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1. Erzählungen aus der Geschichte - S. 34

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
34 bei ertappt, so erhielten sie Strafe. Diese Erlaubni sollte den Knaben Gelegenheit geben, sich in der List zu den. Die Jugend wurde von den frhesten Jhren an durch Leibesbungen und Abhrtung gestrkt. Die neugeborenen Kinder wur-den geprft, ob sie krperlich stark wren, und es bestand sogar die harte Einrichtung, da die schwchlichen Kinder am Berge Taygetus ausgesetzt wurden, damit in dem Staate keine schwch-liehen. Brger aufwchsen. Bis zum siebenten Jahre blieben die Kinder im elterlichen Hause unter der Obhut der Mtter; von da an aber wurden sie der ffentlichen Erziehung oder dem Staate ganz bergeben. In Abtheilungen eingereiht wurden sie in jeder Art von Leibesbung, im Schwimmen, Wettlaufen, Ringen, Kmpfen unterwiesen. Sie dursten karte verweichlichenden Gewohnheiten annehmen, muten auf Schilf schlafen und diesen sich selbst aus dem Eurotas holen, Hunger, Durst, Hitze, Klte geduldig ertragen; ja sogar jedes Jahr an einem bestimmten Tage fand am Altare der Artemis eine Geielung der Jnglinge statt, und es galt als ein Schimpf, wenn man durch eine Miene den Schmerz zu erkennen gab. Es wird erzhlt, da manche tobt zusammengesunken seien, ohne durch einen Laut den Schmerz zu ver-rathen. Auch die spartanischen Mdchen erhielten eine hnliche Erziehung, wie die Knaben; sie muten den Krper den durch Schwimmen, Laufen, Ringen und selbst durch den Gebrauch der Lanze. So wurden die Mtter der Spartaner eben so krftig und vaterlandsliebend, wie die Männer, und von ihnen geachtet zu werden, galt den spartanischen Mnnern sehr viel. Eme Sparta-nert gab ihrem Sohne, als er zum Kampfe auszog, den Schild mit den Worten: Mit diesem oder aus diesem!" Als einer an-deren Spartaner in die Kunde gebracht wurde, da ihr Sohn ge-fallen sei, so fragte sie nur, ob er gesiegt habe; und als man ihr dies bejahte, sagte sie frohes Sinnes: Dazu habe ich einen Sohn geboren, da einer wre, der fr das Vaterland zu sterben wte." Auf die Ausbildung des Geistes wurde weniger Sorgfalt verwendet; denn krftige Brger und tapfere Krieger heranzuziehen war die Hauptaufgabe des spartanischen Staates. Die spartanische Jugend lernte hauptschlich Kriegslieber auswendig; aber sie wurde auch daran gewhnt, die Dinge schnell zu erfassen und bestimmt und kurz darber sich auszusprechen. Daher sagt man sprchwrt-lich lakonisch reden, um einen recht kurzen und bndigen Gedankenausdruck zu bezeichnen. Strenger Gehorsam des Jngern dem Aertem gegenber war ein Hauptgebot; jeder Jngere mute sich unbebingt dem Acltern unterwerfen, und dieser hatte das Recht, selbst auf ffentlicher Strae denselben zu strafen. Die Bevlkerung des spartanischen Staates bestand aus Spar-

2. Erzählungen aus der Geschichte - S. 42

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
42 die Perserkriege, in welchen die Griechen und insbesondere die Athener ihre Heldenprobe ablegten. . 23. Tie Perserkriege. Tarins Hystazpis. Histius. Die Nachfolger des Eyrns auf dem persischen Throne fuhren fort, wie der Grnder des Reiches, Eroberungen zu machen; so unterwarf Kambyses, des Cyrus Sohn, Aegypten, und des Cyrus Schwiegersohn und zweiter Nachfolger Darius, des Hystaspes Sohn, gewhnlich Darius I. oder Darius Hystaspis genannt, König des persischen Reiches von 522486 v. Chr., wurde durch seine Eroberungen und Kriegsthaten, sowie durch die innern Einrich-tnngen einer der wichtigsten Herrscher des persischen Reiches. Er theilte das ganze Reich in Statthalterschaften oder Satrapieen ein, damit es leichter zu regieren wre. Die'satrapen aber fhrten bald eine eigene prchtige Hofhaltung und trachteten selbst nach kniglicher Macht. Dadurch entstanden nicht selten Feindschaften unter den Satrapen selbst und Unruhen und Aufstnde. Die wichtigsten Unternehmungen des Darius-1. gegen aus-wrtige Völker sind der Zug gegen die Skythen und der Krieg gegen die Griechen. Nrdlich von dem persischen Reiche, an den nrdlichen Ufern des kaspischen und schwarzen Meeres und von da westlich an der untern Donau in Thrazien wohnten die skythischen Stmme, und machten fters verheerende Einflle in das perfische Gebiet. Gegen diese zog nun Darius mit einem groen Heere aus und fchlug bei Konstantinopel eine Brcke der die Meerenge; er war der erste Asiate, der mit Heeresmacht nach Europa kam. Nachdem er auch der die Donau, welche in der alten Zeit Jster hie, eine Brcke geschlagen hatte, drang er weiter bis nach Thrazien vor. Hier kam er aber in groe Noth. Denn whlend die Skythen sich immer weiter m unbebaute Gegenden zurck zogen, konnte sich das groe persische Heer keine Lebensmittel mehr verschaffen. So mute sich der König uuverrichteter Dinge zum Rckzge entschlieen. In seinem Rcken war aber ein Anschlag gemacht worden, der ihn leicht htte ins Verderben strzen knnen. Er hatte nmlich bei der Brcke der die Donau Statthalter aus den unterworfenen griechischen Stdten in Kleinasien zur Bewachung zurckgelassen. Unter ihnen war auch Miltiades aus Athen, welcher die Herrschaft der eine athenische Kolonie auf dem Chersones, der am Hellespont gelegenen Halbinsel, hatte und

3. Erzählungen aus der Geschichte - S. 79

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
79 Lanze und durchbohrte den, welcher ihm am Granikns das Leben gerettet hatte. Sogleich nach der That bemchtigte sich seiner tiefer Schmerz und Reue; drei Tage schlo er sich mit dem Leichnam des Klitus ein und nahm nieder Speise noch Trank zu sich, und Niemand durfte bei ihm eintreten. Endlich lie er sich durch die dringenden Bitten seiner Generale bewegen, wieder zu seinem Heere zu gehen. . 46. Alexanders Zug nach Indien. Nachdem Alexander die Regierung des neuen Weltreichs in Babylon geordnet hatte, verfolgte er die Mrder des Darins. Besfns hatte sich aus Baktrieu der das fr ein Heer nnzugng-lich scheinende Paropamisusgebirge nach Sogdiana (Bochara) hinter den Orns (Amu) geflchtet. Aber Alexander drang auch dahin vor, Bessus wurde von dem Statthalter ausgeliefert, gefesselt dem Herrn vorgefhrt und nach persischer Sitte ans Kreuz geschlagen, nachdem ihm Nase und Ohren abgeschnitten worden waren. Jetzt beschlo Alexander einen Feldzug nach Indien zu unter-nehmen, das man bisher kaum der Sage nach kannte. Mit einem Heere von 120,000 Mann, theils Maeedonier, theils macedonisch eingebter Perser, brach er 327 v. Chr. gegen den Indus auf. Zwischen dem Indus und Hydaspes (jetzt Behnt) herrschte der indische Fürst Taxiles, und rings um ihn, im heutigen Pendschab, waren mehrere kleine und unabhngige Staaten. Alexander be-siegte diese nach hartnckigem Widerstande und schenkte ihr Gebiet dem Taxiles, welcher sich freiwillig unterworfen hatte. Oestch vom Hydaspes war das Reich des Porns, welcher mit Taxiles im Streit war. Gegen diesen König rckte Alexander mit groer Gefahr der den Hydaspes vor und besiegte ihn vollstndig in einer groen Schlacht, in welcher den Maeedoniern zum ersten Male Kriegselephanten in groer Zahl entgegengeshrt wurden und viel zu schaffen machten. Porus selbst wurde gesangen, und 20,000 Inder, darunter zwei Shne des Knigs, verloren das Leben. Aber Alexander lie dem gefangenen König eine edle Be-Handlung zu Theil werden. Als er ihn fragte: Wie willst du behandelt sein?" antwortete der Jndier: Kniglich." Und als er ihn aufforderte, sich etwas zu erbitten, sagte er: In dem Worte ,Kniglich' liegt Alles, um was ich zu bitten habe." Ale-xander gab ihm sein Reich zurck und vergrerte dasselbe noch durch einen Theil der angrenzenden Gebiete, welche er erobert hatte.

4. Erzählungen aus der Geschichte - S. 80

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
80 Auch in diesen fernen Gegenden grndete Alexander Städte, so am yydaspes Bucephala und Nica, und lie in denselben macedonische Besatzungen zurck. Die Unterworfenen schtzte er gegen ihre Feinde und achtete berall die Landessilten und den religisen Glauben der Einwohner. Vom Hydaspes zog Alexander noch weiter stlich gegen den Himalaya. Aber die Mrsche, welche gerade in die Regenzeit sielen, waren so beschwerlich, und die Einwohner leisteten so hart-nackigen Widerstand, da Alexander unterwegs und in den Kmpfen viele Leute verlor. Und als er am Hyphasis (Veja) angekommen war und nun auch gegen den Ganges vorrcken wollte, da weigerten sich seine Soldaten, ihm zu folgen. Alles, was Alexander aufbot, um feine Leute zu gewinnen, war vergeblich. Er mute umkehren. Zum Andenken lie er an den Ufern des Hyphasis zwlf Altre errichten, auf welchen er den Gttern vor seinem Rckmarsch Opfer darbrachte. Nachdem er fein Heer in zwei Abtheilungen getheilt hatte, schiffte er die eine den Andus hinab, die andere zog lngs des Ufers hin. Am groen Ocean angekommen, bergab er die Flotte dem Nearchns, damit er in den persischen Meerbusen steure; er selbst zog unter unsglichen Mhen und Opfern durch die Wsten Gedrosiens (jetzt Mekran in Beludschistan) nach Persien Zurck, während Kraterns mit einer Abtheilung des Heeres mehr durch das Innere des Landes den Rckweg machte. Dieser Rck-marsch, namentlich der des Alexander, war das Hrteste, was die Macedonier bisher ertragen hatten. Die Lebensmittel giengeit ans, der Drft verzehrte die Marschierenden und tdtliche Krankheiten verheerten die Reihen der Krieger. Nur der vierte Theil des Heeres wurde gerettet. In Susa angekommen beschenkte er seine Leute reichlich. Aber ihren Unmnth darber, da er sich jetzt ganz persischen Sitten hingab und auch die Macedonier dazu nthigen wollte, konnte er nicht beschwichtigen. Er verheirathete nmlich viele seiner Generale mit vornehmen Perserinnen; er selbst nahm eine Tochter des Darius zur Gemahlin, und zehntausend Macedoniern von geringerem Stande gab er persische Frauen. Die reichsten Festlich-keiten, Schmausereien und Trinkgelage wechselten mit einander ab. Dies Alles that er nur, um die verschiedenartigen Völker seiner Herrschaft mit einander zu verschmelzen und fr sich zu gewinnen. Aber die Macedonier trugen es mit verstecktem Grolle, da die Perser mit ihnen die Erfolge ihrer vielen Mhsale theilen sollten, und als Alexander gar 30,000 Eingeborene, welche er auf seinem Zuge ausgehoben und aus macedonische Weise eingebt hatte, in ihre Reihen einreihte, stieg ihr Unwille aufs Hchste. Sie emprten sich und verlangten alle ihre Entlassung in die Heimath.

5. Erzählungen aus der Geschichte - S. 129

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
129 werden bis auf den heutigen Tag fortgesetzt. Man lernte da Vieles aus dem huslichen Leben der alten Rmer, die Einrichtungen der Huser, Gertschaften und Kunstgegenstnde kennen; auch viele Schriftrollen, die jedoch vielfach nicht mehr entziffert werden konnten, wurden zu Tage gefrdert. . 79. Verfall des rmischen Reiches. Constantinus der Groe. Nach Titus, welcher schon im Jahre 81 starb, waren noch mehrere gute Kaiser auf dem rmischen Throne, wie Nerva, Trajanus, unter welchem das Reich durch Dacien (Wallachei und Moldau) und das Land der Parther vom Enphrat bis zum kaspischen Meere erweitert wurde, Hadriauus, Antoninus Pius Marcus Aurelius (Philosophus). Nach diesen Kaisern aber gieng das rmische Reich rasch seiner Auflsung entgegen. Die Kaiser wurden von den Prtorianern, welche sich alle Gewalt an-maten, eingesetzt, verstoen oder ermordet, wie es ihre schranken-lose Willkr wollte. Die Rmer waren in ppiger Bequemlich-keit schon lngst erschlafft; Sinn fr Vaterland und Staatsleben kannten sie gar nicht mehr. Dazu kam noch, da seit dein dritten Jahrhundert die Grenzen des Reiches, namentlich die nrdlichen, von andringenden Vlkerschaften bedroht wurden. So gieng auch Dacien wieder an die Gothen verloren. Der Kaiser Diocletia-nus (284305) wollte zwar durch eine neue Einrichtung den Staat vor dem Untergang retten; aber er hatte keinen bleibenden Erfolg. Nach Diocletianns war der bedeutendste Kaiser des rmischen Reiches Constantinus der Groe 306337. Er traf zahlreiche Einrichtungen zur Ordnung und Sicherung des Reiches, verlegte seine Residenz von Rom nach Byzanz, verschnerte die Stadt durch prachtvolle Bauten und' lie Kunstwerke aus Griechen-land und Italien dahin bringen. Von ihrem zweiten Grnder wurde die Stadt Constantinopel genannt. Von groer Bedeutung wurde Constantinus auch insbesondere durch die Begnstigung der bis dahin mit erbittertem Ha verfolgten christlichen Religion. Er war schon von seiner christlichen Mutter Helena, welche eine Wallfahrt zum heiligen Grabe gemacht hatte, fr die christliche Religion eingenommen worden. Zugleich sah er, wie die Zahl der Christen trotz aller Verfolgungen, durch die man sie zu Kappes, Erzhl, a. d. Geschichte, 4 Aufl. 9

6. Erzählungen aus der Geschichte - S. 139

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
139 Die Sueven, welche schon Csar bei seinem Uebergang der den Rhein kennen lernte, waren ein durchaus kriegerischer Stamm. Sie hatten keine zu bleibendem Eigenthum bestimmte Lndereien, sondern ihre Fürsten theilten den Familien jhrlich so viel Land zu, als ihnen gut schien, und jhrlich muten ^ sie diesen Besitz unter einander wechseln, damit keiner durch langjhrige Gewohn-Bett den Boden, den er bebaute, lieb gewnne und die Lust zum Kriege mit der Liebe zum Ackerbau vertauschte. Keiner bekam mehr als der andere; so sollte es dem Einzelnen unmglich ge-macht werden, sich mehr zu erwerben und als Mchtigerer den Aermeren zu verdrngen oder durch die Begierde nach Reichthmern Parteiungen zu erregen. Jhrlich mute ein Theil in den Krieg ziehen, die brigen bebauten die Felder, und wenn jene heim-kehrten, zogen diese in den Kampf. So wurde bei der Gesammt-heit die Uebung in den Waffen, wie der Feldbau bestndig gepflegt und die Sueven waren ebenso im Angriff gefrchtet, als in der Verteidigung der eigenen Grenzen stark. Der Stamm der Sachsen, welcher Name ungefhr seit dem 3. Jahrhundert als der gemeinsame fr alle Vlkerschaften zwischen dem Niederrhein und der unteren Elbe vorkommt, war in manchen Dingen ganz verschieden von dem suevischeu Stamme. Die Sachsen hatten feste Wohnsitze, jeder Einzelne hatte sein bestimmtes, bleiben-des Eigenthum in Haus und Feld. Ackerban war ihre Haupt-beschftigung. Sie wohnten zechreut in einzelnen Hfen; die Feld-mark lag um den Hof herum und war eingezunt. Jeder Haus-vater war alleiniger Herr in feiner Familie, in Haus und Hof, die er durch seinen Arm beschtzte. Das ganze Leben war nicht sowohl ein fast ausschlielich kriegerisches, sondern mehr patriarcha-lisches. Mehrere Gehfte bildeten zusammen eine Gemeinde, und die Gemeinden einen Gau. Diese in Vereinzelung wohnenden Vlkerschaften des schsischen Stammes waren mehr den Angriffen der eroberungsschtigen Rmer ausgesetzt, als die mchtige Krieger-schaar der Sueven. Da aber Kraft und Tapferkeit ihnen nicht fehlten, dies bewiesen die wiederholten Kmpfe mit den eindringen-den rmischen Legionen, welche nur mhsam ein Stckchen Land nach dem anderen erobern konnten und aus der Eroberung in Kurzem wieder ganz verjagt wurden. Der Stamm der Gothen war in seinen ferneren Wohn-sitzen im Osten von Deutschland vor der groen Vlkerwanderung wenig bekannt. Wie die beiden anderen Stmme, zhlte derselbe mehrere Vllerschaften. Die Gothen waren ein uerst bildungs-fhiger Stamm; sie lernten auch zuerst unter den deutschen Vl-kern durch ihre Berhrung mit dem rmischen Reiche an der untern Donau das Christenthum kennen. Das lteste deutsche

7. Erzählungen aus der Geschichte - S. 143

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
Die Hunnen waren ein furchtbar wildes und hliches Volk. Sie hatten einen festen Gliederbau, breite Schulrern, dicke Hlse und eine kleine Statur; ihr ganzes Aussehen war so unfrmlich, da man sie mit grob zugehauenen Brckenpfosten vergkch. Sie waren immer zu Pferde und zeichneten sich als wilde Reiter aus. In Htten giengen sie nur in der grten Noth. Hunger, Durst und Klte lernten sie von Kindheit auf ertragen. Von Ackerbau wuten sie nichts; sie schweiften wild umher, raubten und pln-derten, ohne feste Wohnsitze, ohne Gesetz und bleibende Sitte. Die Treue kannten sie nicht; was ihnen die wilde Begierde vorhielt, das erjagten sie. Sie lebten von Wurzeln und dem Fleische eines jeden Thieres, das ihnen der Znsall zufhrte; sie brauchten aber kein Feuer, sondern legten das Fleisch nur unter den Sattel, um es mrbe zu reiten. Wie ihre Natur, so war ihr Kampf wild .und ungeregelt. Pltzlich griffen sie aus ihren schnellen Rossen an, gebrauchten Wurfgeschosse, deren Spitzen nicht ohne Kunst aus Knochen verfertigt waren, in der Nhe Schwerter und Schlingen, die sie dem Feinde um den Kopf warfen, um ihn so fortzn-schleppen. Ursprnglich wohnten sie in der heutigen Mongolei und beherrschten einen groen Theil des nrdlichen und stlichen Asiens. Sie gehrten zu jenen Raubschaaren, gegen welche schon um die Mitte des 3. Jahrhunderts v. Chr. die Chinesen die groe chinesische Mauer lngs ihrer Nordgrenze hin errichtet hatten. Gegen Ende des 3. Jahrhunderts n. Chr. wurden die Hun-nen von den Chinesen ganz aus ihren Wohnsitzen verjagt und ge-nthigt, sich westwrts zu ziehen. Im Jahr 375 waren sie bis an die Wolga vorgedrungen und stieen hier auf die Alanen, welche zwischen der Wolga und dem Don lebten. Diese wurden leicht besiegt, und mit ihnen vereint drangen die Hunnen weiter in das jetzige Rußland vor. Ein Theil des deutschen Volles der Gothen, die Ostgothen, hatten ihre Wohnsitze bis gegen das schwarze Meer hin; sie waren daher zuerst den Angriffen der Hunnen ausgesetzt. Ihr greiser König Hernmnrich, welcher das Unglck seines Volkes nicht ber-leben wollte, tdtete sich selbst. Die Ostgothen _ wurden groenteils unterworfen, ein kleiner Theil zog sich in die Karpathen zurck und drngte sich ans die Westgothen. Die letzteren aber, da sie Widerstand fr unmglich hielten, erbaten sich durch Ge-sandte, an deren Spitze der gothische Bischof Ulfilas stand, von dem rmischen Kaiser Valens in Konstantinopel Land und Weiden auf dem rechten Donauufer und versprachen dasr Schutz und Bei-stand. Valens wies ihnen Wohnsitze in Msien (Serbien und Bulgarien) an. Die Hunnen trieben sich jetzt der 50 Jahre lang in den sdlichen Steppen von Rußland, in Polen und

8. Erzählungen aus der Geschichte - S. 160

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
160 98. Tie Völker und Reiche zur Zeit Karls des Groen. Als Karl der Groe König des mchtigen Frankenreiches wurd^ waren die Volker in Europa in folgender Weise vertheilt-, c Das frnkische Reich umfate das ganze heutige Frankreich, mdem ihm auch die Herrschaft der Burgunder und Westaothen erlag ferner Belgien, Niederlande, Alemannien, Bauern, Thringen An der nordlichen Grenze des Frankenreichs, von der Ems Ms zur Elbe und vom Meere bis Thringen herauf wohnten die Sachsen, em starkes Volk und noch immer treu der alten Religion ^=ernr?alet/ rro^renb an ihren westlichen und sdlichen Grenzen das Chnstenthum schon Eingang gestmden hatte. In Italien herrschten die Langobarden; der sdliche Theil und Sinnen gehrten zum byzantinischen Kaiserreich. Letzteres umfate damals noch ganz Griechenland, Dalmatien, Macedonlen, Thrazren bis an den Ballan und Kleinasien bis an den oberen Euphrat. In Spanien hatte das Khalifat von Cordova fast alles Land in Besitz; auch ein Theil der Nordkste von Asrika war demmen unterworfen. Die Westgothen hatten sich in die nord-westlichen Gebirge zurckgezogen und behaupteten hier ihre Unab-hangigkeit. ' England war in mehrere angelschsische Herrschaften mit eigenen^ Knigen getheilt; dort hatte das Christenthum schon frhe festen Fu gefat. , ^ie Völker der nrdlichen Lnder von Europa waren noch wenig bekannt. Ans Skandinavien und Dnemark kamen die ae-furchteten Nordmnner oder Normannen und waren durch ihre ruberischen Emflle der Schrecken der Kstenvlker. Auf langen schmalen schiffen erschienen sie an den Mndungen der Flsse ^ cvv a-nen ff1 ,^ef ins Land. So kamen sie aus der Seine bis Paris, auf der Loire bis Orleans, auf der Garonne bis Toulouse und auf dem Rheine bis Kln und Bonn. Sie sollen sogar qe-wandt darin gewesen fem, ihre Schiffe groe Strecken weit der das Land sortzufchaffeu und in andere Flsse zu bringen Von einer normannischen Niederlassung erhielt ein Theil der Nordkste Frankreichs den Namen Normandie. Oestlich von der Elbe wohnten unter verschiedenen Namen die zahlreichen Stmme der Slaven. Sie blieben noch lange dem Heidenthume treu, nachdem fast in ganz Europa schon das

9. Erzählungen aus der Geschichte - S. 167

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
167 stliche und mittlere Schweiz und die Städte Speier, Worms und Mainz; Lothar erhielt Friesland, alles Land zwischen dem Rhein, der Schelde, Maas, Saone und Rhone, Italien und die Kaiser-wrde; Karl, welcher den Beinamen des Kahlen hatte, bekam alles Land westlich von dem Reiche Lothars und die spanische Mark. Durch diese Theilung wurden die Völker im karolingischen Reiche im Wesentlichen nach ihrer Stammverschiedenheit getrennt. Das Reich Karls des Kahlen hie fortan das Frankenreich oder Frankreich; die Franken hatten hier Sprache und Sitten ge-ndert und waren romanisiert worden. Ludwig der Deutsche be-herrschte alle Völker deutscher Zunge, welche ihre Sprache und Sitten rem deutsch erhalten hatten; Lothars gleich, das in einem schmalen Strich Landes von der Nordsee bis nach Italien sich ausdehnte und im nrdlichen Theile den Namen Lotharingen ^r-hielt, schlo theils romanisierte, theils deutsche Vlkerschaften in sich, zerfiel aber schon 870, als das karolingische Geschlecht daselbst ausgestorben war. Es wurde von Ludwig dem Deutschen und Kahlen in der Weise getheilt, da Ludwig , das ganze linke Rheinufer von Basel an nebst Friesland, oder den von den Deutschen bewohnten Theil, und Karl den brigen, romanischen Theil erhielt. Die Grenze beider Reiche waren die Maas und die Boges en. In Frankreich folgten auf Karl den Kahlen schwache Regenten, und 987 starb hier das karolingische Haus ganz aus. Die Groen erhoben jetzt den ^Herzog Hugo Gap et, den Stammvater der spteren franzsischen Kmge, aus 'Iben Thron. Auch in Deutschland, wo noch Ludwig der Deutsche mit vieler Kraft das Reich gegen die Einflle der Slaven und Nor-mannen geschtzt hatte, sank unter den folgenden Knigen die Macht und das Ansehen der Karolinger, und das Haus starb 911 mit Ludwig dem Kind aus. . 103. Alfred der Groe Nicht lange nachher, als Karl der Groe das Frankenreich zu groer Macht und Blthe erhoben hatte, bestieg in England Alfred der Groe den Knigsthron und machte durch die Kraft feines Geistes, durch Tapferkeit und edle Gesinnung sein Vaterland stark im Innern und sicher gegen uere Feinde. Er regierte 872901.

10. Erzählungen aus der Geschichte - S. 172

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
172 fast ganz aufgerieben. Die andere Schaar war in der Gegend von Merseburg. Gegen sie zog Heinrich selbst. Nachdem er die Seinen durch feurige Worte begeistert hatte, begann er den Kampf, und mit voller Siegeszuversicht rckten die Deutschen in die Schlacht. Die Ungarn wurden 933 bei Merseburg vollstndig geschlagen und ihr ganzes, mit Beute angeflltes Lager fiel tu die Hnde der Sieger. Heinrich aber wurde von seinen Leuten Vater des Vater-lauds" genannt und sein Ruhm war groß bei allen Vlkern. . 105. Otto der Groe. Nach Heinrich I. wurde sein Sohn Otto I. gewhlt; er regierte 936973 und erhielt den Beinamen des Groen. Schon bei seiner Krnung trat die hohe Achtung zu Tage, welche man vor dem neuen König hatte. Otto I. wurde nmlich zu Aachen, welche Stadt von jetzt an der gewhnliche Krnungsort fr die deutschen Könige blieb, unter ganz besondern Feierlichkeiten ge-krnt; es erschienen dabei gewisse Hofmter, welche in der Folge als die ersten Ehrendienste galten und bis in die letzten Zeiten der Kaiserkrnungen bestanden. Der Herzog von Lothringen bernahm als Erzkmmerer die Sorge fr die kniglichen Gemcher; der Herzog von Bayern war Erzmarschall und hatte als solcher das knigliche Heer- und Hoflager zu besorgen; der Herzog von Franken bediente als Truchse die knigliche Tafel; der Herzog von Schwaben war Mundschenk. Als Otto der Groe die Regierung des Reiches antrat, suchten einzelne Herzoge durch Unruhen und Emprungen den neuen König zu verdrngen und ihre eigene Macht zu erweitern. Aber Otto warf diese aufrhrerischen Versuche mit krftiger Hand nieder und gab dem Reich aufs Neue Strke im Innern. Nicht minder krftig trat er gegen die ueren Feinde auf. Die Ungarn, von aufrhrerischen Groen herbeigerufen, fielen wieder, wie unter Heinrich I., ins Reich ein und^.drangen 955 in verheerendem Zug bis Augsburg vor. Hier aber auf dem Lechfelde wurden sie von Otto so geschlagen, da sie von jetzt an die deutschen Grenzen nicht mehr berschritten. Wie im Reich, so verschaffte Otto auch bei den auswrtigen Vlkern dem kniglichen Namen des deutschen Reichsoberhauptes ein gebieterisches Ansehen. In Oberitalien waren zwtschen einzelnen Groen, welche nach der Herrschast strebten, groe Fehden ausgebrochen. Adelheid, die Wittwe des Herzogs Lothar, war vor den Verfolgungen Berengars, des Herzogs von Jvrea, der
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