gründungen. Ofenpest haben Deutsche an Stelle alter rö- mischer Niederlassungen gebaut. „Es war kein ruhiges, behagliches Dasein, das die Deutschen in Ungarn zu führen hatten; die Stürme der Mongolei brausten über sie hinweg, sie waren ihnen zuerst aus- x) Deutsch-Österreich s. Bd. 2 im Anschluß an die Alpen.

7. Europa - S. 120

1913 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Donau-Kommission als Wasserstraße bestimmt, vertieft und an der Mündung mit einem durch Dämme geschützte Hafen versehen. So liegt die Wasserstraße der Donau von Silistria ganz auf rumänischem Boden. „Und wie sie durch eine Enge nach Rumänien eintritt, so tritt sie auch durch eine Enge wieder aus, so auch ihrerseits die Einheitlich- keit dieses Landes kennzeichnend/' Das gewaltige, noch immer an- wachsende Delta — täglich führt der Strom 90000 cbm Sinkstoffe mit — dehnt sich über 2300 qkm (= Harzgebiet) aus und ist ein Wirrsal von Seen, Sümpfen, lebenden imd toten Armen, Rohrdickichten u. dgl., belebt von zahllosen Wasservögeln aller Art, wilden Schwänen in geselligen Schwärmen, hochbeinigen Flamingos, großen Pelikanen usw. 5) Bedeutung der Donau. Mächtige Dampfer und Segler dienen dem Handel und Verkehr. Aber Eisenbahnen wie am Rhein, ziehen an ihren Ufern nicht entlang, da das Gelände zu schwierig ist. Großen Nutzen gewährt der Strom durch seinen Reichtum an Fischen. Der Phantasie des rumänischen Volkes erscheint er als gewaltiges, rächen- des Wesen, als Unhold, der in seiner Macht überschäumt und blind- lings vernichtet. 14. Nebenflüsse der Donau. a) Allgemeines. Die Westgrenze des Landes folgt auf den Kar- pathen der Wasserscheide, so daß das Land einheitlich dem Flußsystem der Donau angehört. Schroff fallen die Karpathen gegen das Tiefland ab, daher ist das Gefälle stark, und tief schneiden die Flüsse als Ver- kehrshindernisse in den Boden ein, vielen Schlamm mit sich führend, b) Der Alt (Aiuta) kommt aus den Transsilvanischen Alpen1) aus Siebenbürgen. Vergleiche auf der Karte, welch starke Biegungen der Fluß dort hat! Südlich von Hermannstadt durchbricht er im engen Tal die Transsilvanischen Alpen, durch den Roten Turmpaß (so genannt, weil das Felsenkastell rot angestrichen war), im tiefen Tal rein südlich, Nikopoli gegenüber mündend. Die Übergänge waren, ehe Brücken den Alt überspannten, schwierig; ja oft wurde der Verkehr monatelang unterbrochen, c) Der Sereth kommt wie der Pruth von den Wald- karpathen und beschreibt wie dieser im Oberlauf einen Halbkreis. Von der Quelle bis zu der 20 km voneinander entfernten Mündung sind sie Parallelflüsse, d) Der Pruth fließt im Oberlauf durch Czernowitz, die Hauptstadt der Bukowina. Dann wird er „ein Grenzfluß, wie er im Buche steht", gegen Rußland, obwohl auch auf seinem Ostufer, in Bessarabien, nur Rumänen wohnen. Nur eine Brücke für die Eisenbahn führt östlich von Jassy von der Moldau nach Rußland. Auch der Pruth bildet ein tiefes Tal. 2) Siebenbürgen wuxde von den Ungarn, welche im Reichstage lateinisch sprachen, Transsilvania = Land jenseits des Waldes, genannt. Hiernach Trans- silvanische Alpen.

8. Europa - S. 244

1913 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Tiefebene. Dem Tiefland der Garonne? „Die Alpen mit ihren tiefen, breiten Längs- furchen, ihren durchgehenden Paßstraßen sind ein belebter und Leben spendender Organismus; die Pyrenäen sind für den größten Teil ihrer Erstreckung eine starre, trennende Mauer, ihr eigenes Leben ist gering." (Neuse.) 26. Vergleiche Rußland und die Pyrenäenhalbinsel! a) Geländebild: Massige Gestalt; das größte Tiefland—hochland Europas; offene — ungünstige Verbindung mit dem Rumpf; zurückgezogene Lage gegen den Ozean — vorgeschobene Lage, aber durch Küste und Randgebirge Erschwerung des Seever- kehrs; Nachbarschaft Asiens — Afrikas. b) Natur und Menschenwerk: Landklima wegen Ozeanferne — wegen der Rand- gebirge; die kältesten — heißesten Gebiete Europas; Wasserreichtum und Schiffbar- keit der Flüsse — Wasserarmut und geringe Schiffbarkeit; Waldreichtum — Wald- armut; Steppen; Getreiden — Baumkultur; Bodenschätze, aber nicht voll ausgenutzt — von Fremden ausgebeutet. c) Völkerleben "und Siedelungen: Politische Einheit — Zweiteilung; die griechisch- katholische Kirche vorherrschend — die römisch-katholische alleinherrschend; ein- heitliche Hauptmasse mit fremden Bestandteilen in den Randgebieten — mit land- schaftlichen Unterschieden der Randlandschaften; niedrige, junge — alte Kultur; schwache Bevölkerung. (A. Steinhauff und M. G. Schmidt.) Iii. Portugal. Fürwahr, ein Anblick, holder nicht zu träumen, Was Gott für dieses schöne Land getan! Lord Byron (vor Lissabon). Sieh dort am Haupt Europas ausgebreitet Der Lusitanen Reich, als Krone fast, Wie sich das Land biegt und das Meer sich weitet, Und Phöbus sucht im Ozean sich Rast. Camoêns, Lusidiaden Iii, 20. 1. Zur Weckung des Interesses. 1. Portugal hat in den letzten Jahren viel von sich reden gemacht: 1908 wurde der König mit dem Kronprinzen durch Meuchelmord ge- tötet; 1910 vertrieb eine Revolution seinen Nachfolger und machte aus dem Königreich eine Republik — die jüngste europäische Republik. 2. Mit Portugal steht Deutschland in regem Handelsverkehr. Hinsicht- lich der Handelsbeziehungen Portugals steht Deutschland an zweiter Stelle, nämlich hinter England. Aus Portugal bezieht Deutschland viel Wein, namentlich den feurigen Portwein, und Kork; Deutschland liefert Metallwaren und Zucker. 3. Die Hauptstadt Lissabon wird ihrer schönen Lage Wegen viel besucht. Alexander von Humboldt nannte sie „Hesperischer Schönheit schönstes Stück". 4. Lissabon war einst Europas erste Handelsstadt, und Portugal der erste Handelsstaat der Welt. Prinz Heinrich der Seefahrer erforschte die Westküste Afrikas und entdeckte Madeira, die Azoren und Kapverdischen Inseln. Bartho- lomäus Diaz umsegelte 1486 das Kap der guten Hoffnung, und Vasco

9. Europa - S. 253

1913 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
aber auf die Blutmischung der Franzosen, d. h. romanisierter Kelten mit germanischen Franken, obwohl diese im Nordosten nicht unter- blieben ist." (A. Kirchhoff.) Gern: la belle France, la douce France genannt, le plus beau royaume sous le ciel (Titel der Geographie von Reclus, 1899), der älteste der modernen Nationalstaaten (K. Hassert), das gesegnete Land. Béranger nennt es in seinen chansons: France adorée, douce contrée, reine du monde, o France, o ma patrie. Viktor Hugo nennt Paris capitale du monde civilisé, „den Mittelpunkt, in dem sich das Nervenleben der Welt konzentriert". Schiller preist es in der „Jungfrau von Orleans", I, 3: .......Land des Ruhms, Das schönste, das die ew'ge Sonne sieht In ihrem Lauf, das Paradies der Länder . . . Hier scheiterte der Heiden Macht. Hier war Das erste Kreuz, das Gnadenbild erhöht, Hier ruht der Staub des heil'gen Ludewig, Von hier aus ward Jerusalem erobert. Die Franzosen, les Français. Franci = die Kecken, Kühnen. Zu- nächst wurde das westliche Frankreich Francia genannt. Napoleon I. sagte zuerst „grande nation" in einer Proklamation, die er 1797 an die Italiener richtete. 2. Wie gelangen wir nach Frankreich? a) Nordexpreß : Berlin, Stendal, Hannover, Köln, Aachen, Herbes- thal, Lüttich, Namur, Paris (in 17 Stunden) ; b) Berlin, Halle, Nord- hausen, Kassel, Lahntal, Koblenz, Moseltal, Nancy, Chalons, Paris ; c) Berlin, Halle, Erfurt, Bebra, Frankfurt, Mannheim, Straßburg, Nancy Paris; d) Metz, Pont-à-Mousson, Nancy, Toul, Chalons a. d. Marne, Paris; e) Orientexpreß (Konstantinopel, Ofenpest, Wien), München, Stuttgart, Karlsruhe, Straßburg, über die Vogesen (Zaberner Senke), Saarburg, Avricourt (Zollstation), Lunéville, Nancy, Paris, f) Straß- burg, Mülhausen, (oder Basel nach) Beifort, westlich nach Paris, südlich nach Lyon, g) Zur See ? 3. Gestalt. Welcher Figur ähnelt das Land ? Einem unregelmäßigen Sechseck. Welches sind die beiden größten Seiten? Ost-und Westseite. Welches die gebogensten Seiten? Die vom Mittelmeer und Ozean bespülten. Wieviel Land- und Seeseiten zählen wir? Je drei. 4. Größe. Miß mit dem 1000 km-Maß (Köln—königsberg) Frankreichs nord- südliche und westöstliche Ausdehnung. Beides ist beträchtlich kleiner. Nur von Nw bis So, von dem Kriegshafen Brest bis zum Kriegshafen

10. Die Weltgeschichte in zusammenhängender Darstellung für Schule und Haus - S. 216

1885 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 216 — 133 ergab sich dieselbe. Viele der tapferen Bewohner hatten sich schon vorher freiwillig den Tod gegeben, die übrigen, eine finsterblickende, verwilderte Menge, wurden teils als Sklaven verkauft, teils für den Triumphzug des Siegers aufgespart. Mit dem Falle Numantias hörte der Widerstand der spanischen Volker auf, Rom beherrschte nun auch die iberische Halbinsel. Vi. Die Bürgerkriege. 1. Die Gracchen. Die Eroberungen aus den beiden benachbarten Halbinseln und in Afrika bezeichnen den Höhepunkt in der Entwicklung der Stadtrepublik Rom. Thatsächlich hatte Rom ausgehört, eiue Stadtrepublik zu sein, aber daß es die alten Formen festhielt und sich nicht zum Staate fortzubilden vermochte, das war die kranke Stelle feines innersten Lebens, die Stelle, an der seine Entwicklungsfähigkeit Halt machte. Von nun an geht das Römertum rückwärts. Zunächst waren es die Ämter, welche der Republik zum Schaden gereichten. Die Inhaber derselben bildeten eine bevorzugte Klasse von Bürgern, die sich durch Macht und Reichtum auszeichneten, und in deren Familien allmählich die Ämter selbst gleichsam erblich wnrden. Der Vereinigungspunkt dieser einflußreichen und politisch hervorragenden Männer war der Senat. Je weiter sich die Macht Roms erstreckte, desto mächtiger wurde der Senat. Die Senatoren allein hatten die nötige Einsicht in die Verhältnisse Griechenlands, Asiens, Afrikas und Spaniens, sie allein konnten entscheiden, was zu thun nötig sei, sie alletu konnten die oft sehr schwierigen Verhandlungen mit dem fernen Auslande leiten, sie allein waren im stände, über die fremden Könige zu Gericht zu sitzen. Das Volk konnte nur zusehen, abwarten, bewundern. Was der Senat oder ein unternehmender Feldherr vorschlug, mußte es bestätigen. Daher wnrde allmählich die Volksversammlung (die Centuriatversammlung) ein blindes Werkzeug in der Hand des Senates. Ja, wenn sie nur immer in den Händen des Senats gewesen wäre! Aber nur zu leicht wurde sie ein zweischneidiges Schwert in der Hand ehrgeiziger Männer, die nur sich, nicht die Republik im Auge hatten. Der Amtsadel, die Nobiles (Edlen) oder Optimalen, häufte in den langen Kriegen mit den reichen aber sittlich verkommenen Völkern im Osten eine ungeheure Fülle von Reichtum, Macht und Ehre in den wenigen Familien an, die zu ihm gehörten. Die Scipionen, Ämilier, Flamiuier, Claudier re. beherrschten den Senat, das Volk und infolgedeffen die Welt. Sie teilten sich in die Ämter und in die Provinzen, nur selten gelangte ein anderer, ein liomo novus (ein Unbekannter), wie Cato, Mummius, dazu, gewählt zu werden. Es gab eine Reihenfolge der Ämter, die nur ausnahmsweife durchbrochen wurde. Mit dem einunddreißigsten Jahre konnte man Quästor werden. Schon als solcher hatte man Gelegenheit sich zu bereichern. Denn der Quästor folgte dem Prätor in die Provinz und ordnete mit diesem die Rechts- und Steuerverhältnisse der unterworfenen Länder. War der Optimat 37 Jahre alt, so wurde er Ädil. Jetzt mußte er reich sein, wenn er gefallen wollte, denn den Ädilen lag neben der Aufsicht über die öffentlichen Bauten die Leitung der Festspiele ob, deren es das Jahr über sehr viele gab,
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