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1. Erzählungen aus der Geschichte - S. 34

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
34 bei ertappt, so erhielten sie Strafe. Diese Erlaubni sollte den Knaben Gelegenheit geben, sich in der List zu den. Die Jugend wurde von den frhesten Jhren an durch Leibesbungen und Abhrtung gestrkt. Die neugeborenen Kinder wur-den geprft, ob sie krperlich stark wren, und es bestand sogar die harte Einrichtung, da die schwchlichen Kinder am Berge Taygetus ausgesetzt wurden, damit in dem Staate keine schwch-liehen. Brger aufwchsen. Bis zum siebenten Jahre blieben die Kinder im elterlichen Hause unter der Obhut der Mtter; von da an aber wurden sie der ffentlichen Erziehung oder dem Staate ganz bergeben. In Abtheilungen eingereiht wurden sie in jeder Art von Leibesbung, im Schwimmen, Wettlaufen, Ringen, Kmpfen unterwiesen. Sie dursten karte verweichlichenden Gewohnheiten annehmen, muten auf Schilf schlafen und diesen sich selbst aus dem Eurotas holen, Hunger, Durst, Hitze, Klte geduldig ertragen; ja sogar jedes Jahr an einem bestimmten Tage fand am Altare der Artemis eine Geielung der Jnglinge statt, und es galt als ein Schimpf, wenn man durch eine Miene den Schmerz zu erkennen gab. Es wird erzhlt, da manche tobt zusammengesunken seien, ohne durch einen Laut den Schmerz zu ver-rathen. Auch die spartanischen Mdchen erhielten eine hnliche Erziehung, wie die Knaben; sie muten den Krper den durch Schwimmen, Laufen, Ringen und selbst durch den Gebrauch der Lanze. So wurden die Mtter der Spartaner eben so krftig und vaterlandsliebend, wie die Männer, und von ihnen geachtet zu werden, galt den spartanischen Mnnern sehr viel. Eme Sparta-nert gab ihrem Sohne, als er zum Kampfe auszog, den Schild mit den Worten: Mit diesem oder aus diesem!" Als einer an-deren Spartaner in die Kunde gebracht wurde, da ihr Sohn ge-fallen sei, so fragte sie nur, ob er gesiegt habe; und als man ihr dies bejahte, sagte sie frohes Sinnes: Dazu habe ich einen Sohn geboren, da einer wre, der fr das Vaterland zu sterben wte." Auf die Ausbildung des Geistes wurde weniger Sorgfalt verwendet; denn krftige Brger und tapfere Krieger heranzuziehen war die Hauptaufgabe des spartanischen Staates. Die spartanische Jugend lernte hauptschlich Kriegslieber auswendig; aber sie wurde auch daran gewhnt, die Dinge schnell zu erfassen und bestimmt und kurz darber sich auszusprechen. Daher sagt man sprchwrt-lich lakonisch reden, um einen recht kurzen und bndigen Gedankenausdruck zu bezeichnen. Strenger Gehorsam des Jngern dem Aertem gegenber war ein Hauptgebot; jeder Jngere mute sich unbebingt dem Acltern unterwerfen, und dieser hatte das Recht, selbst auf ffentlicher Strae denselben zu strafen. Die Bevlkerung des spartanischen Staates bestand aus Spar-

2. Erzählungen aus der Geschichte - S. 36

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
36 krftiges Volk, muten sich aber zuletzt den Spartanern unter-werfen. Besonders zeichnete sich unter den Messeniern Aristode-mus aus. Die Messenier hatten, wie die Sage berichtet, von dem Orakel in Delphi den Bescheid erhalten, da sie siegen wrden, wenn eine Jungfrau aus kniglichem Geschlechte den Gttern ge-opfert wrde. Als sich darber ein Streit unter den Messeniern entspann, bot Aristodemus, welcher aus dem kniglichen Hause abstammte, seine Tochter zum Opfer an und tdtete sie mit eigener Hand. Die Messt nier nahmen nun den Aristodemus zu ihrem Fhrer, und die Spartaner verloren wegen Erfllung des Orakel-spruches den Muth. Aristodemus fhrte glnzende Thaten aus und schlug die Spartaner gnzlich. Als aber ein neuer Orakel-sprach bekannt wurde, da dasjenige Volk siegen wrde, welches zuerst hundert Dreise in dem Zeustempel zu Zthome, welches der Hauptplatz der Messenier war, aufstellen wrde, so kamen die Spartaner den Messeniern zuvor. Ein Spartaner schlich sich ver-kleidet nach Jthcme und stellte hundert ganz kleine Dreife von Thon in dem Tempel aus. Aristodemus selbst, durch andere Zei-chen und bse Trume geschreckt, verlor jetzt den Muth und tdtete sich auf dem Grabe seiner Tochter, welche er vergeblich geopsert hatte. Ein anderer Held in dem spter wieder ausbrechenden Kampfe der beiden Völker war Arist omenes, ern juuger, khner Mann aus kniglichem Geschlechte. Tapfer wie Achilles und listig wie Odysseus fhrte er mit einer Schaar auserlesener Jnglinge viele verwegene Abenteuer aus, drang mehrere Male bis in die Nhe von Sparta vor und schlich sich, wie die Sage meldet, sogar in Sparta selbst in den Tempel der Athene ein und heftete daselbst seinen Schild aus mit der Inschrift: Aristomenes weiht aus der spartanischen Beute diesen Scheld der Athene!" Aber obgleich Ari-stomen.es noch manche herrliche und glckliche That ausfhrte, so wurden doch endlich die Spartaner Sieger. Viele von den Messe-niern wanderten aus und grndeten aus der Insel Sicilien die Kolonie Messana (Messina). . 19. Die Athener. Kodrus. Drakon. Whrend aus dem dorischen Stamme das spartanische Volk als das mchtigste im Peloponnes heranwuchs, entwickelte sich in Attila aus dem jonischen Stamme das Vock der Athener zu so hoher Blthe, da es das bedeutendste in Mittelgriechenland wurde

3. Erzählungen aus der Geschichte - S. 51

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
51 Spartanern und einer kleinen Schaar der Thespier, entschlossen, den Persern den Sieg um theureu Preis zu berlassen. Bestrkt wurde er noch durch den Ausspruch des Orakels, da in diesem Kriege entweder Sparta oder einer seiner Könige fallen, wrde. Nach Sonnenaufgang begann der letzte blutige Kamps. Mit furchtbarem Muthe wthete das kleine Huflein in den Reihen der Feinde, und eine groe Menge derselben wurde niedergemacht. Aber auch viele der Griechen fielen, unter ihnen Leonidas. Ein verzweifelter Kampf entstand um seine Leiche. Da erschienen die Unsterblichen im Rcken der Griechen, und alle fanden, umringt von der Ueberzahl der Perser, den schnen Tod srs Vaterland. Nur ein Spartaner, welcher vor Ausbruch des Kampfes vom Platze abwesend gewesen war, entkam nach Sparta und wurde mit Schimpf und Schande empfangen. Im folgenden Jahre tilgte dieser die Schmach durch heldenmtigen Kampf und Tod. Ferres erkannte jetzt, da Demaratus wahr gesprochen hatte; im Grimme der den groen Verlust lie er den Leichnam des spartanischen Knigs enthaupten und ans Kreuz schlagen. Dies aber war nicht persische Sitte; denn die Perser ehrten die Tapferkeit auch am Feinde. Da aber, wo die griechischen Helden gefallen waren, errichteten die Griechen ein gemeinschaftliches Grabmal und lieen durch Inschriften ihren Ruhm den folgenden Geschlechtern verknden. Zu gleicher Zeit, während das Landheer bei den Thermopylen kmpfte, wurde auch eine Seeschlacht bei dem Vorgebirge Arte-misium, der nrdlichsten Spitze von Enba, geliefert. Die Perfer hatten nmlich eine Abtheilung von 200 Schiffen abgeschickt, welche um die Insel Euba herumsegeln und die griechische Flotte ein-schlieen sollte. Jetzt griff die griechische Flotte die Perser an, und diese verloren 30 Schisse. Nachdem der Kampf erneuert, aber unentschieden geblieben war, zog sich die griechische Flotte, welche die mgliche Umzingelung frchtete und auch stark be-schdigte Schiffe hatte, zwischen dem Festland und Euba herab und nahm in der sichern Bucht von Salamis feste Stellung. * Noch jetzt ist die Stelle bei den Thermopylen durch die Erhhung des Felsbodens kenntlich, wo ein mit wilden Reben, Lorbeer und Ginster berwachsener Hgel die Gebeine der in dreitgigem Kampfe gefallenen Spartaner bergen mag. Wanderer, kommst du nach Sparta, verkndige borten, du habest Uns hier liegen geseh'n, wie das Gesetz es befahl. ? 30. Die Schlacht bei Salamis. Ferres rckte nach dem Kampfe bei den Thermopylen mit dem Landheere durch das jetzt offene Griechenland herab, Alles 4*

4. Erzählungen aus der Geschichte - S. 53

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
53 brachte, war der verbannte Aristides. Von Aegina aus, wo er sich aufhielt, wagte er es mit Lebensgefahr mitten durch die feindlichen Schiffe hindurch zur griechischen Flotte zu fahren und ihnen die Kunde von dem bevorstehenden Kampfe zu bringen. Mit Tagesanbruch begann die Schlacht; Xerxes schaute ihr vom Ufer aus auf einem Throne sitzend zu. Auf beiden Seiten wurde aufs Hitzigste gekmpft. Aber i>te kleinen, leicht beweglichen Schiffe der Griechen brachten die schwerflligen persischen Fahrzeuge in Verwirrung, diese rannten auf ihre eigenen Schiffe ein, die Unordnung wurde immer grer, und die Tapferkeit, mit welcher auch persischer Seits gekmpft wurde, konnte nicht mehr helfen. Die Flotte der Perser wurde theils zernichtet, theils zersprengt, und Xerxes floh mit dem Rest eilig nach dem Helles-pont. Eine unermeliche Beute siel den Siegern zu. Dies war die groe Schlacht bei Salamis, geschlagen im September des Jahres 480 v. Chr. S. 31. Themistokles' Ende. Nach der Schlacht bei Salamis war Themistokles der erste Mann nicht nur von Athen, sondern von ganz Griechenland. Es wurde ihm ein Kranz von Oelzweigen zuerkannt, und als er bei den olympischen Spielen erschien, waren aller Augen auf ihn gerichtet und lauter Jubel begrte ihn. Doch folgten auf diese Auszeichnung bald Neid und Undank. Denn Themistokles hatte viele Gegner in Athen, und auswrts waren seine grten Feinde die Spartaner, weil sie wohl einsahen, da er das Meiste zum Verluste ihrer Hegemonie gethan hatte. So wurde er auf Be-treiben seiner Gegner durch den Ostrakismns verbannt, und als er nach Argos in die Verbannung gegangen war, klagten ihn die Spartaner in Athen an, er htte mit Pansanias gemeinschaftliche Sache zur Unterjochung Griechenlands gemacht. Der Perserknig hatte nmlich nach der Schlacht bei Salamis den Mardonins mit 300,000 Mann in Thessalien zurckgelassen, damit dieser im kommenden Jahre wieder in Griechenland einfalle. Mardonins wurde aber bei Plata von den vereinigten Griechen unter dem Spartaner Paufanias gnzlich geschlagen, so da nur ein kleiner Rest des Heeres mit Znrcklasfung reicher Beute ent-kam (479). Jetzt aber wurde Pausauias bermthig und ver-anlate hauptschlich durch sein stolzes Betragen, da die Hegemonie von den griechischen Bundesgenossen den Athenern bertragen

5. Erzählungen aus der Geschichte - S. 46

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
46 welcher den Wchtern der Brcke der die Donau den Rath ge-geben hatte, die Brcke niederzureien und den Darius zu ver-nichten. Er war aus seiner Herrschaft auf dem Ehersones zur Zeit, als Mardonius gegen Griechenland herabzog, mit fnf Schiffen und reichen Schtzen nach Athen gekommen und hatte sich bald groes Ansehen unter seinen Mitbrgern erworben. Nachdem die Perser Eretria berfallen und die Einwohner als Sklaven fortgeschleppt hatten, landeten sie an der attischen Kste. Das athenische Heer war ausgezogen ans eine kleine Ebene bei dem Flecken Marathon, nrdlich von Athen und nicht weit von dem stlichen Mieresitfer. Fnf von den Feldherren hatten dem Miltiades ihren Oberbefehl abgetreten, fo groß war sein An-sehen unter seinen Mitbrgern. Doch richtete er es so ein, da es an dem Tage zur Schlacht kam, an welchem er nach der ge-wohnlichen Reihe den Oberbefehl hatte, damit die Verantwortlich-keit nur auf ihm allein ruhe. Er bentzte aber die Beschaffenheit des Bodens so gut als mglich zu einer guten Aufstellung seines kleinen Heeres und schtzte sich durch einen Verhau von Bumen gegen die feindliche Reiterei. Am 29. September des Jahres 490 wurde die Heldenschlacht geliefert. Trotz der zehnfachen Ueberzahl wurden die Perser gnzlich geschlagen und so in Schrecken gejagt, da sie eiligst nicht in ihr Lager, sondern nach ihren Schiffen flohen. Sie machten hierauf zwar noch einen Versuch mit der Flotte sich Athens zu bemchtigen; sie segelten sofort um Mika herum und wollten Athen berrumpeln. Aber Miltiades war ihnen zuvorgekommen, und die Perser kehrten gerades Wegs nach Asien zurck. Groe- Heldenthaten wurden in der Schlacht bei Marathon ausgefhrt und glnzende Beispiele des Mnthes und der Todes-Verachtung gegeben. Von einem gewissen Kyngirns, dem Bruder des Aeschylus, eines der grten Dichter der Griechen, wird erzhlt, er habe ein feindliches Schiff mit der Hand festgehalten und als ihm diese abgehauen worden, mit der anderen, und als er auch diese verloren, noch mit den Zhnen das Schiff zu halten ver-sucht, bis er von den Feinden niedergehauen wurde. Ein anderer sprang aus der Schlacht in vollem Lause nach Athen und strzte laut rufend: Freut Euch, wir haben gesiegt!" tobt zu Boden nieder. Das gesammte Lager der Perser kam in die Hnde der Sieger. Unter der ungeheueren Beute, die sich daselbst vorfand, waren auch Ketten, welche die Perser aus Asien mitgebracht hatten, um die Gefangenen zu fesseln, und ein groer Marmorblock, welchen sie von der Insel Paros mitgenommen hatten, um daraus ein Sieges-denkmal zu errichten. Die Athener lieen spter aus demselben durch den grten athenischen Bildhauer Phidias eine Bildsule

6. Erzählungen aus der Geschichte - S. 50

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
50 Aerxes hatte auf seinem ganzen Zuge bis an die Thermopylen keinen Widerstand gefunden und war dehalb nicht wenig erstaunt, hier einen Feind und dazu noch in so geringer Zahl zu treffen' Noch mehr aber wunderte er sich, als er von den Kundschaftern, die er gegen die griechischen Vorposten ausgeschickt hatte, erfuhr, da die Spartaner mit Ringen und dem Flechten ihrer Haare be-schftigt seien. Er befragte daher den Demaratus der das un-erklrliche Verhalten der Feinde. Dieser aber setzte ihm aus-einander, dasselbe habe zu bedeuten, da die Griechen entschlossen seien auf Leben und Tod zu kmpfen: es fei der Spartaner Sitte, vor einem folchen Kampfe sich die Haare zu schmcken. Der König habe jetzt die tapfersten Männer auf der Erde vor sich; wenn er diese besiege, so knne ihm kein Volk mehr widerstehen. Xerxes hielt aber alles dies sr unsinnig und wartete vier Tage lang, ob die Griechen sich nicht freiwillig unterwerfen wrden. In dieser Erwartung getuscht, lie er am fnften Tage einen Theil feines Heeres zum Kampfe vorrcken. Hier aber bewiesen die Griechen durch Wort und That, welch' hohe Begeisterung fr das Vaterland sie beseelte. Als Xerxes ihnen die Waffen abfordern lie, gab ein Spartaner die lakonische Antwort: Komm' und hole sie!" Und ein anderer sagte, als er hrte, die Zahl der Perser sei so groß, da von ihren Pfeilen die Sonne verdunkelt wrde: Um so besser, so werden wir im Schatten kmpfen." Der Perserknig machte dem Leonidas das Anerbieten, er wolle das spartanische Gebiet erweitern, wenn er sich unterwerse; dieser aber entgegnete: Die Spartaner pflegen Lnder mit dem Schwerte zu erobern, nicht durch Verrtherei zu erkaufen." Der Kampf bewies, da es keine leere Worte waren. Denn so oft neue Massen in den Engpa eindrangen, wurden sie mit blutigem Verluste zurckgeschlagen. Bald wollten die Perser nicht mehr vorrcken und muten mit Peitschen in den Kamps gejagt werden. Da lie Xerxes die Tapfersten seines Heeres, die Schaar der Unsterblichen, einen neuen Versuch machen-aber auch sie waren nicht glcklicher. Als er so durch die Gewalt der Waffen nichts ausrichten konnte, kam ihm ein anderes Mittel sehr erwnscht, der Verrath. Ein Malier, mit Namen Ephialtes, zeigte den Persern fr Gold einen Fupfad der den Berg, aus welchem man den Griechen in den Rcken fallen konnte. Diesen Weg hielten zwar 1000 Phokier aus Befehl des Leonidas besetzt; sie muten aber bei dem Andringen der Ueberzahl in das Gebirge zurckweichen. Jetzt entlie Leonidas, da er sah, da jede weitere Vertheidi-gung erfolglos war, die grte Zahl seiner Leute, um ihr Leben zu Befferem zu schonen, und blieb nur mit seinen dreihundert

7. Erzählungen aus der Geschichte - S. 75

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
|Wi~ - - 75 Persern entgegen und traf'sie 333 v. Chr. bei Jssns in"eilicteit. Hier wurde hartnckig gekmpft.' Beide Könige wurden verwundet, und so lange blieb die Schlachtamentschieden, bis der verwundete Perserknig die Flucht ergriff. Jetzt erfolgte eine furchtbare Niederlage der Perser. Das an Zahl weit berlegene Heer wurde theils zersprengt, theils niedergemacht, theils gefangen genommen. Auch die Mutter des Darius, eine von seinen Gemahlinnen und zwei Tchter geriethen in Gefangenschaft und das ganze reiche Lager fiel den Siegern als Beute zu. Alexander behandelte aber die kniglichen Gefangenen mit aller Milde und der ihrem Range gebhrenden Ehrerbietung und gewann sich dadurch die Achtung der ganzen persischen Knigsfamilie. . 42. Zerstrung von Tyrus Von Jsfus aus verfolgte Alexander vorerst nicht weiter' den persischen König, sondern er zog an der Kste von Phnizien hinab gegen die reiche Handelsstadt Tyrns. Die Tyrier schickten ihm eine Gesandtschaft mit Geschenken entgegen. Alexander nahm sie freundlich und fagte, er wolle zu ihnen kommen und in ihrem Tempel des Herakles Opfer darbringen. Die Tyrier aber, unge-wi der den Ausgang des persischen Krieges, erklrten ihm, da sie weder einen Perser noch einen Macedonier in ihrer Stadt aufnehmen wollten. Von Zorn entbrannt drohte ihnen jetzt Ale-rander, da er entweder in die Stadt kommen oder sie belagern werde. Die Tyrier aber beschlossen im Vertrauen ans die natr-liehe Lage ihrer Stadt dem Alexander die Thore zu verschlieen. Denn die auf einer Jnfel gelegene Stadt trennte eine Meerenge von vier Stadien von dem Festlande. Und nicht viel fehlte, da ihr khner Muth durch das Glck belohnt worden rort\ Alexander lie durch die Meerenge einen Damm errichten und die Mauern der Stadt bestrmen. Aber schon hatten die Tyrier eine neue Mauer hinter der ersteren aufgefhrt und den Zwischenraum mit Schutt und Steinen ausgefllt, und aller Hoffnung auf Hilfe be-raubt, setzten sie heldeumthig die Verteidigung fort. Als schon der Kriegsrath geneigt war, das ganze Unternehmen nach neun-monatlicher vergeblicher Arbeit auszugeben, versuchte ^Alexander noch einen letzten Sturm; er vereinigte alle Truppen, Schiffe und Angriffswerke und lie sie von allen Seiten zugleich gegen die * Stadt vorrcken. Jetzt konnten die Tyrier nicht mehr widerstehen; Tyrus wurde dem Erdboden gleichgemacht, 2000 Gefangene wurden gekreuzigt und 30,000 als Sklaven verkauft.

8. Erzählungen aus der Geschichte - S. 96

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
96 Marcus Furius Camillus hatte sich durch die Eroberung der ^tadt Veji in Etrurien, die zchn Jahre lang belagert werden mute, groen Ruhm erworben. Aber von dem Volksgericht be-schuldigt, einen Thl der Kriegsbeute fr sich behalten zu haben, und dchhalb vernrtheilt, war er ins Exil gegangen. Als aber die Belagerten auf dem Eapitvl durch die Gallier in die hchste Roth geratheu waren, sammelte er einen Th.il der zersprengten Rmer und entsetzte jene, als sie gerade dem bermthigen Gallier-fhre? Bremms das Lsegeld auszahlten. Er soll die Gallier nicht nur verjagt, sondern ihnen auch bte ganze Kriegsbeute wieder abgenommeu haben. In dem latinischen Kriege, welcher von 340337 v. Chr dauerte, waren die Consnln Titus Man lins Torqnatns und Publius Deeius Mus zu Anfhrern gewhlt worden. Von dem elfteren wird berichtet, da er Todesstrafe daraus gefetzt habe, wenn ein Rmer in einen Einzelkampf mit dem Feinde sich einliee. Kurz darauf wurde sein Sohn von einem feindlichen Fhrer, dem er mit seiner Reiterschaar nahe gekommen war, mit Hohn zum Kampse herausgefordert. Von Zorn entbrannt verga er das Verbot des Vaters und nahm den Kampf an. Er tdtete den Feind und kehrte frohlockend mit der erbeuteten Rstung ins Lager zurck. Der Vater lobte die Tapferkeit des Sohnes, voll-zog aber die angedrohte Strafe, um dem Heere zu zeigen, da es dem Fhrer den strengsten Gehorsam schulbig sei, wenn es dem Vaterlanbe ntzen wolle. Vor der entscheibenben Schlacht am Berge Vesuv halten sich beibe Consuln das Wort gegeben, ba der sich den nnterirbifchm Gttern weihen wolle, beffen Flgel zuerst wanke. Tie Leute des Deeius Mus wrben balb zurck-gedrngt. Sogleich forderte biefer beu Oberpriester auf, die Weihe-formet vorzusagen, Deeius sprach sie nach und strzte sich mitten in die bichtesten Reihen der Feinde. Er felbst fiel, aber die Rmer siegten. Ebenso wie der Vater, starb der Sohn' Publius Deeius Mus im dritten samnitischen Kriege den Heldentod. . 58. Der tarentinische Krieg, Pqrrhus. Fabricius. In Unteritalien war die blhendste Stadt das von emer spartanischen Auswanderung im ersten mesfenifchen Kriege gegrn-dete Tarent. Aber durch die Reichthmer verweichlicht waren ihre Brger nicht mehr im Stande, ihre Selbststndigkeit zu ver-theidigen. Daher hatten sie schon frher, bevor sie mit den Rmern in nhere Berhrung kamen, in verschiedenen Streitigkeiten ans-

9. Erzählungen aus der Geschichte - S. 105

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
105 zwei Consuln, Cajus Terentius Varro und Lucius Aemi-lius Paullus, jedoch mit dem Auftrage ganz so, wie Fabius, gegen Hannibal sich zu verhalten. Beide fhrten ein neues, starkes Heer ins Feld. Aemilius Paullus war ein vorsichtiger Feldherr, wie Fabius, dagegen Terentius Varro brannte vor Begierde eine Schlacht zu liefern. Der Oberbefehl wechselte unter den beiden Consuln einen Tag um den anderen. Als nun Hannibal, seine Gegner wohl kennend, an einem Tage, an welchem Varro den Oberbefehl hatte, den Rmern Gelegenheit zu einer Schlacht gab, freute sich dieser mit dem ausgezeichneten Heere etwas Entscheiden-des ausrichten zu knnen. Hannibal konnte nur 40,000 Mann zu Fu gegen 80,000 Rmer aufstellen, war dagegen an Reiterei sehr berlegen und bentzte die Vortheile seiner Ausstellung so gut, da die Rmer eine Niederlage erlitten, wie die Geschichte nur wenige kennt. Heber 50,000 Rmer kamen um und 10,000 geriethen in Gefangenschaft. Unter den Gefallenen war auch der Consnl Aemilius Paullus; Terentius Varro entkam aus dem Blutbade nach Rom und wurde mit Dank aufgenommen, weil er an der Rettung des Vaterlandes nicht verzweifelte. Diese Schlacht wurde 216 v. Chr. bei Cann in Apnlien geschlagen. Indessen hatte Hannibal trotz des glnzenden Sieges doch nicht sehr viel fr die Dauer gewonnen; denn wenn auch die meisten Vlkerschaften in Unteritalien zu ihm abfielen, fo stand er doch immer mitten in fremdem Lande und unter uuzuverlfsigen Vlkerschaften, während er von Karthago, wo man reiche Beute erwartete, nicht krftig untersttzt wurde. Ueberdies wurden seine Truppen durch das ppige Leben in dem reichen Campanien ver-weichlicht, so da der Aufenthalt in diesem schwelgerischen Leben von den kriegserfahrenen Mnnern fr einen grern Fehler an-gesehen wurde, als da er nicht unmittelbar nach der Schlacht bei Cann gegen Rom aufgebrochen war. Die Rmer dagegen verzweifelten auch im grten Unglcke nicht, strengten nochmals die uersten Krfte an, wiesen einen Antrag des Hannibal wegen Auslsung der Gefangenen zurck, um dem Sieger keine Entmnthiguug, sondern die noch immer lebende Hoffnung auf Sieg zu zeigen und gaben, was fr sie die Hauptsache war, dem Krieg einen neuen Schauplatz. Sie trugen ihn nmlich nach Spanien und Sicilien hinber und wichen in Italien, dem Verfahren des Fabius folgend, berall einer greren Schlacht aus, beunruhigten aber und ermdeten fort-whrend den Hannibal durch kleiue Gefechte.

10. Erzählungen aus der Geschichte - S. 139

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
139 Die Sueven, welche schon Csar bei seinem Uebergang der den Rhein kennen lernte, waren ein durchaus kriegerischer Stamm. Sie hatten keine zu bleibendem Eigenthum bestimmte Lndereien, sondern ihre Fürsten theilten den Familien jhrlich so viel Land zu, als ihnen gut schien, und jhrlich muten ^ sie diesen Besitz unter einander wechseln, damit keiner durch langjhrige Gewohn-Bett den Boden, den er bebaute, lieb gewnne und die Lust zum Kriege mit der Liebe zum Ackerbau vertauschte. Keiner bekam mehr als der andere; so sollte es dem Einzelnen unmglich ge-macht werden, sich mehr zu erwerben und als Mchtigerer den Aermeren zu verdrngen oder durch die Begierde nach Reichthmern Parteiungen zu erregen. Jhrlich mute ein Theil in den Krieg ziehen, die brigen bebauten die Felder, und wenn jene heim-kehrten, zogen diese in den Kampf. So wurde bei der Gesammt-heit die Uebung in den Waffen, wie der Feldbau bestndig gepflegt und die Sueven waren ebenso im Angriff gefrchtet, als in der Verteidigung der eigenen Grenzen stark. Der Stamm der Sachsen, welcher Name ungefhr seit dem 3. Jahrhundert als der gemeinsame fr alle Vlkerschaften zwischen dem Niederrhein und der unteren Elbe vorkommt, war in manchen Dingen ganz verschieden von dem suevischeu Stamme. Die Sachsen hatten feste Wohnsitze, jeder Einzelne hatte sein bestimmtes, bleiben-des Eigenthum in Haus und Feld. Ackerban war ihre Haupt-beschftigung. Sie wohnten zechreut in einzelnen Hfen; die Feld-mark lag um den Hof herum und war eingezunt. Jeder Haus-vater war alleiniger Herr in feiner Familie, in Haus und Hof, die er durch seinen Arm beschtzte. Das ganze Leben war nicht sowohl ein fast ausschlielich kriegerisches, sondern mehr patriarcha-lisches. Mehrere Gehfte bildeten zusammen eine Gemeinde, und die Gemeinden einen Gau. Diese in Vereinzelung wohnenden Vlkerschaften des schsischen Stammes waren mehr den Angriffen der eroberungsschtigen Rmer ausgesetzt, als die mchtige Krieger-schaar der Sueven. Da aber Kraft und Tapferkeit ihnen nicht fehlten, dies bewiesen die wiederholten Kmpfe mit den eindringen-den rmischen Legionen, welche nur mhsam ein Stckchen Land nach dem anderen erobern konnten und aus der Eroberung in Kurzem wieder ganz verjagt wurden. Der Stamm der Gothen war in seinen ferneren Wohn-sitzen im Osten von Deutschland vor der groen Vlkerwanderung wenig bekannt. Wie die beiden anderen Stmme, zhlte derselbe mehrere Vllerschaften. Die Gothen waren ein uerst bildungs-fhiger Stamm; sie lernten auch zuerst unter den deutschen Vl-kern durch ihre Berhrung mit dem rmischen Reiche an der untern Donau das Christenthum kennen. Das lteste deutsche
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