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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 561

1906 - München : Oldenbourg
117. Die Schlacht von Beaumont, 30. August. 561 Ziemlich spät begab man sich zur Ruhe, man schlief ziemlich aufgeregt, deuu am Abend vor der Schlacht hat man an so mancherlei zu denken, was den Schlaf lange fernhält. In aller Frühe ging's los. Ehe die Sonne langsam über den Wald östlich Sommerance herauskroch, waren wir alle munter und warteten ungeduldig auf den Marschbefehl. Es dauerte noch ziemlich lange. Endlich 5x/2 Uhr setzte sich die Avantgarde in Marsch, leider die 4. Brigade. Wir folgten beim Gros. Aber unser Bataillon war wenigstens da an der Spitze. Es ging über St. Georges, Champigueulle, Verfiel nach Bnzancy. In den Ortschaften gewahrten wir an den Fensterläden französische Quartierbezeichnungen. Genau wie wir hatten sie es gemacht und auf Läden und Türen konnte man mit Kreide angeschrieben lesen, daß am 27. August hier das 12. Regiment chas-seurs ä cheval und das 4. Regiment chasseurs d’Afrique übernachten sollten, hätten sie nicht die sächsischen Ulanen und Reiter des Generals von Pilsach unliebenswürdigerweise wieder fortgejagt. Dicht vor dem Städtchen Buzancy marschierten wir in Bereitschaftsstellung anf. Es wurde gehalten. Ein Ordonnanzofsizier galoppiert vorüber. — „Was gibt's Neues?" — „Wir greifen an!" — „Bald?" — „Weiß nicht!" — Fort war er. — Also wir greifen an! Aber wo und wann denn? Man sieht ja weit und breit nichts vom Feinde! Und doch war er da, keine 10 Kilometer vor uns. Wir in der Truppe wußten es damals nur noch nicht. In welcher Ausregung wir uns befanden, läßt sich gar nicht beschreiben. Es war aber auch zum Verzweifeln. Generalstabsoffiziere und Adjutanten ritten hin und Her; dort vorne stand General von der Tann mit seinem Stabe, Ordonnanzoffiziere fausten weg und kamen zurück, aber keiner ließ etwas Horen, sie Hatten alle keine Zeit mehr mit uns zu sprechen; wir wußten nichts als „wir greifen an". „An die Gewehre!" O, unsere Leute standen schon an den Pyramiden. Vergingen sie ja gerade so wie wir selbst vor Ungeduld vorwärts zu kommen und den Rothosen zu zeigen, wie bayerische Jäger schießen. Wir setzten uns in Marsch anf Sommanthe. Das Tempo wurde immer schärfer. Jeder drängte vor. Die Hinteren Regimenter mußten oft Laufschritt machen. Uns Jägern war dies einerlei. Da trabte ein preußisches Dragonerregiment an uns vorbei. Herrgott, daß wir nicht auch traben konnten! Jetzt jagte eine Batterie im Galopp links vor. „Was ist denn das? Die protzen ja ab!" — Es war so; aber kein Schuß fiel. Wir marschierten weiter. Eigentlich war es jetzt ein wahrer Eilmarsch. „Hort, Höit, es schießt!" Rechts vorne krachte es. Da kam auch Leben in die Batterie, die links vorwärts stand. Das rechte Flügelgeschütz begann, Kronseder, Lesebuch zur Geschichte Bayerns. o/?

2. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 294

1906 - München : Oldenbourg
294 56. Würzburg, die alte Bischofsstadt am Main. lieferung hat Walther von der Vogelweide hier den Abend seines vielbewegten Sängerlebens verbracht und sein Grab im Kreuzgang von Neumünster gefunden. Mit all diesem Glanz nach außen ging eine bedeutsame innere Entwicklung Haud iu Hand. Unter den schützenden und fördernden Einwirkungen kaiserlicher Privilegien wie auch des bischöflichen Stadtregiments reifte allmählich ein kraftvoll selbstbewußtes städtisches Bürgertum heran. Aber wie es mehr oder weniger überall in diesen Bischofsstädten zu gehen pflegte, kam auch hier bald die Zeit, da die Interessen und Ansprüche des bischöflichen Stadtherrn und der emporstrebenden Bürgerschaft auseinandergingen und in feindlichen Gegensatz zueinander gerieten, zum erstenmal unter dem gewaltigen Bischof Hermann I. von Lobdeburg im Jahre 1254. Seitdem zogen sich die Bischöfe auf ihr Bergschloß, die Marienburg, zurück um von dort aus den Trotz bürgerlicher Selbstherrlichkeit leichter bündigen zu können und nur allzuoft waren die beiden gegenüberliegenden Stadtseiten wie feindliche Heerlager geschieden, wobei die Bürgerschaft dann gerne bei den Kaisern Anlehnung und Rückhalt suchte. Mit wechselvollem Erfolg hin und her wogend zogen sich diese Kämpfe bis zum Jahre 1400 hin, wo es der fürstbischöflichen Streitmacht schließlich gelang in der Schlacht bei Bergtheim einen entscheidenden Sieg über die Bürgerschaft zu erringen. Zertrümmert lagen damit nun die lange genährten Hoffnungen auf reichsfreie Stellung und Selbstherrlichkeit zu Boden und mehrfach entschlossen sich bürgerliche Geschlechter zur Auswanderung, wovon besonders Nürnberg Vorteil gezogen haben soll. Die Herrschaft des Bischofs war damit für die weitere Folge besiegelt und Würzburg zu einer landsässigen Stadt geworden. Trotz dieser vielfach so sturmbewegten Zeitläufte nahm das Wachstum und die Verschönerung der Stadt doch ungestörten Fortgang. Auch das Zeitalter der Gotik hat hier hochbedeutende Denkmäler geschaffen; so die Kirche der Mtnoritm in den herben, strengen Formen der Frühgotik; dann die wundervolle, leider jetzt so ruinenhcist gewordene Kirche der Deutschherren, vor allem aber die dem Würzburger tief ins Herz gewachsene Marienkapelle am Markt, eine Dichtung in Steinen im schönsten Sinne des Wortes; bald nach einer grausamen Judenverfolgung hatte man sie auf dem früheren Judenplatz gewissermaßen zur Sühne dafür erstehen lassen. Dazu dann die stattlichen Kurien der Domherren mit ihren weiten Hofräumen und zierlichen Kapellen, deren noch erhaltene Reste vielfach von so malerischer Wirkung sind. Allerdings ist vieles davon späteren Umgestaltungen, besonders im vorigen Jahrhundert, zum Opfer gefallen. In Bamberg blieb weit mehr von solchen alten Höfen erhalten. Auch in der Plastik hatte mau sich in Würzburg allmählich zu achtungswerter Höhe emporgearbeitet. Sprechende Belege dafür sind die zahlreichen Grabdenkmäler der Bischöfe im Dom seit Ende des 12. Jahrhunderts; wie

3. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 313

1906 - München : Oldenbourg
58. Gründung der Akademie der Wissenschaften zu München 1759. 313 berufen, welche schon im Jahre 1763 ihre eigene Buchdrnckerei erhielt. Anch das astronomische Observatorium auf dem Gasteig entstand und wurde von dem geistlichen Ratsdirektor Osterwald geleitet, dem ein Fräulein von Schneeweiß als gelehrter Gehilfe zur Seite stand. Unter den Mitgliedern prangen in überraschender Zahl die Namen der ersten Adelsgeschlechter des Landes; das Wirken der neuen Gesellschaft war über die Mauern der Klöster, besonders der Benediktiner, der anderthalbtausendjährigen Pfleger der Wissenschaften, gedrungen und ihre Edelsten zierten die Reihen der Akademiker. Geistliche und Weltliche, Adelige und Bürgerliche beeiserten sich in diesen Blütetagen des Instituts mit edlem Freimut der Wahrheit zu dienen. Ein frisches, wissenschaftlich aufklärendes Streben ging bamals durch alle Gauen Südbeutschlauds, es entfachte in allen Stänben Liebe nnb Begeisterung für das Eble nnb Schöne. Hube-kümmert nm Genossenschaft ober Personen warb alles Verrottete nnb Schlechte schonungslos ausgebest und verfolgt. Ohne alle Selbstsucht eiferten aufgeklärte Geistliche gegen jahrhunbertelang gehegten Aberglauben. Der eble Gras Savioli, selbst Besitzer großer Güter, spricht golbene Worte für den bisher tief verachteten Lanbmann ltrtb forbert energisch zu bessert Entlastung von brückenben grunbherrlicheii Fronben und bureaukrotischer Willkür auf. Graf Haslaug fchilbert in feierlicher Sitzung schonungslos die sozialen und politischen Gebrechen Bayerns und gießt über das verrottete Zunftwesen den bittersten Spott. „Der Zunftzwang", sagte er, „versagt beut geschicktesten Arbeiter, wenn er arm ist, den ihm von der Natnr verliehenen freien Gebrauch seines Kopses und seiner Hänbe und verdammt ihn zu lebenslänglicher Dienstbarkeit. Meister werden nur Meistersöhne oder solche, die sich entschließen können mit irgend einer zahnlosen Meisterswitwe oder einer buckligen Meisterstochter vor den Altar zu treten. Das hält uns im alten Schlendrian fest, macht uns zum Spotte der Nachbarn und entvölkert das Land, bessert tüchtigste Söhne ihr Glück auswärts suchen." Er eifert für volle Freiheit des Hanbels und erklärt, beiß jenes Land das reichste sei, welches die größte Bevölkerung zähle und die ausgebreitetste Jubustrie besitze, kurz der hellfehenbe Patriot sprach bereits 1772 Worte, die heute jebein Fortschrittsmanne Ehre machen würden. Und so blieb unter der segensvollen Regierung Maximilians Iii. trotz manchem inneren balb wieber beigelegten Zerwürfnis die Akademie im schönsten Aufblühen. Ihre ferneren Schicksale unter den uachsolgenbeu Herrschern zu verfolgen ist hier nicht am Platze, das eine aber möge noch erwähnt werben, daß sie mit würbiger Feier und Pracht, unter Teilnahme des für Förbernng alles Eblen nnb Nützlichen begeisterten Königs Maximilian Ii. und einer Menge ans weiter Ferne herbeigeeilter Feftgäste irrt Herbst des Jahres 1859 ihr erstes Jubiläum beging.

4. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 432

1906 - München : Oldenbourg
432 84. Ludwig I. und Goethe. Mit den Fastenpredigten hat Jean Paul als politischer Schriftsteller seinen Höhepunkt erreicht. Wenn er von da ab noch zuweilen über die deutschen Verhältnisse spricht, so geschieht es nicht mehr so ausführlich und mit solcher Begeisterung; man hört aus manchen Zeilen schon wieder den Satiriker heraus. In den „Saturnalien" 1818 saßt er nochmals einige Wünsche zusammen im Gegensatz zu denen, „welche durch Polizeidiener gern ein korrektes Universum hätten:" „Fürst und Adel sollen nicht ... auf das göttliche Ebenbild des Menschen mit Füßen treten, . . . gegen das Feuerwerk des Witzes sollen Zensur und Polizei feine Feuertrommeln rühren und feine Lärmkanonen richten gegen Raketen;" es solle „keine halbe und feilte beschränkte Preßfreiheit geben, sondern eine ganze;" es solle „überall Landstände geben;" „Weimar, das aus einem Parnasse der deutschen Musen zu einem Sinai der Verfassungen geworden, soll bte beutsche Keblah sein." So leuchtet aus den Werken Jean Pauls, mag er in strafendem Spott, in warnender Sorge oder in freudiger Begeisterung schreiben, ein echt deutscher Sinn. Die Grundbedingungen für das Blühen und Gedeihen des Vaterlandes sind ihm treffliche Fürsten, eine freie Verfassung und allgemeine Bildung, „Einsichten des Volkes;" denn „in der Geschichte hat wie in der Göttergeschichte Minerva am meisten die Götter gegen die Giganten beschirmt." 84. Ludwig I. und Goethe. Don Thomas Stettner.* Was ein jeder unserer beiden Dichterfürsten ihm sei, hat König Ludwig I. in den knappen Worten eines Epigramms ausgesprochen: „Wenn ich erwache, bevor ich betrete den Kreis der Geschäfte, Les' ich in Schiller sogleich, daß mich’s erhebe am Tag; Aber nach geendigtem Lärmen, in nächtlicher Stille, Flücht' ich zu Goethe und träum’ fort dann den lieblichen Traum." Man sann kaum treffender die Verschiedenheit dessen, was ein jeder von ihnen uns geben sann, bezeichnen: der feurige, vorwärts drängende Schiller soll uns begeistern zur Arbeit des Tages; überschauen wir aber in des Abends Stille prüfend die abgelaufenen Stunden und unser Wirken in ihnen, dann wird Goethe in seiner abgeklärten Ruhe unsere beste Gesellschaft sein. In seiner dichterischen Eigenart stand Schiller dem Könige näher, mit Goethe aber verband ihn neben der höchsten Bewunderung mannigfache Übereinstimmung in Neigungen und in der Auffassung des tätigen Lebens: beide liebten Italien als das Land der Sehnsucht, beide erblickten in der antiken Kunst die Höhe und deshalb die bleibende Norm künstlerischen Schaffens und auch in den Fragen des politischen Lebens standen sich ihre Ansichten nahe. Goethe aber verehrte in König Ludwig den mächtigen Beschützer und Förderer der Wissenschaften und Künste, der im großen zur Tat machte, was er selbst

5. Die außereuropäischen Erdteile, Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben - S. 80

1912 - München : Oldenbourg
80 Amerika. Nadelbaum, wenig Baumfarne und infolge der Dichte des Waldes nur wenige, das endlose Grün unterbrechende Blumen." Die Dichte und die Verflechtung der Vegetation macht das Eindringen in den Urwald zu einer schwierigen Aufgabe, oft ist ein Vorwärtskommen nur mittels des Messers oder im Bach- und Flußbette möglich. Ohne Kompaß ist eiue Orientierung und die Erreichung eines bestimmten Zieles ausgeschlossen wie in der Wüste oder auf dem Meere. Neben der Höhe einzelner Baumriesen, die bis 80 m erreichen, überrascht den Eintretenden die beträchtliche Verminderung der Temperatur ebenso sehr wie das eigentümliche Dunkel, das einen umfängt, und ebenso wundersam erscheint der Kampf der Pflanzen umdaslicht, denn nach dem Lichte strebt alles Leben. In diesem Kampf ums Licht haben sich 5 Hanpt-formen der Pflanzenwelt im Urwalde ausgebildet: Bäume, Lianen (Schlingpflanzen), E p i p h y t e n (Schmarotzer), die auf anderen Gewächsen leben, das Unterholz und endlich die Bodenvegetation. Eine Fahrt im brasilianischen Urwalde beschreibt Prinzessin Therese von Bayern in stimmungsvoller Darstellung in dem Werke: In den Brasilianischen Tropen: „Die Kanoesahrt in dem überschwemmten Urwald war zauberhaft schön. Wir mußten uns mühsam im Waldesdickicht vorwärts kämpfen, bald von einer Liane umstrickt bald von stacheligen Ranken bedroht und verwundet. Die auf den Pflanzen Hansende Jnsekten-welt wurde durch unsere Boote aufgestöbert und suchte sich an den kecken Eindringlingen zu rächen. Lilablühende Sträucher, reizende, paarig gefiederte Mimosen, Janary-pahnen und hundert andere Pflanzen blühten und grünten um uns Hemm, umschlangen einander in endlosen Abwechslungen und verloren sich in unabsehbaren Höhen in dem hehren Urwalddom, der sich uns zu Häupten wölbte. Scharen von Affen trieben ihr Wesen auf den Baumzweigen, Tukane faßen im Laubdickicht, reizende schlanke Sumpfvögel mit grüngelben Schwingen zogen graziös über die Wasserfläche hin. Ganz verborgen in einer füllen Bucht des Justiuosees, eines Flußsees des Amazonas, träumte die Victoria regia ihr vergängliches Blumendasein. Von allen Seiten Hingen Zweige und Blätter sonnenwehrend aus sie Herab und ich gedachte des Liedes von Heine: Die Lotosblume ängstigt Sich vor der Sonne Pracht. Es war eine wunderbare Tropenwelt, die sich da vor uns aufgetan Hatte: der einsame, kleine See mit feiner überwuchernden Vegetation, die auf allen Seiten in den malerischsten Gehängen über das Wasser hereindrängte, die leuchtenden Strahlen des Tagesgestirnes, die durch das grüne Laubwerk spielten und ans den stillen Fluten glitzerten, die buntgefiederten Bewohner der Lüfte und farbenprächtigen Schmetterlinge, welche Leben und Bewegung in das Ganze brachten, endlich die mächtigen, schneeweißen, am Grunde rosa angehauchten Nymphaeen mit ihren riesengroßen, schwimmenden Blättern, welche in solcher Umgebung zu schaueu wenig Sterblichen vergönnt ist — es war ein Bild, bei dessen Anblick man von dem Gefühle überwältigt wurde, die Herrlichkeiten der Schöpfung bis auf die Neige ausgekostet zu haben." 2. Das Bergland von Brasilien ist ein trockenes, savannenreiches Plateau mit kleinen Palmbeständen, dem Lieblingsaufenthalte der Kolibris. An Mineralschätzen enthält das Bergland Gold und Diamanten. — Gut bebaut sind nur die Küstenzone und zwar hauptsächlich mit Kaffee, so daß Brasilien das e r st e K a f f e e l a n d der Erde ist. Unmittelbar unter dem südlichen Wendekreise liegt Rio de Janeiro (schanero), die Hauptstadt Brasiliens, an einer der schönsten Buchten der (Srde,_ 860 000 Ein w. Ebenfalls an der Küste liegen Bahia (t) und Pernambnco (ü), dieses der Hauptausfuhrhafen des roten Färb- oder Brasilholzes, weshalb es auch Pernambukholz heißt. Die südlicheren

6. Die außereuropäischen Erdteile, Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben - S. 77

1912 - München : Oldenbourg
Südamerika. 77 Weizenbau. Die Hauptstadt Santiago ist die größte Stadt des westlichen Südamerika, 330000 Einw.; die Hafenstadt Valparaiso (walpara-iso) hat 160 000 Einw. In Chile wohnen an 20 000 Deutsche; ihr Hauptsitz ist das südliche Mittelchile, wo sie als Kolonisten sich zu mäßigem Wohlstände emporgearbeitet haben. Zahlreich sind sie ferner in V a l d i v i a (3000) sowie in Valparaiso, wo sie als Großkaufleute bedeutende Stellungen einnehmen. — Südlich vom 40. Grad löst sich die Küste mehr und mehr in Inseln auf, ähnlich den Schären Norwegens. Peru ist wie Bolivia ungemein reich an Silber und Zinn. Nahe der Küste liegt die Hauptstadt Lima; ihre Hafenstadt ist C a l l a o (kaljao), ein vielbesuchter Platz am Stillen Ozean. Die Bahnen Perus sind die höchsten der Erde: die Lima—orojabahn und die Arequipa (arekipa)—Pnnobahn überschreiten in Montblanchöhe die Anden. — Auf den regenlosen Küsteninselchen finden sich große Guanolager. _ Die Hauptstadt von Bolivia ist Sucre. Größer und bedeutender aber ist La P a z (paß). P o t o f i war einst weltberühmt durch seine Silberminen. — An den Ufern des Titicacasees blühte früher der merkwürdige indianische Kulturstaat der Inkas. — Auf der Hochfläche von Ecuador liegt die Hauptstadt Quito (kito). — In Columbia teilen sich die Anden in drei Parallelketten, zwischen denen der M a g d a l e n e n st r o m in tief eingesenktem, in tropischer Pflanzenfülle prangendem Tale dahinzieht. Auf einer der vielen Hochebenen im Innern liegt die Hauptstadt Bogota, 85 000 Einw. Die östlichen Länder von Südamerika. Venezuela. Es umfaßt die von Columbia nordöstlich ziehende Küstenkette der Anden und nahezu das ganze Orinokogebiet mit den Llanos (ljanos, d. i. Ebenen), baumarmen Savannen. In den Llanos wird Viehzucht getrieben, an den Gebirgsabhängen und in den tropischen Küstenniederungen hauptsächlich Kaffee und Kakao gebaut. Die Landeshauptstadt ist C a r a c a s (karäkas). Die Llanos. Llanos (= Ebenen) nennt man die unermeßlichen meeresgleichen Grasfluren zu beiden Seiten des Orinoko, von denen Alex. von Humboldt eine so glänzende Schilderung gegeben hat. Es wäre aber unrichtig, diese Gebiete als reine Graslandschaften zu bezeichnen; namentlich am Gebirgsfnße im Westen und an Wasserläufen oder wo Grund-wasser an die Oberfläche tritt, entstehen Baumgruppen und Galeriewälder, die dem Lande mehr den Charakter einer Savanne verleihen. Stellenweise freilief) ist die Ebene ganz slach, entbehrt selbst des kleinsten Hügels, enthält nur an den Flußufern Waldstreifen und läßt keine menschliche Wohnung erkennen, da diese alle im Gebüsch versteckt sind. Dichter Dunst erfüllt die Atmosphäre und Rauchwolken zeigen die Grasbrände an. ^m Ljten gehen die trockenen Llanos streckenweise in vollkommene Sandwüsten über mit Sandwirbeln und Sandhosen in den heißen Stunden des Tages. In der Trockenzeit vergraben sich der Kaiman, eine Krokodilart, und die Wasserschlange User, die Fische verlassen die kleineren Wasserläufe und steigen in die größeren piüsfe hinab, Pferde und Rinder suchen die Flußuser auf. In der Regenzeit dagegen lauert der Kaiman auf den Sandbänken der Flüsse auf Beute, die Wasserschlange verläßt ihre Erdhöhle, Pferde und Rinder flüchten sich auf die höheren, trockeneren Teile des Landes und ungeheure Scharen fischender Wasservögel bevölkern wieder die gefüllten -unrtpel und Lagunen, in denen der merkwürdige Zitteraal lebt. Art die Stelle der früheren Indianer sind Mischlinge, Neger und Weiße getreten, besonders Mulatten, weniger 6*

7. Der moderne Geschichtsunterricht - S. 133

1900 - München : Oldenbourg
Germanische Rechtspflege. 133 Berufs- und Standesverhältnisse hineindenken als der gelehrte Berufsrichter, der diesen Verhältnissen ferne steht und auf Sachverständige angewiesen ist, die sich aber gar häufig widersprechen. Alles das begreift der Schüler, wenn es ihm an fasslichen Beispielen erörtert wird. Aber auch auf die Schattenseiten wird der ehrliche, objektive Lehrer hinweisen. So können z. B. bei Standesgenossen leicht persönliche Voreingenommenheit, Brotneid, Konkurrenzrücksichten, bei Laien herrschende Tagesmeinungen, mangelndes Verständnis u. dgl. den »Spruch« nach dieser oder jener Seite ungünstig beeinflussen, was bei Berufsrichtern weniger zu fürchten ist. Ein fernerer Nachteil der germanischen Rechtspflege war die Auffassung, dass der Beklagte seine Unschuld beweisen müsse, während nach römischer Auffassung der Kläger die Schuld des Beklagten zu beweisen hatte. Letztere Auffassung ist humaner und für den Beklagten günstiger. Denn ein Alibi war oft schwer nachzuweisen, besonders wenn Zeugen fehlten oder nicht aussagen wollten. Umgekehrt konnten einflussreiche Leute oft leicht Eideshelfer zusammenbringen. Auch die uralten Gottesurteile (ordal, Urtel, Urteil) nahmen nicht immer den Verlauf, der gerade dem Recht und der Wahrheit entsprach. Doch werden die Vorteile die Nachteile wohl überwiegen. Dies behandelt man im Anschluss an das »Sendgrafengericht aus der Zeit Karls D. Gr.«. Man kann dann darauf zurückverweisen, dass die Unzufriedenheit mit der römischen Rechtspflege gar sehr viel zu dem Aufstande der Germanen unter Arminius beitrug. Manchem scriba wurde nachher die Zunge herausgeschnitten u. s. w. Bei der Geschichte des 16. Jahrhunderts weist man darauf hin, wie allmählich das römische Recht im Dienste der Territorialherren das altgermanische überwucherte; bei der Geschichte der neueren Zeit zeigt man den Schülern der Oberstufe, wie man bei allen Reformen der Rechtspflege sofort auf die altgermanische Rechtsprechung zurückgrifif. Man erklärt den Unterschied zwischen Schwurgericht (reines Laiengericht) und Schöffengericht (Laien und Berufsrichter gemischt) und zeigt, dass letzteres wohl das Idealgericht der Zukunft sein wird, weil es naturgemäfs die Vorzüge beider Arten der Rechtsprechung verbindet. Doch genug! Dass der moderne Mensch, der ins Leben hinaustritt, einige solche Kenntnisse recht wohl brauchen kann, ist selbstverständlich; denn: vitae discimus.

8. Der moderne Geschichtsunterricht - S. 79

1900 - München : Oldenbourg
Warum sind die mittelalt. deutschen Städte kaiserfreundl., die ital. kaiserfeindlich ? yg dann auf das Städtetum in Unteritalien und Sizilien, und schon erklangen in Süd- und Westeuropa die Kreuzpredigten, welche die zwei obengenannten ausschlaggebenden Mächte der Zeit, Kirche und Adel, zur grossartigsten Expansivbewegung des Mittelalters zusammenführten. Sollte und wollte das deutsche Städtetum nicht ganz überflügelt und lahmgelegt werden, so musste es sich nach einem Bundesgenossen umsehen, der von beiden obengenannten Mächten ebenso viel zu fürchten hatte wie sie selbst. Es war das Kaisertum. So schloss sich denn ein scheinbar ganz heterogener Bund zusammen, die höchste Spitze des Laienadels und die hörige Bevölkerung der Städte. Eine Vernunftehe war es, eine Liebesehe wurde es. Gut und Blut opferten die Städte für den Kaiser, Recht um Recht, Privileg um Privileg verliehen die Kaiser ihren lieben Städten. So blieb das Verhältnis, abgesehen von kleinen Schwankungen, unter den Stau fern und unter den Luxemburgern und Habsburgern, bis die Reformation das alte Band zerschnitt. Die meist protestantischen Städte konnten mit dem katholisch gebliebenen Kaiser nicht mehr zusammengehen. Mit dem Schmalkaldischen Kriege hatten sie ihre Rolle ausgespielt. Auf einer wesentlich anderen Entwicklungsstufe stehen um diese Zeit die italienischen Städte. Einen alles überwältigenden grundbesitzenden Landadel mit Naturalwirtschaft und ein die staatlichen Verhältnisse unbestritten beherrschendes Stammesfürstentum gab es in Italien schon längst nicht mehr. Aber gegeben hat es diese Verhältnisse bei den Graeco-Italikern sicher auch einmal, nur haben wir keine historische Kunde davon; in den sagenumsponnenen homerischen Helden, in dem kampfesfrohen Rutulerkönig Turnus, der nach Vergil mit Aeneas um die schöne Lavinia kämpft, und in den mythenhaften Königen, von denen uns Llvlus erzählt, haben wir vielleicht die letzten Ausläufer des graeco-italischen Stammesfürstentums vor uns. Jedenfalls war es beim Beginn der nationalhistorischen Aufzeichnungen schon längst erloschen. Beim Eintritt in das Licht der Geschichte haben Griechen und Römer schon längst das dominierende Städtewesen mit ausgebildeter Geldwirtschaft, wie wir es in Deutschland kaum in unserer Zeit haben. (Im bayerischen Landtag überwiegt zur Zeit noch das agrarische Element.) So blieben die Verhältnisse im allgemeinen bis zur Völkerwanderung. Die eingewanderten Germanen suchten allerdings die

9. Der moderne Geschichtsunterricht - S. 154

1900 - München : Oldenbourg
154 Soziale Fragen. die Überhebung, die Frivolität, die Genuss- und Gewinnsucht der oberen Stände, sowie ganz besonders die Rücksichtslosigkeit, mit der jeder vom anderen oder von der Gesamtheit nur Vorteil und Nutzen zu ziehen sucht, ohne Opfer bringen zu wollen. Hier öffnet sich dem Lehrer, und zwar nicht bloss dem Geschichtslehrer, ein weites Feld segensreicher Thätigkeit. Man zeige den Söhnen der Reichen, dass Überhebung der oberen Stände die niederen beleidigt und reizt, dass die Privolität und Genusssucht gewisser Kreise die Achtung und Ehrfurcht vor denselben und damit die Autorität untergräbt, dass der recht ostentativ zur Schau getragene Reichtum und Luxus der reicheren Klassen die ärmeren verbittert und unzufrieden macht, dass der Egoismus der oberen Stände den der unteren zur naturnotwendigen Folge haben muss, und dass man von den Unteren nie verlangen kann, was die Oberen selbst nicht leisten. Man zeigt, dass Genuss ohne Arbeit schändet, dass nur die Arbeit adelt. Nicht der Genuss ist das Endziel des Lebens — das gilt dann für alle Schüler —, sondern die Freude, und die kann ebenso gut, ja noch besser, durch schwere, ehrliche Arbeit erworben werden, als durch mühelosen Genuss. »Hast Du treu Deine Pflicht gethan, Blickt Dich die Freude segnend an«. Diesen Genuss kann sich auch der Ärmste verschaffen. Also Bereitwilligkeit zur Abstellung von Missständen, Gemeinsinn, Opferwilligkeit, thatkräftige Nächstenliebe, geschichtliche Denkweise und wirtschaftliche Kenntnisse, das muss der Jugend, und besonders der Jugend der oberen Stände, in Fleisch und Blut übergeführt werden; dann erst sind die Vorbedingungen gegeben zu einer befriedigenden Lösung der sozialen Frage. Daran mitzuarbeiten ist eine der schönsten Aufgaben des Lehrers, insbesondere des Geschichtslehrers. Ii. Religiöse Fragen. Sind die sozialen Fragen so alt wie das Menschengeschlecht, so sind die religiösen ebenso alt. Denn sobald ein Gesetzgeber Vorschriften gab für das gemeinschaftliche Zusammenleben (Sozialgesetze sind der Anfang aller Gesetzgebung), so fühlte er auch das Bedürfnis, sie auf eine Instanz ausserhalb des Menschen zurückzu-

10. Der moderne Geschichtsunterricht - S. 161

1900 - München : Oldenbourg
Unterrichtliche Behandlung religiöser Fragen. l6l nicht einmal da, denn die Liebe greift auch übers Grab hinaus vertrauensvoll an die Sterne und pflanzt noch am Grabe die Hoffnung auf Wiedervereinigung auf. Was folgt nun für den Geschichtsunterricht? Zunächst die heiligste Scheu und Ehrfurcht bei Besprechung religiöser Fragen. Hier muss der Lehrer sich stets das Wort vor Augen halten, das aus dem brennenden Dornbusch zu Moses erscholl: »Ziehe Deine Schuhe aus! Der Boden, auf dem Du stehst, ist heiliges La?id«. »Wer einem der Geringsten Ärgernis erregt, dem wäre es besser, man bände ihm einen Mühlstein an den Hals und würfe ihn ins Wasser, wo es am tiefsten ist«, sagt Christus selbst. Kommt man im Unterrichte auf religiöse Missstände zu sprechen, so betone man nachdrücklichst, dass einzelne unwürdige Träger noch lange nichts beweisen für die Unwürdigkeit der Sache. Im Gegenteil! Wenn selbst das unreine Gefäfs den Inhalt nicht besudeln kann, so muss er doppelt rein sein. Kommt man auf konfessionelle Gegensätze zu sprechen, so betone man immer aufs nachdrücklichste das Verbindende, nie das Trennende, und weise mit warmen Worten darauf hin, dass der wahre, den Menschen veredelnde Wert der Konfessionen in dem allen gemeinschaftlichen sittlichen Kerne liegt, dass zwar die Wahrheit naturgemäfs nur eine sein kann, dass aber die Wege, die zur Wahrheit führen, ebenso naturgemäfs verschieden sein können, wenn nicht müssen. Dabei kann man wohl darauf hinweisen, dass eine dogmatische Versöhnung und Vereinigung der verschiedenen Konfessionen unmöglich ist. Autoritätsglaube und freie Forschung, Heilsvermittlung durch gottgesetzte Organe und volle religiöse Unabhängigkeit, die es unerträglich findet, dass sich ein Mensch zwischen das Menschenherz und seinen Gott stellt, und ähnliche Unterscheidungslehren sind nicht bloss konträrer, sondern kontra- diktorischer Natur, heben sich gegenseitig auf und lassen sich deshalb niemals vereinigen. Alle Religionsgespräche und Unionsversuche haben deswegen mehr geschadet als genützt, weil sie in der Regel die Vertreter der streitenden Parteien auf ihren Standpunkten nur befestigten und so den Gegensatz nur vertieften. Hat man dies aber freimütig anerkannt, dann muss man mit um so stärkerem Nachdruck betonen, dass sich eine bürgerliche Gleichberechtigung und Toleranz recht gut durchführen lässt, d. h. Gleichberechtigung der Konfessionen in der Erlangung der Lorenz, Moderner Geschichtsunterricht. Ii
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