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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
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bezeichnet, auf dem in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts (der zweiten
Blütezeit des obererzgebirgischen Bergbaues) die reichsten und mächtigsten
Silbererze gebrochen wurden. Aufgeschüttet ans taubem Gesteine, bedecken
sich die Halden erst nach einer langen Reihe von Jahren mit einer dürftigen
Vegetation, die meist vom Fuße aus langsam nach oben fortschreitet, so daß
also die unteren Teile der Abhänge in der Regel am dichtesten mit Pflanzen
bedeckt sind. Am Fuße finden sich meist Brombeer- und Hundsrosengesträuche,
da und dort auch Weidengebüsch oder niedrige Ebereschen.
Die Entdeckung der Erzlagerstätten hat viel zur Besiedelung des Erz-
gebirges beigetragen. Mag auch der Wandsbeker Bote in seinem Rheinweinliede
spottend singen:
„Im Erzgebirge dürft ihr auch nicht suchen,
Wenn Wein ihr sinden wollt,
Das bringt nur Silbererz und Kobaltkuchen
Und etwas Lausegold,"
eben dieses „Silbererz", dieser „Kobaltkuchen" und dieses „Lausegold" war
es allein, das zuerst deutsche Einwanderers ans die Höhen zog und den Anreiz
zur raschen Besiedelung derselben gab. Die erste Auffindung des Erzes (in
der Freiberger Gegend) hängt zweifelsohne mit der Urbarmachung des aus-
gedehnten (zwischen Mulde und Striegis gelegenen) Waldgebietes zusammen,
das Markgraf Otto der Reiche von Meißen dem von ihm gestifteten Benediktiner-
kloster Altzelle überwiesen hatte. Fast wunderbar muß der Reichtum gewesen
sein, mit dem sich die fündig gewordenen Erzlager den (namentlich ans dem
Harze) herbeigeeilten Ansiedlern erschlossen. Ohne Mühe, mit den geringsten
technischen Hilfsmitteln gewann der Bergmann dem jungfräulichen Boden seine
Schätze ab, und nicht selten brachten Mägde, die zum Futterholen aufs Feld
gingen, gediegenes Silber in ihren Schürzen mit heim. Ein neuer Zuzug
begann mit und nach dem Fündigwerden der Schneeberger und Annaberger
Silberlager. Gewaltig war auch die Ausbeute, die man hier machte, so groß,
daß man nicht einmal gemünztes Metall genug hatte, um die Anteile in Geld
auszahlen zu können, so daß die Gewerken wiederholt mit Silberknchen üb-
st „Da die Slawen, die früheren Besitzer der sächsischen Lande, sich nicht in das
damals noch unheimliche Waldgebirge wagten, sondern nur den Saum desselben besiedelten,
so erfreut uns im Erzgebirge, besonders in seinem obersten Teile, der Anblick eines zwar
mannigfaltig zusammengesetzten, aber völlig ungemischten deutschen Stammes, der,
bei unverkennbarem Gepräge germanischer Körper, durch deutsche Ursprünglichkeit, durch
Geradheit und Ofsenherzigkelt, durch Arbeitsamkeit und Geschicklichkeit, durch Genügsamkeit
und Reinlichkeit auch in den bescheidensten Verhältnissen, durch häuslichen Sinn, durch
Heimatsliebe und zähes Festhalten an Sitten und Gebräuchen, durch Treue . . vor allem
aber durch Gemütstiefe und Religiosität, durch besondere Vorliebe zu Musik und Gesang
und zur Sage, die hier meist an den Bergbau anknüpft, sich auszeichnet" (Metzner).
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Extrahierte Personennamen: Otto Bergmann Schneeberger Metzner
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Geschiebemergel sieht man vom Strande aus, es ist die gelbbraune
Schicht, die an den oberen Kanten der jäh abstürzenden Wände
hervortritt (Bild!), zuweilen von Baum wurzeln durchkrallt, in Fetzen
über sie herabhängt.1) Gleitet oder stürzt er bei der fort-
schreitenden Zerstörung herab, so läßt er nach Zerspülung des
Lehms sein ein- oder aufgelagertes Geschiebe übrig. Diese Ge-
schiebe sind mitunter von beträchtlicher Größe (Findlinge, erra-
tische Blöcke). So liegt vor Stubbenkammer der sogenannte Wasch-
stein in der See und noch weiter hinaus, gerade vor der Ostspitze
der Halbinsel bei Kollicker Ort, der mächtige, von der Brandung
iiberspülte und darum von den Schiffern gefürchtete Jasmundstein.
Was das Gestein anbelangt, das die schroffen Felspartien von
Stubbenkammer bildet, so gehört dasselbe ausschließlich der oberen
Kreideformation an und ist eine weiße* 2) Schreibkreide feinster Struk-
tur. Ihrer chemischen Zusammensetzung nach fast reiner kohlen-
saurer Kalk, erweist sich diese Kreide unter dem Mikroskop im
wesentlichen als ein Haufwerk von Scheibchen und Kügelchen
amorphen kohlensauren Kalkes, von Foraminiferen-Schalen nebst
Bruchstücken von Bryozoen, Echinodermen usw. Die Größe dieser
Kalkpanzerchen ist eine so geringe, daß auf den Kubikzentimeter
eine halbe Million gehen soll. Infolge dieser Feinheit des Materials
kann das Gestein zum Schreiben verwendet werden, und deshalb
wird es von Stubbenkammer bis Saßnitz in zahlreichen Brüchen
zu Tage gefördert, in Schlämmereien von sandigen Beimengungen
gereinigt und zum Versande fertig gemacht. Die unzähligen Feuer-
steinknollen, die bei der Gewinnung der Kreide zum Vorscheine
kommen, werden als Kieselerde in Glas- und Porzellanfabriken ver-
wertet, die kleineren durchlöcherten benutzen die Fischer zum
Beschweren ihrer Netze. —
Die beiden Rügener weisen uns auf die Fischerei, als auf eine
der Haupterwerbsquellen (Ackerbau, Fischerei, Fremdenverkehr) der
Bewohner hin. Daran, daß sie nördlich von Stubbenkammer stehen,
*) Diese auch als Block- oder Geschiebelehin bezeichnete Deckschicht ist der
Träger des Pflanzen Wuchses; sie ist es insbesondere auch da, wo sie, wie in der
Schlucht zwischen dem Königsstuhl und Klein-Stubbenkammer, die Kreide erst
nachträglich noch überkleidet hat.
2) Bei eintretendem Gehalte von Ton oder Eisenoxyd sieht die Kreide grau
oder gelblich aus. Das stellenweise gelbliche Aussehen der in unserem Bilde
dargestellten Kreidewände rührt von dem Herabströmen lehmigen Wassers her.
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Abbruchstellen, die sich scharf von der grauen und braunen Farbe
der verwitterten, mit Schlamm und Flechten bedeckten Felspartien
abheben.
Ursprünglich hatte wesentlichen Anteil an der Herausbildung,
wie an der Vernichtung und Umformung dieser Steilküsten die
Brandung (Vergl. Seite 77 fgd.). Seitdem hat die mechanische
Wirkung und damit die zerstörende Kraft der Wellen mehr und
mehr Einbuße erlitten, und gegenwärtig beschränkt sie sich im
wesentlichen auf die Aufarbeitung, Saigerung und Fortführung des
dem Strande zugeführten Abwaschungs- und Abbruchmaterials, sowie
auf die Zerkleinerung und Abschleifung der als Rückstände des
letzteren den Vorstrand bedeckenden Block- und Geröllhaufwerke.
Selbst die von Sturmfluten angerichteten Verheerungen erstrecken
sich nie mehr auf die Steilküsten selbst. In demselben Maße nämlich,
in dem die Steilufer tiefer angeschnitten und weiter zurückgedrängt
worden sind, hat sich die an Stelle des abradierten Landstreifens
geschaffene Brandungsterasse verbreitert und gleichzeitig durch Auf-
häufung der Rückstände der unterwühlten und infolgedessen abge-
stürzten und von den Wellen ausgeschlämmten Gesteinsmassen er-
höht“. So hat sich der heutige Zustand herausgebildet, wo ein
stellenweise 20 und mehr m breiter, von massenhaftem Geröll be-
deckter und umlagerter Vorstrand den Fuß der Steilufer auf fast
ihrer ganzen Länge umsäumt.
Das Vorhandensein dieses Gerölls am Fuße der gleichartigen
feinzerreiblichen Kreidefelsen kann befremden, und doch erklärt es
sich auf einfache Weise. Einen beträchtlichen Teil des Geröll-
materials bilden die Feuersteine, (Flint) dunkle, meist länglich
runde, oft sehr sonderbar geformte Knollen von Nuß- bis über Kopf-
größe. Ihrer Entstehung nach Zusammenhäufungen von Kieselsäure,
sind sie in Mengen in ihr Muttergestein, den Kreidekalk, einge-
backen. Man sieht sie auch vom Strande aus im anstehenden Fels
oft lagenweise aneinandergereiht und wie graue oder schwarze
Perlsclmuren von dem weißen Grunde des Gesteins sich abhebend.
Stürzen nun Teile der Kreidewände ab, so schlämmen die bran-
denden Wogen die Kreide hinweg, und das harte Material der
h euersteinknollen bleibt zurück. Das übrige Steingeröll entstammt
dem diluvialen Geschiebemergel, der, eine Hinterlassenschaft des
einstigen Inlandeises, den Kreidemassen als eine zusammenhängende,
mehr oder minder mächtige Decke aufgelagert ist. Auch diesen
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alle Eigentümlichkeiten der Talwandungen wiederholen und deren
mehr oder weniger horizontale Gipfelflächen von merkwürdigen
wannenartigen Vertiefungen und grotesken Felsgestalten ausge-
zeichnet sind, in denen die erregte Phantasie gern Menschen-
werke, die Altäre und Opferstätten verschwundener Völker er-
kennen möchte.
Soweit ebener Boden reicht, sowohl in den Sohlen der kleinen
Täler, wie auch auf dem überwiegenden Teile der schrägen Platte
und den Gipfelflächen der Berge, erstreckt sich dichter Wald.
Aus ihm heben sich die meist senkrecht aufsteigenden Talwände
mauerartig heraus, und an vielen Stellen ragen nackte Felsen her-
vor. In den von murmelnden Rinnsalen durchmessenen engen
Gründen1) findet sich die Fichte, auf den trockenen Sandstein-
flächen kommt nur die bescheidene Kiefer fort, und einige Basalt-
gipfel bedecken auch Laubholzwaldungen.
Der Feldbau lohnt sich nur im unteren Teile der Sächsischen
Schweiz, wo das fortgeführte Material zusammengeschwemmt ist
und fremde Bestandteile die Oberfläche bilden helfen; aber bei
dem sandigen Charakter derselben bleibt der Ackerbau häufig
noch dürftig genug.
Außer Land- und Forstwirtschaft stehen den Bewohnern der
Sächsischen Schweiz noch mehrere Nahrungsquellen zu Gebote.
Der Quadersandstein, aus dem das Gebirge aufgebaut ist, ist als
Baustein und als Material für Bildhauerabeiten sehr gesucht.
1894 wurden über 175000 cbm versandt. Seine Gewinnung, Be-
arbeitung und Verfrachtung spielt darum eine wichtige Rolle in
dem wirtschaftlichen Leben der Sächsischen Schweiz2). Bedeutsam 9
9 Die Höhen des Elbsandsteingebirges sind fast überall trocken: denn der
poröse und von zahlreichen Klüften durchzogene Sandstein läßt für gewöhnlich
alles Wasser einsickern. Nur bei stärker geneigter Oberfläche und bei allzu-
großem und plötzlichem Andrange (nach starken Regengüssen und zur Zeit der
Schneeschmelze) fließt ein größerer Teil des Wassers oberflächlich ab, weil dann
die Menge des auf einmal zugeführten Wassers zu groß ist, als daß der Boden
dasselbe ganz fassen könnte. In den zahllosen Schluchten rieselt und rauscht es
darum überall. Wer die Sächsische Schweiz in trockener Zeit durchwandert,
wird allerdings wenig geneigt sein, dem beizupflichten: wer sie aber naeh einem
starken Regengüsse oder zur Zeit der Schneeschmelze besucht, wird staunen über
die unzählbaren Wasseradern, die die Schluchten und Täler durchtosen.
2) Die Arbeit des Sandsteinbrechers ist durch die Art und Weise, wie
der Sandstein in der Sächsischen Schweiz gebrochen wird, und die man als
„Hohlmachen“ der „Wände“, d. i. der loszubrechenden Felsenkörper, bezeichnet,
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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der Boden vorher von dem Rasen entblösst und bis zu grösserer
Tiefe von den \\ urzeln der Bäume, Sträucher und anderer Ge-
wächse befreit, ausserdem auch wohl aufgelockert. Die Erde, die
nacheinander in nicht über 25 cm dicken Schichten aufgeschüttet
wird, muss gleichfalls rein von Rasen, Wurzeln* Torfstücken u. dergl.
sein, weil diese die innige Verbindung der Masse verhindern und
leicht die Bildung von Quellen veranlassen. Jede einzelne Lage ist
entweder dadurch, dass man Pferd und Wagen kreuz und quer
über sie führt, oder durch Abrammen in sich zu festigen und mit
der vorhergehenden zu verbinden.1)
Von besonderer Bedeutung ist die Bekleidung der Deichwände,
die die Erde von den zerstörenden Wirkungen des Wellenschlages
und vor Abbröckelung durch Trockenheit schützen soll. Die ge-
wöhnlichste und in der Regel hinreichende Bekleidung ist Rasen.
Er bildet, wenn er gut gepflegt und mit Rindvieh und Schafen
beweidet wird, bald ein filzartiges Gewebe. Für Stellen, die den
anstürmenden Wogen sehr ausgesetzt sind, wählt man kräftigere
und kostbarere Schutzmittel. Sehr oft belegt und befestigt, „bestickt"
und „benäht" man die Abhänge zum Schutze des Rasens mit Schilf,
Stroh oder Weidenruten,2) zuweilen verwahrt man die Böschung
auch durch Pfahlreihen (Bild!) oder dichte Holzwände. Besonders
gefährdete Deiche und Deichstellen werden durch Steinschüttungen
zwischen doppelten Pfahlwänden geschützt, mitunter auch durch
Belegen mit genau aneinander gefügten und durch Zement ver-
bundenen Quadern von Granit oder Sandstein oder auch mit
„Klinkern", aus schwerem Ton äusserst hart gebrannten Ziegeln.
Wie empfehlenswert aber auch die letztgenannte Deckungsart ist,
so findet sie wegen ihrer zu bedeutenden Kosten doch nur eine
beschränkte Anwendung, und wo man sich dazu entschliesst, wird
sie in den meisten Fällen nur zur Sicherung des unteren Teiles der
Böschungen benutzt. Der beste Deichschutz ist und bleibt ein
grosses Vorland.
1) Am liebsten entnimmt man die erforderliche Erde dem Vorlande, weil sie
sich hier durch Sinkstoffe des flutenden Meerwassers und des Hochwassers der
Flüsse bald wieder ersetzt.
2) Das Bepflanzen der Deiche mit Bäumen und Sträuchern ist von Nachteil,
weil teils die Bäume bei Stürmen hin und her bewegt werden und dadurch ihre
Wurzeln die Erde auflockern, teils aber auch diese Wurzeln die Bildung von
Wasseradern veranlassen.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]