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1. Erzählungen aus der Geschichte - S. 19

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
19 Jenseits des Halys kam es zu einem unentschiedenen Treffen. Als aber Krsus sich zurckzog, siel Cyrus rasch in sein Land ein und drang siegreich bis zu dessen Hauptstadt Sardes vor. Diese wurde erobert und alle Lydier sollten auf Befehl des Cyrus ermordet werden; nur Krsus sollte verschont bleiben. Da drang ein Perser, welcher den König nicht kannte, mit dem Schwerte auf ihn ein und wollte ihn durchbohren, als des Knigs Sohn, der bisher stumm gewesen war, ausrief: Mann, tdte den Krsus nicht!" Krsus wurde jetzt gefangen vor Cyrus gefhrt, und als dieser das Geschehene erfahren hatte, lie er dem Morden Einhalt thuu, aber den Krsus verurtheilte er zum Feuertode. Schon stand der unglckliche König auf dem Scheiterhaufen, als er dreimal bett Namen Solon ausrief. Jetzt wurde Cyrus neugierig und lie den Krsus fragen, wen er da anrufe; dieser aber antwortete: Einen Mann, den zu hren fr alle Machthaber mehr werth wre, als groe Schtze." Jetzt dachte Cyrus daran, da auch er ein Menfch und nichts unter den Menschen unver-gnglich sei, und zugleich die Strafe frchtend, da er einen Men-fchen, der ihm an Glck nicht nachstehe, lebendig dem Feuer ber-gebe, befahl er, den Scheiterhaufen zu lschen und den Krsus zu ihm zu führen. Das Feuer war aber schon zu stark geworden, da man kaum mehr desselben Meister werden konnte. Da ries Krsus, wie berichtet wird, mit lauter Stimme zu Apollo, wenn er ihm je mit einem Geschenke angenehm gewesen sei, so mchte er in dieser Roth ihn retten. Hierauf htten sich pltzlich dichte Wolken am heitern Himmel gesammelt und so starker Regen sei herabge-strmt, da die Flammen des Scheiterhaufens ausgelscht wurden. Cyrus habe daraus entnommen, da Krsus ein von den Gttern geliebter und guter Mann sei, und ihn mit groer Ach-tnng behandelt; ja er behielt ihn sogar als Freund und Rathgeber bei sich, da er an den weisen Reden und Rathschlgen, welche derselbe, durch Unglck belehrt, ihm gab, Wohlgefallen fand. Nachdem Cyrus nach und nach ganz Vorderasien zum Gehr-sam gezwungen hatte, verlegte er seine Residenz aus der alten me-dischen Hauptstadt Ekbatana nach Susa (jetzt Schuster), welches er in Persien gegrndet hatte. Aber durch die Gre der Macht bermthig gemacht, dachte Cyrus noch an, weitere Eroberungen und fand so die Strafe seiner Unersttlichkeit. Nach der gewhnlichen berlieferung nmlich machte er einen Zug gegen die Maffageten, welche ein seythischer Volks-stamm - im Osten des kaspischen Meeres waren. Anfangs war er glcklich; aber Tomyns, die Knigin der Maffageten, sammelte etit neues Heer und brachte den Persern eine groe Niederlage bei. Cyrus selbst fiel, und die Sage erzhlt, Tomyris habe das 2*

2. Erzählungen aus der Geschichte - S. 16

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
16 solche Sphinx, welche aus einem einzigen Felsstck ausgehauen, 45 Meter lang und Dornen 20 Meter hoch ist, aber kaum noch ein Meter aus dem Sand heroorragt. Solche Sphinxen wurden in lan-gen Reihen aufgestellt und bildeten ganze Alleen zu den Tempeln. Noch ist als Merkwrdigkeit anzufhren das Labyrinth. Dasselbe war in Mittel-Aegypten nicht weit oon dem See Mris. Es soll halb der und halb unter der Erde gebaut gewesen sein und 3000 Zimmer enthalten haben. Die Zimmer waren mit auer-ordentlicher Pracht ausgeschmckt, so da sie alle menschlichen Werke bertrafen. Die Bestimmung des Labyrinths ist nicht mehr genau bekannt. Aegypten bestand lange in hoher Blthe. Unter den Knigen Aegyptens wird als der lteste Menes genannt. Der Konig Mris lie schon im 15. Jahrhundert o. Chr. den nach ihm benannten See bauen. Vor allen berhmt war Ramfes oder Sesostris durch seine groen Eroberungszge, welche er nach Aethiopien, Asien und in Europa bis an den Don nach Thrazien gemacht haben soll. Die Könige Cheops, Chephren und My-cerinus Derewigten ihren Namen durch die grten Pyramiden. Im 7. Jahrhundert d. Eh. zeichnete sich ebenso durch seine Tch-tigkeit im Kriege, wie durch die Pflege der Knste und Wissen-schastm der König Pfammetich aus. Bekannt ist endlich der König Amafis, welcher von 563 bis 525 d. Chr. regierte und den durch innere Unordnungen erschtterten Staat wieder zu Kraft und Wohlstand brachte. Von der Weisheit, mit welcher er die menschlichen Dinge betrachtete, gibt uns die bekannte Erzhlung von dessen Besuche bei seinem Verbndeten und Freunde Poly-krates, dem Beherrscher Don Samos, ein schnes Beispiel. Nach dem Tode des Knigs Amasis wnrde Aegypten von dem Perserknig Kambyses bekriegt und nach einer furchtbar blutigen Schlacht unterworfen und hart gedrckt. Mit dem persischen Reich kam aber auch dieses Land unter die Herrschast Alexanders des Groen. Jetzt gehrt Aegypten zum trkischen Reich und wird von einem Vieeknig regiert. . 9. Die Perser. Cyrus. Ans dem groen assyrischen Reiche hatten sich bei dessen Zer-fall die Herrschast der Med er getrennt; diesen stammverwandt und unterthan waren die Perser, welche in der Landschaft Persis sdlich von den Medern am persischen Meerbusen, im heutigen Fasistan wohnten. Sie hatten aber als ein miges und krftiges

3. Erzählungen aus der Geschichte - S. 34

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
34 bei ertappt, so erhielten sie Strafe. Diese Erlaubni sollte den Knaben Gelegenheit geben, sich in der List zu den. Die Jugend wurde von den frhesten Jhren an durch Leibesbungen und Abhrtung gestrkt. Die neugeborenen Kinder wur-den geprft, ob sie krperlich stark wren, und es bestand sogar die harte Einrichtung, da die schwchlichen Kinder am Berge Taygetus ausgesetzt wurden, damit in dem Staate keine schwch-liehen. Brger aufwchsen. Bis zum siebenten Jahre blieben die Kinder im elterlichen Hause unter der Obhut der Mtter; von da an aber wurden sie der ffentlichen Erziehung oder dem Staate ganz bergeben. In Abtheilungen eingereiht wurden sie in jeder Art von Leibesbung, im Schwimmen, Wettlaufen, Ringen, Kmpfen unterwiesen. Sie dursten karte verweichlichenden Gewohnheiten annehmen, muten auf Schilf schlafen und diesen sich selbst aus dem Eurotas holen, Hunger, Durst, Hitze, Klte geduldig ertragen; ja sogar jedes Jahr an einem bestimmten Tage fand am Altare der Artemis eine Geielung der Jnglinge statt, und es galt als ein Schimpf, wenn man durch eine Miene den Schmerz zu erkennen gab. Es wird erzhlt, da manche tobt zusammengesunken seien, ohne durch einen Laut den Schmerz zu ver-rathen. Auch die spartanischen Mdchen erhielten eine hnliche Erziehung, wie die Knaben; sie muten den Krper den durch Schwimmen, Laufen, Ringen und selbst durch den Gebrauch der Lanze. So wurden die Mtter der Spartaner eben so krftig und vaterlandsliebend, wie die Männer, und von ihnen geachtet zu werden, galt den spartanischen Mnnern sehr viel. Eme Sparta-nert gab ihrem Sohne, als er zum Kampfe auszog, den Schild mit den Worten: Mit diesem oder aus diesem!" Als einer an-deren Spartaner in die Kunde gebracht wurde, da ihr Sohn ge-fallen sei, so fragte sie nur, ob er gesiegt habe; und als man ihr dies bejahte, sagte sie frohes Sinnes: Dazu habe ich einen Sohn geboren, da einer wre, der fr das Vaterland zu sterben wte." Auf die Ausbildung des Geistes wurde weniger Sorgfalt verwendet; denn krftige Brger und tapfere Krieger heranzuziehen war die Hauptaufgabe des spartanischen Staates. Die spartanische Jugend lernte hauptschlich Kriegslieber auswendig; aber sie wurde auch daran gewhnt, die Dinge schnell zu erfassen und bestimmt und kurz darber sich auszusprechen. Daher sagt man sprchwrt-lich lakonisch reden, um einen recht kurzen und bndigen Gedankenausdruck zu bezeichnen. Strenger Gehorsam des Jngern dem Aertem gegenber war ein Hauptgebot; jeder Jngere mute sich unbebingt dem Acltern unterwerfen, und dieser hatte das Recht, selbst auf ffentlicher Strae denselben zu strafen. Die Bevlkerung des spartanischen Staates bestand aus Spar-

4. Erzählungen aus der Geschichte - S. 77

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
77 angeboten. Parmenio sagte, er wrde, wenn er Alexander wre, den Antrag annehmen. Auch ich," antwortete Alexander, wenn ich Parmenio wre." Als daher Alexander auf unbedingte Unter-werfung bestand, rstete sich der Perserknig wieder zum Kampf. Seine Streilkrfte wurden auf eine Million geschtzt, während ihnen Alexander nur 50,000 Mann entgegenstellen konnte. Dennoch war dieser des Sieges so gewi, da er den Rath des Par-menio, die Feinde in der Macht pltzlich zu berfallen, verschmhte, weil er, wie er sagte, den Sieg nicht stehlen wollte. Zwischen Gaugamela und Arbela wurde im Jahre 3.31 v. Chr. die fr das persische Reich entscheidende Schlacht geschlagen. Lange und hitzig wurde gekmpft, so da nicht nur die Perser, sondern auch die Macedonier ins Gedrnge kamen. Als aber der Wagenlenker des Darius von einer Lanze getroffen gefallen war, und alle glaubten, Darius selbst sei getdtet, entstand unter furchtbarem Geschrei die grte Verwirrung. Und schon war es nicht ^mehr ein Kampf, sondern ein Morden, als Darins noch durch die Flucht entkam und in der Nacht Arbela erreichte. Eine unermeliche Beute fiel in die Hnde der Sieger. Alexander gieng hierauf nach Babylon, um die Regierung zu ordnen, und die meisten persischen Satrapen unterwarfen sich ihm. Darius aber flchtete sich nach Ekbatana, der Hauptstadt von Medien, um sich nochmals zu einem Kampfe zu rsten. Dahin folgte ihm Alexander in groen Eilmrschen. Darius aber unter-lag dem Verrathe seiner eigenen Satrapen. Als er bei dem Her-annahen Alexanders nach Parthieit entflohen war und keine Aus-ficht auf Hilfe sich zeigte, bemchtigten sich seiner einige Ber-schworene, an deren Spitze Bessus, der Statthalter von Baktrien, stand; benn sie gebachten durch seine Auslieferung einen gnstigen Frieden von Alexander zu erhalten. Dieser aber, davon in Kennt-ni gesetzt, verfolgte die Verrther so schnell, da ihnen die Be-wachung des Darius auf der Flucht schwer wurde. Bessus lie daher den Darius tobten. Einige macedonische Soldaten trafen den sterbenben König; er bat sie um einen Trunk Wasser, nnb als ihm einer etwas Wasser gebracht hatte, sagte er: Das ist mein grter Schmerz, ba ich bir deine Wohlthat nicht vergelten kann; aber lexander wird sie dir vergelten, und dem Alexander werden die Götter die Gromuth vergelten, welche er meiner Mutter, meiner Gemahlin und meinen Kindern bewiesen hat. Ich reiche ihm durch dich meine Rechte." Hierauf verschied Darius, und wenige Augenblicke nachher kam Alexander an die Stelle. Er vergo Thrnen der das Schicksal des unglcklichen Knigs, be-deckte ihn mit seinem Mantel und lie ihn prchtig in den Knigsgrbern zu Persepolis bestatten.

5. Erzählungen aus der Geschichte - S. 62

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
62 Jubel in Athen aufgenommen; Alles war im Pirus zusammen-gestrmt, um ihn zu empfangen. Sogleich wurde er zum Ober-anfhret aller Streitkrfte mit unumschrnkter Gewalt ernannt. Seine neue Macht war aber von eben fo kurzer Dauer, als der Jubel der Athener. Als nmlich Aleibiades mit der Flotte wieder ausgezogen und an der kleinasiatifchen Kste ans Land ge-stiegen war, um eine Contribntion einzutreiben, lie sich sein Unterfeldherr Antiochns, trotz allen Verbotes des Aleibiades, in eine Schlacht mit dem Spartaner Lysander ein, welcher ein ebenso verschlagener und gewandter Mann, als ausgezeichneter Feldherr war. Die Schlacht gieng verloren; die erzrnten Athener schrieben das Unglck dem Aleibiades zu, gegen welchen wieder Mitrauen unter ihnen erwacht war, und entsetzten ihn seines Oberbefehls. Aleibiades zog sich jetzt auf seine Gter in Thrazien zurck. Aber auch au dieser Zufluchtssttte war er nicht mehr sicher, als nach dem Falle Athens die von den Spartanern eingesetzten dreiig Tyrannen frchteten, die Athener knnten sich nochmals an ihn wenden. Es wurden Mrder gegen ihn ausgeschickt, und Aleibiades flchtete sich zu dem persischen Statthalter Pharnabazus in Kleinasien. Dieser nahm ihn Anfangs auf; als aber die Spartaner von ihm den Tod des Aleibiades verlangten, so stellte er Mrder an, welche ihn des Nachts in seiner einsamen Wohnung berfallen sollten, ie brachen aber nicht in das Haus ein, sondern legten Feuer um dasselbe; Aleibiades erwachte, umhllte sich mit seinem Mantel und drang mit dem Schwerte in der Hand ins Freie. Die Mrder entflohen und tdteten ihn aus der Ferne mit ihren Pfeilen. . 36. Sokrates. Ein erfreuliches Bild mitten in der einreienden Verderbni des Charakters und der Sitten des athenischen Volkes bietet uns das Leben des Sokrates dar. Sokrates war der Sohn des Bildhauers Sophroniskns und widmete sich in seiner Jugend dem Geschfte seines Vaters. Ob-gleich von Hans aus drftig, erhielt er doch eine gute Erziehung und erlernte Alles, was von einem gebildeten Griechen der da-maligen Zeit gefordert wurde. Auch die kriegerischen Hebungen verschmhte er nicht, und mehrmals kmpfte er als tapferer Brger fr sein Vaterland. Schon frhe aber wurde er durch einen auerordentlichen Drang nach edlem Wissen angetrieben, sich mit den

6. Erzählungen aus der Geschichte - S. 98

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
98 Senat beinahe gewonnen, die Bedingungen des Pyrrhus anzunehmen, als ein blinder Senator, Apprus Claudius, welcher fonft nicht mehr in den Senat kam, zu dieser Berathung aber in einer Snfte sich in die Versammlung hatte tragen lassen, sich erhob und ausrief: Bisher habe ich den Verlust meiner Augen be-trauert, jetzt aber wnschte ich auch uoch taub zu sein, damit ich nicht eure schmachvollen Rathschlge hren mte." Durch solche und hnliche Worte ermannte sich der Senat wieder und antwortete dem Gesandten, da von Friedensunterhandlungen keine Rede sein knne, bevor Pyrrhus Italien gerumt htte. Kineas kehrte un-verrichteter Sache zu Pyrrhus zurck und sagte, der Senat erscheine ihm wie eine Versammlung von vielen Knigen, und das Volk stehe schon wieder doppelt so stark in Waffen zum Kampfe bereit. Bald darauf schickten die Rmer Abgeordnete an Pyrrhus, um mit ihm wegen Auswechslung der Gefangenen zu unterhandeln. Unter ihnen war Cajus Fabricius, ein rechtschaffener und kriegserfahrener Mann, der bei den Rmern das grte Ansehen hatte. Dabei war er aber sehr arm. Als Pyrrhns dies von Kineas erfahren hatte, versuchte er den Fabricius durch Geld fr fr sich zu geraumen, in der Meinung, da, was in den verdor-benen Verhltnissen Griechenlands bei griechischen Heerfhrern nicht selten Erfolg hatte, auch bei dem armen Rmer gelingen werde. Aber mit stolzem Rmersinn wies Fabricius eine solche Znmuthnng zurck. Am anderen Tage wollte Pyrrhus den wtbesiechlichen Rmer durch Schrecken bewegen, indem er einen Elephanten hinter einen Vor-hang stellen und denselben pltzlich hervortreten lie, damit er des Fabricius Haupt umfasse. Aber unerschrocken sagte dieser: So wenig mich gestern dein Gold gerhrt hat, so wenig schreckt mich heute dein Thier." Nicht lange nachher wurde Fabricius zum Consul und An-fhrer des rmischen Heeres ernannt. Vor der Schlacht erhielt er von dem Leibarzte des Pyrrhus einen Brief, in welchem ihm derselbe erklrte, er wolle um eine Summe Geldes den König tdten. Fabricms gab aber davon seinem Feinde Nachricht, und Pyrrhus rief aus: Wahrlich, eher kann die Sonne von ihrer Bahn, als Fabricius vom Wege der Rechtschaffenheit abgelenkt werden." Zum Zeichen der Anerkennung dieses hohen Sinnes gab er alle Gefangenen ohne Lsegeld frei und bot abermals Unter-Handlungen an. Die Rmer aber gaben die gleiche Antwort, wie frher, und schickten ebenso viele Gefangene an Pyrrhus zurck. Pyrrhus indessen wich jetzt dem Kampfe mit den Rmern aus, und es kam ihm daher eine Einladung der Syrakufaner, welche der Hilfe gegen die immer weiter aus Sicilicn sich aus-breitende Macht der Karthager bedursten, sehr gelegen. Aber er konnte

7. Erzählungen aus der Geschichte - S. 80

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
80 Auch in diesen fernen Gegenden grndete Alexander Städte, so am yydaspes Bucephala und Nica, und lie in denselben macedonische Besatzungen zurck. Die Unterworfenen schtzte er gegen ihre Feinde und achtete berall die Landessilten und den religisen Glauben der Einwohner. Vom Hydaspes zog Alexander noch weiter stlich gegen den Himalaya. Aber die Mrsche, welche gerade in die Regenzeit sielen, waren so beschwerlich, und die Einwohner leisteten so hart-nackigen Widerstand, da Alexander unterwegs und in den Kmpfen viele Leute verlor. Und als er am Hyphasis (Veja) angekommen war und nun auch gegen den Ganges vorrcken wollte, da weigerten sich seine Soldaten, ihm zu folgen. Alles, was Alexander aufbot, um feine Leute zu gewinnen, war vergeblich. Er mute umkehren. Zum Andenken lie er an den Ufern des Hyphasis zwlf Altre errichten, auf welchen er den Gttern vor seinem Rckmarsch Opfer darbrachte. Nachdem er fein Heer in zwei Abtheilungen getheilt hatte, schiffte er die eine den Andus hinab, die andere zog lngs des Ufers hin. Am groen Ocean angekommen, bergab er die Flotte dem Nearchns, damit er in den persischen Meerbusen steure; er selbst zog unter unsglichen Mhen und Opfern durch die Wsten Gedrosiens (jetzt Mekran in Beludschistan) nach Persien Zurck, während Kraterns mit einer Abtheilung des Heeres mehr durch das Innere des Landes den Rckweg machte. Dieser Rck-marsch, namentlich der des Alexander, war das Hrteste, was die Macedonier bisher ertragen hatten. Die Lebensmittel giengeit ans, der Drft verzehrte die Marschierenden und tdtliche Krankheiten verheerten die Reihen der Krieger. Nur der vierte Theil des Heeres wurde gerettet. In Susa angekommen beschenkte er seine Leute reichlich. Aber ihren Unmnth darber, da er sich jetzt ganz persischen Sitten hingab und auch die Macedonier dazu nthigen wollte, konnte er nicht beschwichtigen. Er verheirathete nmlich viele seiner Generale mit vornehmen Perserinnen; er selbst nahm eine Tochter des Darius zur Gemahlin, und zehntausend Macedoniern von geringerem Stande gab er persische Frauen. Die reichsten Festlich-keiten, Schmausereien und Trinkgelage wechselten mit einander ab. Dies Alles that er nur, um die verschiedenartigen Völker seiner Herrschaft mit einander zu verschmelzen und fr sich zu gewinnen. Aber die Macedonier trugen es mit verstecktem Grolle, da die Perser mit ihnen die Erfolge ihrer vielen Mhsale theilen sollten, und als Alexander gar 30,000 Eingeborene, welche er auf seinem Zuge ausgehoben und aus macedonische Weise eingebt hatte, in ihre Reihen einreihte, stieg ihr Unwille aufs Hchste. Sie emprten sich und verlangten alle ihre Entlassung in die Heimath.

8. Erzählungen aus der Geschichte - S. 118

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
118 sonst nur den angesehensten und ltesten Brgern zu Theil wurde nmlich um die Wrde des Pontifex maximus oder das Ober-priesteramt. Zu seiner besorgten Mutter sagte er, als er am Wahltage sortgieug: Entweder siehst dn mich als Oberpriester oder als Verbannten wieder." Csar siegte in der Wahl der seine beiden Mitbewerber, welche zu den angesehensten Optimalen gehrten. Im darauf folgenden Jahre wurde er Prtor, und nach der Prtur erhielt er die Provinz Spanien als Statthalterschaft. Aber seine Glubiger wollten ihn nicht aus Rom fortlassen. Da leistete Marcus Licinius Crassus, der reichste Mann Roms, Brgschaft fr eine Summe von ungefhr 5 Millionen Mark. Als ihn auf der Reise dahin einer seiner Begleiter in einem fhi-nen gallischen Dorfe fragte, ob hier wohl auch Rangstreit herrschen mge, antwortete er: Ich wenigstens mchte lieber in diesem Dorfe der erste als in Rom der Zimte sein." Nach Ablauf des Jahres feiner Statthalterschaft in Spanien hatte er so viel Geld zusammengebracht, da er in Rom alle seine Schulden zahlen konnte. Nach seiner Rckkehr aus Spanien, wo er sich zugleich auch Ruhm durch einen siegreichen Zug nach Lusitanien erworben hatte, war es ihm ein Leichtes sich zum Consul whlen zu lassen. Als sich aber der Senat sowohl gegen Csar, als gegen Pompejus, welcher eben vom mithridatischen Kriege ruhmgekrnt zurckgekehrt war, feindselig zeigte, so gelang es dem Csar, den Pompejus, obgleich dieser sein Gegner war, zu einer Verbindung zu bestimmen, um den Widerstand des Senats zu brechen. Pompejus seinerseits war einer solchen Verbindung keineswegs abgeneigt, weil er den wachsenden Einflu Cfars frchtete; mit Cfars Hilfe glaubte er sich am sichersten auf der Hhe seiner Stellung behaupten zu knnen. Das Geld, welches sie zur Ausshnung ihrer Gegner brauchten, sollte der reiche Crassus liefern. Dieser, obgleich bis-her Feind des Pompejus, lie sich zur Theilnahme an der Ver-bmdung durch die Aussicht bereden, da er durch dieselbe sich neue Reichthmer erwerben knne. So kam das erste, von den Rmern spottweise so genannte Triumvirat im Jahr 60 v. Chr. zu Stande. . 72. Csar in Gallien. Pompejus in Rom. Csar erhielt fr das Jahr 59 v. Chr. das Confulat. In diesem Amte bte er fast unumschrnkte Gewalt; wo er Wider-

9. Erzählungen aus der Geschichte - S. 120

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
120 Iffi U die Gelegenheit zum Streit nicht ganz verschwinden zu T\ Skaenkampfe waren ganz gewhnlich! die Gericht-waren fast ohne Ausnahme seil, in ihnen entschied mir noch Privat- oder P-rtennteresse, und fr Geld konnte man die Urtheile laufen rote man fte wollte. Nach vielen und blutigen Unruhen in der Stadt wurde eud-lich Pompem der immer nicht in seine Provinz gieng, sondern dieselbe durch Legaten verwalten lie, zum alleinigen Cousul er-m 6 tri*'- " mn Rm, und er glaubt-, da der grr'pcrrf, v 8 um e"lot feiner Macht zu entfefcen. a m ' 7 !er Don a^ien aus um das Consnlat bewerben wollte stellte der Senat ans Veranlassung des Pompejns die Forderung da er zuerst fem Heer entlasse. Casar, welcher sich jetzt an die Sudgrenze jetner Provinz Oberitalien begab, schrieb dem Senat, . p er es thun wolle, wenn auch Pompejns das Gleiche in Spanten thun wurde Aber der Senat beschlo, da Csar, wenn er ? I r* c 6efttmmten Zett sein Heer entlassen htte, als Feind des .Vaterlandes angesehen werden solle. So war der Brgerkrieg exriart Pontpejus wurde zum Oberfeldherrn mit unumschrnkter Gewalt ernannt und war so in hochmthigent Wahne besangen, da er, als man ihn fragte, was er denn gegen Casars starkes und kampsgeubtes Heer thun wolle, zur Antwort gab:. Ich darf nur hervorrufen^ bm oben ftampfett/ und ich werde Legionen . 73. (far Kampf gegen Pompejus. ~ welcher kampfbereit in Ravenna stand, gieng auf diesen Senatsbeschlu tm ^ahre 49 v. Chr. mit einer Legion und 300 Rettern Uber den Rnbico, welcher der Grenzflu feiner Provinz war und nach dem Gesetze nicht mit bewaffneter Macht berschritten werden durfte, und gewann durch Milde Alles fr sich. Pompeius ^ Kurzem noch fo hochmthig, stand jetzt ohne Heer da: in aller Ctle lie er Mannschaften ausheben, war aber selbst, wie die ganze Senatspartet, im Augenblicke rathlos. Es wurde daher be-schlssen, Italien auszugeben und in Griechenland sich recht zum Kampfe zu rsten. Auch konnte Csar, da er keine Flotte hatte, Jen Pompem nicht hindern, mit seinem Heere von Brundisium dem gewhnlichen Ueberfahrtsorte nach Dyrrhachinm berzusetzen. vcachdem Casar Herr von Italien geworden war und in Rom, dessen Thore ihm offen standen, die nthigen Anordnungen fr die

10. Erzählungen aus der Geschichte - S. 108

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
108 fordert, Hannibal auszuliefern. Aber auch hier entzog er sich durch die Flucht und kam zu Prusias, König von Bithynien An-fangs nicht beunruhigt, wurde er zuletzt auch in diesem fernen Lande von dem Hasse der Rmer verfolgt, welche glaubten, da sie nie Ruhe haben wrden, so lange Hannibal lebe. Der König lie sich durch einen rmischen Gesandten einschchtern und schickte Soldaten gegen ihn aus, welche das Haus, in welchem hannibal wohnte, so umzingeln sollten, da dieser keinen Ausweg mehr offen hatte. Als Hannibal jede Mglichkeit zur Flucht abgeschnitten sah, tbtete er sich selbst durch Gift, welches er bei sich trug. So starb der Held so vieler Schlachten, der Retter des Vater-landes, der nach der Schlacht bei Zama Karthago auss Neue ge-krftigt und erhoben hatte, in seinem 64. Lebensjahre, im Jahre 183 v. Chr. Ich will," sagte er, das rmische Volk von der laugen Sorge befreien, wenn es ihnen doch zu lange dnkt, den Tod eines Greifen abzuwarten. Kein groer, kem denkwrdiger Sieg wird es sein, den der Rmer der einen wehrlosen und ver-rathenen Mann davon trgt. Ja, dieser Tag wird Zeuge sein, wie die Sitten _ der Rmer sich gendert haben. Ihre Vter haben den König Pyrrhus, den bewaffneten Feind, welcher mit seinem Heere in Italien stand, gewarnt, er solle sich vor Gift hten. Die jetzigen Rmer haben einen Confulareu als Gesandten geschickt, damit er den König Prusias veranlasse, frevlerischer Weise den Gastfreund zu tdteu." Mit diesen Worten und unter Ver-wnschungen gegen Prusias leerte er den Giftbecher. In demselben Jahre starb auch, wie berichtet wird, sein groer Gegner, P. Cornelius Seipio Asricanns, vom Neide seiner Feinde verfolgt und zurckgezogen in freiwilligem Exil. . 65. Der dritte punische Krieg. Publius Cornelius Scipio der Jngere. Das schnelle Wiederaufblhen Karthagos erfllte die Rmer mit Besorgni, und als einmal Marcus Porcius Cato, ein Mann von alter rmischer Strenge, welcher in einem Staats-auftrug_ nach Karthago geschickt worden war, mit eigenen Augen den Reichthum der Stadt, die damals noch 700,000 Einwohner zhlte, gesehen hatte, kehrte er nach Rom zurck und bot alle seine Kraft auf, um seine Mitbrger zu einem Vertilgungskriege gegen den gefhrlichen Feind zu bewegen. Sprchwrtlich ist sein Satz
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