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1. Erzählungen aus der Geschichte - S. 1

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
s. 1. Einteilung der Geschichte. Die Geschichte des gefammten Menschengeschlechts zerfllt in drei groe Abtheilungen oder Perioden, nmlich in die Geschichte des Alterthums, des Mittelalters und der Neuzeit. Die Geschichte des Alterthums umfat die ganze Zeit vor und noch einige Jahrhunderte nach Christi Geburt bis zum Unter-gang des westrmischen Reiches, 476 u. Chr. Die Geschichte des Mittelalters erstreckt sich von dem Untergang des westrmischen Reiches bis zur Reformation, oder bis zum Anfang des 16. Jahrhunderts. Die Geschichte der Neuzeit umfat die Zeit vom 16. Jahr-hundert bis auf unsere Tage. Die Völker der alten Zeit oder des Alterthnms wohnten in Asien, in dem nrdlichen Afrika und in dem sdlichen Europa. In Europa bildete der groe Alpen-Gebirgszug von den Pyrenen bis zu den westlichen Ufern des schwarzen Meeres die Grenzlinie fr die kultivierten Lnder der alten Zeit, und erst spter im ersten Jahrhundert vor Christi Geburt wurde durch die Rmer die Kultur auch der diese Grenzen hinaus verbreitet. Die berhmtesten Völker des Alterthums sind: 1) Die orientalischen Völker: die Inder, Chinesen, Assyrier, Israeliten, Phnicier, Aegypter, Perser: 2) Die Griechen; ' ' 3) Die Rmer. Der Schauplatz der Geschichte der mittleren Zeit vom 5. bis ms 16. Jahrhundert ist das sdliche und mittlere Europa. Besou-ders treten hier hervor die Völker Italiens, Frankreichs, Englands und vor Allem Deutschlands, welches den Mittel-pnnkt der ganzen Geschichte des Mittelalters bildet. In Vorder-asten und Nordafrika erhob sich noch das Volk der Araber. Die Geschichte der Neuzeit umfat die Völker Europas und Amerikas. Kappes, Erzhl, a. d. Gesch. 4. Aufl. i

2. Erzählungen aus der Geschichte - S. 34

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
34 bei ertappt, so erhielten sie Strafe. Diese Erlaubni sollte den Knaben Gelegenheit geben, sich in der List zu den. Die Jugend wurde von den frhesten Jhren an durch Leibesbungen und Abhrtung gestrkt. Die neugeborenen Kinder wur-den geprft, ob sie krperlich stark wren, und es bestand sogar die harte Einrichtung, da die schwchlichen Kinder am Berge Taygetus ausgesetzt wurden, damit in dem Staate keine schwch-liehen. Brger aufwchsen. Bis zum siebenten Jahre blieben die Kinder im elterlichen Hause unter der Obhut der Mtter; von da an aber wurden sie der ffentlichen Erziehung oder dem Staate ganz bergeben. In Abtheilungen eingereiht wurden sie in jeder Art von Leibesbung, im Schwimmen, Wettlaufen, Ringen, Kmpfen unterwiesen. Sie dursten karte verweichlichenden Gewohnheiten annehmen, muten auf Schilf schlafen und diesen sich selbst aus dem Eurotas holen, Hunger, Durst, Hitze, Klte geduldig ertragen; ja sogar jedes Jahr an einem bestimmten Tage fand am Altare der Artemis eine Geielung der Jnglinge statt, und es galt als ein Schimpf, wenn man durch eine Miene den Schmerz zu erkennen gab. Es wird erzhlt, da manche tobt zusammengesunken seien, ohne durch einen Laut den Schmerz zu ver-rathen. Auch die spartanischen Mdchen erhielten eine hnliche Erziehung, wie die Knaben; sie muten den Krper den durch Schwimmen, Laufen, Ringen und selbst durch den Gebrauch der Lanze. So wurden die Mtter der Spartaner eben so krftig und vaterlandsliebend, wie die Männer, und von ihnen geachtet zu werden, galt den spartanischen Mnnern sehr viel. Eme Sparta-nert gab ihrem Sohne, als er zum Kampfe auszog, den Schild mit den Worten: Mit diesem oder aus diesem!" Als einer an-deren Spartaner in die Kunde gebracht wurde, da ihr Sohn ge-fallen sei, so fragte sie nur, ob er gesiegt habe; und als man ihr dies bejahte, sagte sie frohes Sinnes: Dazu habe ich einen Sohn geboren, da einer wre, der fr das Vaterland zu sterben wte." Auf die Ausbildung des Geistes wurde weniger Sorgfalt verwendet; denn krftige Brger und tapfere Krieger heranzuziehen war die Hauptaufgabe des spartanischen Staates. Die spartanische Jugend lernte hauptschlich Kriegslieber auswendig; aber sie wurde auch daran gewhnt, die Dinge schnell zu erfassen und bestimmt und kurz darber sich auszusprechen. Daher sagt man sprchwrt-lich lakonisch reden, um einen recht kurzen und bndigen Gedankenausdruck zu bezeichnen. Strenger Gehorsam des Jngern dem Aertem gegenber war ein Hauptgebot; jeder Jngere mute sich unbebingt dem Acltern unterwerfen, und dieser hatte das Recht, selbst auf ffentlicher Strae denselben zu strafen. Die Bevlkerung des spartanischen Staates bestand aus Spar-

3. Erzählungen aus der Geschichte - S. 126

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
126 (Mogontiacum), Straburg (Argeutoratum), Baden-Baden (Aure-lia Aquensis), Augsburg (Augusta Vindelicorum) u. v. a. Es umfate aber das rmische Reich unter Augustus folgende Lander: Italien, Gallien (Frankreich und alles Land bis an den Rhein), Hispanien und Lnsitanien (Spanien und Portugal), Bri-tannien (England), Vindelicien (das sdliche Wrttemberg und Baiern vom Bodensee an bis zur Donau und zum Inn), Rhtien (Tyrol), Noriotm (Salzburg, Steiermark, Krnthen, Krain und den sdlichen Theil vom Erzherzogthum Oesterreich bis zur Donau), Pannonien (den Theil von Ungarn auf der rechten Donauseite mit Slavonien), Jllyricum (Kroatien, die Militrgrenze, Bosnien, Dalmatien), Epirus (Albanien), Griechenland, Macedonien, Msien (Serbien und Bulgarien), Thrazien (Rumetteu), ganz Kleinasien bis an den oberen Euphrat, Phuizien, Palstina, Aegypten, die ganze Nordkste von Afrika bis zu den Sulen des Herkules (Strae von Gibraltar, Tunis, Algier, Tripolis, Fez, Maroeco) und alle Inseln des Mittelmeeres. Zu diesen Lndern kamen bald noch: Dacien (Wallachei und Moldau), das Land der Parther vom Enphrat bis zum kaspischen Meer (Persien) und das Zehnt-land (der sdwestliche Theil von Deutschland, zwischen Donau, Main und Rhein), welches von einem zu entrichtenden Zehnten so genannt und durch eine Mauer und einen Pfahlgraben einge-schlssen war. Diese Befestigungslinie zog sich von Pfrring an der Donau bis Miltenberg am Main hin und wurde spter die Teufelsmauer oder Heidenmauer genannt. So groß aber auch die uere Macht, der Glnz und die Verehrung des Kaisers Augustus waren, so war sein Leben doch nicht frei von^ manchen schmerzlichen Erfahrungen und Wider-wrtigkeiten. lettre dritte Gemahlin Livia, ein herrschschtiges und rnkevolles Weib, strebte darnach, ihren Sohn Tiberius aus einer frheren Ehe, einen harten, menschenfeindlichen Menschen, zum Nachfolger im Reiche zu machen. Sie erreichte auch ihr Ziel, als Augustus alle diejenigen aus seiner Familie, aus welche er seine Hoffnungen setzte, hatte hinsterben sehen. So erlag sein Schwiegersohn Marcellus, der bei dem Volke sehr beliebt und zum Nachfolger ausersehen war, einem frhen Tode, und man sagte, er sei auf Anstiften der Livia vergiftet worden. Auch des Au-gustus beide Enkel starben frhe, und so sah er sich zuletzt ge-nthigt, den Tiberius, obgleich er ihn durchschaute und gerne fern gehalten htte, an Kindes Statt anzunehmen und zu seinem Nach-folger zu erklären. Augustus starb nach einer 45jhrigen Regierung, 76 Jahre alt. In das einunddreiigste Jahr der Regierung des Augustus fllt die Geburt Christi. Mit der neuen christlichen Zeit beginnt die neue Zeitrechnung von der Geburt Christi an.

4. Erzählungen aus der Geschichte - S. 131

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
131 Weise, da jener die stlichen Gebiete bis zum adriatischen Meere, dieser alle Lnder westlich vom adriatischen Meere erhielt. Beide Kaiser waren aber noch ganz jung und von Natur aus unfhig, eine Regierung zu leiten, zumal in so bedenklichen Zeiten, Ivo die Nordgrenzen den wiederholten Einfllen wandernder Stmme ausgesetzt waren. Das ostrmische oder, wie es in der Folge gewhnlich hie, das byzantinische oder griechische Kaiserthum blieb zwar mehr von jenen Strmen verschont, da die Wanderungen der Völker sich mehr nach dem Sdwesten zogen; dasselbe bestand fort bis zum Jahre 1453, als die Trken aus Asien nach Europa bersetzten, Kon-ftantinopel eroberten und ein mohamedanisches Reich an der Stelle des griechischen Kaiserthums grndeten. Dagegen erlag das westrmische Reich schon im Jahre 476 unter dem Kaiser Romulus Augustulus einem Angriff, welchen Odoaker an der Spitze mehrerer deutscher Vlkerschaften auf das-selbe machte. So endete 1230 Jahre nach der Grndung der Stadt die Herrschaft Roms. Nach allen Seiten des bekannten Erdkreises hin war durch das rmische Weltreich Kultur gebracht worden, und wenn auch die uere Macht untergegangen war, so blieb das, was es zur Verbreitung der Civilisation gethan hatte, ein festes Fundament, welches selbst die Strme der Vlkerwanderung nicht zerstren konnten und auf welchem dte neuen, christlichen Staaten aufgebaut wurden. 9*

5. Erzählungen aus der Geschichte - S. 139

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
139 Die Sueven, welche schon Csar bei seinem Uebergang der den Rhein kennen lernte, waren ein durchaus kriegerischer Stamm. Sie hatten keine zu bleibendem Eigenthum bestimmte Lndereien, sondern ihre Fürsten theilten den Familien jhrlich so viel Land zu, als ihnen gut schien, und jhrlich muten ^ sie diesen Besitz unter einander wechseln, damit keiner durch langjhrige Gewohn-Bett den Boden, den er bebaute, lieb gewnne und die Lust zum Kriege mit der Liebe zum Ackerbau vertauschte. Keiner bekam mehr als der andere; so sollte es dem Einzelnen unmglich ge-macht werden, sich mehr zu erwerben und als Mchtigerer den Aermeren zu verdrngen oder durch die Begierde nach Reichthmern Parteiungen zu erregen. Jhrlich mute ein Theil in den Krieg ziehen, die brigen bebauten die Felder, und wenn jene heim-kehrten, zogen diese in den Kampf. So wurde bei der Gesammt-heit die Uebung in den Waffen, wie der Feldbau bestndig gepflegt und die Sueven waren ebenso im Angriff gefrchtet, als in der Verteidigung der eigenen Grenzen stark. Der Stamm der Sachsen, welcher Name ungefhr seit dem 3. Jahrhundert als der gemeinsame fr alle Vlkerschaften zwischen dem Niederrhein und der unteren Elbe vorkommt, war in manchen Dingen ganz verschieden von dem suevischeu Stamme. Die Sachsen hatten feste Wohnsitze, jeder Einzelne hatte sein bestimmtes, bleiben-des Eigenthum in Haus und Feld. Ackerban war ihre Haupt-beschftigung. Sie wohnten zechreut in einzelnen Hfen; die Feld-mark lag um den Hof herum und war eingezunt. Jeder Haus-vater war alleiniger Herr in feiner Familie, in Haus und Hof, die er durch seinen Arm beschtzte. Das ganze Leben war nicht sowohl ein fast ausschlielich kriegerisches, sondern mehr patriarcha-lisches. Mehrere Gehfte bildeten zusammen eine Gemeinde, und die Gemeinden einen Gau. Diese in Vereinzelung wohnenden Vlkerschaften des schsischen Stammes waren mehr den Angriffen der eroberungsschtigen Rmer ausgesetzt, als die mchtige Krieger-schaar der Sueven. Da aber Kraft und Tapferkeit ihnen nicht fehlten, dies bewiesen die wiederholten Kmpfe mit den eindringen-den rmischen Legionen, welche nur mhsam ein Stckchen Land nach dem anderen erobern konnten und aus der Eroberung in Kurzem wieder ganz verjagt wurden. Der Stamm der Gothen war in seinen ferneren Wohn-sitzen im Osten von Deutschland vor der groen Vlkerwanderung wenig bekannt. Wie die beiden anderen Stmme, zhlte derselbe mehrere Vllerschaften. Die Gothen waren ein uerst bildungs-fhiger Stamm; sie lernten auch zuerst unter den deutschen Vl-kern durch ihre Berhrung mit dem rmischen Reiche an der untern Donau das Christenthum kennen. Das lteste deutsche

6. Erzählungen aus der Geschichte - S. 143

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
Die Hunnen waren ein furchtbar wildes und hliches Volk. Sie hatten einen festen Gliederbau, breite Schulrern, dicke Hlse und eine kleine Statur; ihr ganzes Aussehen war so unfrmlich, da man sie mit grob zugehauenen Brckenpfosten vergkch. Sie waren immer zu Pferde und zeichneten sich als wilde Reiter aus. In Htten giengen sie nur in der grten Noth. Hunger, Durst und Klte lernten sie von Kindheit auf ertragen. Von Ackerbau wuten sie nichts; sie schweiften wild umher, raubten und pln-derten, ohne feste Wohnsitze, ohne Gesetz und bleibende Sitte. Die Treue kannten sie nicht; was ihnen die wilde Begierde vorhielt, das erjagten sie. Sie lebten von Wurzeln und dem Fleische eines jeden Thieres, das ihnen der Znsall zufhrte; sie brauchten aber kein Feuer, sondern legten das Fleisch nur unter den Sattel, um es mrbe zu reiten. Wie ihre Natur, so war ihr Kampf wild .und ungeregelt. Pltzlich griffen sie aus ihren schnellen Rossen an, gebrauchten Wurfgeschosse, deren Spitzen nicht ohne Kunst aus Knochen verfertigt waren, in der Nhe Schwerter und Schlingen, die sie dem Feinde um den Kopf warfen, um ihn so fortzn-schleppen. Ursprnglich wohnten sie in der heutigen Mongolei und beherrschten einen groen Theil des nrdlichen und stlichen Asiens. Sie gehrten zu jenen Raubschaaren, gegen welche schon um die Mitte des 3. Jahrhunderts v. Chr. die Chinesen die groe chinesische Mauer lngs ihrer Nordgrenze hin errichtet hatten. Gegen Ende des 3. Jahrhunderts n. Chr. wurden die Hun-nen von den Chinesen ganz aus ihren Wohnsitzen verjagt und ge-nthigt, sich westwrts zu ziehen. Im Jahr 375 waren sie bis an die Wolga vorgedrungen und stieen hier auf die Alanen, welche zwischen der Wolga und dem Don lebten. Diese wurden leicht besiegt, und mit ihnen vereint drangen die Hunnen weiter in das jetzige Rußland vor. Ein Theil des deutschen Volles der Gothen, die Ostgothen, hatten ihre Wohnsitze bis gegen das schwarze Meer hin; sie waren daher zuerst den Angriffen der Hunnen ausgesetzt. Ihr greiser König Hernmnrich, welcher das Unglck seines Volkes nicht ber-leben wollte, tdtete sich selbst. Die Ostgothen _ wurden groenteils unterworfen, ein kleiner Theil zog sich in die Karpathen zurck und drngte sich ans die Westgothen. Die letzteren aber, da sie Widerstand fr unmglich hielten, erbaten sich durch Ge-sandte, an deren Spitze der gothische Bischof Ulfilas stand, von dem rmischen Kaiser Valens in Konstantinopel Land und Weiden auf dem rechten Donauufer und versprachen dasr Schutz und Bei-stand. Valens wies ihnen Wohnsitze in Msien (Serbien und Bulgarien) an. Die Hunnen trieben sich jetzt der 50 Jahre lang in den sdlichen Steppen von Rußland, in Polen und

7. Erzählungen aus der Geschichte - S. 146

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
146 kommen waren und hier ein Reich grndeten, war auch der deutsche Stamm der Burgunder auf einer Wanderung begriffen Die-selben wohnten ursprnglich an der Weichsel, waren aber'bis an dre Donau herabgekommen und hatten um diese Zeit schon den Rhein berschritten. Sie lieen sich zunchst am linken Rheinuser zwischen Basel und Mainz nieder, wo ihre Hauptstadt Worms wurde, zogen sich aber bald weiter sdwestlich und nahmen die Gegend an der Rhone und Saone bis zum Jura in Besitz Die jetzige Bourgogne hat von ihnen den Namen erhalten. . 88. Die Vandalen. Geiserich. In Gemeinschaft mit den Burgundern waren die Vandalen welche im Osten von Deutschland gewohnt hatten und, wie die Gothen, von den Hunnen vorwrts gedrngt worden waren, der den Rhein gezogen, nahmen aber nicht in Gallien bleibenden Wohn-Ntz, sondern drangen der die Pyrenen, eroberten den grten Thett von Spanien und setzten von hier aus, auf eine Einladung des^ aufrhrerischen rmischen Statthalters Bonifatius, unter der Anfhrung ihres Knigs Geiserich, 429 n. Chr. nach Afrika der. Geiserich eroberte die ganze Nordkste von Afrika und grndete hier cm mchtiges vandalisches Reich. Karthago erstand von Neuem und wurde der Hauptort der neuen Herrschaft. Von Karthago unternahm Geiserich 455 einen Zug nach Rom. Hier hatte der Senator Maximus den Kaiser Valen-tinian Iii. ermordet, dessen Gemahlin Endoxta zur Ehe gezwungen und sich selbst zum Kaiser ausrufen lassen. Eudoxia rief aus Rache den Vandalen-Knig Geiserich nach Rom. Dieser kam, aber nicht um Eudoxia zu schtze, sondern um aus dem Kriege Beute zu machen. Die Vandalen plnderten während vierzehn Tagen mit so wthender Verheerung, da das Wort Vandalismns tn er Zukunft zur Bezeichnung grausamer Zerstrungswnth sprch-wrtlich geworden ist. Nicht nur alles kostbare Privat- und ffentliche Eigenthum,sondern auch die Menschen, unter ihnen Eudoxia selbst und ihre Tchter wurden als Beute sortgeschleppt und andere auf die schrecklichste Weise gemartert und gemordet. Gegenber diesen Unmenschlichkeiten erscheinen als die Frchte der Lehre Christi die schnsten Beispiele christlicher Mildthtigkeit und Menschen-nebe. Der Bischof Deogratias von Karthago verkaufte alle Kost-barkeiten seiner Kirchen, um die Kinder und Familienangehrigen, welche durch die Sklaverei von einander getrennt waren wieder zu

8. Erzählungen aus der Geschichte - S. 148

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
3. Jahrhundert im nrdlichen Gallien sich niedergelassen hatten, und die Burgunder jm. Auf der Ebene bei Chalons an der Marne wurde das Schicksal entschieden, ob die wilde, verheerende Gewalr des Hunnenvolkes, oder Gesittung und Christenthum in Europa herrschen sollten. Attila wurde in der blutigeu Schlacht besiegt; der Westgotheu-Knig, durch dessen Tapferkeit die Schlacht entschieden wurde, siel ruhmvoll. Die Hunnen muten sich wieder zurckziehen. Im folgenden Jahre siel Attila verheerend in Italien ein, zerstrte grausam Aquileja und andere Städte in Oberitalien. Viele Einwohner flchteten sich auf die Lagunen des adriatifchen Meeres und bildeten durch ihre Niederlassung den Anfang zu der spter so mchtig gewordenen Stadt Venedig. Schon war Attila im Begriff, gegen Rom vorzurcken, als er sich durch den Bischof Leo von Rom, welcher ihm um Schonung bittend entgegen aiena. zur Rckkehr bestimmen lie. Attila starb 453 und seine Herrschaft lste sich auf; die Hunnen zerstreuten sich in dem stlichen Donaugebiet, und die unterjochten Völker machten sich wieder frei. 8. 90. Die Ostgotheu. Theodorich der Groe. Odoaker. Unter den Vlkern, welche von den Hunnen unterworfen worden waren, erscheint das Volk der Ostgothen als das be-dentendste. Nach Attilas Tode hatten sie Ungarn in Besitz ge-nommen. Aber von Wanderlust getrieben und aufgefordert von dem byzantinischen Kaiser, welcher sie wegen ihrer ruberischen Einflle in sein Reich gern von seiner Grenze entfernt fah, brachen sie um 488 auf, um nach Italien vorzudringen. Ihr König war Theodorich, der Sohn eines ostgothischenfrsten, der noch jung als Geiel nach Konstantinopel geschickt worden war und dort rmische Bildung kennen gelernt hallte. In Italien hatte ein deutscher Heerknig, Odoaker, durch Kraft des Geistes wie des Krpers gleich ausgezeichnet, an der Spitze verschiedener deutscher Vlkerschaften, welche der die Alpen dahin eingebrochen waren, um 476 sich der Herrschaft bemchtigt und den letzten westrmischen Kaiser, Romulus Augustulus, vom Throne verstoen. Er herrschte aber mit weiser Migung und lie die vorhandenen Einrichtungen fortbestehen. Gegen ihn zog Theodorich zu Felde, schlug ihn in mehreren Schlachten, besonders bei Verona (daher in der Volkssage Dietrich

9. Erzählungen aus der Geschichte - S. 150

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
- 150 be fai[er Justmianus in Ungnade gefallen war, herbeigerufen und brach um 568 mit allen Mnnern, Weibern und Kindern Siff ^ f oaui 5 zndete in Pavia den Sitz seiner Herrschaft. Das Land fhrt jetzt noch von seinem Volke den Namen Srw ws l' ^ L?!Hobarden aber auch im brigen Z P L v f m6 ^ esenb Eroberungen; nur Rom und das Gebiet von Ravenna blieben im Besitz des byzantinischen Kai-sers. Das letztere wurde als sogenanntes Exarchat von Ravenna von einem byzantinischen Exarchen oder Statthalter verwaltet Unter der longobardischen Herrschaft aber wurde das durch die vielfachen Heerzuge verwstete Land wieder neu angebaut, und Muren und lachende Triften traten bald wieder an die Stelle der Ver-heerungen der vergangenen Jahre. L 92. Tie Angeln und Sachsen. Hengist und Horsa. Die Rmer hatten schon gegen Ende des 4. Jahrhunderts mannten aufgegeben und ihre Besatzungen nach Italien zum ei9eue^ Schutze zurckgezogen. Die Briten aber waren unter der rmischen Herrschaft verweichlicht worden, während ihre nrdlichen Nachbarn tm schottischen Hochland, die Picten und Scoten ihre ungeschlachte Naturkrast bewahrten. Als nun die letzteren nach dem Abzge der Rmer aus ihren Bergen gegen Britannien her-"*^en' n-f-n die Briten, zu schwach sich zu vertheidigen, die Angeln und Sachsen an derknste der Nordsee zu Hilfe. Aenaist und Horsa, zwei schsische Helden aus edlem Geschlechte/seaelten auf drei Schiffen mit nur 1600 Mann nach Britannien hinber seligen mit krftigem Arm die schottischen Bergvlker zurck blieben aber selbst m dem Lande, zogen grere Schaaren aus ihrer Heimath nach und eroberten bald fast ganz Britannien. Von den Angeln erhielt das Land den neuen Namen Angelland oder ' und die englische Sprache bildete sich ans der alt- schsischen. . 93. Das Christenthnm unter den Deutschen. Bonifatius. -Zur Zeit der groen Vlkerbewegungen, welche vom 4. bis 6. Jahrhundert stattfanden, waren die deutschen Vlkerschaften noch dem Heidenthum zugethan, mit Ausnahme der Gothen, welche

10. Erzählungen aus der Geschichte - S. 160

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
160 98. Tie Völker und Reiche zur Zeit Karls des Groen. Als Karl der Groe König des mchtigen Frankenreiches wurd^ waren die Volker in Europa in folgender Weise vertheilt-, c Das frnkische Reich umfate das ganze heutige Frankreich, mdem ihm auch die Herrschaft der Burgunder und Westaothen erlag ferner Belgien, Niederlande, Alemannien, Bauern, Thringen An der nordlichen Grenze des Frankenreichs, von der Ems Ms zur Elbe und vom Meere bis Thringen herauf wohnten die Sachsen, em starkes Volk und noch immer treu der alten Religion ^=ernr?alet/ rro^renb an ihren westlichen und sdlichen Grenzen das Chnstenthum schon Eingang gestmden hatte. In Italien herrschten die Langobarden; der sdliche Theil und Sinnen gehrten zum byzantinischen Kaiserreich. Letzteres umfate damals noch ganz Griechenland, Dalmatien, Macedonlen, Thrazren bis an den Ballan und Kleinasien bis an den oberen Euphrat. In Spanien hatte das Khalifat von Cordova fast alles Land in Besitz; auch ein Theil der Nordkste von Asrika war demmen unterworfen. Die Westgothen hatten sich in die nord-westlichen Gebirge zurckgezogen und behaupteten hier ihre Unab-hangigkeit. ' England war in mehrere angelschsische Herrschaften mit eigenen^ Knigen getheilt; dort hatte das Christenthum schon frhe festen Fu gefat. , ^ie Völker der nrdlichen Lnder von Europa waren noch wenig bekannt. Ans Skandinavien und Dnemark kamen die ae-furchteten Nordmnner oder Normannen und waren durch ihre ruberischen Emflle der Schrecken der Kstenvlker. Auf langen schmalen schiffen erschienen sie an den Mndungen der Flsse ^ cvv a-nen ff1 ,^ef ins Land. So kamen sie aus der Seine bis Paris, auf der Loire bis Orleans, auf der Garonne bis Toulouse und auf dem Rheine bis Kln und Bonn. Sie sollen sogar qe-wandt darin gewesen fem, ihre Schiffe groe Strecken weit der das Land sortzufchaffeu und in andere Flsse zu bringen Von einer normannischen Niederlassung erhielt ein Theil der Nordkste Frankreichs den Namen Normandie. Oestlich von der Elbe wohnten unter verschiedenen Namen die zahlreichen Stmme der Slaven. Sie blieben noch lange dem Heidenthume treu, nachdem fast in ganz Europa schon das
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