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1. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an höheren Schulen - S. 128

1895 - Freiburg i.B. : Wagner
- 128 - fllt oft kein Regen; ein Brunnen ist ein kostbarer, mit Blut verteidigter Besitz. Im Sdwesten, da wo die Strae Bab el-Mandeb (Thor der Gefahr) aus dem Roten ins Arabische Meer fhrt, liegt die einzige fruchtbare Landschaft mit Weih-ranchstaudeu, mit Palmen und Kaffeegrten: Jemen, vormals das Glckliche Arabien geheien. Nordwrts folgt der Ksten-strich Hedschas, der nur wenige Pflanzenreiche Thler besitzt. Von dort stlich und nrdlich zog. sich das Steinige Arabien hin. Im Nordwesten, Arabien mit gypten verbindend, liegt die Sinai-Halbinsel, auf deren jetzt wsten Triften das Volk Israel auf seiner Wanderung ins verheiene Land vierzig Jahre lang gezeltet hat. Auf den Oasen des Binnenlandes weiden noch heute die nomadischen Kinder der Wste", die Beduinen, ihre Herden. Das nnstte Hirtenleben sthlt ihren hageren Leib; der fast immerwhrende Kampf mit Raubtieren und feindlichen Stmmen macht den Geist selbstndig und khn. Aber Habgier und Grausam-feit verunzieren diese Vorzge. Wegen der groen Hitze des Tages wandern sie mit ihren Herden gerne bei Nacht; und der Anblick des Himmelsgewlbes, das der der Ebene sich aus-spannt mit seinen nie alternden" Sternen, lenkt ihre Ein-bilduugskraft ins Unermeliche; er macht sie zu Dichtern und trefflichen Mrchenerzhlern. 2. Auch ihre religisen Vorstellungen waren durch die Naturverhltnisse des Landes bedingt; aber infolge der Ein-frmigkeit des Lebens erstarrte die Verehrung der Stammes-und Hausgtter zu sinnlosen Formeln. Da frischte ein groer Sohn des gut veranlagten Volkes sein Geistesleben auf und vereinigte seine zersplitterten Stmme zu einem Ganzen. 3. Mohammed war zu Mekka in Hedschas geboren. Dort waltete sein Stamm, die Koreischiten, als Hter des Tempels Kaaba, in welchem der vom Himmel gefallene wrfel-frmige Schwarze Stein eingemauert war: das Ziel alljhrlicher Pilgerfahrten und mit dem um die heilige Quelle Zamzam waltenden Gottesfrieden der Schauplatz eines zwanzigtgigen Marktes. Bei Mohammeds Geburt war sein Vater schon tot; Mutter und Grovater starben ihm in wenig Jahren nach. Ein Oheim erzog den Knaben zu einem tchtigen Kaufmann. Auf Handels-reisen, namentlich in Syrien, erwarb er sich durch Umsicht und Rechtschaffenheit den Namen Amin, der Getreue, und die reiche Kaufherrnwitwe Kadidscha vermhlte sich mit ihm. Vierzig Jahre war er alt, da soll ihm der Erzengel Gabriel erschienen sein mit gttlicher Offenbarung. Nun predigte er,

2. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an höheren Schulen - S. 199

1895 - Freiburg i.B. : Wagner
199 - in Katalonien und hielt wie ein Ritter vor der Schwertleite, den Pilgerstab in der Hand, betend und weinend die Nachtwache am Altar der Jungfrau. Statt des Stahlgewandes hllte er sich in ein hrenes Bugewand und grtete sich mit einem dicken Seil, auch wohl mit eiserner Kette. Dann weilte er ein Jahr lang bei den Dominikanern in Manresa. Dreimal tglich geielte er sich, sieben Stunden lag er im Gebete; aber alles Beten und Fasten und alle Selbst-Peinigung gaben ihm keine Ruhe; die Sndenangst trieb ihn bis zu Selbstmordgedanken. 2. Endlich nach wiederholten Wundern berwand er durch eiserne Willenskraft seine Zweifel. Er begann ergreifende B-predigten zu halten und Kinder zu unterweisen; er that eine Wallfahrt nach Rom und Jerusalem. Aber dort untersagten ihm die Franziskaner-Obern seelsorgerische Thtigkeit, weil er weder Vorkenntnisse noch Vollmacht besa. Er kehrte zurck und verlegte sich eifrig auf das Studium. Obgleich schon tief in den Dreiigen, setzte er sich in Barcelona, dann in Alcala bei Madrid und in Salamanka auf die Schul-bank, um Latein zu lernen. Er lebte von Almosen; seine geist-lichen bungen brachten ihn mehrmals in den Verdacht der Ketzerei. Sieben Jahre lang studierte er in Paris^ Philosophie und Theologie. Dort gewann er einige junge Spanier und Franzosen zu einer Bekehrnugs-Wallfahrt nach Palstina, und als sich in Venedig binnen Jahressrist keine Gelegenheit zur Uber-fahrt bot, begaben sich die jungen Männer nach Rom. Schon damals bezeichneten sie sich als das Fhnlein, die Kompanie Jesu"; Christus sollte ihr Feldhauptmann sein im Kampfe gegen den bsen Feind. 3. Auf den Straen Venedigs und Roms mahnten sie in feurigen Predigten zur Bue; eine Hungersnot, welche der harte Winter verschuldet hatte, gab ihnen Gelegenheit, ihre Nchsten-liebe zu bethtigen. So erwarben sie das Vertrauen des Volkes wie des Papstes Paul Iii. Der Himmel hat uns Palstina verschlossen, um uns dafr die Welt zu erffnen," rief Loyola. Durch eine feierliche Bulle erteilte der Papst dem Jesuiten-Orden die Genehmigung, welcher unter Christi Fahnen Gott 1540 dienen" wollte und die Frsorge fr das Seelenheil wie die Aus-breitung des wahren, d. h. katholischen Glaubens, die Abhaltung geistlicher bungen und die Vollbringung frommer Werke, die Erziehung der Jugend, Beichtehren und Krankenpflege als seine hchsten Aufgaben ansah. Neben den gewhnlichen Mnchs-gelbden war der Jesuit zu unbedingtem Gehorsam ausschlie- lich gegen die Befehle seiner Vorgesetzten und des Papstes ver-

3. Lehrbuch für den Geschichtsunterricht an höheren Schulen - S. 113

1901 - Freiburg i.B. : Wagner
113 Erst 45 Jahre alt, starb er in seiner Hauptstadt Paris. 4. Seine vier Shne teilten sich in die Herrschaft. Sie unterwarfen das burgundische Reich im Sden, das thringische im Osten; die Alemannen und Bayern wurden abhngig. Spter gerfiel das Reich in zwei Teile; die Grenzlinie bildete ungefhr die Wasserscheide zwischen Maas und Seine. Das stliche Austrieu oder Austrasien bewahrte deutsche Sitte und Sprache; in dem sdwestlich gelegenen Nenstrien aber eigneten sich die Franken und Burgunder die Sprache, die kirchlichen und stdtischen Einrichtungen und vieles aus dem geistigen und gewerblichen Besitze der Rmer an. Wie sie sind die Langobarden, Burgunder, Westgoten mit den Nachkommen der rmischen Provinzialen zu den roma-nischen Nationen verschmolzen; ihre Sprachen (das Jta-lienische, Franzsische, Spanische und Portugiesische) sind Tochtersprachen des Lateinischen. Iii. Das Christentum und das Kaiserreich. 1. Die Bekehrung der Germanenvlker. 1. Die Legionen und Kaufleute Roms hatten das Christentum an Rhein und Donau verpflanzt. Zu Konstantins Zeit gab es Bischfe zu Kln und Trier; an der Donau wirkte der heilige Severin segensreich. Noch vor der Vlkerwanderung wurde Vulfila (Wlfleiu) der Apostel der Westgoten. Seine Eltern waren Christen. Eine gotische Ruberschar entfhrte sie aus dem Halyslande nach Dacien. Als Gote aufwachsend, erlernte er auch die griechische und lateinische Sprache. Im Jnglingsalter begleitete er als Dolmetscher eine Gesandtschast zu Konstantin dem Groen; in Konstan-linopel wurde er spter zum Gotenbischof geweiht. Unermdlich lehrte er den Christenglauben; er bersetzte mittels einer eigens erdachten Schrift die Bibel in die klang- und formenreiche Sprache feines Volkes. Die Gegner ntigten ihn, mit seinen Anhngern der die Donau zu ziehen. Siebzig Jahre alt, 381 starb er; das Werk der Bekehrung vollendeten seine Schler. Von den Westgoten wanderte die christliche Lehre zu den Ostgoten und Vandalen, dann zu den Burgundern und Lango-barden, Thringern und Bayern. Alle diese Völker hingen dem Arianismus an. Der Heiland, so lehrte der Presbyter Anus von Alexandrien, sei ein Geschpf Gottes, er knne also dem Vater nicht gleich, sondern nur hnlich sein und 8

4. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an Mittelschulen - S. 210

1891 - Freiburg i. B. : Wagner
— 210 — sich fortan in einen Sack ober ein härenes Bußgewanb nnb gürtete sich mit einem bicfen Seil, auch wohl mit eiserner Kette. Dreimat täglich geißelte er sich, sieben Stuuben tag er im Gebete; seinen Unterhalt erbettelte er vor den Thüren. Ab ertrotz alles Betens und Fastens und aller Selbstreinigung fanb er feine Ruhe; ja die Seelenangst trieb ihn bis zu Selbstmorb-gebanfeu. Enblich nach toieberhotten Wunbern gewann Ignatius die Kraft, seine Zweifel zu übenninben. Er begann mit Erfolg Bußprebigten zu hatten und Kinder zu unterweisen; er that eine Wallfahrt nach Jerusalem, um die Christen im Gelobten Laube zu stärken und die Sarazenen zu bekehren. Aber bort untersagten ihm die Kirchenoberen zu prebigen, weil er Weber Vor-fenntniffe noch Vollmacht besaß. Er kehrte zurück und verlegte sich eifrig auf das gelehrte Stnbium. Obgleich schon tief in den Dreißigen, setzte er sich in Barcelona, dann in Alcala bei Mabrib auf die Schulbank, um Latein zu lernen. Er lebte vou Almosen; fein Leben wie seine Prebigten lenkten mehrmals den Verbacht der Ketzerei auf ihn. Sieben Jahre lang weilte er in Paris, um Philosophie und Theologie zu stubieren. Dort verbaub er sich mit einigen jungen Spaniern und Franzosen feierlich zu einer Be-kehrungs-Wallfahrt nach Palästina, _und als in Venebig binnen Jahresfrist feine Gelegenheit zur Überfahrt sich bot, begaben sie sich nach Rom. Schon bamals bezeichneten sie sich als die „Kompagnie Jesu"; beim als Solbateu, bereit höchste Tu-genb der Gehorsam, wollten sie Christus bienen als dem Felb-hauptmann im Kampfe gegen den bösen Feind. Auf den Straßen Veuebigs und Roms mahnten sie in feurigen Prebigten zur Buße; eine Hungersnot, welche der ungewöhnlich harte Winter verfchulbet, gab ihnen Gelegenheit, ihre Nächstenliebe zu bethätigen. Sv gewannen sie das Vertrauen des Voltes wie des Papstes Pauls Iii. „Der Himmel hat uns den Eintritt in Palästina verschlossen, um uns die Welt zu eröffnen," rief Loyola. Durch eilte feierliche Bulle gab der 1540 Papst dem Jefuiten-.Dr b eit die Genehmigung, welcher „unter Christi Fahnen Gott bienen" wollte und die Fürsorge für das Seelenheil wie die Ausbreitung des wahren, b. h. katholischen Glaubens, die Abhaltung geistlicher Übungen und frommer Werke, die unentgeltliche Erziehung der Jugeitb, Beichtehören und Krankenpflege als feine höchsten Ausgaben ansah. Neben den gewöhnlichen Mönchsgelübben war der Jesuit zu rückhaltlosem Gehorsam ausschließlich gegen die Befehle seines Vorgesetzten und des Papstes verpflichtet, gleichviel ob er unter Türken
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