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Jrmga, den Njaffa bis zum unteren Sambesi führt. Im nördlichen
Teile dieser Längsspalte ist der Westrand erheblich höher, etwa
300 m über der Einsenkung aussteigend.
Der Viktoria-See liegt 1135 m hoch aus der etwa 1200 m
hohen Hochfläche zwischen den beiden Längsspalten. Der See, so
gros; wie Bayern ohne die Pfalz, ist meerähnlich, oft stark bewegt,
durch viele Inseln und Klippen für die Schiffahrt gefährlich, so daß
iu der Nacht immer geankert wird. Ter See wurde 1863 durch Speke
und Grant entdeckt, 1876 durch Stanley näher erforscht. Der Haupt-
quellsluß, der Kagera, wurde als solcher erst im Jahr 1898 er-
Am Ruaha, Ostafrika.
kanut, uach den Reifen Baumaun's, Ramfay's und Kandt's. Er
ist au der auf englischem Gebiet liegenden Mündung 100 in breit
und 25 in tief, die Schiffbarkeit hört durch Stromschnellen schon 50 km
oberhalb auf. Ter Speke-Golf könnte die Verbindung nach der Küste
verkürzen, wenn er nicht durch viele Untiefen für die Schiffahrt zu
unsicher wäre; bis jetzt verkehren nur 3 euglifche Dampfer auf dem
See und verbinden die 3 deutschen Hafenstellen Bnkoba, Mnanfa
und ^chirati. Tie Ufer des Sees sind im allgemeinen nur 100—200
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
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— 122 —
langwierige und eingehende Studien zweifellos festgestellt war, daß
die Malaria nicht, wie mau früher glaubte, durch Ausdünstungen
fencht-warmen Bodeus mit verfaulten organischen Resten entsteht,
sondern nur durch Übertragung von Anopheles-Mücken hervorgerufen
wird, welche ihrerseits durch Blutaufnahme von malariakranken Men--
schen krank geworden waren. Sind Malariakranke nicht vorhanden
oder wieder gesund geworden, waren die Mücken beseitigt oder nicht
vorhanden oder abgesperrt, bez. außerhalb der nur V2 km betragenden
Flugweite, dann entstand auch keiue neue Malaria.
Dem Professor Dr. Koch ist zu danken die der Krankheit erfolg-
reich vorbeugende Behandlung der Gefunden, indem die-
selben iu deu tropischen Mücken-Gebieten, d. h. im allgemeinen in
Gegenden von einer Höhenlage unter 1200 m, an 2 Tagen je eine
Tablette von 1 g Chinin einnehmen, dann wieder nach 8—9 Tagen
Pause. In schwer verseuchten Gegenden sind die Pausen aus 3—4
Tage zu verkürzen.
Früher galt der Alkohol als ein Anti-Fieber-Mittel, und
dieser Irrtum hat sehr viel Opfer gekostet. Heute sagt man, daß der
Alkohol für viele Europäer iu deu Tropeu ein noch schlimmerer Feind
als die Malaria ist. Das Durstgefühl und das Bedürfnis zu trinken
ist natürlich sehr stark in den Tropen. Man soll demselben aber nicht
zu schnell nachgeben. Wein und Bier erzeugen neuen Durst, viel
wirksamer sind kalter Kaffee und kalter Tee.
Wenn trotz aller Vorsicht eiu Europäer der Malaria-Erkrankuug
verfallt, so ist ein solcher, dessen Organismus durch Alkohol und durch
Exzesse uicht geschwächt worden, viel leichter zu heilen.
.Ix.
Ergänzende stcitillllcke Angaben.
Der Handel steigerte sich in den Jahren 1900 bis 1 9 0 5
in den einzelnen Kolonien:
Einfuhr:
Ostafrika: 12 Millionen Mark Wert, 9y2, 9, 11, 141/3, 171/2.
Kamerun: 141/4, 9^, 13^/z, 9 2's, 9-/3, 13y2.
Togo: 31/2, 43/4, 61/5, 6, 7, 73/4.
Südwestafrika: 7, 10, 8v2, 8, 10, 232/s-
Neu-Guiuea und Bismarck-Archipel: 12 '3, 1"». 4' 3, 3'/s. 3.
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr]]
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— 139 —
Heilung nach Deutschland reisen, Inzwischen wurden die Herero besiegt^
aber Hendrik Witboi erklärte sehr überraschend den Krieg. Eine Abteilung
seiner Gefolgschaft hatte am Waterberg in Verbindung mit den deutschen
Truppen die seit alter Zeit ihnen verhaßten Herero bekämpft. Tie waren
dann in die Heimat zurückgekehrt, während deutsche Detachements das in
das Sandfeld flüchtende Hererovolk verfolgten. Gerüchte vou der bevor-
stehenden Entwaffnung auch der Hottentotten sollen' den achtzigjährigen Häupt-
ling veranlaßt habe», seinen heimatlichen Besitz sowie seine Gelder in der
Sparkasse im Stich zu lassen und sich auf den Kriegspfad zu begeben.
Anfang Januar 1905 flüchtete er mit seiner Bande über den Ausob, den
großen und kleinen Nossob-) in die Kalahari-Wüste, in welcher ihm jedenfalls
Wasserstellen bekannt waren. Erst im August, also zur Winterszeit, kehrte
er in das deutsche Gebiet zurück, in dein die Bandenführer Cornelius und
Morenga noch im Felde standen. Am 15. September wurde er mit 300
Hottentotten bei Nnbib, 180 Kilometer westlich Gibeon, geschlagen und erhielt
am 29. Oktober beim Überfall eines Transportes eine tötliche Schußwunde.
Inzwischen war Hauptmann Kliefoth geheilt aus Deutschland znrückge-
kehrt und nahm mit seiner alten Kompagnie teil an dem gegen die Hottentotten
notwendigen Guerilla-Kriege. Zur Verfolgung des Willy Maharero zog er
bis ins Saudfeld und erreichte anch die Bande, die scheinbar Unterwerfung
anbot, dann aber unter Benutzung der bewilligten anderthalbstündigen Frist
entschlüpfte. — Während Hauptmann Kliefoth den Kommandeur des Ost-
bezirks in Gobabis vertreten mußte, hatte ein Teil seiner in Aminuis^)
stehenden Kompagnie am 25. März ein sehr schweres Gefecht gegen 180 bis
200 berittene Hottentotten. Bon den aufgerückten 30 Reitern sielen 6, 7
wurden schwer, 1 leicht verwundet, sowie Gefreiter Sprögel vermißt, 24 gnte
Pferde gingen verloren, darunter 22 mit voller Ausrüstung. Wachtmeister
Koch hielt eine Höhe von morgens sieben Uhr bis halb zwei Uhr nachmittags,
hier lagen 4 Tote und 6 Verwundete. Die Hottentotten kamen bis auf
200 Schritt heran, wagten aber nicht, die von nur noch wenigen Gewehren
verteidigte Höhe zu stürmen. In seiner Bedrängnis wollte Wachtmeister Koch
doch den Rest der Kompagnie in Aminuis warnen, Unteroffizier Weigert
sollte mit den Gefreiten Klockner und Sprögel durch die Hottentotten in
Karriere durchbrechen. Gegenüber lagen Hottentotten von der sogenannten
Roten Nation mit roten Kopftüchern. Die drei Reiter banden sich rote
Tücher nm den Kopf, duckten sich hinter die Pferdehälse und galoppierten
durch die feindlichen, sehr zerstreut liegenden Schützen. Sie wurden bald
erkannt und erhielten lebhaftes Feuer. Gefreiter Sprögel ritt ein sehr gutes
afrikanisches Pferd, das deu Namen Waldmann trug und, obgleich verwundet,
gut vorwärts kam. Der Reiter sah das Pferd des Unteroffiziers zusammen-
brechen und bemerkte auch bald deu Gefreiten Klockner nicht mehr, wohl aber
sechs berittene Hottentotten, welche ihn verfolgten. Der brave Waldmann war
-) Ausob und Nossob sind Nebenflüsse des Orange.
3) Aminuis, zwischen dem Großen und Kleinen Nossob gelegen, 100
Km. nordwestlich von deren Vereinigungspunkt, ist ein größeres Betschuana-
dorf in der flachen, sandigen Umab-Wüste.
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Extrahierte Personennamen: Hendrik_Witboi August Cornelius Morenga Hauptmann_Kliefoth Willy_Maharero Kliefoth Sprögel Koch Koch Sprögel Waldmann Waldmann
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Waterberg Gibeon Deutschland Gobabis Aminuis
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— 140 —
jedoch nicht einzuholen. Der. direkte Weg nach Aminuis mußte allerdings
«nfgegeben werden. Mit Orientierung nach der Sonne hoffte Sprögel im
Bogen reitend die Wasserstelle Awadrab an der Pad^) nach Aminuis, jeden-
falls die letztere zu erreichen. Aber nachmittags bezog sich der Himmel,
und damit hörte in dem entsetzlich eintönigen Dornbuscht-Lande jede Möglich-
feit der Orientierung auf. Sprögel verlor die Richtung und traf bis zu»l
Abend weder Päd noch Wasserstelle. Als es dunkel wurde, band er das Pferd
an einen Baum und legte sich etwa hundert Schritte entfernt hinter einen
Busch; die mit Wasser noch halb gefüllte Feldflasche reichte bis Tagesgrauen.
Das Pferd war aber gänzlich erschöpft und konnte nicht mehr geritten wer-
den, da das verwundete Bein stark angeschwollen war. Sprögel nahm es
am Zügel und marschierte weiter in südöstlicher Richtung, nin eine Päd
oder den ausgetrockneten Flußlauf zu erreichen; bei dein Mangel einer Orien-
tierungsmöglichkeit marschierte er aber tatsächlich in entgegengesetzter Richtung.
Nach zwei Stunden Marsch konnte Waldmann nicht mehr weiter, er wurde
seinem traurigen Schicksal überlassen an einer Stelle, wo gutes Gras stand
-lind einige ausgegrabene eßbare Wurzeln umherlagen. Den Sattel versteckte
Sprögel hinter einem Busch und marschierte weiter, ausgerüstet mit Ge-
wehr und Packtasche, darin ein Stückchen Speck, Tabak und Streichhölzer.
Mittags brach die Sonne durch, sie konnte jetzt zur Orientierung nicht
mehr viel helfen, brachte aber Qual durch ihre heißen Strahlen.
Nach einer Mittagsrast ohne Schlaf marschierte Sprögel weiter bis
Sonnenuntergang, er fand kein Wasser, und den Speck konnte er nicht ge-
nießen, da sonst der Durst uoch fürchterlicher geworden wäre. Die Nacht
brachte aber Schlaf. Am Morgen des zweiten Tages, des scheinbar hoff-
nnngslosen Jrrmarsches, am 27. März, war starker Tan gefallen, mit dein
das Taschentuch getränkt, ja sogar durch Ausringen etwas Wasser in die
Feldflafck>e getropft werden konnte. Um 9 Uhr war der Tau schou wieder
verdunstet. Ohne Wasser und ohne Nahrung marschierte Sprögel weiter, bis
Sonnenuntergang, er gönnte sich nur eiue kurze Mittagsrast. Am 28. früh
rauchte er etwas Tabak und bekämpfte damit seinen Hunger. Den Dnrst
vermochte er wieder durch Abstreifen betonter Gräser zu löschen. Nach einer
Stunde Marsch saud er endlich Pferdespuren und zu seiner Freude vou be-
ichlagenen Pferdeu, auch Esels-Spuren waren dabei, also wahrscheinlich von
der eigenen Truppe. Die Spuren führten aber nach verlassenen Hottentotten-
Hütten. Nach den Wnrzel-Resten zu schließen, hatten hier Hottentotten und
nicht Deutsche gerastet. Die beschlagenen Pferde waren wohl die am 25.
genommenen. Sprögel folgte indessen der in einen ausgetrockneten Flußarm
führenden Spur und fand ausgeschachtete Wasserlöcher mit gutem Wasser,
einem Labsal, welches auch gestattete, den Rest Speck zu essen. Er glanbte
am großen Nossob zu seiu und damit eine brauchbare Orientierung gefunden
zu haben, die Pferdespur ging abwärts im Flußbette, er folgte derselben mit
dem großen Schatz einer gefüllten Feldflasche. Allmählich verstärkten sich die
Pferdespuren durch audere von rechts und links heranführende, aber der Mist
*) Durch Geleisespuren der Ochsenwagen bezeichneter Verbindungsweg
zwischen Wasserstellen.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide]]
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144 —
3. Die Gruppe der S u d a n i e x oder der echten „N e g c r" im enge-!
ren Sinne umfaßt nach Ausschluß der Kassern, Hottentotten und Nubier
nur noch die Tibus im östlichen Teile der Sahara, die Sudanvölker oder
Sudanier, welche zunächst im Süden dieser großen Wüste wohnen, und die
Bevölkerung der westafrikanischen Küstenländer, von der Mündung des Senegal
im Norden, bis unterhalb der Nigermündung im Süden, Tcnegambier und
Nigritier. — Die echten Neger sind demnach zwischen dem Äquator und dem
nördlichen Wendekreis eingeschlossen und haben diesen letzteren nur mit einem
kleinen Teile der Tibnrasse im Osten überschritten. Innerhalb dieser Zone
hat die Negerart sich von Osten her ausgebreitet. Die Hautfarbe der echten
Neger ist stets ein mehr oder minder reines Schwarz. Die Haut der echten
Neger ist sammetartig anzufühlen und durch eine eigentümliche übelriechende
Ausdünstung ausgezeichnet. Während die Neger in der wolligen Behaaruug
des Kopfes mit den Kaffern übereinstimmen, unterscheiden sie sich von ihnen
nicht unwesentlich durch die Gesichtsbildnug. Die Stirn i>~t flacher und
niedriger, die Nase breit und dick, nicht vorspringend, die Lippen stark wulstig
aufgetrieben und das Kinn sehr kurz. Ausgezeichuet sind ferner die echten
Neger durch sehr dünne Waden und sehr lange Arme. Schon sehr früh--
zeitig muß sich diese Meuschen-Species in viele einzelne Stämme zersplittert
haben, da ihre zahlreichen und sehr verschiedenen Sprachen sich kaum auf eiue
Ursache zurückführen lassen.
4. Der Papua
behauptet eine ziemlich isolierte Stellung unter den heute noch lebenden
Formen des Menschengeschlechts. Diese Spezies bewohnt gegenwärtig nur
noch die große Insel Neiv-Guiuea und den östlich davon gelegenen Archipel
von Melanesien — die Salomons-Jnseln, Neu-Kaledonieu, die neueu Hebriden
usw. — Zerstreute Reste derselben finden sich aber auch noch im Innern
der Halbinsel Malakka, sowie auf zahlreichen Inseln des großen pazifischen
Archipels, meistens in den unzugänglichen gebirgigen Teilen des Innern, so
namentlich auf deu Filippinen. — Alle Papuas sind von schwarzer oder
mehr schokoladenbrauner Hautfarbe. Bald spielt diese mehr in das Bräunliche,
bald mehr in das Schiefergraue. Die krausen Haare wachsen in Büscheln,
sind spiralig gewunden und oft einen Fuß lang, so daß sie eine mächtige,
iveit abstehende wollige Perrücke bilden. Das Gesicht zeigt unter einer schmalen,
eingedrückten Stirn eine große aufgestülpte Nase und dicke, aufgeworfene
Lippen. Durch ihre eigentümliche Haarbilduug und Sprache unterscheiden
sich die Papuas auffallend von ihren schlichthaarigen Nachborn, sowohl von
den Malayen als von den Australiern.
Anlage 7,
Bei den Wcinderobbo und In der Wembtfre»Sfeppe.
saus einem Briefe des Lentn!. der Schutztr. Gudovius).
Der Negervolksstamm der Wanderobbo im Nordwesten von D.-Ost-
afrika ist den Massai verwandt und lebt wie diese von Milch, Schafen und
Ziegen, sowie von der Jagd in ihrem wildreichen Lande. Vieh ist ihr Reichtum
und wird nur selten geschlachtet. Hirse tauschen sie gegen Felle in Jboma.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Extrahierte Ortsnamen: Sahara Senegal Papua Melanesien Neu-Kaledonieu afrika Jboma
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— 121 —
Aufnahmefähig sind gesunde junge Leute im Alter von 17—27
Jahren. Vorzulegen sind: Geburtsschein, Impfschein, Entlassungs-
zeugnis von der Schule, selbstgeschriebeuer ausführlicher Lebenslauf,
Entlassungs-Zeugnis aus der letzten Stelle, Militärpapiere, eo. Be>
rechtigungsschein zum einjährigen Dienst, polizeiliches Führungs-
attest und ärztliches Zeugnis von einem Kreisarzt oder einem be-
kannten Tropenarzt.
Der Preis für den jährlichen Kursus, einschl. Pension beträgt
je nach dem Zimmer 1300 bis 1500 Mk. Aufnahme findet statt zu
Ostern und zum Oktober. Direktor und Geschäftsführer der mit
einem Reichszuschuß arbeitenden Privat-Anstalt ist Professor Fa-
barius. —
Die katholische Mission in Hünfeld, Welche 8 Stationen
in Südwestafrika unterhält, hat in Treis a. d. Mosel die Kolonial-
schule Maria-Engelport gegründet, dieselbe bildet ebenfalls
Farmer und Pflanzer aus.
Die beiden Kolonialfchulen erhalten eine Reichsunter-
stützung von je 10000 Mk., für 1908 ist eine Erhöhung um je
4700 Mk. in Aussicht genommen.
Auch die denkbar beste Vorbereitung der Kolonialbeamten und
der Pflanzer bleibt vergeblich, wenn dieselben körperlich den An-
forderungen nicht gewachsen sind. Wer schon in der Jugend viel
Alkohol genossen und sich übermäßigem Biergenuß ergeben hat, ist
für die Tropen-Karriere nicht mehr brauchbar. Mit Recht werden
daher an die Kandidaten strenge Anforderungen gestellt. Aber auch
vollkommen gesunde junge Leute müssen sich in den Tropen ent-
schließen, streng nach den Regeln der Tropen-Hygiene zu leben
und schädlichen Genüssen zu entsagen.
Das Tropen-Klima, hohe Temperatur mit starker Sonnen-
strahlnng bei nahe gänzlicher Sättigung der Luft mit Wasserdampf,
forderte bisher zahlreiche Opfer. Die Tropen-Hygiene hat aber in
den letzten Jahren solche Fortschritte gemacht, daß die Erkrankungen
und Todesfälle bedeutend abgenommen haben. Bei richtiger Lebens-
weise können Europäer mehrere Jahre in den Tropen leben, ohne
wesentlich in ihrer Gesundheit geschädigt zu werden, und ein mehr-
monatlicher Aufenthalt in gemäßigtem Klima stellt die Tropendienst-
fähigkeit in der Regel völlig wieder her.
Die am meisten verbreitete Tropenkrankheit ist die Malaria,
weicher die Europäer lange Zeit ratlos gegenüberstanden, bis durch
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
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— 91 —
Fauna und Flora im tropischen Deutsch-Afrika, einschließlich
des nördlichsten Streifens von Südwest-Asrika, sind im allgemeinen
übereinstimmend. Kamerun ist in der Vegetation am reichsten, Oft-
asrika in der Tierwelt.
Von den Tieren sind folgende am interessantesten:
Ter Löwe ist vom Kapland bis Algier und Abessinien ver-
breitet, ei kann ein Alter von 40—50 Jahren erreichen. Ter größere
männliche ist am Widerrist 75 cm hoch und kann bis 2 m lang werden,
einschließlich des 90 cm langen Schwanzes. Er paart sich meist für
Lebcuszeil, lebt aber in Gruppeu von 4—5, ja 10—12. Kein Löwe,
wenn nicht allzu hungrig, greift den Menschen an, außer gereizt und
in Verteidigung seiner Jungen; er flieht, wenn irgend mögliche und
wird daher von den Eingeborenen nicht sehr gefürchtet; ein Baum
rettet, da der Löwe uicht klettern kann.
Ter Leopard, 75 cm hoch, 1,52—2,43 m lang, einschl. des
sehr langen Schwanzes, ist über ganz Asrika verbreitet. Er ist das
gefährlichste Raubtier, da er vorzüglich klettern, schwimmen und sehr
weir springen kann. Er frißt besonders gern Affen, auch Vögel,
und greift sehr mutig au, wenn er gestört wird.
Tie Hyäne ist ein feiges Raubtier, aber in der Nacht sehr
lästig durch Viehraub und Geschrei, sie frißt mit Vorliebe Kadaver;
es gibt gestreifte, gefleckte und dunkelbraune Hyänen.
Ter afrikanische Elephant ist größer und wilder als der
indische, er hat besonders große, die Schultern ganz bedeckende Ohren,
eine stark gewölbte Stirn, Auge und Stoßzähne sind größer als
beim indischen, auch die Haut dunkler. Der afrikanische Elephant
erreicht eine Schulterhöhe bis über 3 m, der größte bekannte Stoß-
zahn war 6,33 m lang, der schwerste wog 94 kg. Der Elephant kann
70 bis 100 Jahre alt werden, ältere männlichie sind nieist allein,
sonst leben die Tiere in Gruppen von 10 bis 12 Stück. In Ostafrika
sind sie schon stark vermindert, aber noch am Kilimandjaro, im
Ovambo-Lande und in einigen Gegenden Jnnerasrikas anzutreffen.
Ter Elephant hat gute Witterung, aber schlechtes Gesicht, er flieht
vor dem Menschen mit einer Geschwindigkeit bis zu 20 km in der
Stunde; die Weibchen sind gefährlicher. Zum sicheren Erlegen ist
Treffen hinter dem Auge oder dicht hinter dem angelegten Ohr not-
wendig.
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut]]
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— 141 —
enthielt keine Haferkörner. Also Hottentotten! Enttäuscht machte der Reiter
kehrt und ging im Flußbett aufwärts, wie er glaubte, im großen Nossob. Da
das Flußbett immer schmaler wurde, so war es offenbar der kleine Nossob.
Die neue Orientierung konnte nur helfen, wenn die Eiumündungsstelle in
den großen Nossob gefunden wurde, und dies war nur möglich durch Kehrt-
machen und Weitermarsch auf der Hotteutotten-Spur. Die Spur brachte
bald rettende Nahrung durch die Fleifch-Refte an einem Wild-Gerippe und
einige zurückgelassene eßbare Wurzeln, so reichlich, daß sogar die Packtasche
damit gefüllt werden konnte.
Die Nähe der Hottentotten veranlaßte Sprögel, nun nur in der Nacht
im trocknen Flußbett weiterznmarschieren. Die Hottentotten-Spur brachte
weiter Glück: am 31. nicht nur 2 Wasserlöcher, sondern sogar ein Pferd!
Dort oben an einer Höhe stand es, aber wahrscheinlich nicht allein. Also
zunächst nach Spuren gesucht in dem umgebenden Busch, es fand sich nur die
eine. Vorsichtig heranschleichend, suchte Sprögel das Pferd vertraut zu machen
And einzusaugen. Es gelang wider Erwarten schnell, es tvar ja der Dietrich von
der Kompagnie, aber schwer verwundet am linken Oberschenkel! er konnte
kaum noch von der Stelle. Der erste Gedanke war, das arme Tier von seinen
Leiden zu erlösen, aber ein Schuß konnte die wahrscheinlich nicht sehr ent>
fernten Hottentotten heranrufen. Der Nachmittag brachte eine neue Über-
raschung, wieder ein Pferd! Diesmal ein Hottentottenpferd, weil unbefchlageu
und ohne Brand. Es war ganz gesund und anch nicht gedrückt, offenbar
war es entlaufen, ließ sich aber leicht einfangen. Aus einem umgeschnallten
Riemen wurde eine Trense hergestellt, und sie leistete guten Dienst auf
mehrstündigem Ritt im Nofsob-Bett. Abends wurde das Pferd im Busch
versteckt, ein Grashaufen angesammelt und hundert Schritte entfernt ein
Lagerplatz gewählt, die Wurzeln reichten noch.
Nach dem so günstigen Tage am folgenden Morgen eine neue Ent-
täufchung! Das gestärkte Pferd riß sich, von der mangelhaften Trense los
und entlief. Nach Berzehrung der letzten Wurzeln marschierte Sprögel zu
Fuß weiter. Am 2. April früh, bei Hunger und Durst, die Freude, daß der
Zusammenfluß der beideu Nossob erreicht wurde; am großen Nossob aufwärts
konnte der Pfad nach Aminuis gefunden werden, wenn nicht vorher völlige
Erschöpfung durch Hunger und Durst eintrat. Im großen Nofsob-Bett wurde
etwas feuchter Schlamm gefunden. Ein Rudel Springböcke brachte Rettung.
Sprögel schoß zwei, trank das Blut und füllte auch die Feldflasche mit Blut.
Schlecht bekam ihm der Genuß des Magenwassers, indem sich starkes Er-
brechen einstellte und seine schon vorher stark reduzierten Kräfte noch mehr
verringerte. Die in Reifig-Fener gerösteten Lebern gaben zwar stärkende
Nahrung, vermehrten aber sehr den quälenden Durst.
Die Nachtruhe vom 2. zum 3. April im Bett des großen Nossob brachte
wegen der massenhaften Moskitos keine Erfrischung. Am 3. war noch ein
Rest von Leber und Blnt verfügbar, die Zunge schmerzte aber von der Kruste,
welche das gerinnende Blut bildete. Nachmittags wurden viel Spuren vou
deutschen Pferden gefunden, die den Großen Nossob in nordöstlicher Richtung
kreuzten, also voraussichtlich zur Station Aminuis führten. In der Hoff--
nnng baldiger Rettung wurden Hunger und Durst in der folgenden Nacht
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
TM Hauptwörter (200): [T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 143
ihn die überhängenden Zweige-des Unterholzes ins Gesicht und überschütten
ihn mit Ameisen- In der Nähe der Bäche sind die Wege meist so weit unter'
Wasser, daß man bis über die Knie darin waten muß.
Die Bäume des Urwaldes haben meist einen hohen und schlanken Stamm,
doch erreichen sie im Alter bisweilen auch einen bedeutenden Umfang. —
Die meisten Bäume sind immer grün. — Oft erfüllt ein moderiger .Keller-
gernch die Luft; selten sieht man ein blühendes Gewächs, auch hört man nur
selten die Stimme eines Vogels oder die eines anderen Tieres; erst bei
Sonnenuntergang macht sich eine Art Grillen durch lautes Zirpen bemerkbar.
Die einzige Annehmlichkeit, die der Urwald bietet, ist die Kühle, die dort
herrscht, man kann anch znr Mittagszeit in demselben marschieren, ohne
dnrch große Hitze belästigt zu werdeu.
Anlage 6.
Ethnographie der £ingeborenen»Sfänune-
(Nach Prof. E. Häckel.)
1. Die Hottentotten.
Sie bilden eine eigentümliche Rasse, welche einen stark büscheligen
Haarwuchs hat, ähnlich einer Bürste. Der Mund ist sehr breit, mit großen
Lippen und schmalem, spitzem Kinn in einem breiten, sehr platten Gesicht,
Stirn und Nase klein, aber große Nasenlöcher. Die Hautfarbe der Hotten-
totten ist gelblich braun und anch graugelb. Die Sprache ist durch viele ganz
eigentümliche Schnalzlaute ausgezeichnet.
Die Buschmänner sind ein Zweig der Hottentotten.
2. Die K a s f e r n
sind die nächsten Nachbarn der Hottentotten. Diese kraushaarige Rasse unter-
scheidet sich jedoch von jenen dadurch, daß das wollige Haar nicht büschelweise
verteilt ist, sondern als dichtes Vließ den Kopf bedeckt. Die Farbe der Haut
durchläuft alle Abstufungen von dem gelblichen Braun der Hottentotten bis zu
denr Braunschwarz oder reinem Schwarz des echten Negers. Während man
früher der Kafferurasse einen sehr engen Berbreitungskreis anwies und sie
meist nur als eine Varietät des echten Negers betrachtete, zählt man dagegen
jetzt zu dieser Spezies fast die gesamte Bevölkerung des äquatorialen Afrika
von ',20 igrad südlicher bis 4 Grad nördlicher Breite, mithin alle Süd-
afrikaner mit Ausschluß der Hottentotten. Insbesondere gehören dahin an der
Ostküste die Zulu-, Sambesi- und Mozambique-Völker, im Innern die große
Völkerfamilie der Betschuanen oder Setschuaueu, und an der Westküste die
Herero und Kongostämme. Auch sie sind, wie die Hottentotten, von Nord-
osten her eingewandert. Von den Sudannegern, mit denen man die Kaffern
gewöhnlich vereinigte, unterscheiden sie sich sehr wesentlich durch die Schädel-
bildnng und die Sprache. Das Gesicht ist lang und schmal, die Stirn hoch
und gewölbt, die Nase vorspringend, oft gebogen, die Lippen nicht so hoch
aufgeworfen und das Kinn spitz. —- Die mannigfaltigen Sprachen der ver-
schiedenen Kaffernstämme lassen sich alle von einer ausgestorbenen Ursprache,
der Bantusprache, ableiten.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen]]
Vom Zeichnen. sr
hat; zur Ziehung der Kreislinien aber dient der Lin-
say-Zirkel, dessen eine Spitze abgenammen, und dar
für ein Reißblei oder Reißfeder eingesetzt werden kann.
Die Hauptsache bei einem Zirkel ist, daß die Bewegung
im Gewinde äußerst gleichförmig und sanft sey, daß er
sich nicht leicht verrücke, und daß die Spitzen nicht
scharf wie eine Nadel, aber doch fein seyn.
Die Reißfeder ist ebenfalls von zweierlei Art:
Zur Ziehung gerader Linien dient die Hand-Reißfeder,
zur Ziehung von Kreislinien die Einsatz-Reißfeder,
welche in den Einsatz-Zirkel gesteckt und festgeschraubt
werden kann. Die Blatter müssen von Stahl und
nicht von Messing seyn. Um sie mit Tusche zu füllen,
kann inan diese entweder mit einer Feder oder mit dem
Pinsel eiuflößen, oderauch, nachdem man die Reißfer
der erst in reines Wasser gehalten, und das hineingezoi
gene wieder herausgeblasen hat, dieselbe bloß an die
Oberfläche der flüssigen Tusche halten, da sich denn von
selbst so viel hineinzieht, als nöthig ist. Nachdem die
Linien, die man ziehen will, schwach oder stark seyn
sollen, wird die Reißfeder mehr oder weniger zuger
schraubt. Nach dem Gebrauche nmß sie jedesmal wohl
von Tusche gereinigt werden, indem man sie in Wasser
ausspült und sowohl auswendig als inwendig mit Pa-
pier reinigt. Beim Hinlegen wird sie etwas aufger
schraubt; auch kann man die Spitzen d»r Zickel sowohl,
als der Reißfedern, mit Papier bewickeln, um sie vor
Rost zu bewahren.
Zur Messung und Austragung der Winkel findet
man in den Reißzeugen den Transporteur, d. i. einen
in seine i8o Grade getheilten Halbkreis; gewöhnlich
B z von
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]