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1. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 507

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Zanzibar, Mosambik. 507 mosen, Adansonien, Kaffee- und wilden Zimmtbäumen, Kokos- und anderen Palmen. Angebaut werden: Durrab, Reis, Mais, Buchwaizen, Jams, Maniok, Wassermelonen, Kaffee, Zuckerrohr, Pisang, Pfeffer, Taback, Baumwolle, Indigo, Senna re. re. — Ebenso reich ist die Thierwelt: die großen Dickhäuter, Büffel und Wildschweine, die Löwen, Leoparden und Hyänen, Krokodile, Schildkröten, Schlangen rc. re.; auf den Grasebenen Strauße, Giraf- fen, Antilopen, Zebra und wilde Esel u. s. w. An Mi- neralen Gold, Kupfer, Eisen, Steinkohlen, Salz; heiße Heilquellen. In den nördlichen Gebieten hausen noch wilde heid- nische Gallas, die südwärts Raubzüge machen. Den Küstensaum hüten die muhammedanischen Mischlinge Suahilis, ca. 400,000 Köpfe, welche nicht leicht Euro- päer durchlassen, aus Furcht den Alleinhandel zu ver- lieren ; sie gehorchen dem Imam. Zwischen ihnen An- siedlungen handeltreibender Araber. Viele ackerbauende Völker, Wauika rc., verwandt mit den Kaffern. Dem Seehandel mit Elfenbein,' Kopal, Pfeffer, Reis; Vieh, Kauris; Sklaven rc. dienen die Städte Mombasa, Rabbai Mpia, Kilwa und die Inseln Mafia, Pemba, Lamu. Tiefer im Innern, im Lande Ukambani, die merk- würdigen Wakamba, mit republikanischer Verfassung, und Meister in Eisen, durch ihren ausgebreiteten Handel sehr wohlhabend; Hauptort Kitui. Dagegen die Waki- lemma, Gebirgsbewohner in zerstreuten Höfen, stehen unter einem despotischen Herrscher. Weiter nach S. trei- den die Unjamwesi starken Handel, des. mit Karawanen an die Ostküste; ihr Hauptort Kazeh ein Haudelsmittel- punkt. Tiefer landeinwärts davon in W. trefflich ange- bautes Land, mit Reis, Zuckerrohr und allen Produkten Indiens in größter Ueppigkeit. Die portug. Kolonie Mosambik, auf ca. 13,000 Q.m. mit 300,000 Bew. berechnet, ist durch den Sklaven- handel, der ihr Leben ansmacht, bis auf einzelne ver- fallene und verarmte Strasstationen längs der Küste und 22*

2. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 509

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Karagwe, Balonda. 509 6000' mit isolirtcn Kegelbergen bis 9400' b. (Mfumbira). Das Volk dieses Reichs zeichnet sich noch günstiger vor allen Nachbarn ans, und doch muß auch hier znm Wohl des Staats alltäglich ein Mensch getödtet werden. — Weiter südw. (4—13° südl. Breite) das mächtige Reich Moluwa in einem reich bewässerten mit hohen Waldun- gen bedeckten Hügellande, das sich nach O. und S. senkt und an den Tauganyika reicht, im Innern aber auch weite Wüsten einschließt. Das Land hat ein angenehmes Klima, Nachts nicht selten Frost; in den niedrigen, perio- dischen Ueberschwemmungen der Flüsse (Kafsabi rc. :c ) ausgesetzten Ebenen jedoch herrschen Fieber und Rühren. Schlangen werden von den Eingebornen verspeist. In den unbewohnten Gegenden sind die Elephanten von hoher Schönheit und Größe, und haben bisweilen Stoß- zähne von mehr als 500 Pfund das Paar. Die Ba- londa, ca. 1 Million, zeichnen sich durch ihr hochwüchsi- ges schönes Aeußere vor andern Südafrikanern aus; auch ragen sie durch ihre selbsterlangte Kulturstufe hervor. Sie bebauen den Boden gut, erzeugen viel Maniok, Mais, und afrikanische Hirse (Sorghum), pflanzen stellenweise auch Zuckerrohr, Ananas und Bananen,*) halten Rind- vieh, Ziegen, Schafe und Hühner, und verfertigen viel- farbige Baumwollgewebe und feine Matten, auch hübsche Schmuckwaaren, z. B. prächtige Arm- und Halsbänder mit Perlen und Vogelfedern geziert, haben auch vor- zügliches Eisen. Bewaffnet sind sie theilweise schon mit *) Kaffee, den wir in Ostafrika in so großer Ausdehnung trafen, wächst auch noch in Centralafrika in großer Menge. So z. B. in Muanjeh ungef. in 1° nördl. Br., wo er in weiten Pflan- zungen gezogen wird und das Hauptnahrungsmittel bildet; nicht als warmes Getränke, sondern entweder zerstoßen und zu Suppe oder Kuchen gemacht, oder die Bohne roh sammt der Schale gegessen. Die Watiri, nackte Neger am Ukerewe, die den sehr stürmischen See mit Kähnen befahren, leben fast ausschließlich von Fischen und Kaffee.

3. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 663

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Neubritannien. 663 Venedig, ist 6 Monate mit Schnee bedeckt, obgleich die drei Sommermonate über 21 ° Wärme haben. Jedoch weiter gegen W. wird das Klima auch in A. bedeutend milder, daher auch das Land geeignet, eine starke euro- päische Bevölkerung aufzunehmen. Die Indianer freilich wehren sich, wo sie nicht Chri- sten werden, gegen jede regelmäßige Arbeit, gegen blei- bende Wohnsitze, und so auch gegen den Anbau des Lan- des. Dagegen sind sie ausgezeichnete Fischer und Jäger in den waldreichen Gebieten der Mitte und in den Prai- rieen (Wiesensteppen) des W., die alle mit einer zahlrei- chen Thierwelt erfüllt sind. Biber, schwarze, silberfarbne, rothe und blaue Füchse, Wölfe, braune und weiße Bären, Luchse, Marder, Fluß-Ottern. Bisamratten sind die Pelz- thiere. Der Nahrung wegen werden gejagt: Renthiere, Elennthiere,' Bisone (Büffel, aus deren Fleisch die Haupt- speise, der Pemmican, bereitet wird), Bisamsiiere, Hirsch- und Reharten, Hasen. Zudem wimmeln Seen, Flüsse und Meere von Fischen und deren Ufer von Vögeln aller Art. Auf 140 festen Niederlassungen, theils verpallisadirten Forts, theils Handelsposten, betreibt in diesem Neubri- tannien die Hudsonsbai-Compagnie (seit 1670, jetzt aus 240 Mitgliedern bestehend) einen geregelten Tauschhandel mit den Indianern, die für ihre kostbaren Pelze Messer, Scheeren, Schießbedarf, Kleidung und Nahrungsmittel erhalten. Branntwein wurde schon länger verboten, doch führen ihn Nordamerikauer aus dem S. ein; das Han- delsmonopol der Compagnie hat nämlich 1859 aufgehört, und auch ihr Landbesitz ist jetzt bedroht. Den Handel haben meist Franzosen aus Canada eingerichtet und be- trieben, daher die französischen Namen der Orte rc. Die Angestellten haben die Pelze in bestimmte Ablageplätze zu bringen, wozu das ganze ungeheure Gebiet in vier De- partements eingetheilt ist. Jene Ueberspannung des Lan- des mit dem wunderbaren Gewässernetze ermöglichte es, eine so ungeheure Wildniß durch Handelsposten für Cu-

4. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 496

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
496 Sudan. auch den herrlichsten Schmetterlingen um die Fülle der Blumen. Gebaut werden Durrah, Walzen, Mais und Reis, Bohnen und Linsen, Uams und Pfeilwurzeln, Zwiebel- rind Gurkengewächse, Wassermelonen, Erdnüsse, rother Pfeffer; in den Küstenländern auch Citronen, Orangen, Feigen, Zuckerrohr, Baumwolle, Taback, Indigo. Den Ackerbau haben die Weiber zu besorgen. Ein halbes Jahrhundert pflanzt man alljährlich sein Korn, aus der- selben Stelle, ohne dem Erdreich einen Ersatz zu geben, und von Pflug ist keine Rede. Wiesen fehlen; meist brennt man das hohe sonnverbrannte Gras ab, worauf rasch ein frisches Grün aufschießt, und zugleich die Luft wieder gesünder wird. — Als Hausthier hat das Kameel auf- gehört, den 13. Grad überschreitet es so wenig als die Dattel- palme; doch zieht man im Innern Rinder, Schafe, Zie- gen, vortreffliche Esel und Pferde. — Ausgeführt wird hauptsächlich Gold in Staub und Ringen rc., Gummi, Baumwolle, Elephantenzähne und Rhinoceroshörner, Straußenfedern, Leder, Indigo, prächtige Hölzer, Arznei- stoffe, Gewürze, Räuchwerk, Palmöl, Baumbutter, Wachs, Matten, im W. vortrefflicher Kaffee. Die Ge- werbe (des. Weberei) sind bei manchen Völkern von Be- deutung; die Neger haben dazu ungemeines Geschick, auch Gewandtheit im Handel. § 560. Die westlichen Länder gehören zum Theil schon dem Islam an, so I. Senegambien, das wohl 18,000 Q.m. große Stromgebiet des vielleicht 250 M. langen Senegal, des Gambia imb des Rio grande, einer der heißesten Striche der Erde durch den fast achtmonatl. Wüstenwind, im Tiefland mit furchtbaren Gewitterstürmen und Ueberschwemmungen in der nassen ungesunden Jahrs- zeit (Juni bis Nov.) Der Senegal bildet eine Grenze zwischen den nomadischen Mauren und Berbern in N. und ansäßigen Negerstämmen in S. Bei der großartigen Fruchtbarkeit dieses Erdstrichs ist Anbau kaum Bedürfniß, weßhalb die Eingebornen mehr Viehzucht und Gewerbe

5. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 472

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
472 Nordafrika. riete Pferde nährt. Weiter westlich dringt die Wüste tief ins Land herein; im Sert, an dem wegen Untiefen und sehr heftiger Seewinde gefürchteten Busen von Sydra (der „großen Syrte"), sogar bis ans Meer, wo nur Sanddünen und Salzsümpfe den Boden bedecken; ja bis zur Hauptstadt, an deren Wällen der Sand der Wüste beginnt. Es hat daher auch keine Flüsse, nur zahlreiche Wadi. Im W. erscheinen die letzten Ausläufer des Atlas, doch mehr mit Steppencharakter. In dem Kreidegebirg des Dschefren steigt der Phonolithkegel Tekut zu 2800' auf. Die südliche Stufe dieser Hochsteppen, das Tafel- land Hamada hat über 1000' Mittelhöbe, und ist wasser- lose Wüste, bis auf die hochgelegene Oase Ghadames. Südwärts fällt dann die Hamada zu der Mulde Fessan ab. Der Winter ist an der Küste ein herrlicher Früh- ling, im Innern dagegen streng, während der Sommer durch die Wüstenwinde eine glühende Hitze hat. — Den Seehandel betreiben türkische, englische und italienische Schiffe, die für 3% Mill. fl. Korn, Oel, Elfenbein, Sklaven, Gummi, Wolle und Goldstaub ausführen. Der Karawanenhandel geht bis jenseits der Wüste nach Bornu, Wadai und Darfur, woher Negersklaven, Straußfedern, Gold und Elfenbein kommen. Der Handel der Hauptstadt Tripoli (10,000 E.) liegt meist in den Händen der Juden; die Stadt wird gegenwärtig reinlich gehalten, hat sogar Straßenbeleuchtung und liegt zwischen blühenden Gärten. Fast ebensoviele Einwohner haben Mesurata, auch Hafen-und Handelsstadt, und Be ngh asi. Biele römische Alterthümer. —Bewohner auf 11,600q..M. nur I^Mill. fast lauter Araber unter einem türkischen Pascha, der mit einem Diwan regiert und dem Lande zu ziemlicher Blüthe, jedenfalls zu Sicherheit des Verkehrs geholfen hat. Ihm ist auch Fessan im S. von Tripoli untergeordnet, ein 4600 Q..M. großes Oasenland mit etwa 100,000 Bew. unter einem Pascha; völlig kahler Felsboden glänzend schwarzen Sandsteins oder Wüstensand, und in den Ver- tiefungen die Fruchtstellen der Oasen; Städte: Sokn a und

6. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 473

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Tunis. 473 Hauptstadt Mursuk, Karawanencentrum zwischen Salz- sümpfen, schon tief im S. — Ini O. die Oase Aud- schila mit Stadt, auf der Karawanenstraße von Tripoli über die Oase Siwah nach Kairo. In W- die Oase G ha dam es, Karawanen-Knotenpnnkt am Rande der Wüste, von 7000 Berbern bewohnt. § 551. Das türkische Paschalik Tunis begreift das Ostende des Atlaslaudes am Syrtcumeer, und besteht, doch nicht sehr geschieden, aus einem Tell und einer Sahara, deren ausnehmend dattelreicher Bezirk in Sw. vorzugsweise das Dattelland hieß. Getrennt ist das Tunesische im W. von Algerien durch willkürliche Grän- zen, auf denen lange fast unabhängige Stämme wohnten. — Das Gebirgssystem des Atlas verzweigt sich hier in fünf Hauptketten, die in der Mitte des Landes eine, von 3000—3900' h. Gipfeln beherrschte Hochebene bilden und im S. über 4500' h. aufsteigen. Der N.o. des Landes ist der bergigste Theil,- im O., S.o. und S. finden sich mehr ausgedehnte Ebenen. Auf der Südgrenze liegt der Sebcha-Salzsee, vielleicht der letzte Rest des Meerarms, der einst das Atlasland vom Negerland trennte, ehe sich die Sahara erhob. Tie zahlreichen Flüsse sind wilde Gebirgsströme im Winter, im Sommer sehr be- scheidene Bäche, und Vorrichtungen zum Aufsparen des Wassers für den Ackerbau gibt es nicht. — Der Boden jedoch ist von seltener Furchtbarkeit, von den Zeiten der Karthager her sind die „lybischen Aernten" berühmt; auch die Olive spendet ungemeinen Ertrag; und Baumwolle ließe sich leicht anbauen, wenn nicht aller Fortschritt fehlte. Das reiche Land von 2150 Q.m. hat nur 600,000 Bew.; die Ausfuhr beträgt 4'/* Mill. Thlr. (Datteln, Oel, Wolle, Waizen, Südfrüchte, rothe Feß), und der Handel ist wenig lebhaft. T. war nämlich auch ein Seeräuberstaat, und feine Geschichte besteht fast nur in Palastrevolutionen, Janiischarenanfständen und Hofränken. Die letzte Regie- rung suchte durch liberale Gesetze und Reformen (1857 sogar Konstitution) das Land zu heben; der jetzige Pascha 20**

7. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 476

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
476 Nordafrika. (wieder mit Salzseen), die endlich in die algierische Sa- hara übergehen, die bewohnter und cnltivirter ist, als der Hochlandsgürtel. So breitet sich das französische Algerien 65 bis 85 Lienes nach Süden aus. Das sub- tropische Klima ist höchst schroff, außer den Sumpfgegen- den jedoch gesund; der Sommer äußerst heiß und trocken, gelegentlich mit Giftwind; der Winter bringt in den Gebirgen gewaltige Schneemassen. — In den Wäldern des S. und den Oasen ist der Löwe nicht selten. Einst Numidien und Mauretanien genannt, war dieses Land Noms Kornkammer, und der wieder jungfräulich gewordene Boden liefert dem Mutterlands bereits einen Reichthum von Getraide. Einzelne Waizenkörner haben schon 150, Gerstenkörner gegen 312 Aehren erzeugt. Es bringt vortreffliche Baumwolle, Seide, Oel, Wolle, die besten Südfrüchte und Wein, dann vorzüglichen Krapp, Cochenille hervor. Die wegen ihrer starken und zähen Wurzeln als Unkraut geltende Zwergpalme ist nun für Geflechte, Gewebe und Taue ein einträglicher Artikel geworden. Dazu kommen rohe Häute und Talg, Taback, Korallen, dann Eisen, Kupfer, Blei. Ebenso erzeugt es in den Forsten des arabischen Tell Wälder von unge- heuern Cedern, Pinien, Aleppofichten, Cypreffen, Thujen, Lärchen, immergrünen Eichen, des. Korkeichen, Terebin- then, Pistazien, die neueingeführten Kastanien, Buchs-, Weihrauch-, Erdbeer-, Nuß- und Oelbäume, kurz, die vortrefflichsten Schiffbau- und die kostbarsten Tisckler- hölzer. Prachtvoll sind diese Waldungen in den bewässer- ten Gebirgsthälern mit den riesigen Oleandergebüschen llnd Platanen, und den breitblättrigen Cactns mit den saftigen Früchten. Doch ist der unangebante Boden, des. der Berge, meist nur mit Buschwerk und Gestrüppe be- deckt, das um so krüppelhafter wird, je mehr man ins Innere dringt. So ist auch die üppig fruchtbare Hoch- ebene auf der Küstenhöbe hinter Algier, die (kabylische) Metidschah, durch Wäldchen wilder Oelbäume und wuchernde Orangegehölze belebt, von frischen Gebirgs-

8. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 511

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Kasemba. Barotse. 511 und liefern für den Handel außer Wachs fast bloß Sklaven, die als geschickt, tapfer und entschlossen weithin in Südafrika verschleppt werden. In Osten von Moluwa, aber getrennt durch eine dreißig Tagreisen große, meist unbewohnte Gras- und Sumpfwildniß, folgt um 8—10° südl. Br. das Reich Kasemba, eine große, mächtige und wohlgeordnete Mo- narchie mit gut bewaffnetem und eingeübtem Heere, und großem Handel mit Sklaven, Elfenbein, Kupfer rc. nach Mosambik mittelst der tributpflichtigen M'biza; Lucenda, Hauptst. im S. des Tanganyika. Merkwürdig im Gegen- satz gegen die Dürre Nordafrika's, sind hier die unge- heuern Süßwasserseen, deren Ausdehnung noch nicht erforscht ist: der Ukerewe oder Nyanza, der größte und innerste, vomaequatoran südlich, der Tanganyika; süd- licher der Njassa, von S. nach N. 90 M. lang; mit Schirwa u. a. Das Centralplateau fällt dann im N. zu dem großen inneren Tieslande, in W. und O. zu Küstenterrasffn ab. Hauptstrom ist der Zambesi (Liam- bey, Setscheke), selbst in der trockenen Jahreszeit sehr wasserreich, mit zahlreichen Inseln, die mit Wäldern be- deckt sind, und herrlichem Wasserfall. Ueberall herrscht große Fruchtbarkeit des Bodens, der meist wellenförmig mit kurzem Gras bewachsen, sich zur Viehzucht und Ackerbau eignet. Daher auch große Gebiete dicht bevölkert. Bei den Makololo und im Reiche Barotse, einer 20 M. breiten Thallandschast am Liambey, mit den Hauptorten Nariele, Libebe, Lin- janti, Sescheke fand Livingstone die Frauen nickt un- terdrückt, sondern einflußreich. Unter den Mangandscha am Schirwasee herrscht ausgedehnte Baumwollenkultur, mit Spinnerei und Weberei. Allein der einzige Handel, den sie treiben, und der auch sie auffrißt, ist der Sklaven- handel; und der erste Missionsversuch des engl. Bischofs Mackenzie scheiterte 1863, nachdem er bewiesen hatte, welchen Einfluß hier Europäer in Bälde gewinnen könnten.

9. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 327

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Kaukasus. 327 schwung begriffen; 71,000 E. In S.o. Elisabethpol (19,000 E.), mit merkwürdigen Alterthümern verschiedener Völker. Eine Menge deutsch-protestantischer Kolonieen, meist aus Württemberg, mit Weinbau rc. — Tran s- kaukasien, das in die Gouvernements Tiflis, Baku, Eriwan (s. § 491.) Kutais mit etlichen Gebieten zerfällt, hat große Heerden, versorgt Rußland mit Seide, Baum- wolle, Krapp k., und ist ihm für die Befestigung seiner Herrschaft in Asien von größtem Werthe. Das Tiefland des Kur und Aras bildet zwischen der südl. Feste Schuscha (20,000 E. im Karabag „Schwarz- garten"), und der nördl. Schamachi eine heiße, wenig bewohnte Steppe, die am sumpfigen Mündungsdelta zum Kaspi Sommers wegen zahlloser grüner Schlangen von Menschen und Thieren gefürchtet, sonst aber ein treff- liches Waideland für die Pferde der Turkomanen ist. Baku selbst (einst in der Provinz Schirwan), Seefeste und Handelsstadt am Kaspi liegt im „Rosenpara- dies", in der Nähe von Naphthaquellen, die den ein- zigen Brennstoff der Tiefebene liefern; über 50 mit schwar- zer N. 120' tief, die täglich ausgeschöpft werden; und einige mit kostbarer weißer N. Eben solche Naphtaquellen sind auf der anliegenden Halbinsel Apscheron. Jährlich werden an 100,000 Ctr. hievon meist nach Persien ver- sendet. Das „ewige Feuer" lodert aus einer 9' liefen, 120' langen Grube mit Gasflammen bis 18' hoch ohne Rauch und Geruch seit den ältesten Zeiten fortwährend empor, neben schönem Grase und 500' davon zwei gute Wasserbrunnen. Daher leben hier beständig parsische Feueranbeter, vermehrt durch eine Menge Wallfahrer, auch aus Indien. Wo man, eine halbe Stunde im Um- kreise, in die Erde bohrt, und die Oeffnung anzündet, brennt es fort, bis man sie zudeckt. So wird denn die- ses Erdenfeuer in allen Hütten zum Kochen, Wärmen und Erleuchten benützt, selbst zum Kalkbrennen. Oft nach milden Herbsttagen stehen mit Einem Male selbst die

10. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 387

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Tübet. 387 bis 18,000' weit hinauf, um 3000' höher als auf der Südseite des Himalaya, in Folge der großen Wärme- strahlung auf den nördlichen Hochflächen. Das Klima ist äußerst schroff, l/2 Jahr Schnee bei furchtbarer Kälte und rasenden Stürmen; fast schwarzer klarer wolkenloser Himmel. Doch noch nicht völlig trocken: schwammige Moose saugen den aufthauenden Schnee auf anstatt der Waldungen und netzen das Erdreich, auch fällt häufiger Thau. Meist gebirgige Steppe, selten Steinwüste, da- gegen mit ansehnlichen Seen - und den Quellflüssen der Riesenströme Indus, Ganges, Brahmaputra, A^g tse- kiang rc. rc. Die Thiere sind alle mit dichtem, seide- wolligem Vließ unter den äußeren Haaren gegen den Frost geschützt; so die Kaschmirziege, mit feinster Schal- wolle, der schöngeschweiste Iakochs, der langhaarige Bho- ral (ein Schaf-Reh), das Moschusthier rc. Auch Wal- dungen erscheinen z. B. in W. in Ladakh (Klein-Tübet) Holzungen von Lebeusbäumen; sonst grasreiche Thal- gründe und Flächen, die neben der Viehzucht bedeutenden Ackerbau erlauben, selbst mit Obst, Edelfrüchten, Wein und Seide in der herrlichen Gegend um Lhaffa. Gold, Silber, Eisen, Salz. — Durch die 'Alpenketten ist T. in mehrere Hochgebirgsreviere abgeschlossen: ein östl. Groß-T. wo der Aarlungfluß die Ostgrenze gegen China bildet; ein mittleres T. (Bod), zu dem das obere Jndusthal Ladakh gerechnet wird, und dann westl. vom Dapsang Balti (oder Skardo). Der höchste bewohnte Ort der Erde ist das Kloster Hanle 15,117' hoch, während Heer- den wilder Pferde und Ochsen im Sommer bis 19,000' hoch waiden. Die Tübetaner, in Indien Bhota genannt, etwa 6 Mill., sind ein den Mongolen verwandter Volksstamm, mit harter, einsylbiger Sprache, theils Nomaden, theils ansäßig und Gewerbe treibend (Weberei, Metallarbeiten). Ein kräftiges biederes, gutmüthiges und gastfreies Volk, theilweise schmiegsam wie die Chinesen; im W. wohnen auch Katschi, d. h. Muhammedaner. Tübet ist ein voll- 17*
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