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1. Die deutschen Kolonien, ein Teil des deutschen Vaterlandes - S. 87

1908 - Berlin : Voss
Jrmga, den Njaffa bis zum unteren Sambesi führt. Im nördlichen Teile dieser Längsspalte ist der Westrand erheblich höher, etwa 300 m über der Einsenkung aussteigend. Der Viktoria-See liegt 1135 m hoch aus der etwa 1200 m hohen Hochfläche zwischen den beiden Längsspalten. Der See, so gros; wie Bayern ohne die Pfalz, ist meerähnlich, oft stark bewegt, durch viele Inseln und Klippen für die Schiffahrt gefährlich, so daß iu der Nacht immer geankert wird. Ter See wurde 1863 durch Speke und Grant entdeckt, 1876 durch Stanley näher erforscht. Der Haupt- quellsluß, der Kagera, wurde als solcher erst im Jahr 1898 er- Am Ruaha, Ostafrika. kanut, uach den Reifen Baumaun's, Ramfay's und Kandt's. Er ist au der auf englischem Gebiet liegenden Mündung 100 in breit und 25 in tief, die Schiffbarkeit hört durch Stromschnellen schon 50 km oberhalb auf. Ter Speke-Golf könnte die Verbindung nach der Küste verkürzen, wenn er nicht durch viele Untiefen für die Schiffahrt zu unsicher wäre; bis jetzt verkehren nur 3 euglifche Dampfer auf dem See und verbinden die 3 deutschen Hafenstellen Bnkoba, Mnanfa und ^chirati. Tie Ufer des Sees sind im allgemeinen nur 100—200

2. Die deutschen Kolonien, ein Teil des deutschen Vaterlandes - S. 122

1908 - Berlin : Voss
— 122 — langwierige und eingehende Studien zweifellos festgestellt war, daß die Malaria nicht, wie mau früher glaubte, durch Ausdünstungen fencht-warmen Bodeus mit verfaulten organischen Resten entsteht, sondern nur durch Übertragung von Anopheles-Mücken hervorgerufen wird, welche ihrerseits durch Blutaufnahme von malariakranken Men-- schen krank geworden waren. Sind Malariakranke nicht vorhanden oder wieder gesund geworden, waren die Mücken beseitigt oder nicht vorhanden oder abgesperrt, bez. außerhalb der nur V2 km betragenden Flugweite, dann entstand auch keiue neue Malaria. Dem Professor Dr. Koch ist zu danken die der Krankheit erfolg- reich vorbeugende Behandlung der Gefunden, indem die- selben iu deu tropischen Mücken-Gebieten, d. h. im allgemeinen in Gegenden von einer Höhenlage unter 1200 m, an 2 Tagen je eine Tablette von 1 g Chinin einnehmen, dann wieder nach 8—9 Tagen Pause. In schwer verseuchten Gegenden sind die Pausen aus 3—4 Tage zu verkürzen. Früher galt der Alkohol als ein Anti-Fieber-Mittel, und dieser Irrtum hat sehr viel Opfer gekostet. Heute sagt man, daß der Alkohol für viele Europäer iu deu Tropeu ein noch schlimmerer Feind als die Malaria ist. Das Durstgefühl und das Bedürfnis zu trinken ist natürlich sehr stark in den Tropen. Man soll demselben aber nicht zu schnell nachgeben. Wein und Bier erzeugen neuen Durst, viel wirksamer sind kalter Kaffee und kalter Tee. Wenn trotz aller Vorsicht eiu Europäer der Malaria-Erkrankuug verfallt, so ist ein solcher, dessen Organismus durch Alkohol und durch Exzesse uicht geschwächt worden, viel leichter zu heilen. .Ix. Ergänzende stcitillllcke Angaben. Der Handel steigerte sich in den Jahren 1900 bis 1 9 0 5 in den einzelnen Kolonien: Einfuhr: Ostafrika: 12 Millionen Mark Wert, 9y2, 9, 11, 141/3, 171/2. Kamerun: 141/4, 9^, 13^/z, 9 2's, 9-/3, 13y2. Togo: 31/2, 43/4, 61/5, 6, 7, 73/4. Südwestafrika: 7, 10, 8v2, 8, 10, 232/s- Neu-Guiuea und Bismarck-Archipel: 12 '3, 1"». 4' 3, 3'/s. 3.

3. Die deutschen Kolonien, ein Teil des deutschen Vaterlandes - S. 139

1908 - Berlin : Voss
— 139 — Heilung nach Deutschland reisen, Inzwischen wurden die Herero besiegt^ aber Hendrik Witboi erklärte sehr überraschend den Krieg. Eine Abteilung seiner Gefolgschaft hatte am Waterberg in Verbindung mit den deutschen Truppen die seit alter Zeit ihnen verhaßten Herero bekämpft. Tie waren dann in die Heimat zurückgekehrt, während deutsche Detachements das in das Sandfeld flüchtende Hererovolk verfolgten. Gerüchte vou der bevor- stehenden Entwaffnung auch der Hottentotten sollen' den achtzigjährigen Häupt- ling veranlaßt habe», seinen heimatlichen Besitz sowie seine Gelder in der Sparkasse im Stich zu lassen und sich auf den Kriegspfad zu begeben. Anfang Januar 1905 flüchtete er mit seiner Bande über den Ausob, den großen und kleinen Nossob-) in die Kalahari-Wüste, in welcher ihm jedenfalls Wasserstellen bekannt waren. Erst im August, also zur Winterszeit, kehrte er in das deutsche Gebiet zurück, in dein die Bandenführer Cornelius und Morenga noch im Felde standen. Am 15. September wurde er mit 300 Hottentotten bei Nnbib, 180 Kilometer westlich Gibeon, geschlagen und erhielt am 29. Oktober beim Überfall eines Transportes eine tötliche Schußwunde. Inzwischen war Hauptmann Kliefoth geheilt aus Deutschland znrückge- kehrt und nahm mit seiner alten Kompagnie teil an dem gegen die Hottentotten notwendigen Guerilla-Kriege. Zur Verfolgung des Willy Maharero zog er bis ins Saudfeld und erreichte anch die Bande, die scheinbar Unterwerfung anbot, dann aber unter Benutzung der bewilligten anderthalbstündigen Frist entschlüpfte. — Während Hauptmann Kliefoth den Kommandeur des Ost- bezirks in Gobabis vertreten mußte, hatte ein Teil seiner in Aminuis^) stehenden Kompagnie am 25. März ein sehr schweres Gefecht gegen 180 bis 200 berittene Hottentotten. Bon den aufgerückten 30 Reitern sielen 6, 7 wurden schwer, 1 leicht verwundet, sowie Gefreiter Sprögel vermißt, 24 gnte Pferde gingen verloren, darunter 22 mit voller Ausrüstung. Wachtmeister Koch hielt eine Höhe von morgens sieben Uhr bis halb zwei Uhr nachmittags, hier lagen 4 Tote und 6 Verwundete. Die Hottentotten kamen bis auf 200 Schritt heran, wagten aber nicht, die von nur noch wenigen Gewehren verteidigte Höhe zu stürmen. In seiner Bedrängnis wollte Wachtmeister Koch doch den Rest der Kompagnie in Aminuis warnen, Unteroffizier Weigert sollte mit den Gefreiten Klockner und Sprögel durch die Hottentotten in Karriere durchbrechen. Gegenüber lagen Hottentotten von der sogenannten Roten Nation mit roten Kopftüchern. Die drei Reiter banden sich rote Tücher nm den Kopf, duckten sich hinter die Pferdehälse und galoppierten durch die feindlichen, sehr zerstreut liegenden Schützen. Sie wurden bald erkannt und erhielten lebhaftes Feuer. Gefreiter Sprögel ritt ein sehr gutes afrikanisches Pferd, das deu Namen Waldmann trug und, obgleich verwundet, gut vorwärts kam. Der Reiter sah das Pferd des Unteroffiziers zusammen- brechen und bemerkte auch bald deu Gefreiten Klockner nicht mehr, wohl aber sechs berittene Hottentotten, welche ihn verfolgten. Der brave Waldmann war -) Ausob und Nossob sind Nebenflüsse des Orange. 3) Aminuis, zwischen dem Großen und Kleinen Nossob gelegen, 100 Km. nordwestlich von deren Vereinigungspunkt, ist ein größeres Betschuana- dorf in der flachen, sandigen Umab-Wüste.

4. Die deutschen Kolonien, ein Teil des deutschen Vaterlandes - S. 140

1908 - Berlin : Voss
— 140 — jedoch nicht einzuholen. Der. direkte Weg nach Aminuis mußte allerdings «nfgegeben werden. Mit Orientierung nach der Sonne hoffte Sprögel im Bogen reitend die Wasserstelle Awadrab an der Pad^) nach Aminuis, jeden- falls die letztere zu erreichen. Aber nachmittags bezog sich der Himmel, und damit hörte in dem entsetzlich eintönigen Dornbuscht-Lande jede Möglich- feit der Orientierung auf. Sprögel verlor die Richtung und traf bis zu»l Abend weder Päd noch Wasserstelle. Als es dunkel wurde, band er das Pferd an einen Baum und legte sich etwa hundert Schritte entfernt hinter einen Busch; die mit Wasser noch halb gefüllte Feldflasche reichte bis Tagesgrauen. Das Pferd war aber gänzlich erschöpft und konnte nicht mehr geritten wer- den, da das verwundete Bein stark angeschwollen war. Sprögel nahm es am Zügel und marschierte weiter in südöstlicher Richtung, nin eine Päd oder den ausgetrockneten Flußlauf zu erreichen; bei dein Mangel einer Orien- tierungsmöglichkeit marschierte er aber tatsächlich in entgegengesetzter Richtung. Nach zwei Stunden Marsch konnte Waldmann nicht mehr weiter, er wurde seinem traurigen Schicksal überlassen an einer Stelle, wo gutes Gras stand -lind einige ausgegrabene eßbare Wurzeln umherlagen. Den Sattel versteckte Sprögel hinter einem Busch und marschierte weiter, ausgerüstet mit Ge- wehr und Packtasche, darin ein Stückchen Speck, Tabak und Streichhölzer. Mittags brach die Sonne durch, sie konnte jetzt zur Orientierung nicht mehr viel helfen, brachte aber Qual durch ihre heißen Strahlen. Nach einer Mittagsrast ohne Schlaf marschierte Sprögel weiter bis Sonnenuntergang, er fand kein Wasser, und den Speck konnte er nicht ge- nießen, da sonst der Durst uoch fürchterlicher geworden wäre. Die Nacht brachte aber Schlaf. Am Morgen des zweiten Tages, des scheinbar hoff- nnngslosen Jrrmarsches, am 27. März, war starker Tan gefallen, mit dein das Taschentuch getränkt, ja sogar durch Ausringen etwas Wasser in die Feldflafck>e getropft werden konnte. Um 9 Uhr war der Tau schou wieder verdunstet. Ohne Wasser und ohne Nahrung marschierte Sprögel weiter, bis Sonnenuntergang, er gönnte sich nur eiue kurze Mittagsrast. Am 28. früh rauchte er etwas Tabak und bekämpfte damit seinen Hunger. Den Dnrst vermochte er wieder durch Abstreifen betonter Gräser zu löschen. Nach einer Stunde Marsch saud er endlich Pferdespuren und zu seiner Freude vou be- ichlagenen Pferdeu, auch Esels-Spuren waren dabei, also wahrscheinlich von der eigenen Truppe. Die Spuren führten aber nach verlassenen Hottentotten- Hütten. Nach den Wnrzel-Resten zu schließen, hatten hier Hottentotten und nicht Deutsche gerastet. Die beschlagenen Pferde waren wohl die am 25. genommenen. Sprögel folgte indessen der in einen ausgetrockneten Flußarm führenden Spur und fand ausgeschachtete Wasserlöcher mit gutem Wasser, einem Labsal, welches auch gestattete, den Rest Speck zu essen. Er glanbte am großen Nossob zu seiu und damit eine brauchbare Orientierung gefunden zu haben, die Pferdespur ging abwärts im Flußbette, er folgte derselben mit dem großen Schatz einer gefüllten Feldflasche. Allmählich verstärkten sich die Pferdespuren durch audere von rechts und links heranführende, aber der Mist *) Durch Geleisespuren der Ochsenwagen bezeichneter Verbindungsweg zwischen Wasserstellen.

5. Die deutschen Kolonien, ein Teil des deutschen Vaterlandes - S. 144

1908 - Berlin : Voss
144 — 3. Die Gruppe der S u d a n i e x oder der echten „N e g c r" im enge-! ren Sinne umfaßt nach Ausschluß der Kassern, Hottentotten und Nubier nur noch die Tibus im östlichen Teile der Sahara, die Sudanvölker oder Sudanier, welche zunächst im Süden dieser großen Wüste wohnen, und die Bevölkerung der westafrikanischen Küstenländer, von der Mündung des Senegal im Norden, bis unterhalb der Nigermündung im Süden, Tcnegambier und Nigritier. — Die echten Neger sind demnach zwischen dem Äquator und dem nördlichen Wendekreis eingeschlossen und haben diesen letzteren nur mit einem kleinen Teile der Tibnrasse im Osten überschritten. Innerhalb dieser Zone hat die Negerart sich von Osten her ausgebreitet. Die Hautfarbe der echten Neger ist stets ein mehr oder minder reines Schwarz. Die Haut der echten Neger ist sammetartig anzufühlen und durch eine eigentümliche übelriechende Ausdünstung ausgezeichnet. Während die Neger in der wolligen Behaaruug des Kopfes mit den Kaffern übereinstimmen, unterscheiden sie sich von ihnen nicht unwesentlich durch die Gesichtsbildnug. Die Stirn i>~t flacher und niedriger, die Nase breit und dick, nicht vorspringend, die Lippen stark wulstig aufgetrieben und das Kinn sehr kurz. Ausgezeichuet sind ferner die echten Neger durch sehr dünne Waden und sehr lange Arme. Schon sehr früh-- zeitig muß sich diese Meuschen-Species in viele einzelne Stämme zersplittert haben, da ihre zahlreichen und sehr verschiedenen Sprachen sich kaum auf eiue Ursache zurückführen lassen. 4. Der Papua behauptet eine ziemlich isolierte Stellung unter den heute noch lebenden Formen des Menschengeschlechts. Diese Spezies bewohnt gegenwärtig nur noch die große Insel Neiv-Guiuea und den östlich davon gelegenen Archipel von Melanesien — die Salomons-Jnseln, Neu-Kaledonieu, die neueu Hebriden usw. — Zerstreute Reste derselben finden sich aber auch noch im Innern der Halbinsel Malakka, sowie auf zahlreichen Inseln des großen pazifischen Archipels, meistens in den unzugänglichen gebirgigen Teilen des Innern, so namentlich auf deu Filippinen. — Alle Papuas sind von schwarzer oder mehr schokoladenbrauner Hautfarbe. Bald spielt diese mehr in das Bräunliche, bald mehr in das Schiefergraue. Die krausen Haare wachsen in Büscheln, sind spiralig gewunden und oft einen Fuß lang, so daß sie eine mächtige, iveit abstehende wollige Perrücke bilden. Das Gesicht zeigt unter einer schmalen, eingedrückten Stirn eine große aufgestülpte Nase und dicke, aufgeworfene Lippen. Durch ihre eigentümliche Haarbilduug und Sprache unterscheiden sich die Papuas auffallend von ihren schlichthaarigen Nachborn, sowohl von den Malayen als von den Australiern. Anlage 7, Bei den Wcinderobbo und In der Wembtfre»Sfeppe. saus einem Briefe des Lentn!. der Schutztr. Gudovius). Der Negervolksstamm der Wanderobbo im Nordwesten von D.-Ost- afrika ist den Massai verwandt und lebt wie diese von Milch, Schafen und Ziegen, sowie von der Jagd in ihrem wildreichen Lande. Vieh ist ihr Reichtum und wird nur selten geschlachtet. Hirse tauschen sie gegen Felle in Jboma.

6. Die deutschen Kolonien, ein Teil des deutschen Vaterlandes - S. 121

1908 - Berlin : Voss
— 121 — Aufnahmefähig sind gesunde junge Leute im Alter von 17—27 Jahren. Vorzulegen sind: Geburtsschein, Impfschein, Entlassungs- zeugnis von der Schule, selbstgeschriebeuer ausführlicher Lebenslauf, Entlassungs-Zeugnis aus der letzten Stelle, Militärpapiere, eo. Be> rechtigungsschein zum einjährigen Dienst, polizeiliches Führungs- attest und ärztliches Zeugnis von einem Kreisarzt oder einem be- kannten Tropenarzt. Der Preis für den jährlichen Kursus, einschl. Pension beträgt je nach dem Zimmer 1300 bis 1500 Mk. Aufnahme findet statt zu Ostern und zum Oktober. Direktor und Geschäftsführer der mit einem Reichszuschuß arbeitenden Privat-Anstalt ist Professor Fa- barius. — Die katholische Mission in Hünfeld, Welche 8 Stationen in Südwestafrika unterhält, hat in Treis a. d. Mosel die Kolonial- schule Maria-Engelport gegründet, dieselbe bildet ebenfalls Farmer und Pflanzer aus. Die beiden Kolonialfchulen erhalten eine Reichsunter- stützung von je 10000 Mk., für 1908 ist eine Erhöhung um je 4700 Mk. in Aussicht genommen. Auch die denkbar beste Vorbereitung der Kolonialbeamten und der Pflanzer bleibt vergeblich, wenn dieselben körperlich den An- forderungen nicht gewachsen sind. Wer schon in der Jugend viel Alkohol genossen und sich übermäßigem Biergenuß ergeben hat, ist für die Tropen-Karriere nicht mehr brauchbar. Mit Recht werden daher an die Kandidaten strenge Anforderungen gestellt. Aber auch vollkommen gesunde junge Leute müssen sich in den Tropen ent- schließen, streng nach den Regeln der Tropen-Hygiene zu leben und schädlichen Genüssen zu entsagen. Das Tropen-Klima, hohe Temperatur mit starker Sonnen- strahlnng bei nahe gänzlicher Sättigung der Luft mit Wasserdampf, forderte bisher zahlreiche Opfer. Die Tropen-Hygiene hat aber in den letzten Jahren solche Fortschritte gemacht, daß die Erkrankungen und Todesfälle bedeutend abgenommen haben. Bei richtiger Lebens- weise können Europäer mehrere Jahre in den Tropen leben, ohne wesentlich in ihrer Gesundheit geschädigt zu werden, und ein mehr- monatlicher Aufenthalt in gemäßigtem Klima stellt die Tropendienst- fähigkeit in der Regel völlig wieder her. Die am meisten verbreitete Tropenkrankheit ist die Malaria, weicher die Europäer lange Zeit ratlos gegenüberstanden, bis durch

7. Die deutschen Kolonien, ein Teil des deutschen Vaterlandes - S. 91

1908 - Berlin : Voss
— 91 — Fauna und Flora im tropischen Deutsch-Afrika, einschließlich des nördlichsten Streifens von Südwest-Asrika, sind im allgemeinen übereinstimmend. Kamerun ist in der Vegetation am reichsten, Oft- asrika in der Tierwelt. Von den Tieren sind folgende am interessantesten: Ter Löwe ist vom Kapland bis Algier und Abessinien ver- breitet, ei kann ein Alter von 40—50 Jahren erreichen. Ter größere männliche ist am Widerrist 75 cm hoch und kann bis 2 m lang werden, einschließlich des 90 cm langen Schwanzes. Er paart sich meist für Lebcuszeil, lebt aber in Gruppeu von 4—5, ja 10—12. Kein Löwe, wenn nicht allzu hungrig, greift den Menschen an, außer gereizt und in Verteidigung seiner Jungen; er flieht, wenn irgend mögliche und wird daher von den Eingeborenen nicht sehr gefürchtet; ein Baum rettet, da der Löwe uicht klettern kann. Ter Leopard, 75 cm hoch, 1,52—2,43 m lang, einschl. des sehr langen Schwanzes, ist über ganz Asrika verbreitet. Er ist das gefährlichste Raubtier, da er vorzüglich klettern, schwimmen und sehr weir springen kann. Er frißt besonders gern Affen, auch Vögel, und greift sehr mutig au, wenn er gestört wird. Tie Hyäne ist ein feiges Raubtier, aber in der Nacht sehr lästig durch Viehraub und Geschrei, sie frißt mit Vorliebe Kadaver; es gibt gestreifte, gefleckte und dunkelbraune Hyänen. Ter afrikanische Elephant ist größer und wilder als der indische, er hat besonders große, die Schultern ganz bedeckende Ohren, eine stark gewölbte Stirn, Auge und Stoßzähne sind größer als beim indischen, auch die Haut dunkler. Der afrikanische Elephant erreicht eine Schulterhöhe bis über 3 m, der größte bekannte Stoß- zahn war 6,33 m lang, der schwerste wog 94 kg. Der Elephant kann 70 bis 100 Jahre alt werden, ältere männlichie sind nieist allein, sonst leben die Tiere in Gruppen von 10 bis 12 Stück. In Ostafrika sind sie schon stark vermindert, aber noch am Kilimandjaro, im Ovambo-Lande und in einigen Gegenden Jnnerasrikas anzutreffen. Ter Elephant hat gute Witterung, aber schlechtes Gesicht, er flieht vor dem Menschen mit einer Geschwindigkeit bis zu 20 km in der Stunde; die Weibchen sind gefährlicher. Zum sicheren Erlegen ist Treffen hinter dem Auge oder dicht hinter dem angelegten Ohr not- wendig.

8. Die deutschen Kolonien, ein Teil des deutschen Vaterlandes - S. 141

1908 - Berlin : Voss
— 141 — enthielt keine Haferkörner. Also Hottentotten! Enttäuscht machte der Reiter kehrt und ging im Flußbett aufwärts, wie er glaubte, im großen Nossob. Da das Flußbett immer schmaler wurde, so war es offenbar der kleine Nossob. Die neue Orientierung konnte nur helfen, wenn die Eiumündungsstelle in den großen Nossob gefunden wurde, und dies war nur möglich durch Kehrt- machen und Weitermarsch auf der Hotteutotten-Spur. Die Spur brachte bald rettende Nahrung durch die Fleifch-Refte an einem Wild-Gerippe und einige zurückgelassene eßbare Wurzeln, so reichlich, daß sogar die Packtasche damit gefüllt werden konnte. Die Nähe der Hottentotten veranlaßte Sprögel, nun nur in der Nacht im trocknen Flußbett weiterznmarschieren. Die Hottentotten-Spur brachte weiter Glück: am 31. nicht nur 2 Wasserlöcher, sondern sogar ein Pferd! Dort oben an einer Höhe stand es, aber wahrscheinlich nicht allein. Also zunächst nach Spuren gesucht in dem umgebenden Busch, es fand sich nur die eine. Vorsichtig heranschleichend, suchte Sprögel das Pferd vertraut zu machen And einzusaugen. Es gelang wider Erwarten schnell, es tvar ja der Dietrich von der Kompagnie, aber schwer verwundet am linken Oberschenkel! er konnte kaum noch von der Stelle. Der erste Gedanke war, das arme Tier von seinen Leiden zu erlösen, aber ein Schuß konnte die wahrscheinlich nicht sehr ent> fernten Hottentotten heranrufen. Der Nachmittag brachte eine neue Über- raschung, wieder ein Pferd! Diesmal ein Hottentottenpferd, weil unbefchlageu und ohne Brand. Es war ganz gesund und anch nicht gedrückt, offenbar war es entlaufen, ließ sich aber leicht einfangen. Aus einem umgeschnallten Riemen wurde eine Trense hergestellt, und sie leistete guten Dienst auf mehrstündigem Ritt im Nofsob-Bett. Abends wurde das Pferd im Busch versteckt, ein Grashaufen angesammelt und hundert Schritte entfernt ein Lagerplatz gewählt, die Wurzeln reichten noch. Nach dem so günstigen Tage am folgenden Morgen eine neue Ent- täufchung! Das gestärkte Pferd riß sich, von der mangelhaften Trense los und entlief. Nach Berzehrung der letzten Wurzeln marschierte Sprögel zu Fuß weiter. Am 2. April früh, bei Hunger und Durst, die Freude, daß der Zusammenfluß der beideu Nossob erreicht wurde; am großen Nossob aufwärts konnte der Pfad nach Aminuis gefunden werden, wenn nicht vorher völlige Erschöpfung durch Hunger und Durst eintrat. Im großen Nofsob-Bett wurde etwas feuchter Schlamm gefunden. Ein Rudel Springböcke brachte Rettung. Sprögel schoß zwei, trank das Blut und füllte auch die Feldflasche mit Blut. Schlecht bekam ihm der Genuß des Magenwassers, indem sich starkes Er- brechen einstellte und seine schon vorher stark reduzierten Kräfte noch mehr verringerte. Die in Reifig-Fener gerösteten Lebern gaben zwar stärkende Nahrung, vermehrten aber sehr den quälenden Durst. Die Nachtruhe vom 2. zum 3. April im Bett des großen Nossob brachte wegen der massenhaften Moskitos keine Erfrischung. Am 3. war noch ein Rest von Leber und Blnt verfügbar, die Zunge schmerzte aber von der Kruste, welche das gerinnende Blut bildete. Nachmittags wurden viel Spuren vou deutschen Pferden gefunden, die den Großen Nossob in nordöstlicher Richtung kreuzten, also voraussichtlich zur Station Aminuis führten. In der Hoff-- nnng baldiger Rettung wurden Hunger und Durst in der folgenden Nacht

9. Die deutschen Kolonien, ein Teil des deutschen Vaterlandes - S. 143

1908 - Berlin : Voss
— 143 ihn die überhängenden Zweige-des Unterholzes ins Gesicht und überschütten ihn mit Ameisen- In der Nähe der Bäche sind die Wege meist so weit unter' Wasser, daß man bis über die Knie darin waten muß. Die Bäume des Urwaldes haben meist einen hohen und schlanken Stamm, doch erreichen sie im Alter bisweilen auch einen bedeutenden Umfang. — Die meisten Bäume sind immer grün. — Oft erfüllt ein moderiger .Keller- gernch die Luft; selten sieht man ein blühendes Gewächs, auch hört man nur selten die Stimme eines Vogels oder die eines anderen Tieres; erst bei Sonnenuntergang macht sich eine Art Grillen durch lautes Zirpen bemerkbar. Die einzige Annehmlichkeit, die der Urwald bietet, ist die Kühle, die dort herrscht, man kann anch znr Mittagszeit in demselben marschieren, ohne dnrch große Hitze belästigt zu werdeu. Anlage 6. Ethnographie der £ingeborenen»Sfänune- (Nach Prof. E. Häckel.) 1. Die Hottentotten. Sie bilden eine eigentümliche Rasse, welche einen stark büscheligen Haarwuchs hat, ähnlich einer Bürste. Der Mund ist sehr breit, mit großen Lippen und schmalem, spitzem Kinn in einem breiten, sehr platten Gesicht, Stirn und Nase klein, aber große Nasenlöcher. Die Hautfarbe der Hotten- totten ist gelblich braun und anch graugelb. Die Sprache ist durch viele ganz eigentümliche Schnalzlaute ausgezeichnet. Die Buschmänner sind ein Zweig der Hottentotten. 2. Die K a s f e r n sind die nächsten Nachbarn der Hottentotten. Diese kraushaarige Rasse unter- scheidet sich jedoch von jenen dadurch, daß das wollige Haar nicht büschelweise verteilt ist, sondern als dichtes Vließ den Kopf bedeckt. Die Farbe der Haut durchläuft alle Abstufungen von dem gelblichen Braun der Hottentotten bis zu denr Braunschwarz oder reinem Schwarz des echten Negers. Während man früher der Kafferurasse einen sehr engen Berbreitungskreis anwies und sie meist nur als eine Varietät des echten Negers betrachtete, zählt man dagegen jetzt zu dieser Spezies fast die gesamte Bevölkerung des äquatorialen Afrika von ',20 igrad südlicher bis 4 Grad nördlicher Breite, mithin alle Süd- afrikaner mit Ausschluß der Hottentotten. Insbesondere gehören dahin an der Ostküste die Zulu-, Sambesi- und Mozambique-Völker, im Innern die große Völkerfamilie der Betschuanen oder Setschuaueu, und an der Westküste die Herero und Kongostämme. Auch sie sind, wie die Hottentotten, von Nord- osten her eingewandert. Von den Sudannegern, mit denen man die Kaffern gewöhnlich vereinigte, unterscheiden sie sich sehr wesentlich durch die Schädel- bildnng und die Sprache. Das Gesicht ist lang und schmal, die Stirn hoch und gewölbt, die Nase vorspringend, oft gebogen, die Lippen nicht so hoch aufgeworfen und das Kinn spitz. —- Die mannigfaltigen Sprachen der ver- schiedenen Kaffernstämme lassen sich alle von einer ausgestorbenen Ursprache, der Bantusprache, ableiten.

10. Bd. 1 - S. 21

1795 - Berlin : Voss
Vom Zeichnen. sr hat; zur Ziehung der Kreislinien aber dient der Lin- say-Zirkel, dessen eine Spitze abgenammen, und dar für ein Reißblei oder Reißfeder eingesetzt werden kann. Die Hauptsache bei einem Zirkel ist, daß die Bewegung im Gewinde äußerst gleichförmig und sanft sey, daß er sich nicht leicht verrücke, und daß die Spitzen nicht scharf wie eine Nadel, aber doch fein seyn. Die Reißfeder ist ebenfalls von zweierlei Art: Zur Ziehung gerader Linien dient die Hand-Reißfeder, zur Ziehung von Kreislinien die Einsatz-Reißfeder, welche in den Einsatz-Zirkel gesteckt und festgeschraubt werden kann. Die Blatter müssen von Stahl und nicht von Messing seyn. Um sie mit Tusche zu füllen, kann inan diese entweder mit einer Feder oder mit dem Pinsel eiuflößen, oderauch, nachdem man die Reißfer der erst in reines Wasser gehalten, und das hineingezoi gene wieder herausgeblasen hat, dieselbe bloß an die Oberfläche der flüssigen Tusche halten, da sich denn von selbst so viel hineinzieht, als nöthig ist. Nachdem die Linien, die man ziehen will, schwach oder stark seyn sollen, wird die Reißfeder mehr oder weniger zuger schraubt. Nach dem Gebrauche nmß sie jedesmal wohl von Tusche gereinigt werden, indem man sie in Wasser ausspült und sowohl auswendig als inwendig mit Pa- pier reinigt. Beim Hinlegen wird sie etwas aufger schraubt; auch kann man die Spitzen d»r Zickel sowohl, als der Reißfedern, mit Papier bewickeln, um sie vor Rost zu bewahren. Zur Messung und Austragung der Winkel findet man in den Reißzeugen den Transporteur, d. i. einen in seine i8o Grade getheilten Halbkreis; gewöhnlich B z von
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