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1. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 27

1896 - Leipzig : Voigtländer
27 sieben Weisen der Griechen gezhlt wurde. Durch Reisen war er mit den Staatseinrichtungen anderer Völker bekannt geworden. Nachdem er als Archont das Vertrauen des Volkes gewonnen hatte, wurde er zum -Ordner der Verfassung und zum Gesetzgeber" ernannt. Er teilte die Brger nach dem Ertrage ihres Grundbesitzes invierklassen. Nur die Brger der ersten (reichsten) Klasse durften zu Archonten, die der drei ersten zu den brigen Staatsmtern gewhlt werden. Zur Teilnahme an der Volksversammlung und zu den Richterstellen waren alle Brger berechtigt. Die Staatsgewalten waren: a. die 9 jhrlichen Archonten; b. diebnle, ein Rat von 400 Mitgliedern, die wenigstens 30 Jahre alt waren; c. die Volksversammlung, welche die wichtigsten Staatsange-legenheiten entschied und die Beamten whlte; a. das Volksgericht, dessen Mitglieder jhrlich aus der Volks-Versammlung durch das Los gewhlt wurden; e. der Areop ag, ein Gerichtshof, der aus den abgegangenen Ar-chonten bestand, die ihr Amt tadellos verwaltet hatten. Er htete Sitte und Herkommen, beaufsichtigte die Jugenderziehung und richtete der die schwersten Verbrechen. Auer dieser Staatsverfassung gab Solon noch viele andere wohlthtlge Ge-setze. Insbesondere war er auch auf eine sorgfltige Erziehung der Jugend bedacht, welche in Athen weit umfassender war, als in Sparta. Denn sie beschrnkte steh bort nicht, wie bei den Spartanern, auf die Leibes- und Waffenbungen; auch der eist der athenischen Knaben und Jnglinge wurde in edler Wissenschaft und Kunst, namentlich auch in der Musik, gebt und ausgebildet. 4. Pisistratus und seine Shne. Schon bei Solons Lebzelten ent-standen in Athen zwischen der Partei der Vornehmen und der des niederen Volkes neue, heftige Kmpfe. Diese wute der Fhrer der Volkspartei, Pisistrtus, schlau zu benutzen, um sich zum Alleinherrscher (Tyrannen) emporzuschwingen. (560). Er wurde zwar zweimal wieder vertrieben; zuletzt aber behauptete er die Herrschaft bis zu seinem Tode. Er verschnerte die Stadt Athen durch Bauten und frderte den Wohlstand und die geistige Bildung des Volkes. Sein Sohn Hippias folgte ihm und herrschte ansng-lich milde, wie sein Vater. Als aber sein jngerer Bruder Hipparch bei einer Festfeier ermordet worden war, machte sich Hippias durch grausame Strenge verhat. Er wurde daher vertrieben (510) und floh zu dem Perserknige. In Athen wurde die solonische Verfassung durch Vermehrung der Volks-rechte und Volksfreiheiten weitergebildet, die ehemalige Adelsherrschaft (Aristokratie) ging mehr und mehr in Demokratie der.

2. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 154

1896 - Leipzig : Voigtländer
154 Dnjepr, sterreich Galizien und Lodomirien; Preußen erhielt Westpreuen (auer Danzig und Thorn) und den Netzedistrikt. 6. Friedrich der Groe als Regent. Durch den siebenjhrigen Krieg war Preußen erschpft und verdet. Der groe König that alles, um seinem Lande wieder empor zu helfen. Er erlie, soweit es mglich war, auf krzere oder lngere Zeit die Abgaben, verteilte Getreide und gab Pferde fr den Ackerbau her, baute Hunderte von neuen Drfern, lie unfruchtbare Strecken urbar machen und zog der 200 000 steiige Ansiedler ins Land. Namentlich dem Bauernstande suchte der König aufzuhelfen. Die Leibeigenschaft wurde aufgehoben und in das mildere Verhltnis der Gutsunterthnigkeit" umgewandelt. Ferner wurden die Frondienste beschrnkt, und die krperliche Mihandlung der Bauern streng verboten. Auch die Rechtspflege wurde verbessert, und ein neues Gesetzbuch, das preuische A llgem eine Land recht", ausgearbeitet,das jedoch erst nach Friedrichs Tode in Kraft trat. Das Heer wurde bis auf 200000 Mann vermehrt. Auch war der König bemht, die vollste R el i g i o n ss r e i h e i t und Gleichberechtigung der verschiedenen Konfessionen durchzufhren. Es muh," so schrieb er, unter den katholischen und evangelischen Untertanen nicht der allerminbefte Unterschied gemacht werden, sondern selbige mssen ohne Rcksicht auf die Religion auf gleichen unparteiischen Fu behandelt werden." Seine ganz besondere Frsorge wandte Friedrich der Groe der mit so groenmhen undopfern erworbenen Provinz Schlesien zu,die unter seiner weisen Regierung bald zur schnsten Blte gedieh. Ebenso erfreute sich die neugewonnene Provinz Westpreuen seiner besonderen Frsorge. Dieses Land war unter der Polenherrschaft in einen jmmerlichen Zustand geraten. Friedrich sandte sofort eine Menge seiner besten Beamten in die neue Provinz; , Gerichte, Schulen, Postanstalten wurden errichtet, Straen gebaut, die ' ' ' ' / Weichsel mit Oder und Elbe durch einen Kanal verbunden, und fleiige /J Ansiedler ins Land gerufen. Fr sich selbst brauchte der König sehr wenig; seine Lebensweise, seine Kleidung waren hchst einfach. Mein Schatz," sagte er, gehrt nicht mir, sondern dem Staate." Unermdlich war er thtig. Ich bin des Staa-tes erster Diener. Mein Stand verlangt Arbeit und Thtigkeit; mein Geist und mein Leib beugen sich unter ihre Pflicht." Vom frhesten Morgen an war er, zwlf Stunden des Tages, bei der Arbeit, alle Staatsangelegen-heiten ordnend, alle wichtigeren Geschfte selbst leitend. Seine Erholung suchte er in der Musik, in wissenschaftlicher Beschftigung und im Umgange mit geistvollen Mnnern, die er um sich versammelte. Sein Lieblingsitz war das kleine Lustschlo S a nssouci, das er sich bei Potsdam erbaut hatte. Zahlreich und gehaltvoll sind die von ihm verfaten Schriften, smtlich

3. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 130

1895 - Leipzig : Voigtländer
130 frdert, die Rechtspflege verbessert, und ein neues Gesetzbuch, das preuische allgemeine Landrecht", ausgearbeitet (das jedoch erst nach Friedrichs Tode inkrast trat). Das Heer wurde bis auf 200 000 Mann vermehrt. Auch war der König bemht, die vollste Religionsfreiheit und Gleichberech-tigung der verschiedenen Konfessionen durchzufhren. Es mu," so schrieb er, unter den katholischen und evangelischen Untertanen nicht der allerminbeste Unterschieb gemacht roerben, fonbern selbige mssen ohne Rcksicht auf die Religion auf gleichen unparteiischen Fu behandelt roerben." Seine ganz besondere Frsorge wandle Friedrich der Groe der mit so groen Mhen und Opfern erworbenen Provinz Schlesien zu, die unter seiner weisen Regierung bald zur schnsten Blte gedieh. Ebenso erfreute sich die neugewonnene Provinz Westpreuen seiner besonderen Fr-sorge. Dieses Land war unter der Polenherrschaft in einen jmmerlichen Zustand geraten. Friedrich sandte sofort eine Menge seiner besten Beamten in die neue Provinz; Gerichte, Schulen, Postanstalten wurden errichtet, Straen gebaut, die Weichsel mit Oder und Elbe durch einen Kanal ver-bunden, und fleiige Ansiedler ins Land gerufen. Aber alle Teile des Knigreichs erfreuten sich hnlicher Pflege. So lie Friedrich zwei be Sumpfgegenben, den Ober- und den Warthebruch, mit Dmmen umziehen, welche das Wasser ablenkten und 350 000 Morgen Sumpf zum fruchtbarsten Ackerlanb umwandelten. Als der König das fertige Werk besichtigte, sagte er: Hier habe ich eine Provinz im Frieden erobert." Fr sich selbst brauchte der König sehr wenig; seine Lebensweise, seine Kleidung war hchst einfach. Mein Schatz," sagte er, gehrt nicht mir, sondern dem Staate." Unermdlich war er thtig. Ich bindesstaa-tes erster Diener. Mein Stand verlangt Arbeit und Thtigkeit; mein Geist und mein Leib beugen sich unter ihre Pflicht." So sprach und so handelte er. Vom frhesten Morgen an war er, zwlf Stunden des Tages, bei der Arbeit, alle Staatsangelegenheiten ordnend, alle wichtigeren Geschfte selbst leitend. Keinen Tag hat er verloren." Seine Erholung suchte er in der Musik, in wissenschaftlicher Beschftigung und im Umgange mit geist-vollen Mnnern, die er um sich versammelte. Sein Lieblingsitz war das kleine Lustschlo Sanssouci, das er sich bei Potsdam erbaut hatte. Zahlreich und gehaltvoll sind die von ihm verfaten Schriften, smtlich in franzsischer Sprache, die er wegen ihrer Gltte und Anmut der damals noch weniger entwickelten, wenn auch in frischem Aufblhen begriffenen deut-schen Sprache und Dichtung vorzog. Lessings Verdienste wute der Bewunderer Voltaires nicht zu schtzen; die preuischen Dichter Kleist, Ramler, Gleim ic. traten selbst durch ihre begeisterten Loblieder auf des groen Friedrichs Ruhm dem König nicht nher; der Fabeldichter Geliert schien ihm der vernnftigste aller deutschen Gelehrten". Auch das Wesen des christlichen k

4. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 66

1895 - Leipzig : Voigtländer
66 Stadt hat auf der Sdseite eine Wasserleitung, welche den Unrat, der in den Straen aufgehuft ist, hinwegsplt und in verdeckten Kanlen in den Flu fllt. Der Flu tritt von Osten her durch offene, mit Fallgittern und sonstigen Befestigungswerken versehene Mauerbogen in die Stadt ein und bildet 2 Inseln. Rings um die grere her fhrt ein anmutiger, von dichtem Gebsche eingeschlossener, zur Sommerzeit angenehm schattiger Spazierweg. Auf beiden Fluufern ragen Bume und bilden gleichsam eine Sulenhalle. Das Innere der Insel zeigt eine weite, sonnige Flche, auf welcher man Leinwand bleicht, wie solche die deutschen Frauen vielfach verwenden. Man nennt den Platz die Bleiche. Da der Flu zu sommerlichem Bade sich trefflich eignet, so strmt bei Sonnenuntergang eine Menge Khlung suchender Menschen nach dem erwhnten Spazierwege. Nachdem der Flu unter 12 hlzernen und steinernen Brcken, durch unzhlige Mhlrder gestrmt und endlich unter 2 stattlichen, mit eisernen Fallgittern bewehrten Mauerbogen hervor ins Freie getreten ist, besplt er drauen einen beraus anmutigen, ffentlichen Platz, den man Hallerwiese nennt. Hier versammeln sich am Sonntag die Jugend und Leute jeden Alters wie auf einer allgemeinen Schaubhne. Die Jnglinge erproben im Ringkampfe, im Steinstoen, Speerkampfe, Lanzenwurfe und in anderen bungen ihre Krperkraft und ernten bald den Beifall der zuschauenden Menge, bald mssen sie ihr Gelchter hin-nehmen. Die Stadt umschlieen Papier-, Getreide- und Schneidemhlen, auch solche, in denen Erz geformt wird, sowie Werksttten fr mancherlei Metallarbeiten. Im Norden, Westen und Osten der Stadt breiten sich Grten aus mit mancherlei Frchten, Blumen, Krutern, fremdlndischen Bumen, Gemsen u. dgl. Die Pltze der Stadt sind weit und sauber, die Straen mit sehr harten Steinen gepflastert. 120 ffentliche Brunnen und 23 Leitungen mit Springbrunnen find wegen Feuersgefahr und zum ntigen Ge-brauche an passenden Stellen angelegt. Die ffentlichen wie die Privathuser sind kost-bar gebaut. der dem viereckigen Unterbau erhebt sich der Giebel in Dreieckform. Die Dcher sind mit roten Doppelziegeln gedeckt. Die Wnde fast aller Gebude bestehen aus Werkstcken und sind mit Stuckarbeit berzogen. Die weiten, von Sulen eingefaten Fenster sind mit reichem Eisenwerke vergittert und mit rundlichen Glasscheiben geschlossen. Vor den Fenstern grnen und duften in Tpfen zahlreiche Blumen und fremdlndische Kruter." (Konr. Geltes.)*) Immer trauriger gestaltete sich die Lage des Bauernstandes, den die hheren Stnde immer mehr zu dem Zustande der Leibeigenschaft herab-zudrcken strebten. Gegen Ende des Mittelalters bildeten sich daher Ver-schwrungen unter den Bauern; so: der arme Konrad" (wohl von: Wir haben kon Rat", d. i. keinen Rat) und der Bundschuh" (d. i. Bauern-schuh), welcher auf seiner Fahne den Spruch fhrte: Wir mgen von Pfaffen und Adel nicht genesen". Diese Geheimbnde der Bauern waren die Vorlufer des Bauernkriegs. 4. Stellung der Frauen. Auch jetzt, als mit dem Sinken des Ritter-tums der Schimmer des idealen Frauendienstes schwand, behauptete die Frau noch ihre ehrenvolle Stellung. Doch wurden von dem allgemeinen Versall der Zucht und Sitte, von der zunehmenden ppigkeit und Genusucht auch die *) Entnommen aus Blume, Quellenstze.

5. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 41

1891 - Leipzig : Voigtländer
41 konnten. Da wurde der vom Streite der Parteien tief zerrttete Staat gerettet durch 3. die Gesetzgebung des Solon 594. Solon war aus dem 594 Geschlechte des Kodrus und zeichnete sich durch eine so hohe und vielseitige Bildung aus, da er zu den sieben Weisen der Griechen gezhlt wurde. Durch Reisen war er mit den Staats-einrichtungen anderer Völker bekannt geworden; um sein Vaterland hatte er sich durch die Wiedereroberung der Insel Salamis verdient gemacht. Nachdem er als Archon das Vertrauen des Volkes durch Erleichterung der Schuldenlast desselben gewonnen und dadurch den inneren Frieden hergestellt hatte, wurde er zum Ordner der Ver-fassung und zum Gesetzgeber" ernannt. Er teilte die Brger nach dem Ertrage ihres Grundbesitzes in vier Klassen. Der ersten Klasse gehrten die reichsten Brger an. Sie hatten dem Staate das meiste zu leisten, konnten aber auch allein zu den Stellen der neun Archonten gewhlt werden, und wenn sie dieses Amt tadel-los verwaltet hatten, so traten sie in den Areopg, den hchsten Gerichtshof, ein. Aus den Brgern der drei obersten Klassen wurde die B u l e, ein Rat von 400 Mitgliedern, gewhlt. An der Volks -Versammlung dagegen konnten die Brger aller vier Klassen teilnehmen. Sie entschied die wichtigsten Staatsangelegenheiten: stimmte der Gesetze, der Krieg und Frieden ab und hatte die Beamten zu whlen. Auer dieser Staatsverfassung gab Solon noch viele andere wohlthtige Gesetze. Insbesondere war er auch auf eine sorgfltige Erziehung der Jugend bedacht, welche in Athen weit umfassender war, als in Sparta. Denn sie beschrnkte sich dort nicht, wie bei den Spartanern, auf die Leibes und Waffenbungen der ffentlichen Ringpltze; auch der Geist der athenischen Knaben und Jnglinge wurde in allerlei edler Wissenschaft und Kunst, nament-lich auch in der Musik, gebt und ausgebildet. 4. Pisistrtus und seine Shne. Noch bei Solons Lebzeiten entstanden in Athen zwischen der Partei der Vornehmen und der des niederen Volkes neue heftige Kmpfe. Diese wute der Fhrer der Volkspartei, Pisistrtus, schlau zu benutzen, um sich zum Allein-Herrscher (Tyrannen) emporzuschwingen 560. Er wurde zwar 560 zweimal wieder vertrieben: zuletzt aber behauptete er die Herrschast bis zu seinem Tode. Er verschnerte die Stadt Athen durch Bauten und frderte den Wohlstand und die geistige Bildung des Volkes. Sein Sohn Hippias folgte ihm und herrschte anfnglich milde, wie sein Vater. Als aber sein jngerer Bruder Hipparchus bei

6. Das Altertum - S. 38

1907 - Leipzig : Voigtländer
Grundsätze (Einteilung und Rechte der Bürger Ziel Leben der Bürger Erziehung 38 Geschichte der Griechen. besaß er einen gerechten und mutigen Sinn und warme Vaterlandsliebe. Um feine Heimat machte er sich zuerst durch die Wiedereroberung der Insel Stilamis verdient. 594 zum Hrchonten gewählt, hob er die Schuld-Knechtschaft auf und erleichterte die Rückzahlung des geliehenen Geldes durch (Einführung leichterer Münze (73 alte = 100 neuen Drachmen; die Drachme = 80 pfg.). Vertrauensvoll ernannte man ihn nun zum „Ordner der Verfassung und Gesetzgeber". a) Solons Verfassung bemaß nach dem Besitze der Bürger ihre staatlichen pflichten und Hechte: wer höhere Einkünfte hatte, der mußte in Frieden und Krieg dem Staate mehr leisten, erhielt aber auch größeren Hriteil an der Staatsverwaltung. So verteilte Solon die staatlichen pflichten und Rechte auf die vorhandenen vier Klassen der Grundbesitzer: Die Bürger der ersten, reichsten Klasse hatten dem Staate am meisten zu leisten; aber sie allein konnten auch zu Hrchonten gewählt werden, hatten sie dies Hmt getreulich verwaltet, so traten sie in den H r e o p a g ein, den höchsten Gerichtshof, der nicht nur allein die wichtigsten Rechtsfälle zu entscheiden, sondern auch Religion, Sitten und Jugenderziehung zu überwachen hatte. Die Bürger der drei obersten Klassen dursten in die Bule gewählt werden, einen Rat von 400 tltitglieöern von minöestens 30 Jahren; ihm war die Vorberatung der Gesetze und die Hufsicht über die Verwaltung anvertraut. Die Bürger aller vier Klassen nahmen an der Volksversammlung teil, wo über die Hnträge der Bule beraten und abgestimmt rouröe. Huch in das Volksgericht konnten sie gewählt rveröen. Hußer Den „vollbürgern" gab es in Hthen noch zugezogene Fremöe und Sklaven. Die Hremöen waren persönlich frei, öoch ohne politische Rechte; die Sklaven gehörten Den einzelnen Herren (nicht wie in Sparta dem Staate) und touröen milöe behanöelt. b) Das Leben der Hthener suchte Solons Gesetzgebung zu einem tätigen, sittlichen, dem Staate geweihten zu gestalten. Die Bürger sollten lebendigen Hnteil am Staatsleben nehmen; doch wurden sie nicht dem Familienleben entzogen. Landbau, Gewerbe und Handel galten als ehrenhafte Beschäftigungen; nur Müßiggang war schimpflich. Unwürdige verloren das Bürgerrecht. Die (Erziehung der Jugend wurde vom Staate überwacht, aber nicht aus den Händen der (Eltern genommen. Die Knaben blieben bis zum siebenten Jahre unter Hufsicht der Ittutter ; öann besuchten sie die Schulen. Sie rvuröen öort in körperlichen Übungen unterwiesen; sie lernten schreiben, lasen die Dichter, besonöers Homer, er-

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 119

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 119 - 53. Der preußische König Friedrich Wilhelm I. 1. Friedrich Wilhelm I. (1713—1740). Ruf den ersten preußischen König Friedrich 1. folgte dessen Sohn Zricdrichwilhclm I. Seine Thronbesteigung führte eine gewaltige Umwandlung am preußischen Hose herbei. So prunkliebend der Vater gewesen war, so einfach und sparsam war der Sohn. Sofort entfernte er allen überflüssigen Aufwand und beschränkte die Hofhaltung auf das Notwendigste. Diele Hofbeamte wurden entlassen; von hundert Kammer Herren behielt er nur acht, wer bei Hofe blieb, mußte sich eine bedeutende Verringerung des Gehaltes gefallen lassen. Des Königs eigne Lebensweise war die eines schlichten Bürgers; seine Mahlzeiten bestanden aus Hausmannskost. Für höfische Bildung und feine Lebensart, wie sie seine (Eltern liebten, hatte er keinen Sinn. Derb und rauh, suchte er seine (Erholung in dem sogenannten Tabakskollegium, einer von ihm ausgesuchten Gesellschaft von Offizieren. Jeder der Anwesenden mußte rauchen ober doch eine pfeife im Munde haben. Dabei wurde über Politik und Solbatcn gesprochen, aber bei einem Kruge Bier auch mancher derbe Scherz gemacht, Am Hofe und im Lande verlangte der König Zucht und Sitte. (Er hatte ein unerschütterliches vertrauen zu (Bott. Jeden Tag hielt er Hausandacht, jeden Sonntag ging er mit den Seinen zur Kirche und verlangte das auch von seinen Beamten und Offizieren. Rls kerndeutscher Mann haßte er die Nachahmung französischen Wesens. Niemand in Berlin durfte nach französischer Mode gekleidet gehen. (Ruf unserm Bilde V mag wohl das in deutscher Tracht in die französisch aufgeputzte Gesellschaft tretende (Ehepaar dem strengen König bereits gehorcht haben.) Tief beklagte er, daß französische Sitte und Unsitte an so viele deutsche Höfe gedrungen war. 3n seinem Lande, gelobte er sich, sollten deutsche Zucht und deutsche Ehrbarkeit wieder zu (Ehren kommen. Und der König besaß die Festigkeit und Rücksichtslosigkeit, um seinem willen Geltung zu verschaffen. 2. Des Königs Landesverwaltung. Sobald der König die Hofhaltung nach seinem Sinne umgestaltet hatte, ging er an eine durchgreifende Umgestaltung der Landesverwaltung. (Er sah alles und kümmerte sich um alles. (Er sorgte für die Bauern und verteidigte ihre Hechte gegen die adligen Gutsbesitzer. (Er hatte ein herz für bic hanbwerker und bestimmte, wie bic Lehrlinge auszubilben und zu behanbeln seien. (Er ließ Fabriken bauen und verbot die (Einfuhr fretnber Ware, damit das Geld im Lande bleibe. Die Bürger Berlins

8. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 104

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 104 — die Schweden den größten Ceti von Pommern und die Insel Rügen. 3n Sachen der Religion wurde bestimmt, daß die Protestanten, Lutheraner und Reformierte, in Deutschland die gleichen Rechte haben sollten wie die Katholiken. Die Reichsfürsten erhielten die Landeshoheit und das Recht, Bündnisse zu schließen. 3. Die Folgen des Krieges. So endete der schreckenvollste aller Kriege, die jemals in Deutschland gewütet haben. Unser Vaterland war durch ihn aufs äußerste verwüstet und zerrüttet worden, weit über die Hälfte seiner Bevölkerung war durch das Schwert, durch Brand, Hunger, Seuchen und (Elend aller Art umgekommen. Tausende von Städten und Dörfern lagen in Trümmern; von manchen wußte man kaum noch die Stätte zu finden. Blühende Landschaften waren zu Einöden geworden, Felder und wiesen in Wald und Wüstenei verwandelt, wenn man unter den heutigen Flurnamen von Wüstemark hört, so weiß man, daß da vor dem großen Kriege ein Dorf gestanden hat. Huenthalben stockten Handel und (Bewerbe. Der Schulunterricht hatte beinahe ganz aufgehört; die Verwilderung der Menschen war entsetzlich, nirgends herrschte Sicherheit; überall wimmelte es von Räubern und Diebsgesellen, denn die gesetzliche Ordnung fehlte überall. Rur dem Hamen nach gab es noch ein Deutsches Reich. Jeder der nun souveränen Fürsten sorgte für sich und seinen kleinen Staat; jeder hatte das Recht, Bündnisse auch mit dem Ausland zu schließen. (Eine engherzige Kleinstaaterei trat an die Stelle der geschlossenen kaiserlichen Ittacht. (Ein andrer Staat als Österreich mußte die Führung übernehmen, sollte sich Deutschland wieder zu neuer Ütacht erheben. Diese Aufgabe fiel dem mächtig aufblühenden brandenburgisch-preußi-fchen Staate zu. 46. Brandenburg-Preußen seit der Reformation. 1. Joachim I. und Zoachim Ii. Zur Zeit der Reformation regierte über Brandenburg der fünfte der hohenzollerischen Kurfürsten, Joachim I. während seiner Regierung erwachte von neuem die Raublust des Adels. Da er diesem Unwesen streng entgegentrat, drohten ihm die Raubritter: „Iochimke, Iochimke, hüte dq; fange wi) dy, so hange wq dq." (Er aber ließ sich nicht einschüchtern, auch als sie wirklich seinem Leben nachstellten, sondern ließ die Landschädiger aufgreifen und hängen. Alle (Einsprache gegen dieses Verfahren lehnte er ab. „3ch habe", sagte er, „kein adliges Blut vergossen, sondern nur Schelme, Räuber und Mörder hinrichten lassen. Wären dies redliche (Edelleute gewesen, jo würden sie keine verbrechen begangen

9. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 6

1905 - Leipzig : Voigtländer
unbekannt geblieben; Ägypten dagegen war schon im hohen Altertum berühmt und ist eins der merkwürdigsten Länder der ganzen Welt. 2. Ägypten. Es erstreckt sich etwa 150 Meilen lang am Nile hin und wirb im Osten und Westen von oben Gebirgen begrenzt, die das nur 10 — 20 km breite Flußtal umschließen. Im Norben erweitert sich das Tal zu einer Tiefebene, die, von zwei Armen des Nils und dem Meere umgeben, ein Dreieck bitbet und wegen ihrer Ähnlichkeit mit einem griechischen Buchstaben das Delta genannt wirb. Diese Ebene und das schmale Flußtal' sinb außerordentlich fruchtbar, und ihre Fruchtbarkeit ist ganz ein Geschenk des Nils. Denn ba es in dem Lanbe säst gar nicht regnet, so könnten in der Glut der Sonne kein Baum, kein Strauch, kein Getreibe gebethen, und der Boden müßte zur öden Wüste verdorren, wenn nicht der Strom ihm reichliche Bewässerung brächte. Dies geschieht alljährlich zu bestimmter Zeit. Da schwillt der Nil mächtig an durch die Regengüsse, die währenb der Regenzeit in seinem Quelllanbe fallen, übersteigt feine Ufer und bebeckt mit seinen Fluten weithin die Talebene. Das ganze Ägypten gleicht dann einem großen See, aus dem die Stabte und Dörfer wie Inseln hervorragen. Wenn die Gewässer allmählich wieber sinken und in das Flußbett zurückkehren, so hinterlassen sie einen fetten Schlamm, der den erweichten Boben trefflich büngt und ihn so ergiebig macht, daß man gar nicht erst zu pflügen, sortbern nur zu säen braucht, um die reichsten Ernten zu erhalten. Vorzüglich gebieh das Getreibe, weshalb Ägypten im Altertum eine Kornkammer genannt würde; auch erzeugte das Land Baumwolle, Flachs, Papierschilf, Feigen und Datteln. An merkwürdigen Tieren brachte es hervor: das Krokodil, das Flußpferd, den Ichneumon und den Vogel Ibis. 3. Ägyptens Hauptstädte. Daß bei biefer Fruchtbarkeit auch ein zahlreiches Volk in Ägypten wohnte, ist natürlich. Schon in den ältesten Zeiten war das Land, wie erzählt wirb, von Städten gleichsam übersäet. Als die größten und herrlichsten ragten unter ihnen hervor: Memphis im unteren Nilthale, nicht fern vom Eingänge des Deltas, und das hunberttorige T h e b e n im oberen Teile des Laubes. 5+ Die Kasten und die Religion der Ägfpter. 1. Die Kasten« Die alten Ägypter waren ein mäßiges, arbeitsames Volk. Sie teilten sich in sogenannte Kasten. Dies waren streng voneinanber gesonderte erbliche Stände, in denen die Rechte und der Lebensberuf der Vorfahren auf die Nachkommen übergingen. Niemand

10. Geschichtsbilder - S. 202

1901 - Leipzig : Voigtländer
— 202 — 4. Gedächtnis der großen Zeit. — Bei Rüdesheim auf dem Niederwald am Rhein hat das deutsche Volk ein Erzbild zum Gedächtnis der großen Zeit aufgestellt. Auf hohem Steinsockel steht Germania, unsers Volkes erhabenes Bild, „in der Linken gesenkt das gewaltige Sch w ert, in der Rechten die Kro ne zum Himmel gekehrt." In einem prächtigen Relief des Unterbaus zwischen den Bildern des Friedens mit der Palme und des Krieges mit Posaune und Schwert schauen wir die Wacht am Rhein. Krieger und deren wohlbekannte Führer find um den edlen König Wilhelm I. von Preußen geschart, der hoch zu Roß von Fahnen und Siegeszeichen umstrahlt wird. Über den Helden ragen das eiserne Kreuz und die Landeswappen. Mit Gott für König und Vaterland sind sie ja ausgezogen, den Siegespreis zu erreichen, den Germania hochhält als köstliches Kleinod, und den sie zu schützen bereit ist mit dem machtvollen Schwerte. ^ O sei uns immer im Geiste nah, Wie heut im Bilde, Germania, Daß wir männlich halten zu Kaiser und Reich, In deutscher Treue einander gleich! (Bodenstedt.) Vi. Kaiser Wilhelm I. im Frieden (1871—1888). 1. Stärkung der Einheit. — Der sieggekrönte Kriegsheld war nicht minder ein ruhmreich waltender Friedensfürst. Durch eine weise Gesetzgebung und wohlgeordnete Verwaltung wurde der Ausbau des neuen Reiches gefördert. Die Gerichtsordnung wurde im Reiche gleichmäßig. Als oberster Gerichtshof für alle Bundesstaaten wurde das Reichsgericht in Leipzig errichtet. Münze, M a ß u n d Gewicht, überaus verschieden in den einzelnen deutschen Staaten, wurden allenthalben gleich. Auch das P o st -wesen ward einheitlich gestaltet. (In Preußen setzte König Wilhelm das Werk des Ministers Stein fort und gab nun auch den Kreisen und Provinzen die Selb st Verwaltung, welche die Städte schon seit 1808 hatten.) 2. Fürsorge für die Arbeiter. — Der König sah mit Betrübnis, wie viele seiner Landeskinder, besonders Fabrikarbeiter, sich von Gott und dem König im Herzen abwandten. In der Not des Lebens, bei unzureichendem Verdienst und unsicherer Zukunft waren sie unzufrieden geworden mit allen Verhältnissen der gegenwärtigen Zeit. Auf den König setzten sie kein Vertrauen mehr. Gegen die Obrigkeit in Stadt und Land hegten sie Haß, weil diese sie zu geordnetem Verhalten nach den bestehenden Gesetzen anhalten mußte, die nach der Meinung dieser Unzufriedenen nichts taugten. Nur Ein Streben erfüllte ihre Herzen: Wie komme ich zu Geld und Genuß? Der Fabrikherr, meinten sie, beute die Arbeiter aus; er ziehe allein den Nutzen. Sie erwarteten alles Gute davon, daß sie selbst im Staate — und . wäre es mit Gewalt — die Herrschaft bekämen, und daß keiner mehr ein
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