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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 3 - S. 80

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 80 — die Fragen aufgeworfen, an deren Hand der Unterricht fortschreiten soll. Wir werden uns zuerst darüber klar I. Welche Staaten fuhren noch den Namen Sachsen und wo liegen sie? Die Namen der Staaten haben wir schon erwähnt, als wir uns einen Überblick über die Staaten verschafften, die einstmals den nord- deutschen Bund bildeten. Nenne die Namen! (Sachsen-Weimar-Eisenach, Sachsen-Koburg Gotha, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Altenburg.) Auch die Lage der Staateu haben wir damals schon — wenn auch nur ganz allgemein — bestimmt. (Diese Staaten gehören alle zu Thüringen, also zu der Landschaft, die sich zwischen Harz und Thüringerwald aus- breitet.) Nun gilt es aber, die einzelnen Staaten ins Auge zu fassen. Wir wenden uns zunächst dem größten Staate zu. Welcher ist das? 1. Sachsen-Weimar-Eisenach. Zeige ihn und bestimme seine Lage! (Sachsen-Weimar-Eisenach ist mehrfach zerstückelt. Wir können drei Hauptteile unterscheiden. Den einen Teil treffen wir ganz im Westen des Thüringerwaldes an, an der Werra und Hörsel. Hier liegt Eiseuach mit der Wartburg, auf der eiust Luther die Bibelüber- setzuug begann. Der zweite Teil des Großherzogtums liegt im Osten. Er teilt die reußischen Lande in zwei Stücke und reicht bis an die Grenze des Königreichs Sachsen. Der dritte Teil endlich, der größte, liegt in der Mitte Thüringens und wird von Saale und Ilm durchflössen. Hier finden wir die Städte Weimar und Jena. 2. Wir wenden uns weiter zu dem Herzogtums Sachsen-Koburg- Gotha. Was lehrt die Karte über die Lage des Staates? (Dieser Staat zerfällt in zwei Hauptteile. Der eine liegt am Nordabhange, der andere am Südabhange des Thüringerwaldes. Im nördlichen Teile liegt die Stadt Gotha, im südlichen die Stadt Koburg, auf deren Feste Luther während des Reichstages zu Augsburg weilte und das herrliche Lied: „Ein feste Burg ist unser Gott" gedichtet haben soll.) 3. An dritter Stelle suchen wir das Herzogtum Sachseu-Mei- ningen auf. Zeige und bestimme seine Lage! (Meiningen erstreckt sich sichelförmig am Südfuße des Thüringerwaldes hin und wird vom Ober- lauf der Werra durchströmt. An der Werra liegt auch die Hauptstadt des Landes, Meiningen.) 4. Endlich werfen wir noch einen Blick aus das Herzogtum Sachfeu-Alteuburg. Zeige es und bestimme seine Lage! (Es zer- fällt in zwei Teile, einen westlichen und einen östlichen Teil. Der öst- liche Teil wird von der Pleiße durchströmt und liegt dort, wo die Grenze des Königreichs Sachsen den noch Westen offenen Bogen macht. In diesem Teile befindet sich auch die Hauptstadt des Laudes, Altenburg. Der westliche Teil des Herzogtums wird von der Saale durchflössen. Beide Teile sind durch das Fürstentum Reuß j. Liuie von einander getrennt.

2. Teil 3 - S. 44

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 44 - Die Leute, die hier wohnen, sind — wie das Gedicht uns lehrt — einfach und schlicht, gerad und offen in Wort und That. Mit Zähigkeit halten sie fest an alten Sitten und Gebräuchen. Neue Einrichtungen sind ihnen ein Greuel. Ihrem Heimatlande sind sie in warmer Liebe zugethan, und wer genötigt ist, fern von der Heimat seine Tage zuzu- bringen, gedenkt in Rührung und Liebe seines Volks und seines Landes. Zur sachlichen Besprechung. a. Haben nicht die Bewohner Westfalens ihre Abneigung gegen das Fremde und ihre Liebe zur Heimat schon in alter Zeit bewiesen? Zweimal haben sich die Bewohner erhoben zum Kampfe für ihre Heimat. Einmal zur Zeit Hermanns (Römer!) und einmal zur Zeit Karls des Großen (Sachsenkriege!) ■— Gieb das aus der Geschichte Bekannte an! b. Warum nennt der Dichter Westfalen „das Land der roten Erde"? (Farbe der Erden und Steine — Rotliegendes!) b. 3id: Wir hören heute, womit man sich in den übrigen Teilen der Provinz Westfalen beschäftigt. 1. Wie man sich im nordwestlichen Teile beschäftigt, ist uns bekannt. Da treibt man vorzugsweise Ackerbau und Viehzucht. Dort liegen die stattlichen Bauernhöfe, die wir in letzter Stunde kennen lernten. 2. Im nordöstlichen Teile ist die Beschäftigung eine andere. Hier finden wir haupsächlich Weberei. Auf weiten Feldern gedeiht hier der Flachs mit seinen wundervollen himmelblauen Blüten. Tausend Hände sind beschäftigt, aus seinen Stengeln Garn zu gewinnen und dasselbe dann weiter mit Hilfe großer Webstühle zu Leinwand zu verarbeiten. Der Hauptort der Weberei ist Bielefeld (Zeige und bestimme seine Lage! — Am Fuße des Teutoburger Waldes!) Hier werden jährlich viele tausend Meter Leinwand hergestellt. Die fertige Leinwand ist zu- nächst noch grau und unansehnlich. Man trägt sie hinaus auf die großen, gutbewässerten Wiesen vor der Stadt, spannt sie dort aus und läßt sie im heißen Sonnenschein liegen. Männer gehen zwischen den ausgespannten Stücken hindurch und begießen sie mit Wasser. Wochenlang liegt die Leinwand draußen auf dem grünen Plane, bis sich die graue Farbe nach und nach ins schönste Weiß verwandelt hat. Blinkt das Linnen wie Schnee, so wird es getrocknet und zusammengerollt. Die fertigen Stücke werden entweder in große Ballen in alle Welt versandt, oder in Viele- feld zu „weißer Wäsche" verarbeitet, also zu Hemden, Handtüchern, Bett- Wäsche u. s. w. 3. Im südlichen Teile Westfalens finden wir regen Bergbau. In der Nähe der Stadt Iserlohn (Zeige und bestimme die Lage!) birgt

3. Teil 3 - S. 10

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 10 — tiefsten Trauer. Aber nicht allein die Bekannten und Verwandten sollen um den Verstorbenen trauern, auch sein Vieh soll teilnehmen an der all- gemeinen Traurigkeit. Kaum hatte der Verstorbene seine Augen für immer geschlossen, so ging der älteste Sohn in das Bienenhaus, klopfte an jeden Bienenstock und sprach: Bienchen, Bienchen stehet ans! Euer Wirt ist gestorben! Und als der Sarg aus dem Hause in den Kahn getragen wurde, ging der Sohn in den Stall, störte das Vieh auf, streute ihm Futter und wehklagte: Stehet aus, Stehet auf! Soeben tragen sie euren Wirt hinaus und nie kehrt er wieder! Wir beendigen unsere Fahrt, denn der Abend naht. Nebelschleier breiten sich über Wiese, Wald und Wasser. Aus dem Schilf am Ufer der Wasserstraßen tönt das Quaken der Frösche. Wir haben genug ge- sehen und bitten unseren Fährmann, uns zu einem Gasthause zu fahren, wo wir ausruhen können von unserer Reise. Wiedergabe durch die Kinder. Zur sachlichen Besprechung. a. Wir haben bei den Bewohnern des Spreewaldes eine Reihe Sitten und Gebräuche beobachtet, die sich bei uns nicht finden. Wie ist dies zu erklären? (Die Bewohner des Spreewaldes gehören dem deutschen Volksstamme nicht an, es sind Wenden. Sie sprechen noch heute die Sprache, die ihre Väter vor tausend Jahren redeten, singen noch immer die schwermütigen, eintönigen Volkslieder aus alter Zeit und halten an den Sitten und Gebräuchen fest, die einst im Wendenlande zu finden waren. — Kleidung, Gebräuche bei Hochzeiten und Begräbnissen, Trauerfarbe u. f. w.) b. Wie mag es in den Bauernhäusern aussehen, die auf den Inseln im Spreewalde stehen? Die meisten Häuser sind einstöckig und haben nur drei Räume, nämlich eine Stube, einen Schlafraum und die „Hölle". Der zuletzt genannte Raum dient als Küche und zum Aufenthalt für die Großeltern. Das Haus besitzt mir einen Ofen, der Stube und Küche zugleich wärmt. Neben dem Hause sind die Stallungen, in denen sich selten Pferde (Warum?) meist aber sehr viele Enten, Gänse (Warum?) und Schweine vorfinden. c. Wie verwenden die Spreewäldler das, was sie in Wiese und Garten erbauen? Auf Kähnen bringen die Bewohner Heu und Gemüse in die nächsten Städte, insbesondere nach Lübbenau. Hier er- scheinen Händler aus allen Gegenden, z. B. viele aus Berlin, um Ein- käufe zu machen. Oft halten in Lübbenau gleichzeitig 299—399 Kähne, die mit Meerrettig beladen sind. 6. Wie verkehren die Bewohner des Spreewaldes imwinter miteinander? Bei Beginn des Winters sind die Spreewäldler schlecht daran. Das Eis, welches die Wasserstraßen bedeckt, ist noch zu schwach, um Menschen oder Schlitten tragen zu können, aber doch stark genug, um dem Kahne den Weg zu versperren. Sobald aber das Eis so stark

4. Teil 3 - S. IV

1895 - Leipzig : Wunderlich
- Iv — gleichungspunkte u. s. w. liefernde bekannte Stoff den Schülern völlig geläufig ist und nicht erst in jedem einzelnen Falle wieder neu erzeugt oder zusammengetragen werden muß. Weiter sei darauf hingewiesen, daß die vorliegende Auflage eine Anzahl der Wünsche zu erfüllen sucht, die mir mündlich oder schriftlich nahe gelegt worden sind. So ist dem vorliegenden Bändchen z. B. eine Städtetafel, in der die Ortschaften ihrer Größe nach geordnet sind/ eine Übersicht über die Bevölkerungsdichte in den einzelnen Bundes- staaten, eine Übersicht über die Länge der wichtigsten Ströme, eine Zusammenstellung der bedeutendsten Erhebungen u. ä. beigegeben worden. Weiter sind auch mehrere hinsichtlich der Anzahl und der Auswahl der als Ergänzungsfioffe beigegebenensagen, Gedichte u. dergl. geäußerten Wünsche berücksichtigt worden. Freilich konnte den Sagen nicht der breite Raum eingeräumt werden, der in manchen Zuschriften für dieselben gewünscht wurde. Möchte der vorliegende Band auch in seiner neuen Gestalt eine freundliche Aufnahme finden und neue Freunde zu den alten werben- Dohna, am Johannistage 1895 Michendorf.

5. Teil 3 - S. 108

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 108 — vieler Künstler. Besonders steht die Holzschneidekunst in Blüte. (Erinnere an die „Fliegenden Blätter" und an die „Münchener Bilderbogen"!) ^ b. An welche Thaten und Männer mahnt die Befreiung s- Halle? c. Warum hat man wohl dem Ruhmestempel bei Regens- bürg den Namen „Walhalla" gegeben? (Denke an den Himmel der heidnischen Germanen!) d. Nenne Männer, deren Büste in Walhalla nicht fehlen wird! (Kaiser Rotbart, Friedrich der Große, Luther, Goethe und Schiller u. s. w.) Zusammenfassung und Einprägung an der Hand der Übersicht. Das Königreich Bayern. 1. Lage. (Hauptteil und Nebenteil.) 2. Bodenbeschaffenheit. (Gebirge, Hochebene, Tiefebene.) 3. Bewässerung. (Donangebiet — Rheingebiet.) 4. Beschäftigung der Bewohner. 5. Ortschaften. 6. Geschichtliche Erinnerungen. Zuletzt wird noch die Frage ausgeworfen: Wie groß mag wohl der Staat sein, den wir soeben kennen gelernt haben? Wir vergleichen ihn mit unserem Vaterlande und finden, daß Bayern unge- fähr 5 mal so groß ist als das Königreich Sachsen, also gegen 75 000 qkm besitzt. Der Lehrer fügt dann weiter die Einwohnerzahl hinzu (5l/2 Mill.) und läßt diese mit der des Vaterlandes vergleichen. (Vergl. auch S. 127.) 3. Herren-Chiemsee. (Zur Ergänzung.) Tort, wo es die Zeit erlaubt, kann im Anschluß an vorstehende Betrachtung den Schülern auch noch etwas über das kostbarste aller königlichen Schlösser, über das „Zauberschloß" Herren-Chiemsee mit- geteilt werden, welches Ludwig Ii. mit einem Kostenaufwand von ungefähr 25 Millionen Mark auf einer einsamen Insel im Chiemsee erbauen ließ. Er wäre da zu erwähnen: a. Die Vorhalle, wo eine endlos scheinende Reihe schlanker Säulen aus kreideweißem Marmor emporragt und auf einem Sockel von buntem Marmor ein überlebensgroßer Pfan aus Bronze — jede Feder strahlt in natürlichen Farben — unser Staunen erregt. b. Der Prunksaal mit seinen kostbaren Wand- und Deckengemälden und seiner in ihrer Kostbarkeit kaum beschreibbareu Uhr. c. Das Schlafzimmer des Königs. Es enthält das kostbarste

6. Teil 3 - S. 111

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 111 — große Pferdemärkte statt, auf denen die edlen Pferde, die Württemberg züchtet, verhandelt werden. Der Pferdemarkt in Stuttgart ist der größte in Süddeutschland. Zur sachlichen Besprechung: a. Weist nach, daß auch für Württemberg das Gesetz gilt: Viele Erwerbszweige knüpfen sich an den Boden. (Der fruchtbare Boden ermöglicht Ackerbau, die geschützten Thäler gestatten Wein- und Obstbau, die gutbewässerten, grasreichen Flächen regen an zu Vieh- zucht u. s. w.) b. Woher mag es kommen, daß das Neckarthal fruchtbarer ist, als das Douauthal? (Das Neckarthal ist viel wärmer als das obere Tonauthal, da es gegen 200 m tiefer liegt!) c. Knüpfen sich nicht auch geschichtliche Erinnerungen an Württemberg, ans alte Schwabenland? Auf württembergischen Gebiete liegt ja der Hohenstaufen, ein Kegelberg, auf dem einst die Stammburg des Hohenstaufengeschlechts sich erhob. Freilich ist von der Burg, wo einst der mächtige Kaiser Friedrich seine Jugend verlebte, fast nichts mehr übrig. Gras und Disteln wachsen dort, wo einst mutige Rosse stampften und Ritter in klirrender Rüstung dahinschritten. Ziegen weiden an den steilen Abhängen des Berges und halbnackte Hirtenknaben tummeln sich auf seiner Höhe. (Vergl. 1. Abteilung S. 143 —144.) ä. Wie groß ist wohl das Königreich Württemberg? Der Lehrer läßt Württemberg mit dem Vaterlande vergleichen und fügt dann die betreffenden Zahlen hinzu. Zusammenfassung und Einprägung an der Hand der Überschriften: Das Königreich Württemberg. 1. Lage und Größe. (19 590 qkrn. und 2 Mill. Einw.) 2. Bodenbeschaffenheit. (Hochebene — Stufenland!) 3. Bewässerung, (Douaugebiet — Neckargebiet!) 4. Beschäftigung der Bewohner. 5. Ortschaften. 6. Geschichtliche Erinnerungen. Zur Ergänzung. Welche Bewandnis hat es denn mit dem Fürstentums Hohenzollern? Wir haben es doch bis jetzt noch nie erwähnt, wenn wir die Fürstentümer Deutschlands aufzählten! — Das Fürstentum Hohenzollern, welches sich wie ein schmales Band vom Neckar bis zur Donau quer über das Juragebirge zieht, ist kein selbständiger Staat. Er gehört zu Preußen. Es ist besonders merkwürdig, weil hier die Stammburg unseres.kaiserhauses, die Burg Hohenzollern, sich findet. Sie erhebt sich nicht weit vom Hohenstaufen auf einem steilen Felskegel und ist — als sie bereits zu zerfallen drohte — von den preußischen

7. Teil 3 - S. 38

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 38 — genau zu bestimmen, und das in Betracht kommende bekannte Material nach neuen Gesichtspunkten zu ordnen. Die Kinder werfen im Anschluß an das Ziel die Fragen auf, nach denen der Unterricht fortzuschreiten hat und stellen dann selbst, vom Lehrer nur im Notfalle unterstützt, das die Antwort bildende Material zusammen. 1. Wo liegt die Provinz? Die Karte lehrt, daß die Rheinprovinz die westlichste unter den preußischen Provinzen ist. Sie breitet sich aus an den Ufern des Rheins und der Mosel und grenzt an Westfalen, Hessen, Rheinbayern, Lothringen, Luxemburg, Belgien und die Niederlande. Der Bodenbeschasfenheit nach gehört der nördliche Teil der Provinz zur niederrheinischen Tiesebene, der südliche hingegen liegt im niederrheinischen Schiefergebirge und zwar im Gebiete des Hundsrück, der Eifel, des Venu, des Westerwaldes und des Sauerlauds. (Die Gebirge werden natürlich von den Kindern gezeigt und der Lage und Richtung nach genau bestimmt.) 2. Warum bezeichnet man die Rheinprovinz als die schönste Provinz Preußens? Sie ist reich an landschaftlichen Schönheiten. a. Schön ist der Strom, der die Provinz durchfließt. Das Wasser des Rheines hat eine klare, grünliche Färbung. Es ist belebt von mächtigen Dampfschiffen, die ihren schwarzen Rauch hoch in die Luft wirbeln, von hohen und breiten Lastschiffen mit schlanken Masten und schwellenden Segeln, von Flößen, auf denen kräftige Schwarzwälder mit sonnenverbrannten Gesichtern stehen, von kleinen Kähnen, in denen Leute von einem Ufer zum andern gebracht werden, oder fröhliche Gesellen eine Spazierfahrt unternehmen. b. Schön sind die Berge und Felswände, die den Strom umsäumen. Diese Felsenwände treten oft so nahe an den Strom heran, daß nur eine schmale Thalebene übrig bleibt. Die Abhänge dieser Ge- birge sind bewachsen mit köstlichen Reben, die sich an starken Pfählen, an Spalieren und auch an den schmucken Winzerhäuschen emporranken, die hier und da in den Weinbergen sich erheben. Aus den Höhen der Berge bemerken wir Burgen und Schlösser. Manche dieser Schlösser sind wohlerhalten und blicken mit ihren blinkenden Fenstern und hohen Türmen stolz hiuab ins grüne Thal. Andere sind Ruinen mit bröckelnden Mauern und epheuumrankten zerfallenen Warttürmen. Gar viele Reisende steigen hinaus zu den alten Gemäuern, schauen von ihnen aus hinab auf das blühende, flußdurchströmte Land und gedenken der Zeiten, da diese Ruinen noch feste Burgen waren, von denen Ritter mit klirrendem Harnisch und schweren Waffen hinabsprengten ins Thal. Wo einst Eisenpanzer klirrten, flüstert jetzt das Rebblatt, und wo einst Edelsrnuleins ausschauten nach den heimkehrenden Rittern, blickt jetzt die Traube aus zerfallenen Bogenfenstern.

8. Teil 3 - S. 45

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 45 — die Erde Zink und Eisen, in der Nähe von Dortmund, wo einst unter der Femlinde heimliches Gericht gehalten wurde, findet sich Eisen und Steinkohle. Bestimme die Lage Dortmunds! Zur sachlichen Besprechung. a. Wie mögen Westfalens Erze verarbeitet werden? Ein großer Teil des Eisens und Zinks wird in Iserlohn verarbeitet. Aus dem Eisen fertigt man hauptsächlich Nadeln. Das Zink verwendet man besonders zur Herstellung von Messingwaren. (Messing besteht aus 7 Teilen Kupfer und § Teilen Zink.) b. Erzähle, welche Erinnerungen die Dortmunder Fem- linde in uns wachruft! (Aus dem Geschichtsunterricht ist bekannt, wie die Femgerichte in der ersten Zeit ihres Bestehens viel Gutes be- wirkten, wie sie Schrecken unter den Bösen verbreiteten, wie sie den vornehmen Schuldigen, der dem gewöhnlichen Gericht zu mächtig erschien, ebenso verhaftete und bestrafte, wie den gemeinen Räuber und Mörder. — Freistuhl, Freigraf, Freischöffen, Wissende — Verfall der Feme.) Zusammenfassung und Einprägung des Stoffes, der über Westfalen dagewesen ist, an der Hand der Übersicht. Die Provinz Westfalen. 1. Lage und Grenzen. (Flüsse — Nachbarlandschaften!) 2. Bodenbeschaffenheit (Teutoburger Wald, Sauerland — Ebene.) 3. Bewässerung. (Ems, Ruhr, Lippe.) 4. Ortschaften. Münster, Minden, Bielefeld, Dortmund, Siegen. —' Das westfälische Bauernhaus. 5. Beschäftigung der Bewohner. Ackerbau und Viehzucht (Schweine.) Flachsbau und Leinweberei (Bielefeld!) Kohlen- und Eisenbergbau — Herstellung von Metallwaren. 6. Geschichtliche Erinnerungen: Dortmund (Femlinde!) — Münster (Wiedertäufer und westfälischer Friede.) — Königreich Westfalen. 4. Die Weser. Jitl: Ehe wir zur Betrachtung der Provinzen übergehen, die Preußen durch den Krieg im Jahre 1866 sich erworben hat, werfen wir einen Blick aus den Hauptstrom dieses Gebietes. Wir lernen die Weser näher kennen, an deren Ufer sich manches bedeutsame Ereignis abgespielt hat*). *) Doch hat sie in der Zeiten Flug gar manche große Mär erfahren, und ihre stille Woge trug viel Herrliches in fernen Jahren. - Sie sah in ihrer Wälder Schoß des Adlers Siegerflügel wanken und von der deutschen Arme Stoß der ew'gen Roma Säulen schwanken.

9. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 27

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 27 — Breite und der Flächeninhalt für Sardinien (240 . 000 — 24000 qkm) und Sizilien (320.150:2 = 15000 qkm) gesucht. Gesamtgröße Italiens? — 290 000 qkm. Einwohnerzahl? 31 Mill. (cirfct 100 auf 1 km) — Zeichne nun die charakteristischen Bogen und Buchten in die geometrischen Figuren! 3. Vertiefung. Inwiefern Halbinsel? Wie berechnet man den Flächeninhalt des vorliegenden Rechtecks, Rhomboids und Dreiecks? Warum kann die Berechnung nicht genau stimmen? — weil Buchten und Bogen vom festen Lande ausgeschnitten sind. Wie ist die Gliederung der Halbinsel? Die Süd- und West- küste ist mehr gegliedert als die Ostküste. Warum? Den Umriß und die Erhebung einer Halbinsel bestimmt in 1. Linie das Gebirge. Der Apennin fällt nach der Ostküste steiler ab als nach der Westküste; daran schließt sich eine weite Meeressläche. Folge? — Die größeren Gewässer nach W — hier Schlammabsonderungen — Westwinde und Meeres- sluten zerstückeln die Mste. Warum treten die Gezeiten hier nicht so heftig auf? Die mächtigen Sturmfluten des Ozeans haben sich schon an den Küsten- ländern des Binnenmeeres gebrochen und find in ihrer Kraft gechwächt. Warum ist auch die Gestaltung der Halbinsel für Italien sehr günstig? Sie ist auf fchmalem Räume zusammengedrängt und überall hin geöffnet, mannigfaltig gegliedert, von vielen Inseln umsäumt und daher vom Meere in der verschiedensten Weise beeinflußt. 3. Morterkliirung. Apenninen (lelt.) von pen = Haupt, Berg. (Penninifches Alpenge- birge). Italien oder Vitalien von vitalus = Kalb, Rind — die Nebenform italus — Land der Rinder (Kälber), ursprünglicher Name für Ca- labrien. Als die griechischen Seefahrer das Land kennen lernten, trafen sie hier viele Hirtenvölker. Mittelmeer = Meer in der Mitte der damals bekannten Welt, inner- halb der 3 Erdteile. Otranto v. Hydruntum (Hydranten) = Leiitfc> am Wasser. Es ist die jon. Enge zwischen Italien und Griechenland, die von dem kleinen italienischen Hafen leicht zu passieren ist. Adria nach der alten etrnsk. Hafenstadt Hadria im Podelta, ein blühen- der Handelsplah bis in das 12. Jahrhundert, wo sie von Venedig verdunkelt wurde. Cap Leuka = der helle, leuchtende Felsenvorsprung, abgeleitet von der weißen Farbe der Kalkfelsen. Hier fleht der gläubige, vom Sturme

10. Außereuropäische Erdteile - S. 55

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 55 — 4. Zum Schluß wollen wir noch einen Blick ans die Hängebrücke Wersen, die New-York mit Brooklyn verbindet. (Bild!) Diese Brücke ist 26 m breit und 1828 m lang (Veranschaulichung mit Hilfe heimatlicher Vorstellungen!) und besitzt zwei turmhohe Pfeiler (84 m hoch!) Über diese Pfeiler sind 4 eiserne Taue gelegt (40 cm Durchmesser besitzt jedes Tau!), die die gußeiserne Brücke zu tragen haben. Fünf Wege führen über die Brücke. Die beiden äußersten sind für den Wagen- verkehr bestimmt und durch eine 2 m hohe Brustwehr vor dem Sturme geschützt. Neben diesen Straßen liegen nach Innen zu zwei Eisenbahnen. In der Mitte erhebt sich der für Fußgänger bestimmte Weg, der durch seine hohe und freie Lage eine herrliche Aussicht aus New-Iork, Brooklyn und den von tauseud Fahrzeugen belebten Meeresarm gewährt. Die Herstellung der Brücke hat viel Zeit und Mühe gekostet. 15 Jahre lang ist an ihr gebaut worden (1878—1883). Mußte doch Z. B. um den beiden Pfeilertürmen festen Grund zu schaffen, der Meeres- grund 26 m tief ausgehoben werden. Zur sachlichen Besprechung. a. Wie groß ist New-Iork? Es hat mit seinen Vorstädten ungefähr 3 Millionen Einwohner, ist also fast noch einmal so groß wie Berlin. b. Woher nimmt diese Stadt die Unmasse von Nahrungs- Mitteln, die sie täglich für ihre Bewohner braucht? Der Hudson ist der Weg, auf den tagtäglich aus dem getreide- und viehreichen Westen in zahllosen Schiffen Getreide, Mehl, Fleisch, Fett, Salz, Gemüse u. s. w. herbeigeschafft wird, Zusamensassnng und Einprägnng. 4. Von New-Hork zum Niagarafall. Ziel: Wir besuchen heute denn größten Wasserfall der Erde, den Niagarafall. Nachdem die Kinder die Lage des Falles noch einmal angegeben haben (Vergl. S. 49), schreitet der Untericht fort an der Hand zweier Fragen. I Wie gelangen wir an den Niagarafall? Wir besteigen eins der unzähligen Dampfboote, die New-Iork um- lagern, (Bild*) und fahren den Hudson stromaufwärts. Der Hudson ist einer der schönsten Flüsse Amerikas. Der stille, spiegelglatte und dabei majestätisch breite Strom mit seinen schroffen Felsenufern, mit den Städtchen, die sich an seine Ufer schmiegen, mit den Tausenden von Fahrzeugen, die sich auf deu Wellen wiegen, erfüllt das Herz des *) Benutze wieder Lehmann, New-Iork.
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