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1. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. uncounted

1895 - Leipzig : Voigtländer
3. Ausritt zum Kreuzzuge. Das Bild zeigt uns den inneren Hof eines Grafen- oder Frsten-sitzes. Der alte Graf steht mit seiner trauernden Gattin auf der Freitreppe des steinernen Palastes. Es ist wohl ihr jngstes Tchter-lein, das zwischen ihnen sich der die Brstung beugt. Vor ihnen steht der Beichtvater der Familie, er, der den jungen Grafen in dem Beschlsse das Kreuz zu nehmen, gestrkt hat. Gattin und Shnlein nehmen deu letzten Abschied von dem in eine ferne, unbekannte Welt ziehenden Ritter. Ein Edelknabe hlt das prchtige Streitro. dessen Decke das Wappen des Herrn trgt, dessen scharrender Huf mahnt, den Abschied abzukrzen. Der Graf und seine Lehensleute tragen nicht den Eisenpanzer spterer Zeit, sondern den Kettenpanzer frherer Jahre und der diesem einen lngeren oder krzeren rmellosen berwurf, an dessen Grtel das Schwert hngt. Die Brust der Kreuz-fahrer schmckt ein groes Kreuz: unter diesem Zeichen werden sie siegen, werden sie das heilige Grab befreien. Das von festem Turme berragte Thor, durch welches die Lehensleute des Grafen einziehen, fhrt auf den ueren Hof des Herrensitzes. Dort stehen die Wirtschaftsgebude, die Stallungen fr die Rosse, die Khe und Rinder, die Scheunen, die Wohnungen der diensttuenden Kriegsleute und des Gesindes. Wie viele von den Kreuzfahrern werden die Heimat wieder-sehen? Sie fragen nicht danach. Bald werden sie, dem Lehnsherrn folgend, dahinziehen mit dem Rufe: Gott will es!"

2. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 29

1891 - Leipzig : Voigtländer
29 die bemerkenswerterenperseus, Bellerophontes, Orpheus; vor allen ragen hervor: Herkules und Theseus^). 1. Perseus (von Argos), Sohn des Zeus und der Dane, dringt in Flgelschuhen durch die Luft bis in das ferne, sonnenlose Nebelland vor und erlegt dort die grauenhafte Medusa, deren schlangenumwundenes Haupt jeden Beschauer in Stein verwandelt. 2. Bellerophontes, von dem unsterblichen Flgelrsse Pegsus in die Lfte emporgetragen, ttet die entsetzliche Chimra. 3. Orpheus, der Sngerheld, bewegt durch die Zaubermacht seiner Tne nicht allein der Menschen Herzen, er bezhmt durch sie auch die Tiere der Wildnis und erweicht die starren Felsen; ja, als er, um seine verlorene Gattin Eurydkce wiederzugewinnen, in das Schattenreich hinabsteigt, rhrt er selbst die trotzigen Mchte der Unterwelt und bezwingt die eherne Brust des finsteren Totengottes. 4. Herkules war der Sohn des Zeus und der Knigin Alkmene von Theben. Als acht Monate altes Kind aus einem Schilde ruhend, der ihm zur Schlafsttte diente, erwrgt er zwei sein Leben bedrohende furchtbare Schlangen mit den Hnden. Nachdem er dann als Knabe von den trefflichsten Lehrmeistern in den Knsten des Ringens, Fechtens, Bogenschieens und Wagenlenkens, auch in der Buchstabenschrift und im Zitherspiel unterwiesen worden, wchst er in freiem Gebirgsleben bei weidenden Herden zum hochragenden, kraftvollen Jng-ling heran, der bald durch einzelne Kraftthaten sich hervorthut. Aber als er einst im berma des Zorns einen schweren Frevel verbt, befiehlt ihm das Orakel zu Delphi, da er zur Abbung seiner Unthat bei dem König Eu-ry st Heus von Myken in Dienst treten und die zwlf Arbeiten vollbringen solle, welche der König ihm ausgeben werde. Nachdem er diese siegreich bestanden hat und aus dem Knechtsdienst bei Eurystheus befreit ist, verrichtet er neue Heldenthaten. Unter seltsamen Umstnden und schweren Leiden erfolgt das Ende des Helden. Bei einer groen Opferfeier, die er feinem Vater Zeus veranstaltet, erhlt er von feiner Gemahlin Deianira ein mit dem vergifteten Blute des Centauren Nefsus bestrichenes Festgewand, deffen furchtbare Wirkung Deianira nicht kannte. Kaum hat Herkules das Kleid angelegt, als das Gift wie verzehrende Feuersglut ihm in den Krper dringt und unertrg-liehe Schmerzen bereitet. Befreiung von der Qual kann nur der Tod gewhren. Daher lt sich Herkules von feinen Gefhrten auf den taberg tragen und dort auf einen Scheiterhaufen heben. Aber als nun die verzehrenden Flammen an dem Holzsto emporschlagen, sendet Zeus unter furchtbaren! Blitzen seine Donnerwolke hernieder, die den Helden den Schmerzen und Mhsalen des Erdenlebens entrckt und zum Lohne fr seine unvergleichlich herrlichen Thaten zu den Hhen des Olympus emporhebt. Dort tritt er als Gott in den Kreis der Unsterblichen ein, und Hebe, die Gttin der ewigen Jugend, wird seine himmlische Gemahlin. l) Alle diese Sagen sind vom Verfasser ausfhrlich erzhlt in: I. C. Andr, Heroe. Griechische Heldensagen fr die Jugend. 3. u. 4. Stuft. Geb. 3 M., mit 28 Abbild, geb. 5v M. Verlag von R. Voigtlnder in Leipzig.

3. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 11

1907 - Leipzig : Voigtländer
4. Die groe Vlkerwanderung 375568. 11 Mord, Plnderung und Brand herrschten berall, wohin die Hunnen kamen. In dieser Not verbanden sich Rmer und Deutsche (Westgoten , sanken u. a.), um dem furchtbaren Feinde entgegenzutreten. Huf einer Ebene des Marnetales, wo jetzt die Stadt Chalons liegt, stieen die Gegner zusammen, hier fand die groe Hunnen-schlacht 451 statt, durch die entschieden werden mute, ob der Erdteil Europa hinfort den wilden Hunnen oder den edleren deutschen Vlkern gehren sollte. Es war ein furchtbares Hingen, bei dem das Blut in Strmen flo. Der König der Westgoten fiel. Nun aber drangen seine Scharen so strmisch auf die Hunnen ein, da diese in ihr Lager flohen. Schon glaubte Attila, da auch das Lager erstrmt werden wrde - er lie aus Pferdestteln einen Scheiterhaufen aufrichten, um sich der Gefangenschaft durch den Flammentod zu entziehen. Doch weil die Rmer die Westgoten nicht zu mchtig werden lassen wollten, kam es zu keinem neuen Angriff, und Attila konnte sich nach Ungarn zurckziehen. Der lvestgotenknig wurde auf dem Schlachtfeld bestattet. Die Zahl der brigen Toten soll 165000 Mann betragen haben. So grimmig war der Kampf gewesen, da sich das Volk erzhlte, die Geister der Erschlagenen htten noch drei Tage lang in den Lften gestritten. Trotzdem war Attila noch stark genug, im nchsten Jahre die Rmer in Italien anzugreifen, verschiedene Städte wurden von den Hunnen eingenommen und zugrunde gerichtet. Flchtlinge retteten sich auf Strandinseln im Adriatischen Meer; aus ihren Anstellungen erwuchs die wichtige Seestadt Venedig. Nun wollte Attila auch Rom erobern; doch die Seinigen prophezeiten ihm hiervon einen baldigen Tod, da auch der testgotenknig Alarich nach Roms (Eroberung nicht lange mehr gelebt habe. Als auch der rmische Bischof Leo als Friedensgesandter ihm abredete, zog Attila nach Ungarn zurck. Dort starb er bald darauf. Sein Leichnam wurde zuerst auf einem freien Platze unter einem seidenen Zelte aufgestellt. Dort ehrten ihn die Seinigen durch Reiterspiele und Leichengesnge. In der Stille der Nacht wurde dann der Tote in einen goldenen Sarg gelegt und dieser wieder in einen silbernen und mit ihm in einen eisernen Sarg gestellt. U)ffen und Kostbarkeiten wurden mit in das Grab gesenkt, die Arbeiter aber, die den König bestattet hatten, gettet, damit die Ruhesttte des Hunnenknigs nicht verraten werde. Nach Attilas Tode zerfiel sein Reich: die unterworfenen Völker machten sich wieder frei und drngten die Hunnen aus (Europa nach Asien zurck. 4. Odoaker. Die Deutschen entrissen den Rmern allmhlich fast alle ihre Lnder; das westrmische Reich umfate zuletzt nur Italien. Auch dieses Land fiel schlielich in die Hnde der Deutschen. Gdaker,

4. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 12

1907 - Leipzig : Voigtländer
12 5. Die Sage von Waithari und Hildegunde. ein Srst deutscher Stmme, die von der Ostsee gekommen waren, hatte anfnglich mit seinen Scharen im Dienste der Brner gestanden. Da sah der tapfere Mann, wie morsch das Rmerreich geworden war, und da er da herrschen konnte, wo er nur diente. So setzte er den schwachen Kaiser Romulus Kugustulus ab und machte sich selbst zum König von Italien. Das war das Ende des westrmischen Reiches. 476. Die Deutschen hatten den Kampf mit ihm siegreich ausgefochten; Gott hatte sie berufen, eine alte, verdorbene Welt zu zerstren und neue Staaten auf den Trmmern zu grnden. 5. Der (Dftgotenfcnig Theodorich. Gdoaker herrschte freilich nur kurze Zeit. Nicht lange nachher kamen die stgoten nach Italien; ihr edler König Theodorich besiegte Gdoaker und grndete in Italien ein (D st gotenreich. 493. Italien hatte unter seiner Regierung eine glckliche Zeit; denn Theodorich war milde und gerecht und schtzte doch mit starker Hand den Frieden. Die deutsche Sage preist ihn als Dietrich von Bern; die Geschichte hat ihn Theodorich den Groen genannt. 6. Der Langobardenknig Rlbotrt. Doch auch die stgoten besaen Italien nur sechzig Jahre. Der ostrmische Kaiser Justintan verdrngte sie und machte das Land zu einer ostrmischen Provinz. Doch nun erschien in Italien aufs neue ein deutsches Volk, die Lango-bar den. 568. Unter ihrem König Hiboin eroberten sie den nrdlichen Teil des Landes, und noch heute heit nach ihnen die poebene die Lombardei. Mit dem Zuge der Langobarden nach Italien erreichte die groe Vlkerwanderung ihr (Ende; ihr Andenken lebt nicht nur in der Geschichte, sondern auch in herrlichen Sagen fort. 5. Die Sage von Xdaltfyari und Hildegunde. 1. Der Raubzug des Hunnenknigs. Der mchtige Hunnen-Knig Etzel unterwarf sich die Völker westlich vom Rhein und forderte von ihnen Zins und als Pfand ihrer Treue vornehme Geiseln. Der Frankenknig Gibich zu Worms berlieferte den Hunnen seinen Reffen Hagen, der Burgund enknig Herrich seine liebliche Tochter Hildegunde, der König Hlpher von Aquitanien seinen einzigen Sohn Iva Ith ari, der schon in der Wiege durch seinen Dater mit Hildegunde verlobt war. mit diesen Geiseln und vielen Schtzen zogen die Hunnen nach Ungarn zurck.

5. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 55

1907 - Leipzig : Voigtländer
27. Die Schweizer Eidgenossen. 55 laut auf. Geler aber lie den Cell noch nicht ziehen, er fragte ihn, wozu er den zweiten Pfeil hervorgeholt htte. Da rief Teil ihm ingrimmig zu: Mit diesem Pfeil, Herr Vogt, durchscho ich Euch, wenn ich mein liebes Kind getroffen htte." Nun lie ihn Geler binden und auf sein Schiff bringen, um ihn mit sich der den See nach der Burg Knacht zu nehmen und einzukerkern. Whrend der Fahrt aber erhob sich ein furchtbarer Sturm, und dem kleinen Schiffe drohte verderben. Nur Cell kann uns retten!" rief der Fhrmann dem Vogte zu. So tut ihm die Fesseln ab, da er das Fahrzeug lenke," sprach Geler. Cell fate das Ruder und trieb das Schiff gegen eine Felsplatte, die einige Schritt weit in den See vorspringt. Dort angekommen, ergriff er rasch seine Rrmbrust, sprang hinaus auf die platte und stie mit dem Fue das Schiff in den See zurck. Dann eilte er nach Knacht zu, um dort an dem Vogte Rache zu nehmen. Rls dieser glcklich gelandet war und durch einen hohlweg, die hohle Gasse", nach seiner Burg reiten wollte, nahm Cell ihm durch einen Pfeilschu das Leben. 5. Die Eidgenossen. Bald darauf befreite sich das Volk auch von den andern Landvgten. Rn einem festgesetzten Cage drangen rstige Männer in die Zwingburgen ein, eroberten sie und jagten die erschreckten Vgte und ihre Rnhnger der die Grenzen. So wurde die Freiheit ohne weiteres Blutvergieen zurckgewonnen. Den Eidgenossen der drei Idaldsttten schlssen sich allmhlich auch die brigen rte der Schweiz an. Rlle weiteren versuche (sterreichs, das Land zu unter-jochen, milangen, heldenkhn traten die Eidgenossen dem Feind ent-gegen, und ihre Capferkeit, ihre Vaterlandsliebe, ihr Gottvertrauen erfochten in einer ganzen Reihe von Schlachten die ruhmvollsten Siege. 6. Arnold von Winkelried. Einst stand den Schweizern die sterreichische Ritterschaft in schwerer Rstung gegenber, Mann an Mann, gleich einer Eisenmauer. Da rief ein Eidgenosse, der wackere Rrnold von Winkelried, den Seinigen zu: Liebe Brder, ich will euch eine Gasse machen; sorgt fr mein Xdeib und meine Kinder!" Mit diesen Worten umfate er mit beiden Rrmen so viele der feindlichen Speere, als er konnte, richtete sie auf seine Brust und ri durchbohrt im Sterben die Feinde mit sich zu Boden. Durch die entstandene Lcke drangen die Eidgenossen nach; bald mar das stolze Heer der Feinde zersprengt. So schtzte die Schweiz ihre Unabhngigkeit gegen sterreichs Eroberungsversuche. Rber leider lste sie sich immer mehr vom Deutschen Reiche und trennte sich endlich als ein selbstndiger Freistaat ganz davon ab.

6. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 25

1907 - Leipzig : Voigtländer
11. Karls des Groen Kriege. aber sprach: wenn du eine Saat von Eisen in dem Felde aufstarren siehst, dann wird Karl kommen." Kaum hatte er dies gesagt, als sich im Westen eine finstere Wolke zeigte. Sie kam nher und nher- end-lich sah man den eisernen Karl in einem Eisenhelm, mit eisernem Panzer, eine eiserne Lanze in der Linken und das mchtige Schwert in der Rechten. Ruch sein Schild war ganz aus Eisen, und selbst sein Streit-ro schien ehern zu sein. Fast ebenso war auch sein Heer gerstet. Die Strae, das ganze Feld war mit eisernen Mnnern bedeckt, und die Schwerter blitzten in der Sonne. Siehe, da ist er, nach dem du so viel gefragt hast," rief der Franke. wie htte der Langobardenknig diesem starken Feinde widerstehen knnen? Karl eroberte seine Hauptstadt, nahm ihn gefangen und schickte ihn als Mnch in ein Kloster. Das langobardische Reich vereinigte er mit dem frnkischen. 3. Karls 3ug nach Spanien. Karl zog auch gegen die Kraber in Spanien zu Felde und entri ihnen das Land nrdlich vorn Ebroflusse. His er aber aus dem siegreichen Kampfe wieder heimkehrte, berfielen pltzlich in einem engen Gebirgstals Feinde sein Heer, und viele seiner Krieger wurden niedergehauen. Da fiel auch sein berhmter Feldherr, der wackere Held Roland, der dessen Tod die Sage folgendes erzhlt: Don vier Speerstichen zu Tode verwundet, nahm Roland sein herrliches, leuchtendes Schwert und schlug mit aller Kraft auf einen marmorstein; denn er wollte die gute Waffe lieber zertrmmern, als den Krabern berliefern. Hber das.schwert spaltete den Stein und zerbrach doch nicht. Dann ergriff er sein Horn und blies mit solcher Kraft hinein, da es zersprang und ihm selbst die Halsadern zerrissen. König Karl,' der schon acht Meilen voraus war, vernahm den gewaltigen Schall und kehrte wieder um; aber er fand den Helden schon tot und beweinte ihn bitterlich. 4. Karls Kriege gegen die Bayern und Dnen. Karl unterwarf auch die Bayern, die sich seiner Herrschaft nicht fgen wollten und schickte ihren Herzog in ein Kloster. Durch das Gebiet der Bayern rckte er weiter gen Osten vor und machte sich alles Land bis tief nach Ungarn hinein untertnig. Selbst die Dnen im Norden, die da-mals argen Seeraub trieben, bekamen die Strke seines armes zu fhlen.

7. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 9

1907 - Leipzig : Voigtländer
4. Die groe Vlkerwanderung 375568. 9 westrmische Reich zerfiel. Schon waren die Riamannen bis zum Gber-rhein vorgedrungen, die Westgoten bis zur unteren Donau, die Gstgoten bis zum Schwarzen Meer. Da trat ein (Ereignis ein, das die Deutschen noch schneller vorwrts trieb: es war die groe Vlkerwanderung. 4. Die groe Vlkerwanderung 375-568. 1. Die Hunnen. Den Ansto zu der groen Vlkerwanderung gaben die Hunnen, ein umherziehendes Jger- und Rubervoik, das aus den asiatischen Steppen der die Wolga nach (Europa hereinbrach 375. Sie hatten kleine, aber breitschultrige Krper mit starken Gliedern und dickem Kopf, schmutzige Hautfarbe und glatte, fast bartlose Gesichter mit kleinen Rgen. Bei der Zubereitung ihrer Speisen gebrauchten sie kein Feuer; sie nhrten sich von Wurzeln und rohem Fleisch, das sie auf ihren Pferden mrbe ritten. Ihre Kleidung bestand aus Fellen und groben Geweben. Mit ihren hlichen, aber ausdauernden Pferden waren sie wie verwachsen- sie aen, tranken und schliefen sogar auf dem Pferdercken. Ihre schmutzigen Weiber und Kinder fhrten sie auf Karren mit sich, die mit Fellen berzogen waren. Raub und Krieg waren ihre ust. Blitzschnell erschienen sie. Ihre Waffen waren Bogen und Pfeile, daneben auch Schlingen, die sie dem Gegner umzuwerfen suchten. Ihr plumpes, hliches Kussehen lie sie den europischen Vlkern wie rohe Holzfiguren und bse Wstengeister erscheinen; ihre ungewohnte Kampfes-weise verschaffte ihnen auch der kraftvolle Völker den Sieg. Wie ein Wirbelsturm verjagten sie ganze Stmme aus ihren bisherigen Wohnsitzen. 2. Der meftgotenfcnig Marich. Zuerst stieen die Hunnen auf die Goten. Die Gstgoten wurden besiegt und muten sich den Hunnen unterwerfen. Die Westgoten flchteten zum grten Teil der die Donau in das ostrmische Reich, besiegten dessen Kaiser und erhielten dann sdlich von der Donau Wohnsitze, von dort aus fiel spter der tapfere Westgotenknig Klar ich in Italien ein. (Er rckte siegreich vor die Tore von Rom. Die Rmer wurden von Rgst ergriffen; denn seit Jahrhunderten war kein Feind ihrer Hauptstadt so nahe gekommen. Man schickte Gesandte an Slarich, um ihn zum Abzug zu bewegen. Unzhlig", prahlten diese, sind die Bewohner Roms, beherzt und in den Waffen wohl gebt." Klarich aber lachte und sprach: je dichter das Gras, desto leichter das Mhen." (Er forderte eine groe Menge

8. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 10

1907 - Leipzig : Voigtländer
10 4. Die groe Vlkerwanderung 375568. von Gold, Silber und andern Kostbarkeiten. Was willst du uns brig lassen?" fragten die Rmer erschreckt. Bas Leben," erwiderte Klarich. Und die stolze Stadt mute sich fgen; sie erkaufte sich Schonung, und Klarich zog mit seinen Westgoten ab. Doch schon nach zwei Jahren kehrte er wieder, und diesmal wurde Rom erobert und ausgeplndert. 410. Dann zogen die Westgoten nach Sditalien, um nach Sizilien und Afrika berzusetzen. Doch bei der Stadt Eosenza ereilte den jugendlichen Klarich ein frhzeitiger Tod. Die (Boten begruben ihren geliebten König auf eigentmliche Weise. Sie leiteten den Flu Bufento ab, bereiteten in dem trockenen Flubett ein Grab, senkten den Toten, den sie gerstet auf sein Streitro gesetzt hatten, mit vielen Schtzen hinein und leiteten dann den Flu wieder in sein altes Bett. So konnte niemand den (Drt finden, wo Klarich begraben lag. Der neue König fhrte darauf das Volk wieder durch Italien zurck nach dem sdlichen Gallien (Frankreich) und grndete dort ein Westgoten-reich. Dies breitete sich bald auch der Spanien aus und bestand drei Jahrhunderte lang. 3. Der Hunnenknig Attila. Die Hunnen waren inzwischen noch weiter nach Westen vorgedrungen. Sie teilten sich anfangs in mehrere Horben; dann aber verschaffte sich der kriegstchtige Kttila die Alleinherrschaft der das ganze Hunnenvolk. Er war, wie alle Hunnen, plump und hlich; aber sein stolzer Gang und sein durch-bringenber Bck lieen den Herrscher erkennen. Er liebte den Krieg, boch auch die kluge Derhanblung; dem Feinde war er furchtbar, den Bittenden aber zugnglich und gegen solche gndig, die sich ihm unterworfen hatten. Sein liebster Wohnsitz lag in Ungarn. Dort stand in einem groen Dorfe sein Palast; er war wie die andern Huser aus holz erbaut, doch mit geschmckten hallen versehen und von einem mit Trmen besetzten Holzzaun umgeben, hier nahten ihm Fürsten und frembe Gesanbte; sie erschienen wie Diener des Knigs, zitterten bei seinen Worten und eilten, seine Befehle zu vollziehen. Seine Gste speisten von golbenem und silbernem Gert; er selbst benutzte hlzerne Teller und Becher und geno nur einfache Speisen. Beim Gastmahl durften Gesnge und Scherze nicht fehlen; doch bewahrte er selbst strengen Ernst. Er glaubte das Schwert des Kriegsgottes zu besitzen und hielt sich fr eine Suchtrute, durch welche Gott die Völker bestrafen wolle. Attilas Herrschaft reichte von den Grenzen Kstens bis tief nach Deutschland hinein. Aber das gengte ihm nicht; er wollte auch die Westgoten und Rmer unterwerfen. Deshalb brach er mit einem groen Heere auf und zog durch Deutschland der den Rhein nach Gallien.

9. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 54

1907 - Leipzig : Voigtländer
54 27. Die Schweizer Eidgenossen. 2. Die Landvgte. Die Vgte bauten Zwingburgen im Lande, bten arge (Bernalttaten und spotteten alles Rechts. Einst ritt, so erzhlt die Sage, der Vogt (5efrier an einem neuen schnen Hause vorber, das sich Zdernerstauffacher erbaut hatte, ein begterter Landmann von Schrot^. Ich will nicht," rief der Vogt zornig, da die Bauern Huser ohne meine Erlaubnis bauen, will auch nicht, da sie leben, als ob sie selbst Herren wren - ich werde mich unterstehen, ihnen das zu wehren." Noch rger machte es ein andrer Vogt. Einem Bauer aus dem Xttelchtax in Unterwalden lie er um geringer Ursache willen ein Gespann schner Ochsen vom Pfluge nehmen. Und als der Mann darber jammerte, sagte des Vogtes Knecht: Xdenn die Bauern Brot essen wollen, so mgen sie sich selbst vor den Pflug spannen." Da schlug des Bauern Sohn, Arnold, den Knecht mit dem Stock, so da ihm ein Anger zerbrach. Rus Furcht vor Strafe ergriff Hrnold die Flucht. Doch der Vogt rchte sich grausam an dessen Vater: er lie dem alten Manne beide Rgen ausstechen. 3. Der Rtltbun. Hrnold verbarg sich in Xx ri bei Xd alt her 5 r st, einem angesehenen Landmanne. Dorthin kam auch Stauffacher aus Schrenz; und die drei beschlossen, jeder solle mit zuverlssigen, beherzten Mnnern des Landes sprechen und zu erfahren suchen, wie das Volk gesinnt sei, und ob es fr seine Freiheit und Sicherheit kmpfen wolle. Bald darauf kamen sie, von getreuen Gefhrten begleitet, des Nachts auf einer kleinen Xdiese am See zusammen, die das Rtli genannt wurde, weil dort die Xdaldung ausgerodet war. hier auf dem Rtli leisteten die Schweizer den heiligen Schwur, die Freiheit des Landes mit Gut und Blut zu verteidigen. 4. Wilhelm Xltll. Unterdessen stieg der bermut des Vogtes Geler immer hher. (Eines Tages lie er in Xxri den sterreichischen herzoghut auf eine Stange hngen und befahl, wer vorbergehe, solle dem Hute (Ehrerbietung erweisen. Rber Xvilhelm Teil, so erzhlt die Sage, ging mit seinem Knaben vorber und beugte sich nicht. Sogleich fhrten ihn die Xdchter gefangen zum Vogt. Der sprach: Wohlan, Teil, du bist ein guter Schtze, so schiee denn einen Rpfel vom Kopfe deines Shnleins; fehlst du beim ersten Schu, so kostet es dich das Leben." Teil bat flehentlich, ihm diesen Schu zu erlassen. Umsonst, der Vogt drohte, ihn samt dem Knaben zu tten, wenn er nicht gehorche. Die Landsknechte banden das Kind, legten ihm den Rpfel auf den Kopf und fhrten den Schtzen an seinen Platz. Da holte Teil zwei Pfeile aus dem Kcher, legte einen auf den Bogen und scho. Und wirklich, mitten durchbohrt flog der Rpfel dem Knaben vom Haupte. Rlles Volk jauchzte

10. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 19

1918 - Leipzig : Voigtländer
3. Die zwölf arbeiten. Der nemeische Löwe. Um seinen tttut und seine Ausbauer Zu prüfen, erteilte ihm das Orakel Zu Delphi den Befehl, dem Lurystheus, einem Könige im {üblichen Griechen-Ianb, zwölf Jahre bienftbar zu sein und alles gehorsam auszuführen, was er von ihm verlangen werbe. 3m Dienste des Lurystheus vollbrachte Herkules zwölf Arbeiten. Die erste bestaub barin, batz er einen grimmigen Löwen erlegen sollte, bcr in dem walbigen Cale It cm ca hauste. Das Untier verbreitete Angst und Entsetzen in der ganzen (Begenb; menschliche Waffen konnten sein zottiges Fell nicht burchbringen. Ais Herkules in den löalb kam, suchte er lange umsonst nach dem Löwen; enblich sah er ihn daher kommen. Rasch verbarg er sich hinter einem Baume, spannte seinen Bogen und schoß dem Löwen, als er nahe genug war, einen Pfeil in die Flanken zwischen Rippen und Hüfte. Aber der Pfeil prallte ab und fiel wirkungslos zu Boben. Der Löwe stutzte und ließ die Augen forschenb nach allen Seiten rollen. tdieber traf ihn ein Pfeil in die Seite, ohne ihn zu verrounben: ba entbe&te er den Jäger, zog den langen Schweif an sich, schüttelte die tltähne, krümmte wilb brüllenb den Rücken und sprang mit gewaltigem Satze auf Herkules los. Der hatte schon den Bogen aus der Hand geworfen, und als der Löwe mit den fürchterlichen Krallen ihn packen wollte, versetzte er ihm mit der Keule einen solchen Schlag vor die Stirn, daß das Ungeheuer betäubt zu Boben stürzte. Jetzt warf Herkules auch die Keule weg, sprang hinter den Löwen, schlang ihm die Arme um den Nacken und brückte so lange, bis das Tier erstickt war. Dem toten Löwen zog er die Haut ab und warf sie sich als Mantel um die Schultern; den Rachen setzte er sich auf den Kopf, wie einen Helm. So kehrte er zu (Eurijstheus zurück. Als der den Helben mit dem Löwenfell und der Keule sah, geriet er in solche Angst, daß er in ein ehernes Faß kroch. 4. Die Hydra. Doch balb legte Lurystheus dem Herkules die zweite Arbeit auf. In einer sumpfigen (Einöbe wohnte die Hqbra, eine unmäßig große Schlange mit neun Köpfen, die arge Verheerungen anrichtete. Mit biefem Ungeheuer, dem kein Mensch zu nahen wagte, sollte Herkules den Kampf bestehen. (Er nahm seinen Freunb Joläus mit; der zünbete an der Höhle der Hqbra ein Feuer an und machte dem Herkules die Spitze seiner Pfeile glühenb. Mit biesen feurigen Pfeilen schoß nun der Helb in die Höhle hinein. Da fuhr die Schlange heraus; grausig war es anzusehen, wie sie den ungeheuren Leib daher» walzte und brohenb aus den neun Hälsen zischenb züngelte. Mit vor-
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