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1. Von 1789 - 1807 - S. 20

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
20 Ii. Napoleon I. Gelegenheit eines Heuerwerkes, welches die übrigen Knaben angelockt hatte, ein pulverkästchen. Bestürzt stob die Schar auseinander, und einzelne flüchteten über Napoleons Zaun und zerstörten dabei seine Gartenkunst. Da lies er im Zorne herbei und hieb mit einer hacke auf die fliehenden ein. c) Napoleon als Leutnant in valence? Immer allein, selbst mitten unter den Menschen, komme ich nach Hause, um mich meinen einsamen Träumen und meiner Schwermut hinzugeben. Nach welcher Seite hat sie sich heute gewendet? Sie sinnt Den Tod. Und ich stehe doch erst im Morgenrot meiner Tage und kann hoffen, noch lange zu leben ! . . . Welche Raserei treibt mich nun an, meine Zerstörung zu wollen? . . . tvas werde ich in meinem vaterlande für ein Schauspiel sehen! Meine Landsleute, in Ketten gelegt, küssen zitternd die Hand, die sie unterjocht. Das sind nicht mehr die tapferen Korsen, die ein Held mit seinen Tugenden beseelte, nicht mehr wie ehedem die feinde der Tyrannen, der Genußsucht, der niedrigen Höflinge. . . Franzosen! Nicht zufrieden damit, uns entwendet zu haben, was uns das Liebste war, habt ihr auch noch unsere Sitten verdorben. Dieser Zustand meines Vaterlandes und das Unvermögen, ihn zu ändern, ist nur ein neuer Grund für mich, die Erde zu verlassen. tdenn das Vaterland nicht mehr ist, muß ein guter Patriot sterben. Gäb es nur einen Menschen zu zerstören, um meine Landsleute zu befreien, ich eilte sofort, dem Tyrannen den Stahl in die Brust zu bohren, der das Vaterland und die geschändeten Gesetze rächen soll. Mein Dasein ist mir zur Last, da ich keinerlei Freuden genieße und alles mir Schmerz verursacht - es ist mir zur Last, weil die Menschen, mit denen ich lebe und voraussichtlich immer leben werde, so ganz anders geartet sind als ich. d) Napoleons Schreiben an die Kottöentsfommiffarc.8 hab' ich nicht feit Beginn der Revolution an ihren Grundsätzen festgehalten? hat man mich nicht im Kampfe gesehen gegen den Feind im Innern, wie als Soldat gegen die Fremden? Ich habe den Aufenthalt in meinem Departement geopfert, mein hab und Gut verlassen, alles verloren für die Revublik. Soll ick also mit den Feinden des Vaterlandes zusammengeworfen werden? Sollen die Patrioten unüberlegtermaßen einen General verlieren, welcher der Republik nicht ohne Nutzen gewesen? Sollen die Repräsentanten die Regierung nötigen, ungerecht und unpolitisch zu handeln? höret mich, nehmt von mir den Druck, der mich belastet, verschafft mir die Ächtung der Patrioten wieder, und eine 1 vgl. Ittaffon, Napoleon inconnu (Paris 1895) I, S. 45 und Fournter I, S. 17 ff. 2 Fournier, a. a. ©. I, S. 64 f.

2. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 793

1877 - Leipzig : Teubner
Nursia — Feste, auf welche jedoch Witwen keine Rücksicht zu nehmen hatten. Als besonders günstig galt aber die zweite Hälfte des Juni. Die Förmlichkeiten und Gebräuche waren jedoch verschieden, je nachdem man entweder eine strenge Ehe, wodurch die Frau in die manus des Mannes überging und mater familias wurde, oder eine freie Ehe zu schließen beabsichtigte, wobei die Frau blos uxor wurde und in der patria potestas oder sui iuris blieb. Für diese Ehen waren besondere Ceremonien nicht wesentlich und nothwendig, nur die deductio in domum mariti mußte stattfinden. Dagegen war die andere Art der Ehen voll symbolischer Geränche. Am Hochzeitstage selbst legte die Braut die toga praetexta ab und weihte sie der Fortuna virginalis; sie trug einen aus Schafwolle geknüpften Gürtel, über das Gesicht einen Schleier (tlammeum), feue» sarben und eitronengelb, was die Festfarbe gewesen zu sein scheint. Der Uebertritt in das Haus 3 des Bräutigams erfolgte theils in der Form einer Entführung, theils in einem feierlichen Zuge, worauf sich die Ausdrücke uxorum ducere, abgekürzt aus uxorem domum ducere, vom Manne, und viro uubere von der Frau beziehen. Dieser Zug — je zahlreicher, desto glänzender, und nicht blos von den beiderseitigen Verwandten und Freunden, sondern auch vom neugierigen und müssigen Volke gebildet — fand gewöhnlich Abends statt. Von Fackeln begleitet und unter Flöten-klang zog die Braut zu Fuß einher mit Spindel und Spinnrocken in der Hand. Zwei Knaben, deren Eltern beide noch am Lehen waren — pa-trimi et matrimi — und ein Opserknabe begleiteten sie. Das Haus des Bräutigams war festlich bekränzt und geschmückt. Ter. Adelpli. 5, 7, 6. Juv. 6, 51. Die Thürpfosten nmwand sie, um ihre Keuschheit zu bezeugen, mit wollenen Binden, und um Bezauberungen abzuwenden, bestrich sie dieselben mit Schweinefett. Plin. 22, 2, 28. 9, 37. Ueber die Schwelle des Hauses wurde sie gehoben (Plut. Born. 15. Catull. 61, 166.) und trat dann auf ein ausgebreitetes Schaffell. Dabei ertönte der Ruf Talassio! Liv. 1, 9. Beim Eintritt in das Haus wurde sie gefragt, wer sie sei; sie antwortete: ubi tu Gaius, ibi ego Gaia; man 4 übergab ihr die Schlüssel des Hauses. Es folgte das vom Bräntigam veranstaltete Festmahl (coena nuptialis), von Musik und Gesang begleitet; vorzüglich ertönte unter Flötenbegleitung der Hochzeitsgesang (epithalamium, hymenaeus). Für dieses Mahl gestatteten auch die Gesetze einen verhältnißmäßig großen Aufwand. Unter die vor dem Hause versammelte Jugend hatte der junge Ehemann Nüsse auszuwerfen. Catull. 61, 128. Verg. E. 8, 30. Nach dem Mahle brachte eine verheirathete Frau, gleichsam die Stellvertreterin der luno pronuba, die junge Frau ins Schlafgemach und legte sie in das mit der Toga bedeckte Brautbett (lecto collocare), und nun erst begab sich der Mann zu ihr ins Gemach. Draußen sang man nicht blos Hymeuäen, sondern auch derbe Spottlieder. Am andern Tage gab der junge Mann noch ein Mahl, repotia genannt (Hör. sät. 2, 2, 60.); die Gäste und Verwandten brachten dem jungen Paare Geschenke dar, und die junge Frau verrichtete ihr erstes Opfer im neuen Haufe. Vgl. Becker, Gallus 11, S. 20 ff. Nyinpliae. < Roßbach, römische Hochzeits- und Ehedenkmäler (1871). Nursia, Novqolcc, Stadt im hohen Sabinergebirge am obern Lauf des Nar, Geburtsstadt des Sertorius (Plut. Sert. 2.) und der Mutter des Kaisers Vespafianus (Suet. Vesp. 1.), j. Norcia. Nut rix. Die römischen Mütter stillten vor Alters ihre Kinder selbst (doch vgl. Liv. 3, 44., wo die nutrix der Virginia erwähnt wird); später wurden die Ammen sehr gewöhnlich, wenigstens bei den Vornehmen, ja fogar griechische Ammen, überhaupt extemae et barbarae na-tionis (Gell. 12, 1.). Nux, Hciqvcc, alle Baumfrüchte mit etwas rauher oder harter Schale, wie Kastanien, Mandeln, Eicheln re., besonders aber die Wallnuß, iuglans. Sie waren ein Hauptspielwerk der Kinder, daher nuces reliuquere, das Spielen ausgeben, dem Ernste sich zuwenden. _ Nykteus s. Ampbion. Nyktimos s. Lykaon. Nv/Lupaytoyos s. Ehe, 1, 4. Nympliae, Nv(icpcu, d. i. die verhüllten, also l jungfräulichen Göttinnen. Die Nymphen bilden eine zahlreiche Classe untergeordneter Gottheiten, welche das lebendige Weben und Schaffen der Kräfte der Natur in allen Kreifen derselben als persönliche Wesen repräsentiren. Sie wohnen auf der Erde, auf Bergen und in Hainen, an Quellen, Missen und Strömen, in Thälern und Grotten, auf Wiese und Feld; aber bisweilen kommen sie auch hinauf auf den Olympos, um an den allgemeinen Götterversammlnngen Theil zu nehmen. Hom, Ii. 20, 8. Wir müssen von der Nymphenschaar im Ganzen einzelne Persönlichkeiten ans-nehmert, die für sich besonders ausgebildet sind und unter eigenen Namen vorkommen, wie die Nymphe Kalypso, die Tochter des Atlas, Kirke, Phaethusa und Lampetia, die Töchter des Helios. Die Nymphen im engeren Sinne, die Töchter des Zeus, haben bei Homer ihre Wohnorte auf Bergen, in Hainen, Wiefen und an Quellen (Ii. 6, 420. 20, 8. Ocl. 6, 123. 17, 240.) und sind die wohlthätigen Geister dieser Orte, ohne jedoch eng mit' denselben verknüpft und mit ihrer Thätigkeit in einseitig beschränkter Weise an die Naturgegenstände gebunden zu sein; sie leben frei und selbständig in der Natur, sie jagen das Wild, tanzen fröhliche Reigen, weben in kühlen Grotten, pflanzen Bäume und sind auf die verschiedenste Weise den Menschen hülfreich. Oft find sie in der Umgebung höherer Gottheiten, wie namentlich der Jägerin Artemis. Hom. Od. 6, 105. 9, 154. 12, 318. 13, 107. In einer Stelle des Homer (Od. 2 10, 350.), welche übrigens jüngeren Ursprungs ist, heißt es, daß die Nymphen aus Quellen und Flüssen und von Hainen entstehen, während sie sonst Töchter des Zeus heißen; darnach wäre also ihre Existenz an die Naturgegenstände gebunden, sie entständen und vergingen mit den Naturerscheinungen, in denen sie walten, eine Vorstellung, die in späterer Zeit die herrschende ist. So heißt es (hymn. in Ven. 259 ff.) von den Dryaden, sie zählten nicht zu den Sterblichen und nicht zu den Unsterblichen, sie lebten lange, äßen ambrosische Speise und verkehrten mit den Göttern, „Hermes und die Silene pflegten mit ihnen der Liebe, und es entstehen hochwipslige Bäume, die lange stehen, bis

3. Stoffe und Probleme des Geschichtsunterrichts in höheren Schulen - S. 156

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
156 Das Mittelalter ist, sich bei den genannten drei Königen aufzuhalten. Nicht zu billigen aber wäre es, eine lückenlose Reihe der heimischen Fürsten einprägen zu lassen,- eine ganze Rnzahl mittelalterlicher und auch manche neuzeitliche Territorialfürsten können ohne Schaden im Dunkel der Unbekanntheit bleiben. Die außerdeutsche Geschichte des mittelalterlichen Europa pflegt im Unterricht notgedrungen ganz in den Hintergrund zu treten, abgesehen Don Italien, dessen Geschicke ja bis 1254 aufs engste mit denen Deutschlands verflochten sind. Für England, Nord- und Osteuropa wird das so bleiben müssen, von Spaniens politisch-religiöser (Beschichte läßt sich leicht eine Überschau gewinnen von drei Ansatzstellen her: 1. 711/732: Ausblick in das Mittelalter; 2. bei Alfons von Kastilien: Überblick über die damals bestehenden christlichen Staaten, die in den jetzigen Provinznamen fortleben- 3. 1492 Rückblick auf das Erreichte, was endlich Frankreich betrifft, so sollte man sich, wenn irgend die Zeit es gestattet, die interessante Parallele seiner politischen Entwicklung zu der Deutschlands nicht entgehen lassen: Frankreich gelangt von der äußersten Zersplitterung durch das Lehnswesen zur territorialen Einheit und von einem bloßen machtlosen Scheinkönigtum zur straffen Monarchie, während Deutschland am Ende des Tttittelalters dort steht, von wo Frankreich ausgegangen ist. Dieses Stück französischer Geschichte kann fast anonym gegeben werden, es handelt sich um ganz typische Vorgänge.1 Die mittelalterliche (Beschichte ist ja ganz von selbst, der Lehrer mag wollen oder nicht, in ganz beträchtlichem Maße sog. Kulturgeschichte; gerade in der Besonderheit, dem Anderssein ihrer Kultur von der unserer Tage und im vergleich der verschieden gearteten Erscheinungen liegt das Belehrende dieses Unterrichts. Fragt man aber nach einer aus dem mittelalter stammenden Kulturschöpfung mit Gegenwartswert, so bleibt außer dem gigantischen Bau der katholischen Kirche, den der Geschichtslehrer zwar fortgesetzt in seinen Unterricht einbeziehen, aber 1 Kls besonders charakteristisch für die Heiratspolitik der französischen Könige pflege ich zu erzählen, wie das letzte selbständige Herzogtum, die Bretagne, für die Krone gewonnen wurde. (Es kostete dies drei heiraten und drei Scheidungen: nämlich die heiraten Annas von Bretagne mit Karl Viii. und Ludwig Xii. und ihrer Tochter aus zweiter Ehe, Claudia, mit Franz I., sowie die Scheidung I. Annas von ihrem Bräutigam Maximilian, 2. Karls Viii. von seiner Braut Margareta, Maximilians Tochter, 3. Ludwigs Xii. von feiner ersten Frau Johanna.

4. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 49

1888 - Leipzig : Teubner
- 49 - Acher waren den Dorern an Zahl weit berlegen. Die Rettung brachte Lykurg, ein Mann aus kniglichem Geschlechte; er hatte auf Reisen fremde Staaten und Gesetze kennen gelernt und gab nm 880 seinem Volke eine neue Verfassung. Die dorischen Eroberer, die Spartiaten, bilden den Herr-Menden Stand; die Acher entweder freie Ackerbauer, die aber keinen Anteil an der Herrschaft haben, oder Sklaven; diese be-Wirtschaften die Gter der Dorer und haben ein hartes Los (was weit du davon?). Zwei Könige regieren in Gemeinschaft mit dem Rat der Alten. der alle wichtigen Dinge in Krieg und Frieden entscheidet die Volksversammlung, zu der alle erwachsenen (30 Jahre) Spartiaten gehren. Dieselbe hat nur der die Vor-schlge des Rates abzustimmen. Wie geschieht das? Sparta ist mauerlos; die Stadt hat das Ansehen eines Kriegs-lagers. Die Erziehung bezweckt einzig und allein kriegerische Tchtigkeit und Gehorsam gegen die Gesetze. Schwchliche Kinder werden ausgesetzt; mit dem siebenten Jahre wird der Knabe der Mutter genommen und ffentlich mit den anderen erzogen. Wie schlafen die Knaben? Neben den gymnastischen bungen bleibt wenig Zeit fr geistige Bildung; nur die Musik wird gepflegt. Die Nahrung ist karg; in welchem Fall ist Felddiebstahl erlaubt? Wie lernen sie Schmerzen ertragen? Auch die Mdchen werden durch krperliche bungen gekrftigt und abgehrtet. Die erwachsenen Männer speisen in ffentlichen Zeitgenossen- . 30. -schaften, nicht zu Hause (zu welchem Zweck?). Was sagten die Einwohner einer ppigen Stadt (Sybaris) der die schwarze Suppe? Warum konnte dieselbe einem asiatischen Herrscher, der sich einen spartanischen Koch hatte kommen lassen, nicht schmecken? Jagd ist eine Vorbung fr den Krieg. Der Verkehr mit den Nachbar-Vlkern wird erschwert (weswegen?), besonders durch den Gebrauch eisernen Geldes. Was fr eine Sinnesart mute durch eine solche Erziehung in den Spartanern erweckt werden? Wodurch verpflichtete Lykurg sein Volk, diese Gesetze fr immer festzuhalten? Eroberungslust und Grenzstreitigkeiten führen zu den messe-nischen Kriegen. Vergebens opfert der König der Mefsenier Aristodemns seine Tochter auf das Gehei des Orakels; er ttet sich auf ihrem Grabe, und die Bergfeste Jthome wird gebrochen. In dem zweiten Krieg kmpfen die Spartaner, von dem athenischen Snger Tyrtus ermutigt, gegen den khnen Helden Aristomenes. Warnecke, geschichtl. Hilfsbuch. 4

5. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 113

1888 - Leipzig : Teubner
- 113 - der Ritter des Humanismus, kmpfte gegen die Ausartungen der rmischen Kirche (Von Wahrheit will ich nimmer lau!"); die Dunkelmnnerbriefe. Auch die bildende Kunst war in Deutschland reformatorisch; Albrecht Drer, der Maler der Reformation. (Die Zeittafel!) So war der Weg gebahnt fr den groen Reformator Luther. Erster Zeitraum. Reformation, Gegenreformation und Reformationskriege. 15171648. 1. Die Reformation in Deutschland und in der Schweiz. Kurz vor dem Regierungsende Kaiser Maximilians I. (1493 139. 1519) begann die Reformation in Deutschland. Luthers Leben bis zu seinem Aufenthalt auf der Wartburg. Martin Luther stammt aus dem Bauernstande. Die vterliche Heimat war Mhra, sdlich von Eisenach. Sein Vater Hans Luther zog als Bergmann nach Eis leben. Hier ist Luther am 10. November (am Martinsabend) 1483 geboren. Bald zogen die Eltern nach Mansseld am Harz. Was weit du von ihrer anfnglichen Drftigkeit? Spter gelangte der Vater zu Wohlstand und wurde Ratsherr. Das Paradies der Kindheit hat Luther nicht gekannt. Erzhle Beispiele von der harten Zucht im elterlichen Hause! Hier herrschte frommer Sinn und Gottesfurcht. Des jungen Martins Gemt war frh traurig gestimmt, fein Gewissen frh wach und empfindlich. der seinen ersten Schulunterricht hat Luther spter sehr hart geurteilt. Luther auf der Schule in Magdeburg, dann in Eisen ach (meine liebe Stadt"), wo er vor den Husern fingt und die reiche Frau Cotta sich seiner annimmt. Wichtig fr sein spteres Lebens-werk sind die religisen Anschauungen, in denen er auswchst: Gott in seiner Heiligkeit unnahbar, Christus der zrnende Richter, Maria und die Heiligen sind Frsprecher; im Beichtstuhl werden fromme Leistungen und Bubungen vorgeschrieben, das Volk lebt in aberglubischen Vorstellungen von Teufelsspuk und Hexenzauber. 1501 bezieht Luther die Hochschule zu Erfurt zum Studium Warnecke, geschichtl. Hilfsbuch. g

6. Vorderasien und Griechenland - S. 14

1874 - Leipzig : Teubner
— 14 - Reitern und 10,600 Sichelwagen. Nach einem glücklichen Treffen legte er sich vor die Hauptstadt Baktra, die nach langwieriger^Belagernng endlich durch die Hülfe eines Weibes, der Semiramis, erobert ward. Die Person der Semiramis ist von mancherlei Sagen umhüllt. Sie soll von der Göttin Derketo geboren und gleich nach ihrer Geburt in öder Wildniß ausgesetzt worden sein, ward aber auf wunderbare Weise erhalten. In jeneroede nämlich nistete eine große Menge Tauben. Diese flogen zu dem Kinde, bedeckten es von allen Seiten mit ihren Flügeln und hielten es warm. Sieflogen zu den nahen Viehständen, holten Milch in ihren Schnäbeln und träufelten sie dem Kiude zwischen dielippen. Als daskind einjahr alt war und einer festeren Nahrung bedurfte, pickten die Tauben bei deuhirten die Käse an und trugen die Stückchen ihrem Pfleglinge zu. Sobald die Hirten bemerkten, wer die Räuber waren, gingen sie den Tauben nach und fanden das Kind, das von wunderbarer Schönheit war. Sie übergaben es ihrem Herrn, dem königlichen Oberhirten Simmas; der zog es auf wie sein eigen Töchterlein, und Semiramis erwuchs zu einerjungfrau von strahlenderschönheit. Da kam eines Tages ein vornehmer Beamte des Ninns, mitnamenonnes, in das Hans des Simmas; derward zu dem schönen Hirtenkinde vonsolcherliebe ergriffen, daß er sie znm Weibenahm. Sie zog mit ihm nach Ninive, und da sie nicht blos schön, sondern auch außerordentlich klug war, so folgte er ihrem Rathe in allendingen, und was er begann, das schlug glücklich aus. Vorbaktrabesehligteonnes einen Theil des assyrischen Heeres. Da sich nun die Belagerung in die Länge zog, schrieb er seiuem Weibe nach Ninive, daß es zu ihm in das Lager komme. Semiramis folgte gerne; da sie aber einen so weiten Weg zumachen hatte, so dachte sie sich eine Kleidung aus, die für die Reisebequem war und nicht erkennen ließ, ob sie ein Mann sei oder eine Frau. Diese Art derbekleiduug sollen später diemeder und nach ihnen auch die Perser angenommen haben. Jmlager vor Baktra gewahrte die kluge Semiramis

7. Vorderasien und Griechenland - S. 17

1874 - Leipzig : Teubner
— 17 — Phanten den Assyriern eine furchtbare Niederlage beibrachten. Sie zerstampften die Leute, zerrissen sie mit den Zähnen, schleuderten sie mit ihren Zähnen hinter sich; die Scheinelephanten der Königin aber lagen kläglich am Boden. In der allgemeinen Flucht ihres Heeres gerieth Semiramis selbst in große Gefahr. Stabrobates selbst verfolgte und verwundete sie. An der Brücke gab es noch ein furchtbares Getümmel, in welchem viele Assyrier umkamen. Sobald Semiramis selbst hinüber war, ließ sie die Verbindungen der Brückenjoche dnrchhanen und rettete sich mit dem Drittel ihres Heeres. Diese große Niederlage erschütterte das Ansehen der Semiramis in ihrem eigenen Lande. Das Volk zürnte ihr, daß sie soviele ihrer Verwandten in den Tod geführt, und machte eineu Aufruhr. Als ihr die Nachricht hiervon überbracht wurde, ließ sie sich eben die Haare flechten. Sogleich erhob sie sich und stürzte mit fliegenden Haaren mitten unter die tobende Menge. Beim Anblick der hohen Gebieterin entsank dem Volke der Muth, und sie gingen beruhigt nach Hause. Zum Andenken an diese Begebenheit wurde ein Standbild errichtet, welches die Königin mit aufgelösten Haareu darstellte. Nicht lauge nachher suchte ihr Sohn Ninyas sie aus dem Wege zu räumen. Das veranlaßte sie, ihm freiwillig die Regierung zu übergeben. Nachdem sie ihre Statthalter angewiesen, dem Sohne zu gehorchen, verschwand sie in Gestalt einer Taube und wurde unter die Zahl der Götter aufgenommen. Sie verließ die Erde in einem Alter von 62 Jahren, nachdem sie 24 Jahre geherrscht hatte. Die Nachwelt verehrte sie immer als eine der größten Königinnen. Den Ninyas hatte seine Mutter im Innern des Palastes unter Weibern weibisch erziehen lassen, damit er keine Lust nach der Herrschaft trage und ihr die Regierung überlasse, und er lebte auch als König wie ein Weib weichlich und schwelgerisch bis an sein Ende, indem er die Verwaltung des- ©toll, Erzählungen. I. 2, Stuft. 2

8. Vorderasien und Griechenland - S. 97

1874 - Leipzig : Teubner
— 97 — von den Aethiopen zurückkam, und sofort schickte er einen Sturm über ihn und zerbrach sein Schiff. Odysseus selbst ward von der Seegöttin Ino Lenkothea gerettet; die warf ihm ihren Schleier zu, auf welchem er am dritten Tage an die Insel der P h a i a k e n kam. Nackt und bloß stieg er an der Mündung eines Flusses aus Land und legte sich, bis zum Tode erschöpft, im Dickicht eines Waldes zum Schlafe nieder. Der laute Schrei von Phaiakenmädchen, welche mit der Königstochter, der schönen Nansikaa, an den Fluß ge-kommeu waren, um zu waschen, weckte ihn endlich aus dem tiefen Schlaf. Nach Beendigung ihrer Arbeit hatten sie Ball gespielt, und der Ball war in den Fluß gefallen; daher ihr lauter Schrei. Odysseus trat aus dem Dickicht hervor, zum Schrecken dermädcheu; aber die beherzte Ncmsikaa gab dem unglücklichen, um Erbarmen flehenden Mann Kleidung und nahm ihn mit bis zum Eingang der Stadt. Da sie sich scheute, mit dem fremden Mann durch die Stadt zu gehen, hieß sie ihn hier eine Zeitlang warten, dann aber solle er nachkommen in das Hans ihres Vaters, des Königs Alkinoos. Es war Abend, und der alte König saß nach seiner Gewohnheit behaglich in dem von Gold und Silber glänzenden Saale und trank seinen Wein, um ihn die 12 Fürsten feines Volkes und seine würdige Gattin Ar e te; feie saß an dem Herde im Glanze des Feuers und spann mit ihren Mädchen. Da stürzte sich plötzlich der unerwartet eingetretene Odysseus der Königin zu Füßen. So hatte ihm Nansikaa gerathen; denn wenn die wegen ihrer Klugheit hochgeehrte Frau ihm wohlwolle, so sei er der Heimkehr gewiß. Diephaiaken waren ein Schiffervolk, das auf feiner, von aller Welt abgeschiedenen Insel in Frieden und frohem Genuß seine Tage verbrachte und gern dem Geschäft oblag, unglücklich Verschlagene ans seinen wunderbar schnellen Schiffen in die Heimat zu bringen. Odysseus wußte das von Nansikaa und bat daher die Arete und den Alkinoos, daß sie sich seiner erbarmten und ihn in fein Vaterland entsendeten. Gr fand freundliche Aufnahme und die gastlichste Bewirthung und erhielt das Versprechen, daß er bald die Heimat wieder- Stoll, Erzählungen. I. 2. Aufl. 7

9. Vorderasien und Griechenland - S. 107

1874 - Leipzig : Teubner
— 107 — in das Innere des Hauses und erschlägt sie dort neben der Leiche ihres Buhlen Aigisthos. Orestes hatte eine heilige Pflicht erfüllt, der er sich nicht hatte entziehen dürfen, er hatte den Mord seines Vaters gerochen; aber mit derselben That hat er zugleich auch ein schweres Verbrechen begangen, er hat die eigene Mutter ermordet. Als er mit blutbefleckten Händen aus dem Palaste hervortrat und die Bewohner von Mykenä den heimgekehrten Sohn ihres angestammten Herrschers mit Freuden begrüßen, da sieht er aus einmal mit Schrecken und Grausen, wie aus dem Boden furchtbare Frauengestalten mit Schlangenhaaren und blutig triefenden Augen drohend gegen ihn emporsteigen; es sind die Eriny en, die Rachegeister der erschlagenen Mutter. Voll Entsetzen eilt er davon, und sie jagen ihm nach sinnverwirrend von Land zu Land, wie Hunde einem gescheuchten Wild. Endlich kommt er schutzsuchend nach Delphi zu dem Gotte, der ihn die blutige That geheißen. Apollon sendet den Verfolgten nach Athen, damit er dort unter der Leitung der Athene von dem ehrwürdigen Gerichtshöfe des Areopag gerichtet werde. Das Gericht spricht ihn frei, und die Erinyen lassen sich besänftigen. Nur ein Theil der Erinyen, so erzählt man weiter, um das Folgende anzuknüpfen, ließ sich beschwichtigen, ein Theil setzte die Verfolgung des Orestes fort. Abermals sucht er Hülfe bei Apollon, und der heißt ihn, nach Tauris im fernen Skythenlande zu gehn, um von dort das vom Himmel gefallene Bild der Artemis nach Griechenland zu holen. Orestes fuhr mit feinem Freunde Pylades, der ihn in keiner Gefahr verließ, in einem Schiffe nach dem Barbarenlande; beide wurden aber, nachdem sie an der wilden Küste gelandet, von den Skythen gefangen und nach dem nahen Tempel der Artemis geführt, um daselbst nach der Sitte des Landes geopfert zu werden. In diesem Tempel verwaltete Jphige-neia, die von dem Altar zu Aulis entführte Schwester des Orestes, das Priesteramt, und sie hatte die traurige Pflicht, alle Fremden, die ihr zugeführt wurden, zum Opfertode zu weihen. Während sie die gefangenen griechischen Jünglinge

10. Vorderasien und Griechenland - S. 108

1874 - Leipzig : Teubner
- 108 — über die Heimat ausforschte, erkannten sich die Geschwister, und sie verabredeten nun, wie sie zusammen mit dem Bilde der Artemis entfliehen könnten. Unter dem Vorwande, daß das Götterbild durch die Nähe der beiden schuldbefleckten Jünglinge entweiht sei und zugleich mit den Jünglingen in der Fluth des Meeres gereinigt werden müsse, kamen sie glücklich ans Meer und zu ihrem wohlbemannten Schiffe. Aber eine widrige Fluth verhinderte sie an der Abfahrt, während Thoas, der König des Landes, schon mit seinen Bewaffneten erschien, um sie zurückzuholen. Da trat die Göttin Athene dazwischen und bewirkte, daß er die Priesterin mit dem Götterbilde und die Jünglinge in Frieden entließ; denn das Bild sollte nach dem Willen der Götter nach Braurou in Attika, in das Land der Athene, verpflanzt werden. Orestes kammitderschwesternndpyladesnach Mykenä zurück und nahm, nachdem er den Aletes, einen Sohn des Aigisthos, erschlagen, von der Herrschaft feines Vaters Agamemnon Besitz. Er heirathete die Tochter des Menelaos, Hermio ne, und erhielt dadurch auch das Königthum von Sparta, so daß er der mächtigste König des Peloponneses wurde. Dieses Achäerreich unter der Familie des Agamemnon bestand nur noch kurze Zeit; während Tisamenos, der Sohn des Orestes, König war, eroberten die Dorier den Peloponnes.
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