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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 245

1906 - München : Oldenbourg
45. Der Bucintoro auf dem Starnberger See. 245 Geschichte sich vorbereitet, wo auch hier wie anderswo vor allem die ernstesten Versuche gemacht werden die schweren Schäden des unheilvollen Dreißigjährigen Krieges wieder gutzumachen, die Ordnung wieder herzustellen, den tief darniederliegenden Wohlstand des Volkes wieder aufzurichten, den zerrütteten Finanzen des Landes aus die verschiedenste Weise wieder aufzuhelfen. Wenn dieses am besten wohl der große Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg und Kurfürst Karl Ludwig von der Pfalz verstanden haben, so dürfen neben diesen doch auch andere deutsche Fürsten, wie Ernst der Fromme von Gotha, Georg Ii. von Hessen und besonders unser Kurfürst Ferdinand Maria hier gleichfalls rühmlich erwähnt werden; denn sie alle waren in gleicher Weise ans das Eifrigste um das Wohl ihrer Untertanen bemüht. Wie sehr man auch die auswärtige Politik Ferdinand Marias beklagen mag, welche unter dem Einflüsse von dessen ehrgeiziger Gemahlin Adelheid, der französisch erzogenen Prinzessin von Savoyen, die verhängnisvolle Schwenkung zu Frankreich einleitete —- jedenfalls unbestreitbar sind die Verdienste, welche Ferdinand Maria und seine Gemahlin sich um die wirtschaftliche, geistige und kulturelle Hebung Bayerns erworben haben. Die geistvolle, lebenslustige Kurfürstin, begeistert für das Schöne, voll Sinn und Verständnis für alle Künste, in welchen, besonders in der Literatur, sie sich auch selbständig versuchte, hat nicht bloß das damalige Hofleben in französisch-italienischem Geiste umgestaltet sondern auch in mannigfachster Beziehung durch die Fremden, welche mit ihr und durch sie nach München kamen, durch industrielle und wirtschaftliche Unternehmungen, die sie begünstigte, durch Bauten wie die Theatinerkirche und Schloß Nymphenburg, auf die ganze Bevölkerung und auf lange Zeit hinaus im Vereine mit ihrem Gemahl befruchtend und segensreich gewirkt. Ferdinand Maria und Adelheid liebten den Glanz und den Prunk; und wenn auch diese Prachtliebe ein Ausfluß ihres absolutistischen Selbstherrlichkeitsgefühles war, so galt sie ihnen doch zugleich als Mittel zum Zweck: sie wollten auch hierdurch dazu beitragen den Wohlstand ihres Volkes zu erhöhen-So stillt ein Abglanz der mit großer Verschwendung gefeierten Feste aus die Zeit ihrer Regierung selbst, nach deren fast 28 jähriger Dauer Ferdinand Maria seinem Sohne Max Emannel eine gefüllte Schatzkammer, eine stattliche Armee von 20000 Mann und ein aufblühendes Land hinterlassen konnte. Eine Zeit, in welcher bayerische Truppen in Ungarn und in venezianischen Diensten ans der Insel Kandia gegen die Türken gekämpft haben, wo man an die Gründung einer bayerischen Kolonie in Südamerika dachte, in der in München eine Seidenmanufaktur und in Schleißheim eine Ackerbauschule errichtet wurde, die hier in München ein italienisches Opernhaus und auf dem Starnberger See eine Nachbildung des venezianischen Bucintoro erstehen sah, bietet gewiß des Interessanten und Wissenswerten eine reiche Fülle.

2. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 187

1906 - München : Oldenbourg
34. Herzog Wilhelm V. von Bayern als Kunstfreund. 187 Jahre 1597, und weiter bis zum Abschlüsse seines Lebens in Schleißheim draußen am 7. Februar 1626, ist die unbeengte Verwertung des Errungenen. In Friedrich Sustris hatte er den hochbegabten, verlässigen und treuen Mitarbeiter zur Durchführung seiner künstlerischen Absichten gewonnen und in den trüben Erfahrungen mit den Beamten Herzog Albrechts, die allen Plänen des Meisters hemmend und voll Hochmut entgegengetreten waren, die felsenfeste Überzeugung, daß er diese Absichten nach seinem Sinne nur verwirklichen könne durch einen entschiedenen Bruch mit der bisherigen Baubureaukratie des Herzogtums. Nun, da er alleiniger Herr geworden im Bayernlande, sollte auch sein Sustris als wirklicher Künstler schaffen dürfen, frei und unbeeinflußt. Es erfolgt die Einrichtung eines eigenen Bauamtes, das seine Weisungen unmittelbar und ausschließlich vom Fürsten erhält und an dessen Spitze Sustris tritt. Zu feinem Geschäftskreise gehören lediglich die Bauten, die der persönlichen Initiative Wilhelms ihre Entstehung verdanken und sozusagen seine Privatunternehmungen sind. Zunächst der „Neue Garttenpaw im Jäger-gößl", dessen Überreste den Grottenhof der Residenz u ms affen und wo die Arbeiten bereits im Juli 1581 ihren Anfang nehmen und die Michaelskirche, deren Grundstein der Herzog in feierlicher Weise am 18. April 1583 legt. Das bisherige sogenannte Hofbauamt, dem seit dem Jahre 1587 der aus Augsburg berufene Wendel Dietrich vorsteht, ist hiermit aus dem Kunstbetriebe Herzog Wilhelms ausgeschaltet. Es bleibt wie bisher der Hoskammer als oberster Baubehörde unterstellt und erledigt die Obliegenheiten des heutigen Land- und Flußbauamtes. Wenn Weudel Dietrich also am Ban der Münchener Michaelskirche teilnimmt, so tut er es, modern gesprochen, lediglich als der den technischen und administrativen Teil der Bauführung leitende und überwachende Ministerial-kommissür. In künstlerischen Fragen lag die Entscheidung bei Sustris. Um aber auch nach außen hin Über die Stellung der beiden Meister zueinander jeden Zweifel unmöglich zu machen erließ Wilhelm V. unterm 26. Juli 1587, also genau beim Eintritt Dietrichs in bayerische Dienste, ein Dekret, in welchem er ausdrücklich erklärte, daß Sustris „wie bisher, Rechter vnnd Obrister Pauinaifter hatßert, auch sein vnnd bleiben solle", daß er alle „Intentionen, disegna vnnd außthailung machen vnnd alle ding beuelchen vnnd angeben" und „Jme alle Maler, Scolptori vnnd Handwerchslent gehorsamb sein und Ir Jeder sein Arbeit, nach seinem beuelch, angeben und haiffeu" zu verrichten und zu machen habe. Wendel Dietrich ist also zu ganz unverdientem Ansehen gelangt, als man in ihm den langgesuchten Meister der Michaelskirche gefunden zu haben glaubte. Diese Ehre gebührt Friedrich Sustris. Jetzt heben sonnige Tage an für die Münchener Kunst, eine blütenfchwere Zeit beginnt, durch deren freudiges Planen und Schaffen es hindurchzieht wie

3. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 294

1906 - München : Oldenbourg
294 56. Würzburg, die alte Bischofsstadt am Main. lieferung hat Walther von der Vogelweide hier den Abend seines vielbewegten Sängerlebens verbracht und sein Grab im Kreuzgang von Neumünster gefunden. Mit all diesem Glanz nach außen ging eine bedeutsame innere Entwicklung Haud iu Hand. Unter den schützenden und fördernden Einwirkungen kaiserlicher Privilegien wie auch des bischöflichen Stadtregiments reifte allmählich ein kraftvoll selbstbewußtes städtisches Bürgertum heran. Aber wie es mehr oder weniger überall in diesen Bischofsstädten zu gehen pflegte, kam auch hier bald die Zeit, da die Interessen und Ansprüche des bischöflichen Stadtherrn und der emporstrebenden Bürgerschaft auseinandergingen und in feindlichen Gegensatz zueinander gerieten, zum erstenmal unter dem gewaltigen Bischof Hermann I. von Lobdeburg im Jahre 1254. Seitdem zogen sich die Bischöfe auf ihr Bergschloß, die Marienburg, zurück um von dort aus den Trotz bürgerlicher Selbstherrlichkeit leichter bündigen zu können und nur allzuoft waren die beiden gegenüberliegenden Stadtseiten wie feindliche Heerlager geschieden, wobei die Bürgerschaft dann gerne bei den Kaisern Anlehnung und Rückhalt suchte. Mit wechselvollem Erfolg hin und her wogend zogen sich diese Kämpfe bis zum Jahre 1400 hin, wo es der fürstbischöflichen Streitmacht schließlich gelang in der Schlacht bei Bergtheim einen entscheidenden Sieg über die Bürgerschaft zu erringen. Zertrümmert lagen damit nun die lange genährten Hoffnungen auf reichsfreie Stellung und Selbstherrlichkeit zu Boden und mehrfach entschlossen sich bürgerliche Geschlechter zur Auswanderung, wovon besonders Nürnberg Vorteil gezogen haben soll. Die Herrschaft des Bischofs war damit für die weitere Folge besiegelt und Würzburg zu einer landsässigen Stadt geworden. Trotz dieser vielfach so sturmbewegten Zeitläufte nahm das Wachstum und die Verschönerung der Stadt doch ungestörten Fortgang. Auch das Zeitalter der Gotik hat hier hochbedeutende Denkmäler geschaffen; so die Kirche der Mtnoritm in den herben, strengen Formen der Frühgotik; dann die wundervolle, leider jetzt so ruinenhcist gewordene Kirche der Deutschherren, vor allem aber die dem Würzburger tief ins Herz gewachsene Marienkapelle am Markt, eine Dichtung in Steinen im schönsten Sinne des Wortes; bald nach einer grausamen Judenverfolgung hatte man sie auf dem früheren Judenplatz gewissermaßen zur Sühne dafür erstehen lassen. Dazu dann die stattlichen Kurien der Domherren mit ihren weiten Hofräumen und zierlichen Kapellen, deren noch erhaltene Reste vielfach von so malerischer Wirkung sind. Allerdings ist vieles davon späteren Umgestaltungen, besonders im vorigen Jahrhundert, zum Opfer gefallen. In Bamberg blieb weit mehr von solchen alten Höfen erhalten. Auch in der Plastik hatte mau sich in Würzburg allmählich zu achtungswerter Höhe emporgearbeitet. Sprechende Belege dafür sind die zahlreichen Grabdenkmäler der Bischöfe im Dom seit Ende des 12. Jahrhunderts; wie

4. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 313

1906 - München : Oldenbourg
58. Gründung der Akademie der Wissenschaften zu München 1759. 313 berufen, welche schon im Jahre 1763 ihre eigene Buchdrnckerei erhielt. Anch das astronomische Observatorium auf dem Gasteig entstand und wurde von dem geistlichen Ratsdirektor Osterwald geleitet, dem ein Fräulein von Schneeweiß als gelehrter Gehilfe zur Seite stand. Unter den Mitgliedern prangen in überraschender Zahl die Namen der ersten Adelsgeschlechter des Landes; das Wirken der neuen Gesellschaft war über die Mauern der Klöster, besonders der Benediktiner, der anderthalbtausendjährigen Pfleger der Wissenschaften, gedrungen und ihre Edelsten zierten die Reihen der Akademiker. Geistliche und Weltliche, Adelige und Bürgerliche beeiserten sich in diesen Blütetagen des Instituts mit edlem Freimut der Wahrheit zu dienen. Ein frisches, wissenschaftlich aufklärendes Streben ging bamals durch alle Gauen Südbeutschlauds, es entfachte in allen Stänben Liebe nnb Begeisterung für das Eble nnb Schöne. Hube-kümmert nm Genossenschaft ober Personen warb alles Verrottete nnb Schlechte schonungslos ausgebest und verfolgt. Ohne alle Selbstsucht eiferten aufgeklärte Geistliche gegen jahrhunbertelang gehegten Aberglauben. Der eble Gras Savioli, selbst Besitzer großer Güter, spricht golbene Worte für den bisher tief verachteten Lanbmann ltrtb forbert energisch zu bessert Entlastung von brückenben grunbherrlicheii Fronben und bureaukrotischer Willkür auf. Graf Haslaug fchilbert in feierlicher Sitzung schonungslos die sozialen und politischen Gebrechen Bayerns und gießt über das verrottete Zunftwesen den bittersten Spott. „Der Zunftzwang", sagte er, „versagt beut geschicktesten Arbeiter, wenn er arm ist, den ihm von der Natnr verliehenen freien Gebrauch seines Kopses und seiner Hänbe und verdammt ihn zu lebenslänglicher Dienstbarkeit. Meister werden nur Meistersöhne oder solche, die sich entschließen können mit irgend einer zahnlosen Meisterswitwe oder einer buckligen Meisterstochter vor den Altar zu treten. Das hält uns im alten Schlendrian fest, macht uns zum Spotte der Nachbarn und entvölkert das Land, bessert tüchtigste Söhne ihr Glück auswärts suchen." Er eifert für volle Freiheit des Hanbels und erklärt, beiß jenes Land das reichste sei, welches die größte Bevölkerung zähle und die ausgebreitetste Jubustrie besitze, kurz der hellfehenbe Patriot sprach bereits 1772 Worte, die heute jebein Fortschrittsmanne Ehre machen würden. Und so blieb unter der segensvollen Regierung Maximilians Iii. trotz manchem inneren balb wieber beigelegten Zerwürfnis die Akademie im schönsten Aufblühen. Ihre ferneren Schicksale unter den uachsolgenbeu Herrschern zu verfolgen ist hier nicht am Platze, das eine aber möge noch erwähnt werben, daß sie mit würbiger Feier und Pracht, unter Teilnahme des für Förbernng alles Eblen nnb Nützlichen begeisterten Königs Maximilian Ii. und einer Menge ans weiter Ferne herbeigeeilter Feftgäste irrt Herbst des Jahres 1859 ihr erstes Jubiläum beging.

5. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 332

1906 - München : Oldenbourg
332 62. Die Ludwig-Maximilians-Universität in Ingolstadt und Landshut. noch unter H. v. Pechmann und bitrch die gründlichen Arbeiten verschiedener bayerischer Moorkulturkommissionen. Wenn aber gegenwärtig das Donaumoor großenteils eiuem lachenden, wertvollen Fruchtlande gleicht, wo Sommer- und Winterkorn, Haber, Kartoffeln, Rüben, Kohl und Reps prächtig gedeihen, wo an 5000 Menschen in langzeiligen, gartengeschmückten Ortschaften meist behäbig leben, wo von Birken beschattete Landstraßen den Verkehr erleichtern, die Korbflechterei in Karlshuld blüht und eine starke Torfausbeute deu Kolonisten lohnenden Verdienst gibt, so hat dazu Kurfürst Karl Theodor deu ersten und umfassendsten Grund gelegt. 62. Die letzten Jahrzehnte der Ludwig-Maximilians-Universität in Ingolstadt. Ihre Übersiedlung nach Landshut. Von Max Haushofer.*) Eine Periode glänzenden Aufschwunges begann für das ganze bayerische Bildnngswesen mit dem Regierungsantritte des Kurfürsten Max Iii. Joseph. Für die Universität speziell begann dieser Zeitraum mit dem Eintritte I. A. Jckstatts, des vormaligen Lehrers und Erziehers des Kurfürsten (1746). Wenn es jemals einen Fürsten gab, der alle edlen Eigenschaften im reichsten Maße besaß und benutzte um wie mit einem Zauberworte sein ganzes Volk ans eine höhere Stnfe der Gesittung zu heben, so war dies Max Iii., wert, daß ihm der Segen der Nation durch alle Jahrhunderte nachklingt. Untrennbar aber mit dem Ruhme des Kurfürsten verbunden ist der seines Lehrers I. A. Jckstatt. Jckstatt, 1702 zu Vockenhausen bei Frankfurt geboren, hatte zu Maiuz, Paris und Marburg studiert, war Soldat in französischen und österreichischen Diensten gewesen, hatte Holland, England, Schottland und Irland durchreist, hernach als Professor zu Würzburg gelehrt und war 1741 Lehrer des Erbprinzen Max Joseph geworden, welcher ihn im Jahre 1746 als Direktor und als Professor für öffentliches Recht nach Ingolstadt setzte „zur besseren Einrichtung der in große Abnahme verfallenen Universität". Seine Ausgabe war es zunächst die von den Fakultäten eingelaufenen Verbefferuugsvorfchlüge zu ordnen und einheitlich zu redigieren, auf die Einhaltung der Vorlesungen zu sehen und eiu gutes Einvernehmen mit dem Statthalter und dem Militär herzustellen. Als erste glückliche Folge seiner Tätigkeit erscheint es, daß der Universität, welcher im Jahre 1676 wegen chaotischer Zustände die gesamte Verwaltung ihres Vermögens abgenommen worden war, nunmehr wieder die „Mitobsorge" dieser Verwaltung anvertraut wurde (1746) und daß im gleichen Jahre noch der „dumme Unfug" (Jckstatts Worte) der Deposition2) aufgehoben wurde. *) Akademische Monatshefte, Vi. Jahrgang, Heft 2. München 1890. Mühlthaler. 2) Vgl. das Seite 111 hierüber Gesagte!

6. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 227

1906 - München : Oldenbourg
42. Charakterbild des Kurfürsten Maximilian I. 227 Verbündete durch Mangel an Aufrichtigkeit und Wahrheit zu überlisten. Einem gerade in diesem Punkte durchaus kompetenten Beurteiler, dem Kardinal Mazarin, erschien er listig und verschlagen im höchsten Grade, ein Mann, dem zu mißtrauen man allen Grund habe und der nichts so sehr liebe wie sein eigenes Juteresse. Aber der Gedauke, daß sein persönliches Interesse irgendwo vor dem religiösen sich geltend machen dürfe, kommt bei ihm gar nicht in Betracht, nur Friedensliebe und die Forderungen der Realpolitik vermögen ihm Zugeständnisse in religiös-politischen Fragen abzuringen. Auch sein ungemein starkes Standes- und Selbstgefühl fügt sich ungezwungen seiner religiösen Weltanschauung ein: Gott ist es, der ihm diesen erlauchten Posten als Fürst und Kurfürst des Reiches angewiesen hat. Wie Loyola bleibt er trotz aller Aszese und Frömmigkeit eine ganz auf Handeln und Herrschen angelegte Natur. Mit der christlichen Demut aber vertrügt sich in seiner Seele das stärkste fürstliche Selbstbewußtsein. Und indem dieser Zug mit der Tradition zusammenwirkt, die am Münchener Hofe und unter den bayerischen Beamten schon ausgebildet war, wird Maximilian zum kraftvollen Vertreter der laudesfürstlichen Kirchenhoheitsrechte und der Selbständigkeit des Staates gegenüber der Kirche. Vergleicht man ihn mit dem jugendlichen Großvater und Urgroßvater, so springt in die Augen, in welchem Maße die streng religiöse Richtung des Zeitgeistes die menschliche und sürstliche Persönlichkeit veredeln konnte. Das herzogliche Ehepaar, berichtete der niederländische Arzt Thomas Fyens aus München an Justus Lipsius, ist außerordentlich fromm, gütig und klug, der Herzog selbst in jeder Art des Wissens bewandert, des Lateinischen, Italienischen, Französischen völlig mächtig, in den Sitten bescheiden, von reifem Verstand, in Mienen und Benehmen Ernst mit einem gewissen Wohlwollen verbindend. Wiewohl kaum neunundzwanzig Jahre alt sieht er aus wie ein Vierziger. Ein schöner Mann von mittlerer Größe, in der Gesichtsbildung mehr einem Niederländer oder Italiener gleichend. Die trunksüchtigen, leichtfertigen, trägen Menschen haßt und verachtet er; an feinem Hofe ist alles auf Tugend, Befcheidenheit, Frömmigkeit gestellt, jedes Laster verbannt, alle Adeligen bescheiden, wohlgesittet und ehrlich. Auch Ägidius Albertimts1) hebt die Eingezogenheit, die gute Ordnung und Rechtspflege am Münch euer Hofe hervor und nennt es schon 1599 als allgemein bekannt, welch gelehrter, sinnreicher, mäßiger, nüchterner, eingezogener, gottessürchtiger, milder, gerechter, eifriger und sorgfältiger Regent dort walte. Die vornehme Feinheit feiner Umgangsformen erregte die Bewunderung eines französischen Hofherrn, des Marschalls v. Gramont; diesem erschien er als der höflichste und feinste aller Fürsten. l) Herzoglicher Bibliothekar und seit 1618 Ratssekretarius. Seine überaus zahlreichen Schriften sind zu München erschienen, bestimmt der allgemeinen Bildung oder der Erziehung einzelner Stände zu dienen. 15«

7. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 250

1906 - München : Oldenbourg
250 46. Der bayerische Hof im Zeitalter des fürstlichen Absolutismus. Aber auch der historisch ungleich bedeutungsvollere venezianische Bruder des Bndntoro hat ein ähnliches unrühmliches Ende gefunden. Im Jahre 1727 prächtiger als je neu erbaut fiel er der französischen Revolution, welche 1797 der Republik Beuedig selbst deu Todesstoß versetzte, zum Opfer. Die vergoldeten Teile desselben wurden auf dem freien Platze der Insel S. Giorgio von einer fanatischen, demokratisierenden Menge am Morgen des 9. Januar 1798 verbrannt; der Rumpf des Schiffes wurde in eine Batterie verwandelt und diente einige Zeit zur Verteidigung der Lagune, dann als Strafgaleere, bis er 1824 vernichtet wurde. Heutzutage ist nur mehr eiu Modell von dem berühmten Bucintoro im Arsenal zu Venedig zu sehen. 46. Der bayerische Hof im Zeitalter des fürstlichen Absolutismus. Von M. Doeberl. *) „Der allmächtige Erschaffer der Erde, welcher von sich selbst und durch seine einzige Haud nach seinem Gefallen könnte die Welt regieren, hat jedoch solche Gewalt den Fürsten mitgeteilt, die er gleichsam als Verweser seiner Macht und Herrlichkeit ausgestellt. Die Liebe, die er zu deu Meuscheu trägt, hat ihn vermocht auch seine Autorität mit denselben zu teilen. Gleichwie er in dem Himmel und am Firmament erschafft und gesetzt die Engel, welche man intelligentias nennt, um vorzusteheu der Bewegung derselben: also hat seine göttliche Weisheit für gut angesehen dergleichen Kreaturen auch auf Erden zu bestätigen, welche das Amt trügen die Fürstentümer zu regieren." So urteilte mau in höfischen Kreisen Bayerns über das absolute Fürstentum des 17. und 18. Jahrhunderts. Man wird gemahnt an die überschwenglichen Worte, mit denen in Frankreich die Berechtigung des absoluten Königtums von den juristischen Hospnblizisten aus dem römischen Rechte, von den geistlichen aus der Bibel bewiesen wurde. Der Verherrlichung des absoluten Fürstentums diente die Prachtentfaltung des kurfürstlichen Hofes. Wie am französischen Hofe zu Versailles reihte sich in München und Nymphenburg, in Schleißheim und in den übrigen kurfürstlichen Schlössern Fest an Fest: Opern, Ballette, Schauspiele, Komödien, Schüserspiele, Wirtschaften, Maskenfeste, Feuerwerke, Tänze, Kopsrennen, Turniere, Hirschsaiste, Schweinehatzen, Wasserjagden, Wasserfahrten auf dem Starnberger See, „inter blanditias zephyrorum et nym^harum, inter fides et tubas et in cymbalis bene sonantibus“. Der Grundsatz „le roi s’amuse“ begann am bayerischen Hose heimisch zu werden. Allen voran die Kursürstin Adelheid, die an Vielseitigkeit alles überbot, jagte, tanzte, schauspielerte, musizierte, saug, dichtete, komponierte, malte und — wallfahrtete. x) Aus „Innere Regierung Bayerns nach dem Dreißigjährigen Kriege", Forschungen ^ur Geschichte Bayerns, Band Xii, S. 32. München 1904, R. Oldenbourg.

8. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 252

1906 - München : Oldenbourg
252 46. Der bayerische Hof im Zeitalter des fürstlichen Absolutismus. Der Verherrlichung des absoluten Fürstentums dienten die bildenden Künste, namentlich die Architektur, die sich besonderer Bevorzugung erfreute, weil hier die Auftraggeber weniger hinter den Künstler zurücktraten; ihr diente ein Agostino Barelli, ein Amort, ein Triva, ein Sandrart. Die Theatinerkirche und das Theatinerkloster entstanden nicht allein wegen des Gelübdes der kurfürstlichen Eltern, das fürstliche Selbstgefühl wollte eine zweite S. Andrea della Balle schaffen, wie gleichzeitig mit Nymphenburg eine Kopie Venerias, des Lustschlosses Herzog Karl Eugens von Savoyen. Der höfische Charakter, die höfische Feststimmung, die höfische Neigung zur Prachtentfaltung, zu überladener Dekoration durchzieht selbst das Innere der Theatinerkirche, verrät sich in den üppigen Formen der Stuckornamentik. Die treibende Kraft für alle diese künstlerischen Bestrebungen war nicht innerer Drang, nicht tieferes Verständnis für das wahre Wesen der Knnst, nicht beim Kurfürsten, vielleicht nicht einmal immer bei der Kurfürstin, so sehr auch höfifche Schriftsteller der Zeit ihreu Geist feiern mögen, so sehr sie auch gewisse künstlerische Allüren und Freude an verfeinerter Geselligkeit besaß. Es war aber auch nicht bloß das unruhige Temperament, die Eitelkeit und Mode-sucht der Kurfürstin, die Fügsamkeit des Kurfürsten. Wie Ludwig Xiv., wie jenes repräsentative Zeitalter überhaupt, so erblickte auch der bayerische Hos in der Entfaltung fürstlicher Pracht ein Herrschermittel, weniger um das Volk zu künstlerischem Verständnis als vielmehr zur Bewunderung zu erziehen; die Bewunderung erleichtere den Menschen die volle Hingabe an das absolute Fürstentum, ein Fürst müsse, wie Napoleon später äußerte, in allem seinen Tun und Reden auf die Phantasie der Menschen zu wirken suchen. „Die Magnifizenz und die Pracht verleiht die höchste Zierde der Herrlichkeit einem fürstlichen Hofe und ist diese das eiuzige Mittel, welches die Fürsten berühmt macht und ihnen auch größeren Gehorsam und Respekt bei den Untertanen verursacht," äußert ein bayerischer Zeitgenosse unter ausdrücklichem Hinweis auf das Beispiel Ludwigs Xiv. Gerade dieses Moment hat auf Ferdinand Maria mehr als alle anderen eingewirkt, seine Abneigung gegen die repräsentativen Pflichten, gegen die Ruhelosigkeit des Hoflebeus, gegeu die hohen finanziellen Ansprüche etwas beschwichtigt. Weil es zu den Gepflogenheiten des damaligen Hoflebens gehörte, ließ der Kurfürst die Mitglieder des kurfürstlichen Hauses in der Oper, in dem Ballette, im Schauspiele persönlich mitwirken, übernahm er selbst in der „Antiope" die Rolle des Königs Tolon, der für die von Theseus beleidigte Antiope eintritt. Die Bewunderung des Auslandes war ein anderes Ziel des damaligen absoluten Fürstentums, auch Ferdinand Marias. Bayern hat zu den verschiedensten Zeiten der Pflege fremder Kultur eine Heimstätte bereitet. Damals hatte das nicht bloß seinen Grund in der Vorliebe Adelheids für Frankreich und für das Land ihrer Väter, die sie bestimmte, Künstler und Künstlerinnen aus ihrer Heimat zu berufen, man strebte den Ruf eines fürstlichen

9. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 432

1906 - München : Oldenbourg
432 84. Ludwig I. und Goethe. Mit den Fastenpredigten hat Jean Paul als politischer Schriftsteller seinen Höhepunkt erreicht. Wenn er von da ab noch zuweilen über die deutschen Verhältnisse spricht, so geschieht es nicht mehr so ausführlich und mit solcher Begeisterung; man hört aus manchen Zeilen schon wieder den Satiriker heraus. In den „Saturnalien" 1818 saßt er nochmals einige Wünsche zusammen im Gegensatz zu denen, „welche durch Polizeidiener gern ein korrektes Universum hätten:" „Fürst und Adel sollen nicht ... auf das göttliche Ebenbild des Menschen mit Füßen treten, . . . gegen das Feuerwerk des Witzes sollen Zensur und Polizei feine Feuertrommeln rühren und feine Lärmkanonen richten gegen Raketen;" es solle „keine halbe und feilte beschränkte Preßfreiheit geben, sondern eine ganze;" es solle „überall Landstände geben;" „Weimar, das aus einem Parnasse der deutschen Musen zu einem Sinai der Verfassungen geworden, soll bte beutsche Keblah sein." So leuchtet aus den Werken Jean Pauls, mag er in strafendem Spott, in warnender Sorge oder in freudiger Begeisterung schreiben, ein echt deutscher Sinn. Die Grundbedingungen für das Blühen und Gedeihen des Vaterlandes sind ihm treffliche Fürsten, eine freie Verfassung und allgemeine Bildung, „Einsichten des Volkes;" denn „in der Geschichte hat wie in der Göttergeschichte Minerva am meisten die Götter gegen die Giganten beschirmt." 84. Ludwig I. und Goethe. Don Thomas Stettner.* Was ein jeder unserer beiden Dichterfürsten ihm sei, hat König Ludwig I. in den knappen Worten eines Epigramms ausgesprochen: „Wenn ich erwache, bevor ich betrete den Kreis der Geschäfte, Les' ich in Schiller sogleich, daß mich’s erhebe am Tag; Aber nach geendigtem Lärmen, in nächtlicher Stille, Flücht' ich zu Goethe und träum’ fort dann den lieblichen Traum." Man sann kaum treffender die Verschiedenheit dessen, was ein jeder von ihnen uns geben sann, bezeichnen: der feurige, vorwärts drängende Schiller soll uns begeistern zur Arbeit des Tages; überschauen wir aber in des Abends Stille prüfend die abgelaufenen Stunden und unser Wirken in ihnen, dann wird Goethe in seiner abgeklärten Ruhe unsere beste Gesellschaft sein. In seiner dichterischen Eigenart stand Schiller dem Könige näher, mit Goethe aber verband ihn neben der höchsten Bewunderung mannigfache Übereinstimmung in Neigungen und in der Auffassung des tätigen Lebens: beide liebten Italien als das Land der Sehnsucht, beide erblickten in der antiken Kunst die Höhe und deshalb die bleibende Norm künstlerischen Schaffens und auch in den Fragen des politischen Lebens standen sich ihre Ansichten nahe. Goethe aber verehrte in König Ludwig den mächtigen Beschützer und Förderer der Wissenschaften und Künste, der im großen zur Tat machte, was er selbst

10. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 464

1906 - München : Oldenbourg
464 93. Lndwig I. von Bayern als Erzieher seines Volkes. einer hochentwickelten Kultur erfreuen, werden „Kunst und Wissenschaft" immer zusammen genannt, weil überall empfunden wird, daß das Streben nach Schönheit Hand in Hand gehen muß mit dem Streben nach Wahrheit. Diese Überzeugung war auch in Ludwig lebendig. Indem er, wie ich schon schilderte, an den Fortschritten des menschlichen Wissens dauernden Anteil nahm, konnten ihm der Nutzen und die Wichtigkeit der deutschen Hochschule nicht entgehen. Eine seiner frühesten Regierungshandlungen war die Verlegung der altbayerischen Hochschule in die Landeshauptstadt. Damals wurde sie von wenigen gebilligt, heute zählt man sie zu seinen erfreulichsten Taten. Mit Recht hielt er den Verkehr in einer großen Gemeinde für die Charakterbildung der Studierenden für ersprießlich, mit Recht erwartete er, daß der Hort kostbarer wissenschaftlicher wie künstlerischer Schätze den Gelehrten Anregung und Schwung geben, hinwider die Gegenwart der Vertreter der Wissenschaft auf die städtische Bevölkerung wohltätig zurückwirken werde. Man lese die Verordnungen Ludwigs zur Neugestaltung der Akademie, die damals nur noch ein unfruchtbarer Überrest aus dem Hausrat der Zopfzeit war, auf daß auch sie der Wissenschaft und dem Leben, dem Gelehrtenstaat und dem Vaterland Nutzen bringe! Man lese die mit Minister Schenk gewechselten Briefe wegen Heranziehung neuer Lehrkräfte nach München! Männer wie Oken, Görres, Schubert, Thiersch, Martins, Schmeller folgten dem Rufe. Namen von verschiedenartigem Klang, aber: „So ist's gut!" urteilte Anselm von Feuerbach, „Wasser und Feuer verträgt sich in der Natur auch nicht und doch grünt die Saat und keimt die Frucht!" Nicht nur in der Chemie sind die Gärnngserreger wichtig und nützlich. Freilich war König Ludwig der rein atomistischen Anffafsimg der Welt abhold und allen Leugnern der Gottesidee ein unversöhnlicher Gegner. Aus diesen Gesichtspunkten mochte er in einzelnen Fällen ein Veto, in seinen späteren Regiernngsjahren sogar ein sehr barsches Veto einlegen: im großen und ganzen hielt er die Freiheit der Forschung hoch und war überzeugt, daß die Hochschule in ihrer Gesamtheit die Wissenschaft nach allen in ihr lebendigen Strömungen darzustellen habe. Als Rektor Dresch bei der feierlichen Eröffnung der Münchener Hochschule freimütige Gedanken über die Würde der Wissenschaft äußerte, erwiderte der König: „Nichts konnte mir besser gefallen, als was über die Unabhängigkeit der wissenschaftlichen Forschung, über Freiheit des Wortes und der Mitteilung gesagt wurde. Es ist auch meine lebendigste, meine tiefste Überzeugung, daß hier jeder Zwang, jede Zensur, auch die billigste, verderblich wirkt, weil sie statt des gegenseitigen Vertrauens, bei dem allein die menschlichen Dinge gedeihen, den Argwohn einsetzt." —- — Es liegt auf der Hand, daß ein Fürst, der so hell ins Leben blickte wie Lndwig von Bayern, auch auf Ackerbauend Handel und Gewerbe reformatorisch einzuwirken suchte. Der zwiefache Nutzen der landwirtschaftlichen Vereine, „einerseits die Regierung, anderseits die Landwirte zu belehren," bewog ihn neben dem seit
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