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1. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 228

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
- 226 - Charakteristisch fr die griech. Religion war ein gewisser Prachtaufwand, sonst aber eine weitgehende Freiheit der Be- Z9uu^\m ble 'tische Religion die groe Einfachheit der Kulthandlungen und der Ausstattung, dagegen die Peinlich- Gebets und^ormeln.^ * der biefe mte umgebenden Gebruche, x Ms Schpfer der rmischen Sakralverfassung galt Numa % q bet ?'ttheit einerseits, der Gemeinde und ihrer Brger anderseits an dem Grund und Boden sowie an den Tagen des Shres festgesetzt und das Ceremonialgesetz und die Priester-Ordnung geschaffen haben soll. ^ 1 Jo. I. Kultfttten. Gebrauch- ^ roid,ti^ten kultfttten waren fast ausschlielich im J\ ^ Kltar (wfiq = (Erhhung; ara = Feuersttte) eine der dem Boden erhhte Opfersttte, meist ein steinerner, dauerhafter Untersatz, der als Feuerstelle fr Brandopfer und als Tisch zum Niederlegen der gottgeroeihten Gaben diente. y * 65 hlerhv' einfache Altre, Hier und da von runder Form, meist fr unblutige Opfer und Libationen bestimmt, in letzterem Falle mit schalenartiger Vertiefung (sog. eo^ac), 2. prchtige grere oder Hochaltre (altaria), meist viereckig und oben glatt, fr Vrondopfer; 0,5 -1 m Hoch und mit einer Deckplatte von ebenso groer Brette und Lnge versehen, wenn sie nur fr 1 Opfertier m y und von 5x5 oder gar 10x20 m Oberflche oder von noch gewaltigeren Dimensionen, wenn sie, wie die Hauptaltre bei den gefeierten Heiligtmern, fr Massenopfer reichen sollten. Monumen-li V* der Zeusaltar in Olympia und der in Pergamon, der Altar Hieros Ii. m Syrakus und der zu den 7 Weltwundern ge-rechnete Apolloaltar auf Delos, der ganz aus den Hrnern der ge-en ^egen Zusammengesetzt war. Grabaltre waren unter-iroijche Gruben [r-fiog, mundus) fr den Kult der Unterirdischen und Heroen. Regelmig gehrten zu einem Tempel 2 Altre: ein kleiner J Innern (meist nur Altartisch - zgan^a, mensa - auch beweg-Ud)e Feuerbecken - sauget, focus) und der groe Brandopferaltar (erca, altaria) vor demselben. \b Der Tempel. 2. Der Tempel (templum, re/uevog - von re/nvco -, das aus dem umliegenden Terrain fr die Gottheit Herausgeschnittene", eingefriedigte Stck), die Opfer statte und Wohnung (vewg, von vatw = wohne) des im Bilde {yaxfia, Signum, simulacrum) an der Hinter-wnd des Hauptraumes in der Nische thronenden Gottes. . c ,(Er lvr m der Regel viereckig, seltener rund; anfangs Hchst einfach allmhlich immer prchtiger und groartiger aufgefhrt; gleich Dem Altare, wenn mglich, nach Osten orientiert; im allgemeinen klein, jeltener von greren Dimensionen, wie der Tempel der Ephesischen

2. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 246

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
246 Noch viel wichtiger und ausgebildeter als in Griechenland und von tiefgreifendem Einflu auf das Staatsleben war die kunstvolle Vivination in Rom. Auer den Losorakeln (sortes, aus den uralten eingeschnittenen Schriftzeichen eichener Stbchen) von Cre und Prneste gab es nicht weniger als 4 staatliche oder doch staat-lich benutzte (Einrichtungen, die ganz die Stellung und Wirksamkeit der griechischen Orakel hatten. 29. Die iluguralbisziplin. 1. Die alte echtrmische Auguraldisziplin der Augurn beruhte auf dem Glauben, da die Götter, des. Iuppiter, bei jedem Unter-nehmen den Kundigen wahrnehmbare Zeichen ihrer Billigung oder Mibilligung gben, und suchte demnach zu erfahren, ob der Gott-heit ein bestimmtes Vorhaben genehm sei oder nicht. Im besonderen sind fr diese wichtig die Ausdrcke augurium (avi-gerium von avis und gerere) und auspicium (avi-spicium). Sie bezeichneten beide, sich deckend: 1. die zur Erkundung des Gtterwillens vorgenommene Beobachtung der Vgel, im weiteren Sinne jede augurale Art der Einholung gttlicher Zustimmung- 2. das dem Beobachter gewordene Vogelzeichen, dann im weiteren Sinne jede Art von Gtterzeichen. Der allgemeine Sprachgebrauch verwandte beide Wrter auch in viel weiterem Sinne, auspicium (und auspicari) fr jede feierliche Erffnung, augurium (und augurare) fr jede Art von Voraussagung der Zukunft. Bei ""bewuter Scheidung im technischen Sinne bedeutete auspicium (und^auspicari) nur die magistratische Einholung der gttlichen Zustimmung zu staatlichen Handlungen, augurium aber (und augurare oder inaugurare, augurium agere) nur die von Augurn vollzogenen Kultakte, die die Befragung des Gtterwillens und Frbitte fr bestimmte Flle mit einander vereinigten. Die Auguraldisziplin unterschied besonders 3 Klassen von Zeichen des gttlichen Willens: 1. Himmelserscheinungen (signa ex caelo: Donner, Blitz und Wetterleuchten, die -nur fr die auguralen Kultakte als Impetrativzeichen galten); 2. Vogelflug1) (s. ex avibus, die urspr. nur fr das magistratische Auspicium galten, also au-spicia im eigentlichen Sinne); 3. Tripudium (s. ex tripudiis = Zeichen aus dem (Bebaren der hl. Hhnerzbeim Fressen, auch auguria oder auspicia pullaria gen.). Nach der Art des Erscheinens waren die signa (oder auguria oder auspicia): 1. oblativa (d. h. zufllig sich einstellende, durch die Gottheit von selbst gegebene Zeichen), die sowohl zustimmend als abweisend sein konnten; 2. impetrativa (d. h. die i) Die sehr beschrnkte Zahl von aves augurales zerfiel in alites (Adler, Geier), die durch ihren Flug, und in oscines (Nabe, Eule, Specht, Hahn), die durch ihre Stimme Zeichen gaben; verhieen sie Gutes (addicere, admittere), so wrben sie addictivae, admissivae, secundae, praepetes, sinistrae, verhieen sie Bses (abdicere, arcere, monere), so wrben sie adversae, alterae (euphemistisch !), inferae genannt. Auch als in spterer Zeit die Vogelschau immer mehr zurcktrat, wrben die Wenbungen ubi aves admiserunt, ave sinistra u. a. fr jebe Art von gnstigen und ungnstigen Zeichen formelhaft beibehalten.

3. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 247

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
247 erbeten und gesucht eintretenden Zeichen, zu deren (Erteilung man die Gottheit durch gewisse Mittel veranlassen, ja sogar zwingen zu knnen vermeinte), die der Augur oder Magistrat von einem bestimmten Orte, dem sog. templum, aus beobachtete oder befragte (observare, con-sulere). Bei diesen selbstndigen Kulthandlungen, den auguria (im technischen Sinne!), richteten die Augurn an den Himmelsgott Iuppiter die Bitte (precatio maxima), durch deutliche Himmelszeichen (auguria caelestia) innerhalb bestimmt gezogener Grenzen [eine Zustimmung zu Angelegenheiten der ffentlichen Wohlfahrt (augurium salutis populi Romani, jhrlich einmal vorgenommen) oder zur Wahl eines neuen Priesters (des rex sacrorum, der 3 Groen Flamines und der Augurn : augurium sacerdotii, Inauguration der Priester) zu erkennen zu geben. Der Beobachtungsplatz bei auguralen Kultakten war das augura-culum auf der Burg. Dorthin begab sich bei heiterem Himmel und windstiller Witterung unter Vermeidung jedes Gerusches der Augur mit dem zu inaugurierenden Priester, der sich, das (Besicht nach Sden (oder O.) gewendet, auf einem Stein niederlie- zu seiner Linken stehend und ebenfalls den Blick fest nach S. (oder O.) gerichtet, grenzte der Augur, die Toga der das Hinterhaupt gezogen, mit seinem Krummstab in der Rechten die Himmelsgegenden in der Weise ab, da sein Standort der Schnittpunkt der nord-sdlichen und der ost-westlichen Linie war. Dann den Lituus in die Linke nehmend, legte er die Rechte auf das Haupt des zu Inaugurierenden und wandte sich nun in feierlichem Gebete an Iuppiter O. M., innerhalb der bezeichneten Grenzen am Himmel bestimmte Zeichen seiner Zustimmung zur Wahl des neuen Priesters zu geben. Das zu dieser Blitzschau abgegrenzte und orientierte Himmelsgewlbe hie templum maius oder Himmels-templum (t. in caelo) oder Schautemplum", das auf die selbstndigen Kulthandlungen der Augurn beschrnkt blieb. Im Gegensatze zur griechischen Anschauung waren insbesondere die zur Linken des Be-schauere erfolgenden Himmelserscheinungen (omina sinistra, von sinere, die etwas zulassen") gnstig. 50. Die magistratische Auspikation. 2. Die magistratische Auspikation (auspicium im technischen Sinne!) war eine der rm. Religion eigentmliche (Einrichtung, wodurch fr alle wichtigen staatlichen Handlungen (wie (Einberufung des Senates, der Komitien, Amtsantritt der Beamten, Auszug zum Kriege und Er-ffnung der Schlacht) durch die ausfhrenden Magistrate die Zeichen der gttlichen Zustimmung (auspicia impetrativa) ein-geholt wurden. So hielt es die Gemeinde fr notwendig, und dadurch wurde der Verlauf des ganzen ffentlichen Lebens in jedem Augenblick an die Gottheit gebunden. Die Magistrate selbst aber waren die immer wieder auspicato (d. h. nur nach vorheriger Befragung des gttlichen Willens durch (Einholung von au-

4. Vaterländische Geschichte - S. 65

1909 - Nürnberg : Korn
14. Don der Unteilbarkeit Mayerns öis zum Tode des Kurfürsten Maximilian I. (1 50f>—1651.) „Wo früher üppig grüne Auen Geglänzt in holder Frühlingspracht, Liegt nun das Elend, liegt das Grauen, Liegt öde kalte Winternacht." L. Wohlmuth. Einen neuen Beweis, wie Uneinigkeit im eigenen Hanse den Gegnern desselben zugute kommt, lieferten die Söhne Albrechts des Weisen; aber sie bewiesen dann auch, wie Eintracht die Anschläge der Feinde zunichte macht. Letzteres waren in diesem Falle die Adeligen in Bayern. Wilhelm Iv. (1508—1550) war noch minderjährig, als sein Pater starb. Sein Oheim Wolfgang führte deshalb drei Jahre lang mit sechs Räten die Regierung des Landes. Diese Zeit erachtete der Adel für eine günstige Gelegenheit, um seine Macht auf Kosten des Herzogs und des bayerischen Volkes zu erweitern. Er zwang die Bauern zu Knechtsdiensten, welche die Landleute nur dem Herzog zu leisten schuldig waren. Verlangte letzterer Steuern, so gab sie der Adel nur unter der Bedingung, daß ihm neue Vorrechte und Freiheiten vom Herzog verliehen würden. Was die Adeligen cut solchen Steuern zahlten, das gaben sie nicht von ihrem eigenen Gelde, sondern verlangten es von den Bürgern und Bauern wieder. Für ihre eigenen Güter aber beanspruchten sie Steuerfreiheit. Als Wilhelm Iv. die Regierung feines Landes selbst übernahm und die übertriebenen Forderungen des Adels nicht gewährte, wollte ihn dieser nicht als seinen Herrn anerkennen. Die Zeiten zu einem derartigen Vorgehen waren günstig. Wilhelm hatte einen jüngeren Bruder Ludwig. Derselbe machte, entgegen den Bestimmungen seines Vaters, Anspruch aus einen Teil des Landes und stützte sich dabei auf die Tatsache, daß er vor Erlaß der obenerwähnten Bestimmungen geboten sei. Der edle und hochgebildete Kaiser Maximilian I. vermittelte den ausgebrochenen Bruderzwist. Beide wollten von da an gemeinsam, aber doch getrennt, und zwar Wilhelm in München, Ludwig m Landshut regieren. So geschah es und nun wagte es auch der Adel nicht mehr, sich gegen die versöhnten Brüder aufzulehnen, sondern erkannte die Herzoge als Herren an. Während der Regierung dieser beiden Herzoge erfolgte jene große Glaubensspaltung, die man gewöhnlich mit dem Worte Reformation bezeichnet, und die das wichtigste Ereignis der europäischen Geschichte seit Beginn des Mittelalters ist. Obwohl die ganze Bewegung zunächst den Grenzen Bayerns fernblieb, so ist es doch notwendig, in Kürze den Ver- Diktniar und Graf, Vaterländische Geschichte. 5

5. Heimatkundliche Stoffskizzen für den Unterricht in Stadtschulen teilweise mit Berücksichtigung der Stadt Nürnberg - S. 5

1914 - Nürnberg : Korn
5 An jedem Wagen ist angeschrieben, durch welche Straßen und wie weit er fährt. Verschiedene Linien durch bestimmte Straßen. Man hat Straßenbahnlinien durch die Straßen und nach den Plätzen geführt, die von vielen Leuten aufgesucht werden. Die Wagen sollen nicht leer durch die Straßen fahren. Bei besonderen Gelegen- heiten wollen viele Leute die Straßenbahn benützen. (Volksfest, Ausstellung, Eisbahn u. s. w.) Alle Plätze im Wagen sind besetzt. Es verkehren Sonderwagen. Bringt uns ein Wagen nicht in die Straße, in die wir kommen wollen, müssen wir an Kreuzungspunkten in andere Linien umsteigen. (Besondere Fahrscheine.) Im Wagen. Allerhand Vorschriften: Nicht rauchen! Nicht in den Wagen spucken! Hutnadeln und spitzige Gegenstände geschützt tragen! Nicht an die äußeren Türen lehnen! Während der Fahrt nicht aus- und einsteigen! Im Innern der Wagen sind Sitzplätze, auf der vorderen und hinteren Plattform Stehplätze. Der Führer steht auf dem vordern Teil des Wagens, läßt den Strom zufließen und der Wagen setzt sich in Bewegung. Der Führer bremst oder hält an, wenn etwas im Wege ist oder bei einer Haltestelle Leute ein- und aus- steigen wollen. Er gibt Glockenzeichen, damit Fuhrwerke und Per- sonen ausweichen. Da er sehr achtgeben muß, darf man nicht mit ihm sprechen. Der Schaffner gibt dem Führer ein Glocken- zeichen zum Halten und Weiterfahren, gibt die Fahrscheine her und läßt sich den Betrag dafür zahlen. Er reißt die Umsteigekarten ein, nennt die Haltestellen, hilft den Leuten beim Aus- und Einsteigen, achtet darauf, daß die Vorschriften befolgt werden, heizt den Wagen, wendet die Stange, gibt den Leuten Auskunft. Der Kontrolleur sieht nach, ob alle Mitfahrenden einen Fahrschein haben. Wie die Elektrische sich fortbewegt. Die Wagen fahren auf eisernen Schienen. (Warum?) Je zwei Schienen immer neben einander für die 2 sich begegnenden Wagen. Oft kreuzen sich zwei Linien. (Weichenstellen!) Früher spannte man Pferde vor die Wagen der Straßenbahn um sie fortzubewegen.

6. Ergebnisse des Geschichtsunterrichts in der Volkssschule - S. 82

1877 - Nürnberg : Korn
— 82 — frone nieder und nannte sich nur noch Kaiser von Oestreich. So enbete bamals das tansenbjährige teutsche Reich. 4. Napoleon's Uebermuth zeigte sich besonbers Preu-ßen gegenüber. Er verletzte das Ansbachische Gebiet, welches mit bern Bayreuther seit 1791 zu Preußen gehörte, und ließ es dann mit Cleve, Berg und Neuenburg gegen Hannover vertauschen, das boch unter englischer Herrschaft staub. Daraus gab er ohne Vorwissen Preußens den Englänbern Hannover zurück. Da beschloß enblich der preußische König Friedrich Wilhelm Iii., den Kamps mit Napoleon zu wagen, und jetzt blieb Oestreich neutral. Der Kurfürst von Sachsen hielt jeboch vorerst zu Preußen. Im Oktober 1806 fanben die großen Schlachten bei Auerstäbt und Iena statt, in welchen die preußischen und sächsischen Truppen entsetzliche Verluste erlitten. Nun trat der Kurfürst von Sachsen, Friedrich August, dem Rheinbunbe bei und würde bafür zum König ernannt. Die preußischen Festungen, ausgenommen Graubenz und Kolberg, zeigten wenig Wiberstanb. Napoleon burch-zog bah er Preußen in sehr kurzer Zeit als Sieger. Damals erließ er von Berlin den Befehl, alle Häfen Europas den englischen Schiffen zu sperren und alle englischen Waaren von dem Kontinente (Festlanbe) fernzuhalten. Das war die Kontinentalsperre. In Ostpreußen kam es nochmals zum Kampf. Bei Ey lau, süblich von Königsberg, behaupteten die Preußen das Schlachtfelb; boch würden sie bei Frieblanb geschlagen. Im Frieden von Tilsit 1807 verlor Preußen seine Länber zwischen dem Rhein und der Elbe und alle polnischen Gebiete. — Napoleon grünbete aus den ersteren das Königreich Westfalen mit der Hauptstabt Kassel und gab es seinem Bruder Hieronymus; die letzteren erhob er zum Herzogthum Warschau, das der König von Sachsen erhielt.

7. Deutsches Lesebuch für Mittel- und Oberklassen der Volksschulen - S. 17

1914 - Nürnberg : Korn
17 Menschen Arbeit und Bedürfnisse. Das Schaf trägt Wolle für das feinste Gespinst, der Stier verkündigt Kraft und Stärke in Bau und Gestalt, das Pferd geht tüchtig einher im Fuhrwerk, prächtig vor dem Wagen der Großen und stolz als Kampfroß unter dem Krieger, hier ausdauernd und dort. In ihrem Innern verbirgt die Erde große und reiche Schätze. Aus vielen und unerschöpflichen Quellen sprudelt sie freiwillig dem Menschen Heilung zu und Gesundheit und Heiterkeit. Den fleißigen Bergmann belohnt sie bald mit dem edelsten Gewürze, dem Salze, bald mit Silber und Gold, hinreichend für den Bedarf der Münzstätten und Juweliere, bald mit Eisen in Menge, dem Manne zur Waffe und Wehr, zu Schutz und Schirm dem Volke. Ein solches Land, mit so reichen Gaben, Eigenschaften und Kräften ausgestattet, ist von der Natur unverkennbar bestimmt ein großes und starkes Volk zu ernähren in Einfalt und Tugend, und eine hohe Bildung des Geistes in diesem Volke durch Übung und Anstrengung zu erzeugen, zu erhalten, zu fördern. Auch ist das Land nicht umsonst bestimmter Grenzen ht* raubt gegen Morgen wie gegen Abend und selbst gegen Mitter- nacht. Die Bewohner können sich gegen den Neid, die Habsucht und den Übermut fremder Völker auf nichts verlassen als aus ihre eigene Kraft. Es gibt für sie keine Sicherheit als in ihrem festen Zusammenhalten, in ihrer Einigkeit, in ihrer sittlichen Macht. Endlich ist den Bewohnern dieses Landes durch große und schöne Ströme das Meer geöffnet und der Zugang zur Welt. Aber das Meer drängt sich nicht so verführerisch an sie hinan oder zwischen sie hinein, daß sie verlockt und dem heimatlichen Boden entfremdet werden könnten. Vielmehr kann der edlere Mensch dem Gedanken an eine deutsche Erde und an einen deut- schen Himmel nicht entgehen und dieser Gedanke scheint in ihm die Sehnsucht erhalten zu müssen zu der Welt seiner Geburt und die Liebe zu dem Boden seines Vaterlandes. Hàrich Là. 18. Die Muttersprache. Muttersprache, Mutterlaut, Wie so wonnesam, so traut! Erstes Wort, das mir erschallet, Süßes, erstes Liebeswort, Erster Ton, den ich gelallet, Klingest ewig in mir fort. Ärsrbuch für Mittel- und Oberklasscn. 2

8. Deutsches Lesebuch für Mittel- und Oberklassen der Volksschulen - S. 94

1914 - Nürnberg : Korn
94 tausend Bienen fliegen um köstlichen Honig zu saugen, welche die ganze Gegend durchwürzen, sind sie nicht ein Bild des deutschen Geistes mit seinem Dufte, der die Weit erfüllt? Allgemeine deutsche Sagen von Bedeutung gibt es nicht von der Linde, dagegen viele örtliche. — Blutlinden, Femlinden, Geisterlinden, Gerichtslinden u. s. w. gibt es viele. Noch häufiger sind die heiligen Linden, indem es sehr gebräuchlich war die Linden als Bildstöcke für Marien- und Heiligenbilder zu benutzen. Mehrere Orte haben von solchen Linden ihren Namen erhalten, z. B. Heiligenlinde in Ostpreußen, wo, wie man sagt, alle Bäume der Gegend sich nach der Linde und dem dort gegründeten Kloster hinneigten. Noch mehr als ein Sagen bäum ist die Linde ein Ge- denkbaum. Unsere Vorfahren pflanzten Linden, um ein merkwürdiges oder freudiges Ereignis zu bezeichnen wie noch jetzt, obschon in neuerer Zeit von den Gebildeteren die Eiche bevorzugt wird. Obwohl nun die Eiche ein noch dauernderes Denkmal bildet, so erreichten doch die Linden- pflanzungen ihren Zweck sicherer und schneller. Die Linde wächst während eines Menschenalters zu einem ansehn- lichen Baume heran, so daß die Erinnerung noch dasteht, wenn derselbe schon groß ist, daher weniger leicht ver- gessen wird. Dagegen wächst die Eiche so langsam, daß man häufig schon vergessen hat, warum sie gepflanzt wurde, ehe sie ein Ansehen erhält. Dazu kommt, daß die Linde an bewohnten Plätzen vortrefflich gedeiht, während die Eiche bei den Wohnungen der Menschen ein Fremdling bleibt, der nicht an seinem Platz ist, weil er in den freien, einsamen Wald gehört. Linden, an welche sich wichtige Ereignisse knüpfen, gibt es und gab es viele, besonders in der Schweiz; so die Linde in Altdorf, welche den Tell- schuß sah, — die zum Andenken an die Murtner Schlacht gepflanzte Linde in Freiburg, worunter jetzt noch das so- genannte Lindengericht an Markttagen abgehalten wird, — ferner die Linde an der Stelle, wo das berühmte Beinhaus bei Murten stand, welches 1798 von den Franzosen zerstört wurde. Geringere Veranlassungen zum Pflanzen von Linden kommen fast in jeder Stadt vor. Auf den Dörfern werden noch immer Erinnerungslinden gepflanzt, während die Städte nach Denkmälern von Erz und Stein trachten. Man kann sagen, die Linde sei ein Baum der Ortschronik.

9. Deutsches Lesebuch für Mittel- und Oberklassen der Volksschulen - S. 357

1914 - Nürnberg : Korn
357 Die Erde bebt, der Donner brüllt, Der König ruft darein, Er ist in blaues Kleid gehüllt; Sagt nur, wer mag es sein? Die Fahne faßt des Königs Hand, Er stürzt von Wall zu Wall; — Er stieget über Glut und Brand Im lauten Donnerschall. Und nach ihm wie die Meeresflut Viel hundert an der Zahl; Er flammt sie an mit hohem Mut, Der Hort im blauen Stahl. Und Mauern stürzen; wankt er nicht, Der blaue König? — Kühn Schaut er dem Tod ins Angesicht Mit stolzem Heldensinn. Und auf der Feste Mauern ruft Der König: „Stürmt heran!" Er bahnet über Schutt und Kluft Des Sieges blut'ge Bahn. Der blaue König zückt das Schwert Und glänzt im Mittagsstrahl. Dort steht er, wie ein Gott verklärt, Auf seines Sieges Mal. Wer ist der blaue König? sprecht! So fragt der Muselmann. „Er ist aus Wittelsbachs Geschlecht, Der siegesfrohe Khan!"*) Es beugt der Mond dem blauen Hort Sich mit dem Silberkranz; Es lebt sein Name fort und fort, Ein Stern im goldnen Glanz! «. «üsser. 281. Die feuerspeienden Berge. Solche gibt es in Europa, in Asien, in Amerika und aus der großen Inselwelt zwischen Asien und Amerika. Anzusehen sind sie äußerlich wie andere Berge. Einige sind spitzig wie ein Zuckerhut, andere rund; manche sind so hoch, daß sie bis über die Wolken hinaufreichen und ihre Gipfel ewiger Schnee *) Khan — türkischer oder tatarischer Fürst oder Heerführer.

10. Präparationen für den Geschichts-Unterricht in der Volksschule - S. 95

1912 - Nürnberg : Korn
— 95 — Wie erwies sich aber Heinrich auch diesmal trotzig? Welches Urteil erwartete Heinrich sicher? Warum erschien er also nicht vor Gericht? Wie wäre aber das Urteil wenigstens ausgefallen, wenn er auf die Vorladung des Kaisers erschienen wäre? (milder). Nun mußte der Kaiser das Urteil sprechen. Wen zog er dazu bei? Mit welchen Worten fragte er die Fürsten um ihre Meinung? Welche Antwort gaben sie ihm? Welche Ehre wollten sie Heinrich nehmen? (Herzogswürde). Welche Länder sollte er verlieren? Aber die höchste Strafe war die Reichsacht. Der Geächtete besaß kein Recht mehr. Jeder durfte ihn fangen und töten. (Steckbriefe!) Warum war es aber nicht leicht, die Strafe an Heinrich auch auszuführen? (Heer). Worauf mußte der Kaiser gefaßt sein? (Krieg). Auf welche Weise suchte er daher Heinrich zu überwinden? Wer stand ihm wohl bei? Wie demütigte sich nun Heinrich vor dem Kaiser? Woran erinnerte sich wohl der Kaiser, als er den Herzog vor sich auf den Knien liegen sah? Wodurch bewies Friedrich, daß er dem Herzog verzeihe? Und wie zeigte er sein Mitleid? Warum bemitleidete er ihn wohl? Welchen Teil des Urteiles führte Friedrich aus? Warum? Wie milderte er dagegen die Acht? Iii. Stufe. A. Gruppierung. 1. Ein ungehorsamer Herzog. 2. Seine Bestrafung. B. Begründung. 1. Warum hatte Kaiser Friedrich den Herzog Heinrich so mächtig gemacht? (Hilfe). 2. Wie täuschte er sich aber in Heinrichs Dankbarkeit? 3. Was tat daher Friedrich, als er seinen Irrtum einsah? (Er machte Heinrich wieder schwach). C. Vergleich, a) Das Lehenswesen und ähnliche Zustände der Gegenwart. 1. Was leiht der König (Staat) dem Waldaufseher zur Benützung? (Dienstwohnung, Dienstgründe). Was gab damals der Kaiser den Herzogen als Lehen? (Länder). 2. Welche Rechte hat der Waldaufseher über seine Wohnung und seine Grundstücke?
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