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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Alte Welt - S. IX

1871 - München : Lindauer
Ix es ohngefähr die Form dieses griechischen Buchstaben (>/ = D), b. H. die eines Dreiecks hat. Man vergleiche über den Ursprung des Nils die neuesten Mitteilungen des verdienten Afrika-Reisenden Charles Beke im Athenänm2206 vom 5. Februar 1870. 21) Nach der Angabe Mane'tho's, eines ägyptischen Priesters aus Sebenny'tus, der im 3. Jahrhundert vor Christus die Geschichte Ägyptens von der ältesten Zeit bis zur Verwandlung bieses Landes in eine Provinz des rnazebonischen Reiches (332 v. Chr.) geschrieben hat, herrschten in Ägypten im Ganzen (teils gleichzeitig, teils nacheinanber) 31 Dynastien, die in dem nachstehenben Verzeichnisse nach ihrer Wiege ober nach ihrem Herrschersitze benannt finb. Die ägyptischen Dynastien bts 332 vor Christus: 2 $6is.................} öberagwten. i Ob-rs»Ypt«n; (V-rtr-i- » / ! bung der Hy'ksos). 3. Me'mphts . . ) i 19. „ \ „ 4. „ ... ^ Mittelägypten. I 20. „ / Oberägypten. b. „ . . . J i 21. Ta'nis } 6. Clephanti'ne. . Oberägypten. I 22. Buba'stos . . . I „ . „ , 7. M.mphis . . }mitmä9wten. j 23. ..... f Un..« 10. 6:;ftr,,ons} wm. 11 ir*:”:... un.°r-gyp..n. 11. Theben .... 1 27. Perser, 527 v. Chr. 12. „ . . . . f Oberägypten, i 28. Sais............) ■f?* " * * • • ' 1 29. Mc'nbes . . . > Unterägypten. 14. lo'ls................Unterägypten. s 30. Sebeuny'tus ) 15. Drei bett Hyksos zinspflichtige j 31. Perser, 340—332 v. Christus. 16. ^ Dynastien aus Theben in Ober- - 17. ) ägypten. i 22) Der griechische Geschichtschreiber He^robot (geb. 484 v. Chr.) nennt biesen Rhamses bnrchweg Seso'stris. Dies erklärt sich baburch, daß König Rhamses Ii noch bei seinen Lebzeiten die populären Beittanten Sestern und Se'su erhielt, welche durch Verbinbung mit dem Worte Ra (Sonne), der gewöhnlichen Titulatur der Könige von Mizra'jim, eine Zusammensetzung ergaben, die in griechischen Ohren wie Sesostris klang. An biesen populären Namen knüpften die Griechen alle Thaten der großen Kriegsfürften Ägyptens von Thutmes in bis auf Rhamses Ii und feine nächsten Nachfolger. 23) Die Gemächer unter der Erde waren Grüfte vott Königen und heiligen Krokodilen. Jetzt stnd von dem Labyrinthe nur noch einige Mauerreste, gewaltige Sterne und große Erdhaufen übrig, Reste, die ein Viereck von 600' Länge und 500' Breite bebecken. 24) Dieses Land führte in der ältesten Zeit keinen allgemeinen Namen. Das Wort „Griechenland bezeichnete ursprünglich nur die Gegeub von Dobo'na in Cpi'rus, wo die Griechen, ein Zweig des hellenischen Stammes, eine Zeit lang wohnten; spater warb es von den Römern aus das gauze von beit europäischen Helle'nen bewohnte Gebiet ausgebehnt. Ähnlich verhielt es sich mit dem Namen "Hellas". Dieser bezeichnete ursprünglich nur eine Stadt mit ihrer nächsten Umgebung im Süben Thessaliens, später Mittelgriechenlanb im Gegensatze zum Peloponnes, noch später bezeichnete dieser Name Mittelgriechenlanb, den Peloponnes und die griechischen Inseln, zuletzt warb er für jebes von Hellenen bewohnte Land gebraucht. 25) Außer philosophischen und politischen Schriften hinterließ Xenophon folgende Geschichtswerke: Heue'mka oder die Geschichte Griechenlands von 411 Sattler, Abriß. 12

2. Die Alte Welt - S. I

1871 - München : Lindauer
Beilagen. L) Der Name „Eden" deutet nach seinem gewöhnlichen Sinne auf Wonne oder Anmut hin, hat aber auch die Bedeutung der Höhe wie das Wort„Para^ dies", welches aus dem sanskritischen parä — hoch oben und desa — das Land entstanden ist. Den Andeutungen der Schrift znfolge ist unter „Eden" jenes asiatische Hochland zu denken, welches im Westen durch den Enphrat (Pherat) und Tigris (hi'ddekel), im Osten durch den Ht/phasis (Pischon), im Süden durch den Nil (Gihon) begrenzt, mithin vom A'ratat in Armenien, vom Kaila'sa im Hima'laja und von den Alpen Abyssiniens eingeschlossen ist. 2) A'ner von Ai'rja und A'rja — die Herren, die Würdigen, die Tüchtigen. Man hat zwei Hauptzweige der Arier zu unterscheiden, den westlichen oder kaukasischen, der im Osten bis an den Tigris reichte, und den östlichen, welcher vom Tigris bis über den Ganges hinaus wohnte. Die westlichen Arier nannten sich 2vrj a und ihr Land Arjava'rta oder Arja-de'ka, die östlichen Arier nannten sich Ai'rja Ari'ja und gebrauchten für jenen Teil ihres Landes, welcher vom Tigris bis zum Stromgebiet des Indus reichte, den Namen Airja'na, daher A'rian, J'ran, bei den Griechen Aria'na, Erie'ne, während sie den übrigen Teil ihres Landes, das Indus-gebiet, den Pe'ndschab (Fünfflußland) und das Gangesgebiet mit dem Namen Ha'pta, Hi'ndn, He'ndn, d. h. die sieben Ströme bezeichneten. Die Arier auf dem Hochlande von Iran (Meder, Perser n. a.) und die Arier am Indus und Ganges waren Glieder eines und desselben Zweiges, der vor seiner Teilungentwederin Baktrienoder auf demhochlaude vonjran wohnte 3) Der Name „Phönizien" wird gewöhnlich abgeleitet von dem Stammvater 4>o(,vil (Phönix), dem griechischen Ausdruck sür Chams vierten Sohn, der im Hebräischen Eh na, und nach der alexandrinischen Übersetzung des alten Testamentes Kanaa'n hieß. Andere leiten den Namen „Phönizien" ab von dem griechischen Worte ^>owuri, Phöni'ze, d. i. Heimat der Palmbäume, oder von (poirog (Ph oinos), d. H. blutrot von den purpurroten Stoffen, dem Hauptgegenstande der Industrie und des Handels der Phönizier. 4) Von diesen Kanaani'tern im engern Sinne sind die Kanaaniter im weitern Sinne oder diejenigen Bewohner des Jordanlandes zu unterscheiden, die nicht von Kanaan, sondern von einem andern der Söhne Chams abstammten. Der Name des Landes „Kanaan" ist von dem Namen „Chna" oder „Kanaan" den Chams vierter Sohn führte, abzuleiten. Sieht man von dieser Benennung des Landes nach dem Stammvater seiner Bevölkerung ab und folgt der Etymologie, so heißt „Kanaan" so viel als „Niederung", ein Ausdruck, welchen man im Gegensatze von „Ara'm", d. i. „Hochland", mit der Beschaffenheit des Landes übereinstimmend finden konnte. 5) Für die Gebirgskette Gilea'd treten gegenwärtig die ihren bedeutendsten Gruppen beigelegten Namen Adfchlu'n, Elma'rad, Dschilaa'd und Be'lka ein. Die letztgenannte dieser Gruppen trifft sachlich am nächsten mit dem alten Gilea'd der Bibel zusammen. 6) Über Alter und Entstehung dieses Meeres sind die Naturforscher nicht einig. Bevor Graf von Bertou und Jak. Phil. Fallmerayer (Neue Fragmente aus dem Orient) ihre Ansichten über das tote Meer äußerten, wurde

3. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 356

1868 - München : Lindauer
356 Bayern unter König Max I Joseph. bisherigen Gemahlin und heirathete (2. April 1810) des Kaisers Franz I älteste Tochter, Maria Louise, die ihm (20. März 1811) einen Sohn gebar, dem er den Titel „König von Rom" beilegte. Auf die Unterstützung Oesterreichs bauend suchte Napoleon die Engländer, deren Macht ihm schon lange ein Dorn im Auge war, durch Vernichtung ihres Handels zu schwächen und ordnete zu diesem Zwecke durch ein Dekret vom 19. Dezember 1810 die Continental sperre (Verbot aller englischen Manu- facturwaaren in den von ihm abhängigen Staaten) an. Bayern fügte sich, wies aber sonstige Eingriffe, die Napoleon in seine inneren Verhältnisse zu machen suchte (z. B. die Zumuthung der Einführung seines Gesetzbuches) klug und fest zurück. Auch von Rußland forderte Napoleon die strengste Handelssperre gegen England und begann, als ihm Kaiser Alexander nicht will- suhr, diesen auf jede Weise zu beleidigen. So kam im Frühjahre 1812 der russische Krieg zum Ausbruch, der Napoleon zwang, seine Kräfte zu theilen, denn während des Kampfes im fernsten Nord osten durfte der leicht erregbare Süd westen nicht ungedeckt bleiben. Bayern mußte, so schwer es ihm fiel, sein Bundescontingent von 30,000 Mann unter dem Oberbefehle Frankreichs nach Rußland absenden. Die Hauptmasse der Bayern kämpfte als 19. und 20. Di- vision der großen Armee im sechsten Armeecorps unter dem Oberbefehle Gouvions St. Cyr mit Auszeichnung (16., 17., 18. und 22. August 1812) bei Polotzk an der Düna, wo die tapferen Generale Deroy und Sieb ein blieben. Bis zum 18. Oktober hielt sich Gouvion St. Cyr bei Polotzk, an diesem und dem folgenden Tage aber wurde er von den über- legenen Heeresmassen des russischen Generals Wittgenstein und des mit schwedischen Truppen herbeigeeilten Generals Stein heil angegriffen. Er behauptete zwar mit den Bayern, die gegen sechstausend Mann einbüßten, seine Stellung, aber der General Merle, der den schwerverwundeten Gouvion St. Cyr im Kommando ablöste, sah sich zur Aufgebung der Stellung ge- zwungen und zog sich gegen Lukomila an der Ulna zurück, wo am 29. Oktober die Vereinigung mit dem von Smolensk sich zurückziehenden Marschall Victor erfolgte. Die Bayern unter Wrede, nur mehr 2000 Mann stark, waren in südwestlicher

4. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 440

1868 - München : Lindauer
Zum cr/icn Zeitraum gehörig von Ziffer 1—5 incl. 1. Bei den Alten führte die Gegend südlich von der mittleren und unteren Donau die Namen Binde lizien, Raetien, Norikum und Pannonien. Vindelizien hieß das Land vom Bodensee, von der Wertach und dem untern Lech bis zum Inn; vom Inn bis zum Kahlenberge bei Wien und von der Donau bis zum Kraiugebirge erstreckte sich Norikum, welches seit Hadrian in ein Ufer-Norikum (heutiges Ober- und Uuteröstcr- rcich) pnd in ein Binnen - Norikum (heutiges Steyermark und Kärnthen) abgetheilt wurde. Pannonien wurde die Strecke vom Kahleubcrge bis an den Einfluß der Save in die Donau genannt; was südlich von Vindelizien zwischen den Duellen des Rheins und Norikum bis an die Grenze Italiens reichte, hieß Rätien. Nach den Zeiten Hadrians hieß Vindelizien das zweite Rätien. 2. Daß die Bojer aus Gallien gekommen seien, ist ebenso wenig nach- weisbar, wie dies, daß die Bojer eine keltische Völkerherrschaft gewesen, die in Gallien ihren Ursih hatte. Darf aus dem historisch beglaubigten Zusammen- leben der bojischen Ueberreste in den oberen Donau- und Alpengegenden mit den um die Mitte des sechsten Jahrhunderts nach Christus ebendahin eingewanderten Bajoariern germanischer Zunge geschlossen werden, daß sich in der Sprache und Schrift der heutigen Bayern die der alten Bojer einigermaßen erhalten habe, dann läßt die auffallende Aehnlichkeit der süddeutschen Sprache mit der griechischen verniuthen, daß die Bojer vor ihrem Zusammentreffen mit den Kelten an der Donau (um 590 v. Ehr.) in einer Gegend Asiens, ver- muthlich in Armenien, seßhaft gewesen und ihrer Abstammung nach den Griechen weit näher gestanden seien, als den Kelten. Uebereinstimmend damit sagen schon die Non. hist, monaster. Tegernsee illustrantia ap. Bern. Pez Thes. Anect. noviss. Tom. Iii. pag. 493: — Noricorum, ut dixi, in ultimo Oriente circa Armeniern vel Indiam usque hodie manet origo, quod plene omnibus notum a probatissimis etiam nuper accepimus, qui peregrinati illuc Bawarizantes audierant. Daß Armenien die Hei- math der Bojer sei, behaupten auch Vitus Arnpeckh in seinem Obren. Bajoar., Bernhardus Xoricus ap. Hier. Pez scr. rer. austr. T. I. p. 689, Andreas, Presbyter Batisbon. in Joan. Boecleri Volum, rer. Germ., Vincenz von Pallhausen in seiner Schrift: Garibald, erster König Bajoaricns (München 1810) in den Belegen S. 175 n. 86, wo auf die Worte in einem Briefe des Themistokles Bezug genommen wird: In navali pugna contra Xerxem Boji praeclare et fortiter dimicarunt, end- lich Felix Joseph Lipowsky in den Urgeschichten von München (München 1815) Ii in der Vorrede S. 5 und 6. 3. Böhmen oder Beheim ist das Bojohemum des Vellejus, das Boihe- mum des Tacitus, das Bovi'ca/uov des Strabo, die Heimath der Baco/üifxai

5. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 228

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
- 226 - Charakteristisch fr die griech. Religion war ein gewisser Prachtaufwand, sonst aber eine weitgehende Freiheit der Be- Z9uu^\m ble 'tische Religion die groe Einfachheit der Kulthandlungen und der Ausstattung, dagegen die Peinlich- Gebets und^ormeln.^ * der biefe mte umgebenden Gebruche, x Ms Schpfer der rmischen Sakralverfassung galt Numa % q bet ?'ttheit einerseits, der Gemeinde und ihrer Brger anderseits an dem Grund und Boden sowie an den Tagen des Shres festgesetzt und das Ceremonialgesetz und die Priester-Ordnung geschaffen haben soll. ^ 1 Jo. I. Kultfttten. Gebrauch- ^ roid,ti^ten kultfttten waren fast ausschlielich im J\ ^ Kltar (wfiq = (Erhhung; ara = Feuersttte) eine der dem Boden erhhte Opfersttte, meist ein steinerner, dauerhafter Untersatz, der als Feuerstelle fr Brandopfer und als Tisch zum Niederlegen der gottgeroeihten Gaben diente. y * 65 hlerhv' einfache Altre, Hier und da von runder Form, meist fr unblutige Opfer und Libationen bestimmt, in letzterem Falle mit schalenartiger Vertiefung (sog. eo^ac), 2. prchtige grere oder Hochaltre (altaria), meist viereckig und oben glatt, fr Vrondopfer; 0,5 -1 m Hoch und mit einer Deckplatte von ebenso groer Brette und Lnge versehen, wenn sie nur fr 1 Opfertier m y und von 5x5 oder gar 10x20 m Oberflche oder von noch gewaltigeren Dimensionen, wenn sie, wie die Hauptaltre bei den gefeierten Heiligtmern, fr Massenopfer reichen sollten. Monumen-li V* der Zeusaltar in Olympia und der in Pergamon, der Altar Hieros Ii. m Syrakus und der zu den 7 Weltwundern ge-rechnete Apolloaltar auf Delos, der ganz aus den Hrnern der ge-en ^egen Zusammengesetzt war. Grabaltre waren unter-iroijche Gruben [r-fiog, mundus) fr den Kult der Unterirdischen und Heroen. Regelmig gehrten zu einem Tempel 2 Altre: ein kleiner J Innern (meist nur Altartisch - zgan^a, mensa - auch beweg-Ud)e Feuerbecken - sauget, focus) und der groe Brandopferaltar (erca, altaria) vor demselben. \b Der Tempel. 2. Der Tempel (templum, re/uevog - von re/nvco -, das aus dem umliegenden Terrain fr die Gottheit Herausgeschnittene", eingefriedigte Stck), die Opfer statte und Wohnung (vewg, von vatw = wohne) des im Bilde {yaxfia, Signum, simulacrum) an der Hinter-wnd des Hauptraumes in der Nische thronenden Gottes. . c ,(Er lvr m der Regel viereckig, seltener rund; anfangs Hchst einfach allmhlich immer prchtiger und groartiger aufgefhrt; gleich Dem Altare, wenn mglich, nach Osten orientiert; im allgemeinen klein, jeltener von greren Dimensionen, wie der Tempel der Ephesischen

6. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 246

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
246 Noch viel wichtiger und ausgebildeter als in Griechenland und von tiefgreifendem Einflu auf das Staatsleben war die kunstvolle Vivination in Rom. Auer den Losorakeln (sortes, aus den uralten eingeschnittenen Schriftzeichen eichener Stbchen) von Cre und Prneste gab es nicht weniger als 4 staatliche oder doch staat-lich benutzte (Einrichtungen, die ganz die Stellung und Wirksamkeit der griechischen Orakel hatten. 29. Die iluguralbisziplin. 1. Die alte echtrmische Auguraldisziplin der Augurn beruhte auf dem Glauben, da die Götter, des. Iuppiter, bei jedem Unter-nehmen den Kundigen wahrnehmbare Zeichen ihrer Billigung oder Mibilligung gben, und suchte demnach zu erfahren, ob der Gott-heit ein bestimmtes Vorhaben genehm sei oder nicht. Im besonderen sind fr diese wichtig die Ausdrcke augurium (avi-gerium von avis und gerere) und auspicium (avi-spicium). Sie bezeichneten beide, sich deckend: 1. die zur Erkundung des Gtterwillens vorgenommene Beobachtung der Vgel, im weiteren Sinne jede augurale Art der Einholung gttlicher Zustimmung- 2. das dem Beobachter gewordene Vogelzeichen, dann im weiteren Sinne jede Art von Gtterzeichen. Der allgemeine Sprachgebrauch verwandte beide Wrter auch in viel weiterem Sinne, auspicium (und auspicari) fr jede feierliche Erffnung, augurium (und augurare) fr jede Art von Voraussagung der Zukunft. Bei ""bewuter Scheidung im technischen Sinne bedeutete auspicium (und^auspicari) nur die magistratische Einholung der gttlichen Zustimmung zu staatlichen Handlungen, augurium aber (und augurare oder inaugurare, augurium agere) nur die von Augurn vollzogenen Kultakte, die die Befragung des Gtterwillens und Frbitte fr bestimmte Flle mit einander vereinigten. Die Auguraldisziplin unterschied besonders 3 Klassen von Zeichen des gttlichen Willens: 1. Himmelserscheinungen (signa ex caelo: Donner, Blitz und Wetterleuchten, die -nur fr die auguralen Kultakte als Impetrativzeichen galten); 2. Vogelflug1) (s. ex avibus, die urspr. nur fr das magistratische Auspicium galten, also au-spicia im eigentlichen Sinne); 3. Tripudium (s. ex tripudiis = Zeichen aus dem (Bebaren der hl. Hhnerzbeim Fressen, auch auguria oder auspicia pullaria gen.). Nach der Art des Erscheinens waren die signa (oder auguria oder auspicia): 1. oblativa (d. h. zufllig sich einstellende, durch die Gottheit von selbst gegebene Zeichen), die sowohl zustimmend als abweisend sein konnten; 2. impetrativa (d. h. die i) Die sehr beschrnkte Zahl von aves augurales zerfiel in alites (Adler, Geier), die durch ihren Flug, und in oscines (Nabe, Eule, Specht, Hahn), die durch ihre Stimme Zeichen gaben; verhieen sie Gutes (addicere, admittere), so wrben sie addictivae, admissivae, secundae, praepetes, sinistrae, verhieen sie Bses (abdicere, arcere, monere), so wrben sie adversae, alterae (euphemistisch !), inferae genannt. Auch als in spterer Zeit die Vogelschau immer mehr zurcktrat, wrben die Wenbungen ubi aves admiserunt, ave sinistra u. a. fr jebe Art von gnstigen und ungnstigen Zeichen formelhaft beibehalten.

7. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 247

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
247 erbeten und gesucht eintretenden Zeichen, zu deren (Erteilung man die Gottheit durch gewisse Mittel veranlassen, ja sogar zwingen zu knnen vermeinte), die der Augur oder Magistrat von einem bestimmten Orte, dem sog. templum, aus beobachtete oder befragte (observare, con-sulere). Bei diesen selbstndigen Kulthandlungen, den auguria (im technischen Sinne!), richteten die Augurn an den Himmelsgott Iuppiter die Bitte (precatio maxima), durch deutliche Himmelszeichen (auguria caelestia) innerhalb bestimmt gezogener Grenzen [eine Zustimmung zu Angelegenheiten der ffentlichen Wohlfahrt (augurium salutis populi Romani, jhrlich einmal vorgenommen) oder zur Wahl eines neuen Priesters (des rex sacrorum, der 3 Groen Flamines und der Augurn : augurium sacerdotii, Inauguration der Priester) zu erkennen zu geben. Der Beobachtungsplatz bei auguralen Kultakten war das augura-culum auf der Burg. Dorthin begab sich bei heiterem Himmel und windstiller Witterung unter Vermeidung jedes Gerusches der Augur mit dem zu inaugurierenden Priester, der sich, das (Besicht nach Sden (oder O.) gewendet, auf einem Stein niederlie- zu seiner Linken stehend und ebenfalls den Blick fest nach S. (oder O.) gerichtet, grenzte der Augur, die Toga der das Hinterhaupt gezogen, mit seinem Krummstab in der Rechten die Himmelsgegenden in der Weise ab, da sein Standort der Schnittpunkt der nord-sdlichen und der ost-westlichen Linie war. Dann den Lituus in die Linke nehmend, legte er die Rechte auf das Haupt des zu Inaugurierenden und wandte sich nun in feierlichem Gebete an Iuppiter O. M., innerhalb der bezeichneten Grenzen am Himmel bestimmte Zeichen seiner Zustimmung zur Wahl des neuen Priesters zu geben. Das zu dieser Blitzschau abgegrenzte und orientierte Himmelsgewlbe hie templum maius oder Himmels-templum (t. in caelo) oder Schautemplum", das auf die selbstndigen Kulthandlungen der Augurn beschrnkt blieb. Im Gegensatze zur griechischen Anschauung waren insbesondere die zur Linken des Be-schauere erfolgenden Himmelserscheinungen (omina sinistra, von sinere, die etwas zulassen") gnstig. 50. Die magistratische Auspikation. 2. Die magistratische Auspikation (auspicium im technischen Sinne!) war eine der rm. Religion eigentmliche (Einrichtung, wodurch fr alle wichtigen staatlichen Handlungen (wie (Einberufung des Senates, der Komitien, Amtsantritt der Beamten, Auszug zum Kriege und Er-ffnung der Schlacht) durch die ausfhrenden Magistrate die Zeichen der gttlichen Zustimmung (auspicia impetrativa) ein-geholt wurden. So hielt es die Gemeinde fr notwendig, und dadurch wurde der Verlauf des ganzen ffentlichen Lebens in jedem Augenblick an die Gottheit gebunden. Die Magistrate selbst aber waren die immer wieder auspicato (d. h. nur nach vorheriger Befragung des gttlichen Willens durch (Einholung von au-

8. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 43

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Eine Donaureise. Durch das Tor von Theben tritt der Strom in die weite oberungarische Tiefebene. Hier ist eine seiner verwil- dertften Strecken, aber nach langem Zögern hat auch hier die menschliche Hand bändigend eingegriffen. Hier ist die Donau uicht mehr blau, sondern schmutzig graugelb. Der Ungar nennt daher seinen heimatlichen Strom die „blonde Donau". Blau aber ist der Himmel, eine unge- henre Wölbung, die auf keine 'Bergeshäupter sich stützt. In der unübersehbaren Weite flirrt ein Glanz, wie man ihn sonst nur iu den südlichen Himmelsstrichen antrifft. Tie Einsamkeit wird zeitweilig unterbrochen von flat- terndem Wasserwild oder in der Höhe kreisenden Weihen. Vom öden Ufer steigt eine graue Rauchsäule kerzengerade zum Himmel, einzelne Gestalten zeigen sich in der Blen- dung wie auf Goldgrund hingekleckst, in bläulichem Duft verschwinden die Fernen. Die weißen Fischer am Ufer statuenhaft unbeweglich, das graue Gebüsch neben den gewundenen Kanälen, — da und dort lange Reihen von Schiffmühlen, Remorqnenrs, Kähne und neuester Zeit die Tausende von Arbeitern mit ihren Werkzeugen und Maschinen, mittels welcher dem Strom ein tieferes Bett vorgezeichnet werden soll, — dazu das unruhige Lebeu im Schilf, wo die Sandläufer und Regenpfeifer sich tummeln und großblätterige Wasserpflanzen sich schaukeln: das alles ist außerordentlich malerisch. Alsdann sind wir in Budapest, der goldenen Gürtel-- schließe, welche die Donau des Westens mit der Donau des Ostens verbindet. Zwei Welten, grundverschieden in der Gestaltung der Landschaft, des Volkslebens und der Geschichte, finden am Ufersaume der magyarischeu Schwesterstädte ihre Verknüpfung. Er'gübe sich diese Tatsache nicht aus sich selbst, aus geographischen und ethnographischen Verhältnissen: die Ausschau voiu St. Gerhardsberg (Blocksberg) in Ofen müßte diesen Sach- verhalt mit einem Schlage vermitteln. . . . Unübersehbar weit dehnt sich nach Süden und Südosten die Ebene, ein anderes Meer, welchem wie dem blaueu Ozean der

9. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 245

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Erläuterungen. 245 Alexander von Humboldt zugesteht, „die Zeitgenossen mächtig an- geregt, des Weltalls heilige Rätsel zu lösen und das Bündnis zu erneuen, welches im Jugendalter der Menschheit Philosophie, Physik und Dichtung mit einem Band umschlang". (Vergl. A. Baum- gartner, Goethe Iii.) Granit besteht aus einem Gemenge von Feldspat, Quarz und Glimmer; die Glimmerblättchen sind nicht wie beim Gneis zu parallelen Schichten geordnet; von körnigem Aussehen, daher der Name (granum 5= Korn). Das Verhalten der verschiedenen Arten des Granits hin- sichtlich der Verwitterung ist verschieden; ebenso ungleich sind die aus der Verwitterung dieses Gesteins hervorgehenden Formen. (Spitzen, Hörner, Kuppen, wollsackähnliche Blöcke.) Weit verbreitet und vielfach verwertet. Gusla — einsaitiges, serbisches Streichinstrument nach Art unserer Guitarre. Gymuotus — Zitteraal. .Haas Hippolyt, Professor der Geologie und Paläontologie in Kiel, geb. 5. November 1855 zu Stuttgart. Verfasser verschiedener Werke geologischen Inhaltes, schrieb u. a.: „Quellenkunde"; „Aus der Sturm- und Drangperiode der Erde"; die Monographie: „Die deutsche Nordseeküste". Hagen von Tronje, der düstere Held im Nibelungenliede, der Mörder Siegsrieds, gehörte mit zu den Burgunden, welche die Donau hinab nach Ungarn zur Burg des gewaltigen Etzel zogen. Auf der Suche nach einer Überfahrt über die Donau traf er auf zwei Meer- weiber oder Schwanjungfrauen; die eine derselben verkündigte ihm warnend das Schicksal, das seiner und seiner Gefährten im Hunnen- lande wartete: Kampf und Tod. tzagion Oros — heiliger Berg, die östlichste der drei Halbinseln der Chalkidike, so genannt wegen der zahlreichen Mönche und Ein- siedler, die hier teils• gemeinsam in burgartigen Klöstern, teils einzeln in Dörfern, Zellen und Einsiedeleien in strenger Abgeschie- denheit leben. Sie bilden einen geistlichen Staat für sich, der aber der Türkei tributpflichtig ist. Die Klöster sind im Besitze wert- voller Handschriften und zahlreicher Urkunden aus dem Altertum und Mittelalter. Hahn Friedrich, Professor in Königsberg, geb. 3. März 1852 zu Glauzig (Anhalt). Hauptwerke: „Jnselstudien"; „Länderkundevon West- und Nordeuropa" (in Kirchhosss Länderkunde von Europa);

10. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 90

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
90 Märkische Brückenstädte an der Spree. Terrain ist meist niedrig und die ganze Situation der Stadt der Entwicklung eines großen Handels- und Ver- kehrsplatzes jedenfalls nicht hervorragend günstig. So bald daher die Rücksicht ans die gesicherte und gleichzeitig zur Überwachung geeignete Lage nicht mehr die ans- schlaggebende war, verlor die Juselstadt den größten Teil ihrer einstigen Bedeutung. Unterhalb Köpenicks bleibt das Tal über eine Meile lang flach, und die Höhenränder treten hier weit zurück. Diese Strecke ist noch immer wenig belebt, wenn anch die unmittelbare Nähe der Großstadt manch kleinere Ansiedlnng hervorgerufen bat. So erreichen wir endlich Berlin. Jeder, der die Umgegend von Berlin und die Stadt selbst mit einiger Aufmerksamkeit durchwandert hat, muß den Gegensatz des niedrigen Allnvialgebietes des Spreetales und der beiderseitigen Diluvialhöhen im Süden und Norden der Stadt rasch bemerken. Die Generalstabskarte zeigt uns aber, daß gerade bei Berlin die Höhenränder sich am meisten nähern. Der Nordrand des Teltow zieht sich von den Rollbergen bei Rixdorf über den Kreuzberg gegen Wilmersdorf hin. Der Südrand des Barnim reicht noch mehr in die Straßen des heutigen Berlins hinein, die nördlichen und nordöstlichen Stadtteile liegen schon ans Diluvialboden und zeigen stark ansteigende Straßen.*» Die Spree aber, welche aus der ganzen Strecke von der Mündung des Müllroser-Kanals bis zur Vereinigung mit der Havel nach Karrers Ausdruck „im erborgten Bette" sließt, d. h. das alte, für sie viel zu breite Odertal benutzt, bildet hier eine Insel von mäßiger Größe. Die Insel aber war nicht ganz flach, sondern hatte einen Hügel aufzuweisen, der gegen die größern Überschwem- mungen jedenfalls Schutz gewährte. Wir müssen doch wohl den Namen der Ansiedlnng, welche ans dieser Insel entstanden war, Cöln oder Kölln, mit der bekannten slavischen Bezeichnung Kolin, Golen oder Köllen iür *) Vergl. Karrer: Der Boden der Hauptstädte Europas. Wien, 1881.
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